2
Ein Geschäftsbereich der ama Adress- und Zeitschriftenverlag GmbH | Sperberstr. 4 | 68753 Waghäusel Phone +49 7254 9596-0 | Fax +49 7254 9596-310 | [email protected] Geschäftsführer: Axel Hegel | Sitz der Gesellschaft: 68753 Waghäusel | Amtsgericht Mannheim HRB 250861 weekly IT-Trend 8 [Woche 21/2014] Jeder 10. IT-Manager gibt deutschem Antivirus-Hersteller den Vorzug Deutsche AV-Hersteller, wie G Data oder Avira können mit dem Hinweis auf ihre Herkunft auch mit deutschen Qualitätsstandards werben. Oder auch auf entsprechende Organisationen verweisen, wie etwa „IT Security made in Germany“. Deren Mitglieder bekennen sich zur Einhaltung der deutschen Datenschutzstandards (siehe Infokasten). Insofern ist es für das Marketing der AV-Produkte interessant zu wissen, wie wichtig den Anwenderunternehmen die Herkunft des Anbieters ist, wenn es um den Einsatz von Antivirussoftware geht. Und genau diese Frage stellte ama im Frühjahr 2014 den IT-Verantwortlichen. Insgesamt 140 nahmen hierzu Stellung (siehe Grafik). Die Auswertung der Teilnehmerantworten offenbart, dass das Label „Made in Germany“ lediglich in jedem zehnten in Deutschland ansässigen Anwender- unternehmen im Zusammenhang mit Auswahlentscheidungen von Bedeutung ist. Mit einem Anteil von 80 Prozent bestätigt eine deutliche Mehrheit der Befragten, dass die Herkunft eines Anbieters von Antivirussoftware nicht relevant ist. Dass ein AV- Anbieter zumindest aus Europa stammen sollte, bestätigte immerhin fast jedes 10. Unternehmen (8,6 %). In 1,4 Prozent der Unternehmen gibt es offenbar Vorgaben für die IT-Verantwortlichen, dass der Einsatz deutschstämmiger Hersteller nicht möglich ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Entscheidungen in internationalen Konzernzentralen getroffen werden. Insofern überrascht es kaum, dass unter den im hiesigen IT-Markt dominierenden AV-Herstellern überwiegend Unternehmen sind, die außerhalb Europas und damit in Rechtssystemen ihren Firmensitz haben, die nicht den deutschen Datenschutz- gesetzen verpflichtet sind. Hierzu zählen etwa Trend Micro, mit Hauptsitz in Japan oder McAfee, eine Tochter des US-amerikanischen IT-Herstellers Intel. Eine von ama jüngst durchgeführte Marktstrukturanalyse an rund 1.000 Unternehmensstandorten in Deutschland zeigt, dass allein auf diese beiden Anbieter knapp die Hälfte aller ermittelten AV-Lizenzen (18,8 respektive 32,3 %) entfällt. Fazit Deutschstämmige Anbieter von Sicherheitssoftware müssen noch erhebliche Aufklärungsarbeit bei den Anwenderunternehmen leisten, um die Vorteile deutscher

Weekly IT-Trends KW 21 - Antivirus "Made in Germany"

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Weekly IT-Trends KW 21 - Antivirus "Made in Germany"

Ein Geschäftsbereich der

ama Adress- und Zeitschriftenverlag GmbH | Sperberstr. 4 | 68753 Waghäusel Phone +49 7254 9596-0 | Fax +49 7254 9596-310 | [email protected]

Geschäftsführer: Axel Hegel | Sitz der Gesellschaft: 68753 Waghäusel | Amtsgericht Mannheim HRB 250861

weekly IT-Trend 8[Woche 21/2014]

Jeder 10. IT-Manager gibt deutschem Antivirus-Hersteller den Vorzug

Deutsche AV-Hersteller, wie G Data oder Avira können mit dem Hinweis auf ihre Herkunft auch mit deutschen Qualitätsstandards werben. Oder auch auf entsprechende Organisationen verweisen, wie etwa „IT Security made in Germany“. Deren Mitglieder bekennen sich zur Einhaltung der deutschen Datenschutzstandards (siehe Infokasten). Insofern ist es für das Marketing der AV-Produkte interessant zu wissen, wie wichtig den Anwenderunternehmen die Herkunft des Anbieters ist, wenn es um den Einsatz von Antivirussoftware geht. Und genau diese Frage stellte ama im Frühjahr 2014 den IT-Verantwortlichen. Insgesamt 140 nahmen hierzu Stellung (siehe Grafik).

Die Auswertung der Teilnehmerantworten offenbart, dass das Label „Made in Germany“ lediglich in jedem zehnten in Deutschland ansässigen Anwender-unternehmen im Zusammenhang mit Auswahlentscheidungen von Bedeutung ist. Mit einem Anteil von 80 Prozent bestätigt eine deutliche Mehrheit der Befragten, dass die Herkunft eines Anbieters von Antivirussoftware nicht relevant ist. Dass ein AV-Anbieter zumindest aus Europa stammen sollte, bestätigte immerhin fast jedes 10. Unternehmen (8,6 %). In 1,4 Prozent der Unternehmen gibt es offenbar Vorgaben für die IT-Verantwortlichen, dass der Einsatz deutschstämmiger Hersteller nicht möglich ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Entscheidungen in internationalen Konzernzentralen getroffen werden.

Insofern überrascht es kaum, dass unter den im hiesigen IT-Markt dominierenden AV-Herstellern überwiegend Unternehmen sind, die außerhalb Europas und damit in Rechtssystemen ihren Firmensitz haben, die nicht den deutschen Datenschutz-gesetzen verpflichtet sind. Hierzu zählen etwa Trend Micro, mit Hauptsitz in Japan oder McAfee, eine Tochter des US-amerikanischen IT-Herstellers Intel. Eine von ama jüngst durchgeführte Marktstrukturanalyse an rund 1.000 Unternehmensstandorten in Deutschland zeigt, dass allein auf diese beiden Anbieter knapp die Hälfte aller ermittelten AV-Lizenzen (18,8 respektive 32,3 %) entfällt.

Fazit

Deutschstämmige Anbieter von Sicherheitssoftware müssen noch erhebliche Aufklärungsarbeit bei den Anwenderunternehmen leisten, um die Vorteile deutscher

Page 2: Weekly IT-Trends KW 21 - Antivirus "Made in Germany"

weekly IT-Trend 8[Woche 21/2014]

Sicherheitssoftware zu vermitteln. Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ beeinflusst derzeit nur in Ausnahmefällen die Wahl eines Antivirus-Herstellers. Andere Kriterien, wie z.B. die globale Präsenz der Anbieter, sind den Entscheidern offensichtlich wichtiger, als Datenschutzaspekte.

Infokasten

"IT Security made in Germany" (ITSMIG) ist ein von deutschen IT-Security-Anbietern getragener Verein, der aus einer Initiative verschiedener Bundesministerien hervorging.

ITK-Informationsdienstleister ama führte die Umfrage zum Trendthema im Zeitraum Februar bis April 2014 durch. Insgesamt waren 140 IT-Verantwortliche bereit, Stellung zu nehmen. Befragt wurden ausschließlich die in Deutschland ansässigen Anwenderunternehmen und Behörden, mit mindestens 50 Beschäftigen.