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6 FOTOS: KEVORK DJANSEZIAN/ LARRY BUSACCA/GETTY IMAGES FOR NARAS ( 5 ) , KEVIN MAZUR/WIREIMAGE/ GETTY IMAGES ( 2 ) , DPA BILDFUNK LOS ANGELES Hier glitzern die MEGA-STARS SOCIETY Lady Gaga ehrte den verstor- benen Weltstar David Bowie mit einem siebenmi- nütigen Medley seiner Hits Du auch hier? Chartbreaker Ed Sheeran (l.) umarmt Ryan Tedder von der Band OneRe- public Blitzlicht- Spurt! Popstar Justin Bieber, (r.) mit sei- nem kleinen Bruder Jaxon (beide trugen Saint Laurent) Für Euch soll‘s blaue Konfetti regnen... Tay- lor Swift verklebte die VIP-Outfits während ihrer Performance mit unzähligen Plastik- schnipseln Wer viel trainiert, darf ruhig etwas mehr zeigen: Football-Star Russell Wilson und seine kna- ckige Hip-Hop- Freundin Ciara Hat ein Händchen für Musik: Sängerin Adele im Staples Center Tattoo-Pirat: Schau- spieler Johnny Depp (l.) und Alice Cooper sind „Hollywood Vampires“ Brisant, bewegend, bom- bastisch: Der Auftritt von Rapper Kendrick Lamar Tut das eigentlich weh? Sängerin Selena Go- mez (l.) mit gequetsch- ter Brust und US-Star Amber Heard GRAMMY VERLEIHUNG Pleiten, Pech & ganz große Momente: Autorin und Lifestyle-Profi Ariane Sommer berichtet vom wichtigsten Musikpreis der Welt 96 BUNTE 9 | 2016 D ie sensationellen 33 Grad am Tag der Verleihung wurden nur von den Temperaturen auf dem roten Teppich über- troffen. Die Grammys sind berühmt für die extravaganten und extrem hei- ßen Outfits. Entsprechend beginnen die Vorbereitungen für den perfekten Auf- tritt Wochen vorher. Gesichter werden – Messer war gestern – per Ultraschall- Lifting gestrafft. Man fastet mit dem neuen It-Getränk Kaktus-Wasser, das sorgt für pralle Haut und erhöhten Stoff- wechsel. Hartnäckigen Fettpölsterchen wird mittels Kältetherapie in der Cry- osauna der Garaus gemacht. Fans der Prozedur, zu denenModel Bella Hadid zählt, schwärmen, dass man bis zu 800 Kalorien in drei Minuten wegbibbern kann. Bizarr? Nein, Business! Coolster Trend der Grammys: Haarstyling so läs- sig wie Los Angeles, als sei man just vom Strandtuch gerollt. Selbst Adele, sonst für festgesprühte Frisuren bekannt, überraschte mit locker, luftigem Look. Die Grammys sind – im Gegensatz zu vielen Shows – ein traditionell tro- ckener Event. Wilde Party? Fehlanzeige! Während der Verleihung gibt es ledig- lich Wasser aus Plastikflaschen. Außer man sitzt neben Ed Sheeran, der einen Flachmann aus dem Backstage Be-

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Page 1: , KEVIN MAZUR/WIREIMAGE/ D Hier glitzern diearianesommer.com/wp-content/uploads/BUNTE_GRAMMYS-BU09...Demi Lovato auf der Bühne seine Hits interpretierten. Erst vor Kurzem verriet

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Hier glitzern die MEGA-STARS

SOCIETY

Lady Gaga ehrte den verstor-

benen Weltstar David Bowie mit einem siebenmi-

nütigen Medley seiner Hits

Du auch hier? Chartbreaker Ed Sheeran (l.) umarmt Ryan Tedder von der Band OneRe-public

Blitzlicht-Spurt! Popstar Justin Bieber,

(r.) mit sei-nem kleinen

Bruder Jaxon (beide trugen

Saint Laurent)

Für Euch soll‘s blaue Konfetti regnen... Tay-lor Swift verklebte die VIP-Outfits während

ihrer Performance mit unzähligen Plastik-

schnipseln

Wer viel trainiert, darf ruhig etwas mehr zeigen: Football-Star Russell Wilson und seine kna-ckige Hip-Hop-Freundin Ciara

Hat ein Händchen für Musik: Sängerin Adele im Staples Center

Tattoo-Pirat: Schau-spieler Johnny Depp (l.)

und Alice Cooper sind „Hollywood Vampires“

Brisant, bewegend, bom-bastisch: Der Auftritt von Rapper Kendrick Lamar

Tut das eigentlich

weh? Sängerin

Selena Go-mez (l.) mit gequetsch-

ter Brust und US-Star

Amber Heard

GRAMMY VERLEIHUNG Pleiten, Pech & ganz große Momente: Autorin und Lifestyle-Profi Ariane Sommer

berichtet vom wichtigsten Musikpreis der Welt

96 BUNTE 9 | 2016

Die sensationellen 33 Grad am Tag der Verleihung wurden nur von den Temperaturen auf dem roten Teppich über-

troffen. Die Grammys sind berühmt für die extravaganten und extrem hei-ßen Outfits. Entsprechend beginnen die Vorbereitungen für den perfekten Auf-tritt Wochen vorher. Gesichter werden – Messer war gestern – per Ultraschall-Lifting gestrafft. Man fastet mit dem neuen It-Getränk Kaktus-Wasser, das sorgt für pralle Haut und erhöhten Stoff-wechsel. Hartnäckigen Fettpölsterchen wird mittels Kältetherapie in der Cry-osauna der Garaus gemacht. Fans der

Prozedur, zu denenModel Bella Hadid zählt, schwärmen, dass man bis zu 800 Kalorien in drei Minuten wegbibbern kann. Bizarr? Nein, Business! Coolster Trend der Grammys: Haarstyling so läs-sig wie Los Angeles, als sei man just vom Strandtuch gerollt. Selbst Adele, sonst für festgesprühte Frisuren bekannt, überraschte mit locker, luftigem Look.

Die Grammys sind – im Gegensatz zu vielen Shows – ein traditionell tro-ckener Event. Wilde Party? Fehlanzeige! Während der Verleihung gibt es ledig-lich Wasser aus Plastikflaschen. Außer man sitzt neben Ed Sheeran, der einen Flachmann aus dem Backstage Be-

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E ST. MORITZ

DANKE für eine halbe MILLION

Schicke Schleife! Sängerin Carrie Un-derwood in einem Kleid von Nicolas Jebran

Eklat: Ex-Beatle Sir Paul McCartney kam nicht in einen Club – die Türsteher erkannten ihn nicht

Rund & blond: Model Chrissy Teigen (schwanger, l.) und Christina Aguilera

Popstar Ariana Grande

(in Romona Keveza,

Clutch: Jimmy Choo)

Opernstar Anna Maria Kaufmann, Designerin Christina Duxa und Model Natalie Lefevre (alle in Christina Duxa Couture)

Zugeknöpft & offenherzig: Model Bella

Hadid und der Sänger

The Weekend

Yo, Man! Soul-Ikone Stevie Wonder war

auch da

Diese drei haben Beats im Blut (v. l.): Sänger Bruno Mars, DJ Mark Ronson und Popstar Lionel Richie

Endlch ein Enkel: Schauspi-lerin Monika Peitsch und Sven Hansen-Höchstedt wur-den Großeltern

Szenewirt Stephan Kuffler

und seine elegante Ehefrau

Stephanie

Mit Brille und Bart: Schauspie-ler Friedrich von Thun und seine Tochter Gioia

Anton „Tony“ Graf von Faber-

Castell und Daisy Rosemeyer

Zur Berlinale ging er nicht, aber hier machte er einen dicken Fang: Schauspieler Elmar Wepper mit Ehefrau Anita und einer köstlichen Königskrabbe im Seehaus

Sheba Medical-Fans: Helen

zu Oettingen Wallerstein und

Renate Gräfin Rehbinder

Immer mit schmucker Begleitung:

Juwelier Thomas

Jirgens mit Model Isabel

Neumair

Dr. Charlotte Knobloch (l.) und Dr. Antje Katrin Kühnemann

Mit Fisch fängt man VIPs. Die Schlange vor der Garderobe reichte bis in den Englischen Garten. Alle da: Grafen, Fürs-ten, TV-Stars, Sänger, Society, um „Fish & Friends“ zu ferien – den Auftakt der Fischwochen im Traditionslokal Seehaus. Die Wiesnwirte Stephan und Sebastian Kuffler luden mit Daisy Rosemeyer-Elbers und Anton Graf von Faber-Castell zu Königskrabbe, Sushi, Ren-

ke und mehr. Seit 30 Jahren ist das ein Pflichttermin nach Fasching. Die Glücklichste im Society-Schwarm war Moni-ka Peitsch. Die Schauspielerin wurde erstmals Oma. Enkel Ti-tus ist vier Wochen alt, lebt in Berlin. „Ich bin glückselig, hatte schon geglaubt, ich werde nie-mals Großmutter“, strahlte sie. Nette Idee: Am Eingang stand eine große rote Box für Spen-den an die Flüchtlingshilfe.

MÜNCHEN

Elmar mit den Scherenhänden

SOCIETY

98 BUNTE 9 | 2016

Im Carlton Hotel traf sich die So-ciety zur „Hot Party in the Snow“. Ein Super-Event: Denn der Erlös des Abends, 500.000 Euro, wur-den dem Sheba Medical Center in Israel gespendet. Dort werden jedes Jahr mehr als 1,5 Mio. Men-schen behandelt – unabhängig von Religion, Hautfarbe oder Sta-tus. Gerade in diesen Krisenzei-ten ist das wichtiger denn je.

reich eingeschmuggelt hatte. Trotzdem war die Laune des Publikums blendend, denn auf der Bühne jagte ein Kracher den nächsten. Allen voran Taylor Swift mit ih-rer fulminanten Eröffnungsperformance. Gegen Ende des Songs „Out of the Woods” ließ „Taytay“ Konfetti und blauen Glit-ter aus Publikum explodieren. Das Zeug klebte noch stundenlang in Haaren und Kleidern.

Außerirdisch gut war die Hommage

von Lady Gaga an Popikone David Bowie. Wurde die Sängerin noch vor wenigen Wochen kritisiert, sie sei nur noch eine blasse Version ihrer selbst, bewies Gaga mit ihrer Verwandlung zur „Lady Star-dust”, dass sie „es” immer noch hat, das geniale Etwas. Von gemeinsamen Freun-den weiß ich, dass die Popdiva ihrer Kre-ativität zu Hause in einem eigens dafür zur Verfügung stehenden Zimmer frei-

en Lauf lässt: Neue Konzepte, Ideen und Inspirationen malt sie dort auf die Wän-de. Am nächsten Tag werden diese wie-der weiß gestrichen.

Ebenfalls weit vom Ende seiner Karri-ere entfernt ist Lionel Richie. Der von der Grammy-Akademie als Persönlichkeit des Jahres geehrte Soulsänger war sichtlich gerührt, als Stars wie John Legend und Demi Lovato auf der Bühne seine Hits interpretierten. Erst vor Kurzem verriet er mir, dass er in keinster Weise ans Auf-hören denkt: „Ich bin heute beschäftigter denn je.” Die nächsten acht Monate ist er auf Welttournee, auch in seiner deutschen Lieblingsstadt Berlin. Zudem ist er unter die Designer gegangen, launchte gerade eine Luxus-Hausdeko-Kollektion.

Neben leuchtenden Momenten und perfekten Inszenierungen beeindruckten die Grammys dieses Jahr auch durch Plei-ten und Pannen. Etwa das Sound-Deba-kel, das Adeles Auftritt ruinierte und die gefrustete Sängerin die Nacht in einem Burger Restaurant beenden ließ. Oder Ri-hannas last minute „Ich habe kaputte Stimmbänder”-Absage. Insider behaup-ten allerdings, RiRis Stimmbänder hät-ten während eines massiven Wutanfalls kurz vor Beginn noch bestens funktio-niert. Oder Johnny Depps Nuschel-Ein-lage während der Performance mit seiner neuen Band „The Hollywood Vampires”.

Gerade diese Imperfektionen ma-chen die Live Show so großartig. Ein Stück Authentizität abseits des sonst in der Popmusik vorherrschenden Perfekti-onswahns, den technisch zu Tode nach-bearbeiteten Soundtracks und gephoto-shopten Videos. Bei den Grammys erlebt man Megastars als Menschen.

Mein Highlight? Der Moment, in dem Kendrick Lamar sprichwörtlich die Bude zum Brennen brachte. Lamar, der aus dem sozialen Brennpunkt Compton im Süden von Los Angeles stammt, scho-ckierte mit politischem Statement, the-matisierte Rassismus und Diskriminie-rung. In Ketten gelegt begann der Rapper seinen Auftritt inmitten einer Gefäng-niszellen-Kulisse und ließ ihn vor einem riesigen Feuer enden. Nackte Wut statt nackter Tatsachen. Dafür gab es Stan-ding Ovations. Und einen Gratulations-Tweet vom Weißen Haus. Auch wenn mit Album of the Year der wichtigste Grammy an Taylor Swifts „1989” ging, war Lamar der heimliche Gewinner des Abends. Und er verlieh den Grammys ganz nebenbei kulturelle Relevanz.

Autorin Ariane Sommer (neu-es Buch: „Lieben lassen“) lebt in Los Angeles, ist mit vielen Stars per Du. Für BUNTE ver-fasste sie den Grammy-Text

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