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Ratgeber Musterdepot: Geldanlage
risikofrei üben
Klaus C. Boas
DipPFS, CertPFS (Securities)
www.boas-consulting.es
BC
Klaus.Boas@boas-consulting.es www.boas-consulting.es
Themen
I. Einführung
II. Was vor einer Geldanlage zu beachten ist: Fakten über den Anleger
III. Was vor einer Geldanlage zu beachten ist: Fakten über einzelne Anlageformen
IV. Musterdepot im Internet eröffnen
V. Musterdepot zusammenstellen: Richtige Mischung der Anlageklassen
VI. Musterdepot zusammenstellen: Einzelne Produkte auswählen
VII. Entwicklung des Musterdepots verfolgen
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Musterdepots bieten “Geldanlage ohne Reue”.
Schlechte Anlageentscheidungen haben keine finanziellen Konsequenzen!
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Einführung
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Was ist ein Musterdepot?
Ein Musterdepot enthält Wertpapiere, die “auf dem Papier” erworben wurden. Es wurde kein Geld ausgegeben.
Es handelt sich um Wertpapiere, die öffentlich gehandelt werden. Hierzu gehören:
Aktien
Anleihen
Offene Investmentfonds
ETFs
Zertifikate
Informationen über die Wertpapiere werden regelmäßig der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht.
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Was bringt mir ein Musterdepot?
1. Möglichkeit, die Entwicklung einzelner Wertpapiere über einen längeren Zeitraum zu beobachten, zum Beispiel:
Ein Anlageprodukt, für das man sich interessiert
Von Analysten oder einer Börsenzeitschrift empfohlene Aktien oder Anleihen
2. Möglichkeit, die Entwicklung zweiter Depots zu vergleichen, die ein unterschiedliches Risiko-Chancen-Profil haben, zum Beispiel ein risikoreiches Depot mit einem konservativem Depot
3. Möglichkeit, eine Anlagestrategie auszutesten.
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Technische und fachliche Voraussetzungen
Computer
Internetzugang
Vertrautheit im Umgang mit Suchmaschinen (z.B. Google)
Wissen über die Grundprinzipien der Geldanlage
Grundwissen über Chancen und Risiken verschiedener Anlageformen
Ausreichend Zeit dafür, sich regelmäßig mit den „gemachten“ Geldanlagen zu beschäftigen
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Was vor einer Geldanlage zu beachten ist: Fakten über den Anleger
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Übersicht relevanter Fakten zum Anleger
1. Die persönliche Ausgangssituation
2. Anlageziele und die geplante Anlagedauer
3. Das Risikoprofil
4. Vorhandene Geldanlagen
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Eigene Ausgangslage klären (I)
Bevor man darüber nachdenkt, welche Wertpapiere man kaufen will, sollte
man sich zunächst Klarheit über die eigene Ausgangslage verschaffen.
Es ist als erstes abzuklären, wie es um die persönlichen Finanzen bestellt ist,
um sicherzustellen, dass Geldanlage die richtige Problemstellung ist.
Gibt es Schulden, die man abbauen sollte?
Gibt es eine ausreichende Rücklagen für Notfälle?
Besteht ausreichend Schutz vor wesentlichen Lebensrisiken (z.B. Arbeitsunfähigkeit, Tod des
Hauptverdieners)?
Wie sicher ist die berufliche Zukunft? Wird Geld kurzfristig für besondere Ausgaben benötigt?
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Eigene Ausgangslage klären (II)
Wie viel Geld steht für die Geldanlage zur Verfügung?
Woher stammt das Geld? Ist es ein monatlicher Einkommensüberschuss, einen Bonus, die Auszahlung einer Versicherungspolice, eine Erbschaft usw.?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie langfristig einen Einkommensüberschuss erzielen oder einen Bonus erhalten?
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Ihre Anlageziele und die Anlagedauer
Langfristige Anlage (deutlich mehr als 10 Jahre) Beispiele: Geldanlage für die Altersvorsorge, den Kauf einer Immobilie oder das Studium der Enkelkinder
Mittelfristige Anlage (5 – 10 Jahre) Beispiele: Ansparen für das Traumauto oder eine Weltreise
Kurzfristige Anlage Beispiele: Rücklagen für schlechte Zeiten oder eine größere Reparatur
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Ihr Risikoprofil
Ihr Risikoprofil besteht aus 2 Komponenten:
1. Risikofähigkeit Fähigkeit eines Anlegers, finanzielle Verluste zu ertragen, die sich aus einer Geldanlage
ergeben könnten
Objektive Eigenschaft
2. Risikotoleranz Bereitschaft des Anlegers Schwankungen einer Geldanlage zu ertragen, ohne gleich das
Bedürfnis zu haben, diese zu verkaufen
Subjektive Eigenschaft
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Vorhandene Geldanlagen
Welche Anlageprodukte sind bereits vorhanden?
Aktien
Anleihen
Fonds
Zertifikate
Sonstiges
Wie hoch ist der Anteil einzelner Anlageklassen?
Sind die Geldanlagen auf bestimmte Unternehmen, Branchen, Währungen usw. konzentriert?
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Was vor der Geldanlage zu beachten ist: Fakten über einzelne Anlageformen
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“Das magische Dreieck” Sicherheit, Rendite, Liquidität
Bei der Beurteilung von Geldanlagen stehen drei Kriterien im Vordergrund Sicherheit (eingegangenes Risiko)
Rendite
Liquidität (Verfügbarkeit)
Zwischen den Kriterien bestehen Zielkonflikte. Schnell verfügbare Geldanlagen bringen in vielen Fällen niedrigere Erträge (z.B. Spareinlagen)
Ein hoher Grad an Sicherheit wird durch niedrigere Rendite erkauft
Bankprodukte, Versicherungen, Aktien, Anleihen, Immobilien usw. weisen unterschiedliche Ausprägungen der drei Kriterien aus.
Keine Form der Geldanlage ist einer anderen in allen Punkten überlegen.
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Beispiel: Aktien
Anlagerisiko
Der Wert einer Aktie kann erheblich schwanken. Sie ist daher nicht für kurzfristige Geldanlage geeignet.
Totalverlust des eingesetzten Geldes ist möglich
Wertrückgang (z.B. bei US-Aktien) aufgrund von Wechselkursentwicklungen
Manche Aktien können nicht direkt dann verkauft werden, wenn man das Geld braucht.
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Beispiel: Aktien
Historische Renditen
Über sehr lange Zeiträume erzielten Aktien in der Vergangenheit im Durchschnitt höhere Renditen als Anleihen und Banksparprodukte.
In bestimmten Zeiträumen der Vergangenheit warfen Aktien im Durchschnitt eine niedrigere Rendite als Anleihen ab
Auf Ebene einer Einzelaktie sind sehr hohe Renditen möglich, wenn der richtige Titel ausgewählt und der richtige Verkaufszeitpunkt genutzt wird (Beispiele: Apple, Google).
http://lwmconsultants.com/wp-content/uploads/2013/09/20130221-Barclays-Equity-Gilt-Study-2013-%E2%80%93-58th-Edition.pdf [Zugriff am 26.2.2016]
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Beispiel: Aktien
Liquidität
Aktien können täglich an der Börse zum Verkauf angeboten werden
Die Liquidität hängt davon ab, ob es Käufer für die Aktie gibt Aktien von Großunternehmen werden täglich in großem Umfang gehandelt
Aktien von Kleinstunternehmen können dagegen für lange Zeit unverkäuflich sein
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Musterdepot im Internet eröffnen
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Hier können Sie ein Musterdepot eröffnen
Onvista http://my.onvista.de/musterdepot/
Frankfurter Allgemeine Zeitung http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mein-depot/info-musterdepot-watchlist-12532972.html
ING DiBa https://www.ing-diba.de/wertpapiere/watchlist/funktionsweise/
Comdirect https://www.comdirect.de/pbl/service/supportfaq/FaqStaticRH.do?urlid=wie-
richte-ich-ein-musterdepot-ein-319
Morningstar http://www.morningstar.de/de/portfoliomanager/start?loginType=1&lastvisit=%2fde%2fportfoliomanager%2fportfolio.aspx
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Musterdepot zusammenstellen: Richtige Mischung der Anlageklassen
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Übersicht Anlageklassen
Traditionelle Anlageklassen Liquide Mittel und geldnahe Geldanlagen
Aktien
Anleihen
Immobilien
Alternative Anlageklassen Hedgefonds
Private Equity
Rohstoffe
Kunst
Antiquitäten
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Anlageklassen auswählen (I)
Empirische Untersuchungen belegen, dass die richtige Mischung
verschiedener Anlagenklassen (z.B. liquide Mittel, Aktien, Anleihen) ein
wesentlicher Einflussfaktor auf den Gesamterfolg der eigenen Geldanlagen
ist. http://blogs.cfainstitute.org/investor/2012/02/16/setting-the-record-straight-on-asset-
allocation/
Der Vorteil der Streuung seiner Geldanlagen auf verschiedene Anlageklassen
liegt darin, dass einzelne Anlageklassen sich unterschiedlich verhalten, d.h.
ihr Wert steigt und fällt nicht im Einklang.
Man verbindet mit der Mischung von Anlageklassen die Erwartung, dass
Verluste bei einer Anlagenklasse (z.B. Aktien) zumindest teilweise durch
Gewinne bei einer anderen Anlageklasse (z.B. Anleihen) aufgefangen werden.
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Anlageklassen auswählen (II)
Man sollte sein Geld so auf Anlageklassen verteilen, das man mit dem
eingegangenen Risiko leben kann.
Manche Anleger haben eine hohe Bereitschaft, Risiko einzugehen; andere
würden sich bereits bei einem relativ geringen Verlust unwohl fühlen.
Anleger werden in der Praxis gemäß Ihrem Risikoprofil in verschiedene Typen unterteilt. Jedem Anlegertyp werden eine andere Mischung der Anlageklassen empfohlen.
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Anlageklassen auswählen (III) konservatives Musterdepot
60 % Anleihen
15 % Immobilien
15 % Liquidität
10 % Aktien
Kommentar
90 % der Geldanlagen bergen normalerweise mittel- bis langfristig kein oder nur ein relativ geringes Wertrisiko; Wertschwankungen halten sich in Grenzen.
10 % der Geldanlage unterliegen größeren Wertschwankungen; hohe Verluste möglich
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anlagestrategie/anlagestrategie-musterdepots-fuer-vier-verschiedene-anlegertypen/3186488.html [Zugriff am 26.2.2016]
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Anlageklassen auswählen (IV) Ausgewogenes Musterdepot
40 % Anleihen
30 % Aktien
15 % Immobilien
15 % Liquidität
Kommentar
70 % der Geldanlagen bergen normalerweise mittel- bis langfristig kein oder nur ein relativ geringes Wertrisiko; Wertschwankungen halten sich in Grenzen
30 % der Geldanlage unterliegen größeren Wertschwankungen; hohe Verluste möglich
http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/anlagestrategie-musterdepots-fuer-vier-verschiedene-anlegertypen-seite-2/3186488-2.html
[Zugriff am 26.2.2016]
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Anlageklassen auswählen (V) Chancenorientiertes Musterdepot
60 % Aktien
15 % Anleihen
15 % Liquidität
10 % Immobilien
Kommentar
40 % der Geldanlagen bergen normalerweise mittel- bis langfristig kein oder nur ein relativ geringes Wertrisiko; Wertschwankungen halten sich in Grenzen
60 % der Geldanlage unterliegen größeren Wertschwankungen; hohe Verluste möglich
http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/anlagestrategie-musterdepots-fuer-vier-verschiedene-anlegertypen-seite-4/3186488-4.html
[Zugriff am 26.2.2016]
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Musterdepot zusammenstellen: Einzelne Produkte auswählen
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Diversifizieren innerhalb einer Anlageklasse
Innerhalb einer Anlageklasse stehen eine Vielzahl Produkte zur Auswahl.
Anlageprodukte unterscheiden sich teilweise erheblich in Bezug auf eingegangene Risiken und erzielbare Renditen. Zudem können sie sich hinsichtlich ihrer Liquidität unterscheiden.
Das Ziel sollte sein, Produkte innerhalb einer Anlageklasse zu finden, die sich bei verschiedenen Marktbedingungen (z.B. steigende Zinsen) unterschiedlich verhalten.
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Entwicklung des Musterdepots verfolgen
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Ihr erster Schritt
Notieren Sie, was Sie mit Hilfe Ihres Musterdepots bzw. Ihren verschiedenen Musterdepots lernen wollen.
Notieren Sie, was Sie regelmäßig überprüfen werden, z.B.
Wertentwicklung und Wertschwankungen des Depots
Wertentwicklung und Wertschwankungen einzelner Produkte
Einfluss von Unternehmensnachrichten auf die Wertentwicklung
Einfluss gesamtwirtschaftlicher oder politischer Nachrichten auf die Wertentwicklung
Notieren Sie, auf welche Informationsquellen Sie zurückgreifen wollen.
Notieren Sie, wann Sie Ihren Depot-Check durchführen werden.
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Viel Erfolg!
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