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Die 6 Phasen der kollegialen Beratung Das Beratungsgespräch folgt einer Abfolge von Phasen: 1. Casting 2. Spontanerzählung 3. Schlüsselfrage 4. Methodenauswahl 5. Beratung 6. Abschluss Diese Konzeption der kollegialen Beratung wir durch einen modularen Aufbau gekennzeichnet. Die Methodenwahl bietet der kollegialen Beratung die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse des Fallgebers, die Präferenzen der Gruppe, die spezifischen Merkmale des Falles sowie der Schlüsselfrage einzugehen. Dies bringt den Vorteil, dass Beratungsgrup- pen die Zuverlässigkeit einer wiederkehrenden Struktur haben. Ansprechend ist auch, dass die kollegiale Beratung durch verschiedene Beratungsmodule an Vitalität und Kurzweile gewinnt. Voraussetzungen für kollegiale Beratung Jede Gruppe kann sich zur kollegialen Beratung zusammenfinden. Allerdings sollten im Vorfeld einige Aspekte be- dacht werden, um allen Teilnehmern realistische Vorstellungen von den möglichen Ergebnissen zu ermöglichen. Vier "Bestandteile" fördern den Erfolg kollegialer Beratung: Unterstützung: Das Bemühen um Unterstützung für die übrigen Teilnehmer. Vertrauen: Teilnehmer, die sich vertrauen, können miteinander offener sprechen. Wertschätzung: Wechselseitige Wertschätzung fördert Offenheit. Vertraulichkeit: Verschwiegenheit über Inhalt und Abläufe nach außen hin. Gegebenenfalls sollten Konflikte in der Gruppe zunächst mit einem Berater bereinigt werden. Die Gruppe sollte ohne größere interne Spannungen oder Konflikte sein. Andernfalls fehlt das Vertrauen darin, eigene Fälle offen darzustel- len und gemeinsam konstruktiv Ideen zu produzieren.

Praxisleitfaden: Die 6 Phasen der kollegialen Beratung

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Page 1: Praxisleitfaden: Die 6 Phasen der kollegialen Beratung

Die 6 Phasen der kollegialen Beratung Das Beratungsgespräch folgt einer Abfolge von Phasen:

1. Casting

2. Spontanerzählung

3. Schlüsselfrage

4. Methodenauswahl

5. Beratung

6. Abschluss Diese Konzeption der kollegialen Beratung wir durch einen modularen Aufbau gekennzeichnet. Die Methodenwahl

bietet der kollegialen Beratung die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse des Fallgebers, die Präferenzen der Gruppe, die

spezifischen Merkmale des Falles sowie der Schlüsselfrage einzugehen. Dies bringt den Vorteil, dass Beratungsgrup-

pen die Zuverlässigkeit einer wiederkehrenden Struktur haben. Ansprechend ist auch, dass die kollegiale Beratung

durch verschiedene Beratungsmodule an Vitalität und Kurzweile gewinnt.

Voraussetzungen für kollegiale Beratung

Jede Gruppe kann sich zur kollegialen Beratung zusammenfinden. Allerdings sollten im Vorfeld einige Aspekte be-dacht werden, um allen Teilnehmern realistische Vorstellungen von den möglichen Ergebnissen zu ermöglichen.

Vier "Bestandteile" fördern den Erfolg kollegialer Beratung:

Unterstützung: Das Bemühen um Unterstützung für die übrigen Teilnehmer.

Vertrauen: Teilnehmer, die sich vertrauen, können miteinander offener sprechen.

Wertschätzung: Wechselseitige Wertschätzung fördert Offenheit.

Vertraulichkeit: Verschwiegenheit über Inhalt und Abläufe nach außen hin.

Gegebenenfalls sollten Konflikte in der Gruppe zunächst mit einem Berater bereinigt werden. Die Gruppe sollte ohne

größere interne Spannungen oder Konflikte sein. Andernfalls fehlt das Vertrauen darin, eigene Fälle offen darzustel-

len und gemeinsam konstruktiv Ideen zu produzieren.

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Die Methode

Kollegiale Beratung ist ein systematisches Beratungsgespräch. In diesem beraten sich Kollegen (beispielsweise Füh-

rungskräfte und/oder Projektleiter) nach einer vorgegebenen Gesprächsstruktur wechselseitig zu beruflichen Fragen

und Schlüsselthemen und entwickeln gemeinsam Lösungen.

Kollegiale Beratung findet in Gruppen von 6 bis 9 Teilnehmern statt, die in regelmäßigen Abständen zusammen

kommen. Die Teilnehmer tragen dabei ihre Praxisfragen, Probleme und "Fälle" vor.

Drei Beispiele für Praxisfragen und Fälle:

"Einer meiner Mitarbeiter lässt in letzter Zeit deutlich in seiner Leistung nach. Wie kann ich mit ihm darüber

ins Gespräch kommen?"

"Ich stehe als Projektleiter am Anfang eines neuen Projektes. Wie kann ich den Auftakt so gestalten, dass sich

alle wirklich engagieren?"

"Ich habe einen neuen Mitarbeiter bekommen. Er tut sich schwer, sich ins Team zu integrieren und steht ab-

seits. Was kann ich tun, damit er vom Team akzeptiert wird?"

Einer der Teilnehmer leitet als Moderator die Gruppe durch das Beratungsgespräch nach einem festen Ablauf mit 6

Phasen und aktiviert dabei die Ideen und Erfahrungen der anderen Teilnehmer. Alle Teilnehmer beraten somit unter

Anleitung des Moderators den Fall und suchen nach Lösungsideen und Anregungen, die den Fallerzähler weiterbrin-

gen sollen.

Für jede Fallberatung wechseln alle Rollen der kollegialen Beratung, es gibt also keine festen Rollenverteilungen un-

ter den Teilnehmern. Es nimmt kein Berater oder Experte, der von außen in die Gruppe kommt teil. Dies trägt den

kollegialen Teil der kollegialen Beratung bei.

Ein Durchgang der kollegialen Beratung dauert etwa eine dreiviertel bis zu einer ganzen Stunde. Viele Unternehmen

bieten regelmäßige Kompakttage zur kollegialen Beratung an. Zum Kennenlernen der kollegialen Beratung wird ein

Einführungsseminar empfohlen.

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Phase 1: Casting

Im Casting werden folgende Rollen besetzt:

Fallerzähler Der Fallerzähler spricht ein Schlüsselthema, eine Situation oder einen Fall in der Runde an. Er liefert die sei-

ner Ansicht nach wichtigen Informationen, formuliert eine Schlüsselfrage und schlägt unter Umständen auch

eine Methode zur Bearbeitung der Fragestellung vor.

Moderator Der Moderator leitet die Gruppe durch die verschiedenen Phasen der kollegialen Beratung hindurch an.

Beim Spontanbericht unterstützt er den Fallerzähler durch klärende Fragen darin, sein Thema zu entfalten.

Der Moderator achtet darauf, dass die übrigen Teilnehmer respektvoll mit dem Fallerzähler umgehen und

seine Autonomie gewahrt bleibt.

kollegiale Berater Die übrigen Teilnehmer nehmen die Rollen von Beratern ein. Sie werden durch den Moderator für die Dauer

der kollegialen Beratung angeleitet. Sie hören dem Fallerzähler aufmerksam zu, stellen an der passenden

Stelle Verständnisfragen und formulieren in der Beratungsphase ihre Ideen und Perspektiven.

Sekretär

Ablauf Die Gruppe einigt sich auf einen Moderator, welcher die Teilnehmer durch die weiteren Phasen führen wird.

Die Besetzung der Rolle des Fallerzählers wird ebenfalls von dem Moderator angeleitet.

Jeder, der für ein Schlüsselthema oder eine schwierige Situation neue Perspektiven oder Lösungsideen erhalten

möchte kann Fallerzähler werden.

Die übrigen Teilnehmer nehmen die Rollen kollegialer Berater ein.

Einer der kollegialen Berater wird für die Beratungsphase (Phase 5) zum "Sekretär". Dieser unterstützt den Fallerzäh-

ler in dieser Phase, indem er die Ideen der Berater mitschreibt.

Phase 2: Spontanerzählung

Ablauf Der Moderator bittet den Fallerzähler, von seinem Fall zu berichten. Es ist nicht nötig, dass sich der Fallerzähler auf

die Darstellung vorbereitet.

In etwa 10 Minuten berichtet der Fallerzähler der Gruppe. Die Informationen, die aus seiner subjektiven Perspektive

notwendig sind, um den Fall einigermaßen zu verstehen werden von ihm geschildert. Durch klärendes und fokussie-

rendes Fragen unterstützt der Moderator den Fallerzähler.

In dieser Phase halten sich die kollegialen Berater zunächst zurück. Am Ende der Zeit lässt der Moderator noch zwei

bis drei Verständnisfragen der Berater zu.

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Phase 3: Schlüsselfrage

Ablauf Der Moderator bittet den Fallerzähler zu formulieren, welche Schlüsselfrage er in Bezug auf sein vorgebrachtes

Thema an die kollegialen Berater hat.

Der Fallerzähler formuliert seine Schlüsselfrage falls nötig mit Unterstützung des Moderators. Die Schlüsselfrage soll

umreißen, was sich der Fallgeber als Ziel in dieser kollegialen Beratung wünscht.

Wenn der Fallerzähler Schwierigkeiten mit der Schlüsselfrage bzw. der Formulierung des Ziels der kollegialen Bera-

tung hat, ist es der Gruppe möglich, eine Schleife zu vollziehen. Gemeinsam kann man in einer ersten Beratungspha-

se eine "Schlüsselfrage (er-)finden", um dem Fallerzähler Vorschläge für eine Schlüsselfrage anzubieten. Dann kann

die Gruppe zur nächsten Phase übergehen.

Phase 4: Methodenwahl

Ablauf Die Auswahl eines Beratungsmoduls, welches zur Bearbeitung der Schlüsselfrage in der gewünschten Zielrichtung

dient, wird vom Moderator geleitet.

Der Fallerzähler kann ein Beratungsmodul vorschlagen, die kollegialen Berater ebenfalls. In Abstimmung mit den

Anwesenden trifft der Moderator die Entscheidung für ein Modul. Das Vorgehen nach diesem Modul wird von die-

sem vor Beginn der Durchführung kurz erläutert.

Die hier dargestellten Beratungsmodule sind eine Auswahl aus einer umfangreicheren "Methodenkiste". In dieser

sind 20 Beratungsmodule zur differenzierten Bearbeitung von Schlüsselfragen enthalten. Die vollständige Metho-

denkiste wird im Leitfaden oder in Einführungsseminaren vermittelt.

Dies ist eine Auswahl an Modulen für diese Phase der kollegialen Beratung, mit denen für den Anfang gut gearbeitet

werden kann:

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Ideen sammeln/ Brainstorming Kopfstandbrainstorming Schlüsselfrage

(er-)finden Wenn der Fallerzähler ausdrücklich eine Vielfalt von Lösungsideen wünscht, ist das Sammeln von Ideen eine Methode, die ausge-wählt werden kann; beispielsweise bei einer Schlüsselfrage wie: "Was kann ich alles tun, damit mein Vor-gesetzter mich bei meinem Projekt unterstützt?". In dieser Phase der kollegialen Be-ratung gelten für die Beiträge der Berater vier Grundregeln, auf wel-che der Moderator ausdrücklich hinweisen sollte:

Quantität vor Qualität!

Jede Idee ist erlaubt! Andere Ideen können aufgegrif-

fen und weiterentwickelt wer-den!

Keine Kritik oder Killerphrasen! Ein Teilnehmer sollte die Ideen für den Fallerzähler mitschreiben, da beim Brainstorming durch das Ein-halten dieser Regeln eine Vielzahl von Ideen entsteht.

Die Schlüsselfrage des Fallerzählers wird "auf den Kopf gestellt" und damit in ihr inhaltliches Gegenteil umgekehrt. Die kollegialen Berater sammeln Ideen dazu, wie der Fall-erzähler genau das Gegenteil des-sen erreichen könnte, was er ei-gentlich beabsichtigt. Diese Methode erzeugt oft unge-wöhnliche Perspektiven für festge-fahrene Situationen und ist damit eine gute Alternative zur Ideen-sammlung/ zum Brainstorming. Beispiel: Statt zur Schlüsselfrage "Wie kann ich Mitarbeiter Huber dazu bewegen, gezielter an seinen Aufgaben zu arbeiten?" wird eine Ideensammlung zur Schlüsselfrage durchgeführt: "Wie kann ich Mitar-beiter Huber darin unterstützen, sich noch weniger seinen eigentli-chen Aufgaben zu widmen?". Die Kopfstand-Schlüsselfrage wird zunächst vorschlagsweise vom Mo-derator formuliert. Wenn diese Kopfstand-Schlüsselfrage ange-nommen wurde und ein Kollege gefunden wurde, der die Ideen pro-tokolliert, gibt der Moderator das Startsignal für die zehnminütige Ideensammlung. Am Ende fragt der Moderator den Fallerzähler, ob die gesammelten Ideen wieder "zurück auf die Beine gestellt" werden sollen. Ist dies sein Wunsch, dann werden die Ideen nacheinander wieder umformuliert.

Falls sich der Fallerzähler nach sei-nem Spontanbericht nicht in der Lage sieht, eine Schlüsselfrage zu formulieren, dann schlägt der Mo-derator vor, als (erstes) Bera-tungsmodul das Erfinden der Schlüsselfrage durchzuführen. Er bittet die kollegialen Berater, fünf Minuten lang Ideen zu sam-meln, was die Schlüsselfrage des Fallerzählers sein könnte. Hier geht es nicht darum, eine "richtige" Schlüsselfrage zu finden, sondern vielmehr darum, dem Fallerzähler mehrere unterschiedliche Schlüs-selfragen anzubieten, aus denen er eine für sich passende auswählen kann. Nach dem Schlüsselfragen-Brainstorming erkundigt sich der Moderator beim Fallerzähler, wel-che der genannten Schlüsselfragen für ihn als passend erscheint. Mit dieser Schlüsselfrage wird die kol-legiale Beratung mit der Phase "Methodenwahl" fortgesetzt.

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Actstorming Resonanzrunde Gute Ratschläge

Das Actstorming* ähnelt dem Brainstorming. Ein Unterschied ist, dass bei dieser Methode verschie-dene Verhaltens- oder Formulie-rungsvorschläge in wörtlicher Rede gegeben werden. Actstorming ist immer dann geeignet, wenn der Fallerzähler Ideen braucht, wie er sich einer Person gegenüber konk-ret verhalten soll. Beispielsweise: "Mit welchen Formulierungen kann ich den Mitarbeiter auf sein stören-des Verhalten ansprechen, ohne dass er gleich dicht macht?" oder "Wie soll ich das nächste Mal die Besprechung eröffnen, nachdem die letzte so chaotisch verlaufen ist?". Zum Actstorming kann in der Mitte der Gruppe eine kleine Szene wie in einem Rollenspiel aufgebaut wer-den: ein Stuhl für die Ideenproduk-tion und ein weiterer Stuhl gegen-über für jene Person, der etwas mitgeteilt werden soll. Jener Stuhl bleibt allerdings leer, denn er dient lediglich als Orientierungspunkt für die Ansprache des Ideengebers. Nacheinander setzen sich die kolle-gialen Berater auf den Stuhl des Ideengebers und nennen ihre For-mulierungsvorschläge inklusive Wortwahl und Tonfall, so dass der Fallerzähler sich die Beispiele anhö-ren kann. * Nach: Redlich, Alexander (1994): Berufsbezoge-ne Supervision in Gruppen. Band 19 der Materia-lien aus der Arbeitsgruppe Beratung und Training. Fachbereich Psychologie der Universität Ham-burg.

In der Resonanzrunde äußern die Anwesenden, was in ihnen gedank-lich vorging, als sie dem Spontanbe-richt des Fallerzählers zugehört ha-ben und was sie selber empfunden haben. Dies soll weder Ideensamm-lung noch Ratschlag an den Faller-zähler sein, es geht stattdessen nur um Gefühle und Gedanken als Re-aktion oder Resonanz auf den Spon-tanbericht. Oft erhält der Fallerzähler Ver-ständnis und Anteilnahme für seine Lage, und das stärkt ihm den Rü-cken. Die dargelegten Empfindun-gen der anderen Teilnehmer kön-nen ihm Hinweise auf verschiedene Facetten seiner Erzählung geben. Zu beachten ist, dass die Berater-ausschließlich von sich selbst und ihren eigenen Eindrücken sprechen und somit als eine Art Resonanz-körper auf die Fallerzählung reagie-ren.

Auf Ratschläge reagieren wir oft mit innerem Unwillen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sie unge-fragt erteilt werden. Wird diese Methode gewählt, geht es jedoch ausdrücklich darum, dem Fallerzäh-ler sowohl wilde als auch ernstge-meinte Ratschläge zu erteilen. Allerdings ist das Gelingen an eine Bedingung geknüpft: die Berater müssen jeden der gegebenen Rat-schläge formelhaft einleiten mit: "Ich gebe dir den Ratschlag, dass ...", "Ich empfehle dir, ...", "An dei-ner Stelle würde ich..." oder auch "Mein Tipp an dich: ...". Durch diese Formeln wird unterstrichen, dass es sich nicht um versteckte Empfeh-lungen handelt und der Fallerzähler behält das Recht, Ratschläge anzu-nehmen oder aber auch abzu-lehnen.

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Phase 5: Beratung

Ablauf Nach den Prinzipien des Beratungsmoduls, das in der vorigen Phase ausgewählt wurde wird der Fallerzähler nun zu

seiner Schlüsselfrage von seinen kollegialen Beratern beraten. Ein "Sekretär" protokolliert die Beiträge der Berater.

Dies ermöglicht es dem Fallerzähler, sich ausschließlich auf deren Inhalte zu konzentrieren.

Die Berater formulieren ihre Beiträge nach den Regeln des gewählten Beratungsmoduls.

Der Fallerzähler hört in dieser Phase ausschließlich zu und lässt die verschiedenen Ideen der Berater auf sich wirken.

Der Moderator kümmert sich um die Einhaltung des Zeitrahmens von etwa 10 Minuten. Außerdem achtet er darauf,

dass die Beiträge nicht zu schnell hintereinander erfolgen und die Berater nur einen Beitrag pro Wortmeldung abge-

ben.

Phase 6: Abschluss

Ablauf Der Moderator fragt den Fallerzähler, welche Ideen der Berater er hilfreich und bedenkenswert in Bezug auf seine

Schlüsselfrage findet.

Der Fallerzähler nimmt Stellung zu den aus seiner Perspektive hilfreichen Anregungen und bedankt sich abschließend

für die Unterstützung aller kollegialen Berater.

Der Moderator kann sich, wenn er dies möchte, in dieser Phase ein Feedback für die Art seiner Moderation einholen.

Damit endet ein Zyklus der kollegialen Beratung, und die Gruppe kann mit einer Neuverteilung der Rollen (Phase des

Castings) fortfahren.

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Phase Was passiert? Was ist das Ergebnis?

Wer trägt was dazu bei?

Casting

Die Rollen werden besetzt: Moderator, Fallerzähler, Berater

Fallerzähler und Modera-tor nehmen ihre Rollen ein

Der Moderator wird ge-sucht, Teilnehmer benen-nen ihr Thema kurz, ein Fallerzähler wird ausge-wählt

Spontanerzählung

Der Fallgeber gibt der Gruppe Informationen zu seinem Thema

Alle Teilnehmer haben den Fall in groben Zügen ver-standen

Der Fallerzähler berichtet und wird dabei vom Mode-rator unterstützt

Schlüsselfrage

Eine Schlüsselfrage wird gesucht

Alle Teilnehmer haben die Schlüsselfrage des Faller-zählers verstanden

Der Fallerzähler formuliert eine Schlüsselfrage und wird dabei vom Moderator unterstützt

Methodenwahl

Aus dem Methodenpool wird ein Beratungsmodul gewählt

Die Methode zur Bearbei-tung der Schlüsselfrage steht fest

Der Moderator leitet die Auswahl eines Moduls an, der Fallerzähler und die übrigen Teilnehmer ma-chen Vorschläge

Beratung

Die Berater geben ihre Vorschläge und Ideen im Stil des ausgewählten Be-ratungsmoduls wieder

Der Fallerzähler hat Anre-gungen und Ideen gemäß der gewählten Methode erhalten

Die Berater formulieren ihre Beiträge passend zur Methode, der Moderator achtet auf die Einhaltung der Zeit, ein Sekretär pro-tokolliert die Beiträge

Abschluss

Der Fallerzähler resümiert die Beiträge der Berater und nimmt abschließend Stellung

Ein Zyklus der kollegialen Beratung ist abgeschlossen

Der Fallerzähler berichtet, welche Anregungen für ihn wertvoll waren und be-dankt sich abschließend