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Wie Versicherer mit konsequenter Digitalisierung ihre Verkaufsprozesse vereinfachen

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Business

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WieVersicherer mitkonsequenter Digitalisierungihre Verkaufsprozessevereinfachen

In Zeiten stagnierender Märkte suchen Versicherer nach innovativen Ideen für die

Vertriebsoptimierung. Attraktive Versicherungsprodukte alleine reichen nicht aus – vor allem

bei der Gewinnung neuer Vertriebspartner. Echten Mehrwert insbesondere für Makler

bringen stattdessen effizientere Verwaltungs- und Verkaufsprozesse. metafinanz

hat hierzu neue IT-Lösungen entwickelt, die die nötige Schnittstellen-Standardisierung

und Prozessautomatisierung liefern.

IT-Automatisierung und Standardisierung

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verwendung von einmal entwickeltenLösungen.

3. Einheitliche Software-Schnittstellen

Damit Maklerverwaltungsprogrammemit Anwendungen verschiedener Ver-sicherer kommunizieren können, wer-den diese über standardisierte Schnitt-stellen angebunden. Um nicht fürjeden Versicherer eine individuelleSchnittstellen-Anpassung durchführenzu müssen, haben sich branchenweitakzeptierte Schnittstellen-Standardsetabliert. Der wichtigste Standard inDeutschland ist BiPRO (Branchenini-tiative Prozessoptimierung), er wirdvon allen größeren MVP-Herstellernunterstützt.Schnittstellen in diesem Bereich sind

keinesfalls rein technische Austausch-knoten, sondern sie bieten auch fach-liche Inhalte der Produkte und Prozess-schritte an. Aus diesem Grund müssensie fachlich modelliert und in die Busi-ness-Architektur integriert werden.

4. Unterstützung vonWeb-PortalenDie Automatisierung sollte nicht aus-schließlich zwischen MVP und Versi-cherungsanwendung stattfinden. Esgibt nämlich auch alternative Einsatz-szenarien wie Web-Frontends fürPortale, die auf Funktionen im Ver-sicherungs-Backend zugreifen. Bei-spiele dafür wärenTarifrechner, die inPartner-Web-Sites eingebunden wer-den, oder auch Web-Parts, mit denensich Kunden- und Vertragsbeständeanzeigen lassen. Solche Portale er-möglichen nicht nur Maklern undVertriebspartnern intern, sondernauch Kunden von außen den Zugangzu Produkten, Services und Infor-mationen eines Versicherungsunter-nehmens.

Tipps für die Umsetzung.Wenn es andie Umsetzung dieser Prinzipien geht,sollten folgende Grundsätze beachtetwerden:

Einheitlichkeit undWieder-verwendung von LösungenFür jede Sparte und jeden Prozess-schritt sollte nur eine Standardschnitt-

[[ Beim Policendruck in all jenen Fäl-len, in denen der Antrag ohne Frei-stellung durch einen Sachbearbeiterangenommen werden kann

[[ Bei der Dokumentbereitstellung[[ Bei nichttechnischen Vertragsände-rungen wie etwa bei Adress- undZahlungsdaten

Aber nicht nur Maklern nützten derar-tige Prozessoptimierungen, sondernauch die Versicherer selbst schöpfenhieraus einige Vorteile. So sparen siebeispielsweise Zeit und damit Kostenbei Aufgaben wie einer automatisiertenAntragseinarbeitung.

Schritte zur automatisiertenMakler-integration.Welche Schritte sind nunin der Praxis erforderlich, um imSinne der geschilderten Anforderun-gen eine automatisierte Maklerinte-gration erfolgreich umzusetzen? Auffolgende vier Maßnahmen kommt esvorrangig an:

1. Makler-kompatibler, automati-sierbarerVertriebsprozess

Der Vertriebsprozess wird auf der ei-nen Seite von Maklern und auf der an-deren Seite vonVersicherern getrieben.Makler kennen ihren Prozessablauf,wie er unabhängig vom einzelnen Ver-sicherer in der Makler-Software imple-mentiert ist.Versicherungen sollten da-her ihren Vertriebsprozess in den Ma-klerprozess integrieren. Voraussetzungdafür ist, dass sich die Anwendungs-landschaft des Versicherers automati-sieren lässt. Sind diese Voraussetzun-gen erfüllt, stehen Funktionalitäten fürexterne Systeme und die Prozesssteue-rung zur Verfügung. Gerade bei Be-standssystemen sollte dies vorrangigumgesetzt werden.

2. Ganzheitlich standardisierterProzess

Ein weiteres Ziel ist die Entwicklungeines ganzheitlichen, standardisiertenProzesses, der sowohl vom Innendienstals auch von Maklern und weiterenVertriebskanälen genutzt werden kann.So verringert sich zum einen die fach-liche Komplexität, zum anderen schafftdas die Voraussetzung für die Wieder-

iele Versicherungsunterneh-men setzten verstärkt aufMakler als leistungsfähige

Vertriebspartner. Das betrifft insbeson-dere Anbieter mit eigener Vertriebsor-ganisation. Denn hier fokussieren dieeigenen Dienstleister vorwiegend dieBestandskunden, wohingegen Maklerndie Aufgabe zukommt, das Neukun-dengeschäft anzukurbeln und beim In-itiieren neuer Produkte zu helfen. Umallerdings Makler für den Vertrieb zugewinnen, müssen sich Versicherungs-unternehmen als attraktive Koopera-tionspartner präsentieren.Hochwertige Produkte alleine rei-

chen dafür heute kaum mehr aus, dennMakler haben heute andere Prioritäten:Für sie erscheinen jeneVersicherungenals interessant, mit denen sie produkti-ver werden und Standardaufgabenschneller erledigen können. Dabei gehtes vor allem darum, Prozesse standar-disiert, automatisiert und ohne Me-dienbrüche abzuarbeiten und sie somitkomplett in denVertriebsprozess zu in-tegrieren.

Nach wie vor manuelle Schritte inMaklerprozessen. Als Effizienzbrem-sen gelten vor allem die aufwendigenVerkaufs- und Verwaltungsprozesse.Hier liefern zwar Maklerverwaltungs-programme (MVP) viel Unterstüt-zung, doch nach wie vor existieren zei-traubende manuelle Aufwände. Somüssen beispielsweise im Angebots-und Antragsprozess die Tarife bei je-dem Versicherer einzeln einholt wer-den. Kommt es dann zum Antrag,muss dieser per Post verschickt wer-den. Dasselbe Schema findet sich auchim klassischen Bestandsprozess wieder:Soll etwa eine Kundenadresse geändertwerden, muss der Makler dies jedemVersicherer separat mitteilen, unterUmständen sogar noch gesondert nachSparte.Signifikante Vorteile versprechen

sich Makler durch eine Automatisierunginsbesondere in folgenden Bereichen:[[ Bei der Tarifberechnung und An-tragsstellung

[[ Bei der Antragsannahme und derAntragseinarbeitung in das Be-standssystem

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automatisch in das MVP übernommenwerden.Standardisierung und Prozessauto-

matisierung sind also ein probatesMittel, um die Vertriebsprozesse vonMaklern deutlich zu vereinfachen undneue Funktionen wie die Antragsüber-nahme des Versicherers in Echtzeit zuermöglichen. Mit einer derartigen Mo-dernisierungsstrategie adressieren Ver-sicherungen die dringendsten Bedürf-nisse von Maklern – und das macht sieletztlich auch attraktiver gegenüberpotenziellen neuenVertriebspartnern.

Dirk Grossmann

Dirk Grossmann, Project Manager ofSystems & Software Engineering bei dermetafinanz-Informationssysteme GmbH

verkürzen und dieWartbarkeit der Lö-sungen zu steigern.

metafinanz realisiert Projekt mitWebservices. Unter Anwendung die-ser Strategie konnte metafinanz bei ei-nem großen Versicherer bereits ersteProjekterfolge erzielen. Die Aufgabebestand darin, das Maklerportal umautomatische Funktionen zu erweitern.Dafür entwickelte das Projektteam Bi-PRO-konforme Webservices, die denDownload der Bestandsdaten direkt indie Makleranwendung ermöglichen.Makler erhalten auf diese Weise einenständig aktuellenVertragsbestand, ohnemanuell eingreifen zu müssen. Ver-tragsänderungen schließlich könnennun auch ohne manuellen Import

stelle bereitgestellt werden, die von allenMaklern genutzt wird. Der Versichererhat auf dieseWeise nur einmaligen Ent-wicklungsaufwand, die Schnittstellelässt sich immer wieder verwenden.

Investitionsschutz in diebestehenden AnwendungenEine saubere Trennung in Schnittstel-len-Module und Kernsysteme ermög-licht den Fortbestand existierender An-wendungen und stellt somit einen In-vestitionsschutz dar. Anwendungenbleiben dabei im Kern unverändert.

Time to MarketStandardisierung und Wiederverwen-dung von Software-Komponentenhelfen dabei, die Entwicklungszeit zu

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Manuelle Arbeitsschritte in den MaklerprozessenQuelle: metafinanz

Trotz Maklerverwal-tungsprogrammmüssen für Tarif-vergleich, Antrags-erstellung undVertragsabschlussDaten manuellerfasst und postali-scher Briefverkehrabgewickelt werden.

So vereinfacht die automatisierte Makleranbindung den VertriebsprozessQuelle: metafinanz

Dank standardisier-ter Schnittstellenlaufen über das MVP(Maklerverwaltungs-programm) Prozessewie Tarifberechnung,Antragserstellung,Policendruck undVertragsänderungenohne Medienbrüche.