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Zeige Deine Wunde. Thomas aber, einer der Zwölf, der auch Didymus genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und nicht meinen Finger in das Mal der Nägel und meine Hand in seine Seite legen kann, werde ich nicht glauben. Nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen, und Thomas war mit ihnen. Jesus kam, obwohl die Türen verschlossen waren, und er trat in ihre Mitte und sprach: Friede sei mit euch! Dann sagt er zu Thomas: Leg deinen Finger hierher und schau meine Hände an,

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Page 1: :// · Web viewSuche Jesus in deinem eigenen Leben, suche so, wie du es kannst und willst. Suche dort, wo Jesus auf dich wartet, bei jenen, die deine Hilfe brauchen, vielleicht jetzt

Zeige Deine Wunde.

Thomas aber, einer der Zwölf, der auch Didymus genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.  

Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und nicht meinen Finger in das Mal der Nägel und meine Hand in seine Seite legen kann, werde ich nicht glauben.  

Nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen, und Thomas war mit ihnen.

Jesus kam, obwohl die Türen verschlossen waren, und er trat in ihre Mitte und sprach: Friede sei mit euch!  

Dann sagt er zu Thomas: Leg deinen Finger hierher und schau meine Hände an, und streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!  

Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott!  

Jesus sagt zu ihm: Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Selig, die nicht mehr sehen und glauben!

aus dem Johannesevangelium, Kapitel 20

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Geistliche Gedanken

Jesus ist in aller Öffentlichkeit verurteilt und hingerichtet worden. Die Kreuzigung war ein öffentlicher Schauprozess vor den Toren Jerusalems.Als Auferstandener zeigt er sich seinen engsten Anhängern.Jesus offenbart sich nach dem Tod nur denen, die mit ihm vertraut sind.Es braucht den Raum der Intimität und der Innerlichkeit, um die Auferweckung von den Toten wahrzunehmen. Dass es Zeit braucht und nicht einfach zu verstehen ist, was Auferstehung bedeutet, wird gerade an Thomas sichtbar.

Thomas schüttelt den Kopf. Niemand steht wieder auf, wenn er mal im Grab liegt. Der Tod ist der Tod ist der Tod. Und wir heute wissen das auch, das Coronavirus erinnert uns daran. Eine neue Krankheit geht um die Welt, sie hinterlässt viele Tote, auch bei uns. Und keiner davon ist bisher wieder auferstanden.Thomas hat recht.Noch so gern würde er das glauben, das leere Grab, die Auferstehung. Aber Thomas kann es nicht glauben. Er braucht Beweise. Er müsste selbst vor Jesus stehen, die Wundmale sehen an Händen und Füssen.Sonst kann jeder behaupten, er sei Jesus. Scharlatane gibt es wie Sand am Meer.

Jesus tadelt ihn deswegen nicht, so wie er niemandem einen Vorwurf macht, dass sie ihn während der Hinrichtung im Stich gelassen haben. Der Auferstandene geht sogar auf die Bedingung ein, die Thomas ihm stellt. Er weiss, dass der Mensch Erfahrungen braucht: sehen, hören und anfassen. Trotzdem preist das Evangelium den selig, der auch «ohne zu spüren glaubt».

Die wichtigste Botschaft des Auferstandenen ist Versöhnung.

Der Auferstandene hat Verständnis für Thomas und für alle, die im Glauben zweifeln. Er verzeiht grade auch als Opfer von Gewalt. Er haucht seinen Geist der Vergebung den Jüngern ein.

Alle Männer und Frauen guten Willens können in diese Tat des Auferstandenen einschwingen: Schuld vergeben, barmherzig sein, Versöhnung stiften,

Wenn es dir geht wie Thomas, dann handle wie Thomas. Steh zu deinem Zweifel, und steh zu deinem Glauben. Suche Jesus in deinem eigenen Leben, suche so, wie du es kannst und willst. Suche dort, wo Jesus auf dich wartet, bei jenen, die deine Hilfe brauchen, vielleicht jetzt besonders bei Menschen, die einsam sind. Halte die Augen offen für die vielen grossen und kleinen Wunden da draussen in der Welt.

Dort wirst Du dem Auferstandenen begegnen.