Hoheisel & Hunke - Deutschlandbield in GB und Norwegen

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Podcastprojekt zum Deutschlandbild in England und Norwegen

Ein interkulturelles Unterrichtsprojekt

Erfahrungsberichte zur Sensibilisierung von Nationenbildern und Stereotypen unter Deutschlernenden

• Die Deutschen sind nicht so smart wie Norweger, sie sind ganz anders als wir.“

• „Die Deutschen sind sehr höflich und man sollte danke sagen und „tshus“.“

• „Sie lieben Ordnung, Würstchen und Bier.“

• „Deutsche lieben Norwegen.“

• „Deutsche haben keinen Humor – nicht wie wir Engländer.“

• „Deutsche produzieren zwar die besten Autos, sind aber ansonsten langweilig und obrigkeitshörig.“

• „Deutsche lieben ihre Bier und Würstchen sehr viel.“

• mit Studierenden aus Bergen & Leeds

• Podcasting

• Ziel: Bewusstmachung der Stereotypen und Vorurteile in der Ausgangskultur gegenüber der Zielsprachenkultur

• Austausch mit Lernern einer anderen Ausgangskultur vermittels der gemeinsamen Zielsprache (und Zielsprachenkultur)

• authentische Sprechanlässe

Stereotyp:

• reduzierte Bilder von anderen Menschen und ihrem Leben in anderen Kulturen

• Konstanz und Universalität

• Charakterisierung über Nationalität und Gruppenzugehörigkeit

• sowohl positiv als auch negativ

• nur schwer beeinflussbar oder veränderbar

Image:

• komplexe Vorstellung

• mehr oder weniger strukturiert

• Ideen, Vorstellungen, Wahrnehmungen, Erfahrungen, Kenntnissen und Erkenntnissen, Vermutungen, Gefühlen, Stereotypen und Vorurteilen

Funktion von Nationenimages:

• Ordnung diffusen Materials• Orientierungshilfe durch Komplexitätsreduktion• Identifikation mit realitätsstiftender Wirkung

Sensibilisieren bedeutet:

„ ... das Erzeugen, Wecken und Verstärken des Bewusstseins

• für das eigene kulturelle Orientierungs- und Integrationssystem (self awareness)

• für die kulturspezifische Prägung des Handelns (culture awareness)

• für die Rolle kultureller Einflussfaktoren in der kommunikativen Interaktion (cross-culture awareness)“

Löschmann, Martin (1998): Stereotype, Stereotype und keine Ende. In: Löschmann, Martin/ Stroinska, Magda (Hg.): Stereotype im Fremdsprachenunterricht, Frankfurt a. M., 26.

Fragen zum Einstieg und zur Sensibilisierung:

• Fremdbilder: – Wie siehst du selbst die Zielkultur?– Was meinst du, wie deine Landsleute

Deutsch/Deutsche/Deutschland einschätzen?– Welche Vorstellungen haben möglicherweise die

Deutschen über die norwegische/englische Kultur bzw. England/Norwegen?

Fragen zum Einstieg und zur Sensibilisierung:

• Selbstbilder: – Was meinst du, wie sich die Deutschen selbst sehen?– Wie ist das nationale Selbstbild der

Norweger/Engländer?– Inwieweit würdest du dich selbst als „typisch

norwegisch/englisch“ bezeichnen (Eigenschaften)?– Wie würdest du die Norweger/Engländer

beschreiben?

Fragen zum Einstieg und zur Sensibilisierung:

• Interkulturelle Fragen: – Welche Schwierigkeiten haben wohl Deutsche in

deinem Land? – Auf welche Schwierigkeiten treffen evtl. deine Landsleute/triffst du/bist du getroffen in Deutschland?

Das generelle Deutschlandbild der Norweger:

• Oktoberfest & Lederhosen• Wurst & Sauerkraut• „In D. hat man kein schlechtes Gewissen, wenn man Alkohol

trinkt.“• Erfahrungen aus dem 2. WK• Derrick• WM (Fußball)• Die Deutsch fahren mit ihren Wohnwagen nach Norwegen

und bringen alles mit.• Bier• LKWs

Das generelle Deutschlandbild der Engländer (Briten):

• Nazis• kein Humor• Oktoberfest, Würstchen, Bier & Sauerkraut• Deutsche trinken immer und überall Bier• pingelig/verkniffen/unflexibel• Deutsche schießen immer perfekte Elfmeter*• (technisch hervorragende) Autos (aber ohne sportliches Flair

à la Italien)• effektiv• Badehandtücher • Nudismus*(Gary Lineker: “Football is a game for 22 people that run around, play the ball, and one referee who makes a

slew of mistakes, and in the end Germany always wins”)

Dein Deutschlandbild (Norwegen):

fleißig, Ordnung muss sein, formell, nicht so gut in

Englisch, Autos, gute Organisatoren, ökonomisch, anderer

Humor (weniger Ironie), große (wirtschaftliche

Unterschiede innerhalb der Gesellschaft

Dein Deutschlandbild (England):

können nicht anstehen, ungeduldig, unhöflich, Handtücher, Lederhosen, Rauchen (alle & immer), Bier, Wurst, Sauerkraut, Nazis (Poleninvasion), blond, dicklich, hässliche Sprache (eine alufoliefressende Schreibmaschine, die die Treppe runterfällt), WM 2006, Urlaub: Bayern oder Berlin

Das Bild der Norweger von sich selbst:

• starkes Nationalgefühl• reserviert, ruhig, bescheiden• viele blonde Mädchen• Bewusstsein für Traditionen, stolze Geschichte• sportlich (glauben sie)• spielen eine große + wichtige Rolle in der Weltpolitik

(glauben sie)• reicher Staat

Das Bild der Engländer von sich selbst:

• Stolz auf die Stellung Großbritanniens (Englands) in der Welt (historische Relevanz)

• Geburtsstätte der konstitutionellen Monarchie (bürgerlichen Demokratie), des bürgerlichen Rechts

• Flexibel und pragmatisch• Höflich• Weltsprache Englisch

Arbeitsgruppen in Bergen:

• Deutschlandbild in norwegischen Zeitungen• Interviews unter der Bevölkerung/anderen Studenten,

Frage: was wissen die Norweger über Deutschland/ die deutsche Sprache, welche Assoziationen haben sie damit usw.

• das Deutschlandbild der jungen und der alten Generation erforschen

• Deutschlandbild von Norwegern/Engländern, die bereits in Deutschland waren (Studium etc.)

• Das Bild der deutschen Touristen von Norwegen

Arbeitsgruppen in Leeds:

• deutsche Sprache: – „Eine alufoliefressende Schreibmaschine, die die Treppe

herunterfällt“

• Deutsche = Nazis?!: – Wie hartnäckig hält sich das alte und billig zu habende

Stereotyp?

• WM 2006: – Hat sich das Deutschlandbild der Engländer mittels der WM

verändert?

• deutsches Essen: – Wie wird deutsche Küche in GB wahrgenommen?; deutsche

Weihnachtsmärkte

http://deutschsichtig.podspot.de/

Ergebnisse: Erfolge?

• Umgang mit dem Medium Podcast

– Medienkompetenz

– Sprachliche Fertigkeiten

• Motivation:

– Spaß am Erarbeiten und Erstellen eigener Beiträge

– Austausch (reales Gegenüber)

• Entwicklung zu Sprach- und Kulturbotschaftern

• Sensibilisierung und kritische Reflexion zum Gegenstand

Ergebnisse: Erfolge?

• Autonomes (exploratives) Lernen

• Task(enquiry)-based learning

Ergebnisse: Verbesserungen?

• Austausch intensivieren

• Kommentarfunktion stärker nutzen (lassen)

• Wahlkurs (Leeds)

• Kritische Perspektive auf Stereotype noch zentraler zur Anwendung/Geltung kommen lassen

Ausblick auf weitere Forschungsfragen

• Wie haben sich nach dem Unterrichtsprojekt die Einstellungen der Studierenden geändert? Evaluation und Auswertung steht noch an.

• Welchen Einfluss hat ein bewussterer Umgang mit Stereotypen auf den Sprachlernprozess?

• Welche Rolle spielt der Faktor Motivation dabei?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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