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lebens WEGE Gesundheits- und Sozialregion WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN, EFERDING Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 / Ausgabe 10 / Oktober 2014 Zugestellt durch Post.at-Gruppe Systemfehler: IMMUNSYSTEM Umwelt, Einflüsse & Konsequenzen

& Konsequenzen Systemfehler: IMMUNSYSTEM02 lebens 03 aktuell in Oberösterreich 07 umwelt & Gesundheit Systemfehler: Krank durch Umwelt 08 träger zu Wort Entwicklungen von Umwelt

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Page 1: & Konsequenzen Systemfehler: IMMUNSYSTEM02 lebens 03 aktuell in Oberösterreich 07 umwelt & Gesundheit Systemfehler: Krank durch Umwelt 08 träger zu Wort Entwicklungen von Umwelt

lebensWEGEGesundheits- und Sozialregion wELS, wELS-LaND, GRiESKiRCHEN,EfERDiNG

Das informationsjournal von wE.G.E. 42 / Ausgabe 10 / Oktober 2014 zugestellt durch Post.at-Gruppe

Systemfehler: IMMUNSYSTEM

Umwelt, Einfl üsse & Konsequenzen

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02 lebens

03 aktuell in Oberösterreich

07 umwelt & Gesundheit Systemfehler: Krank durch Umwelt

08 träger zu Wort Entwicklungen von Umwelt & Gesundheit 11 Geplagt Allergisch auf die Natur

14 umweltmedizin Ursachenforschung als Detektivarbeit

16 neue krankheitsbilder Umwelteinfl üsse und die Gesundheit

19 pfl egealltag Entlastung pfl egender Angehöriger

20 Gesundheitsvorsorge der Zukunft

22 demenz Eine wahre Begebenheit

23 Ernährungsaspekte Der richtige Umgang mit Demenz

Impressum: medieninhaber und herausgeber: pka private krankenanstalt Wels betriebsgmbh, Grieskirchner Straße 49, 4600 Wels; redaktions-team: mag.a kerstin pindeus (klinikum Wels–Grieskirchen, koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit WE.G.E. 42), maximilian aichinger, mSc dipl. kh-bw. (Vkd) (klinikum Wels–Grieskirchen, koordinator arGE und projekte WE.G.E. 42), tanja Szakács, mag. paul zehetner (beide magistrat Stadt Wels), mag. harald Schmadlbauer (oÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, referat für Öffentlichkeitsarbeit und kommunikation), Stefanie Jetschgo (Sozialhilfeverband Eferding), maria Gabriele kerschhuber (Sozialhilfeverband Grieskirchen), karina huber (Sozialhilfeverband Wels-land), mag.a Susanne Sametinger, mag.a Gabriele dietrich (beide ärztekammer für oberösterreich), ulrike Wazek (wazek & partner linz); layout: wazek & partner linz, druck: nÖ. pressehaus; bildnachweis: nik Fleischmann, klinikum Wels–Grieskirchen, Stadt Wels, bh Wels-land, bh Grieskir-chen, bh Eferding, oÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, ärztekammer für oberösterreich, offenlegung nach dem § 25 mediengesetz: informationen über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-land, Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42); p.b.b. Erscheinungsort Wels, Verlagspostamt 4600 Wels; kontakt: [email protected] (mag.a kerstin pindeus)

24 Vorsorgliche umwelt Das Brustgesundheits- zentrum Wels

26 Quartier Gartenstadt Wels reagiert mit vielseitigem Zentrum

29 Gläubige umwelt Wenn aus Glauben Spiritualität wird

30 im Gespräch Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs: Sr. Beatrix Mayrhofer

Gesund.Sozial.Versorgt.

mit WE.G.E. 42

aktuEll

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WEGE 03

aktuEll

Das ausgewiesene Qualitätsmerkmal „Selbsthilfe-freundliches Krankenhaus“ stellt einen wichtigen Beitrag zur Patientenorientierung dar. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die MitarbeiterInnen des Klinikums Wels-Grieskirchen das Erfahrungswissen der Selbsthilfegruppen und deren VertreterInnen aktiv unterstützen und als Kontaktschnittstellezwischen PatientInnen und Selbsthilfegruppen vermitteln. Gerade bei chronischen Erkrankungen oder bei der Bewältigung einer Krankheit kann eine Selbsthilfegruppe einen wichtigen Beitrag leisten. Als selbsthilfefreundliches Krankenhaus bietet das Klinikum zudem Präsentati-onsmöglichkeiten für die Selbsthilfegrup-pen OÖ (kurz: SHOÖ) und deren Tätig-keitsbereiche im Krankenhaus sowie auch online. InteressentInnen finden auf lebens-WEGE-online.at bzw. auf klinikum-wegr.at neben der Versorgungsmap alle Selbsthilfe-gruppen sowie deren Angebote.

klinikum ist „Selbsthilfe-freundliches krankenhaus“

Selbsthilfegruppe einen wichtigen Beitrag leisten.

lebens-klinikum-wegr.at

neben der Versorgungsmap alle Selbsthilfe-

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32 Soziale umwelt Pfl egefamilien in Oberösterreich

34 Stimmen aus der Region

36 im Gespräch Generalstabschef General Mag. Commenda

38 Fussgesundheit Optimal durch den Alltag getragen

39 hilf mit! Aktiv mit den CliniClowns OÖ

40 mythos: Gesundheit Was ist Fakt, was ist Fiktion?

42 Wer hilft wie? Kompetenzeinrichtungen

46 aktiv Kreuzworträtsel

47 Einladung Tag der off enen Tür der neuen Psychiatrie

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04 lebens

GESundE kÜchE:mahlzeit mit mehrwert

Ehrenamtliche mitarbeiterinnen für ,individuelle hilfe‘ gesucht

Das Zertifikat „Gesunde Küche“ ist ein Marken-zeichen oberösterreichischer Qualität, das einmal jährlich durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer an ober-österreichische Betriebe vergeben wird. Die Kriterien zum Erhalt der Auszeichnung sind: kalorien- und fettärmere Kost zubereiten und Ernährungsexperten zu Rate ziehen. Besonderes Augenmerk erhalten vegetarische Gerichte, Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, pflanzliche Öle und ein gesteigertes Fischangebot. Der Begriff „Gesunde Küche“ steht nicht nur für guten Geschmack, sondern auch für eine regionale und saisonale Küche im Sinne einer optimalen Mischkost.

In diesem Jahr hat das Klinikum Wels-Grieskirchen dieseAuszeichnung erhalten und konnte durch die richtige Balance von Fleischspeisen und vegetarischen Gerichten den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen.

Hilfeleistung haben. Nicht nur Angehörige werden dadurch entlastet, Betroffene erhalten durch die Mit-hilfe von ehrenamtlich tätigen Menschen ein großes Stück Lebensqualität zurück. Ob für zwei Stunden in der Woche oder zwei Stunden im Monat – dieser Einsatz lohnt sich!

Besuchsdienste, in denen man spazieren, wandern, schwimmen geht oder Ausflüge macht, Freizeitak-tivitäten, wie Vorlesen, Karten- oder Brettspiele, ausüben, die Begleitung ins Kino, Theater oder zu Ausstellungen – die Unterstützung im Alltag kann durch kleine Gesten ganz groß werden. Der Verein Miteinander sucht laufend ehrenamtliche Mitarbei-terInnen, die sich genau dafür zur Verfügung stellen und Freude an individueller und bedarfsorientierter

aktuEll

Viele menschen brauchen nur ein wenig un-

terstützung, um ihnen im alltag ein selbststän-

diges leben in den eigenen vier Wänden zu

ermöglichen. der Verein miteinander hat sich

dieses zur aufgabe gemacht.

InteressentInnen an der ,individuellen Hilfe‘ erfahren alles zum Thema hier:

Verein Miteinander, Karlheinz Reichert, Oberfeldstraße 105b, 4600 Wels, 07242/69 210 11, www.miteinander.com | [email protected]

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WEGE 05

Der älteste Trakt des Hauses ‚Leopold Spitzer‘ in der Hans-Sachs-Straße wird nach Abriss im kommen-den Jahr vom Planungsbüro DI Heimo Grusch aus Hohenzell im Innkreis neu errichtet.

Das Büro setzte sich mit der kompakten und wirt-schaftlichen Planung beim Architekturwettbewerb ge-gen insgesamt 37 Konkurrenten durch. 72 Bewohner- Innen werden nach Fertigstellung in sechs Hausge-meinschaften inkl. Pflegeservicecenter Platz finden. Der Baubeginn ist nach heutigem Stand für Mitte 2015 veranschlagt.

Ab 1. Oktober 2014 bietet das Gemeindeamt Gunskirchen die Möglichkeit zur kostenlosen und unverbindlichen Beratung bezüglich sozialer Belange und übersiedelt damit den Standort der Sozialberatungsstelle Thalheim/Gunskirchen weg von der Musikschule. InteressentInnen können entweder einen Termin per Telefon vereinbaren, einen Haus-besuch in Anspruch nehmen oder aber die telefo-nische Auskunft am Montag (13:00 bis 18:00 Uhr), Dienstag (8:00 bis 12:00 Uhr) und Donnerstag (10:00 bis 13:00 Uhr) in Anspruch nehmen.

aktuEll

SEniorEnhEim hans-Sachs-Straße:

nEu ab mittE 2015

SozialbEratunGS-StEllE GunSkirchEn

Die psychische Erkrankung eines Elternteils oder sogar beider Elternteile hat Auswirkungen auf die gesamte Familie. ELCO bietet dank der Kooperati-on mit der österreichischen Pharmawirtschaft und der Sozialversicherung kostenlos Coaching und Bera-tung für den erkrankten Elternteil und dessen betrof-fenes Umfeld für die Region Wels, Wels-Land und Grieskirchen an.

In Einzel- und/oder Familiengesprächen wird auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen und so die Entwicklung der Kinder, aber auch die Erhe-bung und Aktivierung des Familienumfeldes positiv beeinflusst.

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06 lebens

aktuEll

WiSSEnSchaFtSprEiS 2014der medizinischen Gesellschaft oÖ

Die Medizinische Gesellschaft OÖ ist eine der größ-ten wissenschaftlichen Vereinigungen in Österreich und zählt über 1.900 Mitglieder. Seit Jahrzehnten engagiert sich die Gesellschaft für qualitative Aus- und Weiterbildung der MedizinerInnen Oberösterreichs. So zeichnet sie auch für die wesentlichen Vorarbeiten der Medizinischen Fakultät OÖ verantwortlich, die in mehreren tausend Arbeitsstunden ehrenamtlich gelei-stet wurden. Anlässlich der Festsitzung wurde heuer

zum 25. Mal der Dr.-Walter-Pilgerstorfer-Preis verlie-hen. Ariane Biebl (Landes-Kinderklinik) und Maria Haller (Elisabethinen Linz) durften sich über diese Auszeichnung freuen. Aber auch Professor Kurt Lenz, ehemaliger Primar der Barmherzigen Brüder Linz, wurde für seine jahrelange Aktivität für die Gesellschaft mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

Die Ernennung der korrespondierenden Mitglieder stellte dann das Highlight des Abends dar. „Dr. Elgin Drda als Vertreterin des Landes OÖ, Rektor Professor Hagelauer (JKU), Vizerektor Professor Kalb (JKU) sowie Dekan Professor Lukas (JKU) waren und sind kongeniale PartnerInnen der Gesellschaft zur Errich-tung der für unser Bundesland so wichtigen Medizi-nischen Fakultät und haben sich diese Ehrung mehr als verdient“, so Professor Klaus Schmitt in seiner Lau-datio.

bereits zum 25. mal wurde der Wissenschaftspreis der medizinischen Gesellschaft oÖ, der

dr.-Walter-pilgerstorfer-preis, verliehen. im Schloss puchberg bei Wels fand außerdem im würde-

vollen rahmen die Ehrung der verdienstvollen partnerinnen im bemühen um die Errichtung einer

medizinischen Fakultät oÖ statt.

„Die mehr als 100-jährigen Bemühungen unserer Ge-sellschaft um eine Ärzte-Ausbildung in Oberösterreich sind nun endlich von Erfolg gekrönt. Die medizinische Versorgung wird sich durch die Medizinische Fakultät weiter verbessern und interessante Synergien mit der medizinnahen Wirtschaft werden sich entwickeln.“

Univ.-Prof. Dr. Josef Th aler

v. l. n. r.: Dekan Univ.-Prof. Mag. Dr. Lukas, Rektor o. Univ.-Prof. DI Dr. Hagelauer, OA Dr. Biebl, Mag. Dr. Drda, Vizerektor Univ.-Prof. DDr. Kalb, Dr. Haller, Prim. Univ.-Prof. Dr. Siostrzonek, Univ.-Doz. Dr. Prischl, Prim. Univ.-Prof. Dr. Lenz, Prim. Univ.-Prof. Dr. Schmitt

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WEGE 07

umWElt & GESundhEit

die auswirkungen der umwelt auf unsere Gesundheit haben sich in den vergangenen

Jahren gewandelt. mücken werden aggressiver, allergien nehmen rasant zu und plötzlich

kümmert es uns, was in unserem deo enthalten ist. die hypersensibilisierung fi ndet nicht

nur in Form von körperlichen reaktionen statt, sondern auch in unserem bewusstsein,

in unserer Wahrnehmung und in unserem Verhalten. lebensWEGE wirft in dieser ausgabe

einen kritischen blick auf die äußeren Faktoren, die uns tagtäglich berühren.

SYStEmFEhlEr: krank durch umwelt

Um-weltIn unserem Alltag sind wir viel-fältigen Umwelteinflüssen ausge-setzt. Die daraus resultierenden Wechselwirkungen beschäftigen nicht nur Medizin, Forschung und Ökologie, auch die sozialen Entwicklungen des Menschen in der sogenannten ,westlichen Kul-tur‘ sind betroffen und wirken sich auf unsere Gesundheit aus.

Soziale Vereinsamung, bereits un-ter Neurodermitis und Allergien leidende Kleinkinder, die Verla-gerung des Glaubens hin zu eso-terischen Methoden, der Bedarf an Pflegefamilien, Umweltmedi-zinerInnen, die nach und nach in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses geraten, und mangelnde Biodiversität sind nur einige Fak-toren der Symbiose Mensch und Umwelt, die vermehrt aus dem Gleichgewicht geraten ist.

allergie, Glaube, KatastropheIn dieser lebensWEGE-Ausgabe

haben wir bewusst den breitenBogen über all diese Aspekte gespannt und SpezialistInnen aus verschiedensten Fachbereichen be-fragt. Dr. Franz Eitelberger und Dr. Werner Saxinger vom KlinikumWels-Grieskirchen berichten über Entstehung, Ursachen und Be-handlungsmethoden von Allergien, Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Frauenorden Österreichs, hat mit uns über die Verweltlichung des Glaubens gesprochen und Mag. General Commenda, Gene-ralstabschef des Österreichischen Bundesheers, nimmt zum Thema Katastrophenschutz Stellung.

Einen Einblick in unsere sozialen Strukturen hat uns die Kinder- und Jugendhilfe Eferding ermög-licht und uns Fragen zum Thema ,Pflegefamilie‘ über den Tellerrand hinaus gestattet. Unter dem Motto ,Fakt & Fiktion‘ räumen wir mit Mythen aus dem Gesundheits-bereich auf, die uns zum Teil als Wahrheiten verkauft werden.

einen kritischen blick auf die äußeren Faktoren, die uns tagtäglich berühren.

Heute für morgenGestiegene Umweltbelastungen strapazieren unsere physische undpsychische Gesundheit. Die Medizin ist gefordert, ihr Be-handlungsspektrum zu erweitern, interdisziplinäre Maßnahmen aus-zubauen und neue Wege zu be-schreiten. Um auch künftig für die Wechselwirkung ‚Mensch & Umwelt‘ kompetent gewapp-net zu sein, freut sich das Klini-kum Wels-Grieskirchen über die anstehende Eröffnung der neu-en Psychiatrie, aber auch über das neue Brustgesundheitszen-trums. Das lebensWEGE-Redak-tionsteam hofft, Ihnen mit dieser Themenauswahl einen guten und informativen Überblick geben zu können!

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08 lebens

träGEr zu Wort

STADT WELS:„Die Th emenfelder Umwelt und Gesundheit sind naturgemäß eng miteinander verbunden. Denn nur durch Nachhaltigkeit und das Schonen wichtiger Ressourcen ist eine gesunde Lebensweise überhaupt erst möglich. Die Stadt Wels ist in beiden Bereichen sehr gut aufgestellt: Das Projekt EnergieStadt Wels liefert beispiels-weise konkrete Handlungsanleitungen, um etwa bis zum Jahr 2030 in den Bereichen Strom und Raumwärme eine Energiewende zu schaff en.

Und im Gesundheitsbereich bilden zahlreiche hauptberufl iche und freiwillige Akteurinnen und Akteure ein dichtes Netzwerk, um die einstimmig im Gemeinderat beschlossenen zehn Gesundheitsziele mit Leben zu er-füllen. Als Bürgermeister und persönlich bin ich daher überzeugt, dass Wels sowohl eine sehr umweltfreund-liche als auch eine sehr gesunde Stadt ist.“

Dr. Peter Koits, Bürgermeister der Stadt Wels

zukunFtStrEndS der träger

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WEGE 09

träGEr zu Wort

KREUZSCHWESTERN EUROPA MITTE GMBH:„Umwelt und Gesundheit sind in unserer heutigen Zeit zwei Th emenbereiche, die für uns Menschen eine ganz wichtige Rolle spielen und einander positiv wie negativ beeinfl ussen. Die Kreuzschwes-tern sind nicht nur innovative Bauherren wie z.B. beim ersten Altenpfl egeheim in Passivbauweise in Österreich, sondern versuchen auch laufend res-sourcenschonende Anlagen zu realisieren.

Eine großangelegte Befragung in unseren Unterneh-men hat uns gezeigt, dass es einerseits eine große Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber Kreuzschwes-tern gibt, andererseits aber auch viele Ideen und Anregungen eingelangt sind, die Erwartungen in Richtung Präventiv-Angebote erkennen lassen und damit auch ein wichtiges Th ema unserer Gesellschaft formuliert wird, auf das wir zukünftig verstärkt unsere Aufmerksamkeit legen und weiterentwickeln werden.“

Mag. Gerhard Posch, Aufsichtsratsvorsitzender Klinikum Wels-Grieskirchen, Vorstand Kreuzschwestern Europa Mitte GmbH

KLINIKUMWELS-GRIESKIRCHEN:„Nachhaltiges Wirtschaften und sorgsamer Um-gang mit den uns anvertrauten Gütern sind uns im Klinikum Anliegen und Auftrag. Es werden auf dem Sektor Energieverbrauch gezielt Geräte und Hilfs-mittel eingesetzt, die dem Anspruch von Nachhaltig-keit und Umweltschutz nach Möglichkeit gerecht werden. Zudem werden diese Th emen sowohl in Einkauf und Verbrauch, als auch in Entsorgung und Abfallwirtschaft immer wieder evaluiert und die Konzepte zur Umsetzung überarbeitet.

Gerade bei der Verwendung von Einwegmaterial wird nicht nur nach Kosten und Praktikabilität, son-dern auch nach Recycling und Umweltfreundlich-keit entschieden.“

Sr. Franziska Buttinger und Mag. Dietbert Timmerer,Geschäftsführung Klinikum Wels-Grieskirchen

OÖGKK„Bewegung in einer intakten Lebensumwelt fördert das gesunde Wachstum und die soziale Entwicklung unserer Kinder. Gesunde Kinder sind daher nicht nur Sache der Gesund heitspolitik. Vielmehr müssen alle Politikfelder im Staat an diesem Ziel Interesse haben und daran mitarbeiten.“

Obmann Albert Maringer und Direktorin Mag. Dr. Andrea Wesenauer

zukunFtStrEndS der träger

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10 lebens 10 lebens

träGEr zu Wort

ÄRZTEKAMMER OÖ„Ob Elektrosmog, Schadstoff e in Innenräumen, Feinstaub- oder Lärmbelastung: Umweltfaktoren beeinfl ussen unsere Gesundheit auf vielfältige Weise.

Vieles muss noch genauer erforscht werden, im-mer wieder gibt es widersprüchliche wissenschaft-liche Ergebnisse. Das macht Umweltmedizin zu einer Herausforderung – allerdings zu einer sehr spannenden. Neben Fachwissen brauchen Umwelt-medizinerInnen auch Gespür und oft den ‚richtigen Riecher‘.“

Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich

SHV GRIESKIRCHEN„Dem SHV Grieskirchen ist es in der ganzheitlich sozialen Umweltbetrachtung ein großes Anliegen, KlientInnen mit ihren gesundheitlichen und alters-spezifi schen Problemen nicht isoliert zu betrachten, sondern sich dem gesamten Umfeld, also auch der Umwelt zu widmen und spezifi sche Unterstüt-zungsleistungen anzubieten. Betreuungsangebote zu Fragen der Demenz und der Pfl ege können seit Sommer des heurigen Jahres mit der Demenzservice-stelle in Kooperation mit dem Verein MAS Alzheimer-hilfe ab September 2014 in Grieskirchen ein spezielles Angebot bieten.“

Mag. Christoph Schweitzer, MBA, Bezirkshauptmann Grieskirchen

SHV EFERDING:„Gesundheit in der ganzheitlichen Umwelt beginnt bereits im Kleinen: Der anerkennende und acht-same Umgang miteinander, die Aufmerksamkeit und Wertschätzung die man im Alltag einander entgegen bringt sind wesentliche Faktoren für das Wohlbefi nden und damit für die Gesundheit.

Aber auch die Umwelt selbst steht im Mittelpunkt kognitiver Gesundheit - vor allem im Alter. Entspre-chend dieser Überzeugungen wird das neue Alten-heim durch integrierte Grünanlagen und Außenfas-saden diese Aspekte explizit berücksichtigen.“

Dr. Michael Slapnicka, Bezirkshauptmann Eferding

SHV WELS-LAND:„Zweifellos haben die jeweiligen Umweltsituationen einen gewissen Einfl uss auf die Volksgesundheit und auf die individuelle Gesundheit.Entscheidend sind daher umweltpolitische Weichenstellungen auf nationaler, vor allem aber auch auf internatio-naler Ebene.

Aber auch jede und jeder Einzelne kann einen Bei-trag leisten, etwa durch eine verantwortungsvolle Wahl von Verkehrsmitteln oder Heizungsvarianten oder auch von Raucherlokalen einerseits und Nicht-raucherlokalen andererseits.“

Dr. Josef Gruber, Bezirkshauptmann Wels-Land

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WEGE 11

allErGiE

mit einer allergie leben zu müssen, gehört schon fast zum ,guten ton‘, denn alleine

15 prozent der Österreicherinnen leiden an einer pollenallergie. Warum wir auf die natur

allergisch reagieren, hängt einzig mit unserem immunsystem zusammen. leichtfertig

verordnete antibiotika, einseitige Ernährung und ein übertrieben sauberes lebensumfeld

haben dafür gesorgt, dass unser körper die natur für gefährlich hält.

Sensibilisierung oder allergie – die Klinik zeigt’sFrühling und Herbst stellen für AllergikerInnen oft die Blütezeit ihrer Allergien dar. Während die-sem Krankheitsbild früher aufgrund mangelnder Diagnoseverfahren kaum Beachtung geschenkt wurde, kann die Allergie oder Sensibilisierung heute genau bestimmt und behandelt werden. PatientInnen können dadurch im wahrsten Sinn des Wortes ‚aufatmen‘. Unterschieden wird zwischen SofortallergikerInnen und SpätallergikerInnen. SofortallergikerInnen (Typ I) reagieren auf das Allergen binnen 20 Minuten, während Spätallergi-kerInnen (Typ IV) erst nach zwei bis drei Tagen eine Reaktion erleben. Um zu diagnostizieren, welche Allergie vorliegt, werden im Wesentlichen zwei Haut-Testverfahren angewandt: Der Pricktest für den Typ I und der Epicutantest für den Typ IV. Wichtig zu unterscheiden ist auch, ob es sich um eine Sensibilisierung oder tatsächlich um eine Allergie handelt. Bei ersterem ist die Immun-

reaktion zwar nachweisbar, das bedeutet allerdings nicht, dass die Symptome auch hervorgerufen werden müssen. Erst wenn die Sensibilisierung zu einer Symptomatik führt – also zu einer Beeinträchtigung durch eine Reaktion – ist die Rede von einer Allergie.

„Um die Allergie genauestens bestimmen zu können, hilft uns die sogenannte Komponenten-diagnostik. Diese erlaubt uns, nach dem ersten Testverfahren via Prick- oder Epicutantest, ergän-zend durch einen sehr speziell detaillierten Bluttest, ein punktgenaues Ergebnis zu erhalten. Der Blut-test alleine kann nie eine Allergie beweisen. Dafür ist die Anamnese und die Hauttestung notwendig. Der spezielle Bluttest liefert uns durch den Hin-weis der Sensibilisierung die letzte Sicherheit in der Diagnose“, erklärt Prim. Dr. Werner Saxinger, Leiter der Abteilung für Dermatologie und Angiologie im Klinikum Wels-Grieskirchen.

allErGiSch auF diE natur mensch, was ist aus dir geworden?

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12 lebens

allErGiE

Ist das Allergen erst bestimmt, können Patient-Innen entsprechende Substanzen gezielt meiden oder mithilfe von Antihistaminika ihre Symptome lindern. Auch die Immuntherapie via Injektionen oder Tabletten (abhängig von der Allergie) ist eine Möglichkeit zur Vermeidung von Asthma und wei-teren Allergien.

UrsachenDerzeit stehen drei mögliche Th esen für den ra-santen Anstieg und die Ursache von Allergien zur Diskussion: Zum einen die übertriebene Hygiene, die das Immunsystem von Kindesbeinen an nicht mehr fordert und dadurch Sensibilisierungen för-dert. Zum anderen der westliche Lebensstil, der von voreiligen Antibiotika-Gaben, mangelnder Bio-diversität und vorherrschender Monokultur geprägt ist. Die dritte Th ese befasst sich mit psychosozialen Komponenten, wie z. B. mit dem Rückgang von Großfamilien und Vereinsamung durch abneh-mende soziale Unterstützung, was ebenso zur Im-munschwäche führen kann.Die eigene Verhaltensweise und das Umfeld spie-len somit eine wesentliche Rolle bei der Allergie-anfälligkeit. „Wenn wir von ‚Biodiversität‘ sprechen,meinen wir nicht nur die Ökologie in der Umwelt. Dieser Mikrokosmos existiert auch in unserem Dickdarm. Je mehr es wimmelt und wuselt, je ver-schiedener und vielfältiger die Keime sind, umso besser ist unser Immunsystem, und damit sinkt

u. a. auch die Allergieanfälligkeit. Wir brauchen die Biodiversität somit nicht nur draußen dringend, sondern auch drinnen“, veranschaulicht Prim. Dr. Franz Eitelberger, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Klinikum Wels-Grieskirchen.

NahrungsmittelallergienVor allem die Nahrungsmittelallergien haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung sind davon bereits betroff en. Ein Indikator ist oft eine Neurodermitis im Kindesalter. Ein Drittel der davon betroff enen PatientInnen leidet später an inhalativen Allergien wie Asthma, Heuschnupfen und/oder Nahrungs-mittelunverträglichkeiten. Die häufi gsten Aller-gien sind dabei jene auf Erd- und Haselnuss sowie auf Milch und Eier. Vor allem die Erdnussallergie kann gefährlich werden. Wichtig ist nicht nur, ein Notfallset mit sich zu führen, sondern auch das Wissen über Sofortmaßnahmen. Hierzu bietet das Klinikum Wels-Grieskirchen gezielte Schulungen für den Umgang im Ernstfall an.

allergische VielfaltWenn wir heute von Kontaktallergien sprechen, stellt beinahe nichts eine Ausnahme dar. Die Spitzenreiter darunter sind nach wie vor Nickel, Zement und Holz. Bei den luftgelösten Kontakten, auch ,air-born‘ genannt, führen Duftstoff e (auch in

Der Pricktest liefert bei Sofort-AllergikerInnen umgehende Ergebnisse darüber, welche Sensibilisierung vorliegt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass auch eine Allergie dahingehend besteht.

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WEGE 13

allErGiE

ALLERGENKLINISCHE RELEVANZ

KREUZREAKTIVITÄT HÄUFIG – KREUZREAKTIVITÄT MÖGLICH

Birkenpollen *** Apfel, Birne, Curry, Karotte, Kastanie, Kiwi, Sellerie, Tomate, Anis, Banane, Fenchelsamen, Haselnuss, Kamille, Kartoff el, Kirsche, Koriander, Kümmel, Litschi, Mango, Ölbaum (Olivenbaum), Orange, Paprikagewürz, Petersilie, Pfeff er, Pfi rsich, Raps, Sojabohne

Die gesamte Tabelle fi nden Sie auf www.lebenswege-online.at, Quelle: www.kreuzallergie.com

Lampen und Aromaölen), Teer, Gewürze und Par-fum häufi g zu Kontaktekzemen, aber auch ein Fikus Benjamin kann es in sich haben.

Ein weiteres Problem sind die sogenannten Kreuz-allergien. Das heißt: PollenallergikerInnen wei-sen oft auch eine Unverträglichkeit bei gewissen Nahrungsmitteln (wie z. B. Äpfeln) auf. Man spricht dabei von pollenassoziierten Nahrungsmit-telallergien. Der Grund für dieses Phänomen ist, dass beide dieselben Allergene aufweisen. Auch die Hausstaubmilben-Allergie, eigentlich die Reaktion auf deren Kot, sowie Tierhaarallergien bzw. insbe-sondere die Reaktion auf Speichel und Schweiß der Tiere nahmen in den letzten Jahrzehnten rasant zu.

Ein anderes, großes Feld ist die Insektengiftaller-gie. Da die Hornisse nicht giftiger ist als die Wespe, wird hierbei nur zwischen Biene und Wespe unter-schieden. Im Kindesalter meist noch harmlos, kann die Insektengiftallergie bei Erwachsenen tödlich enden. Hier muss allerdings strikt unterschieden werden: Handelt es sich um eine lokale Reaktion wie z. B. um eine Schwellung an der Einstichstelle (im Mund- und Halsbereich gefährlich), die durch Kühlung und Salben behoben werden kann, oder um eine Anaphylaxie. Das bedeutet: Entsteht nach dem Stich ein Symptom, das nicht unmittelbar mit der Einstichstelle zu tun hat, wie z. B. Atemnot, darf keine Zeit verloren werden.

Besonders gefährdete Allergiker sollten immer ein Notfall-Set bei sich tragen. Das Klinikum Wels-Grieskirchen bietet unter der Leitung von Prim. Dr. Franz Eitelberger Schulungen für den Umgang im Ernstfall an.

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14 lebens

luftverschmutzung, lärm, Strahlungen, giftige Stoffe im Wohnraum: umweltmedizinerinnen

befassen sich mit den gesundheitlichen auswirkungen von umwelteinfl üssen. die dadurch

verursachten beschwerden sind häufi g unspezifi sch und können sich je nach zeitraum und

person ändern. die ursachenforschung gleicht daher oft einer Suche nach der Stecknadel

im heuhaufen.

Allergischer Schnupfen, juckende Augen, Schlaf-störungen, Kopfweh, Gereiztheit, Appetitmangel, Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit – mit solchen Symptomen sind UmweltmedizinerInnen häufig konfrontiert. Es sind oft unspezifische Be-schwerden, die alle möglichen Ursachen haben können. Mitunter treffen sie eine Person und eine andere nicht, obwohl beide zum Beispiel in dersel-ben Gegend oder im selben Haushalt leben. Wenn die Suche nach den Auslösern immer wieder zu keinem Ergebnis führt, kommt die Umweltmedi-zin ins Spiel. Traditionell sind es meist Allgemein-medizinerInnen oder LungenfachärztInnen, die eine Zusatzausbildung für dieses Spezialgebiet ma-chen. Sie nutzen ihr Wissen einerseits in der all-täglichen Praxis, andererseits arbeiten viele auch als GutachterInnen oder AmtsärztInnen. Luftschad-stoffe wie Feinstaub und Ozon, Trinkwasser- und

Bäderhygiene, elektromagnetische Felder durch technische Geräte (Elektrosmog) oder Handy-masten, Innenraum-Schadstoffe, Lärmbelastung – die Themenvielfalt der Umweltmedizin ist groß. Es geht dabei nicht nur um eventuelle Beschwer-den einzelner PatientInnen, sondern auch um das große Ganze: Wo, wie oft und in welchem Zeit-raum wirken sich Umweltfaktoren aus und welche Menschengruppen sind häufig, selten oder nicht betroffen? Studien und Statistiken gehören genau-so zum täglichen Brot von UmweltmedizinerInnen wie Messergebnisse aller Art.

ansprechpartner für GemeindenGerade auf Gemeindeebene kann es wertvoll sein, UmweltmedizinerInnen als ExpertInnen einzube-ziehen. Dr. Arno Mösenbacher, Facharzt für Lun-genheilkunde und Referent für Umweltmedizin

ärztEkammEr oÖ

dEtEktiVarbEit umWEltmEdizin

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WEGE 15

Waizenkirchen und Umwelt-mediziner der ersten Stunde:„Oft sind die befassten Um-weltmedizinerInnen auch diedie VertrauensärztInnen der be-troffenen Familien und kennen Befindlichkeiten, Umfeld, Ar-beitsplatz, Familiengeschichte,Vorerkrankungen und Sensibili-täten. Sie können psychosoma-tische Erkrankungen und Ängste sowie Verhaltensauf-fälligkeiten von ernsten Erkrankungen unterscheiden, im Ernstfall intervenieren, Lösungsansätze anbieten und bedrohliche Symptome entsprechend zuord-nen.“ Wichtig sei eine ausführliche Anamnese, so Dr. Strand: „Welche Symptome treten wann wie lange und wie intensiv auf? Der Patient bzw. die Patientin sollte ein genaues Symptom-Tagebuch führen. Konkret nachweisen können Umweltgifte dann nur spezialisier-te TechnikerInnen, etwa durch Lauftraummessungen. Sie kommen Lösungsmitteln, Formaldehyd, Schim-melsporen etc. auf die Spur und messen auch Staub oder Lärm. Leider gelingt der Nachweis nicht immer, da die Zahl der Umweltgifte ständig zunimmt.“

bei der Ärztekammer für OÖ, nennt ein Beispiel: „Man muss etwa beim Neubau oder bei Sanierungen von öffentli-chen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten Belüftung, Belichtung und Beschattung beachten. Hier können Um-weltmedizinerInnen beraten. Außerdem unterstützen sie

ihre ärztliche KollegInnen fachlich, wenn diese bei einem ihrer PatientInnen mit dem Verdacht auf Umweltschäden konfrontiert sind.“

Symptom-tagebuch führenUmweltmedizinerInnen begeben sich mit ihrer Arbeit auf ein schwieriges Parkett. Zwar tut sich in der Forschung mittlerweile einiges, doch für viele umweltbedingte Beschwerden gibt es bisher keine oder nur mangelhafte wissenschaftliche Belege. Nicht selten widersprechen Studien einander und Forscher-Innen sind sich nicht einig. Umso wichtiger sind Intuition und die Fähigkeit zum Querdenken. Dazu Dr. Hannes Strand, Allgemeinmediziner in

ärztEkammEr oÖ

Dicke Luft zuhauseWer sich am Abend gemütlich auf die Couch setzt, denkt kaum daran, wie viele Giftstoff e in der eige-nen Wohnung lauern können – sei es in Möbeln, Teppichen, Böden, Spanplatten, Kunststoff produkten (z.B. Duschvorhänge, Dichtungen und Isolierungen) oder überhaupt in der Bausubstanz des Hauses. Beispiele sind Schimmel, Spuren von Schädlingsbekämpfungsmitteln, Formaldehyd, Asbest, Weich-macher oder Ozon (wird von Kopieren, Laserdruckern und dgl. erzeugt). Mögliche Beschwerden sind vielfältig. Allergische Reaktionen, Beschwerden der Atemwege (z. B. Asthma) und Kopfschmerzen sind besonders häufi g, doch auch Leber- und Nierenfunktion, das Ner-ven- und das Immunsystem können durch Schadstoff e beeinträchtigt sein. Findet man die Ursache, ist es ratsam, diese zu beseitigen, sei es durch den Austausch von Einrichtungsgegenständen, sei es im Ex-tremfall durch eine Sanierung oder den Umzug in eine andere Wohnung. Wichtig ist auch, unbedingt zwei bis dreimal am Tag gründlich zu lüften (Fenster ganz öff nen und nicht nur kippen).

bei der Ärztekammer für OÖ, nennt ein Beispiel: „Man muss etwa beim Neubau oder bei Sanierungen von öffentli-chen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten Belüftung, Belichtung und Beschattung beachten. Hier können Um-weltmedizinerInnen beraten. Außerdem unterstützen sie

ihre ärztliche KollegInnen fachlich, wenn diese bei tische Erkrankungen und Ängste sowie Verhaltensauf-

Dr. Arno Mösenbacher Dr. Hannes Strand

Asbest, Holzlacke, Formaldehyd: In Gebäuden und Innenräumen können viele Schadstoffe versteckt sein.

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16 lebens

nEuE krankhEitSbildEr

„Es muss nicht gerade eine Ebola- oder eine MERS-CoV-Infektion sein, aber die Mobilität in der Arbeitswelt und in der Freizeit wird neue diagnostische und the-rapeutische Herausforderungen bei den Infektionskrankheiten bringen. Die Resistenzen man-cher Bakterien können sich bei mangelnder Hygiene epidemieartig ausbreiten, neue und wirksame Medi-kamente sind nicht in Sicht.“

LAbg. Prim. Dr. Aichinger WalterInstitut für Hygiene und Mikrobiologie, Infektiologie

und Tropenmedizin

„Der Schlüssel zur Th erapie neuro- degenerativer Erkrankungen wieAlzheimer und Parkinson liegt auf molekularer Ebene, ein Durch-bruch in der Verzögerung des Nervenzelltods hätte immenseAuswirkungen. Das Arsenal der Immuntherapeutika und Bio-

marker für neurologische Krankheitsbilder nimmt stetig zu. In der Akuttherapie und Prävention des Schlaganfalls geht der Trend zu noch früher, off en-siver, invasiver‘.“

Prim. Priv. Doz. Dr. Raffi TopakianAbteilung für Neurologie

„Auff allend in den letzten Jahren ist die deutlich spürbare Zunahme von adipösen PatientInnen, die sich einer Operation in Narkose unterziehen müssen. Sowohl die Adipositas per se als auch ihre häufi g vorkommenden Begleiterkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen gehen mit einem erhöhten perioperativen anästhesio-logischen Risiko einher. Jeder fünfte Patient, der sich einer koronaren Bypassoperation unterziehen muss, hat bereits einen BMI über 30.“

Prim. Doz. Dr. Johann Knotzer, MScInstitut für Anästhesiologie und Intensivmedizin II

nachgefragt WaS SaGt dEr trEnd?

Welche neuen krankheitsbilder haben sich in den letzten Jahren entwickelt? Welche

verschärfen sich zunehmend? Wir haben im klinikum Wels-Grieskirchen für Sie nachgefragt...

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WEGE 17

nEuE krankhEitSbildEr

„Wir beobachten eine konti-nuierliche Zunahme bei den Blasenkrebserkrankungen der Frauen. Dies ist auf das zuneh-mende Rauchen bereits junger Mädchen zurückzuführen. Rau-chen verursacht nicht nur Lun-genkrebs, sondern auch – was viele nicht wissen – Blasenkrebs durch Ausscheidung krebserregender Substanzen, die durch das Rauchen im Körper entstehen. Der Sommer war gekennzeichnet durch ein fast epidemieartiges Auftreten von hochfieberhaften Harnwegsinfekten vor allem bei älteren oder im-munschwachen Personen. Die hohen Temperaturen und das schwüle Wetter führen zu stark erhöhtem Flüssigkeitsverlust über die Haut, über die Niere wird dann weniger ausgeschieden. Bakterien, die in den Harntrakt gelangen, werden dann nicht ausge-schwemmt und verursachen Entzündungen. Viel trinken bei hohen Temperaturen ist äußerst wichtig! Dank der Vorsorgeuntersuchungen mit dem PSA-Wert ist es immer häufiger möglich, Prostatakarzi-nome im Frühstadium zu erkennen und zu operieren. Durch die schonende Operation mit dem DaVinci-Roboter können meist auch Kontinenz und Potenz erhalten werden.“

Prim. Univ. Doz. Dr. Walter Pauer, FEBUAbteilung für Urologie

„Die Einflüsse von Umweltbe-dingungen auf die psychische Ge-sundheit sind vielfältig, auch so-ziale Faktoren spielen dabei eine Rolle: zwischen 7 und 12 Prozent aller Erwerbstätigen fühlen sich in ihrem Beruf überfordert. Chronischer Stress erhöht lang-fristig das Risiko für körperliche Erkrankungen und kann über ein sogenanntes `passives Burnout´ zur Entstehung von psychischen Leiden wie Angst- störungen, Depression und Suchterkrankungen füh-ren. Rechtzeitige Gegenmaßnahmen durch psycho-soziale Beratung und Änderung des individuellen Lebensstils können das Risiko wieder vermindern.“

Prim. Dr. Elmar WindhagerAbteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin

„Die Mund-, Kiefer und Ge-sichtschirurgie ist die zentra-le Schnittstelle zwischen der Medizin und der Zahnmedizin. Hierbei zeigt sich, dass die Zu-weisungen von Patienten mit Kieferknochennekrosen unter antiresorptiver Therapie (v.a. Bis-

Phosphonate) stark zunehmen und eine thera-peutische Herausforderung darstellen. Ein wei-terer Trend ist die relative Zunahme von bösartigen Tumorerkrankungen im Bereich der Mundhöhle bzw. der Gesichtshaut. Durch die steigende Lebens-erwartung „erleben“ mehr Patienten als früher diese Tumore und unsere Behandlungsmethoden müssen sich natürlich auch an diese Gegebenheiten anpassen.“

Prim. Priv. Doz. Dr. Dr. Wolfgang Paul PöschlFachschwerpunkt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

„In der Dermatologie hat sich vor allem in der Therapie der Schup-penflechte und des metastasie-renden Melanoms viel getan. Die Psoriasis (Schuppenflechte) ist zwar nicht heilbar, heute je-doch sehr gut behandelbar. Auch bei der Therapie des metastasie-

renden Melanoms gab es zuletzt große Fortschritte. Mit neuen zielgerichteten chemoimmuntherapeu-tischen Medikamenten kann die Überlebenszeit ver-längert werden, teilweise ist sogar mit Kombinations-therapien ein Langzeitüberleben möglich.“

Prim. Dr. Werner Saxinger, MScAbteilung für Dermatologie und Angiologie

„Eine besondere Herausforderung für das Krankenhaus sind im We-sentlichen nicht nur neue Krank-heitsbilder, sondern die viel- fachen Möglichkeiten und hohe Spezialisierung von Diagnostik und Therapie. Aufgrund der de-mographischen Entwicklung sind sind auch unsere Patienten älter und benötigen u.a. nach operativen Eingriffen oder aufgrund chronischer Erkrankungen eine intensivere Pflege und Betreuung. In einigen Abteilungen konnten wir einen Anstieg des Pflegebedarfs um bis zu 50 Prozent messen. Die Zunahme von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen bzw. Demenz- erkrankungen erfordert ebenso ein neues Bild von „Pflege“. Aspekte wie `Umgang mit dementen Men-schen´, `Aggressionshandling´ und kommunikative Kompetenzen sind für die heutige Betreuung und Pflege von Menschen unverzichtbar . Mag.a Andrea Voraberger

Pflegedirektorin

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nEuE krankhEitSbildEr

„Übergewicht, überkalorische, einseitige Ernährung mit Fertig-produkten und mangelnde Bewe-gung führen in den Ländern des sog. westlichen Lebensstils zu ei-ner Zunahme „selbstgestrickter“ Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 mit seinen Gefäßkomplikationen

oder auch der nicht-alkoholischen Lebererkrankung; auch diese kann zu Leberzirrhose, Leberversagen mit ev. Notwendigkeit der Lebertransplantation und Le-berkrebs führen. Die Möglichkeiten der medikamen-tösen Th erapie sind bisher ausgesprochen beschei-den: gefordert sind die individuelle Entscheidung für einen gesünderen Lebensstil, insbesondere im jungen Lebensalter, und volksgesundheitliche Initiativen.“

Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Knofl achAbteilung für Innere Medizin I

„Die Häufi gkeit von Lungen-krebserkrankungen wird bei Frauen weiter zunehmen. Zu-sätzlich wird durch bessere dia-gnostische und therapeutische Möglichkeiten bei Frauen und Männern ein längeres Überle-ben und damit auch eine längere Krankheitsdauer erreicht werden. Dadurch wird die Anzahl der an Lungenkrebs Erkrankten weiter stei-gen. Aus gesellschaftsökonomischer Sicht ebenfalls sehr bedeutend ist die COPD (chronisch obstruk-tive Bronchitis und Lungenemphysem). Auch hier ist eine weitere Zunahme der Erkrankten zu erwar-ten. Ebenso müssen wir unter anderem mit einem Anstieg an Lungenentzündungen und an Lungenfi -brose rechnen.“

Prim. Dr. Josef EckmayrAbteilung für Lungenkrankheiten

„Die menschliche Seele hat viele Wege über Jahrtausende ausge-kundschaftet, wie sie ihre be-einträchtigte innere Verfassung mit Hilfe einer körperlichen Störung mitteilen kann, obwohl die direkte Kommunikation zum Bewusstsein gestört ist. Das ist

keinesfalls neu. Neu ist, dass diese uralten menschli-chen Reaktionsweisen medizinisch wieder anerkannt sind. Aus rund 4000 strengen ausgewählten wis-senschaftlichen Untersuchungen wurden fundierte Umgangsweisen erarbeitet, wie auch langfristig sol-che Beschwerden gebessert und menschliches Leid gemindert werden kann. Zunehmend gibt es auch in Österreich spezifi sche Einrichtungen, die solchen Patienten im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium weiterhelfen.“

OA Dr. Walter Neubauer Department für Psychosomatik (Erwachsene)

„Für die Versorgung der Pati-enten mit Blutprodukten auf höchstem Sicherheitsniveau wer-den in der Blutbank am Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik mit Blutbank am Klinikum Wels-Grieskirchen größte Anstrengungen unter-nommen, um den hohen Sicherheitsstandard von Blutprodukten jederzeit zu sichern. Ganz wichtig für die kontinuierliche Versorgung der Patienten mit Blutprodukten ist, dass sich die Bevölkerung der Region als Bestandteil des Gesundheitssystems sieht und mit ihren Blutspenden zur Versorgung aktiv bei-trägt. Vielen Dank sei den Unternehmen, Vereinen und dem Bundesheer der Region gezollt, die sich re-gelmäßig bereiterklären, an den Blutspendeaktionen des Klinikums, die in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz stattfi nden, teilzunehmen.“

Prim. Univ.-Doz. Dr. Alexander HaushoferInstitut für Medizinische und

Chemische Labordiagnostik mit Blutbank

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WEGE 19

EntlaStunG

pauSE im pFlEGEalltaGtime-out für pfl egende angehörige

Der möglichst lange Verbleib in vertrauter Umgebung für die Pflegebedürftigen stellt für viele Angehörige eine große Verpflichtung und Aufgabe dar und nicht immer wird professionelle Unterstützung in Anspruch genommen. Studien belegen gerade bei Demenz-erkrankungen eine enorme Belastung der Angehöri-gen durch die auftretende Verhaltens- und Persönlich-keitsveränderung. Der Angehörigen-Entlastungsdienst (kurz: AED) geht seit Anfang des Jahres mit seinem Konzept nun neue Wege und bietet stundenweise Un-terstützung, um präventiv gegen sozialen Rückzug und Isolation der pflegenden Angehörigen vorzubeugen. Voraussetzungen und KostenDer AED kann ausschließlich im häuslichen Umfeld und für bis zu 120 Stunden pro Jahr in Anspruch genommen werden und gilt für Personen, die bereits seit über einem Jahr mit der Pflege und Betreuung von Angehörigen betraut sind (Pflegegeldstufe drei bis sieben). Der Tarif orientiert sich dabei an dem der mobilen Dienste nach dem OÖ. Sozialhilfegesetz und somit am Einkommen als auch am Pflegegeldbezug. Die Kostenermittlung, -berechnung und -einhebung erfolgt durch die regionalen Träger sozialer Hilfe bzw. die Städte mit eigenem Statut. Informationen zum individuellen Tarif erhalten Interessierte bei den Bezirkshauptmannschaften, den Magistraten und bei den Sozialberatungsstellen.

Um den AED in Anspruch zu nehmen, ist ein Erst-besuch erforderlich, sofern bisher keine mobile Haus-betreuung stattgefunden hat. Dabei legt die Einsatz-leitung das Ausmaß der Betreuung, die erforderliche Berufsqualifikation sowie die zu erwartenden Kosten fest. Nach Beauftragung kann innerhalb kürzester Zeit reagiert und somit die Entlastung eingeleitet werden.

berufstätige können sich pro Jahr über 25 tage urlaub freuen, entspannen und die

Seele baumeln lassen. pfl egende angehörige jedoch oftmals nicht. dabei stehen gerade

sie durch die ununterbrochenen belastungs- und Stresssituationen enorm unter druck.

der angehörigen-Entlastungsdienst setzt genau an dieser problematik an und verschafft

pfl egenden angehörigen die so notwendige auszeit vom pfl egealltag.

„Seit fünf Jahren kümmere ich mich zu Hause um meine an Demenz erkrankte Mutter. Eine mobile Haus-betreuung habe ich bisher immer ausgeschlossen, da ich mich dafür alleinverantwortlich gefühlt habe. Dennoch gibt es Situationen, in denen ich Unterstützung brauche. Durch den AED weiß ich, in Notsituationen Unterstützung zu fi nden. Alleine dieses Wissen, nicht alleine zu sein, hilft mir in meinem Pfl egealltag sehr.“

Maria S., pfl egende Angehörige

„Neben der mobilen Hausbetreuung nützen wir auch den AED. Seither kann ich auch wieder soziale Ver-pfl ichtungen wahrnehmen und weiß, dass mein Vater in meiner Abwesenheit bestens aufgehoben ist. Durch diese Pausen fällt mir die Pfl ege seither viel leichter.“

Karl P., pfl egender Angehöriger

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GESundhEitS-VErSorGunG dEr zukunFt

„Analysen zu den Stärken und Schwächen des österreichischen Gesundheits-systems liegen genügend auf dem Tisch“, sagt OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer. Am Beispiel des immer wieder beschworenen „Ärztemangels“ zeigt sich aber, wie weit öffentliche Diskussion und internationale Datenlage auseinander-

klaffen. „Österreich liegt bei der Ärztedichte weltweit ganz an der Spitze, und das gilt auch für die Ärzteausbildung. Österreich hat aber ein strukturelles Vertei-

lungsproblem, sodass die – eigentlich vorhandenen – ÄrztInnen nicht im-mer dort ankommen, wo Bedarf ist. Auf dieses Problem weist nicht

zuletzt die Vizerektorin der Medizinischen Universität Wien, Karin Gutiérrez-Lobos, mit stichhaltigen Zahlen

hin“, berichtet Andrea Wesenauer.

„das österreichische Gesundheitssystem hat viele Stär-

ken, aber auch einige Schwächen. Wir müssen heute

die Weichen stellen, um auch in zukunft eine leistungsfähige

und passende Gesundheitsversorgung für alle zur Verfügung zu

haben“, betont oÖGkk-obmann albert maringer. das erfordert eine

Weiterentwicklung der leistungen, aber auch der organisation und

der abläufe in der medizinischen Versorgung – Stichwort Gruppen-

praxen und bessere Vernetzung. die oÖGkk nennt die wichtigsten

handlungsfelder für ein update zur „Gesundheit 2.0“.

20 lebens

oÖGkk

oÖGkk entwickelt lösungen für den bedarf von morgen

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oÖGkk

„Ärztehungriges“ VersorgungssystemBesonders im Spitalsbereich pflegt Österreich ein sehr „ärztehungriges“ Versorgungssystem. Ein Grund: „Viele Verwaltungs- und Organisationsaufgaben im Spital werden von ÄrztInnen erledigt. Ein Arzt, der im Büro vor Akten sitzt, bringt aber den Patienten nicht viel. Wir müssen daher die Ressourcen unserer ÄrztInnen wieder für ihre Profession freispielen: Men-schen medizinisch helfen“, argumentiert Maringer.

Mangel beim PflegepersonalWo ÄrztInnen wieder für ihre medizinischen Kern-aufgaben freigespielt sind, müssen die verbleibenden Pflege-, Verwaltungs- und Managementaufga-ben trotzdem von Fachpersonen erledigt werden. Maringer: „Arbeit bleibt Arbeit – auch wenn eine an-dere Profession sie übernimmt. Um die Belastungen für Pflege- und Verwaltungskräfte im Rahmen zu halten, muss auch dort genügend Personal ausge-bildet werden. Aktuelle Studien zeigen, dass viele Gesundheitsbeschäftigte – vor allem in der Pflege – schon jetzt hohem Druck ausgesetzt sind.“

Bald überholte Versorgungsstrukturen„Die Medizin, die Gesellschaft, und auch die Bedürf-nisse der Menschen verändern sich, wenn wir etwa daran denken wie viele Menschen heute weit über 80 Jahre alt werden oder wie gut wir heute in der Lage sind, chronisch Kranken ein Leben mit hoher Lebensqualität zu ermöglichen. Das alles stellt aber auch neue Anforderungen an die Versorgungsstruk-tur“, erklärt Maringer. Aufbauend auf der sehr guten bestehenden Versorgung, ist die OÖGKK federfüh-rend an der Weiterentwickelung beteiligt. Stichwort: Neue Versorgungsmodelle in der Primärversorgung. Basisleistung in diesen Modellen bleibt die gewohnte hausärztliche Versorgung – jedoch ergänzt um die Dienste von weiteren Gesundheitsanbietern. In Oberösterreich möchte die OÖGKK bald patienten-orientierte Pilotprojekte starten.

Medizinausbildung in Linz: Nicht an der Bevöl-kerung vorbei!„Als OÖGKK können wir keine Medizin-Univer-sitäten betreiben. Wir können aber sehr genau be-

schreiben, welche ÄrztInnen wir für die Versorgung in Zukunft brauchen werden, welches Ausbildungs-profil sie mitbringen müssen“, erklärt Wesenauer, die auch Universitätsrätin an der Johannes Kep-ler Universität in Linz ist. Ihre logische Forderung: „In Linz sollte uns klar sein, dass die Ausbildung der JungmedizinerInnen auf verbreitete Probleme in der Bevölkerung zugeschnitten sein muss. Unverzicht- bar ist daher die Versorgungsforschung zu Erkrank-ungen wie Diabetes oder Herz-Kreislaufstörungen.“ Momentan gibt es mehr als genug Ausbildung in der Hightech- und Intensivmedizin. Was aber fehlt, ist eine konkrete Vorbildung der StudentInnen für den niedergelassenen Bereich sowie die Vermittlung von Gesundheitsförderung und Prävention.

Gesundheit besser vernetzenEin gesicherter Austausch von Patienteninformati-onen zwischen den einzelnen Behandlern kann im Ernstfall Leben retten – Stichwort ELGA. In jedem Fall aber werden alte Probleme wie Doppelbefunde oder umständliche Wege zwischen verschiedenen Einrichtungen vermieden. Allerdings: „Wenn wir diese Chancen nicht sehen wollen und in einer Angst-Debatte erstarren, werden die Vorzüge niemals Realität. Ich erinnere mich an die Einführung der e-Card 2004. Damals überschlug sich die Kritik an der kleinen Karte. Doch wer möchte heute zurück zum alten Papier-Krankenschein?“

fazit: integrierte Patientinnen-Versorgung als zukünftiger Standard„Wenn wir die genannten Aufgaben sachlich lösen, dann steht einer umfassenden integrierten Gesund-heitsversorgung der Bevölkerung nichts mehr im Weg“, sind sich Wesenauer und Maringer einig. Das bedeutet: Die Versorgungsprozesse können sich dann optimal an PatientInnen ausrichten – und nicht umgekehrt. Die OÖGKK bietet ihren Versicherten schon unter den jetzigen Rahmenbedingungen eine integrierte Versorgung zu den Krankheiten Demenz, Diabetes und Schlaganfall. Wesenauer: „Unter opti-malen Systembedingungen können wir diese Ange-bote weiter ausbauen und zusätzliche Lösungen für unsere Versicherten entwickeln.“

WEGE 21

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22 lebens

ShV GriESkirchEn

in den 70er-Jahren erkrankte meine Groß-

mutter an einer demenziellen Erkrankung.

unser hausarzt erklärte meinen Eltern, die

Großmutter sei „verkalkt“ und verschrieb

wohlmeinend tabletten. mit dieser „dia-

gnose“ und keiner weiteren aufklärung

war unsere Familie so ihrem Schicksal

überlassen.

dEmEnz EinSt und JEtztEine wahre begebenheit

Lange Zeit haderte meine Mutter, die Hauptpflegeperson ihrer Schwiegermutter war, mit haltlosen Anschuldigungen, ver-balen Wiederholungen und vor allem mit der Inkontinenz und dem Wandertrieb meiner Groß-mutter. Immer wieder ging sie „heim“ in ihr ca. 15 km entferntes Elternhaus, wo mittlerweile nur mehr sehr entfernte Verwandte wohnten. In fünf Jahren steiger-ten sich die Symptome bis hin zu völliger Sprachlosigkeit, sie erkannte unsere Familie nicht mehr. 1976 verstarb sie nach nur wenigen Wochen im Altenheim an den Folgen eines massiven Schlaganfalls.

In der Zeit ihres Krankseins ent-wickelte ich eine noch innigere Beziehung zu meiner Großmutter. Die Stimmung in unserer Familie war oft aufgrund der intensiven Betreuungssituation angespannt. Meine Mutter hatte auch drei Kinder und einen Haushalt zu

versorgen, mein Vater ging seinem Beruf nach und lebte das damals klassische Rollenbild: „Kinder und Alte“ sind Frauensache. So bat mich meine Mutter oft, Oma das Essen einzugeben, wenn sie wieder einmal völlig hilflos davor saß und nicht wusste, was sie da-mit anfangen sollte. Ich ging auch viel mit ihr hinaus in den Gar-ten, um ihre Fluchttendenzen ein wenig einzudämmen. So beschloss ich schon als kleines Mädchen, Krankenschwester zu werden und mich um Demenzkranke zu kümmern. Mit heutigem Wis-sensstand würde ich sagen, dass meine Großmutter an einer Form der vaskulären Demenz erkrankt war, zumal sie auch an einer ko-ronaren Herzkrankheit litt. Aus heutiger Sicht würde ich für mei-ne Großmutter einen Termin bei einem Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie veranlassen, um eine verlässliche medizinische Diagnose nachweisen zu können, mit der ich einen Pflegegeldantrag

stellen könnte, um den Erschwer-niszuschlag für demenziell Er-krankte zu erhalten. Ein Kurzzeit-pflegeplatz, um meine Mutter für einige Wochen zu entlasten, ein mobiler Dienst zum Baden und den Angehörigen-Entlastungs-dienst für einige Stunden am Nachmittag zur Beaufsichtigung, damit meine Mutter regelmäßig ihre sozialen Kontakte pflegen könnte, wären weitere Optionen, die ich heute neben der Verord-nung von Inkontinenzmaterial, der Teilnahme am Stammtisch für pflegende Angehörige, ressourcen-orientiertem Demenztraining und Aufklärungsarbeit in Anspruch nehmen würde. Meine Großmut-ter ist seit Jahrzehnten tot, meine Mutter ist heute selbst eine betagte Dame und ich schätze mich glück-lich, für andere alte Menschen im Bezirk Grieskirchen Case Manage-ment (Einzelfallmanagement) und Care Management (Bereitstellung von Hilfeangeboten im Bezirk) an-bieten zu können.

in den 70er-Jahren erkrankte meine Groß-

mutter an einer demenziellen Erkrankung.

unser hausarzt erklärte meinen Eltern, die

Großmutter sei „verkalkt“ und verschrieb

wohlmeinend tabletten. mit dieser „dia-

dEmEnz EinSt und JEtztEine wahre begeben

Lange Zeit haderte meine versorgen, mein Vater ging seinem

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WEGE 23

ShV WElS land

Ernährungsprobleme bei Demenzkranken können viele Ursachen haben. Wenn Vor-lieben oder Abneigungen nicht artikuliert

werden können, Wahnvorstellungen auftre-ten, Depressionen vorliegen, die Ablenkung

im Essraum zu groß ist oder Medika-mente den Appetit drosseln, schlägt sich dies auf das Ernährungsverhalten nieder. Die Essgewohnheiten ändern sich aber auch durch das abnehmende Geschmack-sempfinden im Alter, durch schlecht

sitzende Zahnprothesen oder auch, wenn die Nahrungskonsistenz plötzlich irritiert ist. Die

Belastung der Familie und der Pflegepersonen nimmt daher zusätzlich zu. lebensWEGE hat mit Diätologin Sandra Stelzmüller vom Amt der oö. Landesregie-rung (Direktion Gesundheit und Soziales/Abteilung Gesundheit) gesprochen, um die Beziehung zwischen Demenz und Ernährung näher zu beleuchten.

Wodurch erkenne ich Ernährungsdefi zite an Menschen, die demenziell erkrankt sind?Gerade zu Beginn der Demenz besteht häufig eine unkontrollierte übermäßige Nahrungsaufnahme. Für die Feststellung eines Ernährungsdefizites ist der Gewichtsverlauf

der letzten Wochen und Monate wesentlich. In Institutionen verwendet man auch verschiedene standardisierte Ernährungs-Screenings.

Welche Maßnahmen zur verbesserten Nahrungs-aufnahme eignen sich besonders?

Bei Demenzerkrankung stehen die Vorlieben und in-dividuellen Bedürfnisse vor den allgemeinen Er-

nährungsempfehlungen. In der Früh sind De-menzkranke noch konzentrierter wodurch das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag ist.

Die Optik ist immer ein Th ema, d. h. kräf-tige Farben bei Speisen und Getränken. Es hilft auch, wenn sich das Geschirr vom Tisch oder der Tischdecke farblich abhebt. ,Finger food‘, hat sich bewährt, weil sich der Umgang mit Besteck bei fortgeschrittener Demenz oft als schwierig erweist und das selbstständige Essen auf diese Art die Eigen-kompetenz der Erkrankten fördert.

Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll? Nahrungsergänzungen sind dann sinn-voll, wenn die normale Ernährung nicht mehr bedarfsdeckend ist, d. h., wenn regelmäßig weniger als 1.500 kcal pro Tag aufgenommen werden. Generell handelt es sich dann um kritische Nähr-stoff e wie Eiweiß, Ballaststoff e, Vitamin D, Calcium und Vitamin C. Mithilfe von Ess- und Trinkprotokollen kann die quantitative und qualitative Nahrungs-zufuhr überprüft und optimiert werden.

Welchen Unterschied macht es, ob ich alleine oder in Gesellschaft esse?Essen in Gemeinschaft ist generell moti-vierender als alleine zu essen, für Demenz-kranke kann dies aber genau gegenteilig empfunden werden. Daher sollten Vor-lieben berücksichtigt werden. Es hat sich bewährt, Tischgemeinschaften von Men-schen mit ähnlichen Krankheitsbildern zu bilden, denn das Verhalten von Demenz-kranken stößt oft auf Ablehnung bei den anderen BewohnerInnen, weil sie mit dem Essen spielen, werfen, schmieren oder das Essen von TischnachbarInnen essen.

das Grundbedürfnis der nahrungsaufnahme ist gerade bei demenzkranken

menschen irritiert. Wie und was gegessen wird, stellt dabei eine Schlüsselfrage dar,

die mit viel Empathie und Wissen beantwortet werden kann. die richtige Ernährung

kann den weiteren krankheitsverlauf beeinfl ussen.

ErnährunGSaSpEktE bEi dEmEnz

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24 lebens

klinikum

GEmEinSam GEGEn bruStkrEbS

Gebündelte fachkompetenzSeit April 2014 gibt es im Klinikum Wels-Grieskirchen ein eigenes Brustgesundheitszen-trum, das alle relevanten Abteilungen zur Diagnose, Therapie und Erforschung von Brustkrebs-erkrankungen bündelt. SpezialistInnen aus denFächern Gynäkologie, Chirurgie, Radiologie, Nu-klearmedizin, Onkologie, Pathologie und Plastische Chirurgie arbeiten hier eng zusammen, um gemein-sam Therapiepläne festzulegen und so die bestmög-liche Behandlung für Patientinnen sicherzustellen.

das brustgesundheitszentrum im klinikum

Wels-Grieskirchen ist anlaufstelle zur Früh-

erkennung und behandlung von brust-

krebserkrankungen. patientinnen erhalten

hier individuelle betreuung vom Erstge-

spräch bis zur therapie.

brustgesundheits-zentrum Wels

Expertengremium: Ärtzinnen und Ärzte aller involvierten Fachbereiche legen im Tumorboard gemeinsam die Behandlung fest.

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WEGE 25 WEGE

klinikum

Von Spezialistinnen persönlich betreutVorsorgeuntersuchungen und die exakte Diagnostik von Brusterkrankungen werden von speziell ausgebildeten FachärztInnen durchgeführt. Auf Basis klinischer Anamnese,Erstbegutachtung mit Tastbefund und appara-tiver Untersuchungen in der Radiologie wer-den im Expertengremium die Ergebnisse interpretiert und ein Therapieplan erstellt. Das Brustgesundheitszentrum vereint Brust-krebsspezialistInnen sowohl beim ärztlichen Personal als auch im Bereich der Pflege.

„Wichtig ist, die Patientin rasch und indivi-duell zu betreuen,“ betont Klaus Reisenberger, Leiter des Brustgesundheitszentrums Wels. Die Patientin bekommt innerhalb weniger Tage den Befund, um die weiteren Schritte zu besprechen. Falls eine operative Abklärung erforderlich ist, folgt die stationäre Aufnahme binnen kürzester Zeit. Ansprechperson über die gesamte Behandlungsdauer ist die erst-behandelnde Ärztin/der erstbehandelte Arzt. „Eine fixe Ansprechperson ermöglicht Konti-nuität in der Betreuung – vom Erstgespräch bis zur Operation – und somit rasche Information und optimale Behandlungsabläufe,“ ergänzt Reisenberger.

früherkennung erhöht HeilungschanceBrustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa zehn Prozent aller Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Allerdingskönnen rund 70 Prozentaller Frauen, die an Brust-krebs leiden, auf Dauergeheilt werden. Da es keine spezifischen Symp-

„Die Patientin wird während der gesamten

Behandlung persönlich von einer Ärztin oder einem Arzt betreut. Gerade in schwierigen Situationen

benötigen die Patientinnen rasche Information und

Kontinuität.“Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Reisenberger

tome für die Frühstadien von Brustkrebs gibt, ist die Vorsorgeuntersuchung mittels Mammo-graphie und ggf. Ultraschall besonders wichtig. Je früher die Erkrankung erkannt werden kann, desto besser sind in der Regel auch die Heilungschancen. Knotenbildungen im Bereich der Brust zählen zu den Warnsymp-tomen. Viele gutartige Erkrankungen der Brust sind allerdings ebenfalls mit einer Knotenbil-dung vergesellschaftet. Spätestens bei einem auffälligen Tastbefund sollte eine weitere Dia-gnostik eingeleitet werden.

Lebensstil beeinflusst RisikoKrankheitserregende Umweltfaktoren können wir kaum beeinflussen. Dennoch hat jede Frau die Möglichkeit, das Risiko individuell durch einen gesunden Lebensstil zu reduzieren. Dazu zählt eine gesunde, fettreduzierte Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie ausreichend Ballaststoffen.

Regelmäßiger Ausdauersport hat eine positiveAuswirkung. Drei bis vier Einheiten pro Woche à 30 – 45 Minuten, ohne Überanstrengung, sind ideal. Vor allem nach den Wechseljahren sollten Frauen Übergewicht vermeiden.

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26 lebens

Stadt WElS

Schauplatz „QuartiEr GartEnStadt“

Es tut sich einiges im Westen von Wels. Durch das Quatier Gartenstadt reagiert die Stadt Wels nun auf den vorherrschenden, individuellen Bedarf vor Ort und bietet damit ein Zentrum an, das so vielseitig ist wie die BewohnerInnen des Stadtteils.

Quartier GartenstadtIm neuen Gemeinschaftszentrum geht es vor allem um eines: Menschen zusammenzubringen, die sich sozial, ethnisch oder durch ihre Weltanschauung unterscheiden. Rund 450 Quadratmeter misst die Fläche der ehemaligen Volkshochschule Gartenstadt, die Nutzungsmöglichkeiten kennen dabei allerdings

keine Einschränkungen. Treffen, Beratungsgespräche und Veranstaltungen sind ab sofort in den neuen Räumlichkeiten in der Otto-Loewi-Straße 2 unterge-bracht und orientieren sich flexibel am individuellen Bedarf des Stadtteils. Gemeinsam mit den Nachbar-schaftsgärten entsteht eine Kommunikationsdreh-scheibe. Mit-Initiatorin Silvia Huber, Sozial- und Jugendstadträtin der Stadt Wels, kennt die Proble-matik im Detail: „Im Bereich der Gartenstadt und der Otto-Loewi-Straße haben die BewohnerInnen schon mehrfach den Wunsch nach einem Bürger-beteiligungsprozess wie in der Noitzmühle geäußert. Ebenso waren wir in diesem Bereich seit längerem

mit der Eröffnung des „Quartier Gartenstadt“ knüpft die Stadt Wels das informations- und

Servicenetz für die bewohnerinnen des bezirks noch ein gutes Stück enger. Veranstaltungen,

Events, Vorträge und beratungen bilden dabei nur einen teilbereich, den die bewohnerinnen

künftig in anspruch nehmen können.

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WEGE 27

Stadt WElS

FIXIERTE ANGEBOTE

• Kinder- und Mädchengruppen • Lernbegleitung • Sprachwerkstatt für Frauen • Sprachwerkstatt für Kinder • Schulstartwochen• Frauen im Dialog • Lerncafé • Seniorencafé• Team Gartenstadt • Gemeinwesenprojekt• Jugendbetreuung und Streetworker• Bücher- und Spielefl ohmarkt • Fachvorträge und Workshops• Spielsuchtberatung• Beratung für werdende Mütter und Jungmütter • Kindersprechstunde

auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für Angebote wie z. B. Kinder- und Mädchengruppen, Lernbegleitungen, Sprachwerkstätten, Lern- und Seniorencafés, Schulstartwochen, Gemeinwesenpro-jekte, Streetwork und Jugendbetreuung. Mit dem Quartier Gartenstadt verfügt die Stadt Wels nun über ein oberösterreichweit absolut innovatives Projekt im Bereich der sozialen Innovationen.“

Mit der Wohnungsgenossenschaft LAWOG konnte ein leistbarer Mietpreis vereinbart werden. Durch die Errichtung der neuen Seniorenhäuser Noitzmühle und Hans-Sachs-Straße war auch die Frage des Mobiliars für das Quartier Gartenstadt schnell geklärt und effizient gelöst.

angebotsvielfalt Quartier GartenstadtDas Angebot des Quartiers Gartenstadt wurde über Abteilungsgrenzen des Magistrats hinweg erstellt. Dementsprechend flach konnten auch die Hierar-chien angesiedelt werden. „Wir wollen die Menschen und StadtteilbewohnerInnen miteinbeziehen und begeistern, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft, ihren Bedürfnissen!“, so Claudia Glössl vom Büro für Frauen, Gleichbehandlung und Inte-gration der Stadt Wels.

Subjektiv und erfahrungsbezogen, nutzungs-orientiert, interdisziplinär und innovativ präsentiert sich das neue Quartier Gartenstadt seit 22. Juli 2014 und beschreitet damit auch in der Methodik neue Wege.

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28 lebens

SErVicE

GartEnpracht lEicht GEmachtGartengestaltung vom profi

die natur ist auch im Garten der wohl

beste architekt. Fachmännische maßnah-

men zum Erhalt des gepfl egten und gesun-

den Grüns sind dennoch pfl icht. der maschi-

nenring Wels weiß, wie’s geht! als profi in der

Gartengestaltung hilft dieser nicht nur, die

landschaftlichen Gegebenheiten bestmöglich

zu nützen und zu schützen, sondern sorgt

auch für zeitgemäßes Gartendesign, das

auch den Winter mit bravour übersteht.

Gartengestaltung und -erhaltung Der Maschinenring Wels bietet HobbygärtnerInnen neben umfassender Unterstützung in Pflegefragen

auch eine individuelle Garten-gestaltung und Landschafts-planung. „Modern, zeitge-mäß und dem gewünschtenPflegeaufwand entsprechendplanen wir das ganz per-sönliche Paradies. Ob einSchwimmteich, die Anlage

mit barrierefreien Wegen oder die gesamte Neu-anlage Ihres Gartens umgesetzt werden soll, unserer Fantasie und unseren Erfahrungen sind keine Grenzen gesetzt. Nicht zuletzt auch durch die Top-Ausstattung, die uns zur Verfügung steht“, weiß DI Joachim Keplinger, Garten- und Landschaftsge-stalter des Maschinenring Wels.

Der Unterschied lässt sich sehen! Ob klassisch elegant, puristisch modern oder natür-lich kreativ – ein fachmännisch geplanter Garten trägt wesentlich zur Lebensqualität bei, und das nicht nur optisch. Die Profis vom Maschinenring Wels kennen sowohl die Bedürfnisse der GartenbesitzerInnen als auch der Pflanzen. Perfekte Blütezeitenfolgen und fachkundige Standortwahl verstehen sich von selbst und auch die Pflegeintensität kann dank ihrer viel-seitigen Kompetenzen individuell auf die Garten-eigentümerInnen abgestimmt werden.

Maschinenring Wels

Neinergutstraße 4, 4600 WelsTelefon: 07242/712 30-13E-Mail: [email protected]: www.maschinenring.at/wels

Mit den Profis vom Maschinenring Wels  n

alles im Grünen bereichGarten-Paradies. Als Rückzugs- und Erholungsraum dient der Garten zum Ausspannen und Kraft tanken. Die individuelle und typgerechte Gestaltung sollte daher nicht dem Zufall überlassen werden.

Der Garten wird immer mehr in den Alltag integriert und auch

gerne für den „Urlaub zwi-schendurch“ genutzt.

Wohnzimmer der Seele. „Der Garten ist der letzte Luxus un-serer Tage, denn er erfordert das, was in unserer Gesell-schaft am kostbarsten gewor-den ist: Zeit, Zuwendung und Raum“. Mit dieser Philosophie des Schweizer Landschaftsar-

chitekten Dieter Kinast lässt der Maschinenring Wels die individuelle Vision des eige-nen Traumgartens zur Realität werden. Durch die jahrelange Erfahrung und Fachkompe-tenz entstehen so funktionale Gärten mit Wohlfühlfaktor.

Kein Projekt ist zu groß. Bei der Gartengestaltung sind der Fantasie keine Grenzen ge-setzt und persönliche Wün-sche werden groß geschrie-ben. „Unsere diplomierten Gartengestalter und Land-schaftspfleger realisieren ganz spezielle Anforderungen. Von kleinen Projekten wie etwa Rasenanlagen, Bepflanzun-

gen, Pflasterungen bis hin zu Schwimmteich- und Terras-senbau oder gesamte Garten-konzepte“, so Keplinger, Gar-ten- und Landschaftsgestalter beim Maschinenring Wels. Dabei wird natürlich auch auf budgetäre Möglichkeiten des Einzelnen Rücksicht ge-

nommen. Nicht nur die Pla-nung, auch die fortlaufende Pflege zur Erhaltung des Gartenparadieses wird vom Maschinenring Wels bei Be-darf erledigt. „Ein gut geplan-ter und gepflegter Garten ist die Wohlfühloase, in der man die Seele bau-meln lassen kann. Oft reichen schon wenige Verände-rungen im beste-henden Gar-ten um dem gesamten Ambiente die ge-wünschte, neue Wohlfühlatmosphäre zu geben“, weiß Keplinger. n

Kreativ geplant, fachmännisch realisiert: Gartengestaltung vom Maschinenring Wels.

ANZE

IGE

KontaKt

Maschinenring WelsNeinergutstraße 44600 WelsTel.: 07242/712 [email protected]/wels

Joachim Keplinger macht aus jedem Garten das ganz

persönliche Paradies.

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WEGE 29

der Glaube ist nicht länger Sinnbild

von Erziehung oder Gesellschaft,

wie es noch vor hundert Jahren der

Fall war. Was und wie wir glauben,

steht uns frei, und religion wurde zu

einem wählbaren Gut mit hoher sozialer

akzeptanz und situationselastischem Ein-

satz. anders formuliert: Eine herausforder-

ung für die katholische kirche.

Glauben in Österreich5.359.151 KatholikInnen zählen die Diözesen Österreichs laut der Kirchlichen Statistik 2012. Damit steht der Katholizismus an Platz eins der Glaubensbekenntnisse in Österreich. Platz zwei wird von 500.000 – 600.000 MuslimInnen belegt.

Nach Wien stellt OÖ mit 1.000.314 KatholikInnen (2012) bzw. 990.881 (2013) das stärkste katho-lische Bundesland dar, trotz der 9187 Austritte im vergangenen Jahr. Diese Zahlen sind nur ein Indika-tor für die spirituellen Entwicklungen. „Vater und Mutter sind für die Weitergabe des Glaubens verant-wortlich. Durch das Sakrament der Taufe überneh-men sie bewusst diese Aufgabe. Allerdings reduziert sich die religiöse Erziehung, wenn sie denn über-haupt noch stattfindet, auf einige wenige Traditions-elemente. Man feiert Weihnachten – aber feiert man dabei die Geburt Christi? Es erscheint leichter, sich an Glaubenssätze zu halten, die man selbst gewählt hat“, weiß Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs. Parallel zur Verweltlichung (Säkularisierung) zeichnet sich für die Ordensschwestern allerdings noch ein zweiter Trend ab: So hat sich die Familiensituation dramatisch ver-ändert und auch die Frage nach Bildung, menschen-würdiger Arbeit und einem gerechten Pensionsantritt oder der problematisch zunehmende und ungelöste Pflegebedarf sind Themen, mit denen die Schwestern vermehrt konfrontiert werden.

umWElt und GESEllSchaFt

Vom GlaubEn zur Spiritualität katholikinnen & alternativreligiöse

Säkularisierung – Lifestyle-Element „Glaube“ vs. KircheDie Religion verschwindet nicht, sondern kehrt vielmehr in die Öffentlichkeit zurück – aller-dings in einer anderen und neuen Form. So be-zeichnen sich Gläubige nicht länger als religiös – „spirituell“ ist Sinnbegriff der freien, selbstbe-stimmbaren Glaubensrezeptur, deren Zutaten aus unterschiedlichen Quellen nun zusammenspie-len und die ‚Persönlichkeit entwickeln‘, so das Resultat der „New-Age“-Studie von Religionswis-senschaftler Prof. Dr. Bochinger.

Dass die Religiosität nicht länger am Gottesdienst-besuch gemessen werden kann, zeigt der Zähl-sonntag der Diözese Linz in der Fastenzeit (2012): gerade einmal 14 Prozent (140.217 Personen) nah-men daran teil. Wo also steht die katholische Kir-che in der aktuellen Epoche der Verweltlichung?

„Wir versuchen, eine Kirche zu sein, die neue Wege findet, die fähig ist, zu denen zu gehen, die nicht zu ihr kommen, die ganz weggegan-gen sind oder gleichgültig sind. Die Gründe, die jemanden dazu gebracht haben, von der Kirche wegzugehen – wenn man sie gut versteht und wertet –, können auch zur Rückkehr führen. Das braucht Mut und Kühnheit“, so Papst Franziskus über die Schritte zur Erneuerung der Kirche am 24. Dezember 2013. *Quelle: Kirchliche Statistik der Diözesen Österreichs

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30 lebens

im GESpräch

„Die konkrete Form des Ordenslebens wird sich vielfach ändern, der Grundauftrag aber bleibt.“

Als Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs sind Sie deren Sprachrohr und Reprä-sentantin. Was bedeutet das genau?Ordensfrauen haben in der Kirche eine ganz spe-zifische Berufung. Durch unsere Ordensgelübde sind wir frei für den Dienst an Gott und für die Menschen. Das ist eine sehr faszinierende Lebens-form, die jemand als Berufung von Gott empfängt.

2012* legten zwölf Frauen ihr Gelübde ab, 2011 waren es elf. Wie erleben Sie die Entwicklungen der Ordensfrau in der Kirche?Die Zahl der Ordensfrauen in Österreich nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Das bedeutet eine mehr-fache Herausforderung. Lang geführte Werke müssen geschlossen und neue Träger für die Einrichtungen gefunden werden. Dazu kommt die Sorge um die Altersversorgung der Ordensfrauen, von denen viele keine Rente bekommen, weil sie ja durch die früher gegebenen Anstellungsstrukturen kein Anstellungs-verhältnis hatten. Aber es bleibt bei aller materiellen Sorge immer die Zuversicht, dass der Herr immer wieder Menschen beruft, nach den evangelischen Räten zu leben und so Zeugnis zu geben.

Welche Rolle erfüllt die Ordensfrau in der Kirche heute?In der Kirche haben die Ordensfrauen vielfältige Möglichkeiten. Dabei geht es sowohl um die tradi-tionellen sozialen Dienste in den Gesundheits- und Krankenberufen, in der Erziehung und im Pastoral, sowie in verschiedensten neuen Berufsfeldern. Zu-nehmend wirken Ordensfrauen in selbstständigen Berufen, wie z. B. als Künstlerinnen, Therapeu-tinnen, Organisationsentwicklerinnen. Immer gibt es auch die verschiedenen Formen des kontemplativen Lebens, wobei Ordensfrauen ihr Leben in den Dienst der Anbetung und der Fürbitte stellen.

6.687 Austritte hat die katholische Kirche in Öster-reich von 2011 auf 2012 verzeichnet? Worin sehen Sie den Grund für den Rückgang?Kirchenaustritte haben vielfache Gründe, häufig ist es ein äußerer Anlass, der dann eine innerlich schon lang gewachsene Entscheidung zur Umsetzung führt. Natürlich werden die Kirchensteuer oder das Verhal-ten von Repräsentanten der katholischen Kirche als Anstoß erlebt. Wesentlich scheint mir aber die jeweils ganz persönliche Glaubenserfahrung zu sein. Wer

im GESpräch

Sr. beatrix mayrhofer

mit der lebensWEGE redaktion:

*Quelle: Kirchliche Statistik der Diözesen Österreichs

Foto: Katrin Bruder

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WEGE 31

im GESpräch

Kirche nicht als eine Gemeinschaft erlebt und die Kraft erfährt, die aus der Begegnung mit Jesus in der Eucharistie wächst, sieht wohl längerfristig keinen Grund, zu dieser „Gemeinschaft“, die nur mehr als „Verein“ wahrgenommen wird, dazuzugehören.

Die katholische Kirche wird häufig mit dem Vor-wurf konfrontiert, nicht mehr „zeitgemäß“ zu sein.Die Botschaft Jesu ist immer zeitgemäß und es ist Auf-gabe der Glaubenden, diese Botschaft in die jeweilige Zeit zu übersetzen.

Welche Bereiche bedürfen einer Modernisierung bzw. wo besteht Ihres Erachtens Handlungsbedarf?Unsere westliche Gesellschaft – oder besser gesagt: un-sere global gewordene Gesellschaft – hat in den letz-ten Jahrzehnten einen radikalen Wandel in sozialer, ökonomischer, kultureller und spiritueller Hinsicht erlebt. Es ist eine enorme Herausforderung, auf die-se Veränderungen aus dem Geist des Evangeliums zu antworten.

Können gewisse Glaubensgrundsätze denn über-haupt der Zeit und ihren Trends angepasst werden? Oder liegt der Wert des Glaubens denn nicht mit-unter vielmehr in der ideologischen Beständigkeit?Christlicher Glaube ist keine Ideologie, christlicher Glaube ist das Vertrauen in die Person Jesu Christi und in seine Botschaft. Natürlich müssen die Heilige Schrift und die Lehre der Kirche immer neu in die Zeit hinein übersetzt werden, aber jede neue Über- setzung ist immer nur der Versuch, die Botschaft noch besser verständlich zu machen.

Die Wahlfreiheit ist auch im Glauben gegeben. Wel-cher Slogan würde auf Ihrem Wahlplakat stehen?Gott ist die Liebe.

HR SR. MaG. DR. BEatRix MayRHofER SSND

Hofrätin Schwester Dr. Beatrix Mayrhofer wur-de 1948 in Taufkirchen an der Trattnach (Ober- österreich) geboren. 1967 maturierte sie an der damaligen Frauenoberschule der Vöcklabrucker Schulschwestern in Wels. 1971 trat sie als Lehrerin in Wien in den Orden der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau ein. Nach dem Studium der Pädagogik (mit Doktorat) und Psychologie studierte sie Theologie und Psychologie/Philosophie/Päda-gogik als Lehramtsstudium, unter anderem in Regensburg, wo sie Prüfungen bei Prof. Joseph Ratzinger ablegte. Bereits 1985 bis 1993 war sie Provinzoberin von Österreich. Seit 2010 leitet sie die Pro-vinz Österreich und Italien sowie die Regional- konferenz der Frauenorden der Diözesen Wien und Eisenstadt. Ihre Stellvertreterin ist Sr. Franziska Bruckner, Generaloberin der Schul-schwestern vom III. Orden des Hl. Franziskus Amstetten. Sr. Mayrhofers Vision als VFÖ-Prä-sidentin ist ein attraktives Image der Ordens-frauen: „Ich wünsche mir, dass Ordensfrauen in ihrem Leben wirklich glückliche Menschen sind. Und, dass man ihnen das auch ansieht!“2010 ging Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer als Schul-direktorin in Pension. Seit 2013 leitet sie wieder eine bunte Vereinigung: Die Vereini-gung der Frauenorden Österreichs (VFÖ). 120 Orden mit über 535 Standorten in Österreich (sowie zahlreichen weiteren in der ganzen Welt) gehören der Vereinigung an.

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32 lebens

ShV EFErdinG

die Einführung eines kindes in eine pfl egefamilie ist für alle beteiligten eine hochsensible

Situation. die kinder- und Jugendhilfe Eferding weiß aus Erfahrung, dass die damit

verbundenen hürden nur mit respekt, achtung und anerkennung aller beteiligten

gegenüber einander genommen werden können, denn jede mutter liebt ihr kind, ungeachtet

dessen, wodurch die pfl egschaft ausgelöst wurde.

Ursula Obermühlner ist Mutter – sowohl Bauch-mutter als auch Herzmutter, und das seit 2003. Nach drei leiblichen Kindern entschloss sie sich ge-meinsam mit ihrem Mann, ein damals gerade fünf Wochen altes Kind für die Pfl egschaft aufzunehmen. 2005 fi el der Entschluss für ein zweites Pfl egekind, damals sieben Monate alt. Ursula Obermühlner und ihr Mann wissen, was die Obhut eines Pfl ege-kindes mit sich bringt. Zwar zeichnet sich das Ehe-paar durch viel Erfahrungswissen im Umgang mit

Kindern, einer hohen Belastbarkeit und Stabilität aus, die Achterbahn der Gefühle durch die Pfl eg-schaft ist dennoch enorm.

pFlEGEFamiliE: lEbEn SchEnkEn und lEbEn bEGlEitEn

Zweifache Pflegemutter Ursula Obermühlner und DSA Sylvia Mayr von der Kinder- und Jugendhilfe Eferding

„Sobald wir ein Kind in Gefahr wähnen, sehen wir ersten Handlungsbedarf. In Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen versuchen wir gemeinsam, die Lebensumstände für das Kind zu verbessern.“

DSA Sylvia Mayr, Kinder- und Jugendhilfe Eferding

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WEGE 33

ShV EFErdinG

„Die Möglichkeit, dass ein Pflegekind wieder zu seinen leiblichen Eltern zurückkommt besteht immer. Externe Gutachten, der Beschluss eines Gerichtes nach Antragstellung der leiblichen Mutter oder auch der Wunsch des Pflegekindes können eine Rückführung zur Folge haben“, weiß Sylvia Mayr von der Kinder- und Jugendhilfe Eferding. Die Unsicherheit, das Kind – auch nach vielen Jahren – wieder zu verlieren, ist für Pflegeeltern allerdings nicht die einzige Herausforderung.

identität & Loyalität„Ein Kind, das in Pflegeobhut kommt, hat natür-lich schon einiges mitgemacht und trägt bereits sein Rucksäckchen. Parallel dazu ist die Frage der Identität aufgrund von zwei Elternpaaren ein zentrales Thema in diesem heiklen Gefüge, da die Kinder ja weiterhin in Kontakt mit ihren leiblichen Eltern stehen“, fährt Sylvia Mayr fort. „Das Schlimmste ist, wenn ein Kind in einen inneren Loyalitätskonflikt gerät. Pflegeeltern brauchen daher neben einem ganz großen Herzen auch eine ganz große Bereitschaft, zu reflektieren.“Die Offenheit zu einer unkonventionellen Eltern-Kind-Beziehung, die von üblichen Besitzansprü-chen Abstand nimmt, ist für Pflegeeltern daher ge-wissermaßen Grundvoraussetzung. „Obwohl wir bei der ersten Pflegschaft von Anfang an wussten, dass das Kind wohl wieder zurück zur leiblichen Familie kommen wird, haben wir es vom ersten Augenblick an geliebt. Ungewissheit und Angst waren natürlich da, standen aber im Schatten der Emotionen – bis heute“, erinnert sich Ursula Obermühlner. „Ich habe in dieser Zeit viel gelernt, vor allem, meinen – mittler-weile beiden – Pflegekindern zu vermitteln, Achtung

vor ihren leiblichen Eltern zu haben. Diese Achtung kann ich nur lehren, wenn ich sie selber habe. Egal, was damals die Gründe dafür waren, warum das Kind nicht bei der leiblichen Mutter hat bleiben können, sie hat es geboren und ihm das Leben geschenkt, diese Verinnerlichung erachte ich als sehr bedeutsam“, weiß Ursula Obermühlner.Das Thema der Pflegschaft ist hoch sensibel und der Respekt gebührt dabei auch den Herkunftsfami-lien. Deren Entscheidung, das Kind in eine bessere Obhut als der ihren zu geben, verlangt Enormes ab und stellt eine immense Leistung dar, die ausschließ-lich dem Kind zugute kommt und die dadurch entsprechende Achtung verdient hat, denn jede Mut-ter liebt ihr Kind.

„Wir haben unsere Ängste, Höhen und Tiefen – aber auch hohe Belastbarkeit und vor allem viel Liebe für all unsere fünf Kinder.“

Ursula Obermühlner, Pflegemutter aus Eferding

Kinder- und Jugendhilfe EferdingIm Bezirk Eferding leben derzeit 14 Familien mit Pflegekindern aller Altersgruppen. Die Übernahme in eine Pflegefamilie findet häufig zwischen Geburt und dem sechsten Lebensjahr statt. Häufigste Ur-sachen sind Suchterkrankungen (wie Drogen oder Alkohol), Gewalt und/oder temporäre Überforderung der Eltern. Gibt es physische oder psychische Auffälligkeiten bei einem Kind, versucht die Kinder- und Jugendhilfe, in erster Instanz durch ambulante Unterstützung Hilfe zu leisten. Zeichnet sich ab, dass das Kind trotz dieser Maß-nahmen in seiner Entwicklung gehindert ist, wird erst dann der Schritt in Richtung Pflegefamilie angedacht. In akuten Fällen – wie z. B. bei Gewaltdelikten – wird die sogenannte „Krisenpflege“ für temporäre Unterbringung und Betreuung des Kindes herangezogen. Dies war im Bezirk Eferding in diesem Jahr bereits zweimal der Fall.

plan B - Kindern Schutz und Halt gebenDer Verein ‚plan B‘ unterstützt Sie in den Be-reichen Pflege, Krisenbetreuung und Adoption.

plan B gem. GmbHRichterstraße 8d4060 LeondingTelefon: 0732/60 66 65E-Mail: [email protected]

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34 lebens

StimmEn auS dEr rEGionlebensWEGE hat sich umgehört, welche

umweltbelastungen von der bevölkerung

der Versorgungsregion WE.G.E 42 spür-

bar wahrgenommen und kritisch hinter-

fragt werden.

StimmEn auS dEr rEGion

„Durch die mediale Berichterstattung bin ich um ein Vielfaches kritischer geworden. Meine Kaufent-scheidung ist mittlerweile sehr vom Kleingedruckten auf den Rückseiten abhängig. Mariniertes Fleisch kaufe ich beispielsweise gar nicht mehr ein, sondern mache das selber. Gerade im Bereich der Lebens-mittel gibt es so viele Wege, Angaben zum Inhalt zu umgehen, und auch den Möglichkeiten zur Konser-vierung stehe ich recht skeptisch gegenüber.“Mathilde S., 60, Pensionistin, Wels-Land

„Wir haben eine Regenwassertonne

in unserem Garten. Vor allem daran

beobachten wir die enormen

Niederschlagsmengen, die durch den

Klimawandel erheblich angestiegen sind.

Das macht schon Sorgen...“

Hermann H., 61,

Pensionist, Wels-Land

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WEGE 35

„Ich bin umgestiegen auf

„biogene“ Ernährung.

Durch einen Gutachter

hat man bei unserem

Grundwasser noch in sieben

Meter Tiefe einen hohen

Verunreinigungsgrad durch

Kuhdung festgestellt.

Das hat mir zu denken

gegeben. Durch die

Ernährungsumstellung geht

es mir, trotz Krankheit,

um ein Vielfaches besser.“

Andrea S. 51,

Gastronomin,

Grieskirchen

„Die Schneemenge ist in den letzten Jahren sehr zu-

rückgegangen. An einen richtigen Winter kann

ich mich kaum noch erinnern. Der Klimawandel

ist vielleicht eines der deutlichsten Zeichen, dass die

Natur uns etwas sagen will. Ein Anfang wäre, bei

der Wärmeversorgung auf heimische Brennmaterialen

wie Holz umzusteigen oder aber auch überflüssige

Autofahrten zu vermeiden.“Andreas F., 48, Pensionist,

Christoph F., 26, Produktionstechniker

StimmEn auS dEr rEGion

„Ich bin umgestiegen auf

„biogene“ Ernährung.

Durch einen Gutachter

„Ich selber spüre jetzt zwar keine direkte Belastung durch den Feinstaub, verfolge durch die Medien allerdings die hohe Bela-stung durch Fabriken und Verkehr. Das wird in Zukunft wohl nicht besser werden.“

Manfred R., 73, Pensionist, Wels-Land

Kuhdung festgestellt.

Das hat mir zu denken

gegeben. Durch die

Ernährungsumstellung geht

„Die Schneemenge ist in den letzten Jahren sehr zu-

Manfred R., 73, Pensionist, Wels-Land

„Ich bin beruflich viel drau-

ßen. Da fällt mir vor allem

auf, dass durch den vom Flug-

verkehr bedingten Ausstoß

von Kerosin die Aggressivität

der Sonne enorm angestiegen

ist und mit ihr die Hautkrebs-

fälle. Aber auch die Allergien

haben in den letzten Jahr-

zehnten deutlich zugenom-

men. Meine Familie und ich

haben zum Glück alle keine.“

Heinz R., 54,

Monteur, Wels

Christoph F., 26, Produktionstechniker

„Mir fällt schon auf, dass die Allergien in meinem Umfeld zugenommen haben. Und auch, dass die Feinstaubbelastung noch ein echtes Problem werden wird. In meinem Alltag achte ich mittlerweile z. B. beim Kauf von Deo darauf, ob Aluminium enthalten ist – die Inhaltsstoffe nehmen für mich an Bedeutung zu, auch wenn deren Angabe oft nur schwer verständlich sind.“Magdalena F., 25, Studentin, Eferding

um ein Vielfaches besser.“

„Mir fällt vor allem auf, dass das Wetter scheinbar nur noch Extreme kennt. Entweder es regnet durch-gehend, oder es herrscht extreme Hitze. Ein Mittelmaß gibt es gefühlt kaum noch.“

Margit A., 29, Diplomkrankenschwester, Wels

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36 lebens

„Es ist mir ein Anliegen, der bewundernswerten Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und der großen Einsatzbereitschaft aller Rettungs- und Hilfsorganisationen unter Einschluss der Assistenz leistenden Soldaten großen Respekt zu zollen und allen hilfsbereiten Menschen aufrichtig zu danken!“

Österreich verfügt über das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagament (SKKM). Sehen Sie Schwachstellen?Die Herausforderung liegt darin, Auswirkungen des Katastrophenereignisses von einer Chaospha-se in eine Ordnungsphase überzuleiten. Daraus folgert die Notwendigkeit zur koordinierten Führung durch die zuständige Behörde. Nur so können Anlassentscheidungen vermieden,Störfaktoren beseitigt, Eigengefährdung minimiert und systematisches Vorgehen der Hilfs- und Ein-satzkräfte unter klarer Vorgabe von Prioritäten sichergestellt werden. Katastrophenhilfe jeglicher Art zeigt also nur dort Schwachstellen, wo diese koordinierte Führung nicht etabliert ist.

Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach zusätzlich ergriff en werden?Seitens des Bundesheeres werden sämtliche Initia-tiven, wie Ausbildung der Behördenleiter, Einsatz-stäbe, Verbindungsoffi ziere und Kommandanten aller Rettungs- und Hilfsorganisationen und regelmäßige Übungen, befürwortet und gefördert.

Wie sieht der Katastrophenschutz in zehn Jahren aus?Der Einsatz militärischer Hilfskräfte wird neben der

heute schon üblichen grenzüberschreitenden Hilfe durch zivile Rettungs- und Hilfsorganisationen häu-fi ger werden. Innerhalb Österreichs wird es darauf ankommen, das bewährte System der Verbindung von freiwilligen und hauptberufl ichen Organisati-onen, ohne die die Katastrophenhilfe hierzulande nicht denkbar ist, weiter zu stützen.

An sich ist die Katastrophenbekämpfung Sache der Feuerwehr. Allerdings kann auch das Bundesheer zur Assistenzhilfeleistung herangezogen werden. Wann tritt diese Option für Länder/Gemeinden in Kraft? Eine Hilfeleistung des Bundesheeres zur Katastrophen-hilfe ist nur dann zulässig, wenn die zuständige staat-liche Einrichtung eine konkrete Aufgabe weder mit eigenen Mitteln noch unter Heranziehung kurzfristig aufgebotener Unterstützungen, etwa im Wege der An-mietung gewerblicher oder gemeinnütziger Hilfs- oder Rettungskräfte, bewältigen kann. Eine Assistenzan-forderung setzt voraus, dass das betreff ende Elemen-tarereignis bzw. der Unglücksfall bereits eingetreten ist.

Welche Aufgaben obliegen dabei dem Bundesheer?Die Assistenzeinsätze zeichnen sich dadurch aus, dass exklusive technische Leistungen erbracht wer-den, die andernorts nicht oder nicht ausreichend ver-

im GESpräch

General mag. othmar commenda

mit der lebensWEGE-redaktion:

im GESpräch

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WEGE 37

men leben in der Regel schon lange und „gut“ mit dieser Bedrohung und wissen ver-mutlich selbst am besten, wie sie sich und ihr Eigentum vor-beugend schützen können. Ich maße mir nicht an, ihnen Rat- schläge in dieser Angelegenheit zu erteilen. Ich ersuche sie aber, den örtlichen Rettungs- und Hilfsorganisationen und dem Österreichischen Bundesheer im Notfall zu vertrauen. Im Katastrophenfall werden wir gemeinsam alles unternehmen, um effektiv Hilfe zu leisten.

GENERaL MaG. otHMaR CoMMENDa

1954 in Wels geboren, star-tet seine Laufbahn 1979 als Zugskommandant in Wels. Von 2000 bis 2001 fungiert er als stellvertretender Leiter der Abteilung Militärpolitik im Generaltruppeninspektorat im Bundesministerium für Landesverteidigung in Wien. 2003 folgt die Leitung des Pro-jektmanagements der Bundes-heerreformkommission, 2004 die Leitung des Managements ÖBH 2010. Im Jahr 2008 folgt dann die Funktion als stellvertretender Chef des Ge-neralstabs durch Verteidigungs-minister Norbert Darabos, im Juli 2013 die Ernennung zum General und Chef des Generalstabes. Zudem erhielt der zweifache Vater das Eh-renzeichen sowie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

fügbar sind, sowie durch große Durchhaltefähigkeit. Während das Bundesheer diese Leistungen er-bringt und solche Aufgaben erle-digt, die systemimmanent militä-rischen Ursprungs sind, werden die betroffene Zivilbevölkerung im Zuge der Nachbarschaft-s hilfe und alle zivilen Rettungs- und Hilfsorganisationen immer die ersten Helfer vor Ort sein, die aber in Fortdauer eines Einsatzes durch militärische Kräfte ergänzt und abgelöst werden können.

Welche Kapazitäten stehen im Katastrophenfall zur Verfügung?Die Charakteristika eines militär- ischen Assistenzeinsatzes liegen in der relativ hohen Mannstärke, der raschen Verfügbarkeit, besonde-rer technischer Leistung, Durch- haltefähigkeit und dem Grund-satz, stets strukturierte, versor-gungsautarke Kräfte zum Einsatz bringen zu können.Wir sind stolz, ein großes Spek-trum anbieten zu können, wie z. B. Transport, Versorgung und Evakuierung, technische Ver-schüttetensuche, Sprengungen, Brandbekämpfung, Retten und Bergen, Bau von Behelfsbrücken, Räumen von Hindernissen zur Wiederherstellung der lebensnot-wendigen Infrastruktur, Trinkwas-seraufbereitung und Einsatz von Spezialisten in der ABC-Abwehr. Zu den Kapazitäten des Bundes-heeres gehört u. a. aber auch ein Katastrophenhilfsgerät, das so ge-nannte Landesbrückengerät.

Was sind Ihre Erfahrungen mit der Einbindung der Bevölkerung in den Katastrophenschutz?Katastrophenschutz ohne die Be-völkerung funktioniert nicht! Wir unterstützen jede Hilfsinitiative,

solange sie sich im konkreten Ein-satz der koordinierten Führung der zuständigen Behörde unter-ordnet und nicht die Personalauf-bringung der bewährten, teils auf Freiwilligkeit basierenden Ret-tungs- und Hilfsorganisationen unterwandert.

Nimmt die Häufigkeit oder die Intensität von Katastrophen zu? Die Assistenzleistungen des ÖBH schwanken von Jahr zu Jahr. Aus der Sicht des Bundesheeres lassen sich derzeit weder ein „Trend“ der vergangenen Jahre ableiten noch eine Prognose für die Zu-kunft stellen. Allerdings scheinen mir manche Naturereignisse und deren Auswirkungen auch von Menschenhand veranlasst oder zumindest begünstigt zu sein, wie z. B. das Abschmelzen der Glet-scher, vermehrte Bebauung in durch Hochwasser gefährdeten Räumen, alpine Gefahren infolge übermäßiger Nutzung, etc.

Durch Ihre langjährige Mili-tärlaufbahn haben Sie bereits zahlreiche Einsätze in Katastro-phengebieten miterlebt. Welcher davon ist Ihnen besonders in Er-innerung geblieben?Die Lawinenkatastrophe in Galtür hat bei mir den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen. Dieses Ereignis hat in besonderer Weise die Bedeutung der Katastrophen-hilfe, aber auch deren Grenzen aufgezeigt. Schlussendlich war diese Katastrophe auch ein Aus-löser zur Beschaffung unserer Transporthubschrauber S 70.

Was können Sie Personen in Hochwassergebieten raten?Menschen in tendenziell durch Hochwasser gefährdeten Räu-

im GESpräch

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bEQuEm zu FuSS

Die Jahreszeiten wechseln und wir alle freuen uns auf neues Schuhwerk! Worauf muss geachtet werden?In erster Linie auf die eigene Fußform und nicht nur darauf, ob der Schuh optisch gefällt. Auch die Elastizität des Materials ist entscheidend. Von billigen, saisonalen Einkäufen rate ich ab. Da wird eindeutig falsch gespart.

Welche Kriterien sollten beim Kauf von Kinder-schuhen berücksichtigt werden?Auch hier ist der Trend nachrangig und die Qualität vorrangig. Schlechte Materialien entwickeln in kür-zester Zeit Fußgeruch und Schweißfüße, welche die Anfälligkeit zu Fußpilz oder Dornwarzen erhöhen. Die Atmungsaktivität ist demnach entscheidend. Aber auch das oft übliche „weitertragen“ unter Ge-

Schuh-alltagWenn Füße dem trend hinterherlaufen...landesinnungsmeisterin der Fußpfl eger, kosmetiker und masseure

Eva danner-parzer verrät, wie wir trendig und gesund durchs leben

schreiten können und worauf wir beim Schuhkauf achten sollten.

schwistern ist nicht empfehlenswert, da der Schuh bereits eingegangen ist und Kinder so u. a. eine Neigung zum Knickfuß entwickeln können. Unbe-dingt und regelmäßig zu kontrollieren ist auch die Schuhgröße.

Welche praktischen Vorsorgemaßnahmen können wir treff en, um unsere Füße zu entlasten?Da empfiehlt sich die Fußgymnastik: z. B. der Wechsel zwischen Zehenspitzen- und Fersengang oder aber leichte Textilien, wie etwa Socken, mit den Zehen aufheben. Damen sollten in der Absatzhöhe variieren. Eine gute Mischung aus Ballerinas und High Heels sollte den Alltag prägen. Für Zu Hause empfehle ich bequeme Schuhe, die bei den Zehen vorne breit geschnitten sind.

Landesinnungsmeisterin Eva Danner-Parzer

BEGEBEN SIE SICH NICHT IN IRGENDWELCHE HÄNDE. Gerade, wenn es um Fußpfl ege, Kosmetik oder Massage geht. Lassen Sie sich und Ihren Körper deshalb nur in unseren FACHINSTITUTEN MIT DEM GÜTESIEGEL verwöhnen.Sie haben es sich verdient. Garantiert.

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Eine Initiative der

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WEGE 39

hilF mit

Jedes Jahr endet die Silvesternacht in Österreich für etwa 200 kinder in der notaufnahme.

mit der kampagne ,kinderlacher statt Silvesterkracher‘ rufen die cliniclowns nun dazu auf,

weniger in Silvesterraketen und mehr in kinderlacher zu investieren.

kindErlachEr Statt SilVEStErkrachEr

Uwe Marschner, Leiter der CliniClowns OÖ von der PGA, lernte den heute 13-jährigen Fabian auf einer Lachvisite kennen. Eine Rakete war zu früh in die Luft gegangen und es war lange nicht klar, ob Fabian sein Augenlicht behält.

„Zu Silvester wird viel Geld verpulvert. Dieser ge-fährliche Spaß hat uns die Augen geöff net“, be-richtet Marschner. „Anstatt die Notaufnahme mit kleinen PatientInnen zu füllen, sollten wir lieber die Krankenzimmer mit Kinderlachen füllen“, so Marschner weiter. Der ärztliche Direktor, Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Schmitt, übernahm darauf-hin die Schirmherrschaft der Kampagne ,Kinderla-cher statt Silvesterkracher‘, denn er kennt die Fol-gen ganz genau: „Kinder halten die Kracher häufi g so lange in der Hand, bis der Knallkörper explodiert, mit oft verheerenden Folgen.“ Nicht ohne

Sarkasmus ruft Marschner nun dazu auf, weniger in gefährliche Knallkörper und stattdessen mehr in fröh-liches Kinderlachen zu investieren: „Das Silvester-raketen-Familiensortiment ‚Th under & Lightning‘ kostet im Baumarkt 25,95 Euro. Die Lachvisite der CliniClowns kostet für ein Kind 25 Euro. Unsere Besuche erleuchten zwar keinen Himmel, dafür aber die Welt eines kranken Kindes.“

SPENDENKONTO ,Kinderlacher statt Silvesterkracher‘

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sind steuerlich absetzbar!!!

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40 lebens

mEdizin tranSparEnt

tagtäglich bewegen wir uns durch unsichtbare, geruchs- und geschmacklose minenfelder. Wir

atmen Gift ein, tragen es auf die haut auf oder nehmen es über Verpackungsmaterialien zu uns.

lebensWEGE hat in kooperation mit dem department für evidenzbasierte medizin und klinische

Epidemiologie der donau-universität krems drei zentrale themen unter die lupe genommen.

Gesundheitsmythen gibt es viele. Vor allem die Medien leisten einen gehörigen Anteil zur Meinungsbildung und -verwirrung. Das Depart-ment der Donau-Universität Krems untersucht medizin-relevante Th emen nach evidenzbasierten Kriterien auf deren Stichhaltigkeit und diff erenziert damit Fakt von Fiktion.

fall 1: Hormone für die HautWenn wir nach dem Duschen die Bodylotion auftra-gen, wollen wir unserer Haut eigentlich Gutes tun. Was viele dabei nicht wissen: die Konservierungs-stoff e unserer Kosmetika enthalten häufi g sogenann-te endokrine Disruptoren, also Substanzen, die unser Hormonsystem beeinfl ussen können. Die häufi gsten sind Parabene – Stoff e, die gegen Bakterien sowie Pilze und somit auch gegen ein frühzeitiges Ablaufda-tum wirken. Diese endokrinen Disruptoren kommen allerdings auch als Weichmacher in Plastik vor. Derzeit werden etwa 800 Chemikalien verdäch-tigt, das Hormonsystem zu beeinfl ussen. Die EU als auch die WHO erstellen regelmäßige Risikoeinschät-

zungen für endokrine Disruptoren. Die Schwierig-keit dabei: Es ist nicht möglich, die Gesamtbelastung in Studien gut zu erfassen, also alle Wege, über die solche Stoff e in den Körper kommen können – wie beispielsweise Nahrung, Kleidung oder Medikamente. Für die einzelnen Quellen ist die Studienlage jeweils nicht eindeutig, aber im Verbund werden endokrine Disruptoren durchaus in Zusammenhang mit Brust-krebs, Unfruchtbarkeit, Übergewicht, Parkinson oder Autoimmunerkrankungen gebracht. Auch am Bestandsrückgang von Greifvogelarten, Schnecken und Robben sind endokrine Disruptoren vermutlich beteiligt „Wer sein Risiko vorsichtshalber minimie-ren möchte, sollte beim Kauf von Kosmetika auf die Inhaltsstoff e achten. Naturkosmetikprodukte haben in einigen Tests gut abgeschnitten. Aber grundsätzlich sind Parabene schwer zu ersetzen. Da das Gesundheits-risiko von der Dosis abhängig ist, ist das Risiko am geringsten, wenn auf überfl üssige Prododukte schlicht verzichtet wird“, so Mag. Jörg Wipplinger, MA vom Department für evidenzbasierte Medizin und kli-nische Epidemiologie der Donau-Universität Krems.

mYthoS: GESundhEit umWElt zWiSchEn Fakt und Fiktion

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WEGE 41

mEdizin tranSparEnt

fall 2: Bewegung für die SeeleJeder zehnte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression. Antriebslosigkeit, Schlaf-störungen, Niedergeschlagenheit und innere Unruhe inklusive. Sport kann dabei zwar keine Th erapie er-setzen, doch aktuelle Studien belegen den positiven Eff ekt körperlicher Betätigungen. „Bisherige Studi-en zeigen, dass Sport Depressionen lindern kann. Wunder darf man aber keine erwarten. Wie regel-mäßige Bewegung genau hilft, ist nur unzureichend erforscht. Möglicherweise führt das Erreichen von sportlichen Zielen und Erfolgserlebnissen zu einer Stärkung des Selbstwerts, und Gruppensport könnte den sozialen Rückhalt stärken“, erklärt MMag. Bernd Kerschner, Projektleiter von medizin-transparent.at an der Donau-Universität Krems. Die Studien lassen zudem den Schluss zu, dass sich gemischte Bewegungsformen unter Umständen besser gegen Depressionen eignen als nur Aus-dauertraining. Die wissenschaftliche Beweislage besagt somit, dass Sport depressive Beschwerden lindern kann, allerdings kein Substitut für gängige Behandlungen wie Psychotherapie oder die Verabrei-chung bzw. Einnahme von Antidepressiva ist.

fall 3: Luft für die LungeVerbrennungsprozesse aus Industrie, Verkehr und den Haushalten sorgen dafür, dass wir jeden Tag mehr einatmen, als uns lieb ist. Weltweit starben 2010 etwa 3,1 Millionen Menschen infolge der Fein-staubbelastung/Luftverschmutzung, die damit zu den am meisten gesundheitsgefährdenden Faktoren unter den Umweltbelastungen zählt. Die zusammen-fassenden Analysen mehrerer Studien belegen, dass

THEMA ERGEBNIS ERKLÄRUNG

Erhöhen Vitamin E-Präparate die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig zu sterben?

Möglicherwei-se/Ja

Die Studien sind zwar sehr uneinheitlich, doch besteht die Möglichkeit eines erhöhten Sterberisikos. Eine Meta-Analyse warnt vor hoch dosierten Vitaminpräparaten.

Senkt eine mediterrane Ernäh-rungsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Wahrscheinlich/Ja

Mehrere Studien zeigen den positiven Eff ekt mediterraner Ernährungsweise.

Reduziert die Darmspiegelung die Sterblichkeit durch Darmkrebs?

Ja Die Wirksamkeit der Sigmoidoskopie ist gut belegt. Ob die Koloskopie noch besser wirkt, ist nicht nachgewiesen. Dass Darmkrebs gänzlich verhindert werden kann, ist nicht möglich.

Ist im Mikrowellenherd zuberei-tetes Gemüse weniger gesund als Gemüse anderer Zubereitungs-arten?

Möglicherweise/Nein

Gemüse verändert sich bei der Zubereitung unterschiedlich.Bei jeder Art des Erhitzens können Inhaltsstoff e verloren gehen oder leichter erschlossen werden. In Summe lässt sich nicht sagen, dass die Zubereitung in der Mikrowelle immer eine schlechte Wahl ist.

Weitere Gesundheitsmythen und deren Aufl ösung unter: www.medizin-transparent.at

die Langzeitbelastung durch Fein-staub am Wohnort das Auftreten von Herzinfarkt und instabiler Angina pectoris wahrscheinlich macht. Um die Sterblichkeitsrate durch Herzin-farkte zu verringern, kann nur der Weg der Reduktion von Emissionen weiter beschritten werden. „Fein-staub wird in die Staubfraktionen PM10 und PM2.5 unterteilt. Das heißt, die Teilchen sind kleiner als zehn bzw. 2,5 Mikrometer. Als Ver-gleich: das menschliche Haar ist circa 70 Mikrometer ‚dick‘. Wie genau die Feinstaubteilchen den Körper schä-digen, ist nicht bis ins letzte Detail geklärt. Entzündungen und andere Mechanismen spielen eine wechsel-wirkende Rolle. Fakt ist jedoch, dass die winzigen Partikel nicht nur in China oder Indien ein Problem darstellen, sondern gleichermaßen auch in Europa“, so MMag. Bernd Kerschner.

fazitAuch wenn wir uns den Einfl üssen der Umwelt nicht gänzlich entziehen können, so triff t jeder für sich jeden Tag aufs Neue eine Wahl. Diese beginnt beim Einkauf und geht bis zur ganzheitlichen Lebensfüh-rung. Doch um individuell für sich die richtige Wahl treff en und Risiken relevant bewerten zu können, bedarf es fundierten Informationen aus zuverlässigen Quellen. Zu hinterfragen, wer die Quelle ist, relati-viert oft deren Informationsgehalt.

Mag. Jörg Wipplinger, MA

MMag. Bernd Kerschner

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WEGE 43

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WEGE 45

SErVicE

die bedürfnisse der Grundversorgung ändern sich im laufe des lebens. diese Erfahrung

musste auch theresa p. (62 Jahre) aus oberösterreich machen, als sie aufgrund eines karzinoms

des abdomens lernen musste, mit einem künstlichen darmausgang zu leben. der gewohnte

Gang auf die toilette war nun kein teil ihres alltags mehr, dafür aber die Stoma-Versorgung.

individuell & unkompliziertOft stellt die Beschaff ung der verordneten Hilfs- und Heilmittel für PatientInnen oder deren pfl egende Angehörige bzw. Pfl egedienstleisterInnen eine große Herausforderung in der gesamten Organisation dar. Die Firma Publicare aus Pasching hat sich dieser Problematik angenommen und bietet seit 2002 für die Bereiche der Stoma-Versorgung sowie der ablei-tenden Inkontinenz- und der Wundversorgung eine unkomplizierte und dennoch höchst individuell bedarfsorientierte Leistung an: PatientInnen mit diesen Handicaps bekommen die ärztlich verordne-ten Produkte direkt nach Hause geliefert, wodurch zeitaufwändige Wartezeiten und lange Wegstrecken entfallen. Zu Mehrkosten kommt es für die Be-troff enen dabei nicht, obwohl es sich um Original-Produkte aus den Sortimenten aller Hersteller am Markt handelt. Die Abrechnung erfolgt dann direkt mit den Krankenkassen. PatientInnen können sich so auch zu Hause bestens versorgen bzw. Pfl egedienst-leisterInnen können sicher gehen, die richtigen und individuell von ÄrztInnen abgestimmten Produkte zum Einsatz zu bringen.

BestellungenAuch der Bestellvorgang ist so unkompliziert wie individuell. Unterschieden wird bei der Art der Bestellung zwischen rezeptpfl ichtigen und frei ver-käufl ichen Produkten (ohne Rezept). Letztere kön-nen einfach und bequem per Telefon oder über den neuen Online-Shop geordert werden. Rezeptpfl ichtige Produkte können PatientInnen hingegen via Fax oder E-Mail bestellen. Parallel dazu steht für allfällige Fragen ein kompetentes Telefonservice zur Verfügung.

Philosophie,Mit dem Verstand fühlen und mit dem Herzen denken‘, so das Leitmotiv des innovativen Dienst-leistungsunternehmens, das sich als kompetenter und zuverlässiger Partner sowie als Schnittstelle zwischen Betroff enen, Fachpersonen, Institutionen und Kran-

kenkassen versteht. Für KundInnen bedeutet dieser kostenlose Service: absolute Diskretion, kompetente Beratung, ein österreichweiter 24-Stunden-Lieferser-vice ab Lager, direkte Abrechnung mit allen Kranken-kassen und das ohne Kleinmengenzuschlag.

mit dEm VErStand FÜhlEn und mit dEm hErzEn dEnkEn

KundInnen bezahlen nicht für Ihre Dienstleistung – wodurch wird das Unter-nehmen dann fi nanziert?Publicare hat mit allen ös-terreichischen Krankenver-sicherungsträgern Verträge über die Direktbelieferung der PatientInnen abgeschlos-sen. Dadurch ist es möglich, alle tarifl ich geli-steten Produkte direkt mit der jeweiligen Kran-kenkasse abzurechnen. Für die Belieferung der KundInnen erhält Publicare einen defi nierten Aufschlag von der Krankenkasse – und daraus fi nanziert sich das Unternehmen.

Wodurch zeichnet sich Publicare genau aus?Vertrauen, Sicherheit und Diskretion. Das sind jene drei Dinge, die wir unseren KundInnen versprechen können.

• Vertrauen, dass sie die richtigen, verord- neten, auf ihre persönliche Situation abgestimmten Originalprodukte geliefert bekommen.• Sicherheit, dass die Produkte prompt verfügbar sind, es zu keinen Verzögerungen in der Belieferung kommt und keine unnützen Wege und Wartezeiten anfallen.• Diskretion, da Betroff ene die Produkte in diskreter Verpackung nach Hause geliefert bekommen.

www.publicare.at

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46 lebens

rätsel lösen & gewinnen

die aufl ösung gibt es in der nächsten ausgabe von lebensWEGE! lösungswort ausgabe 09 „zukunftstrends“.

Senden Sie bitte bis spätestens 30. November 2014 das Lösungswort an: wazek & partner, Kennwort „lebensWEGE aktiv“, Bürgerstraße 6, 4020 Linz oder per E-Mail an [email protected] | Absender nicht vergessen!LÖSUNG:

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WEGE 47

klinikumTag der offenen TürNeue Psychiatrie Wels

25. Oktober 20149 – 14 Uhr

Programm• Rundgang durch die Therapiestation, Akutstation,

Therapieräume, Tagesklinik, Demenzstation• Figurentheater zum Thema Demenz• Workshop Musiktherapie• Denkübungen, Konzentrations-, Reaktions- und

Wahrnehmungstests• Biofeedback zum Ausprobieren• Entspannungsübungen• Alkoholfreie Cocktails an der BarFuss-Bar • Rauschbrille, uvm.

Vorträge 9:30 & 11:30 Uhr Diagnose und Behandlung

von Alzheimer-Demenz 10:00 & 12:00 Uhr Burnout – vom Symptom zur

Krankheit 10:30 & 12:30 Uhr Einblicke in die psychiatrische

Tagesklinik 11:00 & 13:00 Uhr Nur vergesslich oder

schon dement?

Anfang November startet der Betrieb der neuen Psychiatrie und Demenzstation im Klinikum Wels-Grieskirchen.Nutzen Sie die einmalige Gelegenheit und erleben Sie Einblicke in die neuen Räumlichkeiten und die therapeutische Vielfalt.

Infopoints pro mente, TOGA, EXIT Sozial Eferding,Selbsthilfegruppe Bipolar, Demenzberatungsstelle Wels

Klinikum Wels-Grieskirchen, Grieskirchner Straße 42, 4600 Wels, www.klinikum-wegr.at

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