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Per Beauty-Blog zum SocialMedia-Job: Ein Selbstversuch

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Sie ist ein social-Media-Profi, doch die Jobsuche gestaltet sich schwierig: Da entschied die Eglisauerin Justyna Grund, als Bewerbungsstrategie ganz auf die Karte Social Media zu setzen. Mit freundlicher Erlaubnis von den Schaffhauser Nachrichten, diesen Artikel zu publizieren.http://www2.shn.ch/

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Page 1: Per Beauty-Blog zum SocialMedia-Job: Ein Selbstversuch

A n z e i g e

Neue Präsidentin von Gastro Bezirk Andelfingen ist Esther Forster. Sie löst nach 23 Jah-ren Marcel Riedener ab, wel-cher engagiert und immer wieder mit viel Kampfgeist den Verein führte.

von RolaNd MülleR

ossiNgeN Als historisch werden die Wahlen der Weinländer Gastronomen an der ordentlichen Generalversamm-lung in Ossingen in die Annalen des 105-jährigen Vereins eingehen: Mit Esther Forster vom Restaurant Einhorn in Humlikon übernimmt im Bezirk erst-mals eine Frau das Vereinszepter. Sie tritt die Nachfolge von Marcel Riedener (Flurlingen) an, welcher 1990 in dieses Amt gewählt wurde. Neu zieht mit Da-niela Zimmermann (Oberstammheim) eine weitere Frau in den Vorstand ein. Die Frauen werden nun im Vorstand – mit den Bisherigen Edith Zwahlen (Rheinau), Toni Hunkeler (Berg am Irchel) und Pius Huwiler (Ossingen) – neu die Mehrheit haben. Riedener wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Für die Wirteversammlung reiste auch Ernst Bachmann, der Verbands-präsident von Gastro Zürich, an. «Mar-cel Riedener hatte Ecken und Kanten, mit welchen er immer wieder auch an-eckte, aber im Bezirk und im Kanton hervorragende Arbeit leistete», so Bachmann. Aktuell sind in Gastro Wein-land nach 7 Aus- und 2 Neueintritten 58 Mitglieder organisiert.

Ein Plädoyer für örtliche Gastwirt-schaftsbetriebe gab Gemeindepräsident Martin Günthardt in seiner Grussbot-schaft ab. Die soziale Bedeutung und de-ren Wert sind sehr gross und nicht zu unterschätzen. «Es liegt deshalb an der Bevölkerung, selber aktiv dafür zu sor-gen, dass die Gastronomie in den Dör-fern überleben kann», hielt Günthardt weiter fest. Felix Juchler, Geschäftsfüh-rer von Pro Weinland, stellte in seiner Grussansprache das Engagement der Organisation fürs schöne Weinland vor.

Raucher, Testkäufe und Auflagen«Wir haben im vergangenen Jahr

auf nationaler Ebene eine wichtige Rau-cherabstimmung gewonnen. Doch auf-grund der Meinungen unserer Mitglie-der verzichten wir im Kanton Zürich nach dem deutlichen Nein der Appen-zeller darauf, nun die strengeren kanto-nalen Vorschriften mit einer Initiative zu bekämpfen», so Riedener.

Gastro Zürich kann auf ein erfolgrei-ches Jahr zurückblicken. Insbesondere der Schulbetrieb läuft sehr gut. Kan- tonalpräsident Ernst Bachmann ver-urteilte als Gastreferent aber vehement die Testkäufe, die eigentlich nicht zuge-lassen seien, aber in rund 70 Zürcher Ge-meinden trotzdem durchgeführt worden seien. «Gerade das mögliche Verbot von Gratis- und verbilligten Runden in Gast-stätten greift wie das mögliche Ver-kaufsverbot von alkoholischen Geträn-ken ab 22 Uhr zu stark in die Gewerbe-freiheit ein», so Bachmann. Er zeigte sich auch wegen der Diskussionen über strengere Deklarationsbestimmungen (wie Gesundheitsangaben auf den Spei-sekarten) besorgt, die neue Auflagen für die Betriebe bringen würden.

Gastroverband in Frauenhandstabübergabe Ein Rückblick mit WehmutFluRliNgeN In einem Rückblick liess der Präsident Marcel Riedener aus Flurlin-gen seine Präsidialjahre Revue passie-ren. zehn Präsidenten hatten bisher die-sen 105-jährigen Verband geführt. Noch gut kann er sich daran erinnern, dass man ihn als Quereinsteiger gleich ins kalte Wasser geworfen hatte und 1990 zum Nachfolger von Paul Weber wählte.Riedener musste erleben, dass während seiner Amtszeit über zwei Dutzend Gastbetriebe endgültig zumachten, während immerhin knapp ein Dutzend, vorwiegend Trend- und In-Lokale, neu eröffneten. In seinen ersten Jahren wurde jeweils tüchtig über Preise de-battiert. «Wir stritten während einer Stunde um den Preis für einen Kaffee und eine Flasche Bier, und danach hielt sich niemand an die Abmachungen», so seine Erfahrung. Obwohl sich die legen-dären Wirtereisen mangels Interesse totgelaufen haben, war im Vergleich zu anderen Zürcher Sektionen die Treue und der Besuch der Mitglieder an den Jahresversammlungen jeweils sehr gut. Riedener kam auch auf sein soziales En-gagement zu sprechen. Nach dem Tsu-mani lancierte er eine grosse Hilfsak-tion und wurde dabei von mehreren Sektionen stark unterstützt. Auf Sri Lanka konnte er so direkte Hilfe leisten und rund 180 000 Franken einsetzen. In der Zwischenzeit ist er in ein weiteres Hilfsprojekt für notdürftige Kinder in Rumänien involviert. Riedener bleibt noch bis 2014 Vizepräsident von Gastro Zürich. (RoMü)

Esther Forster (links) übernimmt das Präsidium von Marcel Riedener (Mitte) – der Präsident mit Ecken und Kanten gibt nach 23 Jahren sein Amt ab. Neu zieht Daniela Zimmermann (r.) in den Vorstand ein. Bild Roland Müller

sie ist ein social-Media-Profi, doch die Jobsuche gestaltet sich schwierig: Da entschied die Eglisauerin Justyna Grund, als Bewerbungsstrategie ganz auf die Karte Social Media zu setzen.

eglisau Während zwar eine Mehrheit der Facebook-Nutzer bereits über 30-jäh-rig ist, ist der Begriff Social Media – etwa Facebook, Twitter, Xing, Weblogs – in der Arbeitswelt meist noch ein Fremdwort. Doch Tatsache ist: Es wird im Wettrennen um Aufmerksamkeit zu-nehmend wichtig, rund um die Uhr auf dem Internet präsent zu sein. Social-Media-Manager oder Community-Ma-nager befassen sich genau mit solchen Dingen wie Facebook, den darauf erziel-ten «Likes», Twitter und so weiter.

Dass solche Massnahmen weltweit immer öfter Social-Media-Profis erfor-dern, kommt der 36-jährigen Eglisaue-rin Justyna Grund bislang nicht ent-gegen – noch nicht. Vergeblich ver-suchte sie über Monate, als eine der ers-ten nach einer Ausbildung zur Social-Media-Managerin, hierzulande im On-linebereich Fuss zu fassen. Dass soziale Medien sogar als Stellenmarkt genutzt werden können, bewies Grund bereits: Vor drei Jahren suchte die Eglisauer Primarschule dringend zwei Lehrperso-nen. Justyna Grund lancierte eine Face-bookgruppe zu diesem Zweck – mit Er-folg: Zwei Lehrerinnen meldeten sich.

Ähnlich geht sie nun nach etlichen vergeblichen Bewerbungen im Online-bereich bei ihrer eigenen Stellensuche vor: Nach dem Vorbild einer deutschen Bloggerin («punktefrau.de») erstellte sie auf ihrem Beauty-Blog justibeauty.com ein Bewerbungsprofil. Damit tauscht sie die herkömmlichen Rollen im Arbeitsmarkt bei ihrer Suche nach

passenden Social-Media-Jobs: Statt sel-ber auf Stelleninserate zu reagieren, will sie selber auf dem Internet agieren. Und stellt so die Jobsuche auf den Kopf: Die Unternehmen müssen ihrerseits re-agieren. Ganz schön bequem? Nicht ganz. Denn ein Multi-Media-Unterneh-men landet nicht per Zufall auf einem Beauty-Blog, der gleich auch noch eine Jobbewerbung enthält. Die Bewerbung ist eine Mischung aus einem Interview zur Person, biografischen Elementen, Infografiken und notierten Erwartun-gen an ihren Arbeitgeber. Das klassi-sche Kurz-CV bietet sie zwar auch an, allerdings auf dem Jobnetzwerk Xing.

Schweizer exponieren sich seltenerJustyna Grund bezeichnet sich als

«digital native», die mit dem Internet aufgewachsen ist. Die Vernetzung von Medientypen (Cross Media) sei ihre Stärke – und ihre Chance. Ihr Netzwerk auf Facebook und Twitter ist weit. Trotz der potenziellen Reichweite basiert ihre Internet-Blindbewerbung aber auf dem Zufallsprinzip. Ob die Schweiz bereit für ihr Vorgehen und ihr Profil ist, könne sie noch nicht beurteilen: «Ge-rade KMU sind noch nicht so weit. Sie haben vielleicht einen Facebook-Auf-tritt, wissen aber nicht, was sie damit anstellen sollen». Ein Nachteil für sie: Sie will nicht ins Ausland ziehen. Und zurzeit sind die Reaktionen auf ihrem Blog und auf ihrer Facebook-Seite noch dürftig – was wohl auch mit der Schwei-zer Mentalität zusammenhängt: «Die Schweizer sind sehr verhalten, was das Kommentieren betrifft.» Doch einen Versuch ist es wert: «Ich bin schliess-lich ein Onliner», sagt sie voller Zuver-sicht. Und hofft, dass mögliche Arbeit-geber genauso denken und sich einer finden lässt, dessen Interesse an ihrem Onlineauftritt sich ins Onlineleben hin-überrettet. (M. G.)

Per Beauty-Blog zum Social-Media-Job: Ein Selbstversuch

«Know-how gegen Job»: Justyna Grund versucht, inspiriert durch eine deutsche Vorgängerin, auf ihrem Blog und per Onlinenetzwerk Arbeitgeber zu erreichen. Bild Sn

22 Weinland/Rafzerfeld DonnErStaG, 21. März 2013

Schweizer Vizemeister!Wir gratulieren dem VC Kanti zu einer erfolgreich abgeschlossenen Saisonmit einem grandiosen 2. Platz.

«Schaffhauser Nachrichten» – Hauptsponsor des VC KantiA1333450