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Presseinformation . . Stuttgart, 17. September 2014 von Helmut Kurz Die Marktmeinung aus Stuttgart Unabhängigkeitsbestrebungen Spannende Tage in Europa. Am Donnerstag, 18. September, dürfen die Schotten nach über dreihundert Jahren wieder über ihre Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich abstimmen. Während 1707 bestochene Parlamentarier der Vereinigung mit England zustimmten, ist es nun das Volk, das entscheiden darf. Erst nachdem Meinungsumfragen eine Mehrheit für eine Loslösung von England signalisierten, versprach die britische Regierung weitere Zugeständnisse an Schottland. Sollte es zu einer Loslösung kommen, werden es spannende Zeiten, auch an den Finanzmärkten: Wie werden die Staatsschulden aufgeteilt? Wer bekommt welchen Anteil am Nordseeöl, das die Schotten alleine für sich reklamieren, und vor allem: Welche Währung wird Schottland haben? Wird das Pfund behalten werden (können)? Oder schließt man sich der Eurozone an? Kann Schottland überhaupt Mitglied der EU bleiben? Viele Details wären zu klären und zu regeln, was mit Unsicherheiten und Risiken verbunden ist. Aber auch im Falle einer Loslösung werden die wirtschaftlichen Folgen nicht nachhaltig schädlich sein. Unsere Nachbarn in der Tschechoslowakei, die sich in Tschechien und die Slowakei trennten, haben gezeigt, dass ein Auseinandergehen im Guten möglich und für beide Seiten erfolgreich sein kann. Sollte es infolge einer möglichen Loslösung Schottlands zu Kurseinbrüchen an den britischen Kapitalmärkten kommen, ergeben sich deshalb attraktive Kaufchancen für Anleger aus

DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unabhängigkeitsbestrebungen

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Die Marktmeinung aus Stuttgart: Unabhängigkeitsbestrebungen Von Helmut Kurz Stuttgart, 17. September 2014

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Page 1: DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unabhängigkeitsbestrebungen

Presseinformation

.

.

.

Stuttgart, 17. September 2014

von Helmut Kurz

Die Marktmeinung aus Stuttgart

Unabhängigkeitsbestrebungen

Spannende Tage in Europa. Am Donnerstag, 18. September,

dürfen die Schotten nach über dreihundert Jahren wieder über

ihre Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich abstimmen.

Während 1707 bestochene Parlamentarier der Vereinigung mit

England zustimmten, ist es nun das Volk, das entscheiden darf.

Erst nachdem Meinungsumfragen eine Mehrheit für eine

Loslösung von England signalisierten, versprach die britische

Regierung weitere Zugeständnisse an Schottland. Sollte es zu

einer Loslösung kommen, werden es spannende Zeiten, auch an

den Finanzmärkten: Wie werden die Staatsschulden aufgeteilt?

Wer bekommt welchen Anteil am Nordseeöl, das die Schotten

alleine für sich reklamieren, und vor allem: Welche Währung wird

Schottland haben? Wird das Pfund behalten werden (können)?

Oder schließt man sich der Eurozone an? Kann Schottland

überhaupt Mitglied der EU bleiben? Viele Details wären zu klären

und zu regeln, was mit Unsicherheiten und Risiken verbunden ist.

Aber auch im Falle einer Loslösung werden die wirtschaftlichen

Folgen nicht nachhaltig schädlich sein. Unsere Nachbarn in der

Tschechoslowakei, die sich in Tschechien und die Slowakei

trennten, haben gezeigt, dass ein Auseinandergehen im Guten

möglich und für beide Seiten erfolgreich sein kann. Sollte es

infolge einer möglichen Loslösung Schottlands zu

Kurseinbrüchen an den britischen Kapitalmärkten kommen,

ergeben sich deshalb attraktive Kaufchancen für Anleger aus

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dem Euroraum, zumal die Zinsen dort inzwischen deutlich höher

als hierzulande sind.

Auch bei einem anderen politischen Brennpunkt Europas, der

Ukraine, fragt man sich, warum so spät auf die Wünsche eines

Teils der Bevölkerung eingegangen wird. Das Angebot des

ukrainischen Staatspräsidenten, den abtrünnigen Bezirken im

Osten des Landes mehr Autonomie einzuräumen, hätte bei

rechtzeitiger Vorlage wahrscheinlich viel Blutvergießen ersparen

können. Wünsche Russlands beim Assoziierungsabkommen der

Ukraine mit der EU nun doch noch zu berücksichtigen, hätte man

auch früher beachten können.

Weil es am Ende des Tages auch in diesem Konflikt nur Verlierer

geben wird, darf man hoffen, dass beide Seiten sich doch noch

aufeinander zubewegen werden.

Beide Unsicherheiten, die sich hier in Europa zeigen, lassen den

Kontinent für außereuropäische Anleger als weniger berechenbar

erscheinen, als man das Jahrzehnte lang gewohnt war, und

sprechen für eine niedrigere Gewichtung europäischer Anlagen.

Sie finden die Marktmeinung ebenfalls unter folgendem Link:

www.privatbank.de/presse

Aktuelle Pressenews: www.privatbank.de/presse

Kontakt für den Leser: Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG Helmut Kurz Leiter Fondsmanagement Reits Börsenplatz 1 70174 Stuttgart Telefon +49 711-21 48-232 Telefax +49 711-21 48-250 [email protected] www.privatbank.de

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