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Neurologie
Physiotherapie Assistentinnen 27. Oktober 2011
Inhalt dieses Kursnachmittages
• Repetition Anatomie der Wirbelsäule / Bewegung der Wirbelsäule
• Zentrales und peripheres Nervensystem
• Neurologische Diagnostik/Neurologische Tests
• Neurodynamics
Praktischer Teil:
- Palpation der Wirbelsäule (Skelett, passive Bewegung)
- neurologische Tests
- Neurodynamics
Wirbelsäule
• Halswirbelsäule
• Brustwirbelsäule
• Lendenwirbelsäule
• Kreuzbein
• Schwanzwirbel
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Anatomie der Wirbelsäule
• Skelett
- Aufbau der Wirbelsäule
- einzelner Wirbelkörper
• Muskulatur
Halswirbelsäule
• 7 Halswirbel
• Atlas und Axis
• Verbindung zur Vorderglied-
masse
Bewegung der HWS:
FlexionExtension
LateralflexionRotation
Brustwirbelsäule
• 13 Brustwirbel• Rippen• Brustbein• Verbindung zur Vorder-
gliedmasse• Schutzraum für Herz
und Lunge
Bewegung der BWS
FlexionExtensionLateralflexionRotation
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Lendenwirbelsäule
• 7 Lendenwirbel
• Kraftübertragung bei der Vorwärtsbewegung
Bewegung der LWS
Flexion
ExtensionLateralflexion
Rotation
Kreuzbein (Sacrum)
• 3 Kreuzwirbel miteinander Verwachsen
• Kraftübertragung bei der Vorwärtsbewegung
Bewegung des Kreuzbeines
Flexion
Extension
LateralflexionRotation
Besonderes: Iliosakralgelenk
Schwanzwirbel
• 3-20 Schwanzwirbel
• Gleichgewicht
• Kommunikation
Bewegung:
Flexion
ExtensionLateralflexion
Rotation
Besonderes kupierte oder stummelrutige Hunde (?)
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Aufbau eines Wirbelkörpers
• Wirbel
Wirbelkörper
DornfortsatzQuerfortsatz
Wirbelgelenke (Facettengelenke)
• Bandscheiben
• Bänder
• Nervenaustrittslöcher
Praktischer Teil
• Repetition Palpation Wirbelsäule und Rückenmuskulatur
• Passive Bewegung
Zentrales und peripheres Nervensystem
• Zentrales Nervensystem
Gehirn
Rückenmark
• Peripheres Nervensystem
Motorisches Nervensystem (bewusste Steuerung)
vegetatives Nervensystem (sympatisch, parasympatisch)
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Zentrales Nervensystem - Gehirn
• Grosshirn
• Kleinhirn
• Stammhirn
• Vestibulärorgan (zentral-peripher)
Rückenmark
• Rückenmarkssegmente
hoch zervikal (C1-C6)
tief zervikal (C6-Th2)thorakolumbal (Th3-L2)
lumbosakral (L3-S3)
• Cervikalschwellung C6-Th1
• Lumbalschwellung L4-L7
Peripheres Nervensystem
• Motorisches Nervensystem (Afferenzen, Efferenzen, Refelexbogen)
• Autonomes, vegetatives Nervensystem
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Neurologischer Untersuchungsgang
• Liegt überhaupt eine neurologische Erkrankung vor?
allgemeine Einschätzung (Bewusstsein, Gangbild)
Haltungs- und StellreaktionenKopfnerven
Segmentale Reflexe
• Lokalisation der Schädigung
• Beurteilung des Schweregrades
Tiefenschmerz
Neurologische Tests
• Bewusstsein
• Verhalten
• Haltung
• Gangbild
• Haltungs- und Stellreaktionen / Propriozeption
• Gehirnnerven
• Reflexe
• Schmerz/Tiefenschmerz
Neurologische Tests
Bewusstsein
Apathie: wenig interessiert Sopor: Schläfrigkeit
Stupor: nur mit starken Reizen (Schmerz) zu wecken Koma: nicht aufzuwecken
Zuständig dazu Grosshirnrinde, Formation reticularis
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Neurologische Tests
Verhalten
Angst Aggressivität
Zurückhaltung
Desorientierung Vorwärtsdrängen
Kopfstemmenusw.
Zuständig dazu Grosshirn, limbisches System
Neurologische Tests
Haltung
KopfschiefhaltungTorticollis
Tetanus
OpistotonusShiff-Sherrington
Lordose, Kyphose, SkolioseSchlaffheit, Spastizität
Neurologische Tests
Gangbild
Propriozeptionsstörung
Überköten
Ataxie (peripher, Kleinhirn, Vestibulär, Spinal)
Hypermetrie, Hypometrie
Lähmungserscheinungen (spastisch, schlaff)
Mono-, Para-, Hemi-, Tetraparese (-plegie)
Kreisbewegung
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Neurologische Tests
Haltungs- und Stellreaktionen, Propriozeption
Subtile Bewegungsstörung besser erkennenSeitenunterschiede aufzeigen
Korrekturreaktion (passiv Überköten à schwache Tiere unterstützen)
Tischkantenprobe (Tier hochheben und an Tischkante heranführen, evt. Augen verdecken)
Hüpfreaktion (Anheben von 3 Gliedmassen, Tier in verschiedene Richtungen schieben)
Schubkarren (Hinterbeine hochheben, evt. Kopf/Hals Hyperreflexion)
Unterstützungsreaktion (Vordergliedmassen hochheben)
Neurologische Tests
Gehirnnervenwas wird getestet: sensibler Anteil
Hirnstammmotorischer Anteil
Wichtige Nerven:
II N. opticusIII N. oculomotoricus, IV N. trochlearis, N. abducens
V N. trigeminusVII N. facialis
VIII N. vestibulocochlearisIX N. gossopharyngeus
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Neurologische Tests
Spinale Reflexe
Vorderbeine: Extensor carpi radialis Reflex (N. radialis C6-Th1 (Th2)Flexorreflex
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Neurologische Tests
Spinale Reflexe
Hinterbeine: Patellarsehnenreflex (N. femoralis L4-L6)Flexorreflex (N. ischiadicus L6-S2)
Tibialis cranialis Reflex (N. fibularis L6-L7(S1)
Neurologische Tests
Spinale Reflexe
Rücken: Panniculusreflex (Reflexkontraktion der Hautmuskeln)Analreflex (N. pudendus – Sakralmark)
Neurologische Tests
Schmerz, Tiefenschmerz
Oberflächlicher Schmerz – kneifen der ZwischenzehenhautTiefenschmerz – kneifen mittels Klemme des Ballens, des Krallenbettes
Eine deutliche Abwehrreaktion sollte erfolgen, ansonsten ist die Prognose eher schlecht
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Lokalisierung einer Läsion
1. Unterscheiden Zentrales und peripheres Nervensystem
2. Unterscheiden Gehirn oder Rückenmark
3. Genaue Lokalisierung GehirnRückenmark (OMN, UMN)
Lokalisierung einer Läsion
Unterscheiden Zentrales und peripheres Nervensystem
Sind die spinalen Reflexe generalisiert herabgesetzt?
ja PNS
nein ZNS
Beispiele für Erkrankungen des PNS sind Polyneuropathien, Polymyopathien, Polyradikulitis u. a.
Lokalisierung einer Läsion
Unterscheiden Gehirn oder Rückenmark
Ist ein Kopfnervenausfall vorhanden (z.B. Drohreflex)?
ja Läsion ist im Gehirn
nein Läsion ist im Rückenmark
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Lokalisierungim Gehirn
Grosshirn normales Gangbild (selten Passgang, Paresen), Drangwandern, Verhaltensänderungen, Krampfanfälle
Stammhirn Hypometrie, multiple Kopfnervenausfälle, Apathie-Koma
Kleinhirn Hypermetrie, Intentionstremor, überschiessende Haltungs- und Stellreaktionen
Vestibulärorgan Kopfschiefhaltung, vestibuläre Ataxie, Kopfnervenausfälle (Trigeminus, Facialis), Nystagmus, vestibulärer Strabismus (Schielen)Hirnstammanteile: Kopfnervenausfälle, abnorme Korrektur-
reaktionenInnenohr/Nerv: Korrekturreaktionen normal, gelegentlich
Hornersyndrom
Lokalisierung im Rückenmark (OMN, UMN)
OMN = oberes motorisches Neuron initiiert Bewegung, hemmt Reflexe
bei Ausfall: spinale Reflexe normal oder gesteigert
Muskeltonus normal oder gesteigertspastische Lähmung
UMN = unteres motorisches Neuron willkürliche Bewegung und Reflexe
bei Ausfall:
spinale Reflexe reduziert oder fehlendMuskeltonus reduziert
Schlaffe LähmungLäsion im Reflexzentrum
Lokalisierung im Rückenmark (Segmente)
• Haltungs- und Stellreaktionen generell abnormal Läsion zwischen C1-Th2spinale Reflexe normal bis gesteigert C1-C5 (OMN/OMN)
spinale Reflexe herabgesetzt C6-Th2 (UMN/OMN)
• Haltungs- und Stellreaktionen Hglm abnormal Läsion zwischen Th3-S3spinale Reflexe normal bis gesteigert (Hglm) Th3-L2 (OMN)
spinale Reflexe herabgesetzt (Hglm) L3-S3 (UMN)