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UNTERNEHMENSFÜHRUNG 44 Motorist 4/13 F ast jeder Mensch erzählt gerne Geschich- ten: Ob es seine eigene ist oder die über seine Lieben, andere Menschen, phan- tastische oder schlechte Erfahrungen, Pro- dukte, Organisationen oder die Welt im Gan- zen. Und fast jeder hört gerne Geschichten: Vermutlich schon, seit Menschen am Lager- feuer zusammenkamen. Wir sind schlicht und ergreifend neugierig und gesellig. Von „Unter- haltung“ können wir einfach nicht genug be- kommen. Und dieses Lagerfeuer brennt auch heute noch fast jeden Abend in fast jedem deut- schen Wohnzimmer: es heißt Fernsehen, flimmert auch irgendwie gemütlich und er- zählt uns allerlei Geschichten. Aber das ist höchstens noch die halbe Wahrheit: Zwar ist der klassische Fernseh- konsum weiterhin hoch, aber immer häufiger fungiert das Fernsehprogramm tatsächlich nur noch als Hintergrundbeschallung oder Hintergrundflimmern. Aufmerksames Zu- schauen? – Fehlanzeige! Das Programmfernsehen befindet sich in einer Krise: Das liegt insbesondere an digita- len Videorekordern und der Möglichkeit, sich aus den Onlinevideotheken jeden Spielfilm, jede Dokumentation, jede Serie zu jeder Zeit auszuleihen. Werbefrei, zu moderaten Kosten und – natürlich illegal! – auch kostenlos. Und es liegt an den Videoplattformen: allen voran YouTube und Vimeo. Aber auch Face- book und unzählige kleinere Plattformen erlauben dabei nicht nur das Anschauen, sondern obendrein das Veröffentlichen von Videos. Laut YouTube wird allein die führende Plattform jeden Monat von mehr als 1 Mrd. NEUE MEDIEN Unsere Serie zu den Möglichkeiten der Neuen Medien setzen wir mit dem Thema „Video“ fort. Herstel- lung und Verbreitung eigener Vi- deos ist heute simpel, Wirkung und Aufmerksamkeit dagegen hoch. Nutzer besucht, die sich mehr als 6 Mrd. Stun- den Videomaterial anschauen. Durchschnitt- lich sind das also 6 Stunden pro Monat und Nutzer. Viel wichtiger ist aber noch diese Zahl: In jeder Minute werden weitere 100 h Videoma- terial auf YouTube hochgeladen! SCHON EIGENES VIDEO? Damit stellt sich die Frage: „Haben Sie schon ein Video von Ihrem Betrieb gemacht und online gestellt?“ Die häufigste Antwort lautet: „Darüber habe ich noch gar nicht nach- gedacht.“ Gut, dass sich das jetzt ändert ... Viele Geschichten über Ihr Unternehmen haben Sie schon unzählige Male erzählt: Per- sönlich versteht sich, im Gespräch mit Kun- den, Freunden, Bekannten, der Familie. Z. B., wie aufwändig oder auch herausfordernd es war, den Motor wieder ans Laufen zu bekom- men, den Rasentraktor betriebsbereit zu machen, die riesige Lieferung Rasenmäher anzu- nehmen, das Ersatzteillager in Schuss zu bringen oder zu halten, die neueste Motorsäge mal richtig auszuprobieren, an einem wirklich steilen Hang zu mähen, den Verkaufsraum umzugestalten oder die Demopark zu besuchen ... Klingt alles banal und nicht nach einer „spannenden Geschichte“? – Warum erzählen Sie sie dann? Vermutlich, um Ihrem Kunden die Reparaturrechnung oder den Preis zu er- klären, um Ihren Mitarbeitern Lösungswege aufzuzeigen oder diese zu diskutieren, um sich Rat (oder Beistand) von der Familie zu holen. Gerade im Hinblick auf Kunden und Inte- ressenten lässt sich hier sogar eine „Inhalts- strategie“ ableiten: Sie nutzen Ihren Aufwand und die daraus resultierenden Kundenvortei- le als Verkaufs- und Verhandlungsargument, Sie positionieren sich als Experte und Dienst- leister. Wichtiger aber: Was für Sie banal erschei- nen mag, eben weil es für Sie alltäglich ist, ist selbst für langjährige Kunden nur begrenzt „sichtbar“ und – Neugier sei Dank – genau deshalb spannend: Ihre Kunden wissen nicht, wie der Rasen- mäher aussah, bevor er betriebsbereit war. Ihre Kunden haben einen Rasenmähermo- tor noch nie von innen gesehen. Die meisten Privatkunden waren wahr- scheinlich noch nie in Ihrer Werkstatt oder in Ihrem Ersatzteillager. Sie haben noch nie gesehen, wie eine Spin- del, das Rasenmähermesser oder die Mo- torsägenkette geschliffen wird. Und selbst Profis kennen kaum alle Ma- schinen, die genau ihre Probleme lösen könnten. Und das Schöne: All diese Geschichten lassen sich sehr einfach in kurzen Videos darstellen. Vor allem aber viel einfacher und schneller als in Text und Bild oder auch im Gespräch. VIDEOMYTHEN „Was hält Sie also jetzt noch davon ab, selbst ein Video zu drehen und online zu stellen?“ Real digital (2): Video document4507724172372724230.indd 44 16.08.2013 12:12:50

Motorist: Video für Motoristen

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Video für Motoristen: vom Inhalt über den Schnitt bis zur Publikation... “Haben Sie schon ein Video von Ihrem Betrieb gemacht und online gestellt?”

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Page 1: Motorist: Video für Motoristen

unternehmensführung

44 motorist 4/13

Fast jeder Mensch erzählt gerne Geschich-ten: Ob es seine eigene ist oder die über seine Lieben, andere Menschen, phan-

tastische oder schlechte Erfahrungen, Pro-dukte, Organisationen oder die Welt im Gan-zen. Und fast jeder hört gerne Geschichten: Vermutlich schon, seit Menschen am Lager-feuer zusammenkamen. Wir sind schlicht und ergreifend neugierig und gesellig. Von „Unter-haltung“ können wir einfach nicht genug be-kommen.

Und dieses Lagerfeuer brennt auch heute noch fast jeden Abend in fast jedem deut-schen Wohnzimmer: es heißt Fernsehen, flimmert auch irgendwie gemütlich und er-zählt uns allerlei Geschichten.

Aber das ist höchstens noch die halbe Wahrheit: Zwar ist der klassische Fernseh-konsum weiterhin hoch, aber immer häufiger fungiert das Fernsehprogramm tatsächlich nur noch als Hintergrundbeschallung oder Hintergrundflimmern. Aufmerksames Zu-schauen? – Fehlanzeige!

Das Programmfernsehen befindet sich in einer Krise: Das liegt insbesondere an digita-len Videorekordern und der Möglichkeit, sich aus den Onlinevideotheken jeden Spielfilm, jede Dokumentation, jede Serie zu jeder Zeit auszuleihen. Werbefrei, zu moderaten Kosten und – natürlich illegal! – auch kostenlos.

Und es liegt an den Videoplattformen: allen voran YouTube und Vimeo. Aber auch Face-book und unzählige kleinere Plattformen erlauben dabei nicht nur das Anschauen, sondern obendrein das Veröffentlichen von Videos.

Laut YouTube wird allein die führende Plattform jeden Monat von mehr als 1 Mrd.

Neue MedieN

Unsere Serie zu den Möglichkeiten der Neuen Medien setzen wir mit dem Thema „Video“ fort. Herstel-lung und Verbreitung eigener Vi-deos ist heute simpel, Wirkung und Aufmerksamkeit dagegen hoch.

Nutzer besucht, die sich mehr als 6 Mrd. Stun-den Videomaterial anschauen. Durchschnitt-lich sind das also 6 Stunden pro Monat und Nutzer.

Viel wichtiger ist aber noch diese Zahl: In jeder Minute werden weitere 100 h Videoma-terial auf YouTube hochgeladen!

SchoN eigeNeS Video?

Damit stellt sich die Frage: „Haben Sie schon ein Video von Ihrem Betrieb gemacht und online gestellt?“ Die häufigste Antwort lautet: „Darüber habe ich noch gar nicht nach-gedacht.“ Gut, dass sich das jetzt ändert ...

Viele Geschichten über Ihr Unternehmen haben Sie schon unzählige Male erzählt: Per-sönlich versteht sich, im Gespräch mit Kun-den, Freunden, Bekannten, der Familie. Z. B., wie aufwändig oder auch herausfordernd es war,•den Motor wieder ans Laufen zu bekom-

men,•den Rasentraktor betriebsbereit zu machen,•die riesige Lieferung Rasenmäher anzu-

nehmen,•das Ersatzteillager in Schuss zu bringen

oder zu halten, die neueste Motorsäge mal richtig auszuprobieren,

•an einem wirklich steilen Hang zu mähen,•den Verkaufsraum umzugestalten oder•die Demopark zu besuchen ...

Klingt alles banal und nicht nach einer „spannenden Geschichte“? – Warum erzählen Sie sie dann? Vermutlich, um Ihrem Kunden die Reparaturrechnung oder den Preis zu er-klären, um Ihren Mitarbeitern Lösungswege

aufzuzeigen oder diese zu diskutieren, um sich Rat (oder Beistand) von der Familie zu holen.

Gerade im Hinblick auf Kunden und Inte-ressenten lässt sich hier sogar eine „Inhalts-strategie“ ableiten: Sie nutzen Ihren Aufwand und die daraus resultierenden Kundenvortei-le als Verkaufs- und Verhandlungsargument, Sie positionieren sich als Experte und Dienst-leister.

Wichtiger aber: Was für Sie banal erschei-nen mag, eben weil es für Sie alltäglich ist, ist selbst für langjährige Kunden nur begrenzt „sichtbar“ und – Neugier sei Dank – genau deshalb spannend:

• Ihre Kunden wissen nicht, wie der Rasen-mäher aussah, bevor er betriebsbereit war.

• Ihre Kunden haben einen Rasenmähermo-tor noch nie von innen gesehen.

•Die meisten Privatkunden waren wahr-scheinlich noch nie in Ihrer Werkstatt oder in Ihrem Ersatzteillager.

•Sie haben noch nie gesehen, wie eine Spin-del, das Rasenmähermesser oder die Mo-torsägenkette geschliffen wird.

•Und selbst Profis kennen kaum alle Ma-schinen, die genau ihre Probleme lösen könnten.

Und das Schöne: All diese Geschichten lassen sich sehr einfach in kurzen Videos darstellen. Vor allem aber viel einfacher und schneller als in Text und Bild oder auch im Gespräch.

VideoMytheN

„Was hält Sie also jetzt noch davon ab, selbst ein Video zu drehen und online zu stellen?“

real digital (2): Video

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Page 2: Motorist: Video für Motoristen

Hier ein paar typische Vorbehalte und da-gegengesetzt die zeitgemäßen Antworten:

„Ich habe keine Videokamera.“Bis vor etwa fünf Jahren war diese Antwort

plausibel. Aber heute? Heute werden ganze Spielfilme mit dem Smartphone aufgezeich-net. Eine „echte“ Videokamera ist also nicht zwingend erforderlich. Wahre Geschichten schreibt aber das Leben – und wahre Ge-schichten sind immer spannend.

„Die Videoqualität von Mobiltelefonen ist zu gering.“

Stimmt! Kein Telefon kommt auch nur ansatzweise an die Qualität selbst günstiger Hobbykameras heran. Auch digital ist Licht beim Filmen alles und für ein gutes Objektiv einfach kein Platz. Tageslicht ist aber auch für das Telefon regelmäßig ausreichend.

Und über welche technische Qualität reden wir hier? Qualität für die Kinoleinwand oder Qualität für das Internet? Auch dort ist eine hohe Auflösung gefragt, aber technische Per-fektion? Bei weitem nicht! Den meisten der am häufigsten abgerufenen Webvideos sieht man ihre technisch eher niedrige Qualität in vielerlei Hinsicht und von weitem an.

„Die Audioqualität des Telefons ist zu gering.“

Definitiv! Hier lässt sich häufig auch kaum darüber hinweghören. Wer also mehr will, als nur die Bilder sprechen zu lassen, sollte früher oder später in Audiozubehör investieren. Ein hochwertiges und vor allem kleines Ansteck-mikrofon, das immer dabei ist, wirkt Wunder.

Zunächst können aber Videos gemacht werden, bei denen es auf den Ton gar nicht ankommt. Alternativ kann eine – lizenzfreie oder lizensierte – Hintergrundmusik einge-spielt werden.

„Ich weiß nicht, wie und womit ich ein Video schneide?“

Für ein 10 bis 30 Sekunden langes Video, das etwa einen Geländemäher im Einsatz an einer Böschung zeigt, ist überhaupt kein Schnitt erforderlich. Es kann aufgenommen und direkt veröffentlich werden.

Wer trotzdem schneiden, also mehrere Ein-stellungen zusammenführen oder Musik hin-terlegen möchte, wird überrascht sein, dass dazu häufig bereits die erforderliche Software auf dem Rechner installiert ist. Daneben gibt es für Smartphones mittlerweile sehr ausgefeilte Schnittprogramme. Grundsätzlich gilt: Kurze Wege und einfache Bedienung sorgen dafür, dass Videos gemacht und veröffentlich werden.

„Ich weiß nicht, wie und wo ich ein Video hochlade?“

Der mit Abstand einfachste Weg lautet: Facebook. Hier ist wahrscheinlich schon ein

persönlicher Account vorhanden oder eine Seite für das Unternehmen angelegt und die entsprechenden Facebook-Apps sind auf dem Telefon installiert.

Über die Apps kann das gerade aufgenom-mene Video ausgewählt und publiziert wer-den. Die Konvertierung in das richtige Format erfolgt automatisch im Hintergrund.

Die Alternativen wurden bereits genannt: YouTube, Vimeo u.v.a. bieten ebenfalls kos-tenfreie Accounts an und haben ebenfalls eigene Apps.

Der größte Vorteil von YouTube und Vi-meo liegt insbesondere darin, dass das ver-öffentlichte Video problemlos auf der eigenen Website, bei Facebook, Twitter, Google Plus u.v.a. Plattformen eingebunden und weiter-verbreitet werden kann.

YouTube gehört Google und schon deshalb verwundert es nicht, dass YouTube-Videos in vielen Google-Suchergebnissen auftauchen.

Die ersten schritte

Um das Potential eines unternehmensbe-zogenen Videos vom Smartphone jetzt sofort zu testen, hier ein kurzer Leitfaden:

1. Nehmen Sie ein 10 bis 20 Sekunden langes Video von Ihrem Ausstellungsraum auf. Verzichten Sie auf einen Schwenk und gehen Sie lieber langsam durch den Raum, genau-so, wie es ein Kunde auch machen würde. Halten Sie das Smartphone wie eine rand-voll mit Wasser gefüllte Schüssel und nicht wie einen Fotoapparat, um stärkeres Wa-ckeln zu vermeiden und für eine bessere Perspektive dank der größeren Nähe zu den Maschinen zu sorgen.

2. Öffnen Sie die Facebook-App, schreiben Sie einen kurzen Text über das, was zu sehen ist, hängen das Video an und veröffentli-chen dann Text und Video auf Ihrer per-sönlichen Facebook-Seite.

Das war‘s schon! Jetzt warten Sie einfach einmal ab, wie Ihre Familie, Freunde und Be-kannte auf Facebook reagieren und welche Tipps sie Ihnen geben. Schreiben Sie ruhig, dass das Ihr erster Testlauf ist und bitten Sie direkt um Rat und Hilfe.

Danach geht es weiter: auf Ihrer Unterneh-mensseite bei Facebook oder auf YouTube, Vimeo, aber vor allem mit weiteren Videos. Wer auf Facebook verzichten möchte, startet einfach auf einer Videoplattform und nutzt deren App zum Hochladen.

Wohin so etwas führen kann, zeigt der Mo-torist Martin Luchscheider aus der Steiermark sehr eindrucksvoll auf YouTube: www.youtube.com/flhri97. ❚ G. Eicker

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