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DDHV-Journal 1/2017 DDHV-Journal 1/2017 Deutscher Diplom Dental Hygienikerinnen Verband e.V.

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Deutscher Diplom Dental HygienikerinnenVerband e.V.

MAKE ME SMILE.

GUIDED BIOFILM THERAPY

KARIES-UND PARODONTITIS-PRÄVENTION

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MUTWas keiner wagt, das sollt ihr wagen; was keiner sagt, das sagt heraus.Was keiner denkt, das wagt zu denken. Was keiner anfängt, das führt aus.Wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s wagen. Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein. Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben. Wenn alle mittun, steht allein. Wo alle loben, habt Bedenken. Wo alle spotten, spottet nicht. Wo alle geizen, wagt zu schenken. Wo alles dunkel ist, macht Licht!

Lothar Zenetti

Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben viel Zeit verbracht, Menschen zuzusehen und die Differen-zen in unserem Beruf zu erkennen. Geht man professionell geschultals gelernter Beobachter ins Berufsleben, haben wir die Körperspracheund verbalen Ticks und Tricks zu deuten verstanden, die uns zu indivi-duellen und interessanten Mitarbeitern machen und unser Berufslebenbereichern, dann tun wir uns viel leichter und sind eine maximale Berei-cherung für jede Deutsche Zahnarztpraxis.

Wir haben noch einen langen, aber endlich absehbaren Weg vor uns.Vor allem kümmert sich der DDHV aber auch seit April 2016 mutig wie-der um ein uns längst zustehendes Berufsbild, was aus politischenGründen nicht publiziert wurde. Einen weiteren Teil des Antrags legenwir diesem Journal bei. Wir haben auch gleich festgehalten, dass wirjede Ausweichung des Bundesministeriums für Gesundheit mit juristi-scher Akribie auseinandernehmen und uns nicht mehr abspeisen las-sen werden. Das BMG hat nun mal die Pflicht, ein Berufsbild zu regu-lieren. Das kann sie nicht mehr einfach an die Bundeszahnärztekam-mer – die wie wir auch nur ein Verein ist – abschieben, denn diese hatseit 45 Jahren bekanntlich kein Interesse an einer fairen berufsspezifi-schen Regelung. Klarer ausgedrückt: Die BZÄK hat nur Eigeninteres-sen und verschanzt sich hinter dem ZHK-Gesetz, das wir und unsereJuris ten für unseren Beruf als nicht zuständig zeichnen. Makaber beider ganzen Geschichte ist, dass vor 200 Jahren – nach dem Bader –noch ohne Studium die Zahnmedizin gemeinsam mit der Medizin aus-geübt werden konnte. Es ist gerade 100 Jahre her, dass sich die bei-den getrennt haben. Und genau 40 Jahre ist es her, dass sich dieZahnmedizin gegen ein weiteres Berufsbild mit Händen und Füßen inDeutschland wehrt, mit der Ausrede, dass sie keinen – erneuten? –Dentisten haben will. Diese Ausrede haben wir nur in Deutschland.Allen Beteiligten ist jedoch insgeheim ganz sicher klar, dass es aus-schließlich finanzielle Interessen sind, die diesen Weg der Ablehnungbegleiten.

Wie schon öfter erwähnt, gibt es für alles einen Beruf und vor allemgerade in Deutschland die Notwendigkeit von Zertifizierungen, denndie Auswüchse werden immer einfallsreicher. Die Zahnärzteschaft soll-te sich zukünftig doch gut überlegen, ob sie darauf weiterhin beharrt,am Pranger zu stehen und es somit nicht gelingen kann das Chaos zubeherrschen (Lizenzierung!), oder an den Restriktionen unseresArbeitsgebietes lieber mitentscheiden will, was einfach auch Sinnmacht.

In diesem Sinne freuen wir uns auf eine heiße Phase und wünschenunseren Leserinnen und Lesern gute „Unterhaltung“.

Beate Gatermann, RDH, DDHV-Vorsitzende

INHALT

1 Vorwort2 Antrag zu einem neuen Beruf in Dentalhygiene

(RDH/BS)8 Die politische Seite –

Wissen schafft Vorsprung10 Unzulässigkeit der freiberuflichen

Tätigkeit einer Dentalhygienikerinoder Lobbyismus?

12 IQWiG14 DDHV-Kongress 201717 Eine Geschichte, die besonders den Älteren

unter uns bekannt vorkommt ...18 Mehr als die Summe21 Spendenaufruf: Misheel Kids Foundation22 Rund um den Globus25 EDHF Survey 201626 Buchbesprechung28 Veranstaltungskalender28 Impressum

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Antrag zu einem neuen Deutschen Beruf in Dentalhygiene (RDH/BS)

Internationale Titulierung: Registered Dental Hygienist/Bachelor of Science in Dental Hygiene

Im Bericht ist der Beruf ausschließlich in der weiblichen Form beschrieben, da im Wort Dentalhygienikerinauch die männliche Form existent ist und dieser Beruf zu 99 % von Frauen ausgeübt wird.

In der Dentalhygiene fehlt in Deutschland das Berufsbild. Dies wurde kürzlich auch schriftlich von der BZÄK in der zmveröffentlicht. Ein neues Berufsbild wird auch weiterhin von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) nach neuester per-sönlicher Kontaktaufnahme vehement mit der Begründung abgelehnt, dass „die Zahnmedizin ausschließlich in dieHände von Zahnärzten gehört“ und „ein selbstständiges und unabhängiges Arbeiten im juristischen Sinne kein Perso-nal beim Zahnarzt ausüben darf“. Wir vertreten allerdings die Meinung: Wo käme die Medizin heute hin, wenn sie nichtlängst die paramedizinischen Berufsbilder als ihre Assistenz akzeptiert hätte. Das sind Ansichten von gestern. Zudem:Im gesamten Ausland (Frankreich ausgenommen – dort arbeiten die ZÄ komplett ohne Assistenz. Österreich wird unsnachfolgen) ist das Berufsbild Dentalhygienikerin mit Zertifizierung und Registrierung längst und auch selbstständig vor-handen (RDH). Und: Die Dentalhygienikerin gab es lange vor den delegierbaren Leistungen im Zahnheilkundegesetz,wobei wir uns mit einigen dort aufgeführten Positionen nicht identifizieren können. Zudem sehen wir unsere Leistungennicht in der direkten Zahnmedizin, da die Dentalhygienikerin nicht in die Zahnhartsubstanz oder in die Mukosa (Weich-gewebe) eingreift, sondern eigentlich lediglich einen „Edel-Putzjob“ macht, indem sie Konkremente am Zahn entfernt.Zudem: So lange das Berufsbild in Deutschland nicht steht, gibt es für die zukünftigen vollverschulten Bachelor-Studi-enabgängerinnen keine Möglichkeit, im Ausland Erfahrungen im eigenen Beruf zu sammeln. Das ist Europa-kontra-produktiv und wurde uns von der European Commission schriftlich bestätigt. Medien berichten zudem, dass qualifizierteMitarbeiterinnen dringend in der Zahnmedizin gesucht werden. Erst jetzt, nachdem der Druck den Bogen längst über-spannt hat, wird es in der Zahnmedizin klar, dass es weiterführender Möglichkeiten bedarf, die anderswo längst vor-handen sind. Deutlich ist, dass hier eine Männerdomäne über einen für Deutschland „neuen“ Frauenberuf entscheidet,der schon 1887 seinen Anfang in den USA nahm, also zu einer Zeit, in der auch die Zahnmedizin sich erst ernsthaftvon der Medizin trennte.

Uns ist der Weg eines neuen Gesetzgebungsverfahrens zugunsten eines neuen Berufsbildes bekannt. Wir möchtenbetonen, dass dieser Weg einen vollverschulten Studiengang voraussetzt. Wir fallen somit voraussichtlich nicht unterdas Berufsausbildungsgesetzverfahren? Uns ist zudem bekannt, dass Hearings auch von der BZÄK zu diesem Themastattfinden werden und, dass andere Studiengangvariationen und Fortbildungsvariationen sicher in dieses System inte-griert werden wollen. Unser Ziel ist jedoch primär eine Regulierung für Diplom DHs und RDH/BS über vollverschulteStudiengänge.

Längst ausdiskutiert ist von der WHO die dringende Notwendigkeit unseres Berufsbildes. Dort ist auch die vehementeAblehnung hinsichtlich eines eigenen Berufsbildes der BZÄK seit mindestens 1997 bekannt.

Weltweit ist unser Beruf als Heilberuf anerkannt. Die heilberufliche Tätigkeit kann in vielen Literaturen nachgewiesenwerden und zwar längst über die Ergebnisse von Lindhe, Axelsson, Rumfjord, Mühlemann, Saxer und Rateitschak.Diese Ergebnisse können folgenden Büchern entnommen werden: Farbatlanten der Zahnmedizin, Rateitschak vomThieme Verlag, oder Swiss Dent 26 (2004) Nr. 11,5-11 unter dem Thema: Parodontitis-Möglichkeiten einer frühen Dia-gnose und Risiken von kardiovaskulären Krankheiten, sowie zahlreichen weiteren Publikationen, die auf das Zusam-menspiel vieler Erkrankungen (Herzerkrankungen bis hin zur Psyche sind nur wenige der vielen Erkrankungen in Kom-bination) und der Wichtigkeit von begleitenden Parodontitis-Therapien hinweisen. Der Mund ist definitiv unser „Fieber -thermometer“ bei fast jeder Erkrankung und die „Karteikarte unserer vergangenen Erkrankungen“. Das Thema Patho-logie sollte deshalb auch Teil eines profunden Uni-Studiengangs sein, um das Wechselspiel zu erkennen und präven-tiv mit zu behandeln (Beraten hinsichtlich Ernährungsschäden/Raucherabusus etc.).

DelegationDie Deutsche Zahnmedizin beschreibt als einziges Land weltweit einen sogenannten Delegationsrahmen. MehrereJuristen bestätigen uns, dass es so etwas in keinem medizinischen Bereich sonst gibt. Das Wort Delegieren erscheintniemals für Tätigkeiten innerhalb der Zahnmedizin oder gar der Medizin. Weltweit nicht!

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Der Duden beschreibt dieses Wort als:1. zu etwas abordnen, in eine Delegation wählen2. Rechte oder Aufgaben [abtreten und] auf einen anderen übertragen3. Bedeutung Befugnis erteilen: befugen, berechtigen, erlauben, genehmigen, erteilen, delegieren, ermächtigen4. Bedeutung kommandieren zu: abordnen, schicken, senden, delegieren, kommandieren5. Bedeutung übergeben: vererben, weiterreichen, hinterlassen, nachlassen, überlassen, übertragen, delegieren,weitergeben.

6. Bedeutung beauftragen: auftragen, bevollmächtigen, übertragen, ansetzen auf, anstellen, berufen, beschäftigen,delegieren, bestallen, betrauen

Auf der anderen Seite kann die Delegation von einem Punkt auf diesem Erdball auch zu einem anderen weitervermit-telt werden. „Eine Delegation ist mindestens so dehnbar wie ein Kaugummi“.

So findet sich in der Medizin, die doch eine Vielzahl von eigenen Berufen vorweisen kann folgender gekürzterWortlaut:

Approbationsverordnung der Ärzte (ÄAppO 2002), 36 Seiten: (Geltung ab 01.10.2003 (+++ Stand: Geändert durchArt. 3 G v 21.7.2004 I 1776+++): beschreibt die Ausbildung des Arztberufes.Interessant in dieser Verordnung ist folgende Aussage unter § 1: … „Die Ausbildung soll auch Gesichtspunkte ärztlicherQualitätssicherung beinhalten und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Ärzten und mit Angehörigenanderer Berufe des Gesundheitswesens fördern.“

Eine ähnliche Beschreibung ist im Zahnheilkundegesetz nicht zu finden!

In der Bundesärzteverordnung: (+++Stand: Neugefasst durch Bek. v. 16.4.1987 I 1219; zuletzt geändert durch Art. 1G v. 21.7.2004 I 1776+++)! Änderung durch Art. 11 Nr. 8 G v. 30.7.2004 I 1950 (Nr. 41) berücksichtigt!Umfasst 15 Seiten und beinhaltetet die Regeln des ärztlichen Berufes. Titel dieser Berufsordnung: Der ärztliche Beruf;Die Approbation; Die Erlaubnis, die Erbringung von Dienstleistungen; Gebührenordnung; Zuständigkeiten; Straf- undBußgeldvorschriften; Übergangs- und Schlussvorschriften.

Andere medizinische Berufe sind in dieser Verordnung nicht aufgeführt!!! In Gegenteil: Jeder deutsche medizinischeBeruf hat seine Kompetenzen unter einem eigenen § beschrieben.

Die Zahnmedizin hat sich raffiniert mit einem Delegationsrahmen wie folgt „einen Beruf einverleibt“:

Gesetz über die Ausübung der Zahnheilkundevom 31. März 1952 (BGB1. I S. 221)

in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1987 (BGBI. I S. 1225), zuletzt geändert durch das Gesetzzur Änderung der Bundesärzteordnung und anderer Gesetze vom 21.7.2004, BGBl I 2004, 1776

1. Die Approbation als Zahnarzt§ 1

Absatz: 5) Approbierte Zahnärzte können insbesondere folgende Tätigkeiten an dafür qualifiziertes Pro-phylaxe-Personal mit abgeschlossener Ausbildung wie zahnmedizinische Fachhelferin, weitergebildeteZahnarzthelferin, Prophylaxehelferin oder Dental-Hygienikerin delegieren: Herstellung von Röntgenauf-nahmen, Entfernung von weichen und harten sowie klinisch erreichbaren subgingivalen Belägen, Fül-lungspolituren, Legen und Entfernen provisorischer Verschlüsse, Herstellung provisorischer Kronen

und Brücken, Herstellung von Situationsabdrücken, Trockenlegen des Arbeitsfeldes relativ und absolut,Erklärung der Ursache von Karies und Parodontopathien, Hinweise zu zahngesunder Ernährung, Hinwei-se zu häuslichen Fluoridierungsmaßnahmen, Motivation zu zweckmäßiger Mundhygiene, Demonstrationund praktische Übungen zur Mundhygiene, Remotivation, Einfärben der Zähne, Erstellen von Plaque-Indizes, Erstellung von Blutungs-Indizes, Kariesrisikobestimmung, lokale Fluoridierung z. B. mit Lack

oder Gel, Versiegelung von kariesfreien Fissuren.

Der neueste Trick bei den Zahnmedizinern ist, dass der ZA ausbilden darf. Was er unterweisen darf, wird nicht beschrie-ben. Nachdem aber auch ein Assistenzarzt „ausgebildet“ wird, kann er also auch weitere Tätigkeiten an sein selbst fort-gebildetes Personal delegieren, die über den heute bekannten Rahmen hinausgehen, was immer häufiger vorkommt.Patienten hinterfragen langsam, wer bei ihnen alles im Mund überhaupt arbeitet und ob diese noch Zertifizierungenbrauchen. In der Praxis wird viel zu wenig kontrolliert.

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Im Jahr 1998 wurde glorreich eine Petition im Bundestag zugunsten eines neuen Berufsbildes gewonnen, die an dervehementen Ablehnung der BZÄK jedoch scheiterte. Uns wurde von Teilnehmern erklärt, dass die BZÄK seinerzeit dasBMG unter Druck setzte mit den Angaben, die BZÄK würde bei Forderungen zu einem eigenen Berufsbild die damalsstattfindenden Verhandlungen abbrechen. Das Petitionsergebnis lag im letzten Journal bei. Der Inhalt des Petitionsan-trags hat in 18 Jahren nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Nachdem ein Petitionsausschuss intensiv recherchiert, die-ses Petitionsergebnis unter die nur 6,7 % erfolgreichen Eingaben – und das noch von einer einzigen Person eingege-ben – fällt, war dem Petitionsausschuss die dringende Notwendigkeit schon damals ganz und gar bewusst. Es ist mehrdenn je dringend erforderlich, dieses Ergebnis endlich umzusetzen und keine weiteren juristischen Spitzfindigkeiten zusuchen, die wir sowieso alle widerlegen könnten – wäre uns die Möglichkeit gegeben, mit Juristen vorzusprechen.Dadurch wären wir längst am Ziel angelangt. So sind wir leider einer unermesslichen Willkür und totalen Egozentrikausgesetzt.

Wir legen zudem einen Ausschnitt des Wissenschaftsrates vor, der seit vielen Jahren das Berufsbild Dental-hygiene in Deutschland fordert. Uns wurde von einem Mitglied des Deutschen Bundestags, Dr. med. dent. K.,direkt und unmissverständlich erklärt, dass das BMG sich nicht vom Wissenschaftsrat beeinflussen lässt. Wir,darunter zwei renommierte Parodontologen, fragten uns hinterher, für was dann ein Wissenschaftsrat über-haupt da ist, wenn seine Forderungen vom BMG sicher wieder nur im Interesse gewisser Zahnärzte total igno-riert werden.

Weiterführend konnte man auch den europäischen Rahmen der European Federation of Periodontology (EFP) zuunserem Berufsbild im letzten Journal lesen. Er beinhaltet weit mehr als die Bundeszahnärztekammer in Deutschlanduns zugestehen will.

Beigelegte Anlage II war: Journal Ausgabe 1/20016, DDHV, Seiten 14-20

Wir können uns Europa nicht mehr verschließen und müssen weiter an die Jugend von morgen und eigentlich längstauch von heute denken, die einfach ein breiteres Spektrum an Berufen braucht, was sich ja in anderen Sparten längstbreit gemacht hat. Die Unzufriedenheit in dieser Sparte ist enorm und sollte seit Jahren längst bekannt sein. Laufendkann man in Fachzeitschriften von Personalmangel und deren geringen weiteren Chancen lesen, was allerdings auchan den geringen Gehältern in der Zahnmedizin liegt. Sie unterscheiden sich gewaltig von der Medizin, was anhand derGewinne in der Zahnmedizin eigentlich unerklärlich ist.

Beigelegte Anlage III war: Entwurf einer gesetzlichen Verankerung für ein neues Berufsbildes mitTätigkeiten unter Aufsicht des ZA

Zusätzlich stellen wir einen Antrag auf selbstständige Tätigkeit im Gebiet der PZR, wie es auch im NachbarlandSchweiz längst üblich ist. Auch in Deutschland hat ein Verwaltungsgericht in München entschieden, dass eine DentalHygienikerin mit Diplom (RDH) bestimmte Tätigkeiten selbstständig ausüben darf, die sie ohnehin besser als dieZahnärzte erbringen kann. Dies meist auch günstiger (Nebenbemerkung: wobei derzeit sehr günstig meist ohne Zerti-fizierung darstellt).

Beigelegte Anlage IV war: Entwurf einer gesetzlichen Verankerung einer selbstständigen Tätigkeitin eigener Praxis für Dental Hygiene mit Zertifizierung

Beigelegte Anlage V war: Liste der selbstständigen Tätigkeit im Europäischen Bereichzusammengestellt von der BZÄK ist angefügt.

Bei dieser Liste wäre anzumerken, dass im Ausland die Befundaufnahme und die Diagnose leider nicht genügend dif-ferenziert werden. Kein paramedizinischer Beruf diagnostiziert. Weltweit nicht. Wir machen lediglich Befundaufnahmenwie das auch die Physiotherapeutin in Deutschland macht.

Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass z.B. in der Schweiz jedes Bundesland (z.B Aarau, Zürich oder St. Gallen)bestimmte Forderungen pro Kanton für ein selbstständig Tätigwerden in eigener Praxis verlangt. Dazu gehört auchSprachsicherheit Niveau B2, Strafregisterauszug, Diplom mit Registriernummer, also Registered Dental Hygienist, undverschiedene Vorschriften wie z.B. eine Berufshaftpflichtversicherung. Antragsteller müssen mindestens fünf Jahre inder Schweiz gearbeitet haben und einen Nachweis von zwei Jahren unselbstständiger Tätigkeit Vollzeit arbeitend vor-weisen können. Wir stellen uns ähnliche Forderungen für Deutschland vor.

Beigelegte Anlage VII war: Erste Einstellung eines Ermittlungsverfahrens gegen die erste Praxis fürDentalhygiene Deutschlands 2002 und Praxisbewilligung von 2005. Natürlich waren beide angestrebt

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von der Bayerischen Zahnärztekammer in München mit Rückendeckung der Bundeszahnärztekammerin Berlin und vor allem auch der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung in Berlin (KZBV).

Die Abrechnungspositionen der Vergangenheit wurden ohne Diplom Dentalhygienikerinnen entworfen und ausgehan-delt. Auch dies sollte sich ändern in Form von spezifischen Abrechnungspositionen, genauso wie es in anderen Beru-fen (Physiotherapeutin) in Deutschland längst möglich ist. Es sind zu viele Formulierungen oder Tätigkeiten entwederhinfällig oder nicht vorhanden, ja sogar fraglich, wobei eine Deutsche DH-Fortbildung (Westphalen-Lippe) schon eini-ges in ihrem Bundesland klären konnte (PA-Behandlungen). In anderen Worten: Wir brauchen Verträge mit den Kran-kenversicherungen. Fraglich ist auch die Kontrolle der verschiedenen Arbeitsgebiete, da bislang zwar eine Zertifizie-rungspflicht besteht, diese aber nicht kontrolliert wird und dadurch … viele Leistungen heute beim AZUBI landen.Schließlich ist er/sie ja das günstigste Glied in der Kette und wird von vielen nach einer kurzen Fortbildung als Dental-hygienikerin verkauft. Der Berufstitel ist schließlich in Deutschland ja nicht geschützt. Last but not least: In der Par-odontologie geht Deutschland einen Sonderweg, der unbedingt neu begutachtet werden müsste, da mit unserem Berufdieser ganz anders aussehen müsste.

Beigelegte Anlage IIX war: Klärungsversuch zusammengetragen vom DDHV bezüglich der Abrechnungenhinsichtlich der Unterstützenden Parodontitis Therapie als Beilage angefügt, der von der BZÄK teilweiseunterstützt wurde. Hierbei stellen wir gleichzeitig den Antrag, bei zukünftigen Diskussionen um die PAR-Leis tungen mit einbezogen zu werden. Im Ausland werden diese Leistungen überhaupt nicht von den Ver-sicherungen getragen und dadurch fällt ein großes Volumen direkt in die zuständige Tätigkeit von versiertgeschultem Personal bzw. der Diplom Dental-Hygiene. Nachdem wir die Ausführenden dieser Tätigkeitensind, wundern wir uns schon lange, dass wir nicht mit in die Diskussionsrunde eingeladen werden. Diesbezieht sich ausschließlich auf das Tätigkeitsgebiet unter Anleitung des Zahnarztes.

Die BZÄK blockiert bis dato die Anfertigung von Röntgenaufnahmen für die im Ausland ausgebildete Diplom DH, diekeine Ausbildung zur Zahnärztlichen Assistentin vorlegen können mit der Begründung, sie würde das nicht ausreichendlernen. Das trifft jedoch garantiert nicht zu. Jede Diplom DH hat profunde Kenntnisse, die sie hierbei vorweisen kann.Zudem verlangen verschiedene Zahnärztekammern eine minder angesetzte „Gleichwertigkeitsprüfung zur Zahnmedi-zinischen Fach-Angestellten“, um Arbeitsbewilligungen auszustellen. Es bedarf aber überhaupt keiner Arbeitsbewilli-gung durch eine Zahnärztekammer in Deutschland und schon gar keiner Gleichstellung, da ein Diplom/AkademischerLevel ja bislang nicht existent in Deutschland war. Für uns war und ist das reine Schikane.

Ausländische Berufsabschlüsse

Wir beantragen zudem die Zulassung von ausländischen Berufsabschlüssen über das BMG.

Beigelegte Anlage IX war: Zum besseren Verständnis legten wir eine Broschüre aus der Schweiz zu auslän-dischen Abschlüssen vor.

Das Schweizerische Rote Kreuz organisiert mit den Schweizer DH-Institutionen diese Prüfungen. Die Gesundheitsmi-nisterien sind in allen anderen europäischen Ländern zuständig für unser Berufsbild. In manchen Ländern reguliert dasBMG damit auch die Studienzulassungen zur Zahnmedizin nach Bedarf, womit einer Über- oder Unterversorgung vor-gebeugt ist.

Last but not least wollen wir Regelungen für unseren Beruf erreichen. Diese beziehen sich auf die unselbstständige unddie selbstständige Tätigkeit. Allerdings gilt dieser Antrag von uns nur für die sogenannte „akademische DH“, leider vonder BZÄK so benannt, obwohl wir in einem Diplom/RDH/Bachelor keinen Akademiker sehen. Die BZÄK bauscht dasaber mit Vorliebe dahingehend auf, um , nach den Erfahrungen das Dentisten (1930-1945) nie wieder ihre Branche tei-len zu müssen (nichtapprobierte Konkurrenz!!!). Dabei tendieren wir überhaupt nicht auf die „richtige“ Zahnmedizin.Unser Teil greift weder in die Weichregion noch in die Zahnhartsubstanz ein.

Fazit: Nicht alle Phantasien von gestern sind Wahrheiten von heute. Diese hier aufgeführte Wahrheit war auch die Wahr-heit von gestern! Leider haben wir jedoch keine finanzstarke Lobby im Hintergrund, die uns den Weg ebnen helfenkönnte, wobei die Parodontologen da gefordert wären. Sie haben Angst um ihre Pfründe. Dabei verdienen sie nach-weislich durch eine versierte Kraft mehr als vorher und ihre Reputation wächst unermesslich!!!

München, den 31.4. 2016Der DDHV-Vorstand

Beate Gatermann, RDH; Bettina Mohr, RDH; Agathe Haller, RDH

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Seit Herbst haben wir mehrfach die Bitte um Unterstüt-zung erhalten, da vereinzelt Registered Dental Hygie-nists angegangen werden, Prüfungen als Zahnmedizini-sche Assistentin bei den Zahnärztekammern zu absolvie-ren – mit der Begründung einer Angleichungsprüfung (anwas angleichen?). Es kommt sogar die Aussage, dasswenn die mit einem vollverschulten Studium verseheneDH doch angestellt werden würde, der Zahnarzt sichstrafbar machen und seine Approbation verlieren würde.Meist geben solche Auskünfte leider die Steuerberaterund weniger gut informierte Juristen.

Wir mussten uns schon viel gefallen lassen. So auch dieAussage vor 25 Jahren, dass wir illegal in Deutschlandarbeiten würden. Irgendwie scheint es derzeit vollkom-men aus dem Ruder zu laufen – dank der Sperre derBZÄK und dem Nichtstun des BMG. Andererseits ist unssonnenklar, dass jetzt der letzte Aufschrei zu einemBerufsbild begonnen hat.

Wir mussten uns auch schon gemeinsam mit zwei hochangesehenen PAR-Professoren anhören – als Dr.Koschorek, vom Bundesministerium für Gesundheitabgesandt – sich zur Mundhygiene dahingehend äußer-te, dass es diese nicht braucht. Langsam summieren sichallerdings die Schikanen.

Wir konnten in einem hervorragenden Leserbrief der ZMvom 1.2.2017, auf Seite 8 lesen (den Originalkommentarhaben wir leider überlesen), dass wir wohl in Deutsch-land laut BZÄK geduldet sind und durch das vorhandenePersonal hinreichend ersetzt werden könnten. Vergessenwird, dass die RDH bzw. Diplom DH vor der deutschenProphylaxe ZMF in Deutschland Fuß gefasst hat – undseither vehement ausgebremst wird. So zuerst durchgeleistete Abrechnungspositionen der ZST/MU/ÜZ, dielaut Zahnärztekammer „ja nicht 8-mal am Tage geleistetwerden konnten“!Da wir mit der o.g. Abhandlung natürlich nicht einver-standen sind, übermitteln wir noch die uns zugesandten„aufschlussreichen“ Kommentare, wonach die Rückstu-fung zu einem anderen Berufsbild erfolgen müsste:

„§ 50a Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifi-kationen (Berufsbildungsgesetz)Ausländische Berufsqualifikationen stehen einer bestan-denen Aus- oder Fortbildungsprüfung nach diesemGesetz gleich, wenn die Gleichwertigkeit der beruflichenFertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten nach demBerufsqualifikationsfeststellungsgesetz festgestellt wur -de.

Hier schließen sich die Aussagen des § 57 Berufsbil-dungsgesetz nahtlos an: Wird eine Aufstiegsfortbildungaußerhalb der Bundesrepublik Deutschland absolviert,

Die politische SeiteWissen schafft Vorsprung

so kann die Erlaubnis zur Führung der betreffendenBerufsbezeichnung nach deutschem Recht nur erteiltwerden, wenn die Gleichwertigkeit der Fortbildung nach-gewiesen werden kann. Hierfür muss der Antragstellereinen Stundennachweis über die von ihm absolvierteFortbildung vorlegen, der die Überprüfung der Gleich-wertigkeit ermöglicht. Kann der verlangte Stundennachweis nur mit unange-messenem zeitlichem oder sachlichem Aufwand oder garnicht beschafft werden, so wäre in einer Kenntnis-standsüberprüfung ein gleichwertiger Kenntnisstandnachzuweisen. Der Nachweis eines gleichwertigenKenntnisstandes ist durch das Ablegen einer Prüfung zuerbringen, die sich auf den Inhalt des mündlichen undpraktischen Teils der staatlichen Prüfung in dem ange-strebten deutschen Beruf bezieht.

Lesen Sie bitte diese Zeilen mehrfach, denn hier sollalles in einen Topf geworfen werden, um uns von derBildfläche verschwinden zu lassen. Wie kann man eineAngleichung an eine Fortbildung verlangen, die keinBerufsbild ist? Wie kann man eine Stufenfortbildungeinem vollverschulten Studiengang mit Diplom undStaatsexamen und Zertifizierung (Registrierung) gleich-stellen, wobei die Deutsche Fortbildung zur DH selbstversucht, mittlerweile an einen Bachelor zu gelangen?Nochmals: Wie kann man etwas angleichen, das eigent-lich nicht exis tent ist? Laut Aussage aus Brüssel gibt eskeine schriftliche Unterlage, die besagt, dass Deutsch-land diesen Vorgang aktivieren darf oder muss und wirerhalten auch von niemandem eine Gesetzesvorlage, dieeine Angleichung per Gesetz verlangen kann. DieseAngaben sind für Ausbildungsberufe konzipiert, die ganzsicher auch ihre Begründung haben. Wir sind aber keinAusbildungsberuf, sondern ein Studiengang und WIRHABEN KEINEN BERUF IN DEUTSCHLAND. Also wassoll das Ganze?

Dann wiederum werden dem DDHV folgende Infos zuge-spielt, die für uns ein Trostpflaster bedeuten und unterZWP-Online gefunden wurden:„Damit die Therapeuten, so auch in der Zahnprophylaxe,mehr Verantwortung übernehmen können, sollen lautUnion zunächst die Ausbildungsstandards angehobenwerden. So müsse es Zusatzqualifikationen etwa zurErstellung von Diagnosen und Therapieberichten geben.Es sollen eigene Leistungskataloge in den einzelnenFachbereichen erstellt werden.Ein Sprecher der CDU-Fraktion nannte als Ziel der Uni-ons-Initiative, dass der Beruf der Fachtherapeuten deut-lich durch eine stärkere Verantwortung im praktischen All-tag gestärkt werden“ solle. „Davon profitieren am Endevor allem die Patienten. Und auf die kommt es schließlichan.“ Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, JensSpahn, sagte: „Therapeuten sind eine wichtige Stütze

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unseres Gesundheitswesens. Wir müssen diese Berufezukunftsfähig und attraktiv für den Nachwuchs machen.“

Ein Teil dieser Angaben dürfte erneut die BZÄK in Ragebringen, denn sie stellt die Diagnose und „Therapiebe-richte“ (Befunde) auf einen Level. Dabei sind das zweier-lei paar Schuhe. Kein „Paramedizinischer Beruf“ darf dia-gnostizieren. Bei uns ist das alles kein großes Problem.Ob der Chef einem nur die schweren Fälle zu bearbeitenüberlässt oder auch die leichten: Hauptsache, wir könnenhelfen. Schließlich haben wir vom Kleinkind bis ins hoheAlter uns versiert schulen lassen.

Wir haben weiterhin nicht nur ein Ass im Ärmel, die wirhier aber nicht alle übermitteln werden. Klar und deutlichleidet auch das übrige Prophylaxe-Personal in Deutsch-land massiv unter der Unterdrückung eines eigenen,abgeklärten und zertifizierten Berufsbildes. Das hat jetztnichts mit selbstständiger Tätigkeit zu tun, die wir vehe-ment trennen von Freier Mitarbeit und die noch nie unserprimäres Ziel dargestellt hat. Sondern es hat mit einemSelbstwertgefühl und Anerkennung zu tun, die wir alsFrauen in einem Fachgebiet längst weltweit bewiesenhaben – und diese weltweite Unterstützung hält uns auf-recht, auch wenn wir es im Ausland erheblich leichterhaben, indem wir im Ausland viel mehr verdienen undtotal anerkannt sind. Europa hat mittlerweile mehr als 20

Bachelor of Science in Dental Hygiene-Abschlüsse vor-zuweisen, mit einem Stand, der jeder Praxis bisherGewinne gebracht hat. In was für eine konfuse Situationsich Deutschland derzeit manövriert, ist schon unglaub-lich

Wie heißt es so schön: Was wir alleine nicht schaffen,das schaffen wir gemeinsam. Und deshalb ist es echtklasse, dass der Zusammenhalt im DDHV mehr als vor-bildlich ist. Deshalb: Bitte weigert Euch, eine sogenannteAngleichungsprüfung zu machen. Schaltet notfalls einenRechtsanwalt ein. Der kann genauso leicht wie wir fest-stellen, dass dazu absolut keine Notwendigkeit besteht.Diverse schon gefällte Gerichtsurteile sind vorhanden,die unmissverständlich, klar und deutlich ausdrücken,dass wir unserer Ausbildung entsprechend – auch ohneviel Federlesen – arbeiten können.Brandneu ist die Übermittlung folgender Zeilen eines unsbekannten Professors aus Bremen: „Ich bin überzeugtdavon, dass Ihre Arbeit einen nicht zu unterschätzendenBeitrag zur Mundgesundheit in Deutschland leistet. Dashaben wir übrigens auch schon in den Gutachten desSachverständigenrates Gesundheit anklingen lassen, indem ich knapp zehn Jahre lang Mitglied war. Die Pla-nung, einen Bachelor-Studiengang in Ihrem Bereich auf-zubauen, finde ich die richtige Strategie, nicht dass ichgrundsätzlich meine, dass alle medizinischen Berufe in

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die Akademisierung gezwungen werden sollten, aber eswird dadurch eine wissenschaftlich verbindliche Ausbil-dung gefördert. Und dies trägt sicherlich zur Akzeptanzdes Faches und der Angehörigen Ihres Berufsstandesbei.“Weiter: in Plaque N Care beschreibt Dr. Wolfgang Eßer,Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereini-gung Körperschaft des öffentlichen Rechts, eine Neuaus-richtung der Parodontitisvorsorge in der GesetzlichenKrankenversicherung. Er schreibt, dass eine strukturierteNachsorge, also die UPT fehle. Zu Recht beschreibt er,dass nicht nur die Aufklärung angepasst werden müsse,sondern auch die Leistungskomponenten einer moder-

Unzulässigkeit der freiberuflichen Tätigkeiteiner Dentalhygienikerin oder Lobbyismus?

nen PAR-Vorsorge nachhaltiger ergänzt werden müss -ten. Es wird alles medizinisch korrekt aufgeführt. Nur:Eine Erwähnung des Personals bleibt gänzlich aus. Ichbezeichne das langsam als Unterdrückung einer Frauen-domäne, die gleichwertig ist zum Wahlverbot der Frauenim letzten Jahrhundert. Dabei kenne ich kaum einenZahnarzt, der unsere Arbeit ausführt. Wir sollten deutsch-landweit alle einmal einige Monate geschlossen streiken.Und zwar alle. Angefangen vom AZUBI bis zur DiplomDH höchster Ausführung. Wachrütteln würde ich dasdann nennen. Wir haben nicht nur Pflichten, sondernauch Rechte als Menschen – vor allem als Frauen.

Seit Herbst/Winter vergangenen Jahres sind wir in derKanzlei aufgrund der Übernahme verschiedener Man-date mit der Frage der Zulässigkeit einer freiberuflichenTätigkeit als Dentalhygienikerin beschäftigt. Seitens derBundeszahnärztekammer, der Landeszahnärztekam-mer sowie der entsprechenden einschlägigen Kanzlei-en, die hier Ansprechpartner der Zahnärzte sind, wirddie Auffassung vertreten, dass grundsätzlich eine Den-talhygienikerin überhaupt nicht freiberuflich tätig seindarf. Bei Durchsicht der entsprechenden Veröffentli-chungen bzw. Schreiben wird allerdings folgendes klar:

1. Bereiche des Sozialversicherungsrechts (StichwortScheinselbstständigkeit) und der berufsrechtlichenKomponente (Zulässigkeit der Delegation von Tätigkei-ten nach § 1 Abs. 5 ZHG an freiberufliche Honorarkräf-te) werden vermischt.

2. Zur Untermauerung der Auffassung, dass eine freibe-rufliche Tätigkeit nicht möglich sein darf, wird nicht ein-schlägige und veraltete Rechtsprechung zitiert. Es wirdgar mit dem Verlust der Approbation gedroht, um zu ver-hindern, dass Dentalhygienikerinnen weiter beruflichtätig sein können.

Die Auffassung, dass grundsätzlich eine Dentalhygieni-kerin überhaupt nicht freiberuflich tätig sein darf, teilenwir unter keinen Umständen. Hierzu ist im Einzelnen fol-gendes zu berücksichtigen:

1. SozialversicherungsrechtBeurteilungsmaßstab für das Vorliegen einer abhängi-gen Beschäftigung ist § 7 Abs. 1 Satz 1 SGB IV. Danachist Beschäftigung die nicht-selbstständige Arbeit insbe-sondere in einem Arbeitsverhältnis. Nach der ständigenRechtsprechung des Bundessozialgerichts setzt eineBeschäftigung voraus, dass der Arbeitnehmer vomArbeitgeber persönlich abhängig ist. Bei einer Beschäf-tigung in einem fremden Betrieb ist dies der Fall, wenn

der Beschäftigte in den Betrieb eingegliedert ist unddabei einem Zeit, Ort und Art der Ausführung umfas-senden Weisungsrecht des Arbeitgebers unterliegt.Dem gegenüber ist eine selbstständige Tätigkeit vor-nehmlich durch das eigene Unternehmerrisiko, das Vor-handensein einer eigenen Betriebsstätte, die Verfü-gungsmöglichkeit über die eigene Arbeitskraft und dieim Wesentlichen frei gestaltete Tätigkeit und Arbeitszeitgekennzeichnet. Ob jemand abhängig beschäftigt oderselbstständig tätig ist, hängt davon ab, welche Merkma-le überwiegen. Das Gesamtbild bestimmt sich dabeinach den tatsächlichen Verhältnissen.Tatsächliche Ver-hältnisse sind die rechtlich relevanten Umstände, die imEinzelfall eine wertende Zuordnung zum Typus derabhängigen Beschäftigung erlauben. Ob eine Beschäf-tigung vorliegt, ergibt sich aus der Vertragsgestaltungder Beteiligten, soweit sie im Rahmen des rechtlichzulässigen tatsächlich vollzogen ist. Ausgangspunkt derPrüfung ist daher, nach ständiger Rechtsprechung desBundessozialgerichts, das Vertragsverhältnis der Betei-ligten, wie es sich aus den von ihnen geschlossenenVereinbarungen ergibt oder sich aus ihrer gelebtenBeziehung erschließen lässt. Maßgebend ist dabei ins-besondere, ob ein umfassendes Weisungsrecht derPraxisinhaber hinsichtlich Zeit, Dauer und Ort der Aus-führung besteht, ob die Berechtigung besteht, Aufträgeder Praxisinhaber im Einzelfall abzulehnen, ob eine Ver-pflichtung zur Übernahme von Krankheits- und Urlaubs-vertretungen besteht. Weiter ist zu überprüfen, ob einfestes Gehalt bezogen wird, oder nur nach Rech-nungstellung die tatsächlich geleisteten Stunden vergü-tet werden. Dabei trägt dann nämlich die Honorarkraftdas Risiko des Honorarausfalls, wenn eine Therapieausfällt. Das Risiko des Honorarausfalls ist ein erhebli-ches Unternehmerrisiko. So ist in jedem Einzelfall zuüberprüfen, ob eine abhängige, d. h. eine nicht selbst-ständige Arbeit oder eine selbstständige Tätigkeit derDentalhygienikerin vorliegt.

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2. Berufsrechtliche Komponente Die Bundeszahnärztekammer sowie die Landeszahnärztekammer gehendavon aus, dass aufgrund der Ausführungen in § 1 Abs. 5 ZHG eine Dele-gation von Tätigkeiten an selbstständige Honorarkräfte nicht zulässig sei. §1 Abs. 5 ZHG spreche von Tätigkeiten, die an qualifiziertes „Personal“ dele-giert werden dürften. Der Begriff „Personal“ sei per se bereits als Arbeit-nehmer im arbeitsrechtlichen Sinne zu verstehen. Die freiberufliche Den-talhygienikerin sei aber eben eine selbstständige Honorarkraft, die geradenicht Arbeitnehmer im arbeitsrechtlichen Sinne sei. Vor diesem Hintergrunddürfe schon nach dem Gesetzeswortlaut des § 1 Abs. 5 ZHG eine Dental-hygienikerin nicht freiberuflich tätig sein. Die Zahnärztekammern schließenhieraus auch, dass, da die Leistungen, die die Dentalhygienikerin als freieHonorarkraft erbringt, nicht zulässig delegiert worden seien, sodass dieseauch nicht abrechenbar seien. Vor diesem Hintergrund wird von dort mit-geteilt, dass es sich quasi um „Abrechnungsbetrug“ handele, wenn dieLeis tungen durch die Praxisinhaber abgerechnet werden würden, da eineunzulässige Delegation vorliege, mithin die Leistungen nicht abrechenbarsind. Argumentiert wird hier mit veralteter Rechtsprechung des Bundesso-zialgerichts, teilweise auch des Landessozialgerichts Baden-Württemberg.

Zu beachten ist zunächst, dass der Bundesfinanzhof in einer Entschei-dung, die eine äußerst engagierte freiberufliche Dentalhygienikerin erstrit-ten hat, ausgeführt hat, dass Personal im Sinne des § 1 Abs. 5 nicht zwin-gend ein Arbeitnehmer im arbeitsrechtlichen Sinne sein müsse. Im Übrigenist es auch nach Auffassung der Unterzeichnenden zutreffend, dass dieDurchführung delegierter Leistungen nur im Anstellungsverhältnis möglichist. Sinn und Zweck des §1 Abs. 5 ZHG ist, dass eine Dentalhygienikerinhier in den betrieblichen Ablauf einer Praxis eingebunden ist, hier die ent-sprechende Diagnostik und auch Überwachung durch den behandelndenZahnarzt erfolgt. Zwingende Voraussetzung ist nach hier vertretener Auf-fassung nicht, dass die tätige Dentalhygienikerin tatsächlich Arbeitnehme-rin ist.

Wir verkennen nicht, dass die die Praxisinhaber beratenden Kollegenselbstverständlich diesen gegenüber eine entsprechende Aufklärungs- undBeratungspflicht haben. Zu bedenken ist, dass höchstrichterliche Recht-sprechung hierzu noch nicht vorhanden ist. Allerdings befremdet es schonsehr, wenn die dort vertretene Auffassung als einzig richtige dargestellt wirdund hierzu veraltete Rechtsprechung bzw. nicht passende Entscheidungenzitiert werden. Wir müssen vor diesem Hintergrund leider davon ausgehen,dass eine freiberufliche Tätigkeit der Dentalhygienikerin einfach nichtgewünscht wird und wohl dementsprechend von Lobbyismus ausgegan-gen werden muss.

RÄ Birgit MüllerMuseumstrasse 14, 72458 Albstadtwww.kanzlei-mueller-albstadt.deTelefon 07431/2013Telefax 07431/2092E-Mail: [email protected]

Kommentar DDHV:Wir bezeichnen den im Artikel beschriebenen Zustand der Selbstständig-keit als Freie Mitarbeit, damit eine deutliche Trennung von einer komplet-ten selbstständigen Praxis erkennbar ist.

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Dem DDHV werden derzeit viele gute Informationenzugespielt. Das ist wichtig, denn viele Informationengehen nur noch Online raus – und da fehlt dem DDHVeigentlich das Potenzial. Gerade deshalb sind wir sehrstolz, die erste Publikation des IQWiG im Herbst nichtübersehen zu haben. Wir haben sofort Protest eingelegtund einen vehementen Austausch an E-Mails mit demVorsitzenden gehabt. Es hat nichts genutzt: Unser For-mular, das wir wie alle an den IQWiG übermitteln konn-ten, wurde einfach vom Tisch gefegt. Umso erfreulicherist es jetzt, dass doch auf „höherer“ Ebene die Diskussi-on entfacht ist. Eigentlich ein Witz, die Ergebnisse derletzten 50 Jahren von absoluten, weltbekannten Profis(Linde, Axelson, Ramfjord, Mühlemann) einfach zu igno-rieren, die fast alle ihre Studien mit Registered DentalHygienists durchgeführt haben, wobei angeblich die ver-langen Studienvoraussetzungen in der Zahnmedizinsowieso nicht durchführbar sind (blinde Tests!). Hier istein ehemaliger Chef von manchen von uns (lebt jetzt inBerlin) gefordert, der seit über 35 Jahren total auf unse-rer Seite steht. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und istständig hinterher mit exzellenten Leserbriefen undBerichten. Aus direkter Quelle haben wir erfahren, dassder IQWiG noch nie so viel Kritik einstecken musste.Freut uns sehr.

www.iqwig.deDas gab es nachzulesen in einem Interview: Obwohl wirseinerzeit bei dieser Umfrage mitgemacht haben, wirddie DH weiterhin nicht erwähnt. Schlimm, dass in diesenDiskussionen von 1-3 mm „Taschen“ gesprochen wurde(es sind bis 5 mm meist Pseudo-Taschen) und über-haupt das Entfernen von Zahnfleisch in Form vonSchneiden (Gingivectomy) immer noch in den Mundgenommen wird. Das sind katastrophale, ignorante Aus-sagen und macht fassungslos!!

Und weiter zum selben Thema, dieses Mal aus derFachpresse: KZBV Pressemitteilung vom 24.1.2017:KZBV kritisiert IQWiG-Vorbericht „SystematischeBehandlung von Parodontopathien“Berlin, 24. Januar 2017

Mit ungläubigem Staunen und fachlichem Stirnrunzelnnimmt die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung(KZBV) das Ergebnis des Vorberichtes des Instituts fürQualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen(IQWiG) zum Stand der Therapie von Parodontalerkran-kungen zur Kenntnis.

„Es ist unglaublich, dass das IQWiG nahezu keine Aus-sage zum Nutzen der Parodontalbehandlung inDeutschland macht. Wer Versorgungsformen, die welt-weit auf wissenschaftlicher Erkenntnislage angewendetwerden, mit einem Federstrich den Nutzen abspricht,muss sich fragen lassen, ob seine Methoden zur Nut-

zenbewertung von Arzneimitteln auch auf nicht medika-mentöse Therapieformen in Human- und Zahnmedizinangewendet werden können“, so Dr. Wolfgang Eßer,Vorsitzender des Vorstandes der KZBV.„Unsere zentrale Kritik: Mit seiner starren Methodikschließt das IQWiG zahlreiche international anerkannteStudienergebnisse bei der Bewertung aus und lässt siegänzlich unberücksichtigt. Weltweit anerkannte Thera-pieformen werden damit für die Versorgung in Deutsch-land in Frage gestellt. Das ist ein Bärendienst für unse-re Patienten!“

Nächstes STATEMENT der Deutschen Gesellschaftfür Parodontologie DG PARO zur Nutzenbewertungdes IQWiG zur ‚systematischen Behandlung vonParodontopathien‘ Parodontitistherapie ist wirksam! Regensburg, 24.1.2017 – Im Rahmen der Nutzenbe-wertung ‚Systematische Behandlung von Parodontopa-thien‘ des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit imGesundheitswesen (IQWiG) wurde der Vorbericht publi-ziert. In diesem konstatiert das IQWiG, dass für interna-tional seit vielen Jahren zum Behandlungsstandardzählende Verfahren keine Aussagen zu Nutzen/Scha-den getroffen werden könnten. Dabei gibt es wenigeBereiche in der Zahnmedizin, die so gut wissenschaft-lich abgesichert sind wie die parodontale Therapie.Wenn allerdings – wie durch das IQWiG geschehen –die Einschlusskriterien schärfer sind als bei den interna-tional höchsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen,dann fallen relevante Studien zu Unrecht aus einermöglichen Bewertung heraus. Evidenzbasierte Zahnmedizin bedeutet, dass die best-verfügbare Evidenz als Grundlage für Entscheidungenherangezogen wird. Ersetzt man ‚bestverfügbar‘ durch‚bestmöglich‘, pervertiert man den Evidenzbegriff. Igno-riert man die bestverfügbare Evidenz, macht man sichnicht nur international lächerlich, man lässt auch dieunzähligen seit Jahrzehnten erfolgreich behandeltenPatienten unberücksichtigt. In zahlreichen systematischen Übersichtsarbeitenwurde weltweit die Effektivität der systematischen Par-odontitistherapie einschließlich einer lebenslangenunterstützenden Nachsorge konsentiert. Wer die bestverfügbare Evidenz mit Zahlenspielennegiert, pervertiert den Evidenzbegriff! Prof. Dr. Christof Dörfer, Präsident der DeutschenGesellschaft für Parodontologie e.V. (DG PARO)

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aus: DZW 5/2017; Mit freundlicher Genehmigung: www.dzw.de

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Auch dieses Jahr wieder - am Samstag den 21. Januar2017 - fand der Kongress des „Deutschen Diplom DentalHygienikerinnen Verbands“ in den schönen Räumen derWürzburger Universität statt. Beate Gatermann begrüßteuns mit einem Überblick zu Instrumentenneuerungen(„der Kochlöffel“ der DH!), Standespolitik und neuem Ter-min für nächstes Jahr: 03.März 2018. Ihr herzlicher Dankan alle - wie gewohnt sehr großzügigen! - Aussteller, rich-tete sich an CP GABA GmbH, DEPPELER SA, EMS, Hu-Friedy, Institut für angewandte Immunologie, Kreussler &Co., Profimed, TePe, Procter & Gamble, Young Innovati-ons Europe GmbH.

DDHV-Kongress 2017Regine Bahr, RDH

<< Tipp von Carmen Lanoway, RDH BS: Das englisch-sprachige „Friends of Hu-Friedy“, bei dem man Fortbil-dungspunkte sammeln und zusätzlich gegen Instrumenteeintauschen kann. Danke, Carmen! >>

Prof. Dr. med. dent. Ulrich Schlagenhauf (Leiter der Par-odontologie-Abteilung der Uni Würzburg und ehemaligerPräsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie)erläuterte die aktuelle Evidenz zur krankheitspräventivenWirkung des „Professional mechanical plaque removal“(PMPR). Dieser von Ian Needleman geprägte Begriffumfasst sowohl die supra- als auch die subgingivale Rei-nigung aller Beläge.Prof. Dr. Schlagenhauf nahm zuerst Stellung zur „Skan-dalstudie“ von Hugoson et al. 2007, welche der IGeL-Monitor als einzige, scheinbar alleingültige aus vielenanderslautenden Studien herausgezogen hatte. In dieservon Confoundern strotzenden „Studie“ wird die PZR alshäufigste in Anspruch genommene IGeL-Leistung fürsinnlos erklärt. Untersucht wurden der Plaque- und Gingi-va-Index nach Mundhygiene-Training allein und kombi-niert mit PZR in der „repräsentablen“ Altersspanne von20-27 Jahren. Das MH-Training verbesserte die Indizes,die zusätzliche PZR erbrachte keine weitere Besserung.Keine Gruppe wurde nur mit einer PZR untersucht, wasalleine schon von wenig Objektivität zeugt. Des Weiterendefiniert wohl niemand eine supragingivale Reinigung alsPolitur – also Entfernung von ausschließlich weichenBelägen. Erst recht keine Dentalhygienikerin! Kaldahl etal. fanden 1996 jedoch auch bei der supragingivalenZahnsteinentfernung keine präventive Wirkung bei par-odontal Gesunden – bei parodontal Erkrankten ist dieseein eindeutiger Behandlungsfehler, da eine Tasche sichdanach marginal verschließt und ein sehr hohes Abszess -risiko resultiert. Das unterstrich auch die Cochrane Colla-boration ein Jahr später und gab 2008 bekannt, dass dieEvidenz dieser Untersuchung von zu ungenügender Qua-lität ist, um einen Nutzen bzw. Schaden zu beurteilen.Bleibt die Frage: „Ein sauberer Zahn wird nicht krank“?Albandar et al. (DER Axelsson Co-Autor!) stellten 1995trotz sehr guter Mundhygiene einen deutlichen Knochen-verlust um den Faktor 6 in nur drei Jahren fest. Nach derprofessionellen Zahnsteinentfernung hat die häuslicheMundhygiene allein also keinen ausreichenden präventi-ven Einfluss (da der Patient nicht auf den Sulkusfunduskommt, um dort den Biofilm zu entfernen), sondern dieregelmäßige Entfernung supra-und subgingivaler Belägedurch effektive Mundhygiene und PMPR ist essentiell,wobei die Ernährung noch einen gravierenden Einflusshat.Ein weiterer äußerst brisanter Aspekt von Hajishengallis2015: Bei gesunden Menschen ist das orale Mikrobiomvon „good guys“ dominiert, welche das Wachstum vonPathogenkeimen hemmen. Eine überwiegende Feh-lernährung vermindert jedoch die gesunde Flora. Zudemfördern Rauchen und systemische Entzündungen das

Milena Isailov-Schöchlin, M.Sc., begann das Lehrpro-gramm mit einer Übersicht zum „Internet Learning“, derelektronischen bzw. digitalen Präsentation und Distributi-on von Lerninhalten – in den letzten Jahrzehnten einge-führt von Michael Kerres, der sich wohl ein Beispiel an derGeschichte nahm: So gab es bereits 1588 ein Leseradvon Agostino Ramelli sowie ab 1956 maschinell ver-zweigte Lernprogramme durch Norman Crowler, bevorsich 1990 das Internet mit diversen Lern- und Lehrvarian-ten entwickelte.Als Entwicklerin multimedialer, webbasierter Module undunter anderem technische Koordinatorin des Studien-gangs „MasterOnline Parodontologie- und Implantat-The-rapie“ der Universität Freiburg, erläuterte sie möglicheVarianten und Effekte des Lernens der Zukunft (73% derHochschulen sind bereits digitalisiert!). Vor allem zu Be -ginn steigert sich durch den Neuigkeitseffekt stark dieMotivation. Durch das mögliche Überspringen vonBekanntem kommt es zu einer Lernzeitverkürzung. Einpassendes mediendidaktisches Konzept – individuell ausden Faktoren Bildungsanliegen, Zielgruppe und Lehrin-halten zusammengesetzt – sichert weitere Vorteile wieKostenminderung, Lernflexibilität (orts-/zeitunabhängig)und Lernintensivierung (viele Darstellungsmöglichkeitenwie Film etc.)

Der Informationsaustausch mit den Referenten, hier Prof. Dr.Ulrich Schlagenhauf, ist fester Bestandteil des DDHV-Kon-gresses.

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Sulkusfluid als Substrat für Pathogenkeime, welche Com-plement-Enzyme freisetzen. Letztere werden auch durchStress und Genetik gesteigert und führen durch Überwu-cherung der Parodontalpathogene zur Dysbiose. Ein hier-mit chronischer Zytokinsturm induziert den parodontalenAbbau.Probiotika hemmen die mikrobielle Sukzession (Wachs-tums-Reihenfolge nach Kohlenbrander: Kokken, Stäb-chen, Filamente, Spirochäten) und die überwucherndenPathogenkeime – selbst bei sehr schlechter Mundhygie-ne! Die ersten drei Studien zeigen beeindruckendeErgebnisse. Hussein verabreichte 2016 bei starken Muko-sitiden vier Wochen lang 2x täglich L.reuterii OHNE eineReinigung der Implantate, was den BoP um 50% redu-zierte! Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig es ist, denMenschen als Ganzes zu betrachten – ein Zusammen-hang der 1kg Darm-Bakterien mit der „nur“ 500gr schwe-ren Mundflora ist offensichtlich. Ein Paradigmenwechselzur Erkenntnis: Das Immunsystem ist ausschlaggebend!Auch interessant: Für effektive Mikroorganismen gibt esnoch keine Studien – effektiv ist also unsicher. Dagegenist L.reuterii auch als Heilungsbeschleuniger äußerst wirk-sam: Bei Mäusen erhöhte der Lactobazillus das HormonOxytocin und halbierte so die Wundheilungsdauer.

Aktuelle Röntgentechniken stellte Dr. med. dent., Dr. rer.medic., M.Sc. Technische Medizin Dennis Rottke vor. Er

leitet ein digitales Diagnostikzentrum in Freiburg undKarls ruhe.Es gibt 55.000 Zahnarztpraxen in Deutschland, diese fer-tigen 65.000.000 Röntgenbilder jährlich an – was etwa40% der deutschen Röntgenaufnahmen entspricht. 10%dieser Praxen haben ein DVT-Gerät.Sehr wichtig ist es, die physikalischen Grundlagen undAbbildungsmechanismen der Röntgentechnik in Kombi-nation mit der menschlichen Anatomie zu verstehen, dadiese Faktoren die Diagnostik sehr stark beeinflussenkönnen. So wirken zu hohe mA-Werte stärker verschlei-ernd als zu hohe kV-Werte. Generell sind unsere mensch-

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Der perfekt ausgestattete Hörsaal im Zentrum für Zahn-,Mund- und Kiefergesundheit ist der ideale Ort für das Vor-tragsprogramm des DDHV-Kongress. Karin Simon, JeannetteBozenhardt und Margret Schilz-Klotz (v.l.) im Gespräch.

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lichen Bestandteile Wasser-, Sauer-, Kohlenstoff schwerzu differenzieren, da sie eine sehr geringe Dichte besitzenund sich chemisch stark ähneln.Einige Kontrollhilfen für z.B. das OPG sind folgende: Lie-gen Kiefergelenksköpfe und Mandibula-Kieferwinkel aufeiner Höhe? Ist die Waagerechte, Mittellinie, Eckzahnli-nie, Rückenstreckung exakt? Selbstverständlich solltegesichtsnaher Schmuck entfernt werden.Eine Hilfestellung zur Beschreibung von röntgenologi-schen Verdachten (keine Diagnosen!) sind: Dichte, Loka-lisation, Begrenzung, Binnenstruktur, Nachbarschaft. Einehohe Dichte, scharf, rund, homogen spricht für einebenigne Veränderung. Eine geringe Dichte, unscharf, wol-kig, destruktiv für eine maligne. Einige Bilder dienten deranschaulichen Einübung.

Dr. med. dent. Said Mansouri aus Aachen (Implantologeund Diplomat der „Oral Implantology/Implant Dentistry“)stellte das Biofeedject-Anästhesiekonzept vor. Er hatbereits einige dentale Geräte entwickelt und zahlreichePublikationen und Vorträge verfasst.60% der Notfälle in Zahnarztpraxen sind mit einerAnästhesie verbunden. Der Körper besitzt eine sensibleKette von Gefühl, Warnung, Schmerz bis Verletzung, diemit einer Anästhesie ausgeschaltet werden kann. DasBiofeedject-Prinzip beschränkt sich jedoch auf die Aus-schaltung des Biofeedbacks, welches nur aus Gefühl undWarnung besteht. Ausschließlich die Nervenrezeptorenan der direkten Behandlungsstelle werden anstatt desganzen Nervenastes betäubt und blockieren so dieSchmerzinformation. Sobald das OP-Gebiet verlassenwerden sollte bzw. eine Annäherung an einen Nerv pas-siert, ist der Patient sofort in der Lage, vor einer Verlet-zung zu warnen.Aufgrund der sofortigen Wirkung ist 80% der Anästhesie-menge einsparbar und eine unkontrollierte systemischeDiffusion und Depotbildung wie bei einer Leitungs-anästhesie ausgeschlossen, da das Anästhetikum direktim Behandlungsgebiet verteilt wird, also auch beiSchwangerschaft, Kreislaufbeschwerden und Allergienetc. unproblematisch ist.Ein ernstzunehmendes Problem stellt normalerweise dieDruckkontrolle dar, da die Gewebe-Permeabilität sehrunterschiedlich ist (5 bar im Weichgewebe, bis zu 65 barim Desmodont). Zu wenig Druck ergibt zu wenig Diffusion,

zu viel Druck kann Stau und Trauma bis hin zur Nekroseverursachen. Die Biofeedject-Spritze reguliert automa-tisch die Druckanpassung an das Gewebe und entleert inca. 35 Sekunden, wobei eine Weichgewebsinjektion zwi-schen 1 und 3 Sekunden dauert, eine desmodontale bzw.intraligamentäre Injektion 6 bis 10 Sekunden. Die einzigeÜbung bei dieser Technik wird für das Treffen des par-odontalen Ligaments benötigt, da dessen Spaltbreite sehrvariabel ist. Videos und weiterführende Infos unter bio-feedject.de.

Abschließend informierte uns Dr. med. Klaus Hartmannüber „HPV, Hepatitis-Impfungen und mehr Sinn undUnsinn“. Dr. Hartmann hat als Humanmediziner und ehe-maliger wissenschaftlicher Angestellter des Paul-Ehrlich-Instituts langjährige und umfassende Erfahrungen mit derSicherheit von Impfstoffen sammeln können. Er ist Exper-te für Arzneimittelsicherheit und nach mehreren Advisor-tätigkeiten und Leitung seiner eigenen Praxis in Wiesba-den nun hauptsächlich Gutachter in Impfschadensverfah-ren. Sein Vortrag knüpfte an den letztjährigen an und warleider nicht weniger beunruhigend, da es schwerwiegen-de Krankheiten gibt, die in Verbindung mit Impfungengebracht werden, so z.B. psychotische Zustände, cere-brale Ataxie, neurologische Probleme aller Art, etc.Es besteht eine Meldepflicht dieser unerwünschtenNebenwirkungen, welcher auch Privatpersonen nach-kommen dürfen und sollen! Ärzte und Angestellte imGesundheitswesen nehmen bei etwaigen Nebenwirkun-gen oft Abstand zu Äußerungen bzw. Meldungen.Im Fall eines Impfschadens ist Beistand schwer zu finden.Rechtlich gesehen steht einem Impfgeschädigten im Falleeines nachweisbaren Schadens eine Entschädigung vomStaat zu, da die Impfung vom Staat selbst nahegelegtwird.Um unnötige Impfungen zu vermeiden, ist es wichtig, sichselber umfassend zu informieren, um beispielsweise zuwissen, dass keine Auffrischung einer Hepatitis-Impfungnötig ist, solange der Titer über 100 IU/l liegt.Sinnvoll sind Lebendimpfungen wie Masern, Mumps undRöteln, da sie keine Adjuvantien enthalten. Diese unspe-zifischen Wirkverstärker bringen das Immunsystem sostark in Unruhe, dass überschießende und vor allem aty-pische Immunreaktionen verursacht werden können,denen der Körper nicht gewachsen ist. Zur weiteren Lek-türe ist sein Buch „Impfen, bis der Arzt kommt“ zu emp-fehlen.Auch dieses Jahr war es durch die Referenten aus vielenverschiedenen Branchen wieder ein abwechslungsrei-ches und fachübergreifendes Programm. Bis zum 3. März2018!

Herzlichen Dank an unsere AusstellerCP GABA GmbH, DEPPELER SA,

EMS, Hu-Friedy,Institut für angewandte Immunologie,Kreussler & Co., Profimed, TePe,

Procter & Gamble,Young Innovations Europe GmbH

Die neuesten Entwicklungen und Produkte aus dem Bereichder Dentalhygiene präsentierten und erläuterten die zehn aus-stellenden Firmen auf dem DDHV-Kongress.

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Eine Geschichte,die besonders den Älteren unter uns bekannt vorkommt …

Beim Bezahlen an der Kasse im Supermarkt schlägt dieKassiererin der vor mir bezahlenden alten Dame vor, siemöge doch beim nächsten Einkauf ihre Einkaufstaschemitbringen, denn Plastiktüten seien schlecht für dieUmwelt.

„Da haben Sie Recht“, entschuldigt sich die alte Dame,„doch leider war ich in Eile und habe meine Einkaufsta-sche entgegen meiner Gewohnheit zu Hause verges-sen". Die junge Frau erwidert:„Ja wissen Sie, unser Problem ist nämlich, dass IhreGeneration sich keine Gedanken darüber gemacht hat, inwelch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns und denzukünftigen Generationen hinterlässt. Umweltschutz istsicherlich ein Fremdwort für Sie.“

„Das stimmt. Unsere Generation kannte keinen Umwelt-schutz – war auch gar nicht nötig, denn Sprudel- undBierflaschen gaben wir an den Laden zurück, in dem wirsie gekauft hatten. Von dort gingen sie an den Hersteller,

der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte, sodass jede Flasche unzählige Male benutzt wurde. DieMilch holten wir beim Milchhändler in unserer eigenenMilchkanne ab. Aber Umweltschutz kannten wir nicht. Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnet-ze, für den Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Ver-gaßen wir sie, so packte uns der Händler den Einkauf inbraune Papiertüten, die wir zu Hause für viele Zweckeweiter verwendeten, z.B. zum Einpacken der Schul-bücher, die uns von der Schule unter der Auflage, dasswir sie gut behandeln, kostenlos zur Verfügung gestelltwurden. Nach Beendigung des Schuljahres wurden siewieder eingesammelt und in gutem Zustand an dennachfolgenden Jahrgang weitergereicht. Aber Umwelt-schutz kannten wir nicht.

Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltrep-pen gab es nicht so wie heute in jedem Kaufhaus oderBürogebäude. Wir gingen zu Fuß die paar Schritte zumnächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten dazu kei-

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Mehr als die SummeMonika Offenberger

Die Welt ist voll von Organismen, die sich gegenseitighelfen. Je tiefer man in ökologische Zusammenhängeschaut, desto deutlicher wird: Nicht der Krieg ist derVater aller Dinge, sondern die Kooperation. Eindrückeaus der Welt des Miteinanders lassen uns andere Heil-methoden besser verstehen lernen.Monika Offenberger ist eine in München ansässige Bio-login. Wir hoffen, sie für unseren Kongress 2018 gewin-nen zu können. Warum? Weil die Krankheiten im Mundnur … durch viele Zusammenhänge in den Griff zubekommen sind. Dafür plädiert der DDHV schon langevor anderen in Deutschland.

Gemeinsame SacheLuftblasen umspielen Astrids Gesicht. Die Touristin ausLuxemburg hat einen Tauchgang im Roten Meergebucht. Nun schwebt sie im warmen Wasser einesKorallenriffs, bereit für eine Begegnung der besonderenArt. Sie nimmt einen kräftigen Atemzug aus der Press-luftflasche, dann hält sie die Luft an, löst ihr Mundstückund öffnet den Mund. Als hätten sie nur darauf gewartet,schwimmen zwei kleine Fische zielstrebig hinein undstochern zwischen den Zähnen nach Essensresten. AlsAstrid die Luft ausgeht, kommen weitere Taucher insBild. Auch sie lassen die Fische gewähren, obwohldiese gerne auch Hautreste von Gaumen und Wangenknabbern und dabei recht rabiat werden können. Beide

Zahnpflege unter Wasser – kleine Fische suchen zielstrebignach Essensresten zwischen den Zähnen. Bild:www.action.press.de

nen 300 PS starken Geländewagen. Sie haben Recht,Umweltschutz kannten wir nicht.Damals wuschen wir die Babywindeln, weil es keine Ein-wegwindeln gab. Wir trockneten die Wäsche nicht ineinem Strom fressenden Trockner, sondern mit Wind-und Solarenergie auf der Wäscheleine aus Hanf. DieKleidung der Kinder ging stets an die jüngeren Geschwis -ter, denn immer neue Kinderkleidung konnten wir unsnicht leisten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.Im Haus hatten wir ein einziges Radio und später einenkleinen Fernseher mit einem Bildschirm in Taschentuch-größe. In der Küche gab es keine elektrischen Maschi-nen. Alles wurde von Hand geschnitten, geraspelt,geschält. Als Polstermaterial für Päckchen oder Paketebenutzten wir alte Zeitungen, kein Styropor oder Plas -tikblasen. Der Rasenmäher wurde mit der Hand gescho-ben, machte keinen Krach und keinen Gestank. Das warunser Fitnesstraining, weshalb wir keine Fitnessstudiosmit elektrischen Laufbändern und anderem Energie fres-senden Unsinn benötigten. Aber Umweltschutz kanntenwir nicht.Das Wasser tranken wir direkt aus der Leitung undbenötigten dazu keine Plastiktasse oder Plastikflasche.Unsere leeren Schreibfüller wurden wieder mit Tinte

gefüllt, anstatt neue zu kaufen. Papier wurde beidseitigbeschrieben. Stumpfe Rasierklingen wurden ersetzt undnicht gleich ein neuer Rasierapparat gekauft. AberUmweltschutz kannten wir nicht.Damals fuhren unsere Kinder mit dem Bus, der Straßen-bahn, dem Fahrrad oder gingen zu Fuß zur Schule.Einen 24-stündigen Taxiservice der Mutter mit dem50.000 EUR teuren Auto gab es nicht. Aber Umwelt-schutz kannten wir nicht.In jedem Zimmer gab es eine Steckdose und keineSteckdosenleisten für unzählige Stromfresser, und wirbenötigten auch kein von einem 35.000 Kilometer ent-fernten Satelliten gesteuertes System, um die nächsteImbissbude zu finden. Jedoch Umweltschutz kannten wirnicht.Aber bedenken Sie:Es ist traurig, wenn die junge Generation sich darüberbeklagt, wie verschwenderisch wir Alten gelebt haben,nur weil wir keinen Umweltschutz kannten? Glaubt siewirklich, wir Alten benötigen eine Belehrung von euchGrünschnäbeln? Und dann auch noch von einemMädchen, das mir noch nicht einmal das Wechselgeldherausgeben kann, ohne die elektronische Kasse zubefragen. Schönen Tag noch.“

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Seiten profitieren von dem Deal: Die Tiere bekommeneine Mahlzeit – und die Urlauber können ihre kleineMutprobe auf youtube einem großen Publikum zeigen.Vom Säubern fremder Mäuler ernähren sich auch jedeMenge echter Putzerfische. Dabei sind sie freilich nichtauf Menschen angewiesen: Sanft picken sie Parasitenund Hautschuppen vom Gebiss und Zahnfleisch größe-rer Fische. So sind die Großen ihre Schmarotzer los unddie Kleinen werden davon satt. Manche Putzer grasenbevorzugt die Rachen von Haien, Rochen oder Walenab. Andere unterhalten im Riff regelrechte Servicestatio-nen für Korallenbarsche oder Papageienfische. Wie ineinem Friseursalon fertigen Dutzende Barbier-Falterfi-sche wartende Klienten ab. Entscheidend ist dabei einefehlerfreie Kommunikation zwischen dem Dienstleisterund seinem Kunden. Wenn die nicht klappt, landen diearglosen Putzer schon mal im Magen des vermeintli-chen Partners. Szenenwechsel. In den Tropenwäldern Südostasiensmachen zwei Insekten – Weberameise und Bläulingsfal-ter – gemeinsame Sache. Der Schmetterling braucht dieAmeisen als Bodyguards für seine Raupen. Und dieAmeisen stehen auf Süßes, das die Raupen aus spezi-ellen Drüsen tröpfeln lassen. Während den Ameisenauch andere Zuckerquellen offen stehen, geht es beiden Raupen um Leben und Tod. Denn ohne Personen-schutz sind sie eine leichte Beute für Räuber und Para-siten. Die Falter-Weibchen legen ihre Eier deshalb stetsneben den Nestern oder Straßen der Asiatischen We -ber ameise ab. „Ob da auch die richtigen Futterpflanzenfür die Raupen sind, ist ihnen völlig egal. Hauptsache eslaufen Ameisen herum“, erzählt Konrad Fiedler, Profes-sor für Ökologie an der Universität Wien. Sobald dieRaupen geschlüpft sind, werden die Ameisen aktiv.„Diese Raupen riechen vermutlich irgendwie nach Amei-senbrut und deshalb werden sie hochgenommen undherumgetragen. Aber die Ameisen sind keine besondersguten Botaniker, die setzen die Raupen einfach irgend-wo ab. Wenn die Raupe Glück hat, kann sie dort zu fres-sen anfangen. Andernfalls lässt sie sich von der nächst-besten Weberameise woanders hintragen. Das geht invielen Fällen schief, aber oft genug geht es eben auchgut“, so Fiedler. Während die Raupen heranwachsen,sind die wehrhaften Weberameisen ständig um ihrenSchutz bemüht und lassen sich ihre Dienste mit Zucker-saft versüßen. Die Partnerschaft hält nur an, so langedie Raupen liefern können, betont der Wiener Ökologe:„Bevor sich die Raupen verpuppen, laufen sie also einpaar Meter irgendwohin und das führt statistisch gese-hen dazu, dass dort keine Ameisen mehr sind. Dasklappt nicht immer – und dann schlachten die Ameisendie frisch geschlüpften Schmetterlinge binnen Sekun-den und fressen sie auf.“ Was im Korallenriff und im Regenwald funktioniert,bewährt sich überall auf unserem Planeten: Symbiosen.So nennen Biologen das Zusammenleben (syn-bios)von zwei oder mehr Organismen, die – und das ist ent-scheidend – verschiedenen Arten angehören. Koopera-tion ist ein Grundprinzip des Lebens. Wenn zwei unglei-che Partner sich in ihren Talenten ergänzen, leisten

beide mehr als jeder für sich. Gemeinsam können allebesser leben und überleben als alleine. Deshalb sind esSymbiosen, die die Evolution des Lebens angetriebenhaben und immer noch antreiben. Lebensgemeinschaf-ten sind in der Natur nicht die Ausnahme, sondern dieRegel. Allerdings lassen sich die meisten von ihnennicht so leicht beobachten wie die fotogenen Putzerfi-sche. Eine Vielzahl fein austarierter Bündnisse spieltsich im Verborgenen ab. Es gibt sie in allen möglichenKombinationen zwischen Tieren, Pflanzen, Pilzen undMikroben. In manchen Symbiosen lebt ein Partner seinLeben lang auf oder im Körper des anderen. So zumBeispiel die Bakterien in unserem Darm: Gegen freieKost und Logis helfen sie beim Verdauen und trainierenunser Immunsystem. Auch der Clownfisch findet dauer-haften Schutz in seiner Seeanemone, kann dadurch freiin ihr herumschwimmen. Noch flexibler sind Bienen undHummeln: Sie nippen mal am Flieder, mal an Margeriteoder Löwenzahn – und tragen dabei Pollen von einerBlüte zur nächsten. Auch dies ist eine Allianz zumgegenseitigen Nutzen, denn die Insekten helfen denBlütenpflanzen bei der Bestäubung und werden dafürmit Nektar belohnt. Symbiosen sind so vielfältig wie die Organismen, vondenen sie gebildet werden. Um etwas Ordnung in die-ses Allerlei zu bringen, teilte ein Belgier namens Pierre-Joseph van Beneden die Symbionten in drei Kategorienein: Parasiten, Kommensalen und Mutualisten. Vertreterdieser Gruppen, so ließ der Naturforscher vor 140 Jah-ren verlauten, finde man auch in menschlichen Gesell-schaften: „Des Parasiten Metier ist es, auf Kosten sei-nes Nachbarn zu leben und Vorteil aus ihm zu ziehen,jedoch vorsichtig, damit er nicht dessen Leben gefähr-det.“ Der Kommensale dagegen sei des NachbarnTischgenosse, doch „er lebt nicht auf Kosten seinesWirts; alles, was er begehrt, ist ein Heim oder desFreundes überschüssige Gaben“. Mutualisten sindschließlich weder Parasiten noch Kommensalen: „Vielevon ihnen sind aufeinander angewiesen; einige stehensich wechselseitig zu Diensten, wieder andere ziehenNutzen aus der Hilfe, die ihre Begleiter ihnen gebenkönnen; manche gewähren einander Asyl, und manchesind in gegenseitigem Mitgefühl verbunden.“Van Benedens Einteilung hat sich bis heute bewährt.Zwar mag es befremdlich klingen, dass Biologen auchSchmarotzer wie Zecken und Bandwürmer und sogardie Erreger von Pest und Cholera zu den Symbiontenzählen. Doch die Übergänge zwischen Mutualisten,Kommensalen und Parasiten sind fließend. Putzerfi-sche, Raupenschützer und Darmbakterien passen nachdiesem Schema am besten in die erste Kategorie. Dennsie bilden mit ihren jeweiligen Partnern eine Win-win-Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen. Oder etwanicht? Tatsächlich lässt es sich gar nicht so leicht fest-stellen, ob von einem Bündnis alle Beteiligten profitieren– oder ob nicht vielmehr einer den anderen übervorteilt.Wie das Beispiel vom Bläuling zeigt, können sich dieVerhältnisse abrupt ändern. Dieselbe Ameise, die ebennoch einer Schmetterlingsraupe das Leben gerettet hat,könnte wenig später den schlüpfenden Falter töten.

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Ähnlich unberechenbar benehmen sich übrigens auchunsere einheimischen Ameisen. Wer sich die Mühemacht, kann sie auf frischen Trieben zwischen Blattläu-sen herumwuseln sehen: Sie erbetteln Honigtau vonden Pflanzensaugern und halten ihnen dafür hungrigeMarienkäfer vom Leib. Meistens jedenfalls. Finden dieAmeisen nicht genug Fleischrationen wie Fliegenmadenoder Käferlarven, dann machen sie sich eben über dieBlattläuse her. Auch in anderen Symbiosen kann ein Freund schnellzum Feind werden. In Maßen fördern bestimmte Amö-ben unsere Mundhygiene, indem sie den Bakterienra-sen kurzhalten. Vermehren sie sich zu stark, dann grei-fen sie die Schleimhaut an und werden so zu Parasiten.Ein Beispiel für heftigen Beziehungsstress liefern Riffko-rallen, die mit verschiedenen Meeresalgen zusammen-leben. Die Algen finden in den Korallen einen geschütz-ten Platz an der Sonne und geben, gleichsam als Miet-zins, einen Teil vom selbst gemachten Traubenzuckerab. Übermäßige Sonneneinstrahlung kann diese feinaustarierte Partnerschaft gefährden, denn sie kurbeltdie Photosynthese der Algen an. Dabei entstehen Sau-erstoffradikale, die das Gewebe der Korallenpolypenschädigen. In dieser Notlage wird die Symbiose aufge-kündigt: Die Korallen stoßen die Algen ab und verlierendamit auch ihre Farbenpracht; das Phänomen ist alsKorallenbleiche bekannt. Die Trennung geht von denKorallenstöcken aus, glaubt Christian Wild, Professorfür Meeresökologe an der Universität Bremen: „Solangedie Algen frei leben, haben sie zwei Geißeln, mit denensie sich bewegen können. Doch als Symbionten imPolypengewebe verlieren sie diese Geißeln und könnennicht mehr wegschwimmen. Also vermute ich, dass derWirt sie hinauswirft.“ Mit dem Rausschmiss muss die Beziehung nicht fürimmer beendet sein. Wenn der Stress vorbei ist, holensich die Korallen neue Algen aus dem Wasser, und allesist gut. Oder sogar besser: Nach einer Bleiche findensich in den Polypen häufig Algen mit einer genetischbedingt höheren Hitzeresistenz. „Offenbar suchen sichdie Korallen aktiv und selektiv passende Symbiontenaus. Wie sie das machen, wissen wir noch nicht“, soChristian Wild. Doch eines ist sicher: Diese Symbioseist ein Erfolgsmodell. Denn sie hat sich bereits vor 210Millionen Jahren angebahnt und wird bis heute laufendoptimiert. Nur gemeinsam mit den Algen konnten diewinzigen Korallenpolypen so gigantische Unterwasser-burgen wie das Great Barrier Reef vor Australien bilden;es übertrifft jedes menschliche Bauwerk um Größen-klassen und bildet die Basis für eines der artenreichstenÖkosysteme unseres Planeten. Ähnlich erfolgreich ist die Symbiose zwischen Bäumenund Pilzen. Biologen haben dafür das KunstwortMykorrhiza kreiert, aus mykes für Pilz und rhiza für Wur-zel. Den Pilzen mangelt es an Traubenzucker, den nurdie Bäume mit ihrem Blattgrün herstellen können.Umgekehrt kommen diese nur mit Hilfe der Pilze anlebenswichtige Stickstoff- und Phosphorverbindungen,erklärt Reinhard Agerer, Professor für SystematischeBotanik und Mykologie an der Universität München: „Die

Bäume könnten mit ihren Wurzelhaaren alleine nichtgenug Nährstoffe aufsaugen; sie sind total abhängigvon den Mykorrhiza-Pilzen.“ Ein typischer Handel zumgegenseitigen Nutzen also. Doch der ist nicht umsonstzu haben, wie Biologen nachgerechnet haben: Dem-nach fließen 20 bis 30 Prozent der Zuckermenge, dieein Wald via Photosynthese produziert, an die Mykor -rhiza-Pilze. Das ist der Preis, den die Bäume an ihreunterirdischen Partner zahlen müssen. Doch er sichertihnen nichts Geringeres als ihr Überleben. „Wenn wirüber Nacht sämtliche Pilze ausschalten könnten, dannwäre der Wald in drei bis vier Tagen absolut tot“,behauptet Mykorrhiza-Experte Reinhard Agerer undwarnt vor romantischen Vorstellungen: „Hier hilft nichteiner dem anderen mit guten Gaben. Denn keiner derbeiden Partner gibt freiwillig, im Gegenteil: Jeder nimmtmöglichst viel, solange der andere das nicht verhindernkann. Dies ist in meinen Augen nichts anderes als einwechselseitiger Parasitismus.“ Letztlich spielt es keine Rolle, welches Etikett derMensch den Mykorrhizen verpasst. Solange sich dieungleichen Partner auf ihr Tauschgeschäft einlassen, solange profitieren sie auch beide davon. Das erklärt dieweite Verbreitung dieser Symbiosen. Schleierlinge,Milchlinge, Ritterlinge, Pfifferlinge, Röhrlinge, Knollen-blätterpilze: Insgesamt über tausend Arten von Großpil-zen sind alleine in Europa mit Baumwurzeln verbandelt.Und weltweit sind es noch fünfmal mehr. Nicht nurBäume sind mit Pilzen vergesellschaftet, sondern dieüberwältigende Mehrheit aller Landpflanzen. Ihr Zusam-menleben begann schon vor 460 Millionen Jahren – dasbelegen entsprechend alte Fossilfunde von Mykorrhi-zen. Ziehen wir also ein erstaunliches Fazit: Ohne Symbio-sen sähe unsere Welt radikal anders aus. Im Meer gäbees keine Korallenriffe und an Land wüchsen weder Wäl-der, noch Wiesen oder sonstige von Pflanzen gestalteteÖkosysteme. Doch das ist längst noch nicht alles. OhneSymbiosen gäbe es keine Pflanzen und auch kein ein-ziges Tier, weder an Land noch im Wasser. Nicht einmalAsseln oder Quallen – und schon gar keine Vögel,Mäuse, Menschen. Denn jedes höhere Lebewesenbesteht aus komplexen Zellen, die selbst aus einerSymbiose hervorgegangen sind. Dieser folgenreichstePakt in der Evolution des Lebens bahnte sich vermutlichbereits vor 1,5 oder 2 Milliarden Jahren an. Damals ver-schmolzen verschiedene urtümliche Mikroben zu einemweitaus größeren und leistungsfähigeren Zelltyp, derEukaryontenzelle. Die kleineren Partner wurden nichtverdaut, sondern als (Endo)-Symbionten gehalten undvon einer Generation an die nächste weitervererbt. IhreNachkommen heißen Mitochondrien; sie leben nochheute im Gewebe von Pilzen, Pflanzen, Tieren undMenschen und besorgen dort die lebenswichtige Zellat-mung. So sind wir also selbst Symbionten in einer sym-biotischen Welt.Wie und wann genau diese schicksalhafte Einverlei-bung vor sich ging und welche Organismen beteiligtwaren, wissen wir noch nicht. Doch im Sommer 2015entdeckte ein schwedisches Forscherteam eine bislang

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unbekannte Gruppe von Mikroben: Ihre genetische Aus-stattung befähigt sie dazu, sich Bakterien lebend einzu-verleiben – gerade so, wie es die Endosymbiontentheo-rie vorhersagt. Lokiarchaeota hat man sie getauft, undaller Wahrscheinlichkeit nach sind sie nahe Verwandtejener komplexen Zellen, aus denen alles höhere Lebenhervorging. Kaum entstanden, formten jene modernenZellen mehrzellige Lebewesen. Diese gingen weitereSymbiosen ein, sowohl mit ihresgleichen als auch mitBakterien und anderen Mikroben. Und dann gab es keinHalten mehr: Pilze verbündeten sich mit Algen zu Flech-ten und behaupteten sich gemeinsam erstmals auch aufdem trockenen Land. Zum Leben brauchten sie nurWasser, Luft und Mineralien aus dem blanken Fels. Sieproduzierten damit jenen Humus, der schließlich denLandpflanzen den Boden bereitete. Wo diese ersteneinfach gebauten Pflanzen Fuß gefasst hatten, tatenauch sie sich mit Pilzen zu den ersten Mykorrhizenzusammen. Und auch Bakterien, die gasförmigen Stick-stoff aus der Luft fixieren konnten, teilten den wertvollenNährstoff mit verschiedenen Wirtspflanzen – und tun esbis heute. Nach und nach konnten sich so alle großenLandökosysteme entfalten, die nun das Gesicht derErde prägen: Steppen, Grasländer, Wälder. Sie wurdenzur Heimat für unzählige Tiere, die sich mit weiteren Tie-ren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien zusammenschlos-sen. Die lange gemeinsame Geschichte von Mikroben undTieren hat ihre Spuren im Erbgut hinterlassen. Auch imGenom des Menschen: 37 Prozent unserer rund 23.000Gene sind mehr oder weniger identisch mit mikrobiellenGenen, 28 Prozent teilen wir mit höher entwickelten Ein-zellern, 16 Prozent mit den Tieren allgemein, 13 Prozentmit den Wirbeltieren und weitere 6 Prozent mit den Affenund Menschenaffen. Nur ein winziger Rest – je nachAnalysemethode sind es 0,6 bis 6,5 Prozent der Gene –gilt als exklusiv menschlich. Diese starke Verflechtungvon bakteriellen mit tierischen und menschlichen Geno-men erklärt sich zum Teil dadurch, dass alle komplexe-ren Lebewesen aus einfacheren Lebensformen hervor-gegangen sind und damit auch deren Gene übernom-men haben – auf vertikalem Wege, wie Biologen sagen.Doch im Laufe der Evolution wurden fremde Gene oderganze Genome von Bakterien auch kreuz und quer –also horizontal – ausgetauscht. Am einfachsten gelingtdies durch Symbiose oder Endosymbiose, bei der einPartner im Körper des anderen lebt. Die Bakterien, diezu Milliarden unseren Darm bevölkern, machen es vor:Sie können mit einer 25-mal höheren Wahrscheinlich-keit ihre Gene über Artgrenzen hinweg austauschen alsfrei lebende Bakterien. Welche Folgen das haben kann,fanden Forscher in Japan: Manche Inselbewohner kön-nen die eigentlich unverdaulichen Fasern von Mee-resalgen verwerten, die um bestimmte Sushi-Sortengewickelt werden. Möglich macht das ein Darmbakteri-um namens Bacteroides plebeius: Es hat das nötigeVerdauungsenzym durch horizontalen Gentransferergattert – von einer Meeresmikrobe, die häufig denAlgen anhaftet. Gelegenheit zu derlei Pseudo-Sexhaben die beiden Bakterienarten, wenn sie sich nach

einer Sushi-Mahlzeit im Darm des Essers treffen. Die-ses kuriose Beispiel lehrt uns eine generelle Regel:Wenn Symbiose-Partner ihre unterschiedliche Erbmas-se gemeinsam nutzen, dann können sie sich sehr vielschneller verändern und an neue Umweltbedingungenanpassen als jeder für sich mit seinen beschränktengenetischen Anlagen. Unter dem Druck der natürlichenSelektion sind Symbionten also Einzelkämpfern, dieohne nützliche Allianzen zurechtkommen müssen, deut-lich überlegen. Darwins Evolutionstheorie stellt denKampf ums Überleben in den Mittelpunkt. GemeinsameSache zu machen widerspricht dieser Theorie keines-wegs, im Gegenteil: Im Team ist man oft fitter als imAlleingang. Kooperation und Konkurrenz sind wie Yinund Yang. Die beiden Prinzipien könnten kaum unter-schiedlicher sein. Und doch ergänzen sie sich – undschaffen gemeinsam das Erfolgsmodell Leben.

SpendenaufrufMisheel Kids Foundation

Seit der Wende 1990 verzeichnet die Hauptstadt Ulaan-baatar in der Mongolei eine wachsende Zahl von Waisen-und Straßenkindern.

Die Misheel Kids Foundation legt ihren Schwerpunkt auf dieUnterstützung von vier Waisenhäusern mit insgesamt 424Kindern. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Anzahlvon Kindern mit Zahngesundheitsproblemen zu reduzieren,Zahnfäulnis und Zahnverlust zu reduzieren und den Ver-zehr gesunder Nahrung zu fördern. Die Mitbegründerin derStiftung, Gabriella Schmidt-Corsitto, ist Registered DentalHygienist der Minervaschule Zürich.

Gabriella Schmidt-Corsitto implementierte bereits einHilfsprojekt in Zentralafrika/Gabun/Lambarene. In demAlbert Schweizer Krankenhaus Lambarene wurde eineZahnstation und eine mobile Zahnklinik aufgebaut unddamit mehreren hundert unterprivilegierten Kindern gehol-fen. Entsprechend diesen erfolgreichen Projektergebnissenist es nun das Ziel der Foundation, die Zahngesundheit vonKindern in der Mongolei zu fördern. Deswegen gründete siein der Mongolei die Misheel Kids Foundation mit einemähnlichen Konzept.Gabriella Schmidt-Corsitto unterrichtete ehrenamtlich ander Mongolian National University of Medical Science Stu-denten der Zahnhygiene-Abteilung und unterstützt aktivWohltätigkeitsveranstaltungen in der Mongolei.

Die „Misheel Kids Foundation“ wird jedes private undgesellschaftliche Sponsoring wertschätzen und quittierenund eine Auszeichnung für den Beitrag zur Unterstützungunterprivilegierter Kinder ausstellen. Helfen Sie mit!

Name: Misheel Kids FoundationBank: Golomt BankAccount: 1415101067BIC: GLMTMNUB

Infos:www.misheel-kids-foundation.com/de

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Gebiet eine neue Idee entstanden ist. Das neue Materialvon Ann-Kathrin Flad wird sicher auch in einem zukünfti-gen Studiengang seinen Platz finden, auch wenn dieInformation in der zm 106, Seite 60 eher auf die Industriehindeutet, die damit die Abrasion besser testen kann.Begeistert brachte ich vor über 30 Jahren den rotenNagellack als „Zahnsteinersatz“ von einem Besuch beimFDI und deren Dentalhygienedemonstrationen mit hun-derten DHs aus Japan mit. Davor mussten wir aus denUSA kommenden künstlichen Zahnstein verwenden, derjedes unserer brandneuen Instrumente sofort ruiniert hat.Apropos Abrasion: In einem neuen groß publiziertenZahnpasta-Test wurden deutschlandweit lediglich die Flu-oridierung und zwei weitere fast schon belanglose The-men behandelt. Die Abrasion, die für uns so wichtig ist,wurde total ignoriert. Das ist mal wieder am eigentlichenwichtigen Thema vorbei getestet.

WeiterbildungSupervised neglect ist, wenn der Patient in einem Recall(PZR) ist, aber keine Perio-Diagnose erhält. Kommt leidersehr oft vor.

FrankreichEs tut sich endlich was in unserem Nachbarland Frank-reich. Eine Institution fragte im Auftrag des Gesundheits-ministeriums in Paris auch den DDHV um seine Meinungzu DH-Deutschland an. Es konnte viel Falschinformationzurechtgerückt werden. Es ist so schön, nach so vielenJahren, das Bröckeln der Fassade doch noch zu erleben!Auf eine neue Zukunft für uns Frauen und unseren schö-nen Beruf!

KorrekturLaut Swiss Dental Hygienists: „Es ist in der Schweiz nachwie vor so, dass alle Dentalhygienikerinnen, die in derSchweiz ihr Diplom erhalten, den Titel „dipl. Dentalhygie-nikerin HF“ tragen, das wird auch in Zukunft so bleiben.RDH ist nur die englische Übersetzung des Titels dipl. DHHF und steht für Registered Dental Hygienists, AdvancedFederal Diploma of Higher Education.”Anmerkung DDHV: Die Titeländerung, die das DDHV-Journal 1/2016 beschrieb, war die, die in der Vergangen-heit vielfach publiziert wurde, nämlich von Diplom DH zuDiplom DH HF. Dieses HF bedeutet eine Registrierung.Die Nummer dazu wird mit dieser Umwandlung automa-tisch vergeben. Dass wir Dipl. DHs HF in Deutschland dasSchweizer Diplom übersetzt als RDH tragen sollten, stehtlaut unserem Anwalt außer Frage. Vor allem auch des-halb, da wir in Deutschland eine Registrierung fordernund international als RDH gelten. Schließlich wollen auchwir in dieser Beziehung global werden und dem Chaos inDeutschland ein Ende setzen. Wir haben Deutsche DHsohne Diplom, die in ihren Praxen injizieren (kann manübers Internet finden) und Prophylaxe Assistentinnen,über die die Kassen-PAR abgerechnet werden (wir habenvielfache Beweise!) und sogar in FernsehsendungenZÄA, die in den Taschen arbeiten (die Haltung des Instru-ments war entsetzlich. Armer Patient!). Das ist der BZÄKzu verdanken, die keinen eigenen Beruf will, in dem manleicht Grenzen hätte setzen können.

Rund um den GlobusAugenwischereiEin Wort zur zunehmenden Digitalisierung unseres Hygie-neverhaltens: Die Industrie lässt nicht locker. Neue Inno-vationen aus den USA nehmen elektronisch das Bürst-verhalten des Eigentümers auf Computer auf und analy-sieren diese. Die Installation und der Kauf dieser Geräteist nicht ohne – und das Abstauben über die Jahre hinwegauch. Nicht auszudenken, was der Aufwand des Pro-grammierens nach sich zieht und ich frage mich, wofür wirdann überhaupt noch ein Hirn brauchen, wenn wir fürsZähneputzen immer detailliertere Unterstützung brau-chen. Allerdings sind die meisten meiner Kolleginnen undich der Meinung, dass: Nur die elektrische Zahnbürsteirgendwo und irgendwie hinhalten, bringt nichts.Und gleich noch eins drauf zur Nutzlosigkeit: Auf unseremKongress haben wir super-dooper Poliergummies erhal-ten für unsere Zahnpolituren – einzeln verpackt in Blister-packungen wie Medikamente – angeblich wegen Konta-mination. Ich hoffe sehr, dass dies auf so viel Widerstandstößt, dass dies ganz schnell wieder eingestellt wird.Denn es ist so, dass schon alleine keine Zahnbürste derWelt wirklich hygienisch hergestellt wird. Vielleicht einTipp für diejenigen, die meinen, das kleine Ding müsstewirklich steril sein: Sie lassen sich vorab prima sterilisie-ren!

DMS VNeuesten Mundgesundheits-Beurteilungen nach soll dieParodontitis abgenommen haben. Das Gremium hat lei-der nicht uns DHs gefragt. Wir sehen zwar wenigergroßflächigen Zahnstein, der zu entfernen übrigens Spaßmacht, wenn man als erster ran darf. Das Zahnfleischblu-ten, das das eigentliche Maß der Dinge ist in der Beurtei-lung von gesund und krank, lehrt uns DHs, dass es nochein weiter, sehr weiter Weg ist, bis in Deutschlandflächendeckend sehr gute Resultate da sein werden.Unser Beruf wird dazu ganz sicher die nächsten 40 Jahredringend erforderlich sein.Weiteren Informationen nach wird die Eigenbeteiligungder Patienten bei der PAR gefordert werden. Im selbenBericht (DZW 35/2016, Seite 3) behauptet doch glatt einDr. Markus Büssing vom Landesverband WestphalenLippe, dass „eine Delegation an Zahnmedizinische Pro-phylaxe Assistentinnen oder Dentalhygienikerinnen ein-fach nicht notwendig sei. Die Parodontalbehandlungensind derart komplexe Behandlungen, dass sie in die Handdes Zahnarztes gehören“!!! Das ist dann zutreffend, wenndie PAR-Vorbehandlungen nach dem ausländischenSystem ohne Pseudo-Taschen als PA durchgeführt wer-den. Im Deutschen System fängt ja leider die PAR schonaus Abrechnungsgründen bei den Pseudo-Taschen an.Wir sehen in der Pseudo-Region noch viel Dentalhygiene-Kapazitäten, ohne dass der ZA eingreifen muss. Da hatjemand doch glatt den ICE der modernen Zahnmedizinverpasst.

Zahnmedizin-Studentin der Uni Witten-Herdeckeerfindet künstliche PlaqueEigentlich schon sensationell, dass endlich auf diesem

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Und wir haben sie doch:Unerwartete Unterstützung:

Aussage von Dr. Wilfried Beckmann, Präsident derPrivatzahnärztlichen Vereinigung Deutschlands(aus DZW 40/2016 Seite 5):

„Für den Bereich von Mitarbeitern der zahnärztli-chen Praxen sind wir dabei, vollends denAnschluss zu verlieren...“...“die BZÄK scheint in völligem Realitätsverlustdiese Entwicklung zu negieren…“... „…Gleichzeitigwiederholt die BZÄK ständig, einem Glaubensbe-kenntnis ähnlich, dass zusätzliche Berufsbilder fürdie Zahnmedizin nicht infrage kommen. Mit nachhinten gewandtem Blick soll unbedingt verhindertwerden, dass neue Berufe mit akademischemAbschluss Eingang in unsere Praxen finden.“

Von entsetzen Patienten übermittelte Angabenaus dem Internet:„SOLO-Prophylaxe - Aufbruch in eine neue Zahnmedizin.Dauerhafte Zahngesundheit ist möglich – sogar ganz ein-fach. Das Verblüffende: Dieses Ziel erreicht nur, werschnellstens seine Zahnbürste wegwirft und aufhört drei-mal am Tag die Zähne zu putzen! Trotzdem geht dersehnlichste Wunsch jedes Patienten, mit eigenen Zähnenalt zu werden, in Erfüllung. Neue Löcher, Zahnfleischblu-ten und Mundgeruch gehören endlich der Vergangenheitan“. Zu finden unter: www.solo-med.de

PlaqueNCareIm Herbst gab es in dieser Spitta-Zeitschrift das Thema:Sollen DHs an Hochschulen unterrichtet werden? Auchder DDHV war zum Interview eingeladen, wollte jedochnicht mitmachen, da wir es noch als zu früh betrachteten.Die Ausführung von Prof. Schlagenhauf war allerdings soprofund, dass wir dazu nicht auch noch notwendig waren.Die restlichen Interviewpartner fanden wir allerdings allenicht kompetent. Wie können Nicht-Absolventen sich überetwas äußern, das sie überhaupt nicht kennen? Das istwie über eine Eiscreme zu urteilen, ohne sie geschmecktzu haben. Einer der Interviewpartner war Dr. Bunke. Ermeinte, dass ja wohl alles auf ein eigenes Berufsbild hin-ausgehen soll (tut es!). Seine Aussage, dass die Selbst-ständigkeit (welche meint er damit? Wir denken ja längstselbstständig!) mit dem eigenen Berufsbild unbedingtangestrebt wird, ist nicht stimmig, aber dann dringend not-wendig, reguliert zu werden. Eine eigenständige Praxisals DH wird in erster Linie nicht weniger kosten als eineZahnärztliche Praxis und vor diesem Schritt sollte einigesüber das Gesundheitsministerium abgeklärt werden.Dass die Gehälter der Diplom DHs höher liegen, liegt inder Natur der Dinge. Die Gründe hierfür aufzuzählenwürde den Rahmen jetzt sprengen. Allerdings werden dieBehandlungen für die Patienten sehr wohl nicht teurerwerden, wenn man es richtig macht. Schlussendlichhaben sich die Zahnärzte ja für ihr weniger qualifiziertesPersonal längst unsere Preise unter den Nagel gerissen.

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PerlatorenWann haben Sie zuletzt Ihre Perlatoren gereinigt/erneu-ert? Und sagen Sie nicht, dass Sie nicht wissen, was einPerlator ist!!! Praxis- und Krankenhauszertifizierungenhaben die Vorschrift, alle sechs Monate die Siebe amWasserhahn, den Perlator, auszuwechseln. Micro-Biolo-gen erklären das damit, dass in den Leitungen mehrMikroben vorhanden sind als uns lieb ist. Im Zuge der Vor-beugung gegen Salmonellen etc. sollten wir das längstauch in die Haushalte übertragen. Wir leben in einemLand, in dem es fast nur noch Perlatoren gibt. In diesemLand sind jedoch 90% der privaten Haushalte nicht imStande, hier die Hygienevorschriften einigermaßen imGriff zu halten. Das sollten sich vor allem diejenigen mer-ken, die gerne Leitungswasser pur trinken. Frisch ist essowieso erst nach zwei Minuten laufen lassen – wenn dieLeitungen einigermaßen neu und nicht 100 Jahre alt sind.

Manchmal fragen wir uns schon……was so manche denken. Kam ein Anruf im Septemberaus einer mitteldeutschen ZA-Praxis, ob die Helferinnenim Urlaub des Zahnarztes Prophylaxe betreiben sowiekieferorthopädische Bögen oder Brackets erneuern dürf-ten. Irgendwie hatten wir das Gefühl, wie wenn da einerden Hals nicht voll genug bekommen kann. Natürlich ver-wiesen wir diese Praxis (der Inhaber rief persönlich an) andie Zahnärztekammer!

Sehr interessantDeutschlandweit gibt es mittlerweile mehrfach Alldent-centren mit PZR zu Dumpingpreisen von 45 Euro. Lauteiner Frau Ketterer arbeiten dort ausschließlich Prophyla-xe-Assistentinnen und das nicht unter dem Zahn-fleischsaum. Für uns ist das Kosmetik und keine profun-de Hilfe für den Patienten. Das wirft ein ganz arg schlech-tes Licht auf die DKV (Deutsche Krankenversicherung –ist eine Privatversicherung), die der Anbieter ist. Hoffent-lich ist der Bundeszahnärztekammer das bewusst, wassie damit unterstützt, indem sie weiterhin eine Zertifizie-rung blockiert. Das schadet nämlich auch massiv derDeutschen DH, auf die die BZÄK ja so stolz ist. Wir findendas Abzocke hoch drei. Dort wird zusätzlich auch Zahn-medizin angeboten. Immer wieder hört man von Exper-ten, dass diese Art von Quickwash nichts bringt (wissenwir schon lange). Das, was diese Behandlung leistet,kann man mit der eigenen Zahnbürste längst auch schaf-fen und spart eine Menge Geld. Eben: eine IGeL-Leis -tung!

Neue Angaben vom IFDH“The IFDH supports dental hygienists as health care pro-fessionals who are key providers of primary oral healthcare preventive and maintenance services.Dental hygienists may work autonomously and participatewith interdisciplinary health care teams to provide totalhealth care to the public across the life span.”Weitere neue Informationen: In den letzten Monaten hatder IFDH Singapur und die Philippinen als neue Vollmit-glieder aufgenommen. Damit hat der IFDH 33 Mitglieds-länder.

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Tja, die Wahrheit liegt im Detail und die hören die meistenbekanntlich nicht so gerne.

Man mag es kaum glauben:Sogar Jordanien hat seit dem Jahr 2000 einen Bachelor-studiengang, mit derzeit 239 Abgängern und einem aner-kannten Berufsbild. Erschienen im Int. Journal of DentalHygiene, Ausgabe 14. Und da fragen sich noch manche,warum wir einen Brexit und Trump haben!

Gefunden unter Wikpedia:Institutionelle AkkreditierungNeben der Programm- oder Systemakkreditierung für dieangebotenen Studienprogramme müssen private Hoch-schulen zusätzlich vom Wissenschaftsrat als Institutionakkreditiert werden. Hierbei wird vor allem geprüft, ob dieHochschule in der Lage ist, Lehre und Forschung nachanerkannten wissenschaftlichen Maßstäben zu leisten.Zudem werden die Ausstattung der Hochschule (sachlichund personell) sowie ihre Finanzierung geprüft. Dies stün-de der praxisHochschule in Köln wohl noch bevor?

AufgefallenIst Euch eigentlich auch schon aufgefallen, dass nur dieDiplom DH diejenige ist, die Dentalhygiene wirklich „stu-diert“ hat. Zumindest in den USA etc. wurden uns vonlangjährig Erfahrenen die Tätigkeiten übermittelt. Alleanderen wurden über Bücher in Deutschland und Erzäh-lungen hierzulande trainiert. Das sollte denen zu denkengeben, die über dieses Berufsbild Entscheidungen treffen.So auch Studiengänge auf die Beine stellen, ohne unse-ren Beruf zu kennen. Da tun sich nämlich, wie wir fest-stellen konnten, Welten auf! Natürlich kann man vieles imFernstudium erlernen. Allerdings müssen hier schon maldie Themen stimmen. Und das tun sie bislang in Deutsch-land nicht. Das Praktische lernt man am besten live. Unddas sollten dann auch wirklich nur zertifizierte DHsmachen.

KunterbuntVielleicht wundert sich der eine oder andere, wie diesesRund um den Globus entsteht: Fachzeitungen liefern dieThemen. Und genau so, wie diese erscheinen, kommendie Themen aufs Papier. Und hier das nächste Thema:Für diejenigen DHs, die ein HF haben (und strickt nurnoch für diese. Die Schweiz hat komplett dicht gemacht),gibt es im PZZ eine Nachdiplom-Ausbildung: Thermi-nalanästhesie für Dental Hygienikerinnen. Wer sich dafürinteressiert sollte sich unter www.prophylaxezentrum.chschlau machen.

Wusstest Du…dass synthetische Geschmacksstoffe nur Imitate, niejedoch genau dieselbe Substanz wie die natürlichen Stof-fe sind? Ehrlich gesagt, war mir das nicht bewusst. Ichwar fest davon überzeugt, dass die Substanzen total iden-tisch chemisch nachgemacht sind. War wohl ein Trug-schluss, dass sie die Natur wirklich nachmachen können.Die Natur ist also unersetzlich.

Zahnartzpraxis-Abgaben in Deutschland an ZMFsKurz vor Weihnachten erreichte den DDHV ein Anruf: ZAmit Kieferorthopädin/Tochter wollen ihre Praxis aufgebenund zwar ausschließlich und nur an Prophylaxepersonalselbstständig vermieten. Tja liebe BZÄK, das Chaosnimmt kein Ende!

Zahnmedizinische AllgemeinbildungEuch allen ist hoffentlich die neue DMS V-Studie nichtentgangen. Mir allerdings auch nicht. Nun komme ichlangsam dahinter, warum sie bei mir so wenig Eindruckhinterlassen hat: Die Fünfte Deutsche Mundgesundheits-studie ließ die Altersgruppe zwischen 45 und 64 Jahrenaus. Das ist für unsere Parodontal-Vorsorge als Dentalhy-gienikerin fatal. Grund für die Lücke ist, dass die WHOdiese Altersgruppe nicht empfohlen hatte und somit keininternationaler Vergleich stattfinden kann. Allerdings fängtdann die Screening-Gruppe wieder ab 65 an. Das hatmich doch ziemlich sprachlos gemacht (zm 106, Nr. 24A,16.12.2016 Seite 13).

Die Krux mit der OrientierungIn den Fachzeitungen wird derzeit laufend geschrieben,dass es „nichtzahnärztliches Personal“ gibt. Dazu ist zusagen, dass dies kein korrektes Deutsch ist. Es gibt kei-nen nicht-Ingenieur, nicht medizinisch oder ähnliches.Entweder man ist oder man ist nicht.

Traurig aber wahrIn der ZM 107, Nr. 2, 16.1.2017 wird eine KFO-Behand-lung im parodontal (vor)geschädigten Gebiss mit vielenBildern präsentiert. Es ist absolut sicher, dass keineDiplom DH daran mitgearbeitet hat. Nach Abschluss sind… tiefere Taschen vorhanden als vorher. Dass in einerFachzeitung solche Berichte gebracht werden, ist schonschlimm.In solchen Fällen sollte man immer mit vielen Deepsca-lings arbeiten und auf die Bedürfnisse der DH hören.Wenn die Zähne in diesen Fällen zu schnell und ohneständiges DH-Begleiten bewegt werden, kommt nichtsGutes dabei heraus.

INTERNATIONAL DENTAL HYGIENEEDUCATOR'S FORUMThe International Dental Hygiene Educator’s Forum(IDHEF) is a meeting of international dental hygiene edu-cators to promote networking, share curriculum informati-on and discuss student exchange opportunities.

KriminellIm März erreichte den DDHV eine E-Mail, angeblich vonder ersten Vorsitzenden des IFDH. Es waren täuschendechte Angaben. Zuerst wurde übermittelt, dass eine Kol-legin aus Süd-Korea (sie war zu finden auf Facebook) aufdem Flughafen der Philippinen auf dem Weg zu der Beer-digung ihrer Schwester nach Deutschland hängen geblie-ben sei. Es wurde von Schecks gesprochen (wer hatheute noch Schecks!) und dass man schnell über 900Euro überweisen sollte. Innerhalb von 24 Stunden warenalle in Alarmbereitschaft. Es konnte geklärt werden, dassdies ein sogenanntes Scam ist. Das sind neue Ausdrückeder Internet-Kriminalität: Vorschussbetrug.

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Free (State) Fee

Regulated by law and protected title

Indepen- dent practice

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2 year training program.

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Bachelor degree

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X-rays Prepare cavities

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Source EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF Nat. Ass.

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3 (+) year training program

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Local anaes-thesia

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Number of RDH

Source EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF EDHF Nat. Ass.

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PT + +1000 & Grants Portugal + - + + + - + - 757

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United Kingdom + + + + + + +

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CH Div. Switzerland + + + + ? + + - 2.100*

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*Poland: number of graduates *Switzerland: – members of the Swiss Association

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SymbioseWarum Bündnisse fürs Leben in der Naturso erfolgreich sindMonika Offenberger

“Tausche Süßigkeiten gegenBodyguard”So kann man mit MonikaOffenberger die Abmachungzwischen Ameise und Blatt-laus beschreiben. Die eine ArtInsekten hält der anderenMarienkäfer vom Leib undwird dafür mit hausgemach-tem Sirup belohnt. Ein Paktzum gegenseitigen Nutzen,eine Symbiose.

Ohne Symbiosen kein LebenDie Natur kennt endlos viele

Spielarten solcher Zweckgemeinschaften. Immer gehtes darum, dass sich oft sehr verschiedene Partnerdurch gegenseitige Hilfestellung ergänzen – undzusammen mehr erreichen als jeder für sich alleine. Wieauch der Clownfisch in der Seeanemone. Ohne Sym-biosen gäbe es weder Pflanzen noch Tiere und Men-schen. Symbiosen finden sich in den Tiefen des Pazifikebenso wie in unserer eigenen Darmflora.

Die Evolution besteht nicht nur aus KonkurrenzCharles Darwin hat die Konkurrenz als treibendes Prin-zip der Entwicklung des Lebens eingeschätzt. Aber dieKraft der Kooperation spielt eine mindestens ebensobedeutsame Rolle im andauernden Prozess der Evolu-tion. Die überraschende Bandbreite symbiotischerLebensformen wird in dem Buch ebenso informativ wieunterhaltsam dargestellt. Monika Offenberger eröffnetauf gut verständliche Art neue Einsichten in biologischeZusammenhänge.

Deutscher Taschenbuch Verlag dtv 2014160 Seiten, mit farbigem Bildteil, Euro 16,90ISBN 978-3-423-26055-8

Monika Offenberger, Dr. rer. nat., ist Biologin und Wis-senschaftsjournalistin, sie schreibt unter anderem fürdie ›Süddeutsche Zeitung‹ und die ›Berliner Zeitung‹.Einige Veröffentlichungen: ›Von Nautilus und Sapiens.Einführung in die Evolutionstheorie‹ (1999), ›Die Zeitdes Waldes‹ (2004; zus. mit Georg Meister), ›Das Ei:Ursprung des Lebens‹ (2012).

Buchbesprechung

"Wir müssen uns gegen diese illegalen Praktiken weh-ren. Alle zusammen, aber auch jeder Einzelne von uns."

Die große AbzockeWie Konzerne systematisch die Kunden übers OhrhauenAchim Doerfer

Mit praktischen Tipps und Vorlagen für Mahnschreiben,Schreiben zur Durchsetzung von Forderungen undDatenschutzrechten.

IKEA weigert sich, Fahrtkosten zu erstatten. Saturnzahlt den Kaufpreis defekter Fernseher nicht zurück.eBay wickelt annullierte Auktionen nicht richtig ab. Mit-hilfe von illegalen Vertragsklauseln, rechtswidrigenGeschäftsmodellen oder auch nur eigenwilligen Verfah-rensweisen machen Unternehmen jährlich Milliardenvon Euro. Systematisch und vorsätzlich missachtengroße Konzerne Gesetze und belügen ihre Kunden. Sietun das, weil sie wissen, dass viele Bürgerinnen undBürger ihre Rechte oft nicht kennen, sich mit faden-scheinigen Ausreden abwiegeln lassen und wegen klei-ner Beträge den Streitfall meiden.Rechtsanwalt Achim Dörfer hat den Kampf mit den Kon-zernen aufgenommen und sogar schon bei Gericht eineKlage auf Zahlung von 16 Cent eingereicht. Selbst aufdie Gefahr hin, dass man ihn beschimpft als einen, derdie ohnehin schon überlastete Justiz mit einer beispiel-losen Bagatelle behelligt. Mir reicht’s", sagt Dörfer, "alsBürger und als Rechtsanwalt."In "Die große Abzocke" beschreibt er die schmutzigenPraktiken der Unternehmen und zeigt anhand von sechsGrundregeln, wie sich jeder wehren kann. Dörfer emp-fiehlt zum Beispiel: "Sehen Sie zu, dass Sie zu den Ent-scheidern vordringen" oder " Sprechen Sie so früh wiemöglich, also nach den ersten Versuchen, Sie abzu-wimmeln, realistische Drohungen aus."Im Buch enthalten sind ebenfalls 25 Musterschreiben,die bei der Forderung zweifelhafter Bankgebühren, beiAnspruch von Mietminderungen, Erstattung von Fahrt-kosten, verloren gegangenen oder verspäteten Post-sendungen etc. Hilfestellung geben können. Achim Dör-fer kommt außerdem auf wichtige Punkte in der Pro -zess führung zu sprechen und nennt die bekanntestenAnlaufstellen für Kunden und Verbraucher.

Droemer Knaur 2016320 Seiten, TB, Euro 9,99ISBN 978-3-426-78859-2

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AdhäsivbrückenMinimalinvasiv - ästhetisch - bewährtMatthias Kern

Bei kariesfreien Pfeilerzähnenund korrekter Indikationsstel-lung stellen einflügelige metall-und vollkeramische Adhäsiv -brücken im Schneidezahnbe-reich heute in vielen Fälleneine echte minimalinvasiveAlternative zum Einzelzahnim-plantat oder anderen konven-tionellen Methoden dar. Mit derAnerkennung als Regelversor-gung im Rahmen der kassen-

zahnärztlichen Versorgung können einflügelige metall-keramische Adhäsivbrücken nun zum Ersatz vonSchneidezähnen altersunabhängig angewendet wer-den, einflügelige vollkeramische Adhäsivbrücken geltenals gleichartige Versorgung.

Dieses Buch zeigt prägnant und präzise, was beachtetund was unbedingt vermieden werden muss, um miteinflügeligen Adhäsivbrücken im Schneidezahnbereicherfolgreich zu sein. Die Methode ist zwar techniksensi-tiv, aber bei adäquatem Vorgehen einfach und äußerstzuverlässig. Inzwischen erscheint selbst der Ersatz vonEckzähnen und Prämolaren erfolgversprechend, wenndie dargestellten Prinzipien berücksichtigt werden.

Mit zahlreichen Abbildungen wird das Vorgehen fürmetall- und vollkeramische Adhäsivbrücken im Detaildargestellt. Viele Fallbeschreibungen, zum Teil über 20und mehr Jahre, dokumentieren die Entwicklung zumErfolgsmodell "Adhäsivbrücke".

Quintessenz Verlags GmbH1. Auflage 2016Hardcover, 21 x 28 cm, 264 Seiten,888 Abbildungen, Euro 138,00Best.-Nr.: 20610ISBN 978-3-86867-342-5

Stable BaseDie Versorgung prothetischer Grenzfälle

Norbert Salenbauch / Jan Lang-ner

Bei Patienten mit einem starkreduzierten Restgebiss oder mitvollständiger Zahnlosigkeit sindaufwendige Behandlungen mitfestsitzenden Implantatversor-gungen nicht in jedem Fall diebeste Option.Norbert Salenbauch und JanLangner vermitteln in ihremBuch Prinzipien der abnehmba-

ren Teil- und Totalprothetik auf Basis eines besonderenDenk ansatzes bei der Konstruktion solcher Prothesen.Mithilfe der sogenannten Stable-Base-Technik wird derPraktiker in die Lage versetzt, perfekt passende,abnehmbare Prothesen nicht nur für zahnlose, sonderngerade auch für Patienten mit minimaler, teils parodon-tal reduzierter Restbezahnung zu fertigen. Die seit Jahr-zehnten bewährte Technik verhilft insbesondere Patien-ten in einem stark reduzierten Allgemeinzustand ohneaufwendige Behandlung zu neuer Lebensqualität.In acht reich bebilderten Kapiteln werden alle wichtigenAspekte von den theoretischen Grundlagen über dasdetaillierte Behandlungsprotokoll für Teil- und Totalpro-thesen in Normal- und prothetischen Grenzfällen bis hinzu sämtlichen zahntechnischen Arbeitsschritten behan-delt. Hilfreich ist dabei die große Anzahl von Falldarstel-lungen, die Grundlage für die Erstellung eigener Thera-piepläne sein können.

Quintessenz Verlags GmbH1. Auflage 2017Hardcover, 21 x 28 cm, 152 Seiten, 710 Abbildungen,Euro 98,00Best.-Nr.: 20170ISBN 978-3-86867-345-6

Wissen schafft Macht. DHs sind bekanntlich schonlange auch beratend für ihre Patienten beim ZA tätig.Deshalb sollte auch ihr Wissensspektrum weit gestreutsein. Ein neues Buch bringt Altes neu auf den Markt: DieProthese. Nachdem die Materialien sich unglaublichverbessert haben (sofern man sie richtig beherrscht),tritt durch wenig Feuchtigkeit zwischen Kiefer und Plat-te eine Saugwirkung ein, die den Prothesen heute ganzandere Halt-Verhältnisse schafft. Prof. Mühlemannsagte einmal: Es funktioniert alles, wenn es richtiggemacht wird. Wie recht er hatte. Von der Goldhäm-merfüllung bis zur alten Form von Prothesen bis zurheutigen High-Technologie sollte der ZA alles beherr-schen, oder … zu Spezialisten senden. Das sollte aberauch die versierte DH … alles wissen. Deshalb: DiesesBuch gehört in jede Praxis genauso wie das Buch überdie Mary-Land-Brücken.

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Dies ist die 67. Ausgabe des DDHV-Journals. Das DDHV-Journalerscheint als erste und einzige unabhängige Fachzeitschrift derDental Hygienikerinnen seit 1990 in Deutschland.

I m p r e s s u mHerausgeber Deutscher Diplom Dental Hygienikerinnen

Verband e.V.www.ddhv.de

Redaktion DDHV-Vorstand

Vorsitzende,IFDH/EDHF-Delegierte Beate Gatermann, RDH/USA, RDH/CH

VM/Kontrolllesung Bettina Mohr, RDH/CH

Vorstandsmitglied Agathe Haller, RDH/CH

IFDH/EDHF-Delegierte Carmen Lanoway, RDH BSc/CN

Steuerliche Beratung Steuerberaterin Claudia TeuflSchleißheimer Str. 41, 80797 MünchenE-Mail: [email protected]

Journal/ DDHV, c/o Apostroph, Hans-Peter Gruber,Anzeigenservice Landshuter Str. 37, 93053 Regensburg

Tel.: 09 41/56 38 11E-Mail: [email protected]

Ideen, Beiträge und berufsbezogene Anzeigenwünsche richten Siebitte an die Geschäftsstelle des DDHV.Die Redaktion ist weder verantwortlich für inhaltliche Angaben derBerichte noch für Angaben der Inserenten. Die Redaktion ist frei in derAnnahme von Berichten/Briefen und behält sich sinnwahrende Kür-zungen vor. Unser Journal will informieren. Es spiegelt nicht unbedingtdie Meinungen des DDHV wider.

Mitglieder/Abonnenten des DDHV e.V. werden dringend gebeten,Änderungen des Namens und/oder der Adresse sowie der Bankver-bindungen umgehend dem Verband in schriftlicher Form zu übermit-teln.

DDHV members/Subscribers are kindly requested to inform the asso-ciation of changes in name and/or address or bank changes immedia-tely in written form.

Der DDHV verfügt über einen Newsletter: „Die DentalhygienikerIn“,der nur bei wichtigen Anlässen zur Publikation kommt.

V e r a n s t a l t u n g s k a l e n d e r

2018

03.03. DDHV-Kongress 2018 Würzburg www.ddhv.de/kongress

03.03. Jahresversammlung Würzburg www.ddhv.de/kongressdes DDHV

2019 International Symposium on Dental Hygiene Seoul/Korea www.ifdh.org

2022 International Symposium on Dental Hygiene Irland www.ifdh.org

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