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Das Magazin für Musiker und Techniker GRATIS www.musicnstuff.de 1 I 2016 Der Meister der Filmmusik kommt auf Tour Der der Hans Zimmer HERR KLÄNGE SPIELZEUG? Von wegen! LIGHTSHOW DELUXE Woran du eine gute Ukulele erkennst – und welche die richtige für dich ist. Wie du deine Performance mit Bühnenlicht auf das nächste Level bringst.

 · (Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

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Das Magazin für Musiker und Techniker

GRATIS

www.musicnstuff.de

1 I 2016

Der Meister der Filmmusik kommt auf Tour

Der

der

Hans Zimmer

HERRKLÄNGE

SPIELZEUG? Von wegen! LIGHTSHOW DELUXEWoran du eine gute Ukulele erkennst – und welche die richtige für dich ist.

Wie du deine Performance mit Bühnenlicht auf das nächste Level bringst.

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www.musicnstuff.de 31 | 2015

Das muss sich Filmkomponist Hans Zimmer gedacht haben, als er be-

schlossen hat, mit seiner Studioband, Orchester und Chor auf Tour zu

gehen. Erfreulicherweise kommt er damit auch nach Deutschland. Es

werden sicher eindrucksvolle Shows, wenn Soundtracks aus Filmen

wie „Der König der Löwen“, „The Dark Knight“ oder „Inception“ in die-

sem bombastischen Format live aufgeführt werden. In unserem Fea-

ture zeichnen wir seine Karriere und seine Art zu komponieren nach.

Neben Unterhaltung bieten wir mit „Music nStuff – Das Magazin für

Musiker und Techniker“ auch Information und Inspiration satt. Des-

halb beleuchten wir die beiden Trendinstrumente Ukulele und Cajon –

auch und gerade im Hinblick auf die bald wieder startende Freiluftsai-

son. Die hatten wir auch im Blick, als wir uns an unseren Workshop

zum Thema Frühjahrsputz gemacht haben. Denn natürlich sollte man

seine Instrumente immer gut in Schuss halten. Wird es draußen näm-

lich wieder wärmer und größere Gigs bei Festivals stehen vielleicht an,

dann lohnt es sich, seinem Equipment mal wieder einen umfassenden

Kundenservice zukommen zu lassen. Schließlich will ja niemand wäh-

rend eines Konzerts technische Probleme bekommen.

In diesem Sinne wünschen wir weiter viel Spaß beim Musik machen.

Dein Music-nStuff-Team

Ab auf die Bühne!

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ONLINE

AUSGABE

INHALT

Ausgabe Nr. 1/2016

4 1 | 2016 www.musicnstuff.de

Hans Zimmer zählt

zu den erfolgreichsten Filmkomponisten der

Welt. Im

April präsentiert er seine beliebtesten Film

musiken mit

großem Orchester live auf d

eutschen Bühnen. Grund genug, L

auf-

bahn und Arbeitsweise dieses Komponisten einmal etw

as genauer

zu beleuchten.

Nicht wenige Musiker halten

Ukulelen für Spielzeug – so klein,

so ungewohnt der Klang. Doch der Wind

dreht sich. Immer mehr Leute befassen sich

ernsthaft mit diesen „Minigitarren“, immer öf-

ter hört man sie auf Alben und Bühnen. Zeit für

etwas Grundlagen-

forschung.

Ohne Licht ist alles doof! So verein-

facht könnte man das Thema Bühnenlicht

umschreiben. Das ist zwar schon ein wenig

übertrieben, aber es steckt durchaus ein Körnchen

Wahrheit darin. Denn mit etwas Bühnenlicht kann

man seine Liveperformance viel attraktiver ma-

chen. Doch wo soll man nur anfangen? In unserem

Workshop erfährst du es.

Hans Zimmer

Der Herr d

er Klänge

12 28

44

Im Fokus:Basiswissen Ukulele

Workshop:Bühnenlicht

für Einsteiger

Foto: Steve Gillet

People Feature: Hans Zimmer 12 Der Herr der Klänge Reportage: Musiker-Reiseziel Kalifornien 18 Immer eine Reise Wert

Im Fokus Wireless für Musiker – Update 2016 24 Chaos oder Ordnung Basiswissen Ukulele 28 Spielzeug? Von wegen! Basiswissen Cajon 32 Eine coole Kiste

Workshop Frühjahrsputz für dein Equipment 38 Frischer Wind für den Sound Bühnenlicht für Einsteiger 44 Ohne Licht ist alles doof Business – Verwertungsgesellschaften 50 Die GEMA & der Teufel

Education Entertainment & Fachliteratur 54

Backstage NAMM-Highlights 2016 56 Der Start ins Musikerjahr

Tests Shure KSM8 Dualdyne 58 Hughes & Kettner TubeMeister Deluxe 40 59 Roland EC-10 El Cajon 60 Line 6 Relay G70 61 Zoom Q4n 62 IMG STAGELINE Spotwash-3048 63 RCF M18 Digital Mixer 64

Service Editorial 3 Inhalt 4 News & Termine 6 Kolumne: Musiker vs. DJs 10 Gewinnspiel 65 Quiz/Vorschau/Impressum 66

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Music nStuff präsentiert: Paper Tigers auf „Head over Germany“-Tour 2016Gibt es heute noch Bands, die nicht auf ein trendi­

ges Image setzen, sondern einfach nur gute Songs

schreiben und live ganz pur und ungefiltert ro­

cken? Klar, man muss sie nur finden. Wir nehmen

dir die Arbeit ab und empfehlen ganz frech die Pa­

per Tigers aus Dänemark. Mit ihrem brandneuen

Album „Head Over Heels“ im Gepäck werden sie

im April die deutschen Bühnen entern und zeigen,

dass man keine fetten Pyros oder heftige Bühnen­

deko braucht, um ordentlich zu rocken. Wenn du

also auf klassischen Rock mit ordentlich Drive

stehst, solltest du dir die Tourdates schon mal notie­

ren, die du – neben einem Interview mit der Band

– unter folgendem Link findest: www.musicnstuff.

de/-people/article/interview-paper-tigers.html

Hier die Dates:

19.04.: Stuttgart, Goldmarks

20.04.: Dresden, Bärenzwinger

21.04.: Düsseldorf, Pitcher

23.04.: München, Muffatcafé

24.04.: Berlin, Quasimodo

27.04.: Köln, Stereo Wonderland

28.04.: Hamburg, The Rock Café

Info: www.papertigers.dk

Music nStuff präsentiert: Phrasenmähers „Wir wären dann soweit“–Akustiktour 2016Unsere Kolumnisten von Phrasenmäher befinden sich

kurz vor einer Bandpause. Doch vorher wollen sie noch mal

die Bühnen Deutschlands entern – und zwar akustisch. Verpass

also nicht die „Wir wären dann soweit“–Akustiktour 2016, auf der

das Trio seine Songs im neuen schlanken Gewand präsentieren

wird. Die aktuelle Kolumne und mehr zu Phrasenmäher findest

du unter folgendem Link: www.musicnstuff.de/-people/article/

kolumne-phrasenmaeher-zur-perfekten-setlist.html

Hier die Dates:

07.04.: Berlin, Privatclub

08.04.: Hannover, LUX

09.04.: Reutlingen, franz.K

10.04.: Essen, Weststadthalle

15.04.: Kiel, Pumpe

21.04.: Lüneburg, Zwick

22.04.: Flensburg, Kühlhaus

26.04.: Leipzig, Moritzbastei

27.04.: Göttingen, Musa

28.04.: Gifhorn, Kultbahnhof

29.04.: Rüsselsheim, Das Rind

Info: www.hochklappdings.de

6 4 | 2015

NEWS &

T E R M I N E

WEITERE INFOS

im Internet auf www.musicnstuff.de

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Rocken auf olympischem Niveau: Rockavaria Open Air 2016Nachdem die Premiere im letzten Jahr schon sehr

cool war, wollen die Macher in diesem Jahr noch

einen draufsetzen. Und bei der Bandbesetzung ste­

hen die Chancen dafür recht gut. Alleine die drei

Headliner Nightwish, Iggy Pop und Iron Maiden

dürften schon vielen Rockfans die Freudentränen

in die Augen treiben. Dazu kommen weitere Top­

acts wie Mando Diao, Slayer, Sabaton oder In Ext­

remo. Und auch der Nachwuchs bekommt wieder

eine Chance. Denn am 16. April werden im Back­

stage in München beim großen Live­Finale aus zehn

Bands die Sieger ausgewählt, die dann beim Rocka­

varia auf die große Bühne dürfen. Apropos: Auch

bei der Aufteilung auf dem Olympiagelände gibt es

Änderungen. So werden in diesem Jahr gleich zwei

Bühnen im Olympiastadion aufgebaut, damit man

ganz bequem möglichst viele der Topacts ausche­

cken kann. Übrigens: Es gibt auch Tagestickets.

Weitere Infos: www.musicnstuff.de/-people/

article/vorschau-rockavaria-2016.html

Sicher wieder eine fette Party: Das Rockavaria-Festival in München

Long live the Shred: Ibanez Guitar Festival 2016

Nach dem ersten Ibanez Guitar Festival, das vor drei Jahren statt­

fand, können sich Gitarristen und Bassisten in diesem Jahr auf eine

Neuauflage dieses Events für Saitenfans bei Ibanez­Vertrieb Meinl

im fränkischen Gutenstetten freuen. Am Samstag, den 18. Juni wird

sich dort, neben reichlich coolen alten und neuen Ibanez­Instrumen­

ten, eine ganze Reihe hochkarätiger Künstler einfinden, um zu perfor­

men, ihr Wissen weiterzugeben und für Gespräche und Autogramme zur

Verfügung zu stehen. Bisher bestätigt sind unter anderem Paul Waggoner

von Between the Buried and Me, Jen Majura, bekannt von Knorkator und

Evanescence oder Akustik­Tapper Tobias Rauscher – und natürlich der legen­

däre Mr. Steve Vai! Starten wird das Ibanez Guitar Festival um 12 Uhr, dann

bekommt man in wenigen Stunden so viel Gitarrenmusik wie sonst wohl nur in

einem ganzen Monat. Und reichlich Gelegenheit, schicke Gitar­

ren und Bässe anzutesten, gibts gratis dazu.

Weitere Infos:

ibanezguitarfestival.eu/

www.musicnstuff.de 71 | 2015

Headliner beim Ibanez Guitar

Festival 2016: Steve Vai

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diesem Jahr in den Hallen 8 bis 11, während die

ProLight & Sound in die Hallen 3 bis 5 umgezo­

gen ist. Wo sich welcher Aussteller befindet, kann

man auf der Website www.musikmesse.de (pro­

light­sound.messefrankfurt.com für die ProLight &

Sound) nachschauen. Zudem halten wir unter dem

Link am Ende des Artikels eine Liste der wichtigs­

ten Hersteller, und ob und wo diese auf der Musik­

messe ausstellen werden, bereit. Um dem, worum

es am Ende eigentlich geht, nämlich der Musik,

mehr Raum zu geben, findet parallel zur Musik­

messe übrigens erstmals das Musikmesse­Festival

statt. Mehr dazu findest du auf der folgenden Seite.

Aktuelle Infos und News zu Musikmesse sowie Pro­

Light & Sound findest du bei uns unter:

www.musicnstuff.de/-people/article/

vorschau-musikmesse-2016

Fakten: Preise und Zeiten

Erstmals ist die Musikmesse für Pri­

vatbesucher alle Tage geöffnet. Du kannst also

von Donnerstag bis Sonntag jeden Tag die Messe von

10 bis 19 Uhr besuchen. Hier die Eintrittspreise (Auswahl):

Tageskarte 7. April: 40 EUR (Online 30 EUR)

Tageskarte 8. April: 30 EUR (Online: 25 EUR)

Tageskarte 9. oder 10. April: 30 EUR (Online: 20 EUR)

Wochenendkarte (9. & 10. April): 25 EUR (nur Online)

Infos & Tickets: musik.messefrankfurt.com/frankfurt/de/besucher/willkommen

Alles neu macht der ... April: Die Musikmesse findet vom 7. bis 10. April in Frankfurt am Main stattDie Musikmesse in Frankfurt ist seit 1980 eine absolute Ins­

titution und jedes Jahr Pilgerziel für zehntausende Musiker.

Und wohl nur selten hat sich von einem Jahr zum anderen

so viel geändert wie diesmal. Wichtig für Besucher, die

sich auch für Beschallungs­ und Bühnentechnik interessie­

ren: die ProLight & Sound findet in diesem Jahr bereits ab

dem 5. April und bis zum 8. April statt. Wer also bei­

de Messen besuchen möchte, muss Donnerstag

oder Freitag kommen. Ebenfalls neu: Die

beiden Messen haben quasi Hallen

getauscht. Man wird sich also

neu orientieren müssen

und findet die

Musikmes­

se ab

8 1 | 2015

ONLINE

WEITERLESEN

und mehr erfahren

www.musicnstuff.de/-people/artic

le/vorschau-musikmesse-2016

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Drum Camp 2016:

Happy DrummingDie Musikmesse 2016 präsentiert ein

besonderes Highlight für alle Drum­Begeis­

terten. Im Drum Camp in Halle 11.0 stellen sechs

absolute Top­Drummer ihre Sets vor und zeigen

live im exklusiven Rahmen ihr Können. Karl Brazil

(Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja

Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und

weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

erleben, geben im Anschluss an ihre Performance

Autogramme und stehen für Fragen zur Verfügung.

Zudem gibt es mit der Gear Corner des Drum Camps

ein spannendes und interaktives Beratungsareal.

Die Teilnahme an den Performances, Drum Talks,

Masterclasses sowie die Beratung ist kostenlos.

Musikmessefestival 2016:Die Musik macht‘s Parallel zur Musikmesse findet in diesem Jahr erst­

mals das Musikmesse Festival statt. Bestätigt sind

unter anderem Al Jarreau und die hr­Bigband am

10. April im Saal Harmonie des Congress Center Mes­

se Frankfurt, Laith Al­Deen am 7. April in der Uni­

onhalle, die The Dead Daisies am 8. April im Zoom

und Roger Cicero bereits am 6. April im Gibson Club.

Das Ticket – ein Bändchen und ein Gutscheinheft

– ist für Besucher der Musikmesse kostenlos. Es

kann an den Info­Points auf dem Messegelände ab­

geholt werden. Wer das Festivalticket für 15

Euro bei einer der Veranstaltungen

kauft, erhält einen attraktiven

Rabatt für den Besuch

der Musikmesse.

91 | 2015

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DJ als Friedensstifter: Vossi plädiert für eine entspannte Koexistenz von DJs und Musikern.

Kolumne: What does the Voss say?

DJ vs. MusikerMusik ist ja weit mehr als bloße Theorie und Technik – Emotionen stehen oft im

Vordergrund. Nur so ist es zu erklären, dass sich Musiker und DJs oft feindlich ge-genüberstehen. Doch gibt es dafür auch objektive Gründe?

I n 20 Jahren als mobiler DJ habe ich mich mit

den meisten Vertretern der Live-Mucker-Frakti-

on gut verstanden. Doch eins sollte von vornehe-

rein für den DJ klar sein: Der Musiker ist einfach

eine bessere Version des Homo Sapiens. Seine

Präzision im Spiel, die Anmut seiner Bewegungen

und die tiefgründigen Moderationen sind uner-

reicht. Selbst wenn ein DJ wollte, er ist zu solchen

Ausnahmeleistungen einfach nicht in der Lage.

Die Frage, die sich stellt: Wenn der Musiker ein

solcher Virtuose ist, warum hängen wir beide

dann auf derselben abgeranzten Bühne rum?

Für mich ist das Totnudeln von Helenes Werken

Alltag. Das ist das Problem des Musikers: Pro

Jahr kommen drei Studiobookings und vielleicht

noch ein paar kulturelle Engagements rein. Das

macht aber den Kühlschrank nicht voll!

Also fristet der fleischgewordene

Notengott sein Dasein in der gut

gebuchten Top-40-Truppe. An

dieser Stelle müssen sich DJ und

Musiker nun arrangieren. Es en-

det jedoch oft im Kleinkrieg.

Der DJ wird schon vor Beginn des Abends in den

hintersten Bereich der Bühne verbannt, die Set-

list ignoriert. Die Künstleranweisung an den FoH

folgt prompt – der „Kasper“ hat Minimum 30% lei-

ser zu sein. Aufgrund des Lautstärkendefizits kot-

zen die Gain-Regler des DJ-Mixers, die roten LEDs

leisten Überstunden und der Sound bringt erste

Gäste an den Rand eines gepflegten Hörsturzes. Die

Meinungen auf beiden Seiten sind verhärtet.

Im zweiten Set der Band kommt es zum völligen

Zerwürfnis, sie scheuen sich nicht, das gefürch-

tete Hit-Medley schon vor 22:30 Uhr zu zünden.

Die 37 Titel hätten dem „MP3-Schubser“ für zwei

Stunden eine volle Tanzfläche beschert. Die „Kolle-

genschweine“ zocken es aber munter in 11 Minu-

ten runter. Verächtliche Blicke werden ausge-

tauscht. Was von so einem Abend bleibt, sind

die bekannten Vorurteile: DJs sind Geschöpfe

ohne Ahnung aber mit Profilneurose, Musiker

sind zwar keine Götter, 50% können aber

dennoch übers Wasser gehen. Zurück bleibt

die verstörte Schützengilde, die eine Schlacht

erlebte, wie sie seit 1109 in dieser Gegend

nicht mehr erlebt wurde. Die Lösung: Es muss

auf Dorffesten einfach mehr gekifft werden.

Bis die Bundesregierung das Hanf freigibt,

sollten sich beide Seiten einfach in ge-

genseitigem Respekt üben, der

Konkurrenzkampf erzeugt

nämlich nur hässliche

Kollateralschäden.

Euer Vossi

10

ONLINE

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für die Vollversion

www.musicnstuff.de/-people/artic

le/kolumne-dj-vs-musiker

1 | 2015

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www.musicnstuff.de/-people/artic

le/feature-hans-zim

mer

12 1 | 2016 www.musicnstuff.de

Hans Zimmer zählt zu den erfolgreichsten Filmkomponisten der Welt. Im April präsentiert er seine beliebtesten Filmmusiken mit großem Orchester live auf deutschen Bühnen. Grund genug, Laufbahn und Arbeitsweise dieses Komponisten einmal etwas genauer zu beleuchten.

Feature: Hans Zimmer

Der Herr der Klänge

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H ans Zimmer ist eine der prägendsten Figuren

Hollywoods: Der gebürtige Deutsche kompo-

nierte für mehr als 150 Filme, darunter Kassenschla-

ger wie „The Dark Knight“, „Der König der Löwen“

oder „Gladiator“. Er wurde mit einem Oscar, vier

Grammy Awards, zwei Golden Globes und vielen an-

deren Preisen ausgezeichnet. Zeit für neue Herausfor-

derungen: Im April startet der 58-jährige – unterstützt

von mehr als 70 Musikern – seine erste Europatour.

Wir nehmen die anstehenden Konzerte zum Anlass,

um einen genauen Blick auf diesen Komponisten,

seine Karriere und seine Arbeitsweise zu werfen.

Die frühen JahreZimmer wird 1957 in Frankfurt am Main gebo-

ren. Bereits als Teenager zieht er nach England und

knüpft erste Kontakte zur Musikszene Londons. In

den 1970ern arbeitet er unter anderem mit Ultra-

vox-Drummer Warren Cann und Session-Musiker

Trevor Horn zusammen. Letzterer wird als Produ-

zent von Bands wie Frankie Goes to Hollywood oder

Simple Minds den Sound der 1980er-Jahre wie kein

Zweiter prägen. Als Teil von „The Buggles“ hat Zim-

mer 1978 einen Auftritt im Clip zu „Video Killed the

Radio Star“, dem ersten von MTV gesendeten Video.

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Auf seiner im April starten-

den Europa-Tour präsen-

tiert Hans Zimmer Musik aus

„Fluch der Karibik“, „Der König

der Löwen“, „Gladiator“, „The Dark Knight“ und vielen weiteren

Filmen. Dafür versammelt der viel beschäftigte Komponist über 70

hochkarätige Musiker um sich: seine 20-köpfige Studioband, ein Or-

chester, einen Chor und – je nach Location – einige Special-Guests

(wie zum Beispiel den The-Smiths-Gitarristen Johnny Marr beim

Berliner Konzert am 20. April). Ins richtige Licht gesetzt werden die

Shows von Marc Brickman, der bereits mit Künstlern wie Pink Floyd,

Nine Inch Nails oder Barbra Streisand gearbeitet hat.

Tourdates in Deutschland, Schweiz und Österreich:

16. April 2016: Mannheim, SAP Arena

18. April 2016: Hamburg, Barclaycard Arena

20. April 2016: Berlin, Mercedes-Benz Arena

22. April 2016: Oberhausen, König Pilsener Arena

26. April 2016: München, Olympiahalle

28. April 2016: Köln, LANXESS Arena

09. Mai 2016: CH-Zürich, Hallenstadion

12. Mai 2016: A-Graz, Stadthalle

13. Mai 2016: A-Wien, Stadthalle, Halle D

Weitere Infos: www.hanszimmerlive.com/tour-dates.html

HANS ZIMMERLIVE ON TOUR 2016

Zimmer beeinflussen in jungen Jahren vor al-

lem deutsche Bands, die elektronische Sounds

mit Rock- und Popmusik verschmelzen – der so-

genannte Krautrock. „Als ich mit Trevor Horn zu-

sammenarbeitete, legten wir jeden Morgen im Stu-

dio Kraftwerks ,The Man-Machine‘ auf“, erinnert er

sich. „Eigentlich wollte ich ein Rock-Gitarrist sein –

aber ich war lausig.“ Zimmer trifft die, wie sich her-

ausstellen wird, richtige Entscheidung und konzen-

triert sich auf den Synthesizer. „Ich war damals der

coolste Typ in der Gegend, weil ich einen Computer

mit 16K Speicher hatte. Die Leute fragten mich, was

ich mit all dem Speicher anfangen wollte.“ Trotz

dieses Alleinstellungsmerkmals hat Zimmer bald

genug von der Musikszene. Sein lapidares Fazit: „Al-

les, was man in ,Spinal Tap‘ sieht, ist die Wahrheit.“

Erste FilmmusikenDesillusioniert vom Pop-Geschäft wendet Zim-

mer sich der Filmmusik zu. In den 1980ern ent-

steht zusammen mit dem Filmkomponisten Stanley

Myers eine Reihe von Scores, darunter zum Beispiel

„Mein wunderbarer Waschsalon“ (1985). „Ich dach-

te mir: Das ist doch ein großartiger Job – 100-Milli-

onen-Dollar-Bilder werden deine Musik komplettie-

ren!“ Das neue Milieu beflügelt Zimmers Kreativität

und stimuliert den jungen Autodidakten intellektu-

ell: „Es war interessanter, sich mit Regisseuren zu

unterhalten. Die haben halt nicht über das nächste

Drumkit, das sie sich kaufen wollten, gesprochen.“

1988 komponiert Zimmer für das Anti-Apart-

heid-Drama „Zwei Welten“ seinen ersten Score

im Alleingang. Die Frau des Regisseurs Barry Levin-

son findet Gefallen an Zimmers Arbeit und bringt

ihrem Mann eine CD mit. Levinson verpflichtet Zim-

mer daraufhin als Komponisten für „Rain Man“.

Der Score zu „Rain Man“ entsteht auf eine, gera-

de für die damalige Zeit, unkonventionelle Art:

Zimmer baut seinen Fairlight-CMI-Synthesizer in

Levinsons Büro auf und arbeitet gemeinsam mit

dem Regisseur am Soundtrack. In den 1980ern war

es durchaus üblich, dass der Regisseur die Filmmu-

sik in ausgearbeiteter Form zum ersten Mal wäh-

rend der Sessions mit dem Orchester hörte – grö-

ßere Änderungen am Soundtrack konnten so kaum

noch umgesetzt werden. Zimmers Arbeitsweise

ermöglichte dagegen ein viel flexibleres Vorgehen.

www.musicnstuff.de 131 | 2016

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12 Years a Slave

Backdraft

Batman Begins

Besser geht‘s nicht

Black Hawk Down

Black Rain

Crimson Tide

Der Kleine Prinz (mit Richard Harvey)

Der König der Löwen

Der schmale Grat

Die Simpsons

Eine Klasse für sich

Fluch der Karibik 1, 2, 3 & 4

Frost/Nixon

Gladiator (mit Lisa Gerrard)

Inception

Interstellar

Kung Fu Panda 1, 2 & 3 (mit John Powell)

Last Samurai

Man of Steel

Miss Daisy und ihr Chauffeur

Mission: Impossible II

Rain Man

Sherlock Holmes

Tage des Donners

The DaVinci Code

The Dark Knight (mit J. Newton Howard)

The Dark Knight Rises

Thelma & Louise

True Romance

Zwei Welten

„Rain Man“ wird zum erfolgreichsten Film des

Jahres 1988 und streicht vier Oscars ein. Zimmer

steigt in die erste Riege der Filmkomponisten Hol-

lywoods auf und kann in den folgenden Jahren mit

Regisseuren wie Ridley Scott, Terrence Malick oder

Ron Howard arbeiten. Schon die Musik zu „Rain

Man“ wird für einen Oscar in der Kategorie „Best

Original Score“ nominiert; mit der Filmmusik zu

„Der König der Löwen“ gewinnt Zimmer schließlich

sechs Jahre später die begehrte Trophäe. Schnell

gilt der junge Deutsche in Hollywood als Fachmann

für Sound und Textur, als jemand, dem das Klang-

design nicht weniger wichtig ist als die Noten.

Arbeitsweise und EquipmentEs ist vor allem sein Talent, elektronische Ele-

mente mit traditionellen Sounds und Strukturen

zu verbinden, das viele Regisseure schätzen. Zim-

mer gehört zur ersten Generation von Musikern, für

die Computer mehr als Science-Fiction sind, und er

nutzt das als einer der ersten Filmkomponisten. An-

dererseits schöpft er auch aus der klassischen Mu-

sik: „Mein musikalischer Wortschatz ist stark in der

Mitte des 19. Jahrhunderts verwurzelt“, sagt er. „Ich

bin mit Mozart und Beethoven aufgewachsen. Wich-

tig war aber auch meine Zeit in England, weil ich

dort Elgar, Britten und Holst kennengelernt habe.

Und dann gab es noch das ganze Rock-’n’-Roll-Ding.“

Dieser Wille, unterschiedliche Welten zu fusio-

nieren, wird auch deutlich wenn man sein Studio

in Kalifornien besucht: Im Stil eines Wiener Bor-

dells des 19. Jahrhunderts eingerichtet, sieht man

Wände mit alten Analog-Synthesizern neben vollen

Bücherregalen und modernem DAW-Equipment.

HANS ZIMMERFILMOGRAFIE (AUSWAHL)

Zurück auf Start: Auch heute greift Hans Zimmer gerne zur Gitarre.

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14 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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Dominiert wird der Raum von einem Moog Modu-

lar und einem riesigen Roland System 100M, das 58

VCOs, 37 VCFs, 32 ENVs, 12 VC- Phase-Shifter und

9 Sequenzer auf mehreren Quadratmetern vereint.

Letzteres Modularsystem konnte Zimmer Anfang

der Achtziger im Lager von Roland zum Schnäpp-

chenpreis (25 Dollar pro Kilo) erstehen. Als Syn-

thie-Liebhaber war es für Zimmer unbegreiflich,

warum man so selbstverständlich eine ganze Klas-

se von Instrumenten schlicht als veraltet abschrieb

und zu Discounter-Preisen loswerden wollte. Der

Unterschied zwischen etwa einem Minimoog und

einem moderneren Instrument lässt sich für ihn

nicht auf die Differenz zwischen Analog und Digi-

tal reduzieren: „Das ist wie beim Unterschied zwi-

schen Geige und Trompete. Dieser Gedanke aus den

Achtzigern, dass wir alles zugunsten des DX7 aus-

schließen sollten, schien mir verrückt.“

Bei aller Liebe zu Vintage-Schätzen steht auch

in Zimmers Studio der Rechner im Mittelpunkt.

„Mein Computer ist mein Instrument. Nur wenige

Leute verstehen, dass ein Computer heute ein le-

gitimes Musikinstrument ist, das man spielen ler-

nen muss – genauso, als würde man Tonleitern auf

einem Piano üben.“ Zimmers Sequenzer der Wahl

ist Cubase: „Ich muss Steinberg wirklich Respekt

zollen, weil sie ständig versuchen innovativ zu blei-

ben. Man sollte ja vorsichtig sein, was man sagt –

aber es gibt nicht viele Firmen, bei denen man sich

darauf verlassen kann, dass sie stets Updates veröf-

fentlichen und auf ihre Kunden hören.“

In Sachen Software-Instrumente schätzt Zimmer

vor allem Zebra von U-he. Dieses Plug-In kam um-

fangreich bei der Produktion der „Dark Knight“-Tri-

logie zum Einsatz und soll laut Zimmer auch für 99

Prozent der Synth-Sounds von „Inception“ verant-

wortlich sein. „Wie jemand, der richtig gut an der

Geige werden will, wollte ich richtig gut bei der An-

wendung von Zebra sein.“ U-he stellte, um Zimmer

dabei zu helfen, den Kontakt zum Sound-Program-

mierer Howard Scarr her, der dem Filmkomponisten

dann bei mehreren Produktionen zur Seite stand.

www.musicnstuff.de 151 | 2016

Page 16:  · (Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

Was reine Effekt-Plug-Ins angeht, setzen Zimmer

und seine Mitarbeiter besonders auf die UAD-Platt-

form. Zu den Favoriten zählen hier dbx 160 Com-

pressor, Roland RE-201 Space Echo, FATSO, Manley

Massive Passive EQ und Trident A-Range EQ.

Neben klassischen Orchester-Instrumenten,

Hardware-Synthesizern und Software bindet

Zimmer immer wieder auch andere, eher exoti-

sche akustische Instrumente ein. Seien es Duduk

(„Gladiator“), Kirchenorgeln („Interstellar“), Pe-

dal-Steel-Gitarren („Man of Steel“) oder mit Rasier-

klingen gespielte Streichinstrumente („The Dark

Knight“) – Zimmer ist stets auf der Suche nach in-

teressanten Klangfarben. Gern greift er dabei auch

auf das Können eines Musikers und Instrumenten-

bauers wie Chas Smith zurück, der spielbare, teils

exorbitant dimensionierte Percussion-Skulpturen

konstruiert, die eine beeindruckend organisch klin-

gende Quelle für Sound-Effekte abgeben.

Geht es ums eigentliche Schreiben der Musik,

nimmt Zimmer dagegen gern Abstand von allen

Instrumenten. „Der größte Teil des Komponierens

geschieht in meinem Kopf“, verrät er. „Ich versuche

das Keyboard nicht anzufassen, bis ich ungefähr

weiß, was ich schreiben möchte.“ Normalerweise

steht am Anfang ein Gespräch mit dem Regisseur –

noch bevor dieser mit dem Dreh beginnt.

Beim Schreiben scheut Zimmer sich auch nicht

davor zu polarisieren: „Es darf nicht lauwarm sein.

Die Leute glauben, gute Filmmusik müsse irgendwie

homogen im Hintergrund herumschweben.“ Das,

so Zimmer, sei aber längst nicht immer der richti-

ge Weg. Hört man sich seinen recht verschrobenen

Score zur „Sherlock Holmes“-Verfilmung von 2009

an, weiß man, was er meint: Hier treffen verstimmte

Pianos auf Hackbretter, Zigeuner-Geigen und Banjos

– und trotzdem passt der Soundtrack wie angegos-

sen. Zwar gibt es auch in diesem Score bekannte

Zimmer-Zutaten wie donnernde Drums, synthetisch

unterfütterte Streicher und rhythmusbetonte Acti-

on-Motive. Gleichzeitig beweist Zimmer aber, wie

viel Freude an Neuem noch in ihm steckt. Man darf

gespannt sein, ob er im Zuge seiner Europa-Tour

ähnlich kreative Wege geht.

David Fabian

Wir freuen uns schon sehr auf diese

Konzertreise. Zur Steigerung deiner

Vorfreude findest du mehr zu Hans

Zimmer und Aktuelles zu seiner Tour in

Deutschland im Internet unter:

www.musicnstuff.de/-people/

article/feature-hans-zimmer

Mehr unter:

Das Zentrum: Hans Zimmer

hat auch live die volle Kontrolle

über seine Kompositionen.Foto

: Ste

ve G

ille

t

16 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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18 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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WEITERLESEN

mit vielen Videos

www.musicnstuff.de/-people/artic

le/reporta

ge-musiker-reiseziel-kalifo

rnien

Viele Musiker sehen die Musik ja nicht nur als Hobby, sondern als Passion oder gar Lebens­einstellung. Das führt schnell zur Frage: „Wohin könnte ich in Urlaub fahren, wenn ich möglichst viel musikalische Inspiration und Sehenswürdigkeiten geboten bekommen möchte?“ Ein Tipp von Music nStuff: Kalifornien! Denn es gibt kaum einen zweiten Fleck auf Erden, wo Hersteller, Künstler und Locations so geballt versammelt sind.

Reportage: Musiker­Reiseziel Kalifornien

Immer eine Reise wert

W enn man mal überlegt, was in Sachen Mu-

sikgeschichte alles seinen Ursprung in Kali-

fornien hat, wird schnell klar, dass es sich bei diesem

Fleckchen Land um etwas ganz Besonderes handelt.

Beispiele gefällig? Die Hippie-Bewegung begann

hier, Leo Fender sorgte von hier aus für komplett

neue Sounds und auch viele legendäre Thrash- und

HipHop-Größen haben hier ihre Home base. Schaut

man dann noch genauer hin, sieht man schnell, dass

sich hier Hunderte von Herstellern tummeln, viele

weltbekannte Musiker sich hier niedergelassen ha-

ben und es haufenweise coole Locations gibt, in de-

nen man den ganz besonderen Spirit dieser Region in

vollen Zügen genießen kann. Doch aus der Ferne ist

das natürlich nicht so leicht. Deshalb haben wir uns

dazu entschlossen, nach der NAMM-Show im Januar

eine Tour von San Diego im Süden bis San Francisco

im Norden des US-Bundesstaates zu machen und auf

dem Weg möglichst viele coole Locations für Musi-

ker und Musikbegeisterte aufzuspüren. Hier unsere

Tipps für einen Trip nach Kalifornien.

Netter Nebeneffekt: In Kalifornien hat man auch reichlich Gelegenheit

die Strände und das gute Wetter zu genießen.

Page 19:  · (Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

Vor dem Start

Bevor es losgeht, gibt es einige Sachen zu bedenken,

damit man während des Trips keine Probleme be-

kommt und seine Reise in vollen Zügen genießen

kann. Absolut unerlässlich ist ein Visum bezie-

hungsweise das „Visa Waiver Programm“ – quasi

eine Art Visum light, das einen Aufenthalt für bis

zu 90 Tage am Stück erlaubt und leicht und günstig

übers Internet zu bekommen ist. Einmal erteilt gilt

es übrigens für zwei Jahre. Ebenfalls sehr empfeh-

lenswert ist der Besitz einer Kreditkarte, denn ob

Mietwagen oder Hotelzimmer, meist funktioniert

das Plastikgeld am unkompliziertesten. EC-Karten

sind eher bei Supermarkt und Co. hilfreich. Al-

ternative: Alles in bar bezahlen – aber wer rennt

schon gerne mit viel Bargeld herum.

Gute Vorbereitung ist alles: Ohne die passenden Dokumente klappt die

Einreise nicht. Und eine kleine Stärkung dazu ist ja nie verkehrt. ;)

www.musicnstuff.de 191 | 2016www.musicnstuff.de

Geheimtipp: Auch abseits der Metropolen finden sich richtig

coole Läden. Wie etwa der Guitar Merchant in Canoga Park.

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Ansonsten ist die Umstellung unkompliziert.

Der deutsche internationale Führerschein gilt auch

in den USA, die Verkehrsregeln sind weitestgehend

gleich. Auch ans Umrechnen von Euro zu Dollar

gewöhnt man sich schnell – und die Bankgebüh-

ren sind mittlerweile auch okay. Die Zeitum-

stellung von 9 Stunden ist gerade beim Hinflug

eher entspannt. Einfach nach der Ankunft bis

Abends durchhalten, dann hat man sich schnell

eingewöhnt. Übrigens: Flüge nach Los Ange-

les bekommt man schon ab rund 600 Euro.

Unsere Reise beginnt in

San Diego, ganz im Süden des mit Ab-

stand bevölkerungsreichsten Bundesstaates

der USA. Die Nähe zur mexikanischen Grenze ist

hier quasi überall zu spüren – wegen der vielen

spanisch sprechenden Menschen, den vielen mexi-

ka nischen Restaurants und Läden und der allge-

mein sehr lockeren und lebensfrohen Stimmung.

Auch klimatisch stehen hier die Chancen beson-

ders gut, eine ordentliche Ladung Sonne abzube-

kommen. Und wer leckere Instrumente und deren

Fertigung sehen möchte, dem seien Besuche bei

Kiesel Guitars und Taylor Guitars empfohlen.

20 1 | 2016 www.musicnstuff.de

Zu Gast bei Weltklassemusikern: Wir hatten die Chance, ausgiebig mit

JR Robinson über sein Drumming und sein Equipment zu sprechen.

Auf geheimer Mission: Bei Sennheiser Strategic Innovation in San

Francisco konnten wir einen Blick auf die Mikrofonzukunft werfen.

Geile Aussicht: Der Blick von oben über die Golden Gate

Bridge und San Francisco ist schon beeindruckend.

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Die bekannteste und sicher

auch musikalisch inten-

sivste Stadt in Kalifornien

ist unzweifelhaft Los An-

geles. Wer hier zumindest

einen ordentlichen Teil

der Sehenswürdigkeiten

und Locations mitnehmen

möchte, sollte schon lo-

cker ein bis zwei Wo-

chen Zeit einpla nen.

Ein guter Start wäre bei-

spielsweise das Guitar

Center Holly wood am

Sunset Strip. Neben dem

tollen Laden mit seiner

„Rock ‘n‘ Roll Hall of

Fame“ befindet man sich

hier auch gleich im Epizen-

trum der Rockszene West

Hollywoods mit legendären

Läden wie dem Rainbow,

dem Whisky A Go Go oder

dem Roxy Theater. Bock

auf eine Factory Tour? Dann

wäre ein Besuch bei Fender

in Corona (wo übrigens auch

Instrumente von Jackson

und Gretsch gebaut wer-

den) ein heißer Tipp.

www.musicnstuff.de 211 | 2016

Herzlich Willkommen: In den USA wird Gastfreundschaft wirklich groß

geschrieben – da macht die Reise gleich noch mal so viel Spaß.

BU: m,ehrzeilig

Absolut legendär: Bei unserer Firmentour bei G&L Guitars durften

wir auch Leo Fenders letzte Werkstatt besuchen.

Sehr empfehlenswert: Bei Taylor Guitars in El Cajon bei San Diego kann

man eine interessante Tour durch die Fertigung machen.

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Du hast jetzt richtig Lust, mehr über

die einzelnen Locations, Hersteller und

Sehenswürdigkeiten für Musiker in Kali-

fornien zu erfahren? Dann besuch unsere

ausführliche Reportage im Internet:

www.musicnstuff.de/-people/article/­­

reportage-musiker-reiseziel-­kalifornien

Mehr unter:

Rund 600 km Autofahrt weiter im Norden bietet

die Region San Francisco dem Besucher viel Histo-

risches wie Alcatraz, die Golden Gate Bridge oder

die Cable Cars, aber auch reichlich Natur und wun-

dervolle Aussichten. Doch auch musikalisch ist die

Bay Area sehr aktiv. Übrigens: Wir haben viel von

den großen Metropolen gesprochen, doch auch in

kleinen Ortschaften findet man immer wieder in-

teressante Plätze für Musiker.

Also, wenn du noch nicht weißt, wo es im Urlaub

hingehen soll und du auch ein gewisses Budget zur

Verfügung hast – für zwei Wochen Urlaub sollte

man schon mindestens 1.500 Euro (Flug, Hotel, Es-

sen & Mietwagen) einplanen. Dafür bekommt man

aber auch richtig viel geboten – und nebenbei noch

viel Strand, Natur und (meist) tolles Wetter. Wir

wünschen viel Spaß bei der Reiseplanung.

Jan Hoffmann

22 1 | 2016 www.musicnstuff.de

Ab in die Natur: Kalifornien bietet reichlich schöne

Landschaften zum Abschalten nach der ganzen Musik.

Musikgeschichte pur: Vor dem Guitar Center am Sunset Strip inHollywood haben sich schon viele Ikonen verewigt.

Toursteps­Kalifornien­2016­

18. Januar: Apogee Electronics Corp.

19. Januar: Gear Preview @ Hybrid Studios

20. bis 24. Januar: NAMM Show 2016

25. Januar: Ibanez LA Custom Shop

27. Januar: Taylor Guitars

28. Januar: Kiesel Guitars

31. Januar: Mike Spreitzer (Devil Driver)

01. Februar: Schecter Guitars

01. Februar: Swing House

02. Februar: G & L Guitars

02. Februar: American DJ

03. Februar: Remo & Remo RMC

05. Februar: StompLight International

08. Februar: Sennheiser Strategic Innovation

08. Februar: Kala Brand Music Co.

09. Februar: Mesa Engineering

11. Februar: John „JR“ Robinson

11. Februar; DW Drums

Auf dem Weg haben wir uns auch jede Menge toller

Musikläden angeschaut.

Weitere Infos und reichlich Videos von der Tour:

www.musicnstuff.de/-people/article/­

reportage-musiker-reiseziel-­kalifornien

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Zum 1. Januar 2016 traten die Folgen der Digitalen Dividende I in Kraft – was die verfügbaren Funkfrequenzen für Musiker und Bühnentechniker deutlich reduziert hat. Doch wie wirken sich

die Änderungen in der Praxis aus. Dazu sprachen wir mit Thomas Mai, HF-Experte bei Wireless-Anbieter Sennheiser.

Im Fokus: Wireless für Musiker – Update 2016

Chaos oder Ordnung?

Früher waren viele Musiker ja skeptisch,

was betraf. Man befürchtete Klang-

verluste, eine zu geringe Reichweite und

Ausfälle während des Betriebs, aber auch

die komplizierte Bedienung. Mittlerweile

lassen sich die Geräte wirklich kinderleicht

bedienen, stattdessen aber bereiten zunehmen-

de Vorschriften und Regularien den Nutzern Kopf-

zerbrechen. Und es sieht nicht so aus, als würde es

in Zukunft besser werden. Denn zum 31. Dezember

2015 endete die Verfügung 91/2005 über die „Allge-

meinzuteilung von Frequenzen für drahtlose Mi-

krofone für professionelle Nutzungen in

den Frequenzbereichen 790 bis 814 und

838 bis 862 MHz“. Kurz gesagt fallen

hier einige nutzbare Frequenzen für Bühnentech-

nik weg, da die entsprechenden Frequenzbereiche

von der Bundesrepublik Deutschland an die Mobil-

funkanbieter verkauft wurden – und die haben ein-

fach die dickeren Geldbörsen. Deshalb lassen sich

einige alte Systeme nicht mehr nutzen, da ihr Signal

von LTE und digitalem Fernsehen gestört wird. Ab-

gesehen davon darf man die Frequenzen auch nicht

mehr nutzen – es drohen empfindliche Strafen.

Wie sind die neuen Regeln in den letzten drei Mo-

naten in der Praxis angekommen? Dazu sprachen

wir mit Thomas Mai von Sennheiser, der sich beim

deutschen Mikrofon- und Drahtlossystemhersteller

um den Bereich Funk für Endkunden kümmert.

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24 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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Music nStuff: Zum 1. Januar 2016 trat ja die so-

genannte Digitale Dividende I in Kraft. Kannst

du kurz erklären, was genau sich zu diesem Zeit-

punkt geändert hat?

Thomas Mai: Zum 31. Dezember 2015 endete die

Verfügung 91/2005 über die „Allgemeinzuteilung

von Frequenzen für drahtlose Mikrofone für pro-

fessionelle Nutzungen in den Frequenzbereichen

790 bis 814 und 838 bis 862 MHz“ – das bedeutet,

dass diese bislang zulassungs- und kostenfreien

Frequenzbereiche von den meisten Anwendern seit

dem 1. Januar 2016 nicht mehr anmeldefrei genutzt

werden können. Der Versuch, die neue Situation

einfach zu ignorieren und vorhandene Hand- oder

Taschensender sowie drahtlose InEar-Systeme wei-

terhin wie gewohnt in den genannten Frequenz-

arealen anmeldefrei zu betreiben, sollte nicht un-

ternommen werden. Die Bundesnetzagentur kann

Verstöße mit Bußgeldern ahnden.

MnS: Die Änderungen sind jetzt seit knapp drei

Monaten in Kraft. Welche Erfahrungen habt ihr

in dieser Zeit gesammelt? Gibt es in bestimmten

Bereichen besonders viele Probleme?

TM: Es sind massive Störungen beziehungsweise In-

terferenzen durch Up- und Downlinks (LTE, mobiler

Internetzugang) der Mobilfunkanbieter zu erwar-

ten, wie es bereits jetzt in vielen Regionen bedingt

durch LTE-Sendemasten der Fall ist. Schon allein

aus diesem Grund ist von einer Nutzung in diesen

Bereichen abzusehen. Wir bemerken seit Jahresbe-

ginn wieder eine erhöhte Nachfrage nach Umfre-

quentierungen von Funkmikrofonen von Nutzern,

die bisher nicht reagiert haben. Einige haben wirk-

lich die Technik so lange genutzt, bis sie durch LTE

gestört wurden. Auf www.sennheiser.de/DDready

können Anwender unter dem Punkt „Umfrequen-

tierung“ nachschauen, was ein Umbau ihres Sys-

tems im Vergleich zu einem Neukauf kostet.

MnS: Man darf ja seit Anfang des Jahres einige

Frequenzen und Systeme nicht mehr nutzen.

Welche Frequenzen betrifft das?

TM: Betroffen sind die Frequenzbereiche 790

bis 814 und 838 bis 862 MHz. Diese dürfen nicht

mehr anmeldefrei genutzt werden und sollten auf-

grund des nahezu flächendeckenden Ausbaus des

LTE-Netzes auch gemieden werden.

MnS: Wenn man sich jetzt als Musiker oder Ver-

anstaltungstechniker ein neues Funksystem zu-

legen möchte, welches Modell beziehungsweise

welchen Frequenzbereich könnt ihr für die ver-

schiedenen Anwender (Einsteiger, Semi-Pro,

Professional Audio) empfehlen?

TM: Es gibt drei Bereiche, die noch komplett anmel-

defrei genutzt werden können: Die obere LTE-Mit-

tenlücke (800 MHz), 1,8 GHz und 2,4 GHz. Für den

Einsatz in der LTE-Mittenlücke (823 - 832 MHz) bie-

tet Sennheiser die Serie evolution wireless ew 500

G3 im E-Band an, welche eine Vielzahl sinnvoll auf-

einander abgestimmter Komponenten von Hand-

mikrofonen und Taschensendern mit Headset über

ein Instrumenten-Set bis hin zum Monitoring Sys-

tem beinhaltet. Mit vergleichbaren Features wartet

die Serie evolution wireless ew 100 G3-1G8 auf, die

im Bereich zwischen 1.785 und 1.800 MHz betrie-

ben wird. In diesem in vielen Ländern Europas

exklusiv für die Audioübertragung reservierten

Frequenzbereich lassen sich bis zu zwölf Kanäle

parallel unterbringen. Digital und lizenzfrei arbei-

tet die neue Sennheiser Serie evolution wireless

ew D1 im Bereich zwischen 2.400 bis 2.483,5 MHz.

Das automatische Frequenzmanagement stellt eine

einfache Handhabung sicher, sinnvolle Features

wie Equalizer, De-Esser und Automatic Gain Con-

trol (AGC) runden die Ausstattung ab. Ein Tipp:

Für Videographer haben wir unser neues Funkmi-

krofonsystem AVX für Kameras, das lizenzfrei im

1,9GHz-Bereich funkt.

Hautnah dabei: Thomas Mai

von Sennheiser beschäftigt sich

täglich mit den Regulierungen

im Bereich Funktechnik.

Im Fokus

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MnS: Denkst du, dass Musiker jetzt erst mal auf

der sicheren Seite sind, wenn sie sich ein neues

System zulegen? Oder stehen schon wieder Än-

derungen an?

TM: Die hier genannten Bereiche sind von der Bun-

desnetzagentur für die nächsten Jahre reguliert

und können für Drahtlossysteme genutzt werden,

teilweise sogar exklusiv, siehe den Bereich zwi-

schen 1.785 und 1.800 MHz. In der Regel gilt solch

eine Regulierung für einen Zeitraum von zehn Jah-

ren. Aktuell bedeutet dies, dass beispielsweise der

Bereich 1,8 GHz bis zum Jahr 2025 freigegeben ist.

Die Mittenlücke (800 MHz) ist ebenso bis 2025 frei-

gegeben. Wer digital im 2,4-GHz-Bereich funken

möchte, kann dies bis mindestens Ende 2024 sicher

tun. Das bedeutet für die anmeldefreien Frequenz-

bereiche eine gewisse Sicherheit. Revolutionäre

Änderungen sind derzeit nicht abzusehen. Neben

dem genannten Frequenzspektrum für die anmel-

defreie Nutzung, gibt es auch noch anmeldepflich-

tige Bereiche unterhalb von 758 MHz, die professi-

onelle Anwender nutzen können.

Also alles gut, oder?Man sieht also: Trotz der ganzen Änderun-

gen gibt es immer noch viele Möglichkeiten,

Funksysteme auf der Bühne zu nutzen. Vor allem,

wenn man nicht mehr als gut zehn Systeme parallel

betreiben will, geht das sehr einfach. Die aktuellen

Systeme arbeiten zuverlässig, suchen sich oft selbst

die bestmögliche Frequenz und klingen richtig

gut. Und da man sie mindestens bis Ende 2024 be-

ziehungsweise Ende 2025 sicher und legal nutzen

kann, sind die mittlerweile recht günstigen Preise

durchaus bezahlbar.

Und wie finde ich jetzt heraus, ob ich mein bis-

heriges System noch benutzen darf? Im Nor-

malfall solltest du die (möglichen) Frequenzen, in

denen dein Gerät arbeitet, auf dem Gerät, über das

Menü oder in der Bedienungsanleitung finden. Bist

du dir immer noch unsicher, empfiehlt es sich, den

Hersteller oder Händler, bei dem du es gekauft hast

zu kontaktieren. So gehst du auf Nummer sicher,

dass du dein Funk-Equipment nutzen darfst.

Wenn jemand weiß, was man als Band in Sachen Funk wissen muss, dann jemand, der quasi täglich be-

ruflich mit den Geräten zu tun hat. Wir haben uns deshalb an Erik Schlüter gewandt, der als Techniker

auf großen Bühnen und Tagungen unterwegs ist und auf jede Menge Erfahrung mit Funkstrecken

zurückblicken kann. Er gibt Tipps, was man als Band in Sachen Funk noch selbst managen kann.

Music nStuff: Erik, gibt es so etwas wie eine Grenze, bis zu der man als Band oder Musiker ein Drahtlossystem selbst noch bewältigen kann?

Bis wohin kann man mit Systemen aus dem Musikhandel noch arbeiten – und wann müssen Profis ran?

Erik Schlüter: Schwer zu sagen, eine Faustregel gibt’s da nicht. Als Amateurband oder Top-40-Act kann man sicher noch mit dem Material aus dem

Musikhandel super leben. Die Qualität der Systeme ist ja auch stetig besser geworden. Wenn dann noch IEM-Systeme ins Spiel kommen, dann muss

man ein bisschen mehr Zeit investieren. Ohne Atmo auf dem Ohr klingt so ein Mix nach nichts und man merkt schnell, dass man ohne fleißigen

Techniker am Pult nicht weit kommt. So einfach kommunizieren mit dem Knopf im Ohr geht auch nicht mehr, man braucht also ein paar Tricks und

Kniffe. Das wird schnell deutlich aufwendiger, als einfach mal ein paar Mixe fürs Ohr zusammenzudrehen. Andererseits ist man aber gerade mit Digi-

talpulten heute schnell mit einem vorkonfigurierten Set am Start und kann, wenn man den Mix einmal erstellt hat, direkt loslegen.

MnS: Und wenn es doch größer werden soll?

Erik: Also wenn man mit den Großen mitspielen will, auf Festivals oder als Support bei einer Tour, dann kommt man ohne solides Setup, professi-

onelles Material und ein „kugelsicheres“ Frequenzmanagement einfach nicht aus. Wenn du Pech hast, dann lässt dich der Stagemanager gar nicht

erst auf die Bühne mit einem zusammengebastelten System.

MnS: Und wo lauert der größte Fehler, den man am Anfang machen kann?

Erik: Manchmal ganz am Anfang. Ich sehe oft billige IEM-Hörer in letzter Zeit. Der weiße Apple-Hörer sieht stylisch aus, aber er taugt nicht für die

Bühne! Solche Hörer müssen auch dann im Ohr bleiben, wenn es richtig zur Sache geht, sie müssen nicht nur den Mix transportieren, sondern auch

den Bühnenpegel abhalten und zudem noch jede Menge Schweiß abkönnen. Das ist definitiv nichts für so einen Consumer-Hörer. Also – wenn schon

InEar, dann kauf dir auch gleich einen vernünftigen Hörer dazu. So etwas kauft man sich einmal und hat in der Regel lange Spaß daran.

IM GESPRÄCHTECHNIKER ERIK SCHLÜTER

26 1 | 2016 www.musicnstuff.de

Page 27:  · (Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

Wovon ausdrücklich abzuraten ist, sind Spon-

tankäufe und Schnäppchen gebrauchter Geräte

im Internet – es sei denn, du kennst dich wirklich

aus. Denn schon Mitte bis Ende 2015 fiel auf, dass

plötzlich viele Funksysteme auf Plattformen wie

eBay und Co. zu sehr günstigen Preisen angebo-

ten wurden. Allerdings war quasi nie ein Hinweis

auf eventuelle Probleme mit den Frequenzen zu

finden. Also: Lieber Finger weg. Denn was hilft es

dir, 50 oder 100 Euro zu sparen, wenn du mit dem

System nicht wirklich arbeiten kannst – oder am

Ende gar Ärger und eine Strafe riskierst. Wenn du

dich für ein Funksystem entscheidest – oder gar die

ganze Band die Kabel auf der Bühne reduzieren

möchte – dann überleg(t) erst mal, welche Features

wichtig sind und wähl(t) dann das passende System

in einem frei verfügbaren Frequenzbereich. Aus-

wahl gibt es mittlerweile ja mehr als genug. Übri-

gens: Ausführliche Infos zur Auswahl und der Be-

dienung von Funksystemen findest du in unserem

Special unter www.musicnstuff.de/-stage/article/

workshop-wireless-fuer-musiker.html

Jan Hoffmann

Die wichtigsten Frequenzbereiche im Überblick: Je nach

Anwendung gibt es für alle Musiker die passenden Frequenzen.

271 | 2016

Im Fokus

Page 28:  · (Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

Nicht wenige Musiker halten Ukulelen für Spielzeug – so klein, so ungewohnt der Klang. Doch der Wind dreht sich. Immer mehr Leute befassen sich ernsthaft mit diesen „Minigitarren“, immer öfter hört man sie auf Alben und Bühnen. Zeit für etwas Grundlagenforschung.

Im Fokus: Basiswissen Ukulele

Spielzeug? Von wegen!

Wenn hierzulande jemand an Ukulelen

denkt, kommen ihm vermutlich am ehes-

ten Stefan Raab oder ähnliche Einsätze der klei-

nen akustischen Instrumente in den Sinn, die man

nicht gerade der musikalischen Hochkultur zu-

rechnen würde. Auch dass man durchaus mal beim

Discounter eine Ukulele für unter 20 Euro bekom-

men kann, sorgt nicht unbedingt für mehr Ansehen

dieser kompakten Saiteninstrumente.

Doch es tut sich etwas, denn im-

mer mehr Musiker schätzen die

zusätzliche Klangfarbe einer

Ukulele. Darüber hinaus sind

Ukulelen günstig, nehmen

wenig Platz weg

bzw. lassen sich leicht mitnehmen – und das Spielen

zu lernen ist auch nicht besonders schwer, gerade,

wenn man schon Erfahrung als Gitarrist oder Bas-

sist hat. Du wolltest dir sowieso schon immer eine

Ukulele kaufen? Na dann schauen wir uns doch mal

an, mit was genau wir es hier zu tun haben.

Die Geschichte der Ukulele beginnt Ende des 19.

Jahrhunderts. Im Jahre 1879 gelangt das traditio-

nelle portugiesische Zupfinstrument Cavaquinho

per Schiff nach Hawaii und erfreut nicht nur die Be-

sucher, die es mitgebracht haben, sondern auch die

Einheimischen. Schnell werden in Hawaii aus dem

dort wachsendem Koa-Holz ähnliche Instrumente

gefertigt, die aufgrund ihrer kompakten Maße und

ihres Klangs den Namen „hüpfender Floh“, auf Ha-

waiianisch: Ukulele, verliehen bekommen.

Von dem Inselstaat aus treten die kleinen

Foto

: Son

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28 1 | 2016 www.musicnstuff.de

Page 29:  · (Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

Zupfinstrumente ihren Siegeszug in der ganzen Welt

an. Zunächst nehmen US-Soldaten die Instrumente

mit aufs Festland, wo sich die neuartigen Instrumen-

te im Jazz und Swing schnell einiger Beliebtheit er-

freuen. Seit rund 30 Jahren ist die Ukulele auch in

Deutschland angekommen und wird auch hier im-

mer beliebter.

Beliebter WinzlingIhr einzigartiger, einprägsamer Klang ist nicht

das einzige Argument, dass für die Ukulele

spricht. Sie nimmt wenig Platz weg – und ist da-

mit sehr leicht mitzunehmen –, ist günstig und das

Spiel recht leicht zu erlernen. Grundsätzlich sind

Ukulelen wie Akustikgitarren aufgebaut, aller-

dings eben mit nur vier Saiten, sehr kurzer Men-

sur und meist mit sogenannten Nylgut-Saiten – die

Darmsaiten nachbilden sollen – bestückt. Dement-

sprechend kommt es auch hier auf Holzauswahl

und sorgfalt bei der Herstellung an. Gerade was die

Intonation betrifft, ist es sehr wichtig, dass präzise

gearbeitet wird, da sich bei den kurzen Saitenlän-

gen schon kleine Abweichungen stark auswirken.

Ordentliche Ukulelen bekommt man schon für

rund 100 Euro. So muss man sich nicht in Unkosten

stürzen, wenn man nur ab und zu spielen möchte

oder den Sound nur hier und da als Farbtupfer in

seiner Musik einsetzen möchte. Wer dem Ukulele-

spiel doch ernsthaft verfällt, für den gibt es auch

richtig feine Ukulelen. Handgefertigte Modelle aus

massiven Edelhölzern überschreiten dann schnell

mal die 1.000-Euro-Marke. Dabei ist tatsächlich Koa

das beliebteste Holz. Bei den günstigeren Modellen

sind vor allem Ahorn, Mahagoni, Linde und Fich-

te sehr beliebt. Bei den sehr günstigen Modellen

handelt es sich um laminierte Hölzer, doch man

kann auch für recht kleines Geld schon massive

Konstruktionen bekommen. Übrigens gibt es auch

diverse Sonderformen der Ukulele, etwa Banjolele

(Kombination aus Ukulele und Banjo) oder Resona-

tor-Ukulele, wenn es mal besonders laut sein muss.

Auch elektrische Ukulelen – quasi als Gegenstück

zur E-Gitarre – gibt es. Diese stellen insgesamt al-

lerdings eine sehr kleine Randgruppe unter den

Ukulelen dar.

Gerade wer als Gitarrist das erste mal eine Ukulele in die Hand nimmt,

wird sich vermutlich über Besaitung und Stimmung wundern – und sich

erst mal umstellen müssen. Denn abgesehen davon, dass hier meist so-

genannte Nylgut-Saiten – also Kunststoffsaiten, die Darmsaiten nach-

bilden sollen – zum Einsatz kommen ist die Stimmung einfach komplett

anders. Standardstimmung ist g- c- e- a, wobei sich dort, wo bei Gitarren

die tiefste Saite ist sich mit der g-Saite die höchste findet. Alternativ wird

manchmal auch einen Ganzton höher gestimmt (die sogenannte klassi-

sche Stimmung). Es ist also klar, dass man Akkorde und Tonleitern kom-

plett neu lernen muss. Dafür lassen sich Akkorde auf den kleinen Hälsen

und mit „nur“ vier Saiten recht einfach greifen – und die „weichen“ Sai-

ten fassen sich sehr bequem an. Das macht die

Instrumente auch für Kinder sehr attraktiv.

Übrigens: Mit hochwertigen Saiten kann man

auch aus günstigen Ukulelen durchaus or-

dentliche Sounds holen. Einen Satz Qua-

litätssaiten gibt es für rund

5 Euro, günstige

Sätze sind schon

ab 1 Euro zu haben.

ZART BESAITETSTIMMUNGEN UND SAITEN

Klein ist nicht gleich kleinNun gibt es bei den Stan-

dard-Ukulelen nicht nur eine Form,

sondern drei beziehungsweise vier relevante. Die-

se werden Sopran, Concert, Tenor und Bariton ge-

nannt – letztgenannte ist jedoch etwas außen vor.

Diese Modelle unterscheiden sich vor allem in der

Größe, von klein nach groß, werden aber gleich ge-

stimmt. Nur die Bariton-Modelle schlagen aus der

Art, sind sie doch nicht nur länger und werden tie-

fer gestimmt, sondern sie kommen auch mit metal-

lumwickelten Basssaiten und sind standardmäßig

wie die vier hohen Saiten einer Gitarre gestimmt.

Der Gitarrist also, der auf Sound und Kompaktheit

von Ukulelen abfährt, aber sich nicht groß umstel-

len möchte, der wird wohl zu einem Bariton-Modell

greifen. Für alle anderen Neueinsteiger empfiehlt

sich am ehesten ein Sopran- oder Concert-Modell.

29

Im Fokus

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Und welche nehm ich jetzt?Das hängt ganz davon ab, was genau

man von seiner Ukulele erwartet.

Wer erst mal ausprobieren möch-

te, ob er mit der kurzen Mensur, der

anderen Stimmung und den damit

einhergehenden neuen Akkorden klar-

kommt, kann aus einer große Auswahl an

Modellen verschiedener Hersteller auswählen.

Sowohl klanglich, aber auch optisch gibt es hier

reichlich Auswahl. Gitarristen werden auch ger-

ne zur Bariton-Ukulele oder einer (sechssaitigen)

Guitarlele greifen, um sich nicht umgewöhnen zu

müssen. Und wer plant, mit der Ukulele im Studio

und vor allem auch live zu spielen, der sollte direkt

zu einem Modell mit integriertem Tonabnehmer

greifen. Denn die Mikrofonabnahme einer Ukulele

ist – gerade live – gar nicht so einfach. Wenn noch

gar keine Erfahrung im Ukulelespiel vorhanden ist,

empfiehlt es sich auf jeden Fall, in einen Laden zu

gehen und verschiedene Größen und Modelle aus-

zuprobieren, um herauszufinden, welches Format

sich am besten anfühlt und am besten klingt.

Jan Hoffmann

Groß vs. klein: Im direkten Vergleich sieht man, wie

sich die Bauformen von Akustikgitarre über Bariton-,

Tenor-, Concert- und Sopran-Ukulele unterscheiden.

Ukulele spielen ist gar

nicht schwer. Dennoch

empfiehlt es sich

durchaus, gerade

für den Start gutes

Lehrmaterial zu

besorgen. So wie

„Beginning Ukulele“ von Alfred,

das sich an Einsteiger richtet,

aber bis zum Ende des Buchs

durchaus fortgeschrittene Themen

behandelt. Dazu gibt es eine DVD, auf der man

sehen und hören kann, wie verschiedene Tech-

niken funktionieren und wie es klingen soll.

Wer hingegen vor allem Songs spielen möchte,

der sollte sich „Let‘s Play Ukulele“ vom Hage

Verlag anschauen. Hier bekommt man satte 40

Rock- und Popsongs, notiert für Ukulele und

mit Akkorddiagrammen.

Dazu gibt es zwei CDs,

auf denen alle Songs

zum Mitspielen in

guter Qualität auf-

genommen sind

– übrigens immer

in der Original-

tonart, sodass

man direkt zum

Original mitspielen kann.

BUCHTIPPSFÜR DEN LEICHTEN EINSTIEG

30 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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Es ist richtig cool, wie viele Sounds man mit der richtigen Technik aus einer Cajon so holen kann. Doch wie funktioniert so eine Percussionkiste eigentlich, wie ist sie aufgebaut und wel-che verschiedenen Bauarten gibt es? Hier zeigen wir dir die Basics.

Im Fokus: Basiswissen Cajon

Eine coole Kiste

Das aus dem Spanischen stammende Wort

„Cajon“ bedeutet schlichtweg Kiste oder Box

– und genau das waren Cajons ursprünglich auch.

Auch wenn die genaue Entstehungsgeschichte

nicht hundertprozentig geklärt ist, gibt es Über-

lieferungen, die besagen, dass ihre Anfänge in der

Kolonialzeit liegen. Die Sklaven in Peru und Kuba

nutzten Zigaretten-, Zuckerrohr- und jegliche ande-

ren Transportkisten als Trommelersatz, da die

Regierungen ihnen die

mitgebrachten

Trommeln weg-

genommen hat-

ten, um die Kom-

munikation

zwischen ihnen zu unterbinden. So erfanden sie,

quasi aus der Not heraus, ein völlig neues Percus-

sioninstrument. In Peru bezeichnet man deshalb

bis heute das Cajon als „Schlagzeug der armen Leu-

te“. Lang hat es gedauert, ehe es in Europa ankam.

Erst in den frühen 1970er-Jahren fand es zunächst

Einzug in die spanische Flamenco-Musik. Seit den

1990er-Jahren experimentieren immer mehr Mu-

siker aller Stilrichtungen mit dem Cajon und seine

Beliebtheit steigt. Auch immer mehr Hersteller sa-

hen das Potenzial dieser „Kisten“. Als noch junges

Instrument gab es ja genügend Spielraum für kre-

ative Weiterentwicklungen. Der Erfolg blieb nicht

aus, sodass man rückblickend auf die letzten Jahre

von einem regelrechten Cajon-Boom reden kann.

32 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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le/im-fokus-basiswissen-cajon

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Cajon ist gleich Cajon?Unterschiede zwischen den BauartenDie Hersteller bieten Cajons in unterschiedlichen Grö-

ßen an. Die gängigsten Höhen sind dabei 45 und 50

cm. Für Kinder oder kleinere Spieler ist es auf jeden

Fall ratsam, die flacheren Modelle zu benutzen, um

ein gesünderes und dadurch ermüdungsfreies Spiel

zu gewährleisten. Die Sitzfläche sollte aufgeraut sein

– bei höherpreisigen Modellen liegt meist auch ein

Sitzpolster bei –, damit man bei leicht gekippter Spiel-

haltung nicht vom Instrument zu rutschen droht.

Im Vergleich zu einer Trommel hat das Cajon

keine Fell- oder Folienbespannung, sondern eine

Schlagfläche aus dünnen Holzlagen. Der Korpus

besteht in der Regel ebenfalls aus Holz – meist

Birke –, ist jedoch deutlich solider und stärker ge-

baut, schließlich soll er ja auch als Sitzmöglichkeit

für den Cajonspieler dienen. Signifikant bei der

Schlagplatte ist, dass diese im oberen Bereich ge-

schraubt und im unteren Bereich geleimt ist. Dies

gewährleistet, dass die Platte im oberen Bereich

frei schwingen und sich auch ein wenig verformen

kann, um möglichst schön knallige Slaps spielen zu

können. Die Leimung im unteren Bereich bewirkt

hingegen fette Basstöne, die zu erzeugen bei einem

guten Cajon nicht schwer fallen dürfen.

Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen

der afro-peruanischen und verschiedenen kuba-

nischen Bauweisen. Die afro-peruanische Konst-

ruktion bildet die Grundlage für die Form des Cajons,

wie sie in Europa populär geworden ist. Die Bauwei-

se ist recht simpel und ohne Schnarr-Mechanismus.

Ein dominierender Holzsound ist das Resultat – so-

wohl bei Claps als auch im Bass. Erst Experimente

mit Schnarr-Effekten und Jingles lieferten die heuti-

gen Klassiker sowie die Vorgänger der modernen Ca-

jons. Sie werden auch Flamenco-Cajons genannt. Als

„Schnarr-Effekt“ dienen Gitarrensaiten, die an der

Schlagplatte anliegend verlaufen. Ihr Klang ist deut-

lich lebendiger mit sattem Bass und crispen Slaps,

die vom Klang her einer kleinen Trommel ähneln.

In modernen Cajons kommen mittlerweile auch

andere Schnarr-Mechanismen zum Einsatz. Sehr

verbreitet sind Snare-Teppiche und Snare-Teppich-

Segmente, die von innen gegen die Schlagfläche

Mit der Entwicklung der Cajons haben sich zwei Arten von Schnarrvorrich-

tungen etabliert, die beide über Vor- und Nachteile verfügen.

Saitencajons:

Gitarrensaiten werden hierbei V-förmig

über die komplette Rückwand des Cajons

gespannt und am Boden mit einem jus-

tierbaren Block fixiert. Dieser dient zum

Spannen der Saiten.

Vorteile:

• sehr sensible Ansprache und sehr

differenzierter Klang

• bedingt durch den Saitenverlauf ist

der Schnarreffekt überall gleich

• Schwingung der Schlagfäche wird

nicht beeinträchtigt

Nachteile:

• Saiten müssen nachjustiert werden

(siehe Stimmen)

• Schnarreffekt ist nicht unterdrückbar, nur dämmbar

Snarecajons:

Hier sorgen Snarespiralen für den gewünschten Schnarreffekt. Dabei

werden die Spiralen rückseitig an die Schlagfläche gedrückt. Meist ist das

komplette System entweder herausnehmbar oder mittels Mechanik ab-

schaltbar. Bei neueren Modellen lässt sich der Anpressdruck der Spiralen

auf die Schlagplatte auch variabel einstellen.

Vorteile:

• leicht zu bedienen – Werkseinstellung ist meist die beste

• immer gleichbleibender Sound

• kein Nachjustieren des Systems nötig

• zwei Sounds integriert – mit und ohne

Schnarrapparat

Nachteile:

• Spiralen dämpfen je nach Anpress-

druck die Schwingungen der Schlag-

fläche

• Ansprache und damit auch der Klang

im Allgemeinen variiert zwischen ver-

schiedenen Stellen der Schlagfläche

• das Snarecajon ist nicht so oberton-

reich und filigran bespielbar wie ein

Saitencajon

SAITEN- VS. SNARE-CAJONPRO UND CONTRA DER BEIDEN SYSTEME

331 | 2016

Im Fokus

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Klangbestimmend sind hier u.a. die

Faserstruktur und die damit einhergehende

Oberflächenspannung. Es ist schwer hier Charaktere

zu definieren, jedoch kann man grundsätzlich sagen:

Buche: kräftiger Randton und ausgeprägter Bass,

großes Intervall von Rand- zu Basston.

Wurzelholz: warmer und mittiger Grundsound,

sehr ausgeglichenes Klangbild, Intervall von Rand-

ton zu Bass harmonisch, aber nicht so groß wie bei

Buchenfurnier.

Zebrano: vereint beide Anteile der oben genann-

ten Hölzer, Klangbild eher mittig warm mit kräfti-

gem Basston.

Wenge: trockener und kräftiger Grundsound, sehr

differenziertes Klangbild.

Birke: heller, trockener Grundklang, sehr transpa-

rent, scharfe Randtöne und trockener Bass.

Clap:

Die Claps werden auf den oberen Ecken der

Schlagfläche (= Clap Corners) angespielt und

liefern einen relativ hellen, knackigen Effekt-

Sound. Clap Corners entwickeln sich je mehr

ein Instrument eingespielt ist.

Bass:

Der Bass wird auf der Schlagfläche etwas

oberhalb der Mitte mit der flachen Hand an-

geschlagen. Der entstehende Klang ist tief,

dumpf, bassig.

CAJON-SCHLAGTECHNIKDER WEG ZUM GUTEN SOUND

Tip / Fingertip

Der Tip erfolgt mittig kurz unterhalb

der oberen Kante der Schlagfläche. Er

ist wesentlich leiser als der Bass- oder

der Tone-Schlag und wird mit den Fin-

gerspitzen ausgeführt. Tips haben die

Funktion sogenannter Ghostnotes.

Slap / Tone

Etwas unterhalb der Position, auf der

der Tip angeschlagen wird, spielt man

mit flacher Hand den sogenannten

Tone, vergleichbar mit dem Snareschlag

am Drumset. Lauter und agressiver wird

es an der gleichen Stelle mit dem Slap.

Die Grundzüge der Cajonspieltechnik lassen sich recht schnell erlernen. Traditionell mit

den Händen gespielt, haben aber auch Stockhersteller schon spezielle Besen- und

Rod-Modelle entwickelt. Im Folgenden findest du die gängigen Bezeichnungen der ver-

schiedenen „Töne“ einer Cajon. Die Übergänge sind da-

bei fließend, sodass die aufgezeichneten Zonen

lediglich zur Orientierung dienen sollen.

TIP

BASS

drücken. Weitere Modifikationen gibt es mit Metall-

zungen-Fächern und spiraligen Drähten. Auch sind

immer mehr Systeme auf dem Vormarsch, die als

Bauteile fungieren, bei denen man also die komplette

Schnarr-Einheit einsetzen und herausnehmen kann.

Im Endeffekt sind alle Konstruktionen mechanisch

und haben die Aufgabe, Geräusche im Zusammen-

spiel mit Schwingungen der Schlagplatte zu erzeugen.

Wie viel macht das Holz aus?Die Schlagfläche prägt die KlangfarbeDie Cajon-Schlagfläche besteht aus mehreren Schich-

ten Furnierholz. Die jeweilige Zusammensetzung

ist abhängig vom Hersteller und dort natürlich vom

jeweiligen Modell. Dicke, Anzahl der Lagen und die

verwendete Holzart bestimmen das Resonanzver-

halten der Schlagfläche und haben in Verbindung

mit dem Korpus somit einen großen Einfluss auf

den Klangcharakter des Cajons. Grundsätzlich un-

terscheidet man Trägerplatte und Frontfurnier. Die

Trägerplatte besteht aus mehreren dünnen Lagen –

meist ein Mix aus verschiedenen Hölzern – und wird

nicht selten bei unterschiedlichen Serien eines Her-

stellers eingesetzt. Die klang liche Würze und damit

den eigenen Charakter eines Cajons bringt aber erst

sein Frontfurnier, mal ganz abgesehen vom Look.

Die Schlag-

fläche:

Sie hat in

Verbindung mit

dem Korpus

den größten

Einfluss auf den

Klangcharakter.

Slap/Tone

CLAP TIP

Slap/Tone

CLAP

34 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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Auf den Ton gebracht.So variierst du den Klang deines CajonsVorab sei angemerkt, dass es sich bei Cajons um

Schlaginstrumente handelt, es also keine messbar

richtige Stimmung gibt. Anders als bei Saiteninstru-

menten – bei denen man einfach die Tonhöhe kor-

rigiert –, kann man beim Cajon lediglich den Klang

optimieren und Störgeräusche eliminieren. Der

Vorteil: Es gibt rein klangtechnisch kein falsch und

richtig. Der Nachteil ist allerdings, dass wie beim

Trommelnstimmen viel Übung, Fingerspitzenge-

fühl und am Anfang vor allem Geduld nötig ist, um

seinen persönlichen Sound zu finden. Aber keine

Panik ... Egal ob Saiten- oder Sna-

re-Cajon, die Voreinstellung ist

bei namhaften Herstellern per-

fekt auf das jeweilige Cajon ab-

ge stimmt. Bei Schlagwerk zum

Beispiel sorgt speziell geschul tes

Personal dafür, dass jedes Cajon

angespielt und eingestellt wird,

bevor es versandfertig gemacht

wird. Wer trotzdem schrauben

möchte, sollte dies allerdings mit

viel Feingefühl tun.

Das Sustain, also das Nachklin-

gen der Cajon lässt sich ganz

einfach variieren, indem man

ein Handtuch oder ein kleines

Kissen hineinlegt. Je mehr es an

der Schlagfläche anliegt, desto

gedämpfter ist das Cajon. Wo wir

schon beim Dämpfen sind, auch

die Saiten eines String-Cajons

lassen sich dämpfen. In einigen

befinden sich schon von Werk

aus Klettstreifen, die über den

Saiten angebracht straffer oder

lockerer befestigt werden kön-

nen. Damit eleminiert man leicht

und schnell ungewollte Sirrge-

räusche. Sollte diese Maßnahme

nicht die gewünschte Wirkung

erzielen oder befinden sich im

Cajon erst gar keine Klettstreifen,

kann man die Saiten auch mit

Klebestreifen abdämpfen.

Die Saitenspannung der meisten String-Cajons

lässt sich mittels Inbusschlüssel an der Untersei-

te verändern. Viele Hersteller raten jedoch strikt

davon ab, denn zu fest angespannte Saiten können

mitunter reißen, zu fest angezogene Schrauben das

Cajon beschädigen. Wer trotzdem daran herum-

schrauben möchte, sollte vorsichtig vorgehen. Dabei

empfielt es sich, sich nicht zu sehr von der Vorein-

stellung zu entfernen, um den Sound nicht gar zu

verschlimmbessern. Klanglich kann man grob sa-

gen: Zu fest gespannte Saiten erzeugen oft ein un-

schönes Sirren, zu schlaffe Saiten neigen zum Schep-

pern. Es gilt also, sich langsam vorzutasten.

www.musicnstuff.de 351 | 2016

Im Fokus

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Auch den Bass- und Clap-Sound kann man mo-

dulieren. So bieten manche Cajons die Möglichkeit,

die Schlagfläche mittels der oberen äußeren Schrau-

ben ein wenig vom Korpus zu lösen. Dadurch erhält

man den typisch knackigen Snare-Sound. Dieser

Bereich wird oft auch als Clap-Corners bezeichnet.

Beim Lösen oder Feststellen der Schrauben verän-

dert man gleichzeitig die Oberflächenspannung

der Schlagfläche, sodass sich daraus resultierend

auch der Klangcharakter des Cajon ändert. Man

kann sich merken: Je höher die Oberflächenspan-

nung ist, desto schneller spricht das Cajon an. Der

Bass-Sound wird in erster Linie durch das Volumen

des Cajons sowie der Größe des Resonanzlochs

bestimmt. Verkleinert man letzteres, so wird der

Basston tiefer und trockener.

Vom Einsteiger- bis zum Luxus-Cajon –Wie finde ich das passende Modell?Je hochwertiger das Material und je höher der Ar-

beitsaufwand, desto teurer wird das Cajon – weitere

Punkte sind natürlich die Verarbeitungqualität und

nicht zuletzt das Fertigungsland, die sich mitunter

im Preis wiederspiegeln. Bevor man sich jedoch ein

Cajon zulegt, sollte man sich bewusst machen, dass

man sich ein Musikinstrument kauft – und so sollte

auch der Klang in erster Linie im Mittelpunkt der

Kaufentscheidung stehen. Der Klangcharakter defi-

niert sich in erster Linie über die Schlagfläche. Bei

den günstigen Einsteiger-Cajons um die 100 bis 150

EUR wird hier meist Birke verwendet. Je edler das

Holz, desto dünner die Trägerplatte oder umso exo-

tischer das Furnier – all dies sind Faktoren, die den

Preis definieren.

Für Einsteiger eignen sich vor allem perkussi-

vere Cajons. Schlagzeuger, die sprichwörtlich ihr

Drumset im Cajon wiederfinden wollen, finden ei-

nen perfekten Partner im Snare-Cajon. Denn hier

sind die Zonen deutlicher voneinander getrennt,

und mit etwas Übung findet man schnell seine ge-

liebte Bassdrum und Snare. Der Schnarr-Sound ist

zudem deutlich leichter zu kontrollieren als beim

String-Cajon. Wie bei allen Musikinstrumenten gilt:

Übung macht den Meister. Und je besser die Spiel-

technik, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich

soundtechnisch ganz automatisch.

Manuela Müller

Jetzt gehts los:

Das blanke Holz wird vorbereitet

und zugeschnitten.

Unter Hochdruck:

Die Presse fixiert den Korpus,

bis der Laim ausgehärtet ist.

VOM BRETT ZUM CAJONZU GAST BEI SCHLAGWERK

Präzises Puzzle:

Die Rückwand wird sorgfältig auf

den Korpus geklebt.

Alles aus einer Hand:

Auch das Innenleben wird

bei Schlagwerk gefertigt.

Schutzschicht:

Damit das Cajon lange Freude bereitet, be-

kommt es noch eine schützende Lackschicht.

Qualitätskontrolle:

Bevor es verpackt wird, muss

das Cajon zur Endkontrolle.

36 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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W er kennt nicht das tolle Gefühl, wenn man

sich neues Equipment gekauft hat und es

zum ersten Mal benutzt. Alles ist sauber, funktio-

niert reibungslos und klingt – nun ja – wie am ers-

ten Tag. Doch je öfter und intensiver man Instru-

mente und Technik nutzt, umso schneller machen

sich erste Abnutzungserscheinungen bemerkbar.

Aber so ist nun mal der Lauf der Dinge – und es gibt

keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Ge-

rade jetzt im Frühjahr könnte man sein Equipment

doch mal wieder auffrischen, oder?

Doch wo soll man nur anfangen? Und was sind

die wichtigsten Punkte? Um dir „Starthilfe“ zu ge-

ben, haben wir auf den folgenden Seiten die wich-

tigsten Aufgaben für die verschiedenen Instrumen-

tengruppen zusammengestellt. Das Ganze ist so

gestaltet, dass du dir einen „Spickzettel“ für dein In-

strument ausschneiden und in den Geldbeutel oder

dein Gigbag packen kannst. So hast du alle Infos, die

du brauchst, immer dabei. Jetzt aber los, dein Equip-

ment wartet schon darauf gepflegt zu werden.

Jan Hoffmann

So schön neues Equipment auch ist und so perfekt es funktioniert – wenn Instrumente und Technik intensiv genutzt werden, machen sich irgendwann Abnutzungserscheinungen und Verschmutzungen bemerkbar, die nicht nur unschön sind, sondern auch Zuverlässigkeit und Sound beeinträchtigen. Man muss von Zeit zu Zeit also in die Hände spucken und seinem Equipment eine kleine Auffrischung gönnen. Hier erfährst du, worauf du achten musst.

Workshop: Frühjahrsputz für dein Equipment

Frischer Wind für den Sound

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Frühjahrsputz Frühjahrsputz Frühjahrsputz

Gitarren und Bässe:Neue Saiten klingen gut

Eines ist ja klar: Zupfinstrumente wie Gitarren – zu-

mindest die, die man regelmäßig benutzt – sollte

man immer in einem ordentlichen Zustand halten.

Doch von Zeit zu Zeit muss man jedem Instrument

mal einen großen Kundendienst gönnen, der über

neue Saiten und schnelles Abwischen hinausgeht.

Wobei Saitenwechsel schon ein gutes Stichwort ist,

denn im Rahmen des Frühjahrsputzes sollte man na-

türlich auch die Drähte wechseln. Zudem kann man

diverse Arbeiten an der Gitarre nur machen, wenn

die Saiten entfernt sind. Doch bevor es losgeht, hör

dir die noch besaitete Gitarre genau an. Schnarrt es

irgendwo, rappelt etwas oder ist etwas locker? Falls

ja, finde heraus, woran es liegt und merk es dir vor.

Sind die Saiten entfernt, überprüfe zunächst, ob

alle Schrauben und Muttern ordentlich angezogen

sind. Denn wenn hier etwas locker ist, fängt man sich

oft unangenehme Störgeräusche ein – oder hat mit

verringerter Stimmstabilität zu kämpfen. Selbstver-

ständlich gibt es Modelle – etwa mit freischweben-

dem Vibratosystem – die komplizierter einzustellen

sind als andere. Aber im Großen und Ganzen sind die

Arbeiten bei allen Instrumenten gleich. Hat man alles

gecheckt und gereinigt, zieht man neue Saiten auf,

überprüft die Bund- und Oktavreinheit und checkt

dann am Amp, ob die Elektronik der Gitarre – falls

man ein Instrument mit Tonabnehmer benutzt – op-

timal funktioniert. Wenn es kratzt und knackt, kann

man manchmal mit Kontaktspray & Co. durchaus

noch mal etwas mehr Lebensdauer rausholen. Aber

irgendwann hilft nur noch der Austausch.

Übrigens: Wenn du schon dabei bist, dein Equip-

ment zu checken, dann überprüf gleich deine Ka-

bel und elektronischen Geräte mit. Nicht dass sich

hier auch Probleme verbergen.

Schlagzeuge:Auf die Details kommt es an

Du denkst jetzt vielleicht, dass es hier um den Wech-

sel der Felle und ähnliches gehen wird. Doch weit

gefehlt, wir gehen mal davon aus, dass du dich so-

wieso um einen astreinen Zustand deiner Heads

kümmerst. Wichtig ist nur, dass du einfach mal beim

nächsten Wechsel auch in den Kessel schaust: In wel-

chem Zustand befindet er sich? Dreck kommt in jede

Ritze, also auch durch das kleine Luftausgleichsloch.

Daher gehts los mit dem Auswischen der Trommel

mit einem feuchten Tuch. Kontrollier in dem Zuge

alle Schrauben, die du nur von innen erreichen

kannst und zieh sie ggf. mal wieder fest. Wirf auch

einen Blick auf die Gratung – also den sensiblen Teil

des Kessels, auf dem das Fell aufliegt. Ist hier alles

noch in gutem Zustand? Findest du hier grobe Un-

regelmäßigkeiten oder Kerben, kommst du um den

Besuch beim Fachmann nicht herum.

Vergiss die Hardware nicht – und zwar die an den

Kesseln (wie Böckchen und Rims) wie auch deine

Beckenständer, Fußmaschine & Co. Sie freuen sich

über eine Reinigung und danken es dir mit länge-

rer Lebensdauer. Wisch zuerst mit einem Tuch den

Flugrost vom Chrom und gönn anschließend den

beweglichen Teilen etwas Öl. Bitte sparsam damit

umgehen! Große Dreckfänger, die gern beim Putzen

vergessen werden, sind die Kettenglieder der Pedale.

Nach der Reinigung der Glieder mit bspw. Ohrenstäb-

chen, empfiehlt es sich hier, das Öl nicht direkt, son-

dern mit einem Lappen aufzutragen.

Ob man Becken putzt oder nicht, ist Ansichtssache.

Viele Drummer stehen auf etwas Patina, da diese die

Schwingungen dämpft und den Klang wärmer und

„schmutziger“ macht. Wer jedoch glänzende Becken

bevorzugt: Verschiedene Hersteller bieten eigens da-

für spezielle Polituren. Viel Spaß beim Schrubben. :)

Tasteninstrumente:So macht das Spielen Spaß

Dank ihrer relativ ebenen und großen Oberfläche

gehören sie zu den Weltmeistern der Verstaubung:

Tasteninstrumente. Besonders solche, die sich im

traditionellen Klavierlack präsentieren, weisen

schnell einen grau-bröseligen Film auf. Höchste Zeit,

etwas dagegen zu unternehmen. Ratsam ist es dabei,

dass du nicht nur die Außenseite deines Keyboards,

Kla viers oder Synthesizers abwischst, sondern vor

allem auf und unter den Tasten für Reinheit sorgst.

Gerade zwischen den Tasten kann eine Ansammlung

an Staub zu schwerfälligen Spielgefühl führen. Aber

auch darunter finden sich oft Dinge, die den Spiel-

spaß verderben. Läuft eine Taste oder ein Pedal nicht

mehr wie gewohnt, kann sich der Übeltäter in Form

eines Fremdkörpers direkt in der Mechanik verste-

cken. Bei einer aufwendigeren Bergungsaktion ist

dabei fachmännische Hilfe allemal zu empfehlen.

Besonderes Augenmerk ist auf elektrische

Tas ten instrumente zu legen. Hier kann es vor-

kommen, dass sich Buchsen, Encoder und Taster

lockern. Schraube diese wieder richtig an oder be-

sorge dir Ersatzteile, um eine einwandfreie Funkti-

onalität zu gewährleisten. Zudem schleichen sich

bisweilen Bugs in der Software ein. Schließe deswe-

gen gleich nachdem du „Music nStuff – Das Magazin

für Musiker und Techniker“ durchgelesen hast dein

modernes Instrument via USB an deinen Computer

an und schau, ob es ein Firmware-Update gibt.

Nicht nur das Keyboard selbst, sondern ebenso

die Unterlage ist oft einen Blick wert. Stative

sollten zwar per Definition reinste Bollwerke sein,

doch hier und da lockert sich dann doch einmal

eine Verschraubung. Die muss dann einfach nach-

gezogen werden. Gleiches gilt natürlich auch für

die Sitzmöbel wie Hocker oder Klavierbank.

www.musicnstuff.de 391 | 2016

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Checkliste Checkliste ChecklisteAn Keyboards und Klavieren muss man gar nichts pflegen? Doch, auch Tasten-instrumente freuen sich, wenn sie in Schuss gehalten werden. Hier ein paar Punkte, die du beachten solltest:

o Staub entfernen

o Tasten und Pedale auf Fremdkörper untersuchen

o Buchsen festziehen

o Encoder und Taster überprüfen

o Software-Updates durchführen

o Kabel ordentlich verlegen

o Stative checken

o Klavierhocker begutachten

o Im Internet nach neuenSounds suchen

o Bei akustischen Tasteninstrumenten (Klavier, Flügel) den Klavierstimmer zum Stimmen und für Servicearbeiten holen

Die Checkliste für Drummer wäre unendlich lang, würde man jedes Einzelteil auflisten, was Pflege braucht. Bei so vielen Kompo-nenten und verschiedenen Materialien ist das aber auch kein Wunder. Hier die wich-tigsten Punkte, die du beachten solltest:

Kesselo Fell-Check-Up – bei Dellen, Kerben oder zu großer Abnutzung sollten die Felle gewechselt werden

o Bei sehr hohem Verschmutzungsgrad von Kessel wie auch Kesselhardware empfielt es, sich letztere abzuschrauben und beides separat zu reinigen

o Schrauben von Böckchen, Typen-schild etc. checken und ggf. nachziehen

o Kesselinneres auswischen

o Gratung checken und abwischen

Hardwareo Check auf Defekte

o Beseitigen des Drecks und ggf. Flug-rost auf Chromteilen / Polieren des Chro-mes (hierfür gibt es spezielle Polituren) o Gelenke ölen bzw. fetten

o Pedal reinigen – besonderes Augen-merk dabei auf Kette und Federn legen

Beckeno Check auf Risse

o ggf. putzen

Hier auf einen Blick, welche Punkte du bei deinen Gitarren beachten solltest:

o Saiten wechseln

o Gelockerte Schrauben und Muttern handfest anziehen

o Stimmmechaniken einstellen

o Griffbrett reinigen und ölen

o Bundstäbchen polieren

o Korpus, Hals und Kopfplatte säubern

o neue Saiten aufziehen

oSaitenhöhe & Halskrümmung prüfen

o Bund- und Oktavreinheit einstellen

o Sattel checken (klemmen die Saiten?)

o Elektronik (Potis, Schalter) überprü-fen und reinigen

o Batterien (bei aktiven Instrumenten) erneuern

o Röhren, Schalter und Potis von Amps und Effekten überprüfen

o Alle benötigten Kabel sortieren, Funktion überprüfen und reinigen

o Mehrfachsteckdosen einpacken

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Frühjahrsputz Frühjahrsputz

Vocals:Auch Sänger haben Equipment

Sänger gelten ja als diejenigen unter den Musikern,

die sich tendenziell am wenigsten Gedanken über

ihr Equipment machen und beim Auf- und Abbau

gerne mal an der Bar oder beim Merchandise zu

finden sind. Und man kann das ja auch verstehen.

Schließlich bekommen die meisten Sänger ihr ge-

samtes Equipment – ihr Mikro – quasi in die Ho-

sentasche. Also, nach dem Gig schnell vom Kabel

gelöst, ab in den Rucksack – fertig.

Zumindest ein eigenes Mikro sollte man schon

haben. Es gibt zwar durchaus Sänger, die einfach

irgendeinen Schallwandler nehmen. Doch das ist

nicht nur unhygienisch, nein, damit verschenkt

man auch Sound. Denn der Gesang ist dein Instru-

ment, dementsprechend solltest du dir Gedanken

machen, wie du den optimalen Klang zum Misch-

pult bringt. Und plötzlich umfasst das Live-Equip-

ment vielleicht nicht nur ein Mikrofon, sondern

auch Kabel, ein Effektgerät oder einen Channel

Strip und einen eigenen Mikrofonständer.

Etwas Pflege ist gut für das Equipment – und

auch den Menschen dahinter. Denn Schweiß,

Speichel und Bier bilden mit der Zeit eine hygi-

enisch bedenkliche Mischung im Mikrofon. Also,

Kapsel abschrauben, Gaze oder Schaumstoff ent-

fernen, reinigen und trocknen. Auch die Metallteile

wie der Korb freuen sich über etwas Hingabe. Dann

geht’s ans Zubehör: Funktionieren alle Kabel und

sind sie so sauber, dass man sie anfassen kann? Pa-

cken alle Klemmen am Mikrofonstativ noch gut zu?

Und gibt es fürs Effektgerät eventuell ein Update?

Du siehst, auch als Sänger kann man sich um sein

Equipment kümmern und hat im Gegenzug mehr

Spaß sowie einen optimalen Sound.

Studio und Bühne:Sauber und rein, so soll es sein

Wie? Du hast dein Equipment schon seit über ei-

nem Jahr nicht mehr entstaubt? Dann mach dich

gleich mit einem fusselfreien und antistatischen

Tuch daran, alles von Partikeln zu befreien. Das ist

jedoch nicht nur aus optischen Gründen sinnvoll,

denn: Staub und Faserstücke können durchaus

Schaden anrichten. Das gilt vor allem für Geräte

mit eingebautem Lüfter. Sprich, auch Endstufe,

Audio-Interface und Mixer wollen gereinigt wer-

den. Doch Vorsicht: Bevor du den Schmutz ent-

fernst, sind unbedingt alle Geräte vom Stromnetz

zu trennen – selbst dann, wenn du sie nur ober-

flächlich reinigst.

Gesangsmikrofone können nach mehrmaligem

Benutzen unangenehm riechen – etwa aufgrund

von Speichel. Hier gibt es einfache Abhilfe: Entfer-

ne den Mikrofonkorb, nimm den Schaumstoff her-

aus und wasche diesen. Ist dieser schon zu ekelig,

gibt es in der Regel für jedes Mikro passenden Er-

satz. Das gilt natürlich nicht nur für Schallwandler,

die auf der Bühne und im Studio zum Einsatz kom-

men, sondern ebenso für die im Proberaum.

Und wo wir schon dabei sind: Proberäume sind

Orte der Inspiration und der Ekstase. Genau

deswegen ist das Aufräumen hier nebensächlich.

Leider. Blöd nur, wenn überall leere Flaschen den

Weg versperren, aus dem Mülleimer schon der

Schimmel herausgekrochen kommt und die Luft

so dicht ist, dass man kaum von der einen Ecke

des Raums in die andere sehen kann. Also, leere

Flaschen bringen Pfandgeld für die Bandkasse,

ein Staubsauger ist schnell besorgt und gelüftet ist

auch zügig. Denk immer daran, dass es hier nicht

nur um den Zustand deines Equipments geht, son-

dern ebenso um deine Gesundheit.

www.musicnstuff.de 411 | 2016

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Checkliste ChecklisteHier ein paar Punkte, die du unbedingt beachten solltest, wenn dein Studio- und Live-Equipment möglichst lange problemlos arbeiten soll:

o Staub entfernen

o Mikrofone säubern

o Proberaum saugen und aufräumen

o Leere Flaschen entsorgen

o Mülleimer leeren

o Ausführlich lüften

o Kabel zusammenlegen

o Wackelige Gerätebuchsen reparieren

o Nicht verwendetes Equipment fachgerecht verstauen

o Überflüssiges Gerümpel entfernen o Verwendete Kabel sauber verlegen

o Geräte auf Funktionsfähigkeit prüfen

o Steckdosen und Mehrfachstecker begutachten

o Bühne auf Trittfestigkeit und Stabilität prüfen

Du bist Sänger und legst großen Wert auf dein Equipment? Dann haben wir hier eine Checkliste für dich, damit du an alles denkst und alles gut in Schuss ist: o Mikrofon(e) reinigen

o Mikros nach der Nutzung in die (sau-bere) Mikrofontasche packen

o An eine PA anstecken, rütteln und schütteln und schauen, ob das Mikrofon irgendwelche Geräusche, Knackser oder Ähnliches verursacht

o Kabel checken, reinigen und sauber aufwickeln

o Stativ und Mikrofonklemme prüfen

o Batterien/Akkus für Wireless-Syste-me checken und nachkaufen

o Effektgeräte auf Updates überprüfen

o Potis und Buchsen an Effektgeräten checken

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Das ist zwar ein wenig übertrieben, aber es steckt durchaus ein Körnchen Wahrheit darin. Denn schon mit etwas Bühnenlicht kann man seine Liveperformance viel attraktiver machen. Doch wo soll man nur anfangen? Und was kostet das Ganze? Wir zeigen,was die wichtigsten Komponenten für den Start sind, wie man diese bedientund auf was man gerade am Anfang ohne Probleme verzichten kann.

Workshop: Bühnenlicht für Einsteiger

Ohne Licht ist alles doof

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A m Wochenende ist es wieder so weit: Der

nächste Auftritt steht an. Ihr habt viel ge-

probt, einige zusätzliche Songs ins Repertoire auf-

genommen, und auch für die Bühnenshow habt ihr

euch ein paar Überraschungen einfallen lassen.

Da wäre es doch zu schade, wenn man euch zwar

wunderbar hören würde, aber nicht richtig gut

sieht oder die Performance – auch wegen fehlender

Lightshow – einfach langweilig ist.

Genau das ist bei zahlreichen Bands bis heute

ein Problem: Instrumente und ein PA-System

für zigtausende Euro sind recht schnell gekauft

und reisen mit den Musikern von Gig zu Gig. Für

eine ansprechende Bühnenbeleuchtung oder sogar

in eine eigene kleine Lightshow wird aber von den

wenigsten etwas investiert. Oder die Musiker – von

denen sich viele mehr als Künstler denn als Tech-

niker sehen – schrecken vor Gewicht, Programmie-

rung und Aufbau der Lichtanlage zurück.

Dabei haben viele Bands oftmals immer noch

Lichtsysteme im Kopf, wie sie vor zehn, fünf-

zehn Jahren Standard waren: sauschwere, strom-

fressende PAR-Kannen, die mit komplizierten Dim-

merpacks an Stative gehängt wurden und deren

500-Watt-Leuchtmittel den Musikern entweder die

Schweißperlen auf die Stirn trieben oder so schnell

durchgebrannt waren, dass auf die Frage „Kaufen

wir ’nen Kasten Bier oder eine neue Glühlampe?“

eher ersteres gewählt wurde.

Diesen Muckern sei gesagt: Wir haben

das Jahr 2016. Und eine ansprechende

kleine Bühnenbeleuchtung lässt sich

heute schneller aufbauen als das Schlag-

zeug, ist günstiger als so mancher

Verstärker, wird dank LED-Tech-

nik nicht mehr heiß und hält na-

hezu ewig. Ach ja, und auch die

Bedienung ist im Vergleich zu so

manchem Effektpedal kinderleicht.

Es gibt also keine Ausreden mehr,

sich keine kleine Lichtanlage zuzulegen. Zur ersten

Orientierung haben wir hier die wichtigsten Tipps

zusammengestellt.

1. Stellt euch in den Mittelpunkt: die BühnenbeleuchtungGrundsätzlich sollte eines klar sein: Das Publi-

kum möchte die Band nicht nur hören, sondern

auch sehen. Und darum ist das Wichtigste für euch

die Grundbeleuchtung der Bühne. Dafür eignen

sich zunächst die klassischen PAR-Kannen, heute

natürlich mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Die-

se Scheinwerfer haben jedoch den Nachteil, dass

sie einzeln untereinander verkabelt werden müs-

sen und nicht unbedingt kompakt sind. Wesentlich

praktischer und bei vielen mobilen DJs jetzt schon

als Tanzflächenbeleuchtung beliebt sind kompakte

Lichtsysteme wie die KLS-Serie von Eurolite oder

die CLS-Reihe von Lightmaxx. Diese bestehen zu-

meist aus vier LED-Scheinwerfern, die bereits un-

tereinander verbunden sind und einfach auf ein

Licht-Stativ gesteckt werden können. In der Regel

haben diese Systeme sogar schon kleine Lichtshows

einprogrammiert. Außerdem ist es bei den meisten

Modellen möglich, mittels Pedalen die entspre-

chende Lichtfarbe einzustellen, eine Lichtshow zu

starten und einzelne Farben auszuwählen.

Die schnelle Lösung: Mit Kompakt-

Setups wie den KLS-Bar-Modellen von

Eurolite ist der Aufbau schnell erledigt

und die Bedienung sehr einfach.

www.musicnstuff.de 451 | 2016

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Je nach Bühnengröße sollten euch ein bis zwei

dieser Sets an den vorderen Bühnenecken ins

beste Licht rücken. Preislich geht es hier schon

bei rund 200 Euro (plus Stativ) los. Übrigens: Wem

das zu viel buntes Licht ist, der kann natürlich auch

auf LED-Scheinwerfer mit warm-weißen Dioden

zurückgreifen.

2. Shut up and dance: die Tanzflächenbeleuchtung

Egal ob Solo-Entertainer oder Top-40-Band,

wenn die Leute sich zur Musik bewegen sollen,

bringt es natürlich nicht allzu viel, wenn ihr mit

den Lichtern auf der Bühne eine fantastische Dis-

costimmung zaubert, aber die Tanzfläche düster

bleibt. Darum sollte in diesem Fall eine ordentliche

Beleuchtung des Dancefloors eingeplant werden.

Die einfachste Variante sind hier wieder die im

vorherigen Kapitel angesprochenen Kompaktsys-

teme aus mehreren LED-Scheinwerfern. Eventuell

reicht es bei entsprechender Anzahl aber sogar

schon aus, einige der Strahler statt auf die Bühne

auf die Tanzfläche auszurichten. So kann man zwei

Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Ansonsten hilft es, einige zusätzliche LED-Schein-

werfer aufzuhängen und Richtung Tanzfläche

strahlen zu lassen. Um es fürs Publikum richtig

schick zu machen, sind auch LED-Effekte wie ein

Derby, ein Mushroom oder ein Moonflower er-

schwingliche Alternativen (solche Effektlichter

bekommt man schon für unter 100 Euro). Sie ha-

ben zumeist einen großen Abstrahlwinkel und zau-

bern bunte Punkte in den ganzen Saal. Kombiniert

mit etwas Nebel (Nebelmaschinen, die auch etwas

mehr Nebel erzeugen, bekommt man ebenfalls ab

etwa 100 Euro) entfachen sie ihre volle Wirkung.

Viele dieser Effekte muss man nicht mal mit

DMX verkabeln, da sie eingebaute Programme

haben oder sich zum Takt der Musik (Sound to

Light) bewegen. Einige Produkte lassen sich zu-

dem mit Fernbedienungen steuern. Ebenso inzwi-

schen mit Fernbedienung erhältlich sind kleine bis

mittelgroße Moving-Heads, die der Lichtshow ein

professionelles Auftreten verleihen. Zwar sind die

Wackelköpfe eigentlich eher für die Steuerung per

DMX gedacht, aber auch hier denken einige Herstel-

ler an programmierfaule Musiker und liefern die

Geräte mit eingebauten Lightshows (wie etwa IMG

Stage Line mit dem brandneuen Spotwash-3048;

siehe Test auf Seite 63).

3. Mach mal, dass es blinkt: die Steuerung

Auf die Bedienung der Scheinwerfer sind wir

ja schon ein wenig eingegangen. Grundsätzlich

möchte es ja jeder so einfach wie möglich haben

– besonders als Newcomer in Sachen Licht. Daher

sind in nahezu allen erschwinglichen Lichtsyste-

men Automatikprogramme installiert, die man

abrufen kann, beziehungsweise gibt es den Sound-

to-Light-Modus, bei dem das Programm zu jedem

Bassschlag ein neues Lichtbild kreiert. Allerdings

weiß auch die beste Lichtanlage nicht, ob auf der

Bühne nun gerade „Highway to Hell“ oder „Bridge

over Troubled Water“ gespielt wird. Und so kann

bei einer ruhigen Ballade schon mal ein ungewoll-

tes Blitzlichtgewitter losgehen. Um dies zu vermei-

den, gibt es bei vielen Lichteffekten die Möglichkeit,

die Sensibilität einzustellen.

Die elegantere Lösung sind – wie bereits be-

schrieben – Fernbedienungen oder Fußschalter.

Zumal man damit auch während der Show Einfluss

auf die Beleuchtung nehmen kann. Wer etwas mehr

Jetzt wird es professionell: Wer eine wirklich individuelle Lightshow

möchte, kommt um ein Lichtpult oder die Steuerung per PC nicht herum.

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Arbeit investiert, kann sich zu seinem

Lichtsystem passend ein kleines Licht-

mischpult besorgen und so ein paar

Shows beziehungsweise Songs vorpro-

grammieren oder auch live die Farben

wechseln. Dafür ist es notwendig, sich

mit der DMX-Funktionsweise vertraut

zu machen, die vielen am Anfang recht

kompliziert erscheint. Aber zahlreiche

YouTube-Tutorials helfen hier weiter.

Und für kleines Geld programmiert

vielleicht auch ein befreundeter Licht-

techniker ein paar zur Musik passende

Szenen in das Mischpult.

Wer es lieber digital mag, für den

könnte eine Softwarelösung das Rich-

tige sein. Es gibt auf dem Markt eine

ganze Reihe von guten Programmen, die

sowohl per Bluetooth als auch über eine

USB-Lösung und ein DMX-Interface vom

Laptop oder Tablet aus die Steuerung

der Lichtshow übernehmen können.

Diese Softwares sind zum Teil auch für

Anfänger leicht verständlich. Und wer

sich ein bisschen tiefer einarbeitet, der

kann sogar die Lightshow mit dem Klick

bzw. mit Backing Tracks syncronisieren.

4. Sicher ist sicher: die richtige Installation

Wie Instrumente und Amps auf der

Bühne platziert werden, das hat man

nach wenigen Gigs raus. Doch nun

sollen auch noch Lichtstative ihren

Platz finden, und das ist gar nicht so

einfach. Denn damit die Scheinwerfer

nicht die Band blenden, sollten sie vor

den Musikern und etwas erhöht auf-

gebaut werden. Das bedeutet: Die Sta-

tive müssen weit ausgefahren werden.

Dies birgt natürlich Gefahren, denn die

Drei- oder Vierbeine haben dann einen

hohen Schwerpunkt. Achtet also auf die

entsprechenden Sicherheitsvorkehrun-

gen, damit die Stative auch bei einem

Rempler nicht umkippen können. Falls

ihr statt einfacher Stative eine Traver-

se über die Bühne bauen wollt, sind

noch einmal höhere Sicherheitshür-

den zu bewältigen. Denn Scheinwerfer,

Die Abkürzung DMX

steht für Digital Mul-

tiplex und ist einer

der Standards zur Steuerung

von Lichttechnik. Hierbei sind an den Steuerungsge-

räten und Lichteffekten 3- beziehungsweise 5-poli-

ge XLR-Anschlüsse angebracht. Diese werden dann

über speziell geschirmte Kabel mit einer Impedanz

von 110 Ω untereinander verbunden. Bis zu 32 Geräte können ohne zusätzliche Vorrichtungen

in Reihe angesteuert werden, danach ist ein sogenannter Repeater erforderlich.

Insgesamt stehen 512 Steuerungskanäle zur Verfügung, jeder dieser DMX-Kanäle kann in 256

Einzelschritten angefahren werden. Pro Kanal übernimmt der Lichteffekt eine ihm zugedachte

Aufgabe, die Ansteuerung von beispielsweise Bewegungen, Dimmer, Lichtfarben und anderen

Funktionen wird so möglich. Je höher die Anzahl der Kanäle eines Lichteffekts, desto komplexer

die Funktionen. Übrigens: Hat ein Moving-Head beispielsweise 16 DMX-Kanäle und Startadresse

1 in der DMX-Kette, so muss der zweite Effekt mit der Startadresse 17 angefahren werden.

DMXWAS IST DAS?

www.musicnstuff.de 471 | 2016

Page 48:  · (Feeder), Mike Terrana (Yngwie Malmsteen, Tarja Turunen), Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen) und weitere Meister ihres Fachs sind in Frankfurt zu

die über den Köpfen angebracht werden, müssen

speziell gesichert werden. Zudem dürfen Traver-

sen nur mit speziellen Liften angehoben werden.

Schaut dazu in die entsprechenden Vorgaben für

Veranstaltungstechniker. Wer hier am Material

spart oder auf billige oder schnelle Lösungen setzt,

der riskiert seine Gesundheit und die der Besucher.

Für die Verkabelung reichen meistens Verlänge-

rungskabel mit einfachen Schuko-Steckern aus,

die meisten Lichteffekte haben einen Kaltgeräteste-

Ok, das war alles schon recht hilfreich. Du fragst dich aber trotzdem,

wie dein erstes Lichtsetup aussehen könnte? Wir haben hier mal ein

Lichtsetup zusammengestellt, bei dem sich der Transport- & Bedien-

aufwand in Grenzen hält und das auch gut bezahlbar ist, aber dennoch

eine schöne Lichtstimmung auf die vorher triste Bühne zaubert. Du willst

Dich ins Thema Licht stürzen? Kein Problem! Unser Vorschlag:

Dein Einsteigersetup für 1.000,-€

1. Investiere in Grundlicht! Egal ob Band oder DJ, entweder

wird die Tanzfläche oder die Bühne in eine Lichtfarbe getaucht. Wirk-

lich gute LED-Kompaktlicht-Sets gibt es um die 350 €. Auch eine

nachträgliche Erweiterung ist problemlos möglich.

2. Etwas Effektlicht muss auch sein! Da das Budget nicht für

zukunftssichere Moving-Heads reicht, such am Besten zwei

LED-Strahleneffekte des selben Typs aus. Für um die 200 € pro

Effekt gibt es richtig gutes Material.

3. Die Steuerung ist wichtig, denn Autoprogramme und Sound-

to-Light sind für ein abendfüllendes Programm nicht ausreichend!

Egal ob nun Soft – oder Hardware-Controller, für rund 150 € be-

kommt man vernünftige Systeme.

4. Hardware nicht vergessen! Die verbliebenen 100 € sind für Kabel

und ggf. Stative oder Klemmen einzuplanen.

Mit so einem Setup kann man schon gut starten und erste Erfahrungen

sammeln. Und das Gute an Lichtequipment ist ja, dass man ein kleines

Setup nach und nach ausbauen kann. So ist das Geld für das erste

Material auch später nicht einfach zum Fenster rausgeworfen.

BESTENS AUSGESTATTETDAS ERSTE LICHTSETUP

cker. Und auch, wenn in Zeiten von

LEDs die Stromaufnahme gering

ist, sollten Steckdosen und Kabel

nicht aus dem Baumarkt stammen

sondern für professionelle Zwecke

geeignet sein. Sicher ist sicher! Tech-

nische Probleme dagegen peinlich.

Solltet ihr mehrere Lichtsysteme oder

-effekte miteinander verbinden wollen,

so eignen sich für den Anfang XLR-Kabel,

besser sind aber dreipolige DMX-Kabel.

Diese sehen den XLR-Kabeln zwar ähnlich,

haben aber ein ganz anderes Innenleben,

das speziell auf die Datenübertragung ausge-

legt ist. Bei größeren Lichtshows kommt man

daher um DMX-Kabel nicht herum. Wichtig

ist, dass man die richtigen Kabel für die jewei-

ligen Geräte besorgt, denn es gibt auch Equip-

ment mit fünfpoligen DMX-Anschlüssen.

Ist alles sauber und sicher verkabelt bleibt die

Frage, wer die Lichtsteuerung übernehmen

soll. Am besten wäre ein Techniker, der etwa

den Sound mischt und auch die Lichtshow

managen kann. Egal wer es macht, es muss

vor dem Gig besprochen und am besten auch

regelmäßig geprobt werden. Dann wirkt der

ganze Auftritt später wie aus einem Guss.

5. Und was gehört sonst noch dazu? Na Nebel! Wie weiter oben schon beschrieben: Mit etwas

Nebel (engl.: Fog) oder Dunst (engl. Haze) kom-

men die meisten Lichteffekte viel besser zur

Geltung. Doch was früher durch Zigarettenqualm

ganz von selbst entstand, wird heute immer

schwieriger. Erstens gibt es zahlreiche Besucher,

die Nebel störend finden – sei es wegen des Ge-

ruchs, der Sichtbeeinträchtigung, Augenbrennen

oder etwas Anderem.

Zweitens haben zudem viele Locations inzwi-

schen Rauchmelder installiert, die anschlagen,

sobald Dunst durch die Lüfte wabert. Nicht sel-

ten sind die Rauchmelder mit der Hauptsiche-

rung gekoppelt und unterbrechen bei Alarm die

Stromzufuhr. Ungünstig, oder?

48 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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Daher: Sprecht mit dem Veran-

stalter und dem Saalmeister, ob

Nebel oder Dunst gewünscht und

erlaubt sind.

Von Lasern oder Pyrotechnik

sollten Anfänger zunächst die

Finger lassen. Laser sehen zwar

schick aus, sind aber bis auf

wenige Ausnahmen nur von

Personen zu bedienen, die

einen entsprechenden Sicher-

heitskurs absolviert haben. Glei-

ches gilt für Pyrotechnik. Benutzt

Ihr es doch, ohne die entsprechen-

de Fachkenntnis vorweisen zu kön-

nen, kann dies schwerwiegende

Konsequenzen – und auch heftige

Strafen – zur Folge haben.

6. Blink, blink, blink: die erste Lichtshow

Es ist soweit, ein we-

nig Licht-Equipment

wurde angeschafft und

der nächste Gig steht

an. Dabei sollte ein Leit-

spruch nie außer Acht

gelassen weren: Weniger

ist oft mehr. Denn zu viel

Geblinke und Geblitze sind

fürs Publikum häufig störend.

Daher achtet lieber darauf,

eine passende Grundfarbe zu

wählen und mit einer anderen

Kontrastfarbe ein paar Akzen-

te zu setzen. Ebenso verhält es

sich mit den Effektstrahlern,

die die Tanzfläche erleuchten.

Sie müssen nicht die ganze Zeit

eingeschaltet sein, sondern soll-

ten gezielt aktiviert werden. Und

wenn so viel Nebel in den Raum

geblasen wird, dass man euch auf

der Bühne gar nicht mehr sieht,

tut ihr ebenfalls niemandem ei-

nen Gefallen.

Zum Abschluss:Let‘s do it

Wie ihr seht ist es gar nicht sooo kompliziert

sich ein eigenes Lichtsetup für Auftritte zusam-

menzustellen und es auch ins Konzertgeschehen

zu integrieren. Und man muss auch nicht seinen

Bausparvertrag auflösen oder einen Kredit bean-

tragen, um es sich leisten zu können. Wir hoffen

wir konnten euch mit diesem Beitrag dazu ani-

mieren, doch mal über ein eigenes kleines Lichts-

etup nachzudenken. Denn der Unterschied in der

Wirkung einer Band ohne Licht im Vergleich zum

gleichen Act mit ordentlichem Grundlicht – und wir

reden hier nicht von Pyros, fetten LED-Screens und

Konfettimaschinen – ist immens. Einfacher kann

man es kaum schaffen, seine Band live aufs nächs-

te Level zu pushen. Aber eines ist klar: Die Musik

und die Performance der Bandmitglieder muss

natürlich weiterhin top sein. Sonst nützt die beste

Lichtshow nur wenig.

Frank Lorenz & Sebastian Voss

www.musicnstuff.de 491 | 2016

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G rundsätzlich stellt sich erst mal die Frage:

Wofür gibt es eigentlich Verwertungsgesell-

schaften? Die GEMA – Kurzform für „Gesellschaft

zur Verwertung von musikalischen Aufführungs-

und mechanischen Vervielfältigungsrechten“ –

kümmert sich um die kollektive Rechtewahrneh-

mung für Urheber von Musikwerken. An die GEMA

zahlt nur derjenige, der direkt oder indirekt mit der

Nutzung deiner Musik auf kommerziellem Wege

Geld verdient, der private Musikliebhaber ist also

aus dieser Angelegenheit ausgeschlossen. Jedes

Mal, wenn Musik im Radio, TV oder im Internet ab-

gespielt wird oder von einer Konzertbühne schallt,

bekommt der Urheber für seine kreative Leistung

Geld. Da jeder einzelne Musiker kaum die Möglich-

keit hat alle seine Musiknutzungen weltweit selbst

nachzuverfolgen, bemüht sich unter anderem die

GEMA darum dies zu tun. Kurzum: Eine Mitglied-

schaft bei einer Verwertungsgesellschaft macht

dann Sinn, wenn man im Radio oder TV gehört

wird, Konzerte spielt und CDs bzw. MP3s verkauft.

Sei dir im klaren, dass so eine Leistung immer

mit administrativem Aufwand verbunden ist.

Daher solltest du dir vor der Mitgliedschaft die

Frage stellen, wie ernsthaft du dein Musikerdasein

betreiben möchtest und ob sich dieser Aufwand

auch lohnt. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf Foto

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Workshop: Business – Verwertungsgesellschaften

Die GEMA & der TeufelGrundsätzlich sei gesagt, dass die GEMA, abgesehen von der roten Logo-Farbe, recht

wenig mit dem Teufel gemein hat – auch wenn das gerne mal in so einer Form dargestellt wird. Vielmehr steckt der Teufel im Detail. In dieser Folge erfahrt ihr, wie man als Musiker, und insbeson-

dere als Newcomer, von der GEMA oder ähnlichen Verwertungsgesellschaften profitieren kann.

50 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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le/workshop-businessplan-fuer-musiker

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50 EUR jährlich. Bedenkt man, dass dieser Betrag

gerne mal für eine rauschende Party auf den Kopf

gehauen wird, relativiert sich die Diskussion um zu

hohe Mitgliedsgebühren schnell. Die genauen Kon-

ditionen und Infos zum Mitgliedsantrag findest du

unter dem folgenden Link:

www.gema.de/de/musikurheber/mitglied-

werden/ infos-zur-mitgliedschaft/

Die kollektive Rechtwahrnehmung durch die

GEMA macht insbesondere im Hinblick auf die

öffentliche Aufführung und Sendung der Musik

Sinn. Radiosender und Rundfunkstationen haben

Verträge mit der Gesellschaft, durch die das Geld

für die Musiknutzung eingefordert wird. Das ist

auch gut so, denn kaum ein Radiosender wird den

Aufwand betreiben für jeden einzelnen Song einen

gesonderten Vertrag mit dem Urheber abzuschlie-

ßen. Daher ist die Mitgliedschaft bei einer Verwer-

tungsgesellschaft nahezu die einzige Möglichkeit,

an diese Gelder heranzukommen. Diese Problema-

tik ergibt sich aber nicht aus der GEMA-Mitglied-

schaft. All jenen, denen der Blutdruck bei diesem

Thema gefährlich hoch steigt, sei empfohlen, sich

ins Gedächtnis zu rufen, dass man kein Mitglied bei

der GEMA sein muss, aber kann. Alternativen gibt

es durchaus, also warum sich über etwas aufregen,

zu dem man nicht gezwungen wird?

GEMA – Ab wann lohnt der Beitritt? Vorab ein Beispiel: Ich kenne eine Band, die im ver-

gangenen Jahr durch eine kreative Albumpause ge-

rade mal drei Auftritte im Rahmen von städtischen

Veranstaltungen spielen konnte. Für die drei Auf-

tritte bekamen sie circa 200 EUR Gage pro Gig. Nach

sorgfältiger Ablieferung aller notwendigen Formu-

lare beliefen sich die GEMA-Einnahmen auf knapp

500 EUR – nur für diese drei Konzerte! Insgesamt

wurden also 1.100 EUR verdient. Dies soll allerdings

nur als Beispiel dienen, da die genauen Tantiemen

immer auch von Faktoren wie der Anzahl der

gespielten Songs, der Länge des Konzertes,

der Besucherzahl, den Eintrittsgeldern

etc. abhängen. Wichtig ist, dass du dir

bewusst bist, dass ein finanziell erfolg-

reiches Musikerdasein immer den Papier-

krieg eines Kleinunternehmens mit sich bringt.

Nicht zuletzt musst du schon bei der Steuererklä-

rung als Selbstständiger mehr Aufwand betreiben

als ein Angestellter.

Nein, Dieter Bohlen bekommt nicht das gan-

ze Geld! Der Mann hat unwahrscheinlich viele

Songs geschrieben, sowohl bekannte als auch un-

bekannte Stücke, die man beispielsweise nur aus

der TV-Werbung kennt und oft nicht weiß, dass sie

von ihm sind. Und selbstverständlich bekommt er

dafür viel Geld, aber nicht mehr als jeder andere

verdienen würde, der das Gleiche leistet. Man hört

vielleicht immer mal wieder, dass die „nicht zuord-

nungsfähigen GEMA-Gelder“ dann an eben diese

Urheber ausgeschüttet werden, das stimmt aber

nur zum Teil, denn sie werden prozentual auf die

GEMA-Mitglieder verteilt. Also kann sowohl die Stu-

dentenband mit dem großen Traum als auch Dieter

Bohlen einen Anteil an diesen Geldern bekommen.

Wie genau die Verteilung aussieht, kannst du dem

aktuellen GEMA-Jahrbuch entnehmen oder unter

diesem Link nachlesen:

www.gema.de/musikurheber/tantiemenabrech-

nung-verteilung/infos-zur-ausschuettung/

Die Ausschüttung der Tantiemen hängt auch

von den verschiedenen Mitgliedsformen ab. Die

einfachste Mitgliedsform ist die sogenannte ange-

schlossene Mitgliedschaft, die beiden anderen For-

men sind die außerordentliche und die ordentliche

Mitgliedschaft. Da alleine die korrekte Erklärung der

Mitgliedsformen einen eigenen Artikel füllen könnte,

gibts hier die wichtigsten Infos zur Mitgliedschaft:

www.gema.de/musikurheber/mitglied-werden/

infos-zur-mitgliedschaft/

www.musicnstuff.de 511 | 2016

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Die nicht zuordnungsfähigen Gelder kommen

unter anderem zustande, wenn die GEMA für

ihre Mit glie der Geld von den Musik nut zern be-

kommt, ihr aber nicht mitgeteilt wurde, wer die-

ses Werk vollbracht hat oder welche Songs genau

gespielt wurden. Das kommt meist dann vor, wenn

Gaststätten Pauschalbeträge für die musikalische

Untermalung bezahlen. Eine genaue Auflistung

jedes Musikstückes von jedem Abend würde sämt-

liche Verwaltungsapparate sprengen (und damit

auch den Mitgliedsbeitrag für die Administration in

die Höhe treiben). Aber auch du als Urheber solltest

sorgsam mit der Meldung deiner Leistungen umge-

hen. Oftmals fehlen der GEMA schlichtweg die Infos

von den eigenen Mitgliedern. Mach dir als Urheber

bewusst: Wenn du gearbeitet hast, dann teile dies

deinem Geldgeber mit, damit er dich bezahlen kann.

Tust du das nicht, kannst du auch kein Geld erwar-

ten. Wer also fleißig Songs schreibt, aber weder den

Musiknutzern noch der GEMA mitteilt, von wem

diese Werke stammen, der bestraft sich damit nur

selbst, denn der Geldgeber weiß ja nicht, wer dafür

bezahlt werden soll. Ein Rat an dieser Stelle: Halte es

wie mit dem Finanzamt und reiche Infos über alles,

was du übers Jahr gemacht hast, ein.

Wie funktioniert die GEMA für mich als Musiker?Die GEMA ist ein Verein, man wird also Mitglied.

Wenn du dich darauf einlässt, dich als Mitglied und

nicht als Kunde eines solchen Vereins zu sehen, wird

dir auch schnell klar, dass du durchaus Mitspra-

cherecht bei der Vollversammlung hast und deine

Meinung einbringen kannst. Vergleiche es einfach

mit einem Stammtisch-Treffen: Wenn ich da bin,

kann ich mitreden, wenn nicht, kann ich auch nicht

erwarten, dass man mir den Maßkrug nach Hau-

se trägt und nach meiner Meinung fragt. Von über

65.000 Mitgliedern erscheint aber nur ein Bruchteil

bei solchen Veranstaltungen und meistens glänzen

diejenigen mit Abwesenheit, die dann am lautesten

protestieren, nachdem Entscheidungen gefällt wur-

den, zu deren Abstimmung man sie eingeladen hat.

Als Mitglied räumt man der GEMA das Recht ein,

weltweit die Tantiemen für Musiknutzungen

einzusammeln und viermal im Jahr das Geld an

einen selbst weiterzureichen – selbstverständlich

nach Abzug eines kleinen Prozentsatzes für die Be-

arbeitung und Administration. Im Übrigen bezah-

len Urheber wie Dieter Bohlen dafür in absoluten

Tantiemenfluss am Beispiel der GEMA:

In welchem Umfang dich eine Verwertungsgesellschaft vertritt,

entscheidest du selbst. Beispielsweise kannst du Mitgliederverträge

auch nur über einzelne Gebiete, sog. Territorien, abschließen.

GEMA Mitgliedschaft im Überblick:

Musikurheber beginnen mit der angeschlossen­

en Mitgliedschaft. Diese genügt auch, willst du

vorrangig von der kollektiven Rechteverwertung

– also von den Tantiemen – profitieren.

Gra

fik:

GE

MA

52 1 | 2016

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Zahlen auch weitaus mehr als die Studentenband,

die in gleicher Weise von dieser Arbeit profitiert.

Das ist der Vorteil an Prozentrechnung, sie scheint

am Ende des Tages doch fair zu sein!

Um herauszubekommen, wofür man eigentlich

Geld bekommt, werden die Einnahmen in soge-

nannte Sparten eingeteilt. So kennzeichnet die

Sparte „U“ mitunter Live-Konzerte, während die

Sparte „MOD“ Downloads (Music-on-Demand) ab-

rechnet und die Sparte „R“ die Radio-Airplays bein-

haltet. Zugegeben, hier kommt man schon mal ins

Schwitzen, nicht zuletzt durch die vielen Kürzel und

oftmals auch etwas umständlichen Beschreibungen

in den Abrechnungserklärungen der GEMA. Jede

einzelne Sparte wird einmal im Jahr abgerechnet,

insgesamt gibt es vier Abrechnungen pro Jahr, auf

die sich die Sparten verteilen. Für fleißige Live-Mu-

siker dürfte nach diesem Abrechnungsrhythmus

wohl der April ein sehr erfreulicher Monat sein. Um

aber auch tatsächlich davon profitieren zu können

und dir ein saftiges Osternest zu bescheren, solltest

du die Tipps in der Checkbox unbedingt beachten.

Wann kommt das Geld?Diese Frage quält viele Musiker jedes Quartal.

Grundsätzlich solltest du dir als Newcomer bewusst

machen, dass es so etwas wie ein monatliches Ge-

halt in dieser Szene kaum gibt und man gut kalku-

lieren sollte, wenn man sein Leben komplett auf

die Musik stützen möchte. Wie schon angedeutet,

kommt das Geld quartalsweise, wobei jede Sparte

einmal pro Jahr abgerechnet wird. Daher empfiehlt

es sich nicht nur auf ein einziges Pferd zu setzen,

sondern dafür Sorge zu tragen, dass du sowohl im

Radio gespielt werden, als auch CD-Pressungen

stattfinden, als auch Downloads erfolgen, als auch

Konzerte gespielt werden usw..

Daneben solltest du beachten, dass die GEMA im

aktuellen Jahr immer die Einnahmen aus dem

Vorjahr ausschüttet. Wenn Einnahmen im Aus-

land generiert wurden, dann dauert es noch mal

länger. Das liegt daran, dass die GEMA mit ihren

Schwestergesellschaften im Ausland Gegenseitig-

keitsverträge hat. Wenn in den USA ein Song im Ra-

dio gespielt wird, dauert es mindestens ein Jahr, bis

das durch die dortige Gesellschaft von den Sendern

abgerechnet wurde. Dann dauert es noch mal ein

weiteres Jahr bis die GEMA die Tantiemen aus dem

Ausland bekommt, danach erst kann die Verteilung

an die Mitglieder erfolgen.

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss …Wer mit der GEMA nichts anfangen kann, muss

nicht zwangsweise bei ihr Mitglied werden. Es gibt

auch Alternativen im In- und Ausland, die alle ihre

Vor- und Nachteile haben – ebenso wie die GEMA.

Dies alles hier zu erörtern würde den Rahmen

sprengen. Deswegen: Mehr zu dem Thema Verwer-

tungsgesellschaften auf www.musicnstuff.de.

Nicolaj Gruzdov & Verena Bößmann

Schritt 1: Korrekte Anmeldung

• Anmeldung nur mit zivilem Namen möglich, niemals Bandnamen!

• Jeder Urheber muss selbst gemeldet sein, ein Sammelkonto für

Bands gibt es nicht.

Schritt 2: Korrekte Werkanmeldung

• Songtitel (tu dir selbst einen Gefallen und ändere den nicht mehr

nachträglich)

• Gattung (Genre) und Dauer des Songs

• ISRC (International Standard Recording Code – der wird z.B. auch

von Radiosendern angegeben und vereinfacht die Zuordnung)

• Schöpfungs-/Erstveröffentlichungsjahr

• Urheber von Text und Musik

• Instrumentierung/Besetzung (bei „normalen“ Bands meist „klei-

ne Besetzung“)

Schritt 3: Meldung der Konzerte

• Formular (meistens ist es das Formular „Musikfolge Einzelveran-

staltung/Eine Einzelveranstaltung mit Live-Musik“)

• Kontaktdaten von dir/deiner Band und der Location eintragen

• Deine Setliste mit Urheberangaben und Werknummern in die

„Musikfolge“ eintragen

• Werknummern zu deinen gemeldeten oder anderen Songs kannst

du hier finden: https://online.gema.de/werke/search.faces

• Formular unterschreiben und dem Veranstalter zur Einsendung

bei der GEMA übergeben. (Wer sichergehen will, schickt zusätz-

lich eine eigene Kopie an die GEMA.)

CHECKBOXGEMA-ANMELDUNG

www.musicnstuff.de 531 | 2016

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Entertainment &

FACHLITERATUR

für Musiker &

Techniker auf

www.musicnstuff.de

Redaktions

T I P P

Wer heutzutage als Drummer hip sein

will, der spielt Quintolen. Aber wer das

mal probiert hat, der weiß: Es ist gar

nicht so einfach und hört sich meist

eher gequält als flüssig und groovy

an. Diesem Problem, des „richtig

Anfühlen“ eines Quintolen-Grooves,

hat sich Domenico Russo Antunez angenommen

und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen

Block-Matrix-Übungen über Pausen und Akzente,

Hat Spaß etwas in der Musik verloren?

Wenn man diese Frage mit „Ja“ beantwor-

tet und auch noch auf guten alten Heavy

Rock abfährt, dann ist Steel

Panther absolutes Pflicht-

programm. Denn wie hier

sämtliche Klischees über

Hairmetal-Musiker auf-

gefahren werden, das ist

einfach nur köstlich. Und

bevor diese Stimmen auf-

kommen: Musikalisch setzt

sich die Band aus absolu-

ten Könnern zusammen,

die auch live eine absolut

erstklassige Performance

abliefern.

Davon kann man sich

auch auf der neues-

ten CD/DVD „Live from

Lexxis Moms Garage“ überzeugen. Funktionieren

die Rocksongs von Steel Panther auch akustisch?

Aber hallo! In der Garage der Mutter von Bassist

Lexxi Foxx, in der das Konzert stattfand, zeigte das

Quintett, dass man auch ohne krachende E-Gitar-

ren weiß, wie der Hase läuft – wenig überraschend

natürlich vor ausschließlich weiblichem Publikum.

Übrigens: Wer nicht nur auf die Musik, sondern

auch auf den Humor der US-Amerikaner abfährt,

sollte sich unbedingt die Version mit CD und DVD

holen. Denn mit Bild macht die Musik gleich noch-

mal so viel Spaß – und man bekommt tiefe Einbli-

cke in die Bandchemie. :) jh

Live from Lexxis Moms G...CD+DVD/CD von Steel PantherLabel: Open E Music (Rough Trade)

Die ganze Rezension findest du unter:

www.musicnstuff.de/people-rezension/

article/rezension-steel-panther-live-

from-lexxis-moms-garage

Quintessencevon Domenico Russo AntunezVerlag: Alfred Music Publishing

ISBN: 978-3-943638-97-4 Preis: 21,95 EUR

Text

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Mehr über das Buch liest du hier:

www.musicnstuff.de/drums-rezension/article/

rezension-alfred-music-quintessence

aber auch Unisono- und Kombiübungen erstellt. Es

erschlägt am Anfang zwar etwas, aber es hilft. Durch

die Basics gebissen, wirds musikalischer. Die Play-

alongs Quintossa (Bossa Nova), Poker Dance (Four

on the Floor), Quintublet Blues und Madrid (Funk)

helfen beim Üben, die vielen Loop-Passagen beim

Verinnerlichen. Auch Doublebass-Fans kommen hier

nicht zu kurz. Außerdem geht Antunez auf verschie-

dene Stickings ein. Abgerundet wird das Werk durch

einen netten Etüden-Parkur. Hier kann man ordent-

lich seine Technik unter Beweis stellen. mm

54 1 | 2016 www.musicnstuff.de

Bringen mächtig Spaß in die Rockszene: Steel Panther

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Rammstein goes classic? Ja! Das „Klavier“ ist nicht

wie herkömmliche Songbooks gestrickt. Trotz tran-

skribierter Melodie: Die dreizehn Stücke sind äußerst

interessant arrangiert und wirken auch alleinste-

hend sehr gut – ohne hundertprozentig integrierte

Melodielinie. Selbstverständlich dient die Partitur

auch zur Gesangsbegleitung. Die Auswahl beinhal-

tet Songs aus verschiedenen Rammstein-Epochen,

in erster Linie ruhi-

ge, gediegene Stücke. Die

Transkriptionen kommen sehr

ruhig daher – gar romantisch bis

dramaturgisch. Eine CD rundet das Paket

perfekt ab. „Klavier“ ist ein reines Notenbuch

und eine tolle Alternative als Lehrmaterial. mm

Double Featurevon Ralf Gauck Verlag: Artist Ahead ISBN: 978-3-86642-024-3Preis: 12,95 EUR

Klaviervon Rammstein

Herausgeber: Bosworth Music ISBN: 978-3-86543-907-9

Preis: 34,95 EUR

Book of Opethvon OpethVerlag: Rocket 88 Books Web: www.opethbook.comPreis: 40 £ (ca. 50 EUR)

Mehr über das Buch liest du hier:

www.musicnstuff.de/guitar-rezension/article/

rezension-artist-ahead-double-feature

Mehr über das Buch liest du hier:

www.musicnstuff.de/keys-rezension/article/

rezension-edition-rammstein-klavier

In Zeiten von YouTube und Co. gibt es neben Büchern auch online reichlich

Lehrmaterial und Inspiration für Gitarristen und Basser. Das kann

man auch an diversen Videos von Spielern sehen, die posten,

wie krass sie spielen können. Beeindruckend, Hut ab.

Doch was viele oft vergessen, ist, dass das Ganze

auch musikalisch und banddienlich sein

sollte. Genau darauf fokussiert sich „Double

Feature“ von Ralf Gauck, ein Lehrbuch, das sich an Gi-

tarristen und Bassisten wendet, die sowohl ihr In-

strument erlernen als auch gut gerüstet für

das Spiel in der Band sein wollen. Üb-

rigens: Das Buch ist komplett

zweisprachig (deutsch/

englisch). jh

Mehr über das Buch liest du hier:

www.musicnstuff.de/guitar-rezension/article/

rezension-rocket-88-books-book-of-opeth

Nach 25-jährigem Bestehen der Band sehen die schwedischen Prog-Rocker von

Opeth die Zeit gekommen, ihre Geschichte zu erzählen – in eigenen Worten.

Das tun sie im „Book of Opeth“, einem gut 200 Seiten starken, toll gestal-

teten Werk, das sich allen Kapiteln der Bandgeschichte ausführlich

widmet. Dazu gibt es richtig coole, schön große Bilder. KLeines

Schmankerl: Neben der Standardversion mit exklusiver

7“-Vinyl gibt es auch eine auf 500 Stück limitierte,

von Bandleader Mikael Akerfeldt handsignier-

te Ausgabe mit Kunstdrucken und spezi-

eller Verpackung. jh

www.musicnstuff.de 551 | 2016

Education

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Das erste Highlight für Equipment-interessierte Musiker und Techniker ist die NAMM Show in den USA. Hier zeigen die Hersteller Neuheiten und Topseller und geben einen Ausblick darauf, was noch so kommen wird. Wir waren für dich vor Ort, um die heißesten News zu finden.

Backstage: NAMM-Highlights 2016

Der Start ins Musikerjahr

K lar, es gibt das Internet, um sich über die

Neuheiten in Sachen Musikequipment zu in-

formieren. Aber am Ende ist das eben doch nicht

das Wahre, schließlich möchte man Instrumente

auch anfassen, Amps wirklich hören und mit Ex-

perten über das neue Equipment sprechen. Die

beste Gelegenheit dafür sind immer noch Messen.

Und die erste Veranstaltung des Musikerjahres ist

traditionell die NAMM Show im kalifornischen

Anaheim, die in diesem Jahr vom 21. bis 24. Janu-

ar stattfand. Selbstverständlich waren wir für euch

vor Ort, haben reichlich Videos aufgenommen

und massig News und Trends für euch aufgespürt.

Eines der schönen Dinge an der NAMM Show

ist, dass man auch immer wieder zufällig be-

kannten Musikern über den Weg läuft und ganz

ungezwungen mit ihnen reden kann. So nutzten

wir die Gelegenheit und drehten mit Ken Susi am

ESP-Stand direkt ein Video zu seinem neuen Signa-

ture-Modell. Ansonsten lege ich Gitarristen unsere

Videos zu den Ibanez-News und den neuen Hug-

hes & Kettner TubeMeister-Deluxe-Amps ans Herz.

Foto

s: N

AM

M

Anfassen erlaubt: Neues Equipment wird direkt ausprobiert.

56 1 | 2016 www.musicnstuff.de

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Für Drummer gibt es reichlich Filme von Zildjian

und Mapex, aber auch von Pearl, Tama und Meinl.

Synthie-Freunde sollten sich das Video zum neuen

Yamaha Montage und das ROLI Seaboard RISE 49

nicht entgehen lassen.

Auch die Tontechniker-Fraktion geht bei uns

nicht leer aus. Wer oft kleine Gigs beschallt, der

dürfte sich für HK Audios LUCAS Nano 608i inter-

essieren – eine echte All-in-one-PA. Wer auf hoch-

wertiges Recording-Equipment abfährt, der wird

sich über Apogees Symphony I/O MkII freuen. Und

Mikrofon-Nerds sollten sich das Video zum inno-

vativen Lewitt Audio LCT 640 TS nicht entgehen

lassen. Wir wünschen viel Spaß mit unseren News

und Videos. Jan Hoffmann

Auf der NAMM Show tummeln sich viele Musiker und Branchen-

größen – so trifft man immer wieder Bekannte und Stars.

Alle Infos, News und Videos, die wir

von der NAMM Show 2016 mitge-

bracht haben, findest du unter fol-

gendem Link:

www.musicnstuff.de/-people/

article/reportage-namm-

highlights-2016

Mehr unter:

571 | 2016

Backstage

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Für jeden Geschmack: Das Shure KSM8 gibt es in zwei Farben und als Funk- sowie Kabel-Lösung.

Test: Shure KSM8 Dualdyne

Dynamisch hoch zweiMit dem KSM8 Dualdyne präsentierte Shure vor kurzem eine Weltneuheit: ein dynamisches Mikrofon mit zwei Membranen. Wir hatten den patentierten Jüngling im Test.

G anze sieben Jahre hat die Entwicklung des

auf der diesjährigen NAMM Show vorge-

stellten Shure KSM8 Dualdyne gedauert. Und

dabei gibts auf den ersten Blick nichts Außerge-

wöhnliches: Das KSM8 besitzt eine wahlweise

mattschwarze oder mit gebürstetem Nickel verse-

hene Aluminiumaußenhülle, liegt gut in der Hand

und macht einen äußerst robusten Eindruck – al-

les recht typisch für Live-Gesangsmikrofone. Ganz

anders verhält es sich jedoch mit dem Innenleben.

Was bei Kondensatormikro schon lange gang

und gäbe ist, setzt Shure nun auch für das

Tauchspulenprinzip um: eine zweifach ausge-

führte Membran. Somit ist das KSM8 der erste

dynamische Schallwandler mit einer Doppelmem-

bran. „Kann man hier jetzt die Richtcharakteristik

umschalten oder was soll das?“, mag man sich fra-

gen. Nein, das KSM8 besitzt eine fixe Nierenchrak-

teristik. Die Vorteile des innovativen Konzepts

liegen laut Hersteller klar woanders: in einem re-

du zier ten Nahbesprechungseffekt für einen brei-

te ren Sweet-Spot sowie eine neutralere Klang wie-

der gabe in den Höhen und Mitten wie auch von

rück wärtig oder seitlich eintreffendem Schall.

Wie schlägt sich das KSM8 in der Praxis? Mikro

angesteckt, eingepegelt, PA aufgedreht, los ge spro-

chen. Der erste Eindruck war ernüchternd: Das

KSM8 klang eben wie ein gutes, konventionelles

Ge sangs mi kro fon. Im direkten Vergleich mit ei-

nem Senn heiser e835 allerdings machte sich der

reduzierte und somit besser kontrollierbarere

Nah be spre chungs effekt sofort bemerkbar. Und

mit Playback kristallisierte sich gleich noch ein

weiteres Merk mal heraus: Sowohl Gesang als auch

Sprache wirk ten klar und durchsetzungsstark.

Dabei waren – anders beim Vergleichsmikrofon

– weder Mitten noch Höhen überbetont, sondern

kamen ausgewogen über die PA und schmeichel-

ten den Vocals.

Das Shure KSM8 Dualdyne empfiehlt sich so-

mit vor allem für Sänger, die ein Mikrofon

suchen, das ihre Stimme authentisch rüberzu-

bringen weiß. Und auch Verleiher, die Mikrofone

für ungeübte Sprecher oder Sänger be reit stellen,

werden das Shure KSM8 lieben, denn es verzeiht

schlechte (oder nicht vorhandene) Mikro fon tech-

nik viel besser als bisherige dynamische Mo delle.

Marco Sulek

Vertrieb Shure Distribution Deutschland

Internet www.shure.de/produkte/mikrofone/ksm8

Preis 499 € (UVP)

Wandlerprinzip dynamisch, Doppelmembran

Frequenzgang 40 Hz bis 16 kHz

Richtcharakteristik Niere

Fakten

58

ONLINE

WEITERLESEN

und mehr erfahren

www.musicnstuff.de/-s

tage/article/test-s

hure-ksm8-dualdyne

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Test: Hughes & Kettner TubeMeister Deluxe 40

Mut zum Luxus! Was macht man als Hersteller, wenn ein Produkt richtig gut angekommen ist? Man überprüft nochmal alle Komponenten, checkt das User-Feedback und bringt eine überarbeitete Version

auf den Markt. Genau das macht Hughes & Kettner jetzt mit dem TubeMeister Deluxe.

Worin ist der TubeMeister Deluxe nun besser?

Die komplett überarbeitete neue Schaltung, die sich

klanglich am Flaggschiff TriAmp Mk 3 orientiert, ist

deutlich flexibler und druckvoller. Außerdem arbei-

tet das Top mit Effekten noch geschmeidiger zusam-

men. Zudem verfügt der Deluxe 40 über die neue

RedBox AE (Ambience Emulation), was bedeutet,

dass der Sound nicht komplett trocken ist, sondern

auch Raumklang bietet, was insbesondere für InE-

ar-Monitoring angenehmer ist. Zusätzlich kann die

Speaker-Emulation abgeschaltet werden, um z.B.

beim Recording das pure Endstufensignal in den

Rechner zu schicken um dann Software-basierte Bo-

xen-, Mikrofon- und Raum-Simulationen zu nutzen.

Ein absolut überzeugendes Update. Jan Hoffmann

W er hat sie noch nicht gesehen, die kleinen,

blau leuchtenden TubeMeister-Amps aus

dem Hause Hughes & Kettner? Kein Wunder, denn

seit ihrer Vorstellung vor rund fünf Jahren erfreu-

en sich die kompakten Röhrenverstärker großer

Beliebtheit. Warum? Die Amps sind günstig, bieten

trotzdem verschiedenste tolle Röhren-Sounds und

genug Druck für (fast) alle Lebenslagen. Zudem

sind sie gerade fürs (Home-)Recording optimal aus-

gelegt. Warum also etwas ändern? Nun ja, auch bei

tollen Produkten ist ja meist noch Luft nach oben.

Zudem sind die TubeMeisters einigen Gitarristen

doch schon etwas zu puristisch. Vorhang auf also

für die brandneuen TubeMeister-Deluxe-Amps!

Bei uns landete der TubeMeister Deluxe 40 – wie

der „klassische“ TubeMeister 36 sehr kompakt.

Rein optisch fallen die Unterschiede gar nicht wei-

ter auf. So groß wie ein Schuhkarton, rund 8 kg

leicht, dazu rund 40 Watt und mehr Features als

man auf den ersten Blick sieht. Doch der Deluxe

bringt vor allem den Sound auf ein neues Level.

Vertrieb Music & Sales; www.musicandsales.com

Internet hughes-and-kettner.com/de/

Preis 1.069,81 € (UVP)

Maße 440 x 170 x 150 mm; rund 8 kg

BesonderesMIDI,PowerSoak(mehrstufigeLeistungsreduzierung),

aufwendige DI-Box mit Ambience Emulation

Fakten

59

ONLINEWEITERLESEN

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www.musicnstuff.de 1 | 2016

www.musicnstuff.de/guitars/article/test-hughes-kettner-tubemeister-deluxe-40

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Test: Roland EC-10 El Cajon

Auf neuen Wegen

Vertrieb Roland Germany GmbH

Internet www.rolandmusik.de/products/el_cajon_ec-10e

Preis 459 € (UVP)

Material Korpus–MDF/Spielfläche–Sapeli

Trigger 2 Stück / integriert / „Edge“ & „Head“

Sounds 30Kits/2verschiedeneSoundsproKit

Fakten

R oland ist für seine Innovationen, sein Weiter-

denken, aber auch sein Querdenken bekannt.

So war es nur eine Frage der Zeit – vor allem in

einer Welt zunehmender elektronischer Effekte

in akustischen Setups –, bis sie ihre 1A-Trigger mit

ihren State-of-the-Art-Soundmodulen kombinie-

ren und in ein Cajon einbauen würden.

Das El Cajon vereint ein akustisches Cajon mit

elektronischen Soundeffekten. Dabei steht das

„El“ nicht für den spanischen Artikel, sondern

für Electronic Layered. Der Aufbau ist anders als

gewohnt: Das Resonanzloch sitzt vorn und dient

gleichzeitig als Lautsprecheröffnung – auf der

Rückseite befinden sich die Anschlüsse sowie das

Batteriefach. Richtig, das El Cajon muss nicht an

der Leine liegen. Mit sechs AA-Batterien kannst

du laut Hersteller bis zu 12 Stunden grooven. Coo-

les Add-on: Geht dir mal die Puste aus, kannst du

dank des Mix-In-Eingangs das Cajon einfach als

Mini-PA nutzen. Externe Audioquelle angestöpselt

und schon geht die Party weiter. Als System dient

eine Abwandlung des Roland Micro Cube GX. Das

Cajon eignet sich auch für große Locations: Hier

nimmst du den akustischen Sound wie gewohnt

per Micro ab, den elektronischen schickst du ein-

fach direkt in den Mischer. Gemixt und fertig.

Zwei Trigger sorgen für beste Abnahme. Der mit

„Edge“ bezeichnete Sensor befindet sich in der Mit-

te der oberen Spielkante, der mit „Head“ über dem

unteren Teil des Sichelaufdrucks. Die Balance zwi-

schen den beiden stellst du mittels des auf der Rück-

seite befindlichen „Trigger Balance“-Reglers ein, die

Empfindlichkeit (Threshold) mithilfe des Bedien-

feldes auf der Sitzfläche. Mit diesem wechselst du

auch zwischen den drei Sound-Gruppen „Cajon“,

„Percussion“ und „SFX“ sowie deren jeweils zehn

Unterkits. Somit hast du glatte 30 Kits zur Auswahl.

Rein akustisch betrachtet handelt es sich beim

EC-10 um ein klassisches Snare-Cajon. Der Bass

ist eher im Mittenbereich angesiedelt, daher wirkt

die Snare recht präsent, trotzdem ist der Gesamt-

klang relativ trocken. Die Stärken liegen vor al-

lem in der Kombi mit den intergrierten Sounds,

wobei insbesondere die SFX-Kits zu nennen sind.

Diese machen mit ordentlicher PA-Power so rich-

tig Spaß und sind perfekt für Dubstep und Elekt-

ro-Einsätze geeignet. Die Dynamik der Trigger ist

gewohnt gut, trotzdem muss man sich auf ein an-

deres Spielverhalten einstellen.

Manuela Müller

Mit dem EC-10 bringt Roland das klassische Cajon auf ein ganz neues Level. Der Zwitter aus akustischer Groovebox und elektronischen Sounds verspricht dabei maximale Klangvielfalt bei äußerster Flexibilität.

Einfache Bedienung: Egal ob Sound-Wechsel oder

stumm stellen – du bist mit wenigen Knopfdrücken am Ziel.

60

ONLINE

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www.musicnstuff.de/drums/artic

le/test-roland-ec-10

-el-cajon

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Test: Line 6 Relay G70

Mehr als nur Funk Wireless-Systeme sind für Gitarristen live kaum noch wegzudenken. Kein Wunder, sie klin-gen gut, sind günstig und leicht bedienbar. Line 6 geht mit dem Relay G70 noch deutlich weiter. Denn neben Funk ist das kompakte Setup auch Tuner, A/B/C-Box, Booster & DI-Box.

Stimmgerät aktivieren. Darüber hinaus kann man

damit auch zwischen drei Ausgängen (2x Klinke,

1x XLR) wechseln und so etwa zwei Amps und das

Mischpult ansteuern. Besonders praktisch ist das,

wenn man beispielsweise Bass, E- und Akustikgi-

tarre über einen Sender spielen will. Zudem kann

man 16 Sender über einen Empfänger nutzen und

als Presets abspeichern. Auch das Gain lässt sich

dabei einzeln einstellen – sehr praktisch. Der Sen-

der im Metallgehäuse funktioniert außerdem mit

AA-Batterien und Standardklinkenkabel. Ein tol-

les Gesamtpaket zum superfairen Preis.

Jan Hoffmann

D rahtlossysteme sind live für viele Musiker eine

Selbstverständlichkeit. Kein Wunder, es macht

einfach Spaß, kein Kabel hinter sich herzuziehen

– und frühere Probleme wie schlechter Sound, ge-

ringe Reichweite oder komplizierte Bedienung sind

mittlerweile kein Thema mehr. Doch einfach nur

ein blitzsauberes Signal reicht Line 6 nicht mehr.

Das zeigt der Hersteller mit dem Relay G70 (Als G75

auch im Amp-Topper-Format erhältlich).

Auf den ersten Blick sieht das Line-6-System

wie ein gewöhnliches Funksystem im Pedal-

board-Format aus. Doch schon der Fußschalter,

die Bedienelemente und das Display lassen ver-

muten, dass hier mehr geboten wird. Genau so ist

es auch. Mit dem Footswitch lässt sich das Signal

stummschalten und gleichzeitig das integrierte

Vertrieb Yamaha Deutschland; http://de.yamaha.com/

Internet http://line6.com/relay/g70-g75

Preis 530 € (UVP)

Fakten

61

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www.musicnstuff.de 4 | 2015

www.musicnstuff.de/guitars/article/test-line-6-relay-g70.html

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M it seinen kompakten Handy Recordern hat

Zoom den Markt für mobile Audiorecorder

heftig aufgemischt. Kein Wunder, dass man das

Programm bald auch um Handy Video Recorder

ergänzt hat – man hat also die hochwertigen Au-

diorecorder mit einer Kamera ausgestattet. Lei-

der konnten die Kameras zu Beginn nicht mit der

tollen Audioqualität mithalten. Doch das hat sich

mittlerweile geändert, wie der brandneue Q4n be-

weist, der seinen Vorgänger Q4 deutlich übertrifft.

Was geblieben ist, ist das angenehm kompak-

te Format. Mit Akku und Speicherkarte bestückt,

bringt der Zoom Q4n gerade mal rund 175 g auf

die Waage. Und mit eingefahrenen Mikros be-

kommt man die kleine Kamera auch in großen

Hosentaschen unter – im Gigbag oder Rucksack

sowieso. Eingefahrene Kamera? Genau, die bei-

den Mikrofonkapseln sind versenkbar, um die Ka-

mera kleiner zu machen. Zudem kann man zwi-

schen AB- und XY-Anordnung wechseln. Einfach

die Kapseln drehen, den Rest macht der Zoom au-

tomatisch. Ansonsten gibt es an der Kamera wenig

Bedienelemente: Power, Record, Pegel – das war

es. Der Rest wird über den Bildschirm erledigt.

Der Touchscreen ist jetzt eleganter in die Ka-

mera integriert, lässt sich in alle Richtungen

drehen oder auch einklappen. Viel wichtiger

ist aber, dass die Bedienung viel besser funktio-

niert als bei früheren Modellen – der Bildschirm

reagiert einfach besser und schneller. Hier lassen

sich Dinge wie die Videoauflösung (bis zu 3M, also

deutlich mehr Pixel als Full HD beim Vorgänger),

das Audioformat und vieles mehr einstellen, aber

auch die Aufnahmen abspielen. Zudem finden

sich hier verschiedene für Musiker ausgelegte

Programme wie „Concert Low-Light“.

Und in der Praxis? Da toppt der Zoom Q4n den

Vorgänger locker. Der größte Qualitätssprung ist

die Bildqualität. Die ist nicht nur höher auflösend,

sondern liefert vor allem auch bei ungünstigen

(also dunklen) Lichtverhältnissen noch richtig gute

Ergebnisse. Das liegt vor allem am neuen Objektiv,

das deutlich lichtstärker ist. Der Sound ist wie er-

wartet richtig klasse, satt, rauscharm und ergänzt

die bewegten Bilder wunderbar. Eine richtig tolle

Bandkamera für – im Laden – rund 350 Euro.

Jan Hoffmann

Du suchst eine Kamera, die nicht nur geile Bilder macht, sondern auch laute Sounds toll aufnimmt? Dann check mal den Zoom Q4n Handy Video Recorder.

Test: Zoom Q4n

Kamera? Läuft!

Vertrieb Sound Service; www.sound-service.eu

Internet www.zoom.co.jp/

Preis 415,31 € (UVP)

Features 160°-Weitwinkel-Objektiv, Videos in 3M HD, Stereomikros

FaktenKlanglich flexibel: Die Mikrofone des Zoom Q4n ist schnell von AB auf XY drehbar.

62

ONLINE

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www.musicnstuff.de/-r

ecording/article/test-z

oom-q4n

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Test: IMG STAGELINE Spotwash-3048

Das 2-in-1-Licht Beim Spotwash-3048 packt IMG STAGELINE gleich zwei Scheinwerfer in einen Moving Head: Spot und Washer. Damit kann man mit geringem Platz- und Geldeinsatz für vielfältige Lichteffekte auf der Bühne sorgen.

Im Einsatz erweist sich der IMG STAGELINE

Spotwash-3048 als sehr angenehmer und fle-

xibel einsetzbarer Moving Head. Dank seiner

kompakten Bauform und der Möglichkeit ihn mit

dem mitgelieferten Zubehör auch geflogen am Rig

zu benutzen ist der Spotwash-3048 vielseitig ein-

setzbar. Was Lichteinsteigern zusätzlich den Start

erleichtert, ist die Möglichkeit, die integrierten

Lichtshows per DMX abzurufen. Ebenfalls schön

sind die weichen und langsamen Bewegungen,

die dank der 16-Bit-Auflösung möglich sind. Für

sehr leise Events ist der IMG STAGELINE weniger

geeignet, da er im Betrieb hörbare Geräusche ver-

ursacht. Zudem ist die Spot-LED im Vergleich zum

Wash etwas schwach bestückt. Insgesamt bietet

der IMG STAGELINE Spotwash-3048 für sehr klei-

nes Geld aber richtig viele Möglichkeiten und ist

auch ohne Erfahrung angenehm zu bedienen.

Jan Hoffmann

A uch wenn vieles schon aus dem Internet

bekannt ist: Auf der ProLight & Sound in

Frankfurt werden immer noch reichlich neue und

innovative Produkte vorgestellt. Eine Neuheit im

Bereich Bühnenlicht, auf die man sich schon mal

freuen kann, ist der brandneue Spotwash-3048 von

IMG STAGELINE. Und wie der Name schon vermu-

ten lässt, handelt es sich dabei um eine Kombinati-

on aus Spot und Washer – in einem Gehäuse.

Der IMG STAGELINE Spotwash-3048 ist ein

sehr kompakter und gut handlebarer Moving

Head. Die Bestückung mit sechs 8-Watt-RGBW-

LEDs für den Wash-Effekt und der fokussierbaren

30-W-LED für den Spot fällt direkt ins Auge. An-

sonsten ist die Ausstattung praxisgerecht. Auf der

Rückseite befinden sich DMX-Ein- und -Ausgang

sowie der Anschluss für das Kaltgerätekabel, auf

der Vorderseite gibt es vier Taster sowie ein Dis-

play, um Einstellungen und die integrierten Pro-

gramme direkt anzusteuern. Dank des eingebau-

ten Mikrofons und Musik- bzw. Automodus mit

acht Programmen kann man auch ohne Lichtpult

direkt loslegen. Per DMX lassen sich Bewegung

(Pan 540°, Tilt 270°), Farbrad (sieben Farben +

Weiß) und Goborad (sieben Gobos + Spot) steuern.

Vertrieb Monacor International; www.imgstageline.com

Preis 339 € (UVP)

Taster Menu, Down, Up, Enter

Anschlüsse DMX-In/ -Out

Maße 330 x 280 x 280 mm; rund 6 kg

Besonderes Kombi aus Spot und Washer, integrierte Programme

Fakten

63

ONLINEWEITERLESEN

& Videotest sehen

www.musicnstuff.de 1 | 2016

www.musicnstuff.de/-stage/article/test-img-stageline-spotwash-3048

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W as waren professionelle Mischpulte vor

gar nicht allzu langer Zeit für Brocken!

Ein Mixer mit 16 oder mehr Kanälen war alleine oft

schwer zu bewegen. Dazu kamen kühlschrankgroße

Sideracks für Effekte – und dann noch die Verkabe-

lung. All das kann man heute ganz bequem in einem

kleinen Paket wie dem neuen RCF M18 bekommen.

Und der bietet noch einige coole Extras, für die man

früher noch mehr Equipment hätte schleppen müs-

sen. Doch was haben wir hier eigentlich genau?

Packt man den RCF M18 aus, blickt man zu-

nächst auf ein schickes Kistchen aus Kunststoff,

nicht mal so groß wie ein Schuhkarton und weni-

ger als 3 kg leicht. Es wirkt sehr stabil, man kann es

aber auch in ein 19"-Rack packen. Alle Anschlüsse

befinden sich auf der Rückseite. Hier gibt es satte

20 Inputs (6x XLR, 2x Kombibuchse, 2x Hi-Z-Klinke,

8x Klinke & Stereo-USB), zwei Main-Outs, 6 Aux-We-

ge sowie MIDI-In & -Out, Headphone-Out und eine

Foot switch-Buchse. Abgerundet wird das Ganze von

einem Netzwerkanschluss und der WLAN-Antenne.

Eins der coolsten Features am RCF M18 ist das

integrierte WLAN-Netzwerk. So muss man den

Mischer nicht mit einem Netzwerk verkabeln, um

es per Smartphone oder Tablet bedienen zu kön-

nen. Da es am Mixer keine Bedienelemente gibt,

läuft die komplette Bedienung über iOS-Geräte mit

der kostenlosen MixRemote-App (die Android-Ver-

sion ist gerade in der testphase). Hiermit kann man

nicht nur die Kanäle, Aux-Wege und Effekte steu-

ern, sondern auch auf eine weitere richtig coole

Funktion des RCF M18 zugreifen. Denn über die

beiden Hi-Z-Inputs kann man Gitarren und Bässe

direkt an den Digitalmischer anschließen und per

integrierter Software (7 Gitarren- und 4 Bassamp-

modelings) direkt richtig fette Sounds erzeugen –

und per MIDI natürlich auch wechseln. Geile Idee.

Wer ein All-in-one-Misch pult für seine Band

sucht, für den ist der RCF M18 ein heißer Tipp.

Er bietet massig Features, leichte Bedienbarkeit

und klingt richtig gut. Für detaillierte Infos emp-

fehlen wir unseren ausführlichen Test auf www.

musicnstuff.de.

Jan Hoffmann

Es gibt kaum Musikerequipment, bei dem sich in den letzten Jahren so viel getan hat wie bei den Mischpulten. Nach der Digitalisierung suchen die Hersteller jetzt nach komplett neuen Bedien­konzepten. So wie RCF mit dem M18, bei dem die Steuerung komplett über Mobilgeräte läuft.

Test: RCF M18 Digital Mixer

Mixing ganzbequem

Vertrieb dB Technologies; https://www.dbtechnologies.de/

Internet http://mixer.rcf.it/m-18-digital-mixer-de.html

Preis 1.096 € (UVP)

Highlights Eigenes WLAN-Netzwerk, hochwertige Channel Strips &

Effekte,integrierteGitarren-&Bassamps

Maße 88 x 345 x 180 mm; rund 2,5 kg

Fakten

Die Mix - Remote-App: Per Software steuert man nicht nur den Mischer, sondern auch Effekte und Ampmodelings.

64

ONLINE

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und mehr erfahren

www.musicnstuff.de/-s

tage/article/test-rc

f-m18.htm

l

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TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Der Einsendeschluss ist der jeweils angegebene Monat, es gilt bei E-Mail das Versanddatum, ansonsten zählt das Datum des Poststempels. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden über die bei der Teilnahme ange-gebene E-Mail-Adresse benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklärst du dich einverstanden, dass dein Name im Fall des Gewinns veröffentlicht wird. Die Gewinner werden unter www.musicnstuff.de/winner bekannt gegeben.Am Gewinnspiel nimmt jeder teil, der das Online-Formular unter www.musicnstuff.de/winthatstuff ausfüllt und abschickt, uns eine E-Mail mit dem Namen des gewünschten Preises an [email protected] sendet oder uns eine Postkarte an Music nStuff, Postfach 1220, 82134 Olching zukommen lässt.

Dieses Gewinnspiel wird von der Media nStuff GmbH veranstaltet. Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnahmeberech-tigt sind alle Personen, die zum Zeitpunkt ihrer Teilnahme mindestens 18 Jahre alt sind. Mitarbeiter und deren Angehörige der Media nStuff GmbH sowie der Sponsoren sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Alle Angaben zum Datenschutz und zur Verwendung der Daten sind im Bereich Datenschutz auf der Website www.musicn-stuff.de zu finden. Zudem gelten unsere allg. Geschäftsbedingungen, nachzulesen auf www.musicnstuff.de/AGB.

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Generiert mit Xwords – dem kostenlosen Online-Kreuzworträtsel-Generator. (www.xwords-generator.de)

Modulare Synthesizer sind inzwischen

Mainstream. Dank Software und dem Euro-

rack-Hardwareformat ist es sehr einfach, mit ein

paar Modulen einen eigenen Synth oder Effekt

zusammenzustellen. Letzteres ist übrigens auch

für Gitarristen ganz interessant. Wir erläutern dir

anhand von leicht nachvollziehbaren Beispielen,

wie einfach der Einstieg in diese Welt ist.

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VORSCHAU:Workshop: Modulare Synthese leicht gemacht

Heft 2/2016erscheint im Juni

2016

1. Für welchen Film bekam Hans Zimmer seinen ersten Oscar? (Der König der ...)

2. Wo steht die Golden Gate Bridge? (San ...)

3. Wie nennt man die neueste Regeländerung für Musikerfunk? (Digitale ...)

4. Wie nennt man die kleinste Ukulelen-Bauform?

5. Aus welchem Gebrauchsgegenstand entstand das Cajon?

6. Wie nennt man das digitale Steuerprotokoll für Bühnenlicht (Abkürzung)?

7. Wie heißt die bekannteste Verwertungsgesellschaft für Musiker in Deutschland?

8. Wo findet die Musikmesse seit 1980 jährlich statt?

9. Wie nennt man den Teil eines Verstärkers vor der Endstufe (englisch)?

10. Wie nennt man den elektronischen Sensor für den Anschlag (etwa bei E-Drums)?

11. Was wird bei den meisten Mikrofonen durch Schallwellen in Schwingung gebracht?

66 1 | 2016 www.musicnstuff.de

IMPRESSUM

das Magazin für Musiker und Technikerwww.musicnstuff.de [email protected]

HERAUSGEBER

Media nStuff GmbH Postfach 1220 82134 Olching Telefon: +49 (0) 81 42 / 30 55 - 70 www.medianstuff.de [email protected] Geschäftsführung: Manuela MüllerREDAKTIONChefredaktion: Jan Hoffmann (V.i.S.d.P.) [email protected] Redaktionelle Mitarbeiter: Verena Bößmann, David Fabian, Nicolaj Gruzdov, Paul Horgen, Robert Knaser, Manuela Müller, Malte Stamm-Gadow, Marco Sulek, Sebastian Voss, Ilona Wahr Fotos und Grafiken: Jan Hoffmann, Manuela Müller Titelfoto: Steve Gillet (Hans Zimmer live) Marketing: Jan Hoffmann Organisation: Jan Hoffmann Lektorat: www.wortgewand-bremen.deGESTALTUNG Grafikleitung: Isabel Richardt Titelgestaltung: Isabel RichardtDRUCKEvers & Evers GmbH & Co. KG Ernst-Günter-Albers-Straße 25704 Meldorf www.evers-frank.deANZEIGENKONTAKT (Print und Online)Sabine Frischmuth, Mediaberatung & Anzeigenverkauf (Instruments nStuff & People nStuff) Telefon: +49 (0) 22 41 / 95 89 905 E-Mail: [email protected] Müller (Stage nStuff & Recording nStuff) Telefon: +49 (0) 81 42 / 30 55 3 – 71 E-Mail: [email protected] gelten die Preise der Anzeigepreisliste Nummer 4 vom 01.01.16.INFORMATIONENInhaber der Media nStuff GmbH sind zu gleichen Geschäftsanteilen: Jan Hoffmann, Barbara Müller und Manuela Müller. Veröffentlichung gemäß BayPrG § 8.Für unverlangt eingesendetes Text- und Bild-material wird keine Haftung übernommen. Der Export des Magazins „Music nStuff – das Ma-gazin für Musiker und Techniker“ und dessen Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags zulässig. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeits friedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.Bankverbindung: Postbank KtoNr: 384 824 805 BLZ: 700 100 80 IBAN: DE59 7001 0080 0384 8248 05 BIC: PBNKDEFFAmtsgericht Cottbus, HRB 11564 CB Steuernummer: 057/114/02375 UST ID-Nr.: DE 290700231Auflage: 80.000

Musiker-Quiz

ANZEIGENINDEXU2 Shure Distribution Deutschland mbH U3 Yamaha Music Europe GmbH (Line 6)U4 Musikhaus Thomann (50.000 Expl.)U4 db Technologies (30.000 Expl)03 Musik Wein 05 Sound Service GmbH (ESP/LTD)09 König & Meyer11 Sound Service GmbH (Apogee)15 Schlagwerk GmbH17 Abbey Road Institute21 Alfred Music Publishing23 Sennheiser electronic GmbH & Co. KG27 SOMMER CABLE GmbH31 Meinl Distribution35 Roland Germany GmbH37 Tascam Division, TEAC Europe GmbH41 Adam Hall GmbH43 Music & Sales Professional Equipment47 Steinigke Showtechnik GmbH49 Monacor International57 Musikmesse61 Lehle

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