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BusinessVillage Ute Blindert Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch Was Unternehmen wissen wollen, wo Stolpersteine lauern, wie Bewerber punkten Leseprobe

Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch

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Ute Blindert

Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch

Was Unternehmen wissen wollen, wo Stolpersteine lauern, wie Bewerber punkten

Leseprobe

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Ute Blindert

Die 157 wichtigstenArbeitgeberfragen imVorstellungsgespräch

Was Unternehmen wissen wollen, wo Stolpersteinelauern, wie Bewerber punkten

Impressum

Ute BlindertDie 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im VorstellungsgesprächWas Unternehmen wissen wollen, wo Stolpersteine lauern, wie Bewerber punkten1. Auflage 2017 © BusinessVillage GmbH, Göttingen

BestellnummernISBN 978-3-86980-384-5 (Druckausgabe) ISBN 978-3-86980-385-2 (E-Book, PDF)ISBN 978-3-86980-386-9 (EPUB)

Direktbezug www.BusinessVillage.de/bl/1031

Bezugs- und VerlagsanschriftBusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 GöttingenTelefon: +49 (0)5 51 20 99–1 00 Fax: +49 (0)5 51 20 99–1 05E–Mail: [email protected] Web: www.businessvillage.de

Layout und Satz Sabine Kempke

Illustration auf dem Umschlag pay 404, www.istockphoto.de

Druck und Bindung www.booksfactory.de

CopyrightvermerkDas Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

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Inhalt

Über die Autorin .................................................... 9

Vorwort ................................................................. 11

1. Die andere Seite des Schreibtischs – Blackbox Arbeitgeber ......................................... 15

1.1 Eingeladen werden! Der Sechser im Lotto – fast .. 201.2 Wichtig zu wissen: Die Sicht des Arbeitgebers .... 24

2. Die Vorbereitung ............................................... 29

2.1 Was macht mich aus? Ihr Profil als Grundlage ..... 322.2 Konkret: Der Ablaufplan zur Vorbereitung

auf das Vorstellungsgespräch ........................... 372.3 Recherche, Recherche, Recherche ..................... 442.4 Alles eine Frage der Haltung: Wie Sie sich

innerlich stark für die Fragen machen ................ 502.5 Und noch einmal: Alles eine Frage der Haltung –

Erfolgsfaktor Körpersprache ............................. 542.6 Profi-Tipp vom Personaler: Auf was besonders

zu achten ist! ................................................ 622.7 Erstes, zweites, drittes Vorstellungsgespräch –

es kommt darauf an! ...................................... 65

3. Der Fragenkatalog .............................................. 69

3.1 Warum wollen die das wissen? Der Hintergrund .. 703.2 Fragetypen, Vorgehensweise, Aufbau ................ 733.3 Wenn der Interviewer keine Miene verzieht ........ 763.4 Was der Headhunter von Ihnen wissen muss ...... 77

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4. 157 Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch ... 81

4.1 Nicht zu unterschätzen: Die Phase vor dem Vorstellungsgespräch .............................. 83

4.2 Fragen im leichten Gespräch (in der Vorphase, beim Ankommen) ................ 85

4.3 Die Begrüßung ............................................ 874.4 Fragen zum Einstieg ins Gespräch ................... 884.5 Wir sind die Größten! ................................... 904.6 Die Selbstpräsentation ................................. 924.7 Fragen zur Selbstpräsentation ...................... 1074.8 Fragen zur Ausbildung ................................ 1084.9 Fragen zum Studium .................................. 1124.10 Fragen zum Berufsweg ................................ 1184.11 Fragen zur Motivation und Arbeitseinstellung ... 1224.12 Fragen zur Person und persönlichen

Interessen ................................................ 1284.13 Fragen zur Selbstreflexion und

Selbsteinschätzung .................................... 1394.14 Fragen zu Kompetenz und Eignung ................ 1484.15 Fachliche Fragen ........................................ 1564.16 Fragen zur Präsenz in Sozialen Medien .......... 1584.17 Ungewöhnliche oder kritische Fragen

(auch: Stressfragen) ................................... 1624.18 Verbotene Fragen – Was ist erlaubt,

was nicht? ................................................ 1674.19 Das liebe Geld! Fragen zur Ausgestaltung

des Vertrags .............................................. 1714.20 Eigene Fragen ........................................... 1784.21 Der Abschluss – Fragen zum Ende

des Gesprächs ............................................ 1794.22 Nach dem Gespräch ist vor dem Gespräch ...... 1814.23 Fragen an Quereinsteiger, Jobwechsler

und Pausierer ............................................ 1824.24 Brainteaser: Besondere Fragen für Berater ..... 185

7

5. Besonderheiten im zweiten, dritten, x-ten Vorstellungsgespräch ....................................... 189

5.1 Die Vorbereitung für Nr. 2: Recherche galore ......1925.2 Könnten Sie bitte … präsentieren? ..................1995.3 Sie wollen den Job? Dann fragen Sie danach! .....2025.4 Der (Vertrags-)Abschluss .................................205

6. Zehn Regeln fürs beste Vorstellungsgespräch ever! ............................................................... 207

Literaturliste ...................................................... 216

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Über die AutorinUte Blindert wohnt und arbeitet als

Autorin und Speakerin in Köln. Sie

beschäftigt sich intensiv mit dem

Thema »Netzwerken in digitalen

Zeiten für Karriere und Recruiting«.

Zudem zeichnet sie als Herausgeberin

der Online-Karrieremagazine www.

karriereletter.de und www.business-

ladys.de verantwortlich und mode-

riert Veranstaltungen, vornehmlich

zu Karriere- und Digitalthemen, sowie BarCamps.

Ihr Buch Per Netzwerk zum Job (Campus 2015) wurde vom

Handelsblatt zu den zwanzig wichtigsten Neuerscheinungen

im Frühjahr 2015 gezählt.

KontaktE-Mail: [email protected]

Web: www.uteblindert.de

©Tanja Deuß, knusperfarben.de

Vorwort

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»Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du ver-nünftig fragen.«

Johann Wolfgang Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter

Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, können Sie sich

beglückwünschen: Sie sind zum Vorstellungsgespräch einge-

laden worden – das ist schon einmal ein Erfolg! Gerade,

wer noch am Beginn seiner Berufslaufbahn oder Karriere

steht, schreibt einige Bewerbungen, bevor Einladungen zum

Jobinterview ins Postfach trudeln. Nachdem Sie also Stel-

lenanzeigen gelesen haben, haben Sie fleißig Bewerbungen

verfasst. Vielleicht hatten Sie auch gar nicht vor, sich zu

bewerben, sind aber von einem Personalberater, auch Head-

hunter genannt, angesprochen worden. Oder Sie haben in

Ihrem Netzwerk von einer interessanten Stelle erfahren.

Egal, auf welchem Weg Sie sich beworben haben: Die Heraus-

forderung beim Gespräch bleibt ähnlich: Sie müssen mehrere

Menschen innerhalb kurzer Zeit von Ihrer Persönlichkeit und

Ihren Fähigkeiten überzeugen.

Da hilft es zu wissen, was eigentlich hinter der Einladung zu

einem Vorstellungsgespräch steht, wie es mit hoher Wahr-

scheinlichkeit ablaufen wird und welche Fragen vorkommen

können. Natürlich unterscheiden sich die Gespräche vonein-

ander – das eine Unternehmen benötigt eine Stunde, andere

zwei, manche planen dafür einen ganzen Tag mit mehreren

Kandidaten ein –, das grundsätzliche Warum und Wie bleibt

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bestehen. Rechnen Sie mit unterschiedlichen Herangehens-

weisen: Manche Unternehmen wollen sich einfach nur mal

einen Eindruck verschaffen und entscheiden nach Bauch-

gefühl. Andere Unternehmen setzen Eignungsdiagnostik

ein und prüfen ihre Bewerber anhand empirisch belegter

Methoden zur Personalauswahl. Bei manchen Arbeitgebern

führt dies dazu, dass Ihre Gesprächspartner keine Miene

verziehen, um die Antworten nicht zu verfälschen.

Sie müssen vor allem wissen, dass es so etwas gibt. Daher

finden Sie in diesem Buch einen Einblick in die Arbeitsweise

bei der Personalauswahl in verschiedenen Unternehmen. Sie

lernen, was ein Anforderungsprofil ist und wie Sie dieses für

Ihre Vorbereitung nutzen können.

Anhand des Fragenkatalogs von 157 Arbeitgeberfragen

können Sie sich so auf Ihre nächsten Vorstellungsgespräche

vorbereiten, dass Sie keine Überraschungen mehr erleben

sollten.

Was habe ich da gerade versprochen? Keine Überraschungen?

Vergessen Sie es! Sie können sich noch so gut vorbereiten,

ein Vorstellungsgespräch ist immer mit Überraschungen

verbunden. Deshalb erhalten Sie in diesem Buch nicht

nur Antworten auf 157 Arbeitgeber- und Bewerberfragen,

sondern auch wichtige Tipps für Ihre Herangehensweise an

die besondere Situation eines Vorstellungsgesprächs. So

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können Sie mit dem Wissen ins Gespräch gehen, dass Sie

bestens vorbereitet sind. Und sich so sicher fühlen, dass Sie

auch ungewöhnliche Fragen meistern werden.

1. Die andere Seite des Schreibtischs – Blackbox Arbeitgeber

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»Das Geheimnis des Erfolgs ist es, den Standpunkt des anderen zu verstehen.«

Henry Ford (1863 – 1947), Gründer der Ford Motor Company

Manchmal kommen einem als Bewerber ein Unternehmen

und vor allem der Bewerbungsprozess wie eine Blackbox vor.

Einblick? Fehlanzeige!

Was ist mit den Bezeichnungen in der Stellenanzeige

gemeint? Was ist wirklich wichtig für die Auswahl einer

Bewerberin? Wie werden die Qualifikationen gewichtet?

Was kann ich alles falsch machen, wo darf ich mir auch mal

einen kleinen Fehler erlauben? Da Bewerber so wenig über

den Personalauswahlprozess in Unternehmen wissen, sind

zahlreiche Mythen im Internet oder in Bewerbungsratgebern

entstanden, die es einem bei der Vorbereitung nicht einfa-

cher machen.

Dabei gibt es heute durchaus Möglichkeiten, sich schlau-

zumachen. In Bewertungsportalen wie Glassdoor.com oder

Kununu.com kann ich mir Bewertungen zu Arbeitgebern,

von Mitarbeitern und Bewerbern, anschauen. Einige Unter-

nehmen veröffentlichen ihre Vorgehensweise auf ihrer

Karrierewebseite und in zahlreichen Foren kann man sich

durch Erfahrungsberichte anderer Menschen lesen.

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Der Einblick durch andere Bewerber hilft schon mal weiter.

Ebenso wichtig ist es aber zu wissen, was in Unternehmen

mit einem Vorstellungsgespräch bezweckt wird – und da

setzt dieses Buch an.

Laut dem Internetportal Statista liegt die Arbeitslosenquote

in Deutschland im Jahr 2017 bei 6,0 Prozent. Damit sind

große Teile der Wirtschaft latent auf der Suche nach Arbeits-

kräften und Jobsuchende haben grundsätzlich gute Chancen

auf einen Job. Das gilt nicht nur für Fach- und Führungs-

kräfte, sondern auch für Handwerker und andere gelernte

Kräfte. Unternehmen sind aber immer auf der Suche nach

passenden Kandidaten und versuchen daher, ein möglichst

gutes Matching, also eine Passung von Anforderungsprofil

einer Stelle und Bewerberin oder Bewerber, hinzubekommen.

AnforderungsprofilFür jede Stelle werden fachliche und persönliche Anforderun-gen definiert. Dabei werden die verschiedenen Anforderun-gen noch unterschiedlich gewichtet. Wichtige Punkte hierbei sind: Ausbildung, Fachrichtung mit Vertiefung, Fortbildun-gen, Praxiserfahrung, Sprachkenntnisse, persönliche Kompe-tenzen wie Empathie, Verbindlichkeit, Verhandlungsfähigkeit.

Zur ersten Auswahl hilft hierbei die schriftliche Bewerbung,

mit der man sich per Mail, per Bewerber-Management-System

online oder per Post bewirbt. Aus der Menge der eingegan-

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genen Bewerbungen werden nun die Kandidaten herausgefil-

tert, die fachlich zur Stelle passen. So werden schon einmal

all die Bewerber aussortiert, die entweder nicht die richtige

Ausbildung, Berufserfahrung, Fachkenntnis mitbringen oder

sich durch formale Kriterien disqualifizieren. Dazu gehören

zum Beispiel unvollständige Unterlagen, Rechtschreibfehler,

Knicke oder ein unsauberes Layout.

Unternehmen können umso kritischer bei der Auswahl

sein, je mehr Bewerber es für eine Stelle gibt. Wenn Sie

sich also bei einem Unternehmen beworben haben, das als

sehr beliebt gilt, rechnen Sie nicht unbedingt mit einer

Einladung – es sei denn, Sie haben überall gute Noten, ein

Turbostudium hingelegt und sich für eine Facharbeit in ein

Zukunftsthema eingearbeitet.

Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch: Wenn Sie zum

Vorstellungsgespräch eingeladen werden, haben Sie zumin-

dest fachlich überzeugt. Und auch die bei Ihren praktischen

Erfahrungen erlangten Schlüsselqualifikationen passen zum

Anforderungsprofil der Stelle.

Im Vorstellungsgespräch müssen Sie nur klarmachen, warum

gerade Sie zu genau diesem Job (diesem Team, diesem

Arbeitgeber) passen. Und auch Sie sollten für sich persön-

lich klären, ob Sie gern in diesem Unternehmen arbeiten

möchten.

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Viele Kandidaten vergessen nämlich vor lauter Jobsu-

cherei: Auch Sie haben ja ein Interesse daran, den zu Ihnen

passenden Arbeitgeber mit genau dem richtigen Job zu

finden! Eine Stellenbeschreibung kann sich noch so schön

anhören und das Gehalt noch so gut sein: Wenn die Chemie

nicht stimmt, laufen Sie Gefahr, schnell wieder wechseln zu

wollen oder – was ebenfalls nicht optimal ist – dass Ihnen

womöglich in der Probezeit gekündigt wird.

Was aber, wenn es kaum Wahlmöglichkeiten gibt? Wenn man

einfach irgendeinen Job braucht, um die Familie zu ernähren,

die Miete zu bezahlen, kurz, wenn man darauf angewiesen

ist, dass einen überhaupt jemand einstellt? Sie haben recht,

dann sind die Wahlmöglichkeiten begrenzt – und Sie sind

vielleicht einfach nur froh, dass Sie einen Arbeitsvertrag

in der Tasche haben. Gute Vorbereitung – auch mit diesem

Buch – hilft Ihnen trotzdem, auch die andere Seite besser zu

verstehen. Im Gespräch können Sie dann sicherer antworten

und bekommen so schneller einen neuen Job – ohne gleich

einen wahren Bewerbungsmarathon absolvieren zu müssen.

Das macht Sie sicherer für weitere Gespräche und steigert

so Ihre Zugangsmöglichkeiten zu anderen, möglicherweise

besser bezahlten Jobs.

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1.1 Eingeladen werden! Der Sechser im Lotto – fast

Auch wenn die Quote beim Lotto schlechter ist, manchmal

fühlt es sich für Bewerber so an, als würde nur der Zufall

darüber entscheiden, ob man eingeladen wird – und ob

nicht. Da schickt man Bewerbung um Bewerbung und hört

– außer einer automatisierten Bestätigungsnachricht – erst

einmal nichts. Irgendwann dann eine Absage.

Die Wahrscheinlichkeit, eine Einladung zu einem Vorstel-

lungsgespräch zu erhalten, ist zumeist beim Berufseinstieg

oder bei sehr begehrten Stellen sehr gering. Auch wer keinen

gradlinigen Lebenslauf vorweisen kann, tut sich oft schwer.

Das liegt einfach daran, dass die Konkurrenz sehr groß ist

oder die Konkurrenz auf den ersten Blick besser passt.

Es ist also ein großer Erfolg, wenn Sie zu einem Vorstel-

lungsgespräch eingeladen werden. Je nach Stellenangebot

bekommen Unternehmen zahlreiche Bewerbungen; bei

begehrten Traineeprogrammen können das auch schon mal

2.000 bis 3.000 pro zu vergebender Stelle sein! Und wer sich

bei einem bekannten Arbeitgeber wie Siemens oder BMW

bewirbt, konkurriert ebenfalls mit einer großen Anzahl an

Bewerbern.

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Vorstellungsgespräche sind für Unternehmen aufwendig:

Sie kosten Zeit und Geld, da neben Mitarbeitern aus der

Personalabteilung auch Fachmitarbeiter und Vorgesetzte

hinzugezogen werden. Aufgrund dieses Aufwands werden

Unternehmen immer bestrebt sein, die Zahl der eingela-

denen Kandidatinnen so gering wie möglich zu halten.

Daher werden schon die Bewerbungen so gefiltert, dass

möglichst nur passende Kandidatinnen und Kandidaten

übrig bleiben. Für eine erste Auswahl sind bereits Faktoren

wie Ausbildung, Noten, Studiendauer und Berufserfahrung

ausschlaggebend.

Da viele Unternehmen Bewerbungen über Onlineformu-

lare abwickeln, lassen sich hier leicht Filter einstellen, die

bereits für eine Vorauswahl sorgen. Wer zu wenig Berufs-

erfahrung hat, wird abgelehnt. Wer eine fachfremde Ausbil-

dung absolviert hat, fliegt raus. Wer schlechte Noten oder

zu lange studiert hat, auch. Manche Unternehmen nehmen

sich die Zeit und schauen sich auch abgelehnte Bewerber

genauer an: Hat eine Kandidatin zwei Semester länger

studiert, weil sie nebenbei gearbeitet hat, um das Studium

zu finanzieren? Ist zwar der Notendurchschnitt unterhalb

der Grenze, aber das Thema der Abschlussarbeit hoch aktuell

und sehr spannend fürs Unternehmen? Dann haben Sie gute

Chancen, doch noch auf der Einladungsliste zu landen.

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Längst nicht alle Unternehmen verfahren so. Dann gibt es

eine Absage, weil irgendeine Angabe nicht zu den vorein-

gestellten Filtern passt. Was leider auch passieren kann: Die

Entscheidung, wer eingeladen wird und wer nicht, dauert

mehrere Wochen (oder auch Monate). Das liegt oftmals an

der Ausstattung der Personalabteilungen. Zahlreiche Arbeit-

geber sprechen zwar vom Fachkräftemangel, handeln aller-

dings nicht danach. Sie statten ihre Personalabteilungen mit

zu wenig Personal und Budget aus. Ausbaden müssen dies

erst einmal die Bewerber, die dann sehr lange auf Antworten

auf ihre Bewerbungen warten.

Tipp: Umgehen Sie den BewerbungsprozessMein Tipp an dieser Stelle: Versuchen Sie, den Bewerbungs-prozess mit Stellenanzeige – Bewerbung – (hoffen auf die Einladung zum) Vorstellungsgespräch zu umgehen. Dafür können Sie Kontakte in Unternehmen nutzen, über Personal-beratungen gehen oder sich selbst mit Ihrem Know-how ins Spiel bringen, zum Beispiel mit einem Blog oder als Fach-autor oder -rednerin bei Konferenzen.

Tipps dazu unter www.uteblindert.de/bewerbungsprozess

Nach einer ersten Vorauswahl wird genauer geguckt: Welche

Qualifikationen bringt die Kandidatin mit? Welche Erfah-

rungen konnte ein Bewerber konkret sammeln? Am Ende

bleiben dann aus dem Kandidatenpool ein paar Glückliche

übrig, die zum Gespräch eingeladen werden.

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Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Quote von Bewer-

bungen zu Einladungen je nach Branche zwischen zehn und

zwanzig Prozent liegt. Wenn sich also vierzig Bewerber auf

eine Stelle bewerben, wird man zwischen vier und acht

Personen einladen. Wenn sich zweihundert Menschen für

einen Job interessieren, kann man die Zahl der Gespräche

vielleicht auf sechzehn bis zwanzig steigern. Mehr Gespräche

sind dann aber nicht mehr sinnvoll. Bei sehr begehrten

Jobs ist es also schon sehr viel schwieriger, überhaupt zum

Gespräch eingeladen zu werden.

Es gibt aber auch das umgekehrte Bild: Bei manchen Stellen

ist es mühsam, die richtigen oder passenden Kandidaten

zu finden. Den Personalabteilungen fällt es dann schwer,

überhaupt genug Vorstellungsgespräche zu führen, weil sich

einfach sehr wenige oder sehr wenig tatsächlich geeignete

Interessenten auf eine Stellenanzeige bewerben.

Immer aber wird man versuchen, nur passende Bewerber zur

Auswahl einzuladen. So kann es dann manchmal ziemlich

lange dauern, ehe sich eine Stelle besetzen lässt. Wer als

Bewerber feststellt, dass er von Unternehmen umworben

wird und häufig zum Gespräch eingeladen wird, kann dieses

Wissen natürlich mit ins Vorstellungsgespräch nehmen –

und ganz anders verhandeln. Häufig wäre zum Beispiel eine

Quote von 2:1 (Bewerbungen zu Einladungen).

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• Lassen Sie Pausen zu. Sie müssen nicht auf jede Frage sofort antworten. Überlegen Sie sich Ihre Antworten gut, lassen Sie sich nicht drängen.

4.1 Nicht zu unterschätzen: Die Phase vor dem Vorstellungsgespräch

Nach der Einladung zum Vorstellungsgespräch gibt es nun

eine Phase der Vorbereitung. Über die gründliche Recherche

haben Sie ja bereits in Kapitel 2.3 gelesen. Um sich auf das

konkrete Gespräch einzustellen, können Sie vorab selbst ein

paar Fragen stellen:

1. Benötigen Sie noch weitere Unterlagen von mir? Sehr gern kann ich diese zum Gespräch mitbringen.

Die Antworten können ganz unterschiedlich ausfallen von

»Nein, wir haben alles, was wir brauchen« bis zu »Wäre es

Ihnen möglich, Ihre Bachelor-Thesis einmal zur Ansicht

mitzubringen?« oder »Ja, ein paar Arbeitsproben würden wir

uns gern anschauen«. Unabhängig von der Antwort können

Sie selbst ein paar Unterlagen einpacken. Es kann durchaus

sein, dass sich während des Vorstellungsgesprächs die Gele-

genheit ergibt, Ihre Unterlagen zu zeigen. Die meisten

Gesprächspartner schätzen es, wenn Sie hier mitdenken.

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Tipp: Nennen Sie Gründe für EntscheidungenFür unsere jeweiligen Entscheidungen gibt es immer gute Gründe – und diese sollten Sie auch benennen können. Zeigen Sie mit Ihren Antworten, aus welchen Überlegungen heraus sich Ihre Entscheidungen ergeben haben. Auch wenn es in Wirklichkeit darum ging, in der gleichen Stadt wie Ihre Freunde zu bleiben.

4.9 Fragen zum Studium

31. Warum haben Sie dieses Studienfach gewählt?

»Ich hatte ja bereits in der Schule Mathe und Physik als Leis-

tungsfächer, also wollte ich unbedingt etwas Technisches

studieren. Ich habe mir also Maschinenbau, Elektrotechnik

und Wirtschaftsingenieurwesen angeschaut. Letzten Endes

habe ich mich für Wirtschaftsingenieurwesen entschieden,

weil es hier noch den Bezug zur Wirtschaft gibt, der mich

auch interessierte.«

Oder: »Nach dem Abitur wusste ich erst einmal nicht, was

ich studieren wollte. Also habe ich ein FSJ in einer Behin-

dertenschule gemacht. Ich habe mich dann damit beschäf-

tigt, was mir Spaß machen könnte und was ich auch gut

kann, und bin dann auf Mikrobiologie gestoßen.«

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sich nach dem Tod meines Vaters, als sie mit drei Kindern

allein dastand, ihren Beruf aufgebaut. Zuerst hat sie von zu

Hause aus Telefonmarketing gemacht. Als wir dann größer

waren, fing sie im Vertrieb eines großen Unternehmens an

und hat sich von der Stelle als einfache Telefonverkäuferin

bis hin zur Regionalleiterin hochgearbeitet. Ich habe immer

ihren Biss und ihren Willen zur Weiterentwicklung bewun-

dert.«

4.14 Fragen zu Kompetenz und Eignung

96. Beschreiben Sie bitte Ihre beruflichen Kompetenzen!

Gut, dass Sie sich bei der Vorbereitung intensiv mit dem

Anforderungsprofil der Stelle sowie Ihrem Profil auseinan-

dergesetzt haben. Danach richten Sie sich bei Ihrer Antwort:

»Als eine meiner größten beruflichen Kompetenzen sehe ich

meine Fähigkeit, schnell Kontakt zu anderen Menschen aufzu-

bauen. Das ist mir immer schon leichtgefallen. Bei meiner

letzten Arbeitsstelle konnte ich diese Kompetenz aber noch

weiter ausbauen. Als eine weitere Kompetenz sehe ich mein

Verhandlungsgeschick, gerade auch dann, wenn Verhand-

lungen steckengeblieben sind. Außerdem halte ich mich für

sehr belastbar, was in einem Job als Vertriebsmanager ja

extrem wichtig ist.«

Jobhunting

Wie wird sich der Arbeitsmarkt in der Zukunft verändern? Warum funktionieren klassische Bewerbungsstrategien immer weniger? Was suchen Personalentscheider wirklich? Nach welchen Kriterien werden Stellen besetzt? Wie positioniere ich mich als Quer-, Wieder- oder Berufseinsteiger?

Petra Barschs neues Buch gibt Antworten auf diese Fragen. Es zeigt, wie sich die Anforderungen und Bedingungen im Arbeitsmarkt verändern und wie Stellensuchende und veränderungswillige Bewerber darauf reagieren sollten. Es lotet die Abgründe des klassischen Bewerbungstheaters aus und liefert Lösungsansätze, wie Sie mit heute üblichen Mosaik-Karrieren und Brüchen im Lebenslauf ein attraktiver Kandidat bleiben.

Dieses Buch liefert einen Blick hinter die Kulissen und zeigt, wie Einstellungsentscheidungen zustande kommen und nach welchen unausgesprochenen Kriterien Personalverantwortliche entscheiden. Denn nur wer diese Insider-Kriterien kennt, kann sich mit einer flexiblen Strategie beruflich positionieren und sich im Bewusstsein seiner eigenen Stärken und Fähigkeiten von der Masse der Bewerber abheben – denn die meisten Bewerbungen scheitern nicht an den Formalitäten.

Petra BarschJobhuntingGeht doch! Karriere mit Knicken1. Aufl age 2016

190 Seiten; 17,99 EuroISBN 978-3-86980-351-7; Art.-Nr.: 1005

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Das Super-Buch

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Viele Experten empfehlen Super-Bücher, um endlich mehr Ordnung und System auf den Schreibtisch und in den Kopf zu bekommen. Doch diese Empfehlungen haben einen entscheidenden Nachteil: Sie sind nur Bauanleitungen, wie man sich aus einem x-beliebigen Notizbuch sein Super-Buch bauen kann. Doch der Eigenbau kostet Zeit, erfordert Einiges an Geschick und das Ergebnis ist oft alles andere als optimal.

Deshalb haben wir die besten Ideen aus diesen Anleitungen und unsere praktischen Erfahrungen in das SUPER-BUCH einfließen lassen. Ohne großen Aufwand kommen Sie jetzt zu Ihrem fertigen SUPER-BUCH und können dieses ganz nach Ihren persönlichen Bedürfnissen modifizieren und weiterentwickeln.

Das Superbuch1. Aufl age 2014

288 Seiten; 8,90 EuroISBN 978-3-86980-267-1; Art.-Nr.: 946

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Das Super-Buch

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Die Sandwich-Connection

Das Dilemma zwischen Anforderungen und Möglichkeiten ist allgegenwärtig. Häufigsten Ausdruck findet es in der Arbeitswelt als Sandwich-Position zwischen dem »Druck von oben« und dem »Widerstand von unten«: Vorgesetzte und Kunden fordern, Mitarbeiter, Kollegen und Kooperationspartner verweigern sich. Dabei glauben wir allzu oft, mit unseren Problemen allein zu sein.

Ein Irrtum. Das muss nicht so bleiben, denn allen anderen ergeht es ähnlich. »Bildet die Sandwich-Connection. Bildet Netzwerke und helft euch gegenseitig!«, ruft Stefan Fourier deshalb in seinem neuen Buch auf. Und er beschreibt, wie man dabei vorgeht, was man dazu benötigt und worauf man achten muss.

»Die Sandwich-Connection« ist eine Anleitung, aus Kontakten tragfähige Netzwerke zu machen. Denn diese kann man für viele Zwecke nutzen: zum Beispiel um sich zu entlasten, Ziele zu erreichen, Geschäfte zu machen oder einfach nur Freude zu erleben. So entstehen Verbindungen, in denen Menschen sich auf Augenhöhe begegnen, sich im Alltag unterstützen und ihr Leben meistern.

Stefan FourierDie Sandwich-ConnectionWie Sie tragfähige Netzwerke aufbauenund Ihre Souveränität zurückgewinnen1. Aufl age 2016

160 Seiten; 17,99 EuroISBN 978-3-86980-349-4; Art.-Nr.: 1002

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Motivier dich selbst

Unzufrieden im Job, zu wenig Bewegung, Frust oder Dauerstress? Dann verändere dein Leben! Du weißt, es muss sich was ändern. Nur wo fängst du an? Und wie?

Wenn du weiterhin auf den motivierenden Schubser von außen wartest, kannst du lange warten. »Motivier dich selbst. Sonst macht‘s keiner!« gibt dir 50 Impulse, wie du in kleinen Schritten Veränderungen anstößt und Schwung in dein Leben bringst.

Nicola Fritze, Deutschlands erfolgreiche Motivationsexpertin, zeigt dir, wie du das Steuer selbst in die Hand nimmst, Frustration abschüttelst, das ewige Aufschieben beendest und in deinem Leben durchstartest.

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Nicola FritzeMotivier dich selbst. Sonst macht‘s keiner!50 Impulse, um in Schwung zu kommen2. Aufl age 2017

208 Seiten; 14,99 EuroISBN 978-3-86980-343-2; Art.-Nr.: 994

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