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Trendre
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Sonderausgabe zur SuisseEmex 09, November 2009
EMEX 09 Trendreport
9
chem man unter einem Dach und innert kürzester
Zeit erfahren kann, was die Zielgruppen bewegt
und welche Lösungen Aussteller bereit haben, um
die Zielgruppen von morgen zu begeistern.
Das geballte Zusammentreffen von Menschen
und Inhalten, der rege Austausch und die Dialoge
haben uns bewogen, all die Informationen «nach-
haltig» zusammengefasst für Sie in Zusammenar-
beit mit persönlich Verlags AG und Denon Pub-
lizistik AG als Jahrbuch der SuisseEMEX Messe
zu erstellen.
Ziel des EMEX Trendreport 2010 ist, Erkennt-
nisse darüber zu vermittelten, welche möglichen
Entwicklungen vor uns liegen. Die Aussagen der
befragten Personen und die Studienresultate sollen
dabei informieren, zur Reflexion anregen und für
Inspirationen in Ihrem Marketingumfeld sorgen.
Sein oder Nichtsein
Heute in der Krise sind wir alle gefordert. Wir
stehen vor grossen Herausforderungen, und die
Geschichte zeigt, dass Unternehmen, welche ihre
Kernkompetenzen dem technologischen Fort-
schritt nicht anpassen konnten, früher oder spä-
ter meist von der Bildfläche verschwanden. Ob
Besucher oder Aussteller der SuisseEMEX, jeder
Entscheidungsträger brennt darauf zu wissen, wie
die Entwicklungen im Markt sein werden und
was die Experten an «Trends» erkennen. Denn
ein Trend ist nichts anderes als eine Verände-
rungsbewegung, die alle Bereiche unseres Lebens
tangiert – von der Ökonomie über die Politik bis
zur Konsumwelt. Es gilt, den Zug nicht zu verpas-
Liebe Leserin, lieber Leser
«Das Marketing, so wie wir es heute kennen, ist
von gestern.»
Mit dieser Aussage stellte Marketing-Guru Philip
Kotler zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Wir-
kung klassischer Marketingmodelle infrage.
Als Messeveranstalter der Marketingfachmes-
se SuisseEMEX haben wir die herausfordernde
Aufgabe, die führende Business-Plattform mit
News, Trends und praxisbezogenen Lösungen für
die Schweizer Marketing- und Live-Communi-
cation-Branche zu organisieren. Um dies erfolg-
reich und nachhaltig umzusetzen, beobachten
wir, was im Markt geschieht, sprechen mit den
Entscheidungsträgern und Experten der Branche
und erfahren direkt, was die Szene bewegt. Wir
haben uns zwangsläufig vom reinen Messestand-
Verkäufer zum Trendscout gewandelt und sind im
Messewesen selbst einem grossen Wandel unter-
zogen. Wir denken in «Communities», und selbst
unsere Homepage twittert schon fast von alleine.
Und jetzt, in der Krise, erleben wir die Turbu-
lenzen am Markt hautnah und hören aus erster
Hand, was Aussteller und Besucher berichten.
Und während der Messe gibt es wohl keine bes-
sere Plattform als den «Mikrokosmos» von über
13 000 Fachbesuchern und 400 Ausstellern, in wel-
«Wir sind zwangsläufig zum Trendscout geworden.»
sen, zu erkennen, in welcher Durchdringungstiefe
ein Trend womöglich das eigene Business nach-
haltig verändert, wobei vielleicht aber nur ein
oberflächlicher Streifschuss bleibt. Vor diesem
Hintergrund liegt es für uns auf der Hand, diese
Entwicklungen, das «Rauschen im Blätterwald
der Messestände» und die Experten-Aussagen
am Puls der Branche zusammengefasst als EMEX
Trendreport zu präsentieren.
Apropos Trends 2010 – Sind Sie bereit
für die Welt von morgen?
Der Begriff «Trend» tauchte zum ersten Mal
Ende des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang
mit Aktien und Börsenkursen auf, wurde dann
von den Mathematikern aufgegriffen und führte
bis etwa in die 90er-Jahre ein Schattendasein. Im
Laufe der sich schnell entwickelnden Konsum-
gesellschaft begann er dann, sich ins Vokabular
jedes Marketers zu schleichen. Und heute? Kein
Marketingleiter kann es sich leisten, sein Budget zu
erstellen und die Werbe- und Medienplanung abzu-
segnen, ohne die Marketingtrends zu kennen.
Die Net Generation in den Startlöchern
Wer hätte denn vor zehn Jahren gedacht, dass wir
heute in einem Zeitalter der «Digital Economy»
leben würden und wir ohne Internet und Mobil-
telefon nicht mehr sein könnten. Für die Vertre-
ter der sogenannten Net Generation, jener rasch
wachsenden Bevölkerungsgruppe, welche nie
eine Welt ohne Internet und Mobiltelefon ken-
nengelernt hat, ist der ständige Online-Zugang
Studie Trendreport
15
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8
Preispolitik
Vertriebspolitik
Kommunikationspolitik
0.25
0.28
0.48
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0
Offline-Instrumente
Online-Instrumente
0.29
0.71
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0
Preissenkung
Preiserhöhung
0.45
0.55
Unternehmen weisen der Kommunikationspolitik einen hohen Stellenwert zu. Möglichkeiten der Preispolitik werden vor dem Hintergrund
der Krise anscheinend nicht vollständig genutzt.
Unternehmen setzen verstärkt auf Online-Instrumente. Dabei ist der Stellenwert der Online-Instrumente nach
wie vor auf niedrigem Niveau. Es ist aber davon auszugehen, dass viele Unternehmen verstärkt Er fahrungen
im Bereich Online-Instrumente sammeln und diese in Zukunft noch intensiver einsetzen werden. Neben der
technischen Umsetzung werden Unternehmen in Zukunft vor allem vor der Herausforderung stehen, über die
zahlreichen Kanäle einen einheitlichen Auftritt abzusichern. Integration wird die zentrale Aufgabenstellung für
Marketingverantwortliche in der Zukunft.
Die Mehrheit der Unternehmen plant zwar im kommenden Jahr Preiserhöhungen, aber viele Unternehmen
gehen auch von Preissenkungen aus. Für Marketingverantwortliche ist es dabei wichtig, eine optimale Preis-
differenzierung vorzunehmen. Möglichkeiten wie die Preiserhöhung vor allem auf Randprodukten oder die
Preiserhöhung von Value Added Services gilt es zu überdenken. IT-Systeme und Kundenwertmodell können
helfen, das Preismanagement zu verbessern. Viele Unternehmen besitzen gerade in diesem Bereich grosses
Optimierungspotenzial.
Trotz «Krise» und der schnellen Wirkung des Preismanagements hat dieses geringere Bedeutung bei den Unternehmen
Online-Instrumente verzeichnen einen deutlichen Bedeutungszuwachs
Unternehmen werden im kommenden Jahr moderat die Preise erhöhen
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Trendreport On stage
Die Blogwerk AG ist ein Onlineverlag für Weblogs.
Rund 50 Autoren arbeiten von fünf Ländern und drei
Zeitzonen aus zusammen, um Inhalte für verschiede-
ne Websites in «real time» bereitzustellen. Das Agen-
turgeschäft bildet ein zweites Standbein von Blog-
werk. Das Angebot umfasst Beratungen in Sachen
Social-Media-Marketing, den Betrieb von Corporate
Blogs und die Konzeption von Web-2.0-Auftritten.
www.blogwerk.com
Blogwerk
«Reine Zeitverschwendung!» – «Alles Quatsch!»
Solche Ausrufe kennt, wer sich professionell
mit Web Communities wie Facebook auseinan-
dersetzt. Berührungsängste, vor allem der älte-
ren Generation, paaren sich da bisweilen mit
Schwarzmalerei, wenn das Ende der virtuellen
Austauschplattformen herbeigeredet wird. Aber
allen Untergangsszenarien zum Trotz: Fakt ist,
dass wir in einer spannenden Zeit leben, in der
fast jeder die Mittel zur Verfügung hat, um mit
enorm vielen Menschen in Kontakt zu treten.
Welche technischen Tools dafür genutzt werden,
ist dabei eigentlich zweitrangig.
Jeder ein Publizist
Sich mitzuteilen ist ein urmenschliches Bedürfnis
– selbst im Bilde zu sein sowieso. Es wäre falsch zu
glauben, dass Leute, die sich früher nie aus ihrem
«Schneckenhaus» gewagt haben, nun plötzlich zu
Publizisten werden. Aber der Erfolg von Twitter
und Facebook zeigt, dass die Interaktion gesucht
wird, und das nicht nur, wenn es um privaten
Klatsch und Tratsch geht. Wer sich auf Twitter ein-
lässt, wird über kurz oder lang feststellen, dass man
das eigene News-Verhalten radikal umstellt. Viele
Informationen, die relevant sind, werden über die-
sen Kanal zu finden sein.
Meinungsbildung auf kleinem Raum
Welche Werbeeffekte bei Twitter – den sogenann-
ten «Mikroblogs» – mit maximal 140 Zeichen
erzielt werden können, lässt sich anhand eines
typischen, weil unspektakulären und alltäglichen
Beispiels zeigen: Ein Ausgehtipp, von einem User
publiziert, lotste innerhalb kurzer Zeit zahlreiche
Menschen in besagtes Lokal – das «Pastawerk»
– ohne jegliches Zutun des Lokalbetreibers. Die
Aufmerksamkeit erzeugte sich quasi von selbst;
die Herausforderung lag nun darin, diese Auf-
«Schon klopft der nächste Trend an die Tür»Wenn man von Trends im Marketing spricht, kommt man an den «New Social Media» nicht vorbei. Die rasanten Entwicklungen in diesem Bereich können verunsichern. Aber klar ist auch: Welcher Hype das Zeug zum Trend hat und welcher eine Eintagsfliege bleibt, findet nur heraus, wer sich spielerisch auf Facebook, Twitter & Co. einlässt.
Text und Bilder: Peter Hogenkamp
«Das News-Verhalten verändert sich radikal.»
E-Business – On Stage
Facebook verzeichnet trotz anders lautender Prognosen weiterhin Zuwachsraten.
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Hintergrund Trendreport
Im wachsenden Entscheidungsdruck liefert die
Analyse von Zukunftstrends wertvolle Naviga-
tionshilfen. Trotz Unsicherheit will man richtig
entscheiden. Man will das Steuer noch drehen
können, wenn sich das Umfeld ändert, die Wei-
chen richtig stellen, wo mehrere Wege zur Aus-
wahl stehen. Unternehmen müssen aber auch die
Richtung vorgeben, planen und gestalten können.
Gerade bei Entscheidungen, bei denen viel auf
dem Spiel steht, ist es wichtig, eine Landkarte
der Zukunft zu haben. Denn wer die kommenden
Märkte prägen will, muss handeln, bevor die Situ-
ation sich entfaltet hat, muss selbst Veränderun-
gen provozieren, statt sich bloss reaktiv zu verhal-
ten oder passiv abzuwarten, was kommt.
Von Zyklen, Moden und Trends
Die Dynamik der Veränderungen ist in den letzten
Jahrzehnten enorm gestiegen. Alles hängt mit allem
Gesetzmässigkeiten, die eine seriöse Prognose er-
lauben, doch ist hier die Trendanalyse gerade für
den Handel und die Politik eine wichtige Erfolgs-
voraussetzung. Bei der Arbeit mit Mega trends
und Gegentrends, wie sie das GDI Gottlieb Dutt-
weiler Institute betreibt, werden Interdependen-
zen von Trends zwischen all diesen Entwicklungs-
ebenen untersucht, die entstehenden Muster
analysiert und strategische Konsequenzen für
Firmen erarbeitet.
Trends erzeugen Gegentrends
Hier nur zwei Beispiele dafür. Anfang der 90er-
Jahre prognostizierten wir am GDI Gottlieb
Duttweiler Institute das Aufkommen der Erleb-
nis-Dramaturgie im Einzelhandel – eine Orien-
tierung der Handelsketten und Markenartikler
an den Inszenierungen der Theaterwelt. Der
Trend setzte sich weltweit durch: Produktent-
wickler und Shopping-Cen ter-Manager trafen in
Workshops auf Drama tu rgen und Aktionskünst-
ler und machten aus der Einkaufs- eine Erlebnis-
welt. Inzwischen hat dieser Trend bereits einen
Gegentrend hervorgerufen: In all der Inszenie-
rung suchen die Konsumenten wieder nach dem
Einfachen.
Noch mitten im Wachstum begriffen ist hingegen
der Trend zum Healthstyle, den wir vor drei Jah-
ren diagnostiziert haben. Körper, Geist und See-
le bilden den Kern des neuen Bewusstseins und
verstärken den Wunsch nach mehr Lebensquali-
tät und Wohlbefinden. Ob Mode, Fitness, Food,
Kosmetik, Tourismus oder Pharma: In nahezu
jeder Branche entstehen dadurch neue Möglich-
keiten – zum Vorteil der bestehenden und neuen
Anbieter, die diesen Megatrend zu nutzen wissen.
Doch die Produkte, die auf solchen neuen Trends
fussen, werden nicht von den Trendforschern
selbst entwickelt; das bleibt Aufgabe der Pro-
duktentwickler in den Unternehmen, die jeweils
den Trend in die Sprache ihrer eigenen Märkte
übersetzen müssen. Für einen Getränkehersteller
bedeutet Healthstyle etwas anderes als für einen
Reiseveranstalter, doch der Trend, auf den sie
sich einstellen müssen, ist für beide der gleiche.
Das Mögliche im Auge behalten
Die Unternehmen benötigen Zukunftswissen, um
abschätzen zu können, wie und in welchem Zeit-
fenster sie Innovationen am besten umsetzen und
wie sie sich strategisch positionieren sollen: An
welchem Punkt stehen die relevanten Trends? Wo
kommen zukünftige Entwicklungen der Strategie
entgegen, wo laufen sie ihr zuwider? Wohin will
man selber im dynamischen Umfeld? Die Unter-
zusammen; es gibt praktisch keine isoliert prog-
nostizierbaren Entwicklungstrends mehr. Doch im
Spannungsfeld zwischen Gewissheiten und Unge-
wissheiten gibt es einen Trost: Es ist morgen nicht
einfach alles möglich. Wir werden nicht eines Tages
aufwachen und die Welt nicht mehr erkennen. Da-
her ist es für die Analyse wichtig zu unterscheiden,
auf welcher Ebene ein Trend liegt und mit welchen
Werkzeugen er erfasst werden kann.
Sich langsam wandelnde Systeme mit relativ ver-
lässlichen Gesetzmässigkeiten wie (bis anhin) die
Natur erfordern andere Ansätze als der kulturelle
Wertewandel, der zum Beispiel das Einkaufsver-
halten mitprägt, oder Technologiezyklen, bei de-
nen eine Basisinnovation jeweils eine neue Welt
erzeugt. Wiederum andere Methoden benötigt
die Beschreibung von Trends und Gegentrends
auf der Ebene der schnelllebigen Moden: Zwar
gibt es für Entwicklungen auf dieser Ebene kaum
Impressionen Trendreport
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