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1 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011 EDITORIAL Ulrich Plankenhorn Leitender Redakteur L  iebe Leserinnen, liebe Leser, es scheint widersprüchlich: Auf der einen Seite ist vom Lehrlingsmangel die  Rede, auf der anderen Seite steigt die Zahl der Abiturienten im Jahr 2012  rasant an. Grund dafür ist, dass dann die Absolventen des auslaufenden  neun- und des neuen achtzügigen Gymnasiums gleichzeitig die Schule ver- lassen. Unternehmen haben damit eine größere Anzahl von potenziellen  Auszubildenden, um die sie allerdings bereits jetzt werben sollten (Seite 6). Nicht nur Unternehmen bilden aus, auch Justizvollzugsanstalten bieten ihren  Insassen Lehrstellen an. Wir haben einen Blick hinter die Gitter der Justizvoll- zugsanstalten in Offenburg und Freiburg geworfen (Seite 16). Ein weiteres Thema, dem wir uns widmen, sind die Rundfunkgebühren, die  sich im Jahr 2013 grundlegend ändern. Dies hat für viele Unternehmen stei- gende Kosten zur Folge. Die Gebühren werden zudem nach Betriebsgröße  gestaffelt und fallen für jede Niederlassung an (Seite 10). Außerdem lassen wir den Neujahrsempfang der IHK in Wort und mit vielen  Bildern Revue passieren (Seite 25). Bei den Empfängen in Freiburg, Konstanz,  Schopfheim und Villingen-Schwennigen trafen sich im Januar insgesamt rund  4.500 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Unter den Gästen  in Freiburg war auch Sparkassenchef Horst Kary, unser „Kopf des Monats“  (Seite 54).  Viel Spaß beim Lesen!

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1Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

EDITORIALUlrich Plankenhorn

Leitender Redakteur

L  iebe Leserinnen, liebe Leser,

es scheint widersprüchlich: Auf der einen Seite ist vom Lehrlingsmangel die Rede, auf der anderen Seite steigt die Zahl der Abiturienten im Jahr 2012 rasant an. Grund dafür ist, dass dann die Absolventen des auslaufenden neun- und des neuen achtzügigen Gymnasiums gleichzeitig die Schule ver-lassen. Unternehmen haben damit eine größere Anzahl von potenziellen Auszubildenden, um die sie allerdings bereits jetzt werben sollten (Seite 6).

Nicht nur Unternehmen bilden aus, auch Justizvollzugsanstalten bieten ihren Insassen Lehrstellen an. Wir haben einen Blick hinter die Gitter der Justizvoll-zugsanstalten in Offenburg und Freiburg geworfen (Seite 16).    Ein weiteres Thema, dem wir uns widmen, sind die Rundfunkgebühren, die sich im Jahr 2013 grundlegend ändern. Dies hat für viele Unternehmen stei-gende Kosten zur Folge. Die Gebühren werden zudem nach Betriebsgröße gestaffelt und fallen für jede Niederlassung an (Seite 10).

Außerdem lassen wir den Neujahrsempfang der IHK in Wort und mit vielen Bildern Revue passieren (Seite 25). Bei den Empfängen in Freiburg, Konstanz, Schopfheim und Villingen-Schwennigen trafen sich im Januar insgesamt rund 4.500 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Unter den Gästen in Freiburg war auch Sparkassenchef Horst Kary, unser „Kopf des Monats“  (Seite 54). 

Viel Spaß beim Lesen!

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4 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Panorama

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GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2010Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten

Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

IHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro)

Sept. Okt. Nov. Sept. Okt. Nov. Sept. Okt. Nov. Sept. Okt. Nov.

Stadtkreis Freiburg 43 43 43 8 9 9 206 200 207 114 111 113

Breisgau-Hochschwarzwald 85 85 85 15 15 15 242 248 270 115 108 122

Emmendingen 60 60 60 11 11 11 152 156 163 71 76 77

Ortenaukreis 207 207 207 42 42 42 856 922 981 396 408 413

Südlicher Oberrhein 395 395 395 76 76 76 1457 1526 1621 696 703 724

Rottweil 101 101 101 18 18 18 348 343 392 158 167 199

Schwarzwald-Baar-Kreis 133 133 133 24 23 24 395 367 380 156 139 148

Tuttlingen 117 117 117 24 24 24 413 419 440 202 204 217

Schwarzwald-Baar-Heuberg 351 351 351 66 66 66 1156 1129 1212 516 511 564

Konstanz 71 71 71 17 17 17 462 433 424 249 232 224

Lörrach 84 84 84 17 17 17 363 379 390 187 194 201

Waldshut 52 52 52 12 12 12 251 248 250 79 76 81

Hochrhein-Bodensee 207 207 207 46 46 46 1076 1059 1065 514 502 507

Regierungsbezirk Freiburg 953 953 953 187 187 188 3688 3714 3898 1726 1717 1795

Baden-Württemberg 4113 4109 4106 1031 1027 1029 23361 23576 24264 12161 12231 12482

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 2/2011)

8. frEiBUrg Marathon Firmenteams am StartRund 100 Firmenteams und insgesamt etwa 10.000 Teilneh-mer sind die vergangenen Male beim Freiburg Marathon ge-startet. Die achte Auflage des sportlichen Großevents findet am 3. April statt. Das Motto heißt wieder „Run & Rock“, da auch dieses Mal an der Strecke viele Bands den Läufern Bei-ne machen. Allerdings müssen in diesem Jahr nicht alle Teil-nehmer „marathontauglich“ sein. Denn zum ersten Mal wird

sowohl für Vereine als auch für private Gruppen und Firmen-teams neben der klassischen Marathondistanz und dem Halb-marathon eine Staffel angeboten. Dabei teilen sich jeweils vier Läufer die Marathondistanz. Die Teilstrecken sind zwischen sieben und vierzehn Kilometer lang. � wis

www.marathon-freiburg.com

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5Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

VERBRAUCHERPREIS-INDEX

Deutschland Dezember 2010

109,6 + 1,7 %

index Veränderungzum Vorjahr

109,9 + 1,9 %

Baden-Württemberg Dezember 2010

Basisjahr 2005=100QUELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

In den vergangenen Jahren war Erwerbslosigkeit das häufi gste Gründungsmotiv in Deutschland. Mit anziehen-der Konjunktur und sinkenden Arbeitslosenzahlen ging bislang die Zahl der neuen Firmen zurück. Im aktuellen Aufschwung scheint dies nun nicht der Fall zu sein: Das Bonner Institut für Mittelstandsforschung errechnete für 2010 drei Prozent mehr Gründungen. Und auch für 2011 erwarten rund 80 Prozent der IHKs eine gleichbleiben-de oder steigende Zahl von Neugründungen. Offenbar suchen mehr Gründer als früher ihre Chance im Auf-schwung.� wis

In den vergangenen Jahren war Erwerbslosigkeit das häufi gste Gründungsmotiv in Deutschland. Mit anziehen-der Konjunktur und sinkenden Arbeitslosenzahlen ging bislang die Zahl der neuen Firmen zurück. Im aktuellen Aufschwung scheint dies nun nicht der Fall zu sein: Das Bonner Institut für Mittelstandsforschung errechnete für 2010 drei Prozent mehr Gründungen. Und auch für 2011 erwarten rund 80 Prozent der IHKs eine gleichbleiben-de oder steigende Zahl von Neugründungen. Offenbar suchen mehr Gründer als früher ihre Chance im Auf-

Steigende Rohstoffpreise lassen das Re-cycling boomen. Die Inserate der DIHK-Recyclingbörse haben sich 2010 auf 355 Posten verdreifacht. Angeboten wird fast alles von Metall über Gummi bis zu Pappe und Leder. Rund 61.000 Unter-nehmen interessierten sich vergangenes Jahr für die Angebote der Börse. Beson-ders gefragt waren Kunststoffe, Verpa-ckungen, Chemikalien und Holz. Für die Verkäufer lohnt sich das Recycling dop-pelt: Sie müssen ihre Abfälle nicht teuer entsorgen, sondern erzielen noch gute Preise. So wird aus Müll Geld – und um-weltfreundlich ist es noch dazu. � wis

www.ihk-recyclingboerse.de

rECYCLing

Müll wird zu Geld

grÜnDEr

Chancen im Aufschwung

Der DIHK schätzt, dass durch die ge-plante „Button-Lösung“ Kosten von cir-ca 50 Millionen Euro auf Internethändler zukommen. Mit dem Gesetzentwurf will das Bundesjustizministerium Kostenfal-len im Internet bekämpfen. Verbraucher sollen die wahren Kosten einer Ware oder Dienstleistung erfahren. Sie kön-nen im Internet erst bestellen, wenn sie durch Klick auf einen „Button“ bestäti-gen, Kenntnis vom Gesamtpreis zu ha-ben. Betroffen sind rund 200.000 Unter-nehmen. Händler, die ihre Internetseiten nicht rechtzeitig anpassen, müssen mit Abmahnkosten von 800 bis 2.000 Euro rechnen. � dihk

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PREISE FÜR UNTERNEHMENMittelstandspreis für soziale Verantwortung Sie wollen das freiwillige, soziale Enga-gement vieler mittelständischer Unter-nehmer würdigen. Deshalb haben Caritas und Wirtschaftsministerium dieses Jahr zum fünften Mal den Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg ausgeschrieben. Bis zum 7. März können sich baden-württembergi-sche Unternehmen mit maximal 500 Vollzeitbeschäftigten be-werben, die einen Wohlfahrts-verband, einen Verein, eine soziale organisation, initiative oder Einrichtung unterstützen und so gemeinsam mit ihnen ein soziales Projekt realisieren. Die Preisverleihung fi ndet am 13. Juli in Stuttgart statt. Die ge-winner erhalten neben Urkunde und trophäe die Möglichkeit zur teilnahme an einem Se-minar, um ihr Wissen im Bereich Corporate Citizenship zu vertiefen. information: geschäfts-stelle des Mittelstandspreises:tel.: 0711 2633-1174, E-Mail: [email protected], internet: www.mittel-standspreis-bw.de.

Deutscher Umweltpreis

Die Kandidatensuche für den mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis 2011 läuft. noch bis zum 15. februar kön-nen institutionen wie forschungs- und naturschutzeinrichtungen, arbeitgeber- und Branchenverbände sowie gewerk-

schaften, Kirchen und Medien ihre favori-ten für die auszeichnung nominieren. Mit dem Preis würdigt die Deutsche Bundes-stiftung Umwelt (DBU) Leistungen von Unternehmern oder Wissenschaftlern, die vorbildlich zum Schutz der Umwelt beitra-gen. information: www.dbu.de.

Qualitätsförderpreis Gesundheit 2011

Das Ministerium für arbeit und Sozialordnung, fa-

milien und Senioren Baden-Württemberg sowie die im gesund-heitsforum Baden-

Württemberg beteilig-ten institutionen haben den

mit insgesamt 15.000 Euro dotier-ten Qualitätsförderpreis gesundheit Baden-Württemberg ausgelobt. Ziel

ist es, den Qualitätswettbe-werb im gesundheits-

wesen nachhaltig zu fördern und be-sonders gelungene

Projekte zu würdigen. Voraussetzung für die teil-

nahme: Die Projekte müssen unter an-derem innovativ sein sowie einen Praxis- und Patientenbezug haben. teilnehmen können Einzelpersonen wie niedergelas-sene Ärzte oder apotheker und Einrich-tungen, also stationäre oder teilstationä-re Kliniken, rehabilitationskliniken sowie arbeitsgruppen. Einsendeschluss ist der 15. März. Bewerbungsunterlagen kön-nen angefordert werden per E-Mail an [email protected].

Württemberg ausgeschrieben. Bis zum 7. März können sich baden-württembergi-sche Unternehmen mit maximal 500 Vollzeitbeschäftigten be-werben, die einen Wohlfahrts-verband, einen Verein, eine soziale organisation, initiative oder Einrichtung unterstützen und so gemeinsam mit ihnen ein soziales Projekt realisieren. Die Preisverleihung fi ndet am 13. Juli in Stuttgart statt. Die ge-winner erhalten neben Urkunde und trophäe die Möglichkeit zur teilnahme an einem Se-minar, um ihr Wissen im Bereich Corporate Citizenship zu vertiefen. information: geschäfts-stelle des Mittelstandspreises:tel.: 0711 2633-1174, E-Mail: [email protected], internet: www.mittel-standspreis-bw.de.

Gesundheit 2011Das Ministerium für arbeit

und Sozialordnung, fa-milien und Senioren

Baden-Württemberg sowie die im gesund-heitsforum Baden-

Württemberg beteilig-ten institutionen haben den

mit insgesamt 15.000 Euro dotier-ten Qualitätsförderpreis gesundheit Baden-Württemberg ausgelobt. Ziel

ist es, den Qualitätswettbe-werb im gesundheits-

wesen nachhaltig zu fördern und be-sonders gelungene

Projekte zu würdigen. Voraussetzung für die teil-

nahme: Die Projekte müssen unter an-derem innovativ sein sowie einen Praxis- und Patientenbezug haben. teilnehmen können Einzelpersonen wie niedergelas-

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6 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

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Doppelter Abiturjahrgang 2012

Kommen die Azubis?2012 machen in Baden-Württemberg zwei Jahrgänge gleich-zeitig ihr Abitur: Die ersten Absolventen des neuen, acht- jährigen Gymnasiums (G 8), und die letzten des alten, neun-jährigen Systems. Das bedeutet nicht nur eine Ausnahme-situation für Schulen und Schüler. Auch die Unternehmen sollten sich überlegen, welche Ausbildungsangebote sie dem sogenannten Doppeljahrgang machen wollen.

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7Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Es klingt paradox: Unternehmen und Wirtschaftsverbände sehen im Fachkräftemangel eine ihrer größten

Herausforderungen der Zukunft – und gleichzeitig sorgen sich Jugendliche und ihre Eltern, dass wegen des sogenann-ten doppelten Abiturjahrgangs im Jahr 2012 die Studien- und Ausbildungsplätze knapp werden könnten. Trotzdem stimmt beides: Langfristig feh-len den Firmen qualifizierte Bewerber für ihre Ausbildungsplätze und damit in der Folge auch Fachkräfte. Dennoch wird es kurzfristig zumindest hier und da eng werden für Schulabgänger: Gerade an Hochschulen werden sich mehr Bewer-ber um die begehrten Studienplätze strei-

ten. Firmen werden von dieser Situation aber nur dann profitieren können, wenn sie ernsthaft um die Schulabgänger wer-ben – und ihnen attraktive Ausbildungsan-gebote machen.

Über die Kapazitätsgrenzen„Die Firmen müssen über den aktuellen Bedarf hinaus für die nächsten Jahre pla-nen“, sagt Rudolf Kast, bis 2010 Perso-nalchef bei der Sick AG in Waldkirch und seit diesem Jahr selbstständiger Berater für Mittelständler. Jetzt die Zahl der Aus-bildungsplätze zu erhöhen, sei für viele Firmen eine Notwendigkeit. „Sie müssen an die Grenzen ihrer Kapazitäten gehen

– und darüber hinaus.“ Nur so könne es gelingen, die einmalige Sondersituation im nächsten Jahr zu nutzen.Dabei ist der „doppelte Abiturjahrgang“ eigentlich keiner: Durch die Verkürzung der regulären Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre (G 8) beenden zwar 2012 in Ba-den-Württemberg zwei Jahrgänge gleich-zeitig die Schule. Allerdings führen die be-ruflichen Gymnasien, zu denen Schüler nach dem Realschulabschluss wechseln können, wie bisher erst nach insgesamt 13 Jahren zum Abitur. Schätzungen ge-hen für 2012 in Baden-Württemberg von einer Zunahme der Abiturientenzahl um gut 50 Prozent auf 75.000 statt der übli-chen knapp 50.000 aus. In anderen Bun-desländern findet die Umstellung aber bereits 2011 oder erst in den folgenden Jahren bis 2016 statt, so dass es auch zu einem gewissen Ausgleich zwischen den Bundesländern kommen könnte (siehe Infokasten Seite 8). Eine weitere Unsicherheit bietet die Aus-setzung der Wehrpflicht ab Juli dieses Jahres – und die Frage, wie viele Abitu-rienten nach der Schule stattdessen frei-willig ein soziales oder ökologisches Jahr absolvieren oder zum Beispiel für eine Zeit ins Ausland gehen.

Werben und fördern„In dieser besonderen Situation liegt eine gewisse Chance, an gute Bewerber zu kommen“, sagt Hartmut Möller, Leiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein. „Die Kunst der Unternehmen besteht aber darin, die Absolventen auf sich aufmerksam zu ma-chen und sie auch entsprechend ihren Fä-higkeiten zu fördern.“ Bereits jetzt sollten die Firmen beginnen, sich auf die Situa-tion einzustellen – und zum Beispiel auf Jobmessen ihre Ausbildungsangebote präsentieren. Trotz des „Doppeljahrgangs“ wird es auch 2012 einen Wettbewerb zwischen Unternehmen und Hochschulen geben. Denn die Landesregierung baut mit ihrem Programm „Hochschule 2012“ auch die Kapazitäten für Studienanfänger gezielt aus: 20.000 neue Plätze sollen es bis zum Jahr 2012 werden, 18.500 waren bis Ende des vergangenen Jahres bereits konkret beschlossen. Für Firmen hierbei besonders wichtig: Gut 4.700 der schon beschlossenen neu-en Plätze kommen der Dualen Hoch-

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schule zugute, die aus den früheren Berufsakademien entstanden ist und ein Studium in Verbindung mit einer Ausbil-dung in Partnerbetrieben anbietet. Aber auch die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (früher Fachhochschu-len) und die Universitäten im Land be-kommen jeweils über 6.000 neue Anfän-gerplätze.

Hochschule und Ausbildung„Wir haben schon in den letzten Jahren unserer Studienangebot ausgebaut und sind gerade dabei, es weiter auszubau-en“, bestätigt Adrian Ciupuliga von der Hochschule Konstanz für Technik, Wirt-schaft und Gestaltung (HTWG). 2008 wurde der Studiengang Automobilinfor-mationstechnik neu eingeführt, in diesem Jahr kommt der Studiengang Umwelt-technik und Ressourcenmanagement im Bauingenieurwesen dazu. Ein Neubau der Hochschule für den Bereich Kommu-nikationsdesign soll zum nächsten Win-tersemester bezogen werden. Trotz des Ausbaus wird aber auch im Jahr 2012 die Zahl der Studienplätze beschränkt sein und von der Bewerberzahl übertroffen werden, sagt Ciupuliga. Die Universität Freiburg bekommt bis 2012 zusätzlich 550 Anfängerplätze. Pro-rektor Heiner Schanz hatte bereits im vergangenen Frühjahr auf einem Infor-mationsabend für Eltern erklärt: „Es wird eine Phase geben, in der sich mehr Abi-turienten bewerben – das kann man nicht

wegdiskutieren.“ Und die Süddeutsche Zeitung schrieb kürzlich zum Thema: „Es ist nicht nur eng im Hörsaal. Viele kom-men gar nicht erst rein.“

Weniger HauptschülerWie stark sich die Abiturienten des Jahr-gangs 2012 angesichts dieser Situation tatsächlich für betriebliche Ausbildungen interessieren werden, lässt sich noch nicht klar absehen – das hängt auch von den Angeboten der Betriebe ab. Ebenfalls offen ist damit, wie groß der Druck auf andere Schulabgänger ab 2012 wird, ob es also zu einem sogenannten Verdrän-gungswettbewerb bei den Ausbildungen zu Lasten der Real- und Hauptschüler kommt.Hartmut Möller von der IHK Südlicher Oberrhein gibt aber zu bedenken, dass durch die Einführung der Werkrealschu-le die Zahl der Hauptschulabsolventen in den nächsten Jahren sinken wird – und auch bei den mittleren Bildungsab-schlüssen die Absolventenzahl bis 2012 zunächst zurückgeht, bevor sie ab 2013 mit den ersten Abgängern der Werkreal-schulen dann wieder steigt. Möllers Fazit: „Die Unternehmen werden einige Abitu-rienten mehr bekommen – die werden sie aber auch brauchen.“ Insgesamt helfe der doppelte Abiturjahrgang eher dabei, die Qualifikation der Bewerber zu erhö-hen als ihre Zahl.Da dürfte ein Angebot besonders inter-essant sein, mit dem sich Unternehmen

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Die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre fand in den verschiedenen Bun-desländern zeitversetzt statt. Dadurch wird auch das Zusammenfallen zweier Abschluss-jahrgänge bundesweit über mehrere Jahre gestreckt. In Baden-Württemberg verlässt 2012 der „doppelte Abiturjahrgang“ die Gym-nasien, gemeinsam mit den Schülern in Berlin, Brandenburg und Bremen. Schon im Sommer 2011 sind die Bayern und Niedersachsen an der Reihe – und damit zwei bevölkerungsreiche Bundesländer. Schon hin-ter sich haben Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und das Saarland die Umstellung. Für das Jahr 2013 wird mit der höchsten Zahl an Schulabgängern gerechnet: Dann machen in Nordrhein-Westfalen und Hessen zwei Jahrgänge gleichzeitig Abitur. Insgesamt abgeschlossen sein wird die Um-stellung im Jahr 2016.Während die Zahl der Abiturienten nach Abfla-chen der Spitze des Jahres 2013 zunächst sta-bil bleiben dürfte, geht die Zahl der Absolven-ten von Haupt- und Realschulen zurück. Die steigende Abiturientenquote in Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren nicht nur in einem Anstieg der Studienanfänger von gut 300.000 auf deutlich über 400.000 pro Jahr bemerkbar gemacht. 2009 hatten auch bereits 20 Prozent aller neuen Auszubildenden das Abitur – im Jahr 2000 waren es erst 15,6 Prozent. thg

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speziell an Abiturienten richten: die schon erwähnte Verbindung einer Ausbildung mit einem Studium an der Dualen Hoch-schule. „Wir rechnen damit, dass die Un-ternehmen noch viel mehr Plätze als bis-her für ein duales Studium zur Verfügung stellen werden, um die Riesenchance des Doppeljahrgangs zu nutzen“, sagt Jürgen Werner, Prorektor der Dualen Hochschu-le Villingen-Schwenningen. „Wir sind vor-bereitet – die Firmen können kommen.“ Seine Hochschule bietet in Kooperation mit vielen Unternehmen und sozialen Einrichtungen bis zu 3.000 Plätze in 14 Studiengängen an. Für viele Abiturienten sei es attraktiv, eine Ausbildung in einem Betrieb inklusive entsprechender Vergü-tung zu absolvieren und gleichzeitig einen Studienabschluss zu erwerben.

Das Thema ist präsent„Das Thema doppelter Abiturjahrgang ist uns schon präsent“, sagt Constanze Hummel, Personalentwicklerin bei der Denzlinger Hummel AG. Das mittelstän-dische Familienunternehmen stellt elek-tromechanische Bauelemente, Gehäu-setechnik, Elektronik für Medizin-, und Messtechnik sowie Armaturen her und beschäftigt weltweit rund 350 Mitarbei-ter. Zusammen mit der Dualen Hoch-schule Lörrach bietet Hummel bereits ein Duales Studium der Fachrichtung BWL/Industrie an. Zurzeit liefen Planungen, auch einen Platz für die Fachrichtung Wirtschaftsinforma-

tik anzubieten, sagt Hummel: „Wir beei-len uns, damit das rechtzeitig steht.“ Das Unternehmen bildet rund 30 Azubis aus. Sollten sich im nächsten Jahr besonders viele gut qualifizierte Schulabgänger be-werben, könnte diese Zahl auch noch wachsen – „wenn die wirtschaftliche Lage einigermaßen stabil bleibt“, sagt Hummel.Keine Maßnahmen außer der Reihe plant dagegen Endress + Hauser in Maulburg: „Das Thema Ausbildung hat eine sehr hohe Bedeutung für uns – un-abhängig vom Doppeljahrgang“, sagt Christof Schröder, Leiter der Unterneh-menskommunikation. Die Ausbildung in seinem Unternehmen habe einen guten Ruf in der Region, dafür tue man aber auch viel: Etwa mit Schulkooperationen und Praktika oder als Förderer des Ju-gendtechnikzentrums in Maulburg. Die Firma kooperiert mit der Dualen Hoch-

schule in Lörrach, außerdem gibt es Möglichkeiten, Teile einer Ausbildung im Ausland zu absolvieren oder ein Studium anzuschließen. So arbeite man daran, at-traktiv für gute Bewerber zu sein und zu bleiben.

Struktur und PerspektivenDas ist auch das Ziel von Claudia Bürer. Sie koordiniert die 27 Auszubildenden des Hotels Öschberghof in Donau-eschingen. Gastronomie und Hotellerie, die zum Teil bereits unter einem Man-gel an Fachkräften leiden, böten eben-falls interessante Ausbildungsstellen für Abiturienten – „das ist nur leider noch nicht so bekannt“. Ihr Haus kooperiere mit der Dualen Hochschule Ravensburg und sei Mitgründer des Hotel-Verbands „Stars 4you“, der seine Mitgliedshäuser zum Beispiel über Austauschprogramme attraktiver für Mitarbeiter und Auszubil-dende machen will.„Die Unternehmen sind insgesamt ge-fordert, für eine hohe Qualität der Ausbil-dung zu sorgen“, sagt Personalmanage-mentberater Rudolf Kast. Dazu gehörten neben der Internationalisierung eine gut durchdachte Ausbildungsstruktur, inter- essante und eigenverantwortliche Praxis-abschnitte, Perspektiven und nicht zuletzt eine Führungskultur im Unternehmen, die Auszubildende respektiert. Das sei nicht nur wichtig, um gute Bewerber zu gewin-nen – sondern auch, um sie in den Jahren nach 2012 zu halten.� Thomas�Goebel

9Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

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10 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

FinanZEn

Seit Einführung des Internetradios kann der Rundfunkempfang nicht mehr an den Radio- und Fernseh-

geräten festgemacht werden. Des-halb haben die Ministerpräsidenten der Länder kürzlich eine neue Gebühren-ordnung für die Rundfunkfi nanzierung verabschiedet. Nun sind die Länder-parlamente an der Reihe, die eine Art Veto-Recht haben. Machen sie davon keinen Gebrauch, tritt der 15. Rundfunk-änderungsstaatsvertrag (RÄStV) 2013 in Kraft. Er sieht eine grundlegende Abkehr vom bisherigen gerätebezogenen Ansatz vor. Das heißt: Künftig spielt es keine Rol-le mehr, ob eine Privatperson oder ein Unternehmer zu Hause oder im Büro ein, zwei oder drei Fernseh- oder Radiogerä-te bereithält oder gar keines. Der Beitrag wird in jedem Fall fällig. Bei Privatpersonen fallen für jede Wohnung 17,98 Euro an – egal wie viele Personen sich im Haushalt befi nden. Für Unterneh-men und Selbstständige gilt: Die Zahl der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten in den jeweiligen Betriebsstätten ist aus-schlaggebend für die Höhe des Beitrags. Je mehr Mitarbeiter, umso teurer wird es. Der Beitrag fällt jedoch nicht pro Kopf an, sondern wird mit einer degressiven

Staffel berechnet, nach oben hin werden die Beiträge relativ gesehen kleiner. Am wenigsten zahlen Selbstständige, die nicht von zu Hause aus arbeiten, sondern ein eigenes Büro haben, und Betriebe mit weniger als neun Mitarbeitern. Ihr Beitrag soll bei 5,99 Euro monatlich (71,88 Euro pro Jahr) liegen. Der höchste Beitrag be-trägt etwa 3.200 Euro pro Monat (39.000 Euro jährlich) und fällt für Betriebe mit mehr als 20.000 Mitarbeitern an. Die Berechnung des Beitrags entspre-chend der Betriebsstätte anstatt des ge-samten Unternehmens führt dazu, dass Unternehmen mit mehreren Standorten benachteiligt werden. Beispielrechnun-gen haben ergeben, dass das Beitrags-aufkommen von Filialunternehmen mit vielen Standorten ein Vielfaches dessen sein kann, was ein Unternehmen mit nur einem Standort entrichten muss. Eine bun-desweit tätige Drogeriekette mit 23.000 Mitarbeitern etwa würde mit nur einem Standort den Höchstbetrag für eine Be-triebsstätte von 3.200 Euro im Monat zah-len. Da die Beschäftigten aber pro Filiale erfasst werden und das Unternehmen im Durchschnitt zwei Beiträge à 17,98 Euro pro Filiale zahlen muss, fallen bei 1.150 Fili-alen circa 41.300 Euro im Monat an.Bei der Erfassung der Mitarbeiter spielt es keine Rolle, ob sie voll- oder teilzeitbe-schäftigt sind. Branchen wie Einzelhandel und Gastronomie, die besonders viele Teilzeitkräfte beschäftigen, werden also stärker belastet. Die Forderungen der Wirt-schaft, sich an den Vollzeitäquivalenten zu orientieren, blieben ungehört.Gleich bleibt, dass Unternehmen ab dem zweiten Fahrzeug pro Betriebsstätte einen Drittelbeitrag (5,99 Euro) für einen Pkw entrichten müssen. Dieser fällt nach wie vor auch für Hotel- und Gästezimmer so-wie für Ferienwohnungen an.Der DIHK erwartet, dass die Wirtschaft durch das neue Modell mindestens 800 Millionen Euro jährlich zum Gesamtauf-kommen beitragen wird. Bisher waren es circa 450 Millionen Euro. Allerdings wurden alleine 350 Millionen Euro davon durch Einnahmen aus Pkw-Gebühren ein-gespült.� dihk

rundfunkfi nanzierung

Beiträge sollen steigen

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in den jeweiligen Betriebsstätten ist aus-schlaggebend für die Höhe des Beitrags. Je mehr Mitarbeiter, umso teurer wird es. Der Beitrag fällt jedoch nicht pro Kopf an, sondern wird mit einer degressiven

auf die Wirtschaft kommenab 2013 höhere Kosten für die

rundfunkfi nanzierung zu. Vor allem Unternehmen mit

vielen Standorten oder vielen teil-zeitkräften sollen mehr zahlen.

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12 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

EU/aUs bErlin Und brüssEl

Die Europäische Kommission hat ihre Vorschriften für die wettbewerbs-

rechtliche Prüfung von Kooperationsver-einbarungen zwischen Wettbewerbern überarbeitet. Da Unternehmen häufig auf die Zusammenarbeit mit anderen Unter-nehmen angewiesen sind um Synergien zu erzielen, sind sogenannte horizontale Vereinbarungen in vielen Branchen gang und gäbe. Das Reformpaket der EU-Kom-mission umfasst überarbeitete Leitlinien für die wettbewerbsrechtliche Prüfung horizontaler Vereinbarungen sowie zwei Gruppenfreistellungsverordnungen. Letz-tere wurden mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren eingeführt. Die Änderungen sollen gewährleisten, dass Wettbewerber zusammenarbeiten können, ohne dass sie gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften verstoßen. In den horizontalen Leitlinien wird auf die wichtigsten Formen der horizontalen Zusammenarbeit eingegangen. Hierzu zählen Vereinbarungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung (FuE), Pro-duktion, Einkauf, Vermarktung, Normung, Standardbedingungen und Informations-austausch. Die beiden Verordnungen

sehen die Freistellung bestimmter FuE-, Spezialisierungs- und Produktionsverein-barungen vor, da sie nach Einschätzung der Kommission wettbewerbsrechtlich unbedenklich sind. Kernelemente der Reform sind das neue Kapitel über den Informationsaustausch in den horizonta-len Leitlinien und ein grundlegend über-arbeitetes Kapitel über Normenvereinba-rungen. � ste

http://ec.europa.eu/competition/antitrust/legislation/horizontal.html

Kooperationsvereinbarungen

Neue Regeln für Wettbewerber

Europäer, die außerhalb ihres Heimatlan-des leben, sehen sich oftmals bürokra-

tischen Hürden ausgesetzt: Ein Umzug in der EU kann viel Zeit, Geld und Nerven kosten, weil Dokumente wie Diplome, Geburts- oder Besitzurkunden übersetzt werden müssen oder von den Behörden nicht anerkannt werden. Oder es werden Dokumente verlangt, die im Heimatland nicht existieren. Die Europäische Kommission will diese Hürden beseitigen und hat dazu ein Grund-satzpapier unterbreitet. Bürger, Unterneh-men und Institutionen haben nun Gele-genheit, sich bis zum 30. April im Rahmen einer online durchgeführten Befragung dazu zu äußern. Die EU-Kommission will diese Reaktionen in den Gesetzesvor-schlägen, die für 2013 vorgesehen sind, berücksichtigen. � ste

InformatIonDas 16-seitige Grünbuch ist kostenlos per E-Mail an [email protected] erhältlich, Bestellnummer: W01-012011. Der Link zur Online-Befragung: http://ec.europa.eu/justice/news/consulting_public/news_consul-ting_0008_en.htm

anerkennung von Dokumenten

Befragung zu Bürokratieabbau

Berlin. Die von der Bundesregierung ge-plante Familienpflegezeit muss eine frei-willige Option für alle Beteiligten bleiben. Das hat der DIHK in Gesprächen mit Ab-geordneten von CDU- und FDP-Fraktion wiederholt gefordert. Geplant ist, dass Mitarbeiter in Betrieben ab 16 Beschäftig-te zur Pflege eines Angehörigen für zwei Jahre die Arbeitszeit auf 50 Prozent redu-zieren können und 75 Prozent des Lohns erhalten. Anschließend soll dieser „Lohn-kredit“ bei voller Arbeitszeit und weiter 75 Prozent Lohn abgegolten werden. Vorhandene Zeitwertkonten und Tarif-verträge würden nach derzeitigem Stand einen Anspruch der Arbeitnehmer be-gründen, ein freiwilliges Modell wäre es

daher nicht. Die Regelung brächte neue Bürokratie und würde Unternehmen demotivieren, die sich schon heute mit individuellen Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ein-setzen. Besser ist es, so der DIHK, mit Best-Practice-Beispielen die vielen ver-schiedenen Möglichkeiten – je nach Grö-ße, Branche und Mitarbeiterstruktur der Betriebe – bekannter zu machen. � dihk

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

DIHK: Vielfalt statt Einheitslösung

Brüssel. Der ungehinderte Zugang zu Rohstoffen auf den Weltmärkten soll Be-standteil der neuen EU-Rohstoffstrategie werden. Dies hatte der DIHK bereits in der Konsultation der EU zu kritischen Rohstof-fen im Herbst gefordert. Jetzt liegt es an der Politik, hierzu Abkommen mit transpa-renten Regeln und ohne Beschränkungen herbeizuführen, heißt es vom DIHK. Eine aktuelle DIHK-Umfrage zeige, dass Preissprünge und Zugangsschwierigkei-ten die Rohstoffversorgung für die Un-ternehmen in Deutschland zum Nadelöhr machen. Mehr als jedes zweite Indus- trieunternehmen befürchtet danach sogar, die erforderlichen Rohstoffe nicht mehr zu erhalten. � dihk�

rohstoffe

Für ungehinderten Zugang

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14 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

rEcht

Viele Unternehmen müssen ihre Inter-netseiten anpassen, wenn sie nicht im

Ausland von Verbrauchern verklagt wer-den wollen. Das ist die Folge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes (EuGH). In seiner Grundsatzentscheidung vom 7. Dezember zum Verbrauchergerichtstand definierte der EuGH so weit gefasste Kri-terien, dass auch Firmen, deren Internet-seiten und Geschäftsmodelle auf nationale Kunden ausgerichtet sind, Gefahr laufen, bei gerichtlichen Auseinandersetzungen im Ausland verklagt zu werden.Das betrifft Unternehmen, die mit auslän-dischen Verbrauchern Geschäfte machen und eine Internetseite haben, auf der bei-spielsweise eine internationale Vorwahl oder eine Wegbeschreibung aufgeführt sind beziehungsweise eine neutrale Top-Level-Domain verwendet wird.In dem Verfahren hatte ein österreichisches Hotel gegen einen vorzeitig abgereisten Ho-telgast in Österreich geklagt. Dieser wende-te ein, dass das Unternehmen sich an ein deutsches Gericht hätte wenden müssen. In einem anderen Fall hatte ein österreichi-scher Tourist gegen einen deutschsprachi-gen Schiffsreiseanbieter geklagt. Auch hier ging es um die Frage des Gerichtsstandes. Nach der Verordnung über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen (Brüssel I-VO) liegt der Gerichtsstand im Land des Verbrauchers, wenn ein Unternehmen seine Tätigkeit auf sein Wohnsitzland „ausrichtet”. Das Merk-mal „ausrichten” ist auch entscheidend da-für, ob ein Unternehmen nach der so ge-nannten Rom I-Verordnung die zwingenden

Schutzvorschriften des Verbraucherlands beachten muss.Der Europäische Gerichtshof verneinte allerdings, dass bereits die bloße Abruf-barkeit einer Internetseite zur Begrün-dung eines Verbrauchergerichtsstandes ausreicht. Händler, die Produkte über das Internet oder Telefon vertreiben, oder Hotels, die darüber Dienstleistungen an-bieten, sollten deshalb künftig folgende Punkte bei der Gestaltung ihres Online-Auftrittes beachten:• Auf der Internetseite sollte keine interna-tionale Vorwahl genannt werden.• Es sollte keine neutrale Top-Level-Do-main mit den Endungen info, net, com, oder eu, sondern die nationale Top-Level-Domain gewählt werden.• Eine Wegbeschreibung sollte den Weg nicht bis zur Grenze zum Nachbarland ausweisen.• Der Auftritt sollte keine Hinweise auf bereits getätigte Geschäfte mit ausländi-schen Verbrauchern enthalten, etwa ent-sprechende Kundenbewertungen.Die Brüssel I-Verordnung soll allerdings überarbeitet werden, und die Richtlinie über die Rechte der Verbraucher steht zur Abstimmung an. Hier bestehen noch Chancen für eine Erleichterung des grenz-überschreitenden Internethandels für Un-ternehmen. � ste

InformatIonDas 14-seitige Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist kostenlos per E-Mail an [email protected] beim Enter-prise Europe Network der IHK Südlicher Ober-rhein erhältlich, Bestellnummer W02-012011.

Urteil des Europäischen Gerichtshofs

Im Internet lieber ohneinternationale Vorwahl

Besteht eine gesetzliche Regelung über Pausen, kann weder der Arbeitgeber

noch der Betriebsrat daran etwas ändern. Das hat das Landesarbeitsgericht Köln im Fall des Betriebsrats beim Flughafen Köln/Bonn entschieden, der vom Arbeitgeber die Sicherung der Mitbestimmung beim Verzicht auf Pausen verlangte (Beschluss vom 27. September 2010; Az.: 2 TaBV 11/10). Anlass waren Überstundenmit-teilungen, die durch den Verzicht auf vor-gegebene Pausen entstanden waren. In seiner Begründung verweist das Gericht darauf, dass weder dem Arbeitgeber noch dem Betriebsrat ein Gestaltungsrecht hin-sichtlich der Inanspruchnahme und der Mindestdauer von gesetzlichen Pausen zukomme. � rd

Pausen

Gesetzliche Regel gilt

Will ein Elternteil das dritte Jahr der Elternzeit nachträglich innerhalb

des Dreijahreszeitraums in Anspruch nehmen, bedarf dies nicht der Zustim-mung des Arbeitgebers. Das hat das Arbeitsgericht Düsseldorf im Fall einer Vertriebsmitarbeiterin bei einem Leasing-unternehmen entschieden (Urteil vom 29. September 2010; Az.: 4 Ca 4023/10). Die Frau hatte zunächst eine Elternzeit von zwei Jahren genommen. Nachdem spätere Verhandlungen mit dem Arbeit-geber zur Übertragung des dritten Eltern-jahres auf einen späteren Zeitraum und über eine Teilzeitregelung gescheitert waren, hatte sie sich zur Fortsetzung der Elternzeit um ein Jahr innerhalb des Dreijahreszeitraums entschieden. Hierzu verweigerte der Arbeitgeber die Zustim-mung. In seiner Begründung verweist das Gericht darauf, dass der Anspruch auf Elternzeit bis zur Vollendung des drit-ten Lebensjahres des Kindes bestehe. Lediglich die Übertragung über diesen Zeitraum hinaus bis zum vollendeten ach-ten Lebensjahr bedürfe der Zustimmung des Arbeitgebers. � rd

nachträgliche Inanspruchnahme

Entscheidung zur Elternzeit

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Die in einem Arbeitsvertrag enthalte-ne Bestimmung, dass erforderliche

Überstunden mit dem Monatsgehalt ab-gegolten sind, ist unwirksam. Aus einer solchen Klausel geht nämlich nicht hervor, in welchem Umfang der Arbeitnehmer ohne gesonderte Vergütung zusätzliche Arbeitsleistung zu erbringen hat. Dies hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) entschie-den (Urteil vom 1. September 2010, 5 AZR 517/09).Der Fall: Der Arbeitsvertrag des Klägers enthielt die Regelung, dass sich das Brut-togehalt auf 45 wöchentliche Arbeitsstun-den beziehe. Davon waren 38 Normal-stunden und 7 Mehrarbeitsstunden. Die Mehrarbeitsstunden sollten im Falle ent-sprechender betrieblicher Erfordernisse jederzeit ganz oder teilweise abgebaut

werden können. Im Übrigen enthielt der Arbeitsvertrag die Regelung, dass erfor-derliche Überstunden mit der Vergütung abgegolten seien. Nach Beendigung wies das Arbeitszeitkonto des Arbeitnehmers noch 102 Guthabenstunden aus. Der Arbeitgeber war der Auffassung, dass die Guthabenstunden auf der Grundlage der vereinbarten Abgeltungsklausel nicht mehr zu vergüten waren. Das BAG sprach dem Arbeitnehmer demgegenüber Vergü-tung in entsprechender Höhe zu.Bei der in Rede stehenden Klausel han-delt es sich nach der Auffassung des BAG um eine Klausel, die eine Hauptleistungs-pfl icht aus dem Arbeitsverhältnis betrifft. Eine solche Klausel ist stets der so ge-nannten AGB-Kontrolle zu unterziehen. Ein Bestandteil der AGB-Kontrolle ist die

Wahrung des so genannten Transparenz-gebotes. Diesem halte die in Rede ste-hende Klausel aus Sicht des BAG aber gerade nicht stand, da aus ihr nicht hin-reichend klar und deutlich hervorgehe, in welchem Umfang Überstunden pauschal abgegolten sein sollten. Es lag aus Sicht des BAG sogar nahe, dass der betref-fende Arbeitnehmer über das nach Para-graf 3 des Arbeitszeitgesetzes zulässige Höchstmaß von acht beziehungsweise zehn Stunden pro Tag zur Arbeitsleistung verpfl ichtet sein sollte.� Olaf�Müller,

Fachanwalt�für�Arbeitsrecht,�Rechtsanwälte�Endriß�&�Kollegen,�Freiburg

Bundesarbeitsgericht zu Überstunden

Urteil: Pauschalabgeltung unzulässigwerden können. Im Übrigen enthielt der Arbeitsvertrag die Regelung, dass erfor-derliche Überstunden mit der Vergütung abgegolten seien. Nach Beendigung wies

Bundesarbeitsgericht zu Überstunden

Urteil: Pauschalabgeltung unzulässig

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16 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

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Das Land Baden-Württemberg verfügt über 17 Justizvollzugsanstalten mit

insgesamt rund 8.000 Haftplätzen im ge-schlossenen und offenen Vollzug. Zwei der großen Anstalten befinden sich im IHK-Bezirk Südlicher Oberrhein: in Offenburg und in Freiburg. In Offenburg ist im Sommer 2009 ein komplett neues auf der grünen Wiese er-stelltes Gefängnis in Betrieb gegangen, es ist das vermutlich modernste derzeit in Europa. Die Anstalt hat 500 Haftplätze und wurde in Form einer Public Private Partnership gebaut – die Firma Züblin hat als privater Investor Planung, Bau, Bauma-nagement und Vorfinanzierung sowie Teile des Gebäudebetriebs übernommen. Das Land zahlt den Bau, der 74 Millionen Euro gekostet hat, über 20 Jahre ab. Außerdem ist zum Betrieb der Anstalt erstmals ein privater Dienstleister in großem Umfang tätig. Die Firma Kötter Justizdienstleis-tungen erbringt beispielsweise die medi-zinische Versorgung, die Psychotherapie, schulische und berufliche Bildung, Straf-

entlassenenhilfe sowie Nachsorge. Das sind rund 40 Prozent aller Leistungen in der Anstalt, Rund 100 private Mitarbeiter von Kötter arbeiten in der JVA Offenburg und etwa 120 staatliche.Innerhalb der beruflichen Bildung gibt es unter den Gefangenen zurzeit 20 Auszu-bildende und zwar in den Berufen Indus- trieelektroniker, Fachlagerist, Gebäude-reiniger und Beikoch. In die Organisation und Prüfung der Berufe im dualen System ist, wie überall, die Industrie- und Handels-kammer eingebunden. Sie wacht über die Einhaltung der Lehrpläne, hält den Kontakt zu den Ausbildern (das sind die Meister und qualifizierten Mitarbeiter der Werkstät-ten beziehungsweise der Küche) und prüft mit ihren Prüfungsausschüssen. Da kann es schon vorkommen, dass ein Prüfungs-ausschuss ins Gefängnis geht, um eine allen Erfordernissen genügende Prüfung abzunehmen. Normalerweise jedoch sind die Prüflinge Freigänger, so dass eine Prü-fung extern ohne weiteres möglich ist. Die Auszubildenden können allerdings keine

normale Berufsschule besuchen, deshalb gehen die Lehrer in die Justizvollzugsan-stalt und unterrichten dort.Die Justizvollzugsanstalt in Freiburg, 1878 als strahlenförmiger Bau mit fünf Flügeln erbaut und seither permanent erweitert und modernisiert, hat nahezu Innenstadt-lage. Freiburg verfügt über 730 Haftplätze und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter, da-runter allein 11 Lehrer. Dazu kommen 60 ehrenamtliche Lehrkräfte. Die duale Aus-bildung stützt sich auf rund 50 Mitarbeiter in den Werkstätten und Fertigungsbetrie-ben. die als Ausbilder fungieren. Die An-stalt in Freiburg bildet circa 30 Häftlinge in IHK-Berufen aus, darunter Beikoch, Koch, Industrie- und Konstruktionsmechaniker und Teilezurichter. Für den Anstaltsleiter Thomas Rösch und Schulleiter Ludger Baldus sowie dessen Stellvertreter Helmut Enßle sind Aus- und Weiterbildung wesentliche Resozialisie-rungsinstrumente im Strafvollzug (siehe dazu das Interview auf der nebenstehen-den Seite).� orn

Justizvollzugsanstalten offenburg und freiburg bilden aus

Das duale System reicht bis ins Gefängnis

Blick in das Frei-burger Gefäng-nis (links) und in die dortige Ausbildung im Metallbereich.

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17Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

„Bildung wirkt Wunder“

Herr Rösch, Ihr Team und Sie haben Freiburg zu einer der bildungsstärksten Justizvollzugsanstalten in Deutschland gemacht. Was ist der Hintergrund?Eine wesentliche Aufgabe des Strafvollzugs ist, bei den Strafgefangenen die Grund-lagen dafür zu legen, dass sie sich nach der Entlassung wieder in die Gesellschaft integrieren können. Das hilft einerseits den Entlassenen und andererseits der Gesellschaft. Das ist aktiver Opferschutz und zwar dann, wenn die Entlassenen nicht rückfällig werden. Da hilft Bildung enorm.

Warum?Ohne Qualifikation hat man in unserer Gesellschaft wenig Chancen und als entlas-sener Strafgefangener noch weniger. Aus Langzeituntersuchungen wissen wir, dass das Risiko rückfällig zu werden ohne Ausbildung um 20 bis 30 Prozent höher liegt, bei Jugendlichen sogar um über 50 Prozent. Viele unserer Insassen sind, wenn sie ihre Strafe antreten, ohne Ausbildungsabschluss, häufig fehlen sogar ganz grundlegende Fähigkeiten beim Lesen und Rechnen.

Was bieten Sie dann an?Das geht von Alphabetisierungskursen bis zum Studienabschluss und umfasst auch ausländische Abschlüsse wie die italienische oder türkische Hauptschule. Das ist wichtig, denn unsere Gefangenen kommen aus insgesamt 54 Nationen. Dann gibt es eine ganze Reihe von Berufsausbildungsmöglichkeiten im dualen System, vom Koch bis zum Industriemechaniker und vom Maler über den Fleischer bis zum Schreiner.

Wie ist die Nachfrage?Sehr hoch. Wir könnten das Doppelte ausbilden. Von unseren Gefangenen sind jedes Jahr 150 bis 200 in Schule und Ausbildung, die Rate erfolgreicher Abschlüsse liegt bei 95 Prozent. Die Gefangenen sind sehr ehrgeizig, fleißig und auch dankbar. Die Abschlüsse sind meistens gut bis sehr gut.

Wie kommt das?Das Konkurrenzdenken ist, wenn es um Bildung geht, im Gefängnis hoch. Bildung bringt Ansehen in der Gefängnishierarchie, und wir sorgen dafür, dass sie auch Vortei-le bringt. So werden die Schüler von der Arbeitspflicht befreit und verdienen dasselbe Geld, als wenn sie arbeiten würden. Außerdem dürfen sich Schüler in der Anstalt frei bewegen. Und ein weiterer Aspekt: Bildung verhindert Gewalt in der Anstalt, sie macht friedlicher. Der Klassenverband ist ein tägliches soziales Training, das sich drau-ßen wieder positiv anwenden lässt. Wir haben festgestellt: Bildung wirkt Wunder.

Wie macht man den Abschluss?Berufsabschlüsse in den Lehrberufen Schreiner, Metaller, Modenäher und Gebäuder-einiger können in der Anstalt direkt abgelegt werden. Etwas anderes gilt für den Beruf des Kochs. Die erste Hälfte der Ausbildung findet in der Anstalt statt, die zweite Hälf-te während des Freigangs in einem Restaurant oder Hotel. Die Gefangenen können dann ihre Prüfungen vor der IHK ablegen, so wie jeder andere Prüfling auch. Soweit wie möglich verlegen wir die Gefangenen ein bis eineinhalb Jahre vor der voraus-sichtlichen Entlassung in den offenen Vollzug. Dort können sie sich dann außerhalb des Gefängnisses eine Arbeitsstelle suchen. Dazu bekommen sie von uns circa vier Wochen Zeit. 95 Prozent finden innerhalb dieser Zeit eine Stelle.

Und wie funktioniert das Arbeitsverhältnis?Bei den Köchen ist es anfangs ein Praktikumsverhältnis, die Gefangenen kosten die Arbeitgeber zunächst nichts. Bei den anderen Arbeitsstellen bekommen die Gefan-genen in der Regel den normalen Tariflohn. Wir achten darauf, dass die Gefangenen nicht mit Dumpinglöhnen beschäftigt werden.

Und die Erfolgsaussichten?Das ist manchmal verblüffend. Unser Schulleiter beispielsweise hat in einem der letz-ten Urlaube in der Türkei einen bei uns ausgebildeten Koch getroffen, der es in einem dortigen Hotel bis zum Küchenchef gebracht hat. orn

Interview mit thomas rösch zur ausbildung im Gefängnis

thomas rösch (60) ist leitender regierungs-direktor und führt seit 1989 die Justizvollzugs-anstalt freiburg. Der in Waldkirch geborene Jurist setzt auf teamarbeit unter den knapp 300 Beschäftigten der anstalt. mit über 700 Haftplätzen zählt freiburg zu den großen Ge-fängnissen in Baden-Württemberg.

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18 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

UmwElt

Florian Büttner legt es nicht darauf an, den be-quemsten Weg zu gehen. Ganz im Gegenteil. Der Gründer und Inhaber der Bugginger Unter-nehmensberatung ATB Consulting will Schwach-stellen aufdecken, Fehler entlarven. „Bei einer Beratung geht es darum, den wunden Punkt zu finden“, sagt Büttner. „Nur so kann ich meinen Kunden helfen.“ Büttner tut dies seit 16 Jahren und mit stetem Erfolg. Oft findet er bei seinen Be-ratungen mehr als seine Auftraggeber vermutet haben. So etwa bei Ulrich Pfefferer vom Unter-nehmen Baumkultur Pfefferer. Der Landschafts-gärtnermeister aus Müllheim holte Büttner ins Haus, damit dieser den Wert seiner Firma taxiert. Pfefferer, 57, sah das Ende seiner Laufbahn kommen und wollte die Firma fit für die Übergabe machen. Büttners erste Analyse fiel schonungs-los aus. Der kleine Handwerksbetrieb war nicht viel wert. In drei Jahren konstanter Arbeit hat Flo-rian Büttner gemeinsam mit seinen Mitarbeitern dem Unternehmen von Ulrich Pfefferer einen Kurswechsel verpasst. Das hat sich gelohnt, wie Pfefferer heute zusammenfasst: „Die Auslastung ist angestiegen, die Abläufe haben wir optimiert, der Ertrag hat zugenommen und die Fremdka-pitalquote ist gesunken.“ Heute hat der Hand-werker ein gut gehendes Unternehmen, das in wenigen Jahren schuldenfrei sein wird. Und deshalb wurde auch eine Nachfolgeregelung ge-

funden. Der Clou daran: Pfefferer hat nicht mal besonders viel Geld bezahlt. Denn obwohl er drei Jahre lang kontinuierlich von ATB Consulting betreut wurde, bleiben die Kosten überschaubar. Mit seinem speziell auf kleinere Unternehmen zugeschnittenen Konzept, ermöglicht es Flori-an Büttner, dass sich auch Einzelunternehmen kompetente Hilfe leisten können. Dabei können die Kunden wählen, ob sie ganzheitlich betreut werden wollen oder aus einem Angebot von Be-ratungsbausteinen die für sie passenden Leis-tungen auswählen. Die Kosten bleiben dank pau-schaler Preise immer überschaubar und planbar. „Viele unserer Kunden sind überrascht, was sie für ihr Geld alles bekommen“, sagt Joachim Le-ber von ATB Consulting. „Der schwierigste Teil ist, den Schutzpanzer aufzubrechen, um an den Klienten heranzukommen. Aber dann gelingt es uns schnell, einen Blick über den Tellerrand hinaus zu entwickeln. So können wir langfristig helfen.“ Das hat auch bei Ulrich Pfefferer funk-tioniert, wie dieser feststellt: „Früher war es so: Das Schiff fuhr am Anfang des Jahres auf dem großen Ozean los. Da waren Inseln, wo man Auf-träge wie Proviant aufgenommen hat, aber wo die Reise hingehen sollte, das habe ich nicht im-mer gewusst. Das hat sich jetzt geändert.“ Sein Unternehmen ist wieder voll auf Kurs und damit fit für eine Zukunft in sicherem Fahrwasser.

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Über drei Millionen Meldungen zur Ein-stufung chemischer Stoffe gemäß

den neuen EU-Vorschriften gingen bei der Europäischen Chemikalien-Agentur (ECHA) ein. Dies geht aus einer Presse-mitteilung der ECHA hervor. Alle Unter-nehmen, die gefährliche Stoffe herstellen oder importieren, mussten diese bis zum 1. Dezember einstufen und der ECHA bis zum 3. Januar melden. Die Einstufung ist entscheidend für die Feststellung, ob ein chemischer Stoff die Gesundheit und Umwelt gefährdet. Nach ihr richtet sich auch, welche Informationen die Etiketten der Chemikalien tragen, die Arbeitnehmer und Verbraucher verwenden. Die neuen Vorschriften sind in der EU-Ver-ordnung über die Einstufung, Kennzeich-nung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP-Verordnung) festgelegt, durch die das EU-Einstufungssystem an das Global Harmonisierte System (GHS) der Vereinten Nationen angepasst wur-de, so dass nun ein und dieselbe Gefahr weltweit auf dieselbe Weise beschrieben

und gekennzeichnet wird. Stoffe und Ge-mische müssen in besondere Gefahren-klassen und -kategorien eingestuft und mit den entsprechenden Gefahrenpikto-grammen, Signalwörtern, Gefahren- und Sicherheitshinweisen gekennzeichnet werden. Nur so kann gewährleistet wer-den, dass die Informationen auf geeignete Weise an alle Verwender von chemischen Stoffen weitergegeben werden und dass ein gleichwertiges Schutzniveau besteht.Ziel ist es, dass die Informationen über die von Stoffen ausgehenden Gefahren allen Betroffenen verfügbar gemacht werden. Auf der Grundlage der gemeldeten Da-ten wird die ECHA in den kommenden Monaten ein Einstufungs- und Kennzeich-nungsverzeichnis veröffentlichen. Wurden für ein und denselben Stoff verschiede-ne Einstufungen gemeldet, müssen sich die betroffenen Unternehmen auf einen Eintrag einigen. Dies wird schließlich zu harmonisierten Einstufungen für alle in der EU in Verkehr gebrachten gefährlichen Stoffe führen. � sch

neues Einstufungssystem für Chemikalien

Meldepflichten für Unternehmen

Die seit langem geplante Ökokonto-Ver-ordnung wurde Ende 2010 veröffent-

licht. Damit sollen die gesetzlich vorge-schriebenen Ausgleichsmaßnahmen bei Eingriffen in Natur und Landschaft erleich-tert werden. Die Verordnung ermöglicht Unternehmen, Planungsträgern sowie natürlichen und juristischen Personen freiwillige Maßnahmen zur Aufwertung natürlicher Lebensräume, zur Verbesse-rung des Wasserhaushalts und der Boden-funktionen oder zur Förderung seltener Arten durchzuführen. Solche Maßnahmen können auf einem Ökokonto gutgeschrie-ben und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgebucht werden, wenn sie zur naturschutzrechtlichen Kompensation zum Beispiel im Rahmen der Erweiterung einer Kiesgrube benötigt werden. Die auf das Konto eingezahlten Ökopunkte wer-den verzinst und können auch an andere Interessenten verkauft oder von diesen erworben werden. Die Details sind in der neuen Verordnung festgelegt – zum Beispiel, welche Maß-nahmen konkret angerechnet werden können, wie viele Ökopunkte diese ein-bringen und wie die Naturschutzbehörde im Vorfeld zu beteiligen ist (elektronisches Antragsverfahren). Relevant wird die neue landesweite Ökokonto-Regelung jedoch nur für Maßnahmen im Außenbereich von Siedlungen, denn die neuen Ökopunkte können nicht zum Ausgleich von baulichen Eingriffen im Rahmen von Bebauungsplä-nen und damit im Innenbereich eingesetzt werden. Die Verordnung tritt am 1. April in Kraft. Ihr Text kann bei der IHK angefordert werden.� ba

InformatIonWilfried Baumann | Tel.: 0761 3858-265 E-Mail: [email protected]

ausgleichsmaßnahmen

Ökokonto wird eingeführt

Für gewerbliche Grundstücksentwässe-rungsanlagen in Baden-Württemberg

ist Ende 2010 eine Prüffrist abgelaufen. Hintergrund: Nicht einsehbare Abwas-serkanäle, -leitungen oder -becken, in die als gefährlich definierte Abwässer gelei-tet werden, müssen vor dem Endkont-rollschacht alle fünf Jahre auf Dichtheit geprüft werden, nach dem Endkontroll-schacht alle zehn Jahre. Die erstmaligen

Prüfungen vor dem Endkontrollschacht mussten bis Ende 2005 durchgeführt werden, die nach dem Endkontrollschacht bis Ende 2010. Ausgenommen sind bio-logische Behandlungsanlagen sowie Amalgamabscheider. Sanitärabwässer und Niederschlagswasser sind ebenfalls nicht betoffen. Für private Grundstücks-entwässerungsanlagen gibt es in Baden-Württemberg keine Prüfpflichten. � ba

Grundstücksentwässerungsanlagen

Prüfpflicht ist abgelaufen

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Joachim Leber und Florian Büttner von ATB Consulting bringen Firmen auf Kurs.

Die NavigatorenATB Consulting findet Schwachstellen. Dank eines klaren Konzepts

ist die Beratung auch für kleinere Unternehmen bezahlbar

Florian Büttner legt es nicht darauf an, den be-quemsten Weg zu gehen. Ganz im Gegenteil. Der Gründer und Inhaber der Bugginger Unter-nehmensberatung ATB Consulting will Schwach-stellen aufdecken, Fehler entlarven. „Bei einer Beratung geht es darum, den wunden Punkt zu finden“, sagt Büttner. „Nur so kann ich meinen Kunden helfen.“ Büttner tut dies seit 16 Jahren und mit stetem Erfolg. Oft findet er bei seinen Be-ratungen mehr als seine Auftraggeber vermutet haben. So etwa bei Ulrich Pfefferer vom Unter-nehmen Baumkultur Pfefferer. Der Landschafts-gärtnermeister aus Müllheim holte Büttner ins Haus, damit dieser den Wert seiner Firma taxiert. Pfefferer, 57, sah das Ende seiner Laufbahn kommen und wollte die Firma fit für die Übergabe machen. Büttners erste Analyse fiel schonungs-los aus. Der kleine Handwerksbetrieb war nicht viel wert. In drei Jahren konstanter Arbeit hat Flo-rian Büttner gemeinsam mit seinen Mitarbeitern dem Unternehmen von Ulrich Pfefferer einen Kurswechsel verpasst. Das hat sich gelohnt, wie Pfefferer heute zusammenfasst: „Die Auslastung ist angestiegen, die Abläufe haben wir optimiert, der Ertrag hat zugenommen und die Fremdka-pitalquote ist gesunken.“ Heute hat der Hand-werker ein gut gehendes Unternehmen, das in wenigen Jahren schuldenfrei sein wird. Und deshalb wurde auch eine Nachfolgeregelung ge-

funden. Der Clou daran: Pfefferer hat nicht mal besonders viel Geld bezahlt. Denn obwohl er drei Jahre lang kontinuierlich von ATB Consulting betreut wurde, bleiben die Kosten überschaubar. Mit seinem speziell auf kleinere Unternehmen zugeschnittenen Konzept, ermöglicht es Flori-an Büttner, dass sich auch Einzelunternehmen kompetente Hilfe leisten können. Dabei können die Kunden wählen, ob sie ganzheitlich betreut werden wollen oder aus einem Angebot von Be-ratungsbausteinen die für sie passenden Leis-tungen auswählen. Die Kosten bleiben dank pau-schaler Preise immer überschaubar und planbar. „Viele unserer Kunden sind überrascht, was sie für ihr Geld alles bekommen“, sagt Joachim Le-ber von ATB Consulting. „Der schwierigste Teil ist, den Schutzpanzer aufzubrechen, um an den Klienten heranzukommen. Aber dann gelingt es uns schnell, einen Blick über den Tellerrand hinaus zu entwickeln. So können wir langfristig helfen.“ Das hat auch bei Ulrich Pfefferer funk-tioniert, wie dieser feststellt: „Früher war es so: Das Schiff fuhr am Anfang des Jahres auf dem großen Ozean los. Da waren Inseln, wo man Auf-träge wie Proviant aufgenommen hat, aber wo die Reise hingehen sollte, das habe ich nicht im-mer gewusst. Das hat sich jetzt geändert.“ Sein Unternehmen ist wieder voll auf Kurs und damit fit für eine Zukunft in sicherem Fahrwasser.

Speziell auf kleine Unternehmen

zugeschnittene Konzepte.

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20 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

innovation

ERFINDERBERATUNG

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-berg, Romäusring 4, VS-Villingen, bietet Erfinderberatungen jeweils am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine sind 8. februar und 15. märz. Anmeldung: Geschäftsbereich Innovation, Umwelt und International der IHK, Telefon 07721 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax 07721 922-182.

Die IHK Hochrhein-Bodensee bietet die kostenlose Beratung in der Regel am ersten Donnerstag im Mo-nat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Patent-anwalt berät in Einzelgesprächen im Kammergebäude (Schützenstraße 8). Nächste Termine: 10. februar und 10. märz. Anmeldung: Referat Technolo-gie/Innovation, Claudia Veit, Telefon 07531 2860-127, Fax 07531 2860-168.

Die IHK Südlicher Oberrhein, Haupt-geschäftsstelle Lahr, Lotzbeckstra ße 31, 77933 Lahr, bietet Erfinderberatungen immer am dritten Donnerstag im Mo-nat an. Nächste Termine: 17. februar und 17. märz. Anmeldung: Julia Stöhr, Telefon 07821 2703-631, Fax 07821 2703-777.

Der nächste Beratungstermin beim WVIB (Wirschaftsverband Indus-trieller Unternehmen Baden e.V.), Merzhauser Straße 118, Frei burg, fin-det am 1. märz ab 15 Uhr statt. In Zusammenarbeit mit Patentanwälten des Landes werden ratsuchenden Er-findern Möglichkeiten, Wege und Kos-ten für Re cherchen sowie Gebrauchs-muster- und Patent schutz gezeigt. Anmel dung: Telefon 0761 4567-0.

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21Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

KonJUnKtUr

Während sich die Situation im Woh-nungsbau im Vergleich zum Vor-

jahr verbessert hat, sind die Aufträge im Straßen- und Tiefbau im Herbst 2010 zurückgegangen. Dies ist das Ergebnis ei-ner Erhebung des Vereins Bauwirtschaft Baden-Württemberg unter seinen südba-dischen Mitgliedsbetrieben. Die Resultate wurden im Januar veröffentlicht.Bei Ein- und Zweifamilienhäusern mel-deten demnach 11 Prozent der Betriebe eine gute, 46 Prozent eine befriedigen-de und 43 Prozent eine unbefriedigen-de Geschäftslage (Vorjahr: 3, 38 und 59 Prozent). Im Mehrfamilienhausbau lagen die entsprechenden Anteile bei 11 Pro-zent, 34 Prozent beziehungsweise 55 Prozent (Vorjahr: 0, 29 und 71 Prozent). Aufgehellt hat sich die Situation im Wirt-

schaftsbau. Die aktuelle Geschäftslage bezeichneten hier 9 Prozent der Firmen als gut, 50 Prozent als befriedigend und 41 Prozent als unbefriedigend (Vorjahr: 5, 34 und 61 Prozent). Eingetrübt haben sich dagegen aufgrund des bevorstehenden Auslaufens der Konjunkturprogramme die Einschätzungen für den öffentlichen Bau. So meldeten im öffentlichen Hochbau 58 Prozent der Betriebe eine unbefriedigende Geschäftsentwicklung (Vorjahr: 46 Pro-zent). Im Straßenbau liegt dieser Anteil sogar bei 69 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent) und im Tiefbau bei 40 Prozent (Vorjahr: 20 Prozent).In allen Sparten kämpfen die Firmen wei-ter mit dem harten bis ruinösen Wett-bewerb, heißt es von der Bauwirtschaft

Baden-Württem-berg. 68 Prozent

der Betriebe klagten danach über eine schlechte

Zahlungsmoral der Auftraggeber.Die kommenden Monaten schätzt die Mehrzahl der Befragten vorsichtig optimis-tisch ein: 5 Prozent rechneten mit einer guten, 74 Prozent mit einer gleich bleiben-den und 21 Prozent mit einer schlechten Geschäftsentwicklung (Vorjahr: 0, 65 be-ziehungsweise 35 Prozent). Die Zahl der Mitarbeiter bei der großen Mehrheit der Firmen wird in den nächsten Monaten unverändert bleiben. Fast 50 Pro-zent der Betriebe meldeten einen Arbeits-kräftemangel bei Facharbeitern. Dement-sprechend ist die Ausbildungsbereitschaft hoch: In der südbadischen Bauwirtschaft gab es im vergangenen September rund 120 offene Ausbildungsstellen.� wis

Baukonjunktur in Südbaden

Wohnungsbau leicht erholt, Straßen- und Tiefbau rückläufi g

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schaftsbau. Die aktuelle Geschäftslage bezeichneten hier 9 Prozent der Firmen als

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danach über eine schlechte Zahlungsmoral der Auftraggeber.

Baukonjunktur in Südbaden

Wohnungsbau leicht erholt, Straßen- und Tiefbau rückläufi g

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23Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

arbEitswElt

Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeits-sicherheit unterstützen Arbeitgeber

dabei, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das Arbeitssicherheitsgesetz verpflichtet den Arbeitgeber, sich ent-sprechend beraten zu lassen. Das Gesetz überträgt den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung die Aufgabe, Art und Umfang dieser Pflicht in eigenen Vor-schriften auszugestalten. Bisher geschah das in Form fester Einsatzzeiten, die sich nach Art und Größe des Unternehmens richteten. Dadurch verfehlten die Ein-satzzeiten des Betriebsarztes und der Fachkraft für Arbeitssicherheit häufig den tatsächlichen Beratungsbedarf eines Be-triebes. Im Mittelpunkt der Neuregelung stehen daher nicht ausschließlich feste Einsatzzeiten, sondern Leistungskataloge. Der Unternehmer kann nun flexibler ent-scheiden, welche Betreuung er braucht. Das soll dazu beitragen, arbeitsplatzbezo-gene Erkrankungen zu verringern sowie die Wiedereingliederung erkrankter Mitar-beiter und die allgemeine Aufmerksamkeit für den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu verbessern. Die Einsatzzeiten des Betriebsarztes so-wie der Fachkraft für Arbeitssicherheit werden nun nach Branchen für die Grund-betreuung festgelegt – je nach Vorgabe sind das eine halbe bis zweieinhalb Stun-den pro Mitarbeiter und Jahr. Diese Zeiten

werden untereinander aufgeteilt. Dabei sollte eine 50-prozentige Teilung üblich sein. Zusätzlich gibt jetzt die bedarfsbezo-gene Betreuung. Diese wird nach der Ge-fährdungsbeurteilung ermittelt und nach Absprache mit dem Unternehmer mit der jeweiligen Disziplin vereinbart. Die Vor-sorgeuntersuchungen sind beispielsweise Aufgabe des Betriebsarztes; der Umgang mit feuergefährlichen Stoffen obliegt der Fachkraft für Arbeitssicherheit. Sind kei-ne Änderungen der Arbeitsprozesse, zum Beispiel bei der Verwendung von Gefahr-stoffen, zu erwarten, ist auch nur ein geringer Zeitansatz nötig. Die Ermittlung erfolgt anhand vorgegebener Checklisten. Die Bedürfnisse kleinerer Betriebe sind mit diesen Vorgaben nicht gut abgedeckt. Für sie gibt es deshalb spezielle Regelun-gen.• Bis zu zehn Beschäftigte: Grundbetreuung: Die real vorliegenden Gefährdungen, das heißt die Gefährdungs-beurteilung der Arbeitsplätze und nicht mehr ein rechnerisch ermittelter Wert der Einsatzzeit, ist hier ausschlaggebend. Die regelmäßigen Intervalle werden von den Unfallversicherungsträgern ermittelt. Anlassbezogene Betreuung: Wenn es im Betrieb Veränderungen gibt – zum Beispiel ein erhöhtes Unfallgeschehen, neue Arbeitsprozesse oder Schichtmo-delle, nötige Vorsorgeuntersuchungen, Suchterkrankungen oder Wiedereinglie-derungen von Kranken – dann muss der

Unternehmer die Unterstützung von einer Fachkraft für Arbeitssicherheit oder sei-nes Betriebsarztes suchen. Die Nachweis-pflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden besteht. Alternative Betreuung: Sie ist ab 1. Ja-nuar 2013 für alle Branchen gültig. Der Unternehmer wird durch Schulung in die Lage versetzt, die Grundbetreuung zu übernehmen und die Anlass bezoge-ne Betreuung anzufordern. Hier ist also für die Grundbetreuung kein Auftrag an Fachpersonal zu erteilen. Ob die Schulung und die Wahrnehmung der Aufgaben mit dem entsprechenden Zeitaufwand oder die Beauftragung sinnvoller ist, kann der Unternehmer selber entscheiden. Dauer und Umfang der Schulung wird von den Unfallversicherungsträgern geregelt. • Bis 50 Beschäftigte:Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten haben auch das Wahlrecht, die Grund-betreuung selbst zu organisieren und betriebsspezifische Probleme selbst zu bearbeiten. Die Grundbetreuung kann der Unternehmer nach einer Schulung selbst übernehmen oder damit die Fachkraft für Arbeitssicherheit und den Betriebsarzt beauftragen. Da erst 2013 alle Berufs-genossenschaften die Schulungen für Unternehmer anbieten können, wird es das „Unternehmermodell“ erst dann flä-chendeckend geben.� Dr.�med.�Susanne�Wehrmann,�� Arbeitsmedizinerin�aus�Freiburg�

neuregelung der Gesetzlichen Unfallversicherung

Nach Bedarf

Seit anfang des Jahres gilt eine neue Version der Deutschen

Gesetzlichen Unfallversicherungs-Vorschrift, kurz: DGUV 2.

Sie soll die Betreuung der Unternehmen durch Betriebsärzte

und fachkräfte für arbeitssicher-heit bedarfsgerechter gestalten.

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24 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

MESSENProgramm: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Basler Ferienmesse, Messe für Ferien und Reisen, Gastregion Schwarzwald-Ortenau, Son-derschauen: Velo 2011, Busreisen, Camping/Caravaning, 4. bis 6. Februar, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +41 (0) 31 922 29 02, www.baslerferienmesse.ch

Horizont Outdoor, Karlsruhe, Messe für Aktiv urlauber, mit breitem Themenprogramm, 4. bis 6. Februar, Fr 14 bis 19 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 (0) 721 37 20-0, www.horizont-outdoor.com

Antiquitäten und Kunsttage, Radolfzell, 4. bis 6. Februar, Fr 14 bis 20 Uhr, Sa/So 11 bis 18 Uhr, Tagungs-, Kultur- und Messezen-trum Milchwerk, Gastveranstaltung, Tel. +49 (0) 771 1 39 99, www.mezger-antik.de

Muba 2011, Basel, Mehrbranchen-Ver-bundausstellung,

Gastland Ägypten, Gastkanton Zug, neuer Messesektor Do-it-yourself, Sonderschauen, darunter Medienplattform der Region Basel, 4. bis 13. Februar, 10 bis 18 Uhr, Gastronomie bis 20 Uhr, letzter Tag alle Bereiche bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +41 (0) 58 200 20 20, www.muba.ch – Parallele Messen Twoo (Fahrradmesse, Gastveranstaltung) und Natur 6/11 (nur 10. bis 13. Februar: Messe, Kongress und Festival zum Thema Natur und Umwelt), www.twoo.ch, www.natur.ch

40. Basler Münzenmesse, Basel: Münzen und Medaillen aller Zeiten und Länder, Papier-geld, ursprüngliche Zahlungsmittel, historische Wertpapiere, Zubehör, 5. und 6. Februar, Sa 9 bis 17 Uhr, So 10 bis 16 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +41 (0) 61 382 55 04, www.worldmoneyfair.ch

Puces Brocante, Straßburg, Antiquitäten-markt, 5. und 6. Februar, 10 bis 19 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 (0) 3 88 37 21 17, www.strasbourg-events.com

Automobil 2011, Frei-burg: Neufahrzeuge, Nutz-fahrzeuge, Geländewagen, Oldtimer, Sonderschauen,

Rahmenprogramm, 11. bis 13. Februar, Fr 12 bis 24 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Messegelän-de, Tel. +49 (0) 761 38 81-02, www.auto-mobil-freiburg.de – Neu mit Tuning and Sound Convention: Cars, Clubs, Electronic, mit Showprogramm, Gastveranstaltung, www.max-events.de

Frau 2011, Radolfzell: Informations-, Ein-kaufs-, Erlebnis- und Genussmesse für die Frau, 11. bis 13. Februar, Fr 14 bis 20 Uhr, Sa/So 11 bis 18 Uhr, Tagungs-, Kultur- und Messezentrum Milchwerk, Gastveranstaltung, Tel. +49 (0) 771 13 999, www.frau2011.de

Ferienmesse St. Gallen 2011, Erleb-nis- und Informations-messe für Ferien und

Reisen, Gastland Peru, Rahmenprogramm, 11. bis 13. Februar, Fr 11 bis 19 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Fachtagung St. Galler Touristi-ker-Forum 11. Februar, Olma-Messegelände, Tel. +41 (0) 71 242 01 55, www.ferien-messestgallen.ch – Parallele Messe 51. Oca Ostschweizer Camping- und Freizeit-Ausstellung, Gastveranstaltung, www.oca-stgallen.ch

Tourissimo, Straß-burg, Internationale Touristikmesse, Gast-

regionen: die Insel Réunion im Indischen Oze-an und das Jura, 11. bis 13. Februar, 10 bis 19 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 (0) 3 88 37 21 07, www.tourissimo-strasbourg.com

Salon Générations, Straßburg, Messe für die Generation 50plus, 11. bis 13. Februar, 10 bis 19 Uhr, Messegelände/Parc des Exposi-tions „Wacken“, Tel. +33 (0) 3 88 37 21 46, www.generations-strasbourg.com

Giardina Karlsruhe,

Messe zu Garten und Lifestyle (Gartengestal-tung bis Zubehör), 17. bis 20. Februar, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 (0) 721 9 31 33-0, www.giardina-karlsruhe.de – Parallele Messe Inventa, Messe für exklusive Wohnkultur und innovati-ves Bauen, verschiedene Sonderthemen, www.inventa.info

Gartenträume, Freiburg, Indoor-Gartenmes-se, 18. bis 20. Februar, Fr 14 bis 20 Uhr, Sa 10 bis 19 Uhr, So 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +31 (0) 541 66 95 96, www.gartentraeume.com

Aqua-Fisch, Friedrichshafen, Internationale Fachausstellung für Angelfi scherei, Fliegenfi -schen und Aquaristik, 18. bis 20. Februar, 9 bis 18 Uhr, Messegelände, Gastveranstal-tung, Tel. +49 (0) 351 8 77 85-0, www.aqua-fi sch-messe.de

Freiburger Spielzeugbörse, 19. Februar, 11 bis 16 Uhr, Messegelände, Gastveranstal-tung, Tel. +49 (0) 761 292 22 42,www.freiburger-spielzeugboerse.de

Edelsteintage, Offenburg: Schmuck, Edel-steinkreationen, Mineralien, Fossilien, 19. und 20. Februar, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 (0) 6545 72 12, www.messeoffenburg.de (Messen)

Frühjahrs-Sammlerbörse, Mulhouse, Salon de l’Univers du: Parfum (Parfum-Proben und -Fläschchen), Alte Druckerzeugnisse, Antiqui-täten, Brocante und andere Sammelobjekte, 20. Februar, 9 bis 17 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 (0) 3 89 64 43 96, www.parcexpo.fr (L’Agenda)

GeoTherm 2011, Offenburg, 5. Fach-

messe und Kongress für Geothermie (Oberfl ä-chennahe und Tiefen Geothermie), 24. und 25. Februar, 10 bis 17.30 Uhr, Messegelände, Tel. +49 (0) 781 92 26-0, www.geotherm-offenburg.de

Tier und Technik, St. Gallen, 11. Interna-tionale Fachmesse für Nutztierhaltung, land-wirtschaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik, mit Tierausstellungen und Sonderschauen, neuer Messesektor „Direkt-vermarktung“, 24. bis 27. Februar, 9 bis 17 Uhr, Olma-Messegelände, Tel. +41 (0) 71 242 01 99, www.tierundtechnik.ch

Gebäude Energie Technik, Frei-burg: Energie-

effi zientes Modernisieren, Sanieren und Bauen, Energieberater, Seminare, Sonderschau Solar-haus 50plus, 25. bis 27. Februar, Fr 10 bis 19 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 (0) 761 38 81-02, www.get-freiburg.de – Parallele Messe Immo 2011, nur 26. und 27. Februar, Info- und Marktplatz für Hausbau und Wohnungskauf, mit breitem Fachvortrags-programm, www.immo-messe.freiburg.de

Süma, VS-Schwenningen, 20. Süddeutsche Motorrad-Ausstellung: neue Modelle, Zube-hör, Gebrauchtmotorradmarkt, 26. und 27. Febnruar, Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 (0) 7721 2 84 76, www.suema-vs.de

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25Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011 25Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

Beim IHK-Neujahrsempfang in Schopf-heim konstatierte Präsident Kurt Gries-

haber, dass die deutsche Wirtschaft, und diejenige in der Region ganz besonders, wieder auf der Überholspur sei: „Es wird wieder investiert, eingestellt, die Geschäf-te gehen bestens.“Sein eigentliches Thema war aber die Skepsis der Bevölkerung gegenüber jeder Art von Veränderung, gegen alle Varian-ten von Zukunftsentwürfen und speziell gegenüber Großtechnologien und großen Infrastrukturprojekten wie Flughäfen, Kraftwerken oder Bahnhöfen. Es sei rich-tig, alle von solchen Vorhaben Betroffenen anzuhören, ihre Anliegen ernst zu nehmen und nach Möglichkeit in die Entscheidun-gen einfließen zu lassen. Dies gehöre zu den grundsätzlichen Errungenschaften unserer Demokratie. Die Entscheidungen dürften aber nicht auf der Straße fallen und getroffene Entscheidungen auch nicht von der Straße revidierbar gemacht wer-den. Dies führe zu jahrelangem Stillstand und der wiederum zu nachhaltigem volks-wirtschaftlichem Schaden. Grieshaber er-innerte an die „Verfahrensmonster in der Region“ wie die Hochrhein-Autobahn, das geplante Kavernenkraftwerk in Atdorf und den Weiterbau der B 33 in Konstanz. Nicht

nur dies, der Stillstand belaste auch die Zukunftsfähigkeit des Landes und die Ent-wicklungsmöglichkeiten der nachfolgen-den Generationen. Denn, so Grieshaber, „auf den Schienen, die wir heute verle-gen, fahren unsere Kinder und Enkelkinder in den kommenden 100 Jahren“. Es gehe um das Allgemeinwohl und seine Priorität vor Einzelinteressen.Die starke Distanz zu Großtechnologien sei verknüpft mit einer überall spürbaren Technikfeindlichkeit. Dies könnten wir uns aber als exportorientiertes Land, das sich auf Spitzentechnologien stütze, nicht leisten. Er sei daher froh darüber, dass derzeit eine ganze Reihe von Bildungs-partnerschaften zwischen Schulen und Industriebetrieben entstehe und so bei der jungen Generation der Technikfeind-lichkeit entgegengewirkt werden könne. Diese Partnerschaften seien auch ein Punkt, einem der wesentlichen Probleme der nächsten Jahre zu begegnen. Das sei der Fachkräftemangel. Weitere Rezepte seien die Weiterbildung älterer Beschäf-tigter, die Einbeziehung gut ausgebildeter Frauen mit Kindern ins Wirtschaftsleben sowie die Integration von mehr und bes-seren ausländischen Fachkräften in die Wirtschaftsprozesse. � upl

Neujahrsrede: Grieshaber zu Großtechnologien und Infrastrukturprojekten

Mut statt StillstandBi

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26 BIlder vom NeujaHrsempfaNG

28 papIerlose empfäNGerlIsteN

29 freuNde muss maN eINladeN

Christoph Rothe über Schweizer Kunden

30 das poteNzIal Ist weIter HocH

Kaufkraftanalyse der IHK

32 leHrGäNGe uNd traININGs

32 joBmotor: BIs 15.2. BewerBeN

34 sIeGer GeKürt

Businessplanwettbewerb von Radolfzell

35 praKtIKer HelfeN scHülerN

Zukunftstag: Berufswahl und Bewerbung

36 zwecK Ist dIe KarrIereförderuNG

Uni Konstanz: Zehn Jahre Career Service

37 BeleucHtuNG für HalleN

Workshop zu Energieeffizienz

38 scHNeller uNd praxIsNäHer

Neues HTWG-Studium Wirtschaftsrecht

39 leHrGäNGe uNd semINare der IHK

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26 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

RegioRepoRt  IHK Hochrhein-Bodensee

impressionen vom NeujahrsempfangHäppchen, Getränke, Kabarett und Kon-takte: Diese Mischung lockte auch dieses Jahr wieder rund 500 Unternehmer zum Neujahrsempfang der IHK in die Stadt-halle Schopfheim, deren Dach bei dem Feuer vergangenes Jahr stark beschä-digt, aber mittlerweile soweit renoviert wurde, dass das Gebäude nutzbar ist. Das Kabarettisten-Duo „ZU ZWEIT“

von Tina Häusser mann und Fabian Schlä-per zündelte rein verbal. IHK-Präsident Grieshaber hielt keine Brand-, wohl aber eine sehr ernste Rede mit Appell-charakter zum Thema Machbarkeit von technischen Großvorhaben. Über den Neujahrsempfang in Konstanz, der nach Redaktionsschluss stattfand, berichten wir in der März-Ausgabe der WiS.� wis

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27Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

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28 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

RegioRepoRt

Das Bundesministerium der Finanzen hat bekannt gegeben, dass die ge-

währte Übergangsfrist zur Verwendung von papiergestützten Empfängerlisten bei der Überführung von Waren in den zollrechtlichen freien Verkehr zum 31. De-zember 2011 endet. Dies betrifft vor allem Unternehmen und Spediteure, die Sam-melfuhren mit unterschiedlichen Empfän-gern innerhalb der EU, beispielsweise von der Schweiz nach Deutschland, importie-ren. Bislang gilt hier die Vereinfachung, dass eine entsprechende Empfängerlis-te mit Angabe der zollrelevanten Daten formlos als Anhang verwendet werden kann. Diese Vereinfachung sollte bereits im Oktober 2009 gestrichen werden. Auf Intervention der Industrie- und Handels-kammer Hochrhein-Bodensee und der Wirtschaft konnte diese Frist zumindest für die Beteiligten in den Zollamtsbezirken Lörrach und Singen verlängert werden. Diese Frist endet nun jedoch endgültig am 31. Dezember. Ab dann muss eine Möglichkeit gefunden werden, diese Da-ten auf elektronischem Wege per ATLAS zu übermitteln. Dies führt im Einzelfall jedoch zu erheblichem Mehraufwand, da jede Sammellieferung dann in die einzel-nen Empfängerdokumente aufgesplittet werden muss. � bö

INformatIoNDr. Uwe Böhm | Geschäftsführer International Tel.: 07622 3907-218

papiergestützte empfängerlisten

Übergangsfrist bis 31. Dezember

Die Zahl der Mitgliedsunternehmen im Bezirk der IHK Hochrhein-Bodensee

hat auch vergangenes Jahr weiter zuge-nommen. Zum Stichtag 31. Dezember 2010 waren 35.602 Betriebe Mitglieder der IHK, davon 26.245 Kleingewerbetrei-bende und 9.357 Handelsregisterfirmen. Dies entspricht einer Zunahme von 2,7 Prozent (960 Betriebe) im Vergleich zum Vorjahr.� wis

IHK wächst

35.602 Mitglieder zum Jahresende

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29Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Starker Franken – schwacher Euro: Für den Handel und die Gastronomie in der Region Hochrhein-Bodensee sind die

Schweizer nicht erst seit heute eine überaus attraktive Kunden-gruppe. Doch wie kann und wie soll man um diese Zielgruppe werben und sie nachhaltig pflegen? Mit guten Argumenten und freundlichem Service. Dieser Meinung ist jedenfalls Chris-toph Rothe. Der Marketing- und Medienexperte kennt sich in der Schweizer Konsumentenseele mehr als gut aus. Er hat sie nämlich haarklein analysiert. Auf Einladung des IHK-Handels-ausschusses informierte er in einem unterhaltsamen Vortrag die Mitglieder – überwiegend Händler aus der deutschen Grenz-region – wie man die Schweizer Zielkundschaft am besten und effizientesten anspricht. „Der Schweizer ist oft schwäbischer als der Schwabe. Darum macht er gerne ein ,Schnäppli‘ in Deutschland“, berichtete Ro-the. Und davon gibt es ja wegen des starken Franken derzeit mehr als genug. Doch neben günstigen Preisen und der Rück-erstattung der Umsatzsteuer schätzt es der Eidgenosse auch, wenn er gut, zuvorkommend und freundlich beraten wird. Auch kundennahe Dienstleistungen, wie etwa die Gratislieferung an den Wohnort jenseits der Grenze, finden unsere Nachbarn prima. Über die Rückerstattung von Parkgebühren ab einem Mindesteinkauf sollten die deutschen Einzelhändler daher mal nachdenken, schlägt Rothe vor und ergänzt: „Keiner freut sich mehr darüber als der Schweizer.“In der Gunst der Schweizer Kundschaft liegen insbesondere Baumärkte mit ihrem gesamten Sortiment. Aber auch Kosme-tika, Mode, Möbel, Unterhaltungselektronik und Autozubehör werden gerne gekauft. Ein Satz Winterreifen beispielsweise ist in Konstanz rund 330 Franken günstiger als im Nachbar-land. Auch die hiesigen Freizeitangebote erfreuen sich großer Beliebtheit. Ob Therme, Mainau oder Theater: die Schweizer kommen gerne und häufig.Was liegt daher also näher, gemeinsam dieses Angebot zu be-werben? Christoph Rothe rät jedenfalls dazu. Mit gemeinsamen Anzeigen in den Schweizer Medien ließe sich dies gut rüber-bringen, so der Marketingfachmann: „Eine Fußballmannschaft besteht auch nicht nur aus drei herausragenden Spielern. Es werden alle gebraucht, um erfolgreich zu sein.“ Gemeinschafts-werbung schaffe Synergieeffekte, das macht Rothe auch an Zahlen fest. So liegt der Umsatzanteil von Schweizern bei Händ-lern, die sich regelmäßig in den Schweizer Medien mit ihrer Werbebotschaft präsentieren, bei rund einem Drittel, während andere nur auf fünf bis acht Prozent kommen. In den grenznahen Kantonen erscheinen laut Rothe 433 lokale Zeitungstitel. An-zeigenwerbung in diesen Blättern oder auch eine hochwertige Prospektbeilage sieht er daher für am besten geeignet, um Schweizer Kundschaft zu gewinnen. Gerade die deutschen Einzelhändler könnten hier noch mehr für ihr Geschäft tun, um den Nachbarn aus der Schweiz zu sich einzuladen.� ae

christoph rothe über schweizer Kunden

Wer Freunde gewinnen will, muss sie einladen

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30 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Die Bevölkerung in der Region Hoch-rhein-Bodensee bietet den Handels-

betrieben innerhalb der drei Landkreise ein seit Jahren beständiges Kaufkraftvolumen von etwa 3,41 Milliarden Euro an. Diesem Potenzial können auch die Kaufkraftwerte

der benachbarten Schweizer Grenzkan-tone und des Département Haut-Rhin hinzugefügt werden. Dabei zeigen sich stabile und hohe Kaufkraftvolu mina, die sich auf eine entsprechende Pro-Kopf-Ver-brauchsausgabe stützen. So verfügen die

Ein wohner der Schweizer Grenzkantone über ein Einzelhandelskaufkraftvolumen von 19,97 Milliarden Euro, die des fran-zösischen Départements Haut-Rhin von immerhin 5,25 Milliarden Euro. Sicherlich kann der hiesige Einzelhandel nicht jede Stadt und Gemeinde in den jeweiligen Gebieten mit der selben Inten sität errei-chen, dennoch ist das Kaufkraftpotenzial herausragend.Interessant sind die Marktanteile, die der Einzelhandel bezogen auf den gesamten privaten Verbrauch erzielt. In den deut-schen Landkreisen sind es knapp 27 Pro-zent, in den Schweizer Agglome rationen Basel und Zürich etwa 25 Prozent, in den ländlichen Schweizer Kantonen immer-hin noch etwa 27 Prozent. Vor allem im Gebiet Haut-Rhin, also Elsass, verfügt der Einzelhandel – bezogen auf den ge-samten priva ten Verbrauch – über einen höheren Stellenwert. Dort hält er einen hohen Anteil von 34 Prozent (siehe Ta-belle links).

IHK-Kaufkraftanalyse

Das potenzial ist weiter hoch

Bild

: Fot

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Kaufkräftig und mobil: So sind die Kunden in der grenznahen Region.

Die gesamte Kaufkraft der Einwohner in der Grenzregion Hochrhein-Bodensee.

Kaufkraft insgesamt davon einzelhandelsrelevante Kaufkraftin Mio. EUR in Mio. EUR Anteil in %

Landkreise

Konstanz 5.320,1 1.424,4 26,7

lörrach 4.368,2 1.154,9 26,4

waldshut 3.110,3 834,9 26,8

kantone

aargau 15.321,4 4.127,5 26,9

Basel 13.713,7 3.539,8 25,8

schaffhausen 1.916,7 525,2 27,4

thurgau 5.830,7 1.622,2 27,8

zürich 39.960,8 10.155,4 25,4

département

Haut-rhin 15.259,7 5.256,9 34,4

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31Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Die durchschnittlichen Einzelhandelskauf-kraftwerte je Einwohner unterstreichen die hohen Potenziale. Während innerhalb der drei deutschen Landkreise der Land-kreis Lörrach noch den höchsten Wert von 5.188 Euro je Einwohner pro Jahr erreicht (siehe Grafik rechts oben), erzielen alle Schweizer Anrainerkantone Werte von fast 7.000 Euro je Einwohner jährlich und mehr. Der Einwohner des Kantons Zürich hat sogar 8.048 Euro im Jahr für den De-tail- oder Einzelhandel verfügbar. Vor allem die Bürger jenseits des Rheins in Haut-Rhin liegen mit 7.103 Euro doch erheblich über den Werten der deutschen Landkrei-se. Erklärbar ist dieses Kaufkraftgefälle unter anderem mit den unterschiedlichen Einkommens- und Steuer niveaus sowie dem Ausgabeverhalten – bezogen auf den gesamten Verbrauch.Die Daten über das gesamte Kaufkraftpo-tenzial in der Region erlauben bemerkens-werte Rück schlüsse auf die tatsächlichen Auswirkungen der grenzüberschreitenden Kaufkraftströme. Der gesamte Einzelhan-delsumsatz in der Region Hochrhein-Bodensee liegt in etwa auf dem Niveau der verfügbaren Kaufkraft, also bei 3,4 Milliarden Euro. Diesen Umsatz tätigt der hiesige Einzelhandel nicht nur mit der an-sässigen Bevölkerung, sondern auch mit Kunden aus der Schweiz, den Touristen und in geringem Maße mit französischen Verbrauchern. Die Umsätze aus dem Tou-rismus und die jenigen, die aus der Schweiz zufließen, sind in besonderem Maße her-vorzuheben. Während Kunden aus dem Elsass eigentlich nur in Städten wie Weil am Rhein und Lörrach mit einem Umsatz-anteil von etwa fünf Prozent bemerkt wer-den, spielen Touristen und die Schweizer Kunden für die gesamte Kammerregion eine bedeutendere Rolle.Aufgrund vorhandener Erkenntnisse lässt sich schätzen, dass die Touristen im Einzel-handel der IHK-Region etwa 200 Millionen Euro ausgeben. Stabiler sind schweizeri-sche Umsatzdaten, die einen Umsatz von etwa 700 Millionen Euro anzeigen. Werden diese 700 Millionen Euro Umsatz zu den genannten 19,97 Milliarden Euro ins Ver-hältnis gesetzt, zeigt sich ein Anteil von drei bis vier Pro zent. Das bedeutet, dass von 100 Franken, die ein Schweizer im Detail- oder Einzelhandel zur Verfü gung hat, etwa drei bis vier Fran-ken in den Einzelhandel des IHK-Bezirks Hochrhein-Bodensee fließen. In diesem Korridor bewegen sich die Umsätze aus

der Schweiz, die natürlich durch wechseln-de Währungskurse variieren.Die Intensität in den einzelnen Einkaufs-städten ist unterschiedlich. Den bedeu-tendsten Zuspruch erfahren die zentralen Einkaufsstädte wie Konstanz, Lörrach, Weil am Rhein und Waldshut-Tiengen so-wie die Hoch rheingemeinden generell. Die Umsatzanteile aus der Schweiz erreichen Werte von annähernd 40 Prozent. Dann nimmt die Ein kaufsintensität in die ande-ren Städte und Gemeinden ab. Allerdings spüren selbst Städte im Schwarzwald wie Todtnau und St. Blasien, im Hegau wie Engen und Singen, und im Linzgau wie Stockach noch den Schweizer Zufluss. Keine aktuellen Erkenntnisse gibt es über Ein kaufsströme in Richtung der Schweiz. Aufgrund der IHK-Marktbeobachtung kann aber davon ausge gangen werden, dass die Schweizer Zentren Zürich und Basel sowie die nahe liegenden Grenzstädte Kreuzlingen, Schaff hausen, Rheinfelden und der „Tanktourismus“ für eine annä-hernd ausge glichene Bilanz sorgen. Daher profitieren alle Beteiligten von der Grenzsi-tuation. Die Verflechtungen in genanntem Maße machen letztlich auch eine Grenzre-gion aus. Sie gehören einfach dazu.Die Kaufkraftanalyse zeigt, dass der Ein-zelhändler in der Region eine Bevölkerung mit hohem Kauf kraftpotenzial ansprechen kann. Trotz der vorhandenen Landesgrenze sind die Bürger diesseits und jenseits des Rheins hochmobil. Keine Einkaufsstadt kann sich ihrer Kunden sicher sein. Zwar gibt es noch traditionelle Einkaufsbeziehun-gen. Diese werden aber immer mehr durch ein geändertes Kundenverhalten überla-

gert. Deutlich wird, dass der Einzelhändler um seine Kundschaft kämpfen muss.Ein Grund mehr, dass sich der Einzelhänd-ler in seiner Einzelhändlergemeinschaft in Form von Aktionsgemeinschaften, Wer-be- und Förderungskreisen oder Gewer-bevereinen einbringt, um seine Stadt als Einkaufsstadt so zu präsentieren, dass sie auch aus der Ferne, aus dem weiteren Einzugsbereich, umfassend wahrgenom-men wird. Städte und Gemeinden, denen das gelingt, können davon aus gehen, in starkem Maß von dem herausragenden Kaufkraftpotenzial zu profitieren. Dazu ge-hört auch, dass in die Einzelhandelsmar-ketingstrategien stärker als bisher andere Branchen wie die Gastronomie eingebun-den werden, um noch nachhaltiger den Kunden begeistern zu können.Wichtig ist ebenfalls, dass sich die Stadt-verantwortlichen in hohem Maß um die Erfolgsfaktoren ihrer Einkaufsstadt bemü-hen. Dies sind unter anderem die Aufent-haltsqualität und vor allem die Erreichbar-keit. Letztlich entscheiden immer noch die Autowege, ob einer Stadt eine gute oder schlechte Erreichbarkeit attestiert wird. Bewertungskriterien sind auch der Verkehrsfluss, ausreichende Park plätze und die Kundenwege vom Parkplatz in die Geschäftslagen. Die städtebauliche Einkaufskompo nente ist daher nicht zu unterschätzen.Entsprechend ist die Pflichtpartnerschaft zwischen Stadtverantwortlichen und örtli-chem Handel immer noch ein entscheiden-der Erfolgsfaktor, die durch ein Zentren- oder Märktekonzept zu sichern ist. � Bertram�Paganini

Durchschnittliche einzel-handelsrelevante Kaufkraft

je Einwohner in der Grenzregion Hochrhein-

Bodensee in Euro pro Jahr.

Konstanz 5.156

lörrach 5.188

waldshut 5.004

aargau 7.303

Basel 7.860

schaffhausen 7.117

thurgau 6.962

zürich 8.048

Haut-rhin 7103

DeutschlandSchweiz

FrankreichQuellen: GfK, Nürnberg; IHK-Berechnungen

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32 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Langfristige Leistungsfähigkeit setzt die Balance aller Lebens-bereiche voraus. Einseitige Belastung führt zu Verschleiß-

erscheinungen, Frustration und Stress. Zeit, Gelassenheit und mehr Lebensqualität lassen sich durch eine selbstbestimmte, balancierte Lebensgestaltung gewinnen. In einem zweitägi-gen Training am 24. und 25. Februar in Schopfheim lässt sich erfahren, wie man berufl iche Zielplanung mit individuellen Le-bensmotiven verknüpfen kann. � ep

INformatIoNEva Pfl ugrad | Tel.: 07622 3907 232 | eva.pfl [email protected]

groß- und Einzelhändler, die Filialleitungen, Regional- oder Verkaufsleitungen anstreben, können mit einer Weiterbil-

dung zum Handelsfachwirt den Grundstein für ihre Karriere legen. Der Lehrgang zum Handelsfachwirt verbindet Kenntnisse der betrieblichen Organisation mit Know-how aus Handelsmar-keting, Beschaffung und Logistik sowie Führungskompetenz. Er ist geeignet für alle Absolventen eines Ausbildungsberufes im Handel, die über eine mindestens einjährige Berufserfahrung verfügen. Er startet voraussichtlich im März in der IHK in Schopf-heim und fi ndet dienstags und donnerstags abends von 17.30 bis 20.45 Uhr statt, gelegentlich auch samstags vormittags. Interessenten sind eingeladen zur Informationsveranstaltung am 8. Februar ab 16 Uhr in der IHK in Schopfheim.� js

INformatIoN uNd aNmelduNGNicole Schmidt | Tel.: 07622 3907-266 | [email protected]

zweitägiges training

Work-Life-Balance

weiterbildung

Handels fachwirt/in

Bilanzbuchhalter/innen besetzen wichtige Positionen im Ma-nagement und ermöglichen durch ihre Kenntnisse im Finanz-

und Rechnungswesen eine erfolgreiche Unternehmensentwick-lung. Mit der neuen internationalen Ausrichtung des Lehrgangs zum/zur Geprüften Bilanzbuchhalter/in wird den geänderten An-forderungen durch das Bilanzmoderinisierungsgesetz Rechnung getragen. Am 22. März beginnt in der IHK in Schopfheim ein neuer Lehrgang, der die Weiterbildung in vier Semestern anbietet: Der berufsbegleitende Unterricht abends und samstags wird ergänzt durch drei kompakte Wochen. Der Lehrgang vermittelt neben fi nanzwirtschaftlichem Management, Kosten- und Leis-tungsrechnung, Jahresabschluss und betrieblicher Steuerlehre solide Kenntnisse im HGB sowie in IFRS.� js

INformatIoN uNd aNmelduNGJohanna Speckmayer | Tel.: 07622 [email protected]

turbolehrgang in vier semestern

geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in

Knapp zwei Wochen läuft noch die Bewerbungsfrist für den Jobmotor 2010: Bis 15. Februar können sich Unternehmen

aus der Region bewerben, die im zurückliegenden Jahr viele sozialversicherungspfl ichtige Arbeitsplätze geschaffen haben. Die Badische Zeitung veranstaltet den Wettbewerb gemeinsam mit den drei Industrie- und Handelskammern im Regierungs-bezirk Freiburg, dem WVIB sowie mit der Handwerkskammer Freiburg nun zum fünften Mal.Bewerben können sich die kleinen und großen Jobmotoren in drei Kategorien: Kleine Betriebe mit bis zu 19 Mitarbeitern, mittlere Betriebe mit 20 bis 199 Mitarbeitern und große Un-ternehmen mit über 200 Mitarbeitern. Gezählt werden sozi-alversicherungspfl ichtige Stellen. Zudem gibt es auch wieder einen Sonderpreis, der dieses Mal an eine Firma vergeben werden soll, die sich besonders kreativ dem Thema betrieb-liches Gesundheitsmanagement gewidmet hat. Die Bewer-bungsunterlagen sind auf den Internetseiten der Badischen Zeitung abrufbar. Am 18. März werden die Gewinner bei einer festlichen Preisverleihung in der Meckelhalle der Freiburger Sparkasse geehrt. Als Ehrengast wird der baden-württem-bergische Wirtschaftsminister Ernst Pfi ster erwartet.� wis

www.bz-online.de/jobmotor

jobmotor 2010

Bewerbungen bis 15. Februar

geistige Fitness und ein gut trainiertes Gedächtnis sind bei den wachsenden Anforderungen im Berufsleben unabdingbar.

Deshalb sollte man lernen, seine mentalen Ressourcen optimal zu erkennen und praktisch zu nutzen. Mit seinem Gedächtnis- und Potenzialtraining bietet der Trainer und Buchautor Thomas Drach am 2. März in Schopfheim einen Powertag für alle an, die ihr geistiges Potenzial systematisch fördern möchten. � ep

INformatIoN uNd aNmelduNGEva Pfl ugrad | Tel.: 07622 3907 232 | eva.pfl [email protected]

training

powertag fürs gedächtnis

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34 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Anz_CNC-Schleifservice.qxd:Anz_Sonderwe.Fertigung_2c.qxd 07.07.2010 14:59 Uhr Seite 1

Für ihren engagierten Einsatz und ihre Treue zum Betrieb zeich-nete Dietmar Kühne Ende Dezember sechs seiner Mitarbeiter

aus. Im Mittelpunkt der Ehrungen stand Gesamtfertigungsleiter Klaus Pfeiffer (auf dem Bild links zusammen mit Geschäftsfüh-rer Dietmar Kühne), der für seine vierzigjährige Betriebszugehö-rigkeit mit einer Ehrenurkunde der IHK ausgezeichnet wurde. Ebenso wurden Elisa La Masa (20 Jahre), Franz Dörflinger (15 Jahre), Pietra Saladino, Ömer Polat und Maria Moceri (alle 10 Jahre) ausgezeichnet. Das Waldshuter Unternehmen Ernst Kühne Kunststoffwerk hat ein gutes Jahr 2010 hinter sich. Dietmar Kühne konnte aufgrund der guten Konjunktur im vergangenen Jahr elf neue Arbeits-plätze schaffen. Auch 2011 rechnet er mit einem merklichen Wachstum. � ae

ernst Kühne Kunststoffwerk

treue Mitarbeiter geehrt

Die Sieger des Radolfzeller Businessplan-Wettbewerbs für den Einzelhandel stehen fest: Über den ersten Platz darf sich

Martina Krautwurst freuen. Sie möchte ein Ladengeschäft für Perlen und Accessoires, Schmuck und Handtaschen eröffnen. In ihrer „Klunkerbox“ will sie außerdem Workshops und Bas-telkurse anbieten. Der zweite Preis geht an Esther Stimm, die mit ihrer „Lesebucht“ vom Start-up-Center in die Stadtmitte umziehen und diese wesentlich vergrößern will. Lifestyle, Le-ben und Lesen sowie Genießen mit allen Sinnen – all das soll in der Lesebucht mit modernem Buchantiquariat, Bistro und Veranstaltungen möglich sein. „Bodensee mein See“ ist eine neue Marke für Sport- und Freizeitkleidung, die Jens Mauch in seinem künftigen Geschäft anbietet. Auch die Jury überzeugte dieses Konzept, sie vergab hierfür den dritten Platz. Der Start in die Selbstständigkeit wird für den ersten Platz mit 5.000 Euro, für den zweiten Platz mit 4.000 Euro und für den dritten Platz mit 3.000 Euro unterstützt. Alle Preisträger profitieren außerdem von Sach- und Beratungsleistungen. Veranstalter des Wettbewerbs war die Wirtschaftsförderung von Radolfzell. � wis

Businessplanwettbewerb von radolfzell

Sieger gekürt

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35Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

IHK Hochrhein-Bodensee RegioRepoRt

Das Projekt Wirtschaft macht Schule bietet am 16. Februar Schülern aus

Konstanzer Grund-, Haupt- und Realschu-len wieder einen Zukunftstag an. Gestar-tet hat das Projekt die IHK Hochrhein-Bodensee in Zusammenarbeit mit der Nycomed Pharma, der Siemens AG, den Edeka Frischemärkten Baur, dem Institut Dr. Ing. Paul Christiani, der Stadt Konstanz, der Dentsply DeTrey, der Volksbank, der KAB Coaching, der BBQ Südwestmetall sowie den Wirtschaftsjunioren und der Handwerkskammer Konstanz. Es soll helfen, die Ausbildungsreife der Jugend-lichen zu fördern und den Schülern das Arbeitsleben nahe zu bringen. Rund 300 Schüler werden zum bereits fünften Zu-kunftstag erwartet. Sie bekommen eine

Menge nützlicher Tipps aus erster Hand rund um die Lehrstellenbewerbung und die Berufswahl.In den Räumen des Konstanzer Pharmaun-ternehmens Nycomed, der Entsorgungs-betriebe der Stadt und der Bildungsaka-demie der Handwerkskammer werden Vorträge und Übungen rund um die Be-werbung angeboten. Azubis stellen in der Bildungsakademie ihre Berufsbilder vor, und Vertreter der Konstanzer Wirtschafts-junioren geben im Gebäude der Entsor-gungsbetriebe in Vorträgen Einblicke in gutes Benehmen und bieten Übungen dazu an.� ae

lehrstellenbewerbung und Berufswahl: zukunftstag 2011

Berufspraktiker helfen Schülern

Einblicke in die Praxis erhalten Schüler beim Projekt Wirtschaft macht Schule.

Bild

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36 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Als der Career Service und das Men-toringprogramm vor zehn Jahren an

der Universität Konstanz eingerichtet wurden, hatten sie Modellcharakter. Der Career Service war erst die zweite Grün-dung dieser Art in Baden-Württemberg, dem Mentoringprogramm kam sogar eine Vorreiterrolle zu. Heute sind beides feste Einrichtungen, die als Service für Studierende, Absolventen und Doktoran-den unverzichtbare Beratungstätigkeit leisten. Ende vergangenen Jahres ka-men die Kooperationspartner Universität Konstanz, Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG), IHK Hochrhein-Bodensee und die Agentur für Arbeit Konstanz in einer Jubiläumsver-anstaltung an der Universität Konstanz zusammen, um Bilanz zu ziehen. Der Festvortrag von Kolja Briedis vom Hoch-schul-Informations-System (HIS) stand unter der Überschrift: „Kompetent, mo-tiviert, flexibel? Anforderungen an Absol-ventenprofile im Wandel“. Der Career Service wurde als gemein-same Initiative der IHK, der Agentur für

Arbeit Konstanz (damals noch Arbeitsamt Konstanz) und der Universität ins Leben gerufen. Die Einrichtung, die Studieren-de, Absolventen und Doktoranden in allen Fragen der beruflichen Orientierung, des Berufseinstiegs und der Karrieremöglich-keiten berät, kann heute auf insgesamt über 1.400 Beratungsgespräche sowie auf eine steigende Nachfrage verweisen. Hinzu kommen über 300 Vorträge, Be-werbungstrainings und Firmenpräsenta-tionen, mit deren Hilfe sich Studierende und Absolventen über Berufsfelder, Be-werbungsstrategien und potenzielle Ar-beitgeber informieren können. Auf der anderen Seite nutzen seit acht Jahren über 2.000 Arbeitgeber die zentrale On-line-Stellenbörse des Career Service, um unter den Studierenden und Absolventen der Universität Konstanz potenzielle Mit-arbeiter zu finden. Das Mentoringprogramm war bei seiner Gründung vor zehn Jahren in doppelter Hinsicht Modellprojekt: Es war nicht nur das erste in Baden-Württemberg, das Studentinnen, Absolventinnen und Dok-

torandinnen den Weg in gute Positionen und Führungsetagen ebnete, sondern auch als hochschulübergreifende Koope-ration zwischen der Universität Konstanz und der HTWG Konstanz einzigartig. Rund 430 junge Frauen, die „Mentees“, können bis heute vom Wissen und von den Netzwerken erfahrener Mentorinnen profitieren. Rund 200 Frauen aus allen beruflichen Fachrichtungen, von der Un-ternehmerin über freie Berufe bis zu Füh-rungskräften aus Politik und Wirtschaft, bieten im Mentoringprogramm ihre Un-terstützung an. Sowohl der Career Service als auch das Mentoringprogramm haben ihre Aktivi-täten grenzüberschreitend ausgeweitet. Während die Vernetzung der Career Ser-vices am Bodensee mithilfe der Internati-onalen Bodenseehochschule (IBH) jüngst erste gemeinsame grenzüberschreitende Veranstaltungen ermöglicht hat, wurde 2007 ebenfalls im Rahmen der IBH das Bodensee-Mentoring gegründet und hat die Universitäten Zürich, St. Gallen und Basel als Mitglieder.� ae

zehn jahre career service der universität Konstanz

Zweck ist die Karriereförderung

Das wäre doch ein passendes Praktikum: Seit zehn Jahren hilft der Career Service der Uni Konstanz seinen Studie-renden, Kontakte zu potenziellen Arbeit-gebern zu knüpfen – und umgekehrt.

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37Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Hurt_grau_Hurt_grau 19.11.10 13:03 Seite 1

Licht spielt sowohl in Bürogebäuden als auch im gewerblichen und indus-

triellen Bereich eine große Rolle. Bei optimiertem Einsatz steht die Beleuch-tung für effi zienten Energieeinsatz, ver-besserte Ergonomie und angenehme Arbeitsatmosphäre. Dem gegenüber steht ein immenser Stromverbrauch, wenn veraltete Beleuchtungssysteme eingesetzt werden. Studien haben er-geben, dass circa zehn Prozent des ge-samten Stromverbrauchs in Deutschland allein für die Beleuchtung benötigt wird. Praxisbeispiele haben erwiesen, dass durch moderne Beleuchtungstechnik Stromeinsparungen von bis zu 50 Pro-zent möglich sind. Im Rahmen des Workshops erläutern Experten die energetischen und licht-technischen Grundlagen und Zusam-menhänge für die Beleuchtung in Pro-duktionshallen. Die Teilnehmer lernen Berechnungsformeln und Kenngrößen kennen, mit welchen sich künftig eine grobe Dimensionierung von Beleuch-tungsanlagen abgeben lassen. Zudem erläutert ein Unternehmensvertreter der Firma Dunkermotoren GmbH aus Bonn-dorf, durch welche Sanierungsmaßnah-men eine deutliche innerbetriebliche Effi zienzverbesserung erzielt werden konnte.Der Workshop fi ndet am Donnerstag, 17. Februar, ab 16 Uhr im Hotel Bercher statt und ist kostenlos. Die Teilnehmer-zahl ist begrenzt.� sp

aNmelduNGJanett Raetz | Tel.: 07622 3907-260E-Mail: [email protected]

workshop zu energieeffi zienz

Beleuchtungskonzeptefür produktionshallen

öffNuNGszeIteN

montags bis donnerstags von 8.30Uhr bis 16.30Uhr, freitags von 8.30Uhr

bis15Uhr. das Info- und servicecenterist montags bis donnerstags durch-gehend von 8Uhr bis 17Uhrund

freitags von 8Uhrbis 16Uhr besetzt.

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38 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

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Seit dem laufenden Wintersemester bietet die Hochschule Konstanz, Tech-

nik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) den Studiengang Wirtschaftsrecht an. Ein vergleichbares Fach wird bislang an kei-ner weiteren staatlichen Hochschule im südlichen Baden-Württemberg gelehrt. Der neue Studiengang verknüpft juristi-sche und betriebswirtschaftliche Studien-inhalte sinnvoll miteinander und schließt damit die Lücke zwischen der herkömm-lichen juristischen Ausbildung und einem betriebswirtschaftlichen Studium. Was kann ein Wirtschaftsjurist einem Unternehmen bieten? Wo liegen die wesentlichen Unterschiede zu einem Volljuristen? Schon in der Struktur, dem Praxisbezug und der Dauer der Ausbil-dung unterscheiden sich das Jura- und das Wirtschaftsrechtsstudium wesent-lich. Die Ausbildung der Volljuristen ist in erster Linie auf die klassischen juristi-schen Berufe des Richters, des Staatsan-waltes, des Rechtsanwaltes oder auf eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung konzipiert. Die Ausbildungsdauer setzt sich zusammen aus neun Semestern Regelstudienzeit sowie einem zweijähri-gen Vorbereitungsdienst und dauert so-

mit in Summe mindestens sechseinhalb Jahre. Dagegen dauert die Ausbildung eines Wirtschaftsjuristen nach dem Stu-dienplan der HTWG sieben Semester und schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Laws (LL.B.) ab. Darin eingeschlossen ist ein praktisches Studi-ensemester. Die Studierenden sind durch den ständigen Bezug zur Praxis – auch die Abschlussarbeit wird in der Regel in ei-nem Unternehmen angefertigt – auf den Berufseinstieg bestens vorbereitet. Alle Hochschullehrer verfügen selbst über langjährige Praxiserfahrung und stellen so den Einfl uss der unternehmerischen Pra-xis in das Studium sicher. Für Absolven-ten, die es vorziehen ihr Wissen weiter zu vertiefen, wird die HTWG-Konstanz einen drei-semestrigen Masterstudiengang an-bieten, der mit dem akademischen Grad Master of Laws (LL.M.) abschließt. Wirt-schaftsjuristen sind somit bereits nach dreieinhalb Jahren (Bachelor) oder nach fünf Jahren (Master) Regelstudienzeit für den Arbeitsmarkt ausgebildet.Während bei der klassischen juristischen Ausbildung häufi g die wirtschaftlichen Grundkenntnisse und der Blick auf das praxiswesentliche fehlen, vermisst

man bei Wirtschaftswissenschaftlern nicht selten den geschärften juristi-schen Blick. Volljuristen können, wenn Gerichtsverfahren unumgänglich sind, diese selbstständig durchführen. Ohne Zusatzausbildung stoßen sie häufi g an Grenzen, insbesondere wenn betriebs-wirtschaftliche Aspekte zu berücksichti-gen sind. Hier setzt der Wirtschaftsjurist an: Er verfügt ebenso über Know-how in den betriebswirtschaftlich besonders relevanten Rechtsgebieten wie auch in den wichtigen betriebswirtschaftlichen Disziplinen selbst, wie zum Beispiel Sta-tistik, Steuern, Bilanzierung, Finanzierung oder Finanzbuchführung, um nur einige Bereiche aus dem Konstanzer Curriculum zu nennen. Überdies besteht die Mög-lichkeit, die rechtlichen Grundkenntnis-se in den Schwerpunkten Gewerblicher Rechtsschutz, Contract Management/Negotiation oder Compliance/Corporate zu vertiefen.An der HTWG-Konstanz stehen jedes Wintersemester 43, im Sommersemes-ter jeweils 36 Studienanfängerplätze zur Verfügung.� wis

www.htwg-konstanz.de/wrb

HtwG Konstanz startet studiengang wirtschaftsrecht

praxisnäher, schneller, kompetenter

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39Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

leHrGäNGe uNd semINare der IHKdatum tHema veraNstaltuNGsort euroInformationen: Konstanz, tel.: 07531 2860-133; schopfheim, tel.: 07622 3907-230

ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490

Training für Auszubildende

14.02.11 Sozialkompetenz entwickeln- Basiskurs Schopfheim 99

15./17.02.11 Prüfung – Locker, Leicht und Lernbar Konstanz/Schopfheim 99

28.02./01.03.11 Der Kunde am Telefon – die richtigen Worte finden Konstanz/Schopfheim 99

08. – 11.03.11 Vorbereitung auf die Abschlussprüfung für Einzelhandel und Verkauf Schopfheim 180

18.03.11 Mehr Wirkung durch gute Rhetorik und professionelles Präsentieren Konstanz 99

28./31.03.11 Benimm ist IN! Basics Schopfheim/Konstanz 99

Training für Ausbilder

09.02.11 Ausbilderreihe – Organisation von Ausbildung Konstanz 120

15.02.11 Umgang mit Azubis Schopfheim 240

außenwirtschaft

ab 04.02.11 Sachbearbeitung Außenwirtschaft – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 620

29.03.11 Export-, Zoll- und Versandpapiere richtig erstellen – Übung macht den Meister! Schopfheim 240

Bewachungsgewerbe

07. – 11.02.11 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe gem. 34a der Gewerbeordnung Konstanz anfragen

Büromanagement/finanz- und rechnungswesen/marketing und vertrieb

auf Anfrage Verkaufsprofi für den Mittelstand – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Engen am Bodensee anfragen

ab 10.02.11 Buchführung und Abschluss – Grundstufe – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 460

ab 14.02.11 Professionelles Office-Management – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 460

14./22.03.11 Telefontraining – Der gute Ton am Telefon Schopfheim/Konstanz 240

18./21.03.11 Das aktuelle Reisekosten- und Bewirtungsrecht Schopfheim/Konstanz 240

25.03.11 Professionelle Argumentation im Verkauf Konstanz 240

fremdsprachen

ab 28.02.11 Business English 1 – Lehrgang mit IHK-Zertifikat VHS Rheinfelden 429

ab 02.03.11 Business English 2 – Lehrgang mit IHK-Zertifikat VHS Rheinfelden 429

ab Frühjahr 2011 Geprüfte/r Fremdsprachenkorrespondent/in – englisch Stockach anfragen

führung/persönlichkeitsentwicklung

24.02. + 01.04.11 Mitarbeiter verantwortlich führen: Training für Meister und Vorarbeiter Konstanz 390

24. + 25.02.11 Work-Life-Balance Schopfheim 390

02.03.11 Gedächtnis- und Potentialtraining – Ein Powertag Schopfheim 240

10.03.11 Einfach lebendig schreiben Konstanz 240

Gaststättenunterrichtung

regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 75

Gesundheit/pflege

auf Anfrage Präsenzkraft in der Pflege – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Singen/Waldshut anfragen

ab Frühjahr 2011 Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen IHK Überlingen anfragen

29.03. + 31.05.11 Sicher und gelassen im Stress Konstanz 360

projekt- und Qualitätsmanagement

auf Anfrage Projekte planen und steuern mit MS Project Schopfheim 390

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40 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

leHrGäNGe uNd semINare der IHKdatum tHema veraNstaltuNGsort europrojekt- und Qualitätsmanagement

21. – 23.03.11 QM-Grundlehrgang Konstanz anfragen

23. + 24.03.11 QM-Lehrgang „Prüftechnik“ Konstanz anfragen

24.03.11 Lehrgangs-Modul „Qualitätstechnik“ Konstanz anfragen

technik/umwelt/verkehr

Frühjahr 2011 Technik für Kaufleute – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 650

15. – 17.03.11 sowie31.03. – 01.04.11

Fachkundenachweis/Fortbildung nach EfbV, TgV, Abfallbeauftragte, DepV Schopfheim/Konstanz anfragen

wirtschaftsrecht

29./30.03.11 Umsatzbesteuerung grenzüberschreitender Dienstleistungen D/EU-CH Konstanz/Schopfheim 90

prüfungslehrgänge

Herbst 2011 Geprüfte/r Buchhalter/in IHK Konstanz 1.950

März 2011 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Schopfheim/Konstanz 3.950

Herbst 2011 Geprüfte/r Industriefachwirt/in Schopfheim 2.950

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Handelsfachwirt/in Schopfheim 2.950

Herbst 2011/auf Anfrage Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Schopfheim/Konstanz 2.950

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Überlingen 3.250

auf Anfrage Geprüfte/r Medienfachwirt/in auf Anfrage 3.950

Frühjahr 2011 Fachwirt/in für Wellness und Beauty IHK – Fernstudium mit 20 Präsenztagen Ihringen 4.350

auf Anfrage Geprüfte/r Fachkauffrau/-mann Einkauf und Logistik Maulburg 2.950

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Fremdsprachenkorrespondent/in Stockach 2.000

Frühjahr 2011 Tourismusfachwirt/in Überlingen 2.950

Frühjahr 2011 Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen IHK Überlingen 2.950

Frühjahr 2011 Fachwirt/in für die Textil- und Bekleidungswirtschaft Bad Säckingen 3.500

April 2011 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in + Betriebswirt/in Überlingen 6.200

März 2011 Kombinierter Studiengang Technische/r Fachwirt/in + Technische/r Betriebswirt/in Überlingen 6.950

März 2011 Geprüfte/r Betriebswirt/in Schopfheim 3.700

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen/Bad Säckingen anfragen

Nov. 2011/Frühjahr 2011 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Singen/Bad Säckingen anfragen

Herbst 2011 Geprüfte/r Industriemeister/in Chemie Rheinfelden anfragen

auf Anfrage Geprüfte/r Industriemeister/in Textil Bad Säckingen anfragen

auf Anfrage Industriemeister/in Kunststoff und Kautschuk Schopfheim anfragen

Herbst 2011 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Lörrach/Konstanz 2.100

Januar 2011/Herbst 2011 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Schopfheim/Singen 3.950

Herbst 2011/Frühjahr 2011 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Schopfheim/Singen 3.700

auf Anfrage Vorkurs „Naturwissenschaftliche Grundlagen“ für Industriemeister u. Elektrofachkräfte Schopfheim 200

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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41Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Firmen

Zrinski fertigt den Parabolspiegelbelag für Riesenradioteleskope

Ohr und Auge der WeltWurmlingen. Im Südwesten Deutschlands gibt es eine gan-ze Reihe von mittelständischen Industriefirmen, die aufgrund ihres Wissens und ihres Könnens in der Lage sind, auch die ungewöhnlichsten Projekte zu bewältigen. Dafür ist die Wurm-linger Zrinski AG, 1984 vom Werkzeugmacher Josef Zrinski gegründet und heute von ihm und seinem Sohn Daniel geführt, ein gutes Beispiel. Das Unternehmen ist mit hochpräzisen Teilen in der Medizintechnik sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik tätig und beschäftigt knapp 170 Mitarbeiter.Derzeit steht ein Großauftrag, den die Firma während der ver-gangenen sechs Jahre bewältigte, kurz vor dem Abschluss: die Fertigung von über 7.000 Aluminiumpaneelen für die Para-bolspiegel des weltgrößten Radioteleskop-Projektes „ALMA – Atacama Large Millimeter Array“ in der chilenischen Atacama-Wüste. Amerikanische und europäische Weltraumforschungs-organisationen errichten dort auf einem Plateau in 5.000 Meter Höhe – einem der trockensten und luftsaubersten Gebiete der Welt – ein Riesenradioteleskop für den Millimeter- und Submil-limeterbereich. Die Astronomen erhoffen sich grundlegende Erkenntnisse beispielsweise über den Urknall. Das ALMA-Investitionsvolumen liegt bei 650 Millionen Euro.Das Teleskop besteht nicht aus einer einzigen riesigen Schüs-sel, sondern aus 50 einzelnen Antennen-Schüsseln (acht von ihnen zeigt das Bild oben) mit einem Durchmesser von jeweils zwölf Metern. Sie sind so miteinander gekoppelt, dass sie wie eine einzige extrem große Antenne agieren. Die Antennen sind mithilfe eines Spezialfahrzeugs transportabel und können so

aufgestellt und angeordnet werden, dass sich zwischen ihnen Abstände von 150 Metern bis zu 16 Kilometern ergeben. Diese Abstandsänderungen lassen ALMA zu einer Art gigantischen Zoomobjektiv werden. Am Ende kombiniert der Alma-Computer alle eingehenden Daten und leistet dabei eine unvorstellbar hohe Zahl von Rechenoperationen pro Sekunde.Jeder einzelne der Parabolspiegel ist aus 264 Paneelen (leicht gewölbte Aluminiumplatten mit einer Grundfläche von je 0,7 Quadratmetern) zusammengesetzt. Zrinski fräst diese Panee-len jeweils aus einem 80 Kilogramm schweren Block heraus. Das entstehende Paneel wiegt nur noch acht Kilo und ist nur wenige Millimeter dick. Jedes Paneel hat wieder eine andere Wölbung, je nachdem wo es seinen Platz auf dem Spiegel hat. Die Spiegelelemente müssen mit einer maximalen Standardab-weichung von acht Tausendstel Millimetern zusammenpassen (ein menschliches Haar ist etwa achtmal so dick), und sie müs-sen absolut robust und verwindungssteif sein. Die Wurmlinger Firma hat es mit höchster Prozessoptimierung und moderns-ter Bearbeitungstechnologie geschafft, diese Vorgabe noch zu unterbieten. Das Verfahren dafür ist vor etwa acht Jahren innerhalb weniger Wochen entwickelt worden. Als der erste Prototyp fertig war, waren die Wurmlinger selbst überrascht, auf Anhieb die geforderte Toleranz erreicht zu haben. Außer den Spiegeln für die Atacama-Wüste war Zrinski inzwischen an mehreren anderen Projekten beteiligt, so an einer sehr großen Parabolantenne in Mexiko und einem Teleskop, das nahe dem Südpol steht.� orn

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42 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Firmen

Teningen/Ulm. Das alt eingesessene Speditionsunterneh-men Fross war in den Jahren 2008 und 2009 mit den durch die Wirtschaftskrise bedingten rückläufigen Transportmengen in ernstliche Schwierigkeiten geraten und im Sommer 2009 von dem Ulmer Speditions- und Logistikunternehmen Noerpel übernommen worden. Seither, so der neue Geschäftsführer Frank Irslinger, wurde Fross restrukturiert und hat inzwischen „das schwere Fahrwasser verlassen“. Fross hatte sich zu sehr auf die Spedition konzentriert und vor der Krise noch eine ganze Reihe von neuen Lastwagen angeschafft. Die neue Führung, der neben Irslinger der Noerpel-Finanzchef Wolfgang Britz und Karl-Heinz Fross angehören, hat alle Lkw veräußert und die Belegschaft um 60 Mitarbeiter (ausschließlich Fahrer, die sich zum Teil selbstständig gemacht haben) auf jetzt noch 120 Beschäftigte abgebaut. Man konzentriert sich auf die Sys-temspedition und auf Logistikaufgaben. Fross ist Mitglied des europaweit tätigen Verbundes IDS geblieben – auch Noerpel ist IDS-Mitglied, daher kannten sich die Spediteure – und hat 2010 circa eine Million Euro für EDV, Scantechnik und eine Rampenanlage aufgewendet. 2011 werden die Investitionen auf ähnlichem Niveau liegen. Für die Übernahme durch Noerpel war laut Irslinger maßge-bend, dass sich im Rahmen der regionalen Flächenstrategie der Ulmer das Freiburger Gebiet geradezu aufdrängte und Fross gute Kunden und Mitarbeiter hat. Das Jahr 2010 ist mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen worden, der Umsatz lag bei 24 Millionen Euro. Die Noerpel-Gruppe beschäftigt insgesamt an den deutschen Standorten Ulm, Kempten, Passau, Ravens-burg, Friedrichshafen und Teningen sowie in der Schweiz und der Tschechei 750 Mitarbeiter und erzielte 2010 einen Umsatz von 150 Millionen Euro (inklusive Fross). Das Unternehmen ist ebenfalls im Systemverkehr und der Logistik tätig und hat eine Reihe großer Kunden auch im Konsumgüterbereich wie Gar-dena und Cognis. Für Fross strebt Irslinger ein Wachstum von jährlich 10 Prozent im nationalen Bereich und von 20 Prozent im internationalen Bereich an. Stark ist man jetzt schon bei Verkehren nach Spanien, Österreich, Großbritannien und Skan-dinavien. Fross hat auch einen neuen Markenauftritt und wird parallel zum Noerpel-Auftritt zukünftig mit dem Logo „Fross bringt‘s“ in den Farben Schwarz-Gelb (siehe Bild oben) unter-wegs sein.� upl

Spedition Fross nach Übernahme durch Noerpel

„Schweres Fahrwasser verlassen“

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43Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

KURZ NOTIERTPreis für die „Seipp News“: Der neu gestaltete Newsletter des Einrichtungshauses Seipp Wohnen in Waldshut-Tiengen wurde ihm Rahmen des Interactive Media Award (IMA) 2010 als „Best in Class“ ausgezeichnet. Seipp hatte 2009 die Waldshuter Agentur Kommunikation und Design damit beauftragt, den bestehenden Newsletter umzugestalten. Prämiert wurde die neue Version für die grafi sche Darstellung, die aufwändige Programmierung und die inhaltliche Qualität. Seipp Wohnen wurde 1902 gegründet und beschäftigt an den Standorten in Waldshut und Tiengen 110 Mitarbeiter.

Der Outdoor-Lautsprecher „MAKE01“ (Bild) der SLG Kunst-stoff GmbH aus Bernau wurde vom Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff als „Produkt des Jahres 2011“ ausgezeichnet. An der Entwicklung haben zwölf Experten für Audio, Elektronik, Maschinenbau und

Kunststoff mitgearbeitet. Die SLG beschäftigt insgesamt 242 Mitarbeiter und produziert Kunststoffspritzgussteile für Automobilhersteller, Maschi-nenbauer sowie Unternehmen aus der Medizin-, Elektro- und Messtechnik.

Vier Unternehmen der Region zählen zu den Gewinnern der Euro-Toques-Firmen-Awards 2010: Zur „Woman of the year“ wurde Gabriele Stoll, Inhaberin des Schaugartens „Gourmieren & Curieren“ aus Hohberg bei Offenburg, gekürt. Die SYS Systemfi ltration GmbH aus Tuttlingen erhielt einen Technik-Award, die Rosegarden Manu-faktur aus Stockach einen Taste-Award und die Proho-ga GmbH & Co. KG aus Villingen-Schwenningen einen Innovations-Award. Der elf Kategorien umfassende Wett-bewerb wurde von der Euro Toques GmbH veranstaltet.

Grund zum Feiern hatten Hartmut Zepf und seine Mitarbeiter: Bei der Wahl zum Motorradhändler des Jahres 2010 hat das

Unternehmen Zweirad-technik Zepf aus Deißlingen bei Rottweil den zweiten Platz erreicht. Für den Preis des Fachmagazins „bike und business“ hatten sich 77 Betriebe beworben.

Zwei von vier Kategorien des bundesweiten Edeka-Supercups des Jahres 2010 haben Märkte aus der Region gewonnen: In der Kategorie „Selbständige Einzelhändler bis 1.000 Quadrat-meter Verkaufsfl äche“ landete der Edeka Frischemarkt Baur in Konstanz auf dem ersten Platz. Bei den selbständigen Einzel-händlern mit einer Verkaufsfl äche von 1.001 bis 2.000 Quadrat-metern schnitt der Edeka Aktiv-Markt Sutter in Buggingen als Bester ab. Bewertet wurden Atmosphäre, Kundenservice, Freundlichkeit der Mitarbeiter und Warenpräsentation.

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44 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Firmen

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KURZ NOTIERTZum ersten Mal in der Geschichte der Paschal-Gruppe hat die Mitarbeiterzahl die 500er-Marke überschritten. Der 500. Mitarbeiter selbst wurde vergangenes Jahr im neu errichteten Fertigungswerk in Indien eingestellt. Die Paschal-Gruppe mit Stammsitz in Steinach ist in 60 Ländern aktiv und spezialisiert auf Betonschalungen, Unterstützungssysteme und Schalungs-planungs-Software. Paschal hat 17 Tochtergesellschaften und internationale Beteiligungen sowie in Deutschland die Niederlassungen Arnstorf, Berlin, Gifhorn und München. Neu dazu gekommen ist im Januar das Service-Center in Quickborn bei Hamburg. Dort hatte Paschal bereits bis 2006 eine Niederlassung, sie dann aber an den Standort in Gifhorn verlagert. Als Grund für die Eröffnung des Service-Centers an der alten Adresse nennt das Unternehmen Kundenwünsche.

Die Brauerei Bauhöfer aus Renchen-Ulm konnte 2010 das Vorjahresergebnis halten und vermeldete dafür einen Ausstoß von 53.000 Hektolitern. Mit dem Ergebnis zeigte sich die Familienbrauerei, die 34 Mitarbeiter beschäftigt, zufrieden. Geschäftsführer Siegbert Meier betonte, die Fußballwelt-meisterschaft hätte dem Unternehmen im Sommer zwar ein Absatzhoch beschert, die niedrigeren Preise der großen, vor allem durch Fernsehwerbung bekannten Marken wür-den den kleineren Brauereien aber zu schaffen machen.

In eine neue Fertigungsanlage für Holzplatten investiert die Sedus Stoll AG an ihrem Standort in Geseke bei Paderborn insgesamt rund acht Millionen Euro. Sie wird bei der Sedus Systems GmbH gebaut und soll im Frühjahr 2012 in Betrieb genommen werden. Erste Komponenten sollen bereits im Herbst dieses Jahres einsatzbereit sein. Mehr Qualität, eine höhere Flexibilität und reduzierte Lieferzeiten sollen mit der neuen Anlage erreicht werden. Sedus Stoll hat seinen Firmen-sitz in Waldshut und ist ein international führender Komplett-anbieter für Büroeinrichtungen und Arbeitsplatzkonzepte.

Für ihren Einsatz im Umwelt- und Naturschutz hat die Tuttlinger Aesculap AG drei Initiativen mit dem Umweltpreis des Unternehmens ausgezeichnet (Bild). Prämiert wurden der Kindergarten Hausen a. A. für sein Natur- und Umweltschutz-projekt für Kinder, die Gruppe Schwarzwald-Baar in Donau-eschingen des Naturschutzbundes (NABU) für ihr Projekt zum Schutz der Tier- und Pfl anzenwelt baartypischer Feuchtgebiete sowie das Team Gewerbepark Neckartal Rottweil für die

Konzeptstudie „Energiegar-ten Neckartal“ von Max Burger. Die Beiträge wurden als gleichwertig bewertet und mit je 3.000 Euro prämiert.

FrieSenheim. Leitungswasser optimal aufzubereiten – mit diesem Ziel gründete der Ingenieur Erich Rasche 1986 in Frie-senheim die Gesellschaft Wasser und Gesundheit mbH (GWG). Das Unterneh-men ist eine Tochter der Mora GmbH, zu der auch die Med-Tronik GmbH gehört. Diese wie-derum ist seit 1979 in dem Bereich der komplementären und ganzheitlichen Medi-zin aktiv und entwi-ckelt, produziert und vertreibt Geräte dafür. Angetrieben von Kun-denwünschen begann Rasche schließlich von diesem ganzheitlichen Ansatz aus auch Gerä-te zur Trinkwasserauf-bereitung zu entwi-ckeln. „Die Kunden sind überwiegend ernäh-rungs- und gesundheits-bewusste Menschen“, erklärt Martin Sahr, Bereichsleiter für Entwicklung, technischen Support und Vertrieb. Nach dem Tod von Erich Rasche im vergangenen Jahr übernahm der Diplom-Ingenieur Friso Frank die Geschäftsfüh-rung sowohl von Med-Tronik als auch von der GWG, die zusammen rund 30 Mitar-beiter beschäftigen. Zwei verschiedene Geräte zur häuslichen Trinkwasseraufbereitung, die die Mitarbei-ter entwickeln, produzieren und vertrei-ben, hat die GWG zurzeit im Programm. Ein drittes soll in den nächsten Wochen auf den Markt kommen. Mit allen dreien will sich das Unternehmen von billigen Produkten anderer Anbieter absetzen. In Deutschland vertreibt die GWG die Produkte selbst, ist aber dabei, zusätz-lich dazu ein bundesweites Vertriebsnetz aufzubauen. Für den Export in 18 weitere Länder sind jeweils Händler vor Ort zu-ständig. Mehr als 1.000 Anlagen werden pro Jahr verkauft – „mit zunehmender Tendenz“, wie Sahr betont. � mae

25 Jahre GWG aus Friesenheim

Zum Aufbereiten von Trinkwasser

GmbH, zu der auch die

überwiegend ernäh-rungs- und gesundheits-

Eines der Gerätezur Trinkwasserauf-bereitung der GWG aus Friesenheim.

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46 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Firmen

Freiburg. Die Freiburger Brauerei Ganter hat sich nach den Worten von Katharina Ganter-Fraschetti, Mitglied der Geschäftsleitung, als „moderne Bier-manufaktur“ neu aufgestellt. Seit Mitte Januar ist die neue Produktionshalle in Betrieb. In den Neubau und die Anlagen investierte das Familienunternehmen mit seinen 78 Mitarbeitern rund 5,5 Millionen Euro. Auf 700 Quadratmetern haben in dem neuen Gebäude die ebenfalls neuen Produktionsanlagen – darunter sind 16 Gär- und Lagertanks, 5 Drucktanks sowie eine Fassabfüll- und Kälteanlage – ihren Platz. Sie ersetzten ihre 30 bis 35 Jahre alten Vorgänger. „Wir haben die letzten zehn Jahre kein Geld verdient“, sagte Geschäftsführer Detlef Frankenberger vor Journalisten. Das soll sich nun ändern: Dafür will Ganter sich als „Markenbrauerei im Hochpreis-segment“ etablieren und zwischen Of-fenburg und Lörrach einen Marktanteil von acht bis zwölf Prozent erreichen. Deshalb werden nur noch Ganterbiere und keine Handelsmarken mehr, die zuvor zwischen fünf und acht Prozent des Umsatzes ausmachten, gebraut. Die Produktions-

kapazität wurde verringert und reicht jetzt von 60.000 bis zu 90.000 Hektoli-tern. Ein Ausstoß von rund 80.000 Hektolitern im Jahr ist geplant, 2007 waren es noch 140.000 Hektoliter. Das Bier selbst soll Dank der modernen Technik länger haltbar sowie geschmacklich, farblich und was den Schaum angeht stabiler sein. „Das Bier wird insgesamt besser“, sagte der neue Braumeister Markus Dessecker. Wichtigs-te Marke von Ganter ist weiterhin das Frei-burger Pilsner. Dank der verschiedenen Tanks können nun vermehrt Spezialitäten in kleineren Chargen sowie alkoholfreie und verschiedene Mixgetränke hergestellt werden, kündigte er an.Ganter macht 40 Prozent seines Umsatzes über den Handel und 60 Prozent über die Gastronomie. 20 bis 25 Prozent entfallen dort auf alkoholfreie Getränke. 2010 war der Ausstoß so hoch wie 2009. Zahlen

nannte das Unternehmen nicht. Da die neuen Anlagen effizienter seien und zu-dem von Raum- auf Einzeltankkühlung umgestellt worden sei, würde die Hälf-te der Energiekosten, also rund 400.000 Euro pro Jahr, eingespart. Weitere Neuerung: In einem ehemali-gen Getränkemarkt am Brauereigelände eröffnete Ganter vergangenes Frühjahr die Freiburger Bierquelle, die neben Bier auch Gläser und Schürzen verkauft sowie Partyausstattung wie Biergarnituren und Kühlschränke für Feiern mit 10 bis 80 Per-sonen vermietet.� mae

Brauerei Ganter investierte 5,5 Millionen Euro

Neues Bier aus neuer Anlage

Villingen-SchWenningen. Die Poli-tesse, die Strafzettel verteilt, und der Post-bote, der die Pakete bringt, haben eines gemeinsam: Sie verwenden für ihre Arbeit mobile Erfassungsgeräte. Diese vertreibt die Warok GmbH aus Villingen-Schwennin-gen, die vergangenes Jahr ihr 25. Jubiläum gefeiert hat.Der Vertrieb mobiler Erfassungsgeräte für die automatische Identifizierung (Auto-ID)

macht heute 95 Prozent des Firmenum-satzes aus. Die übrigen fünf Prozent ent-fallen auf Dienstleistungen, Service sowie Entwicklung. Als Gunter Warok 1985 das Unternehmen gründete, spezialisierte er sich zunächst auf die Entwicklung von Soft-warelösungen für die mobile Datenerfas-sung. 1988 kam der Vertrieb der ersten Mobile-Computing-Produkte dazu – weite-re folgten. „In den 90er Jahren haben wir

uns dann auf die Hardware konzentriert“, sagt Dominik Rotzinger, der 1992 ins Unter-nehmen eingestiegen ist und 2003 Gunter Warok als Geschäftsführer abgelöst hat. Ab den 90er Jahren wuchsen Mitarbeiter-zahl und Umsatz. Heute hat Warok zehn Beschäftige. Der Umsatz stieg von unter einer Million Mark Ende der 90er Jahre auf 2,9 Millionen Euro 2008 und wuchs im Krisenjahr 2009 auf 3,7 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr folgte ein weiterer Sprung auf 5,6 Millionen Euro. Kunden des Villinger Unternehmens sind beispielsweise Softwarehäuser, System- integratoren, Wiederverkäufer und Unter-nehmensberatungen. Sie kommen außer-dem aus Bereichen, die von der Lager- und Speditionslogistik über das Behälterma-nagement und die Produktionsplanung bis hin zur Zählermontage und der Parkraum-überwachung reichen. � mae

25 Jahre Warok

Erfassungsgeräte auch für Postboten und Politessen

Ein Servicetechniker wartet eine Maschine mihilfe eines Geräts, das die Firma Warok vertreibt.

Blick in die neue Produktionshalle der Freiburger Brauerei Ganter.

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47Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Freiburg. Die Freiburger Cosinus Infor-mationssysteme GmbH hat im Jahr 2010 ihren Umsatz um 35 Prozent auf rund 8,1 Millionen Euro gesteigert. „Dieses Ergebnis ist deswegen bemerkenswert, weil wir im Vorjahr trotz der Krise keinen Umsatzrückgang hinnehmen mussten und von einem hohen Niveau aus ins Jahr 2010 starte-ten“, sagt Konstan-tin Petratos, Ge-schäftsführender Gesellschafter des IT-Dienstleistungs-hauses. Allerdings habe Cosinus vom Aufschwung des Mittelstands im vergangenen Jahr profitiert. Bei dem Unterneh-men arbeiten insge-samt 60 Mitarbei-ter, davon 45 am Firmensitz in Frei-burg, 9 am Standort in Mannheim sowie 6 am Standort in Villingen-Schwen-ningen. Cosinus ist spezia-lisiert auf die Ent-wicklung, Einrich-tung und Pflege von Software-Lösun-gen für mittelständi-sche Unternehmen auf Basis von Microsoft Dynamics NAV. Zu dieser Software, die zur Steuerung von Geschäftsprozessen dient, hat Cosinus Zusatzmodule entwickelt, die an die Kun-den angepasst werden. Dazu zählen zum Beispiel Firmen aus dem Bauneben- und Textilgewerbe, der Medizintechnik sowie dem Anlagenbau. Für die Betreuung von deren Auslandstöchtern greift Cosinus auf ein Microsoft-NAV-Netzwerk mit weltweit 4.000 Partnern zurück. Die Pläne der Firma: Bis 2015 sollen die Umsätze jedes Jahr um rund 20 Prozent steigen. Um dies zu erreichen setzt Cosi-nus neben dem Lizenzgeschäft auf den Service sowie das E-Business. � wis

Cosinus Informationssysteme

Umsatzsprung im vergangenen Jahr

Der Firmensitz von Cosinus in Freiburg.

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48 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

FIRMEN

NEUENBURG. Von preiswerten Duftschei-ben und Abwehrsprays über Schutzschläu-che bis hin zu aufwändig entwickelten und daher teureren Ultraschall- und Hochspan-nungsgeräten reichen die Marderabwehr-produkte, die die Norbert Schaub GmbH

aus Neuen-burg unter dem Na-men „Stop & Go“ an-bietet. 1988 hat Norbert Schaub da-mit begon-nen, diese zu vertrei-ben und zum

Teil auch zu entwickeln. Das Unternehmen selbst gibt es seit 1985 – das 25-jährige Bestehen wurde Ende Januar gefeiert. Begonnen hatte Norbert Schaub als Ein-Mann-Betrieb von der Garage aus. Heute verfügt die Firma über 1.200 Quadratme-ter Fläche im eigenen Firmengebäude sowie zehn Mitarbeiter. Dazu zählt auch Juniorchef Stefan Schaub, der seit 1994 Mitgeschäftsführer ist. Die Marderabwehr-produkte machen 75 Prozent des Umsat-zes aus – und das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Marktführer auf diesem Gebiet. 25 Prozent entfallen auf Schmier- und Wartungsprodukte. Zum einen sind dies Produkte der Marke Kawenol, die nach Schaubs Vorgaben bei großen Chemie-herstellern und Aerosolabfüllern für das Unternehmen entwickelt und produziert werden. Zum anderen werden Artikel an-derer Hersteller vertrieben. Die Kunden sind in Südbaden Autohäu-ser, -werkstätten und Tankstellen sowie bundesweit Einkaufsgenossenschaften und -verbände für Autoteile und -zube-hör. Außerdem hat Schaub Partner in der Schweiz sowie in Österreich, Tschechien, Belgien und Frankreich. Dieses Jahr sol-len weitere Ländern hinzukommen – und auch zusätzliche Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Mit dem Umsatz ist Norbert Schaub zufrieden: „Im Jahr 2010 haben die Autofahrer für etwa 4,5 Millionen Euro ,Stop & Go‘-Marderabwehrprodukte ein-gesetzt“, sagt er. mae

25 Jahre Norbert Schaub GmbH

Auf Marderabwehr spezialisiert

Stefan (links) und Norbert Schaub.

KURZ NOTIERTDie Zukunft der insolventen KMT Maschinenbau Günter Kratz GmbH aus Villingen ist gesichert. Die Stein Automation GmbH & Co. KG aus Schwenningen hat das Unternehmen erworben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, alle Arbeits-plätze sollen erhalten bleiben. Das Un-ternehmen, das im November Insolvenz angemeldet hatte, hat – inklusive der beiden Geschäftsführer, die ebenfalls weiterbeschäftigt werden – zehn Mitarbeiter. Bei Stein Automation sind 42 Menschen beschäftigt. Die Geschäfts-führer Peter und Monika Stein sehen in der Übernahme von KMT eine sinnvolle Erweiterung der eigenen Produktpalette.

Conductix Wampfl er aus Weil am Rhein, ein weltweit führender Herstel-ler von Systemen für die Energie- und Datenübertragung zu beweglichen Verbrauchern, hat einen weiteren Großauftrag zur Umrüstung dieselbe-triebener Krane (ETGs, „Rubber Tyred Gantry“) auf Elektrobetrieb erhalten. Der Auftrag kommt vom Hafen Yilport in der Nähe von Istanbul in der Türkei. Die Weiler sind Generalunternehmer sowohl für die Umrüstung der Krane, als auch für die anfallenden Umbauten im Hafen vom Haupttransformator bis zum Verbraucher. Insgesamt werden 18 Krane umgebaut, für die Stromversor-gung werden in elf Krangassen mehr als sechs Kilometer Schleifl eitung installiert. Seit vier Jahren hat Wampfl er zahlreiche ähnliche Aufträge in China, Korea und Japan erledigt und inzwischen über 700 Systeme ausgeliefert und installiert.

Die Firma Braun Druck & Medien aus Tuttlingen hat in Kooperation mit der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, der Redaktion Überlingen und der Geiger Papiergroßhandlung den „Werbe Profi “ vergeben. Damit werden besonders innovative, kreative und herausragende Leistungen der Werbebranche in den Kategorien Print, Kundenmagazine, Werbefotografi e, Internet und Logo-Design ausgezeichnet. 2010 waren das die Schindler Parent Cie. aus Meers-burg, die Werbeagentur Revoluzion in Neuhausen ob Eck, die Werbeagentur

Buschtrommel aus Bad Schussenried, das Otto Kasper Studio aus Rielasingen und die Werbeagentur Göppel aus Baienfurt. Braun ist ein seit 1952 bestehendes, mit 25 Mitarbeitern und modernem Maschinenpark tätiges Druckunterneh-men, das Aufträge bis zum anspruchs-vollen Katalog erledigt. Auch in diesem Jahr wird der „Werbe Profi “ vergeben.

Die Freiburger Agentur Schleiner und Partner hat im „Jahrbuch der Werbung 2011“ in der Rangliste der Auszeichnun-gen bundesweit den zweiten Platz belegt. Mit elf prämierten Kampagnen stehen die Freiburger vor zahlreichen Großagenturen aus Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Berlin. Insgesamt wurden 143 Agenturen ausgezeichnet, unter anderem nach den Kriterien Kreativität, Originalität und Relevanz. Beispiele der Arbeiten von Schleiner waren die Kampagnen für das Finanzministerium Baden-Württem-berg, das Technoseum Mannheim, die Erzdiözese Freiburg und die Duale Hochschule. Geschäftsführer der Agentur sind Professor Dr. Martin Ludwig Hofmann, Michael Schleiner und Fritz Klieber (Bild v. l.).

Rund 20 Millionen Euro investiert das Logistikunternehmen Streck Transport (Stammsitz Lörrach) in den Ausbau seiner Standorte Freiburg (Breisgau) und Pfungen (Schweiz). In der Ostschweiz baut Streck einen neuen Güterumschlag-platz auf, der die bisherige Niederlassung Embrach ablösen wird. Freiburg, der mit mehr als 500 Mitarbeitern bisher bei wei-tem größte Standort der Streck-Gruppe, soll nach Darstellung von Gerald Penner, Mitglied der Geschäftsleitung, um einen Gebäudekomplex für Lagerlogistik sowie Abwicklung der Luft- und Seefracht erweitert werden, da insbesondere der Platzbedarf für Luftfracht steige.

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SchopFheim. Die Ekato Holding GmbH investiert einen zwei-stelligen Millionenbetrag in einen Neubau im Gewerbegebiet LUS in Schopfheim (Bild). Das Gebäude wird Forschung und Entwicklung sowie die Hauptverwaltung der Ekato Rühr- und Mischtechnik GmbH (RMT) beherbergen. Die Bauarbeiten sol-len im Frühjahr beginnen und im Herbst 2012 abgeschlossen werden. Damit bündelt die Ekato RMT, die insgesamt rund 390 Mitarbeiter hat, ihre Aktivitäten an einem Ort. „Die räumliche Verbindung mit der Produktion im benachbarten Werk wird eine höhere Effizienz in den Arbeitsabläufen sowie kürzere Kom-munikationswege ermöglichen“, sagt Erich Kurt Todtenhaupt, geschäftsführender Gesellschafter der Ekato Holding. An den bisherigen Standort im Käppelemattweg in Schopfheim wird die in Zell im Wiesental ansässige Tochtergesellschaft ESD GmbH Ekato Sicherheits- und Dichtungstechnik mit ihren 40 Mitarbei-tern ziehen. Die Ekato-Gruppe hat insgesamt 600 Beschäftigte und setzte im Geschäftsjahr 2008/2009 (April bis März) rund 150 Millionen Euro um, 2009/2010 waren es aufgrund der Krise 141 Millionen Euro. Bei Ekato geht man aber davon aus, dass im Geschäftsjahr 2010/2011 das Vorkrisenniveau wieder erreicht oder sogar übertroffen wird. � mae

Ekato investiert zweistelligen Millionenbetrag

Neubau geplant Teningen-nimburg. Die Spedition Gschwander hat im ver-gangenen Jahr gut 2,5 Millionen Euro für die Modernisierung und den Ausbau ihres Fuhrparks ausgegeben – nach eigenen Angaben die umfangreichste Investition in der Unternehmens-geschichte. Mehr als 20 neue Sattelzugmaschinen sowie meh-rere Siloauflieger und Kippmulden sind zum Fuhrpark hinzuge-kommen, der nun rund 120 eigene Fahrzeuge umfasst. Bereits im Februar 2010 hatte Gschwander im Rahmen eines Logistikoutsourcings den Fuhrpark und damit zehn Fahrzeuge der Firma Maxit in Merdingen übernommen. Sieben ehema-lige Maxit-Mitarbeiter wechselten ebenfalls zu Gschwander. Das regionale Transport- und Logistikunternehmen be-schäftigt rund 160 Mitarbeiter. Auch seine Branche sei von der Krise getroffen worden, sagt Andreas Gschwander jun. Doch dank eines breiten Angebots in den Bereichen Silo-, Kipper- und Planentransporte sowie der relativen Unabhängig-keit von einzelnen Branchen sei das Unternehmen recht gut durch die schwierige Zeit gekommen. Für 2011 rechne man mit einem moderaten Wachstum.August Gschwander hatte den Familienbetrieb 1969 in Glot-tertal gegründet, 1981 wurde der Firmensitz nach Teningen-Nimburg verlegt. Mit Andreas Gschwander jun. und Markus Reichenbach arbeitet inzwischen bereits die dritte Generation mit im Betrieb.� thg

Spedition Gschwander

Erweiterung des Fuhrparks

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51Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Firmen

oberKirch. Rund 35.000 Formteile aus Partikelschaum verlassen pro Tag das Unternehmen Ruch Novaplast aus Ober-kirch. Das Kunststoffwerk, in dem diese hergestellt werden, besteht seit 1960 – das 50. Ju-biläum wurde vergan-genes Jahr gefeiert. Den Grundstein des Unternehmens legte Eduard Ruch mit einem Partner bereits 1879. Da-mals begannen sie in der Schweiz mit der Produktion von Schuhnägeln, Was-serturbinen und Holzbearbeitungs-anlagen. Zwei Jahre später erwarben sie das Areal in Ober-kirch und verlegten den Firmensitz dort-hin. Der Enkel des Grün-ders, Heinrich Ruch, baute dort 1960 das Kunststoffwerk auf, das später zur Ruch Novaplast umfi rmier-te und Grundstein für den Erfolg des Unter-nehmens ist. 1960 erhielt er eine der ersten zehn Li-zenzen der BASF zur Verar-beitung von expandiertem Polystyrol (EPS), also Styropor, und entwickelte Verfahren zur Herstellung von Formteilen daraus. In den 80er Jah-ren installierte Ruch Novaplast eine der ersten Recycling-Anlagen für Styropor in Deutschland. Unternehmen der Uhrenindustrie wie Junghans und der Unterhaltungselek-tronik wie Dual waren die Ersten, die in den 60er Jahren Verpackungen und Transportlösungen bei den Oberkirchern bestellten. Die Bildröhren-Schutzverpa-ckungen aus Styropor, die von 1970 bis 2004 unter anderem für Philips herge-stellt wurden, waren in dieser Zeit der Umsatzträger für Ruch Novaplast.1988 begann das Unternehmen außer-dem mit dem Herstellen von Formteilen

aus expandiertem Polypropylen (EPP) – wieder als eines der Ersten, wie es vom Unternehmen heißt. Die Firma Becker in Karlsbad war mit einer Verpackung für ein Autoradio der erste EPP-Kunde.

Später folgte die Serienfertigung von Automobilstoßfängern

aus EPP für den Mercedes-Benz SLK Roadster. In den fol-genden Jahrzehnten nahm die Produkti-on von technischen Formteilen für ver-schiedene Bereiche zu. 2004 übernahm Ruch Novaplast die EPP-Fertigung des bayerischen Auto-mobilzulieferers Re-hau. In den 90er Jah-ren entwickelte Ruch Novaplast gemeinsam mit dem Computer- und Druckerhersteller Hewlett Packard auf der Basis von EPP-Formteilen ein neuarti-ges Aufbausystem für Geräte und vertreibt die-ses unter dem Namen

„NOVAplex“. Isolationen und technische Formteile

für Hobby und Freizeit gehö-ren ebenfalls zum Produkt-portfolio.Zurzeit beschäftigt Ruch No-

vaplast 168 Mitarbeiter. Zur Unterneh-mensgruppe gehören das Produktions-werk Moraplast in Tschechien und die Vertriebsniederlassung Polypro in Frank-reich. Für 2011 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von über 22 Millionen Euro und damit mit einem Wachstum von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.Ruch Novaplast wurde bis Ende 2010 von Andrea Ruch-Erdle, einer Vertrete-rin der vierten Generation, sowie Roland Zeifang und Winfried Mantwill geleitet. Letztere führen nach wie vor die opera-tiven Geschäfte. Andrea Ruch-Erdle hat dagegen im Januar gemeinsam mit ihrem Ehemann Volker Erdle die Geschäftsfüh-rung der Besitzgesellschaft Ruch Invest übernommen. � mae

Unternehmen Ruch Novaplast aus Ober-kirch. Das Kunststoffwerk, in dem diese hergestellt werden, besteht seit 1960 – das 50. Ju-biläum wurde vergan-genes Jahr gefeiert. Den Grundstein des Unternehmens legte Eduard Ruch mit einem Partner bereits 1879. Da-mals begannen sie in der Schweiz mit der Produktion von Schuhnägeln, Was-serturbinen und Holzbearbeitungs-anlagen. Zwei Jahre später erwarben sie das Areal in Ober-kirch und verlegten den Firmensitz dort-

Der Enkel des Grün-ders, Heinrich Ruch, baute dort 1960 das Kunststoffwerk auf, das später zur Ruch Novaplast umfi rmier-te und Grundstein für den Erfolg des Unter-nehmens ist. 1960 erhielt

Unternehmen heißt. Die Firma Becker in Karlsbad war mit einer Verpackung für ein Autoradio der erste EPP-Kunde.

Später folgte die Serienfertigung von Automobilstoßfängern

aus EPP für den Mercedes-Benz SLK Roadster. In den fol-genden Jahrzehnten nahm die Produkti-on von technischen Formteilen für ver-schiedene Bereiche zu. 2004 übernahm Ruch Novaplast die EPP-Fertigung des bayerischen Auto-mobilzulieferers Re-hau. In den 90er Jah-ren entwickelte Ruch Novaplast gemeinsam mit dem Computer- und Druckerhersteller Hewlett Packard auf der Basis von EPP-Formteilen ein neuarti-ges Aufbausystem für Geräte und vertreibt die-ses unter dem Namen

„NOVAplex“. Isolationen und technische Formteile

für Hobby und Freizeit gehö-

Ruch Novaplast aus Oberkirch

50 Jahre Fertigung von Formteilen

Die Isolation für einen Warmwasserspeicher ist

eine technische Anwendung von Ruch Novaplast.

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Gründer

Alexander Lauermann, Gründer und Geschäftsführer der OTE GmbH, an seinem Arbeitsplatz.

RADOLFZELL. Im Jahr 2005 führte Ale-xander Lauermann beim Schweizer Le-bensmittelkonzern Denner für die Planung sämtlicher Unternehmensressourcen die ERP-Lösung Microsoft Business Soluti-on Navision (inzwischen: Microsoft Dy-namics NAV) ein. Heute ist die Denner AG Kunde von Lauermanns OTE GmbH. Gegründet hat der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann sowie studierte Wirtschaftsinformatiker seine Firma im Oktober 2009. „Nun kann ich meine eigene Philosophie in den Unternehmen einbringen“, sagt Lauermann. O, T und E – die Buchstaben des Firmennamens stehen für Organisati-on, Transparenz und Effizienz. Lauermann erklärt: „Wir schaffen eine Organisation, die zu Transparenz und Effizienz in den Ar-beitsweisen führt.“ Dafür dokumentieren die OTE-Mitarbeiter zuerst die Prozesse im jeweiligen Unternehmen – vom Auf-tragseingang bis zur Rechnungsstellung. Dann passen sie diese an die NAV-Soft-ware an und führen sie schließlich im Un-ternehmen ein, unter anderem anhand von Mitarbeiterschulungen und Workshops.OTE, das seinen Sitz im Radolfzeller Inno-vations- und Technologiezentrum hat, ist von Microsoft lizenziert, die Software zu vertreiben. Lauermann sieht sich jedoch nicht in erster Linie als Verkäufer: „Die Software ist unser Handwerkszeug, da wir sie an den Kunden anpassen.“ In den Lebensmitteldiscountern von Denner gibt

sie beispielsweise Signale, wenn in den Kassen neues Wechselgeld gebraucht wird – oder meldet an das Lager, wenn bestimmte Waren fehlen. Rund 300.000 Kunden nutzen nach Lau-ermanns Schätzung weltweit NAV. Bei der Software konkurriert OTE bei mittel-ständischen Unternehmen vor allem mit SAP-Produkten. Auch NAV-Anbieter gibt es mehrere. OTE hat nach Lauermanns Schätzung in Baden-Württemberg rund 20 Konkurrenten, davon etwa fünf in Südba-den. „Unsere Besonderheit ist, dass wir ein relativ kleines Unternehmen sind und keine Hotline, sondern direkte Ansprech-partner haben“, sagt der 34-Jährige. Die Mitarbeiterzahl von OTE ist seit der Grün-dung – Lauermann startete mit einer Halb-tagskraft für Vertrieb und Marketing – auf sechs gestiegen, die meisten sind Infor-matiker. Dieses Jahr sollen zwei weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Die sieben Kunden von OTE kommen vor allem aus dem Handel und einem Umkreis von 150 Kilometern. Im ersten Jahr, also bis Ende September 2010, setzte OTE rund 500.000 Euro um – einen großen Teil davon mit Denner. Denn das Handelsun-ternehmen war nicht nur der erste Kunde von OTE, sondern ist auch dessen größter. So, wie die Datenbank von Denner, die die OTE pflegt, nach Lauermanns Anga-ben die größte Microsoft-Dynamics-NAV-Datenbank der Welt ist – mit einer Million Transaktionen pro Tag. � mae

Alexander Lauermann hat die OTE GmbH gegründet

Angepasste Software

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53Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Personalien

hornberg

Bei der Duravit AG steht Ende 2011 ein Führungswechsel an: Dann wird der langjährige Vorstandsvorsitzende Franz Kook (64, links) aus diesem Amt aus-scheiden. Sein designierter Nachfolger ist Professor Dr. Frank Richter (47), der derzeit am Lehrstuhl für Strategische Unternehmensführung und Finanzie-rung der Universität Ulm Betriebswirt-schaft lehrt. Er ist zudem Mitglied in ver-schiedenen Aufsichts- und Beiräten von Industrie- und Dienstleistungsunterneh-men. Zuvor war er bei Mc Kinsey in der Strategieberatung und als Managing Di-rector für Goldman Sachs tätig. Richter soll seine Arbeit bei Duravit am 1. Sep-tember aufnehmen und am 1. Januar 2012 den Vorstandsvorsitz überneh-men, teilte das Unternehmen mit. Bei dem Hornberger Badhersteller arbeiten weltweit mehr als 5.500 Menschen, 2010 wuchs der Umsatz des Unterneh-mens voraussichtlich im zweistelligen Bereich und erreichte etwa 320 Millio-nen Euro.� mae

freiburg

Johannes Waibel (46, rechts) ist seit Jahresbeginn Betriebsleiter der Freibur-ger Verkehrs AG. Zuvor hatte er zwölf Jahre lang in der Bauplanung des Unter-nehmens gearbeitet. Waibel ist der Nach-folger von Thomas Ruff, der Anfang De-

zember in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der Diplom-Ingenieur Ruff be-gann 1980 als Assistent des technischen Vorstandes bei der VAG. Seit 1984 arbei-tete er als Betriebsleiter – und hat bei-spielsweise alle heute im Einsatz befind-lichen Straßenbahnfahrzeuge in Betrieb genommen sowie 570 Prüfungen zum Straßenbahnfahrer und zum Rangierfah-rer abgenommen. Als Geschäftsführer der Verkehrsgemeinschaft Freiburg (1985) und Gründungsgeschäftsführer des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF) ist er zudem einer der Väter der Regiokarte. � wis

konstanz

Der Konstanzer Oberbürgermeister Horst Frank hat zum Jahresbeginn sei-nen Friedrichshafener Amtskollegen An-dreas Brand als Vorsitzender des Bei-rats der Katamaran-Reederei Bodensee GmbH & Co. KG turnusgemäß abgelöst. Der Beirat ist das Aufsichtsgremium der Katamaran-Reederei, an der die Stadt-werke Konstanz GmbH und die Techni-sche Werke Friedrichshafen GmbH je zur Hälfte beteiligt sind. Die beiden Städte stellen jeweils im zweijährigen Wechsel den Vorsitzenden.� wis

rietheim

Ewald Marquardt, Unternehmer und Mäzen, ist Anfang Dezember 2010 mit dem Bundes-ve rd iens tk reuz Erster Klasse aus-gezeichnet wor-den. Ende Januar 2011 wurde er 80 Jahre alt. Er ge-

hört der zweiten Generation der würt-tembergischen Industriellenfamilie Marquardt an. Die gleichnamige Unter-nehmensgruppe ist Zulieferer für Er-zeugnisse der Schalt-, Steuerungs- und Regelungstechnik für die Elektrogerä-te- und Automobilindustrie und be-schäftigt weltweit 5.500 Mitarbeiter. Ewald Marquardt hat an der TH Stutt-gart Elektrotechnik studiert und 1957 als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Er war dann Patentingenieur bei AEG, absolvierte ein wirtschaftswissen-schaftliches Aufbaustudium in Aachen und arbeitete anschließend als Patent-anwalt. 1965 trat er als geschäftsfüh-render Gesellschafter in das Familien-unternehmen ein, leitete zunächst sie-ben Jahre den Geschäftsbereich Ent-wicklung und Konstruktion und führte dann 26 Jahre lang den kaufmänni-schen Geschäftsbereich. Von 1995 bis 1998 war er Sprecher der Geschäfts-führung, anschließend sieben Jahre lang Beirat, Aufsichtsrat und Aufsichts-ratsvorsitzender des Unternehmens. Neben seiner beruflichen Tätigkeit fühlt sich Marquardt sehr dem Allge-meinwohl verpflichtet. 1998 gründete er die Private Stiftung Ewald Marquardt für Wissenschaft und Technik, Kunst und Kultur. Diese finanziert unter ande-rem einen Zukunftspreis, der im zwei-jährigen Turnus ausgelobt wird und al-lein im Jahr 2009 Arbeiten mit einem Gesamtbetrag von 25.000 Euro prä-mierte. Die Stiftung hat auch Zuwen-dungen für den Neubau der Klosterbib-liothek in Beuron, die Stadtkirche Tutt-lingen, die Deutsche Schule in Durban (Südafrika) sowie Alteneinrichtungen in Tuttlingen und Spaichingen gege-ben. Marquardt ist bereits 1991 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 2006 mit der Staufermedaille aus-gezeichnet worden. � orn

freiburg

Marcel Thimm (Bild), stellvertre-tender Vorsitzen-der des Vorstandes der Sparkasse Frei-burg Nördlicher-Breisgau, wird in ei-nem Jahr Vor-standsvorsitzender werden. Das hat der Verwaltungsrat

der Sparkasse einstimmig beschlossen. Der 51-jährige Thimm gehört seit 1999 dem Vorstand an und wird Nachfolger von Horst Kary (66), der dann nach 34-jähriger Vorstandstätigkeit in den Ru-hestand treten wird (siehe auch Kopf des Monats Seite 54).� orn

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54 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Personalien

Kopf des Monats Horst Kary: Fusionierer, KommuniKator, BauHerr

Freiburg. Als Horst Kary Ende 1999 das Büro des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau bezog, war er nur wenigen in der Stadt bekannt. Das hat sich in kürzester Zeit grundlegend geändert. Heute, ein Drei-vierteljahr vor seinem Ruhestand, ken-nen ihn fast alle Freiburger und Breis-gauer, und umgekehrt kennt er viele von ihnen. Er ist zur Personifizierung, zum Gesicht der Sparkasse geworden. Kary geht auf die Menschen zu, ist gewinnend und kompetent, spricht die Sprache des Volkes, zeigt immer Interesse an seinem Gegenüber. Die Macht, die er als Chef der wohl größten Bank in Südbaden oh-ne Zweifel hat, demonstriert er – zumin-dest nach außen – nie. Das grenzt hin und wieder schon an Tiefstapelei. Ver-knüpft mit seinem Fingerspitzengefühl, seiner Vorsicht, seinem Verantwortungs-bewusstsein und seinem Sinn für Aus-gewogenheit hat ihn all das im Laufe der Jahre zu einem sehr erfolgreichen Spar-kassenchef werden lassen.

Kary hat dazu viele Voraussetzungen mitgebracht. Neben den beschriebenen Persönlichkeitszügen gehören dazu seine Herkunft und seine berufliche Entwick-lung. Der 1944 geborene Lahrer stammt aus einer Handwerkerfamilie. Sein jün-gerer Bruder (heute Stadtbaumeister in Lahr) und er halfen schon früh dem Va-ter im Gipserbetrieb. Horst Kary zog es aber ins Bankgeschäft. Er lernte bei der damaligen Sparkasse Lahr, besuchte den Sparkassenfachlehrgang (das entspricht heute dem Sparkassenbetriebswirt) und ging 1970 zum hessischen Sparkassen- und Giroverband in Frankfurt, zunächst als Prüfungsassistent, dann als Verbands-prüfer. Ab 1977 war er für sechs Jahre Vorstandsmitglied der damaligen Stadt-

sparkasse Felsberg/Essen in Nordhes-sen. Dann zog es ihn zurück nach Süd-baden. 1984 wurde er Vorstandsmitglied, 1986 Vorstandsvorsitzender der Sparkas-se Emmendingen. Damit war er einer der wesentlichen Mitspieler bei der Fusion seines Instituts mit der Sparkasse Frei-burg, die 1998 realisiert wurde und drei Jahre später noch die Sparkasse Elztal mit einschloss. Über die Fusion hat Kary ein Buch herausgegeben, das heute als Standardwerk für solche Vorhaben gilt.

Seit 1999 nun hat Kary die neue Sparkas-se geformt. Sie hat heute 1.300 Mitarbei-ter und eine Bilanzsumme von 5,5 Milliar-den Euro. Sie ist gesund und erfolgreich. Ihre Geschäftspolitik ist vorsichtig, nach-haltig und ohne Skandale. Es wurden kei-ne ungenügenden Beratungen von Kun-den nach der Finanzkrise bekannt, und man hat keinen Cent in amerikanische Im-mobilienpapiere oder riskante Länderan-leihen investiert. Das hält Kary aber nicht

davon ab, eine Verantwortung für die Lan-desbanken zu empfinden.

Die Grundlagen des Geschäfts seines In-stituts kommuniziert Kary geschickt nach außen. Er hat einen ausgesprochen gu-ten Draht zur Presse, ist immer zu einem Hintergrundgespräch bereit und weicht keiner Frage aus.

Kary stützt sich auf ein weit verzweigtes Netzwerk, in dem er darauf achtet, dass jeder zu seinem Recht kommt. Das ist nicht immer einfach, denn die Sparkas-se hat allein 35 Gewährträgergemein-den. Wichtig ist Kary dieser Ausgleich auch bei seinen umfangreichen Bauakti-vitäten. Insgesamt wurden und werden in seinen Emmendinger und Freiburger Jah-ren 110 Millionen Euro in Sparkassenbau-ten investiert. Zunächst in Emmendingen, dann in die Zentrale in Freiburg, derzeit in das Unterlinden-Areal und demnächst in einen Neubau in der Kaiser-Joseph-Straße sowie natürlich in eine ganze Reihe von Außenstellen im ganzen Geschäftsgebiet.

Kary ist so unumstritten, dass ihn sein Verwaltungsrat bat, über seinen 65. Ge-burtstag hinaus zwei weitere Jahre dran-zuhängen. Da fragte er allerdings zuerst seine Vorstandskollegen, ob sie sich das vorstellen könnten. Diese Zeit ist Ende 2011 erfüllt, sein Nachfolger bestimmt. Dann möchte Kary Jahre erleben, „die eine Symbiose aus Ruhestand und Un-ruhestand“ sind, er will wieder wandern, segeln und Ski fahren, und er möchte sich um seine Ehrenämter wie unter an-derem im Münsterbauverein, im Förder-verein für das Augustinermuseum, als Handelsrichter sowie als Aufsichtsrat in der Baugenossenschaft Familienheim Freiburg kümmern.� upl

Das Gesicht der Sparkasse

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Aus gesundheitlichen und persönlichen Grün-den wollen wir unseren Druckereibetrieb an der Schweizer Grenze verkaufen. Das Un-ternehmen ist wirtschaftlich sehr gesund und verfügt über einen langjährigen, treuen Kundenstamm aus dem In- und Ausland. Wir produzieren in eigenen Räumen. Ein Verkauf mit oder ohne Immobilie ist möglich. Die Einarbeitung kann vom Eigentümer vorge-nommen werden.

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56 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Börsen

Produzierendes Unternehmen zum Kauf/Übernahme oder Beteiligungseinstieg von Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur, 45 Jahre alt, 22 Jahre Erfahrungen in ver-schiedenen Branchen, Führungs- und Sa-nierungserfahrung, gesucht. Größe nicht entscheidend. Wichtiger ist ein positiver Ausblick in die Zukunft, ggf. auch nach einer Neuausrichtung. Eigenkapital vorhanden.

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Nachfolger für ein Geschäft mit Kunst- und Wohnaccessoires mit handgefertigten Pro-dukten aus Italien zu verkaufen.

FR-EX-A-04/11

Kleiner, alternativer Hundesalon im Kreis Emmendingen mit sämtlichem Zubehör und bestehendem Kundenstamm zu verpachten.

FR-EX-A-05/11

Metallwarenfabrik Kreis Bodensee/Hegau zu verkaufen. Seit über 30 Jahren bestens etabliertes Unternehmen in der Metall-verarbeitungsbranche (Stanzen, Biegen, Schneiden) steht aus persönlichen, fami-liären Gründen zum Verkauf. Der Betrieb generiert konstante Umsätze mit vielfältiger Kundschaft. Zum Verkauf stehen der Betrieb einschließlich aller Maschinen sowie Immo-bilie und Grundstück in einem modernen Industriegebiet mit BAB-Anschluß. Der bisherige Inhaber steht zur Einarbeitung zur Verfügung. Ein ausführliches Unter-nehmensprofil kann angefordert werden. Angebotspreis: 550.000 Euro.

KN-EX-A-2100c9

Etablierter ambulanter häuslicher Pflege-dienst im Landkreis Konstanz zu verkaufen. Angeboten werden das ganze Spektrum der häuslichen Krankenpflege sowie haus-wirtschaftliche Tätigkeiten. Es bestehen Versorgungsverträge mit allen Kranken- und Pflegekassen. Die Alleinstellungsmerkmale liegen im Bereich palliative Versorgung und spezielle Versorgungsleistungen (z. B. bei Demenz). Die Kapitalgesellschaft beschäf-tigt derzeit 21 Fachkräfte bei 80 aktiven Kunden und wird aus gesundheitlichen Gründen verkauft.

KN-EX-A-68/11

Diplom-Betriebswirtin/Diplom-Bankkauf-frau mit langjähriger Berufserfahrung in in-ternational agierenden Unternehmen sucht

kleineres Unternehmen im Landkreis Kon-stanz oder Bodenseekreis zur langfristigen Übernahme. Eine Einarbeitung durch den jetzigen Inhaber wäre von Vorteil.

KN-EX-N-67/11

Nachfolger gesucht für eingeführtes Immo-bilienbüro in Konstanz, das baldmöglichst abzugeben ist. Im Kaufpreis enthalten ist hochwertiges Inventar sowie ein Kunden-stamm, der über 20 Jahre gepflegt wurde, Firmenname und Einarbeitungszeit.

KN-EX-A-66/11

Gelernter Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft sucht eingesessenes Hausverwaltungsunternehmen in Baden-Württemberg oder Bayern im Jahr 2011 zur Übernahme/Weiterführung. Eigenkapital ist vorhanden. Wohnsitznahme am Unterneh-mensstandort ist geplant.

VS-EX-N-74/10

Gut eingeführter Betrieb mit Spezialkennt-nissen in der Metalloberflächenbearbeitung mit langjähriger Kundenbindung sucht einen geeigneten Nachfolger. Auf Wunsch erfolgt sachkundige Einarbeitung, nach Bedarf auch Mitarbeit. Kauf oder Pacht der Immobilie ist möglich.

VS-EX-A-103/10

Ladengeschäft in 1A-Stadtlage mit Kun-denstamm, komplett eingerichtet, für die Systemgastronomie sucht einen geeigne-ten Nachfolger. Das Unternehmen wird im Franchise-Konzept betrieben, welches bundesweit ausgebaut werden kann. Im Ladengeschäft werden Crêpes, Waffeln, Popcorn, Hot-Dogs und Getränke angebo-ten. Einarbeitung an den Nachfolger wird gewährleistet. Der eingetragene Marken-name kann übernommen werden.

VS-EX-A-104/10

Altershalber möchten wir unseren Prüf-geräte- und Anlagenbau aus dem Bereich Elektronik bis zur Leistungselektrik in der Fertigung verkaufen. Das Unternehmen hatte zehn Mitarbeiter und wird derzeit noch vom Inhaber alleine geführt. Da weiterhin genügend Anfragen auflaufen, ist eine Wei-terführung sinnvoll. Der komplette Maschi-nenpark ist vorhanden. Eine begleitende Übergabe ist möglich.

VS-EX-A-105/10

SO WIRD ES GEMACHT

Sie suchen einen Handelsvertreter oder Ko-operationspartner? Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie übernehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Börsen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten. Für allge-meine Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wenden Sie sich an den für die jewei-lige Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe unten).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.

Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Nummer erkennen – zum Beispiel FR für Freiburg (IHK Südlicher Oberrhein).Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN:

IHK Südlicher Oberrhein (FR),

Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg

Tatjana Belim, Telefon 0761 3858-121, E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee (KN),

Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

Claudia Veit (Kooperationen), Telefon 07531 2860-127, E-Mail: [email protected]

Birgitt Richter (Existenzgründungen/Betriebsnachfolge, Handelsvertretungen & Beteiligungen/Risikokapital), Telefon 07531 2860-139, E-Mail: [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg (VS),

Romäusring 4, 78050 VS-Villingen

Katrin Kress, Telefon 07721 922-348, E-Mail: [email protected]

Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Bundesweite Kooperationsbörse:www.ihk.de/koop.htm

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

BÜCHER

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Tipps zum Managen von TransportkostenEine Hilfestellung für Einkäufer von Transportleistungen ist das Fachbuch „Transportkostenmana-gement im Straßengüterverkehr“ von Paul Wittenbrink. Der Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, der dort Transport und Logistik lehrt und außerdem Transport- und Logistikun-ternehmen in der Strategieentwicklung berät, stellt darin zum einen die methodischen Grundlagen zur Fahrzeugkostenrechnung dar, zum anderen zeigt er verschiedene Ansätze zur Kosteneinsparung auf. In einem extra Kapitel widmet er sich dem Thema Green Logistics und macht darin beispielsweise deutlich, dass viele Ansätze zur Kraftstoffeinsparung automatisch zur CO2-Reduktion führen. wis

Paul Wittenbrink | Transportkostenmanagement im StraßengüterverkehrGabler Verlag | 198 Seiten | 37,95 Euro

Alle Restaurants auf einen Blick„Auswärts essen macht Spaß“ ist das Motto des Freiburger Restaurant-führers, der in fünfter Aufl age erschienen ist. Der Herausgeber Michael Kern bietet als Service nicht die Bewertung der Restaurants – wenn, dann kommentieren diese ihr Angebot selbst. Dafür listet Kern alle auf, und zwar auf verschiedene Arten: erst alphabetisch, dann nach Landesküche von Afghanisch bis Vietnamesisch sortiert, dann nach Straßen und Stadteilen geordnet. Eine eigene Rubrik bilden zum Beispiel barrierefreie Restaurants. Die Listen lockert Kern auf mit kulinarischen Kolumnen. Der Band eignet sich für alle, die einen schnellen Überblick über das Freiburger Restaurantangebot wünschen, Neues in ihrer Nähe entdecken oder einem Gast beziehungsweise Geschäftspartner eine besondere Länderküche nahebringen möchten. mae

Michael Kern | Freiburger Restaurantführer 2011 Kern Media | 170 Seiten | 4,90 Euro

Wenn sich der Kunde beschwertAuf keinen Fall den Preis verteidigen, wenn er dem Kunden zu hoch ist, sondern die vorbereiteten Argumente anbringen. Das ist einer der Tipps, die der Diplom-Psychologe, Trainer und Coach Udo Haeske zum Thema „Kommunikation mit Kunden“ gibt. Unternehmenskunden selbst unterteilt er in verschiedene Typen und rät Führungskräften, zuerst zu überlegen, welche Kunden man an sein Unternehmen binden möchte. Dann gibt er Tipps zum Umgang mit den verschiedenen Kundentypen – sei es beim Verkaufsgespräch oder bei einer Beschwerde. Die Tipps für Telefongespräche wie „persönliche Angriffe überhören“ sind hilfreich für alle, die sich schnell aus der Ruhe bringen lassen. mae

Udo Haeske | Kommunikation mit KundenCornelsen | 128 Seiten | 6,95 Euro

Informationen über die neuen IncotermsDie neuen Handelsklauseln, die Incoterms 2011, gelten seit Jahresbeginn. Sie helfen, um auf interna-tionaler Ebene eine zeitgemäße Form der Kommunikation und Geschäftspraxis zu führen. Die neue Extra-Ausgabe der Zeitschrift „Nachrichten für den Außenhandel“ (NfA-Extra) liefert einen Über-blick über die neuen Incoterms. Alle Klauseln werden erläutert und die entscheidenden Änderungen erklärt. Was bleibt wie 2010, ist ebenfalls Thema. Außerdem gibt es Tipps, was man beim Umsetzen in die Export-Praxis beachten sollte. Auf rechtliche Fallstricke wird ebenfalls hingewiesen. wis

NfA-Extra: Incoterms | hrsg. von der MBM Medien GmbH11 Seiten | Printausgabe 65 Euro, PDF 49 Euro | Bestellung über www.maerkte-weltweit.de

� IMPRESSUM

- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg, ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.:Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin Ermert, Thomas Goebel,Dr. Susanne MaerzSekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten, Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg, Postfach 860, 79008 Freiburg, Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398, E-Mail: [email protected],www.wirtschaft-im-suedwesten.de

Pressesprecher der IHKs:Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg)Achim Eickhoff (Hochrhein-Bodensee)Sabine Baur (Südlicher Oberrhein)

Titelbild: Fotolia

Verlag und Anzeigen: Prüfer Medienmarketing,Endriß & Rosenberger GmbH,Lichtentaler Straße 35, 76530 Baden-BadenVerlagsleitung: Wolfrüdiger W. EndrißAnzeigenleitung: Achim HartkopfAnzeigendisposition: Susan Erbacher, Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915, E-Mail: [email protected], www.pruefer.com

Zurzeit gilt die AnzeigenpreislisteNr. 29 gültig ab Januar 2011.

Satz:Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KGwww.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-HeubergRomäusring 4, 78050 VS-VillingenTelefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166E-Mail: info@villingen-schwenningen.ihk.dewww.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgTelefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222und Lotzbeckstraße 31, 77933 LahrTelefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-170und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rah-men der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

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65Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Insolvenzen

Die Quelle unserer Veröffentlichungen über Insolvenzen im Regierungsbezirk Freiburg ist das Portal www.insolvenz­bekanntmachungen.de. Herausgeber dieses Portals ist das Justizministerium des Landes Nordrhein­Westfalen. Die Angaben publizieren wir ohne Gewähr.

79098 Freiburg i.Br.In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Trüschel GmbH, Otto-Lilienthal-Str. 4, 79331 Teningen, wird der Schlussvertei-lung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. SFT Fördertechnik GmbH, Denzlin-ger Str. 19, 79312 Emmendingen, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen der fair in finance AG, Sasbacher Str. 10, 79111 Freiburg, vertr. d. d. Vorstand Oliver Brand, wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Uwe Rottler, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der BAUMANNKUKUK GmbH, Am Flugha-fen 10, 79108 Freiburg, vertr. d.: 1. Rüdiger Baumann (Geschäftsführer), vertr. d. 1.1. Torsten Kukuk (Geschäftsführer), wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen des Till Wörlein, Inh. d. Rhein Apotheke, Müllheimerstr. 2, 79395 Neuenburg, wird das Insolvenzverfahren er-öffnet. Insolvenzverwalter: RA Thilo Braun, Schillerstr 2, 79102 Freiburg i. Br.

Über das Vermögen der Seebachstüble GmbH, Seebachstr. 43, 79822 Titisee-Neustadt, vertr. d. Christine Ketterer, Seebachstr, 43, 79822 Titisee-Neustadt, (Geschäftsführerin) wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalterin: Rechtsanwältin Dr. Gesa Pantaleon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Ingrid Schwarz Transporte UG (haf-tungsbeschränkt), Zinkmattenstr. 4, 79108 Freiburg, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Thomas Kaiser, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg, bestellt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. OX-VISION GmbH, Breslauerstr. 16, 79189 Bad Krozingen, vertr. d. d. GF 1.

Gabriel Wagner, 2. Mirco Frank Wetzel, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzver-walter wird Dipl. Wirt. Ing. Peter Jürges, Damenstr. 21, 79183 Waldkirch, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Tournado Verwaltungs-gesellschaft mbH, Glümerstr. 2 b, 79102 Freiburg i. Br., vertr. d. Michael Musiol (Ge-schäftsführer), wird das Insolvenzverfah-ren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg i. Br.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Kühn Consulting GmbH, Lehener Str. 28, 79106 Freiburg, vertr. d. Alexander Kühn, Lehener Str. 28, 79106 Freiburg (Geschäftsführer), wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwal-ter: RA Dr. Thomas Kaiser, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Innovatives Gebäudema-nagement OHG, Hartheimer Str. 12, 79427 Eschbach, vertr. d. d. Geschäftsführer Sieg-fried Kunzelmann und Uwe Winger, wird der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfah-rens mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Haustechnik Böhm GmbH, Egonstr. 6, 79106 Freiburg, vertre-ten durch Ismail Demirag, wird der Antrag d. Gläubig. auf Eröffnung des Insolvenz-verfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. F. Schildecker Garten- und Sportplatz-bau GmbH, Alter Weg 50, 79112 Freiburg, vertr. d. d. GF Franz Josef Schildecker, wird angeordnet: Zur vorläufigen Insolvenz- verwalterin wird Rechtsanwältin Heike Si-mon, Basler Landstraße 8, 79111 Freiburg, bestellt.

Über das Vermögen des Bauservice Schnei-der Limited, Schwabenstr. 14, 79211 Denz-lingen, vertr. d. d. GF Christian Schneider, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insol-venzverwalter: RA Harald E. Manias, Kaiser-Joseph-Straße 256, 79098 Freiburg i. Br.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. gérard‘s gmbh, Zehnthof 8 a, 79331 Teningen, vertr. durch d. GF Richard Rin-klin, Weil am Rhein, wird angeordnet: Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wird Dr. Gesa Pantaleon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, bestellt.

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66 Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Insolvenzen

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der CASCADE Medienproduktions und -vertriebs GmbH, Hauptstraße 41, 79219 Staufen, hat der Insolvenzverwalter die Masseunzulänglichkeit angezeigt.

Über das Vermögen der R & R Design GmbH Schreinerei und Innenausbau, Im Brühl 20, 79353 Bahlingen, vertr. d. d. GF Michael Reinbold und Horst Reitzel, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz- verwalter: RA Andreas Wolff, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg i. Br.

Über das Vermögen der Carpe Diem Ver-wertungs GmbH i. L., Kapellenweg 24, 79100 Freiburg, vertr. d. Liquidator Gerrit Kossmann, wird das Insolvenzverfahren er-öffnet. Insolvenzverwalter: RA Thilo Braun, Schillerstr 2, 79102 Freiburg i. Br.

Über das Vermögen der S-Dienstleistungs GmbH, Riegelerstr. 22, 79331 Teningen, vertr. d. Fabrice Bisso-Obama, Freiburg (Geschäftsführer), wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalterin: Heike Simon, Basler Landstr. 8, 79111 Freiburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. NT.com GmbH, Nägeleseestraße 12, 79288 Gottenheim, wird der Schlussver-teilung zugestimmt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der cardbeat GmbH, Beim oberen Bäumle 12, 79227 Schallstadt, vertr. d. d. GFin Iris Baumann, hat der Insolvenzverwalter Masseunzulänglichkeit angezeigt.

78462 KonstanzIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma Optimalogistic Service GmbH, vertr. d. d. GF Olaf Hor-warth & Reinhard Kellner, Bruckfelder Str. 6, 88662 Überlingen, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46, 78462 Konstanz, bestellt.

Über das Vermögen der ALPHA Docu-ments GmbH, Karl-Bücheler-Str. 6, 78315 Radolfzell, vertr. d. d. GF Ralf Behnke, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz- verwalter: RA Dr. Uwe Hahn, Scheffelstr. 15, 78224 Singen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Fa. Kurt Greiner Raumausstat-

tung, Inh. Manfred Greiner, Kreuzlingerstr. 2, 78462 Konstanz, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Firma ambeeQ Techno-logy UG, Bodanstr. 19, 78462 Konstanz, vertr. d. d. GF Malte Binding, wird der Antrag d. Schuldn. auf Eröffnung des In-solvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Firma SIMA Services GmbH, Bahnhoftstr. 27 bzw. Heiligenbergerstr. 142, 88682 Salem, vertr. d. d. GFin Silke Tabel-Humpert, wird das Insolvenzverfah-ren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Chris-tian Sellerbeck, Carl-Benz-Str. 5, 88696 Owingen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma MTS Metall-Tech-nologie Schobloch GmbH, Zur Ziegelhütte 5, 88693 Deggenhausertal, vertr. d.d. GF Harald Schobloch, Verfahrensbevollm. RA Christian Sellerbeck, Carl-Benz-Str. 5, 88696 Owingen, wird angeordnet: Zur vor-läufigen Insolvenzverwalterin wird Rechts-anwältin Simone Kaldenbach, Eywiesenstr. 6, 88212 Ravensburg, bestellt.

Über das Vermögen der Cafe fit4life GmbH, Heinrich-Fahr-Str. 1, 78333 Stockach, vertr. d. d. GF Antonio Hernandez-Abrecht, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Dr. Thorsten Schleich, Mag-gistr. 5, 78224 Singen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma MTS Euro-pe GmbH, Robert-Bosch-Str. 18, 78467 Konstanz, vertr. d. d. GF D. Johannes v. Heyl, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46, 78462 Konstanz, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Firma Logikos Bauunter-nehmen UG, GF Sami Qeriqi, Lohmühlen-str. 10a, 78315 Radolfzell, wird der Antrag d. Schuldn. auf Eröffnung des Insolvenz-verfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen der Firma ACTRA Einkaufs- und Handelsgesellschaft mbH, Rosenweg 16, 88709 Hagnau, vertr. d. d. GF Horst Bierhaus, wird das Insolvenzver-

fahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46, 78462 Konstanz.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Bollmann Systems GmbH, Ge-schäftsführer Klaas Reinders, Zeppelin Str. 14, 78244 Gottmadingen, Insolvenzverwal-terin: Hedwig Hanhörster, Untere Laube 43, 78462 Konstanz, wird der Schlussver-teilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Firma Hotelbetriebsgesellschaft HMP GmbH, GF: Regina Strehler und Jür-gen Thetard, Berenberg 1, 78357 Müh-lingen, vertr. d. Rechtsanwältin Christen, Cusanusstr. 10, 54470 Bernkastel-Kues, Insolvenzverwalter: RA Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rottweil, wird der Schlussver-teilung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. der Firma ABIG Mitarbei-terbeteiligungsgesellschaft mbH, Bruckfel-derstr. 25, 88662 Überlingen, vertr. d. d. GF Claus Maier, wird der Antrag d. Schuldn. auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Raphael Hiestand (Inha-ber der Firma BG Tec DE), Zum Salm 10, 88662 Überlingen, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Matthias Bott, Bodnegger Str. 19, 88287 Grünkraut, bestellt.

79539 LörrachIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. LogArt Unternehmensge-sellschaft, Rotstauden 3, 79585 Steinen, vertreten durch die Geschäftsführer Jür-gen Albiez, Steinen, und Jonathan Kiesow, Steinen, wird der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Burger & Krebs GmbH, Schö-nenbergerstr. 7, 79618 Rheinfelden, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Geiger GmbH, 79639 Grenzach-Wyhlen, gesetzlich vertreten durch den Geschäftsführer Dieter Geiger, Im Wangerhof 3, 79112 Freiburg, wird der

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67Wirtschaft im Südwesten 2 / 2011

Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfah-rens über das Vermögen der Schuldnerin mangels Masse abgewiesen.

77654 OffenburgÜber das Vermögen d. Parity AG, Finanz-anlagen, vertr. d. d. Vorstand Günter Sum, In der Grub 5, 77793 Gutach, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Andreas Elsässer, Friedrichstr. 31, 77709 Wolfach.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Lamsal Invest GmbH, vertr. d. d. GF Prabhakar Lamsal, Hauptstr. 74, 77790 Steinach, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenz-verfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Kom,ma GmbH, vertr. d. d. GF Salvatore Giordano, Okenstr. 20, 77652 Offenburg, wird der Schlussverteilung zu-gestimmt.

Über das Vermögen Ilker Tunca, Inhaber der Fa. Tunca Trans, Am Rain 14, 77652 Offenburg, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Bastian Messow, Okenstr. 13, 77652 Offenburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Firma Metallbau Hierlinger GmbH, Im Grund 1, 77974 Meißenheim, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussver-teilung vollzogen ist.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Firma Zeiser Verwaltungs GmbH, Hertzstr. 6, 77694 Kehl, wird der Schluss-verteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Laubenlinde UG Hb, Frie-denstr. 1, 77654 Offenburg, vertr. d. d. GF Hubert Kiefer, wird der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen d. Stephan Echle, In-haber Becker + Echle Sparberatung e. K., Goethestraße 8a, 77654 Offenburg, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Stefano Buck, Eisenbahnstr. 19-23, 77855 Achern.

In dem Insolvenzverfahren Firma Hauss-Transporte GmbH & Co.KG Kühl-Spedition,

Oststr. 28, 77694 Kehl, ist angeordnet wor-den: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Stefano Buck, Eisenbahnstr. 19-23, 77855 Achern, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen des Karl-Ernst Brüstle, Industrieservice, Schmelzegrün 7a, 77709 Wolfach, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Markus Groß, Weingartenstr. 19 a, 77654 Offenburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. MTO Metalltechnik Offenburg GmbH, Max-Planck-Str. 1, 77656 Offen-burg, ist bei Gericht die Anzeige des Ver-walters eingegangen, dass Masseunzuläng-lichkeit vorliegt.

78628 RottweilIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Rückert GmbH & Co. KG, Dachdeckerei, Weiherstr. 58+64, 78559 Gosheim, vertr. d. 1. Rainer Rückert (persönlich haftender Gesellschafter), 2. Rückert Verwaltungs-Gesellschaft mbH (persönlich haftende Gesellschafterin), wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenz-verwalter wird bestellt: RA Dr. Albert Hirt, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der CAN-SUN GmbH, Keltenstr. 4, 78532 Tuttlingen, vertr. d. Mutludag Göksel (Geschäftsführer), ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin man-gels Masse abgewiesen worden.

Über das Vermögen der Alarmtechnik Dornstetten GmbH, Alte Poststr. 12, 72280 Dornstetten, vertr. d. Helga Reinhardt (Ge-

schäftsführerin), wird das Insolvenzverfah-ren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Kars-ten Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Trossinger Maschinen-handels GmbH, Bahnhofstr. 40-42, 78647 Trossingen, ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin mangels Masse abgewie-sen worden.

Über das Vermögen des Bakir Redzic, Sulzbachstr. 23, 78628 Rottweil, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Norbert Miller, Schillerstr. 1, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der BBS International GmbH, Welschdorf 220, 77761 Schiltach, vertr. d. Guido Dumarey, Welschdorf 220, 77761 Schiltach (Geschäftsführer), wird angeord-net: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Thomas Oberle, Blumenstraße 17, 69115 Heidelberg, bestellt.

Insolvenzverfahren über das Vermögen der NK GmbH, Im Dorf 33, 72175 Dornhan-Wei-den, vertr. d. Nevenko Verde (Geschäftsfüh-rer), wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Abdel-Fayad Watara, Auf dem Schafrain 22, 78532 Tuttlingen, Inh. d. Fa. Malik Watara „Mike“ Handel mit Gebrauchtwagen, Recycling von Schrott und Altreifen. Der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird mangels einer die Kosten des Verfahrens deckenden Masse abgewiesen.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen des Helmut Groepper, Hauptstr. 1, 78736 Epfendorf-Harthausen, Inhaber der Firma Groepper Transporte, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Dieterle Schlüsselfer-tigbau GmbH, Geißhaldenstr. 49, 78713 Schramberg, vertr. d. Frank Dieterle (Ge-schäftsführer), wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Dieterle Bau GmbH, Geißhaldenstr. 49, 78713 Schramberg,

INFORMATION

Die gesamten Registerbekanntma-chungen aus Deutschland und den Regi-onen Hochrhein-Bodensee, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein finden Sie auf der offiziellen Website der Justiz des Bundes und der Länder unter www.handelsregister.de. Die Recherche von Firmen und der Abruf von Veröffentlichungen sind kostenfrei. Für alle übrigen Abrufe fallen Kosten an.

Auf der Website besteht direkter Zugang zu den Handelsregisterbekanntmachungen, den Insolvenzbekanntmachungen und zum Rechtsdienstleistungsregister. Eben-so dort eingestellt sind die Zwangsverstei-gerungstermine.

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Insolvenzen

vertr. d. Frank Dieterle (Geschäftsfüh-rer), wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villin-gen-Schwenningen, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Martin Nester, Linden-brunnenstr. 40, 72160 Horb, Inh. d. Fa. Transporte Nester, wird das Insolvenzver-fahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Ed-gar Dorn, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Fatma Balkarli, ehem. Inh. d. Royal Schnellrestaurant, Schwarzwaldstr. 43, Immendingen, ist bei Gericht die Anzei-ge des Insolvenzverwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen des Jürgen Ehrler, Donaustr. 2, 78554 Aldingen, Inh. d. Fa. Ehrler Transporte, Insolvenzverwalter: RA Rasmus Reinhardt, Königstr. 16, 78628 Rottweil, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen des Ali Özdemir, Untere Hauptstr. 28, 78573 Wurmlingen, ehem. Inh. der Fa. Haag & Hay Gipsergeschäft, Insolvenzver-walter: RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46, 78462 Konstanz, wird der Schlussver-teilung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der KDN - Kaufmänni-sche Dienstleistungen Nordschwarzwald GmbH, Rainerzauerstr. 21, 72290 Loßburg, vertr. d. Frank Werner Altenau (Geschäfts-führer), ist der Eröffnungsantrag der An-tragstellerin mangels Masse abgewiesen worden.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Robert Bölle, Donau- str. 14, 78570 Mühlheim-Stetten, Inh. d. Flaschnerei Robert Bölle, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46, 78462 Konstanz, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen des Hasan Yalcinkaya, Inh. d. „Döner Kebap Karadeniz“, Hauptstr. 31, 72280 Dornstetten, Insolvenzverwalter: RA Dr. Michael Riegger, Villinger-Straße 18, 78054 Villingen-Schwenningen, wird festgestellt, dass eine Schlussverteilung nicht stattfin-det, nachdem verwertbares Vermögen (Masse) nicht vorhanden ist.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen des Andreas Pfeffer, Inh. d. Fa. Andreas Pfeffer Gebäudereinigung, Im Oberdorf 10, 78661 Dietingen-Gösslin-gen, Insolvenzverwalter: RA Dr. Thors-ten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen, wird der Schluss-verteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Nicole Koch, ehem. Inh. d. Fa. Nicole Koch e. K., Trendhouse, Loßburger Str. 13, 72250 Freudenstadt, Insolvenz-verwalter: RA Edgar Dorn, Berner Feld 74, 78628 Rottweil, ist bei Gericht die Anzei-ge des Insolvenzverwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

78050 Villingen-SchwenningenDas Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. KAT - Steigbügel GmbH, vertr. d. d. GFin Maria Müller, Dürrheimer Str. 40, 78166 Donaueschingen, wurde mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen d. Hermann Nusser, Inh. d. Fa. Hermann Nusser Lederwaren, Gerwigstr. 5, 78120 Furtwangen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwen-ningen.

Über das Vermögen d. MOTORRAD-ECKE GmbH, vertr. d. d. GF Herbert Will und Georg Wahlicht, Steinkirchring 45, 78056 Villingen-Schwenningen, wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwal-ter: RA Dr. Wolfgang Bilgery, Reinsburgstr. 27, 70178 Stuttgart.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. MOTORRAD-ECKE GmbH, vertr. d. d. GF Herbert Will und Georg Wah-licht, Steinkirchring 45, 78056 Villingen-Schwenningen, hat der Insolvenzverwalter die Masseunzulänglichkeit angezeigt.

Über das Vermögen d. eingetr. KMT Ma-schinenbau Günter Kratz GmbH, vertr. d. d. GF Thomas Rainer Vogt u. Dieter Amstäd-ter, Heinrich-Hertz-Straße 9, 78052 Villin-gen-Schwenningen, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalterin: Rechtsanwältin Elke Bäuerle, Eisenbahnstr. 40, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Schropp-Technik

GmbH, vertr. durch d. GFin Ingrid Wehrle, Hallenbergstr. 7, 78166 Donaueschingen, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insol-venzverwalter wird RA Klaus Haischer, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf, bestellt.

Das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. MEDITERRANEO Ver-waltungsgesellschaft mbH, vertr. d. d. GF Horst Maag, Kaiserring 12, 78050 Villingen-Schwenningen, wurde mangels Masse abgewiesen.

Das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Maag Immobilienge-sellschaft mbH & Co. KG, vertr. d. d. MEDITERRANEO Verwaltungsgesell-schaft mbH, diese vertr. d. d. GF Horst Maag, Kaiserring 12, 78050 Villingen-Schwenningen, wurde mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der TDN Thanheiser Datensysteme und Netzwerklösungen GmbH, vertr. d. d. GF Wolfgang Thanhei-ser, Margarethe-Scherb-Str. 38, 78052 Villingen-Schwenningen, wird angeord-net: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Stefano Buck, Eisenbahnstr. 40, 78628 Rottweil, bestellt.

79761 Waldshut-TiengenIn dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Frank Spengler Finanzservice GmbH, Mittlematt 19, 79848 Bonndorf, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen der LO-CATA-LUNYA/LO-CAT GmbH, vertr. d. d. Geschäftsführer Peter Schiessel, Brand 12, 79677 Schönau, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Ingo Michelsen, Luisenstr. 5, 79539 Lörrach.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der BEBECO Technologie GmbH, Rheinvogtstr. 19, 79713 Bad Säckingen, ergeht folgender Beschluss: 1. der bis-herige Insolvenzverwalter, Dipl. Volks-wirt Friedrich Bücheler, Steuerberater, Rechtsbeistand, Rathausstr.2, 79875 Dachsberg, wird aus wichtigem Grund aus seinem Amt entlassen. 2. Zum neuen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Albert Hirt, Berner Feld 74, 78629 Rottweil, bestellt.

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MIT SPITZER FEDER

Neue Grenzwerte für Nervensägen

„Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Festgestellt hat das Victor Hugo. Was er uns nicht verraten hat, ist, ob das gesellschaftliche Naturgesetz für gute und schlechte Ideen gleichermaßen gilt. Hin und wieder sieht es sehr danach aus. Die Zahl bundesdeutscher Geburten etwa dümpelt seit Jahrzehnten lustlos unterhalb der Sterberate. Kinder wurden dadurch mehr und mehr zur Mangelware, und weil Knappheit in einer Marktwirtschaft wertsteigernd wirkt, war es nur eine Frage der Zeit, dass Kinderfreundlichkeit als Idee zum Staats-ziel avancieren würde. Und dass die famose Idee, die manche schon im Grundgesetz verankern wollen, damit – Herr, wirf Hirn runter! – nicht immer nur die Menschenwürde geschützt werde, sondern endlich auch die von Kindern, dass diese Idee mit einer anderen kolli-dieren würde, die schon länger Karriere gemacht hat, weil ihre Zeit schon früher gekommen war – mit dem Umweltschutz. Dort, im Umweltrecht, gelten die Emissionen menschlichen Treibens nämlich als ein veritables Übel, das es ohne wenn und aber und mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu bekämpfen gilt. Gleich ob Abgas, Erschütterung, Strahlung oder Lärm, zum Arsenal zählen vor allem Richtlinien, Grenzwerte und subjektive Abwehransprüche der Betroffenen. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen, wo Kinderlärm in Rede steht. Einerseits die lieben Kleinen, ihre lärmaffi ne Lebens-freude, in sogenannten Kitas viel dutzendfach kumuliert, ihr dezibelstarkes Ballspiel, ihr sympathischer Hang zum repetitiven Gruppenverhalten – ausdauernd, ausgelassen und ausgespro-chen laut.

Andererseits die „schädliche Umwelteinwirkung“ Lärm, von der wir durch zehn Millionen Diplom- und Dok-

torarbeiten gestützt wissen, dass sie krank macht. Und dass sie umso mehr an den Nerven zehrt, je weniger konstant das Lärmereignis und je höher die Frequenz ist. Nachgerade eine Wohltat das permanente Hintergrundrauschen einer nahen Auto bahn gegen das an- und abschwellende Geschrei auf dem benachbarten Sportplatz. Die schichtarbeitende Krankenschwester am Rande des Nerven zusammenbruchs, das Umweltrecht als Retter in der Not: Anwohner klagten erfolgreich ge gen Kindergärten, -krippen und -tagesstätten. In einigen Fällen wurde sogar die Einhausung mit Lärm schutzwänden durchgesetzt, in Hamburg (Kita „Mari-enkäfer“) 60 Meter lang und zwei Meter hoch, in Dresden (Kita „Kichererbsen“) 25 Meter mal drei. Beton gegen Käferchen und Erbsen, das musste medial aufstoßen.

Nach und nach – erst in den Ländern, dann im Bund – wurde denn auch deutlich, dass an dieser Stelle kein Platz für beide Ideen war. Und dass die sich durchsetzen sollte, deren Zeit gekommen war. Wenn Kinder gut sind, kann ihr Toben nicht schlecht sein, befand instinktsicher die Politik und beschloss ganz schlank, der von spielenden Kindern ausgehende Lärm sei gar keiner. „Geräuscheinwirkungen, die von Kindertages-einrichtungen, Kinderspielplätzen und Ein richtungen wie Ball-spielplätzen durch Kinder hervorgerufen werden, sind keine schädlichen Umwelteinwirkungen“, heißt es dem Vernehmen nach in einem Gesetzentwurf des Bundesumweltministeriums und – damit kein Spielverderber meint, er könne das Gegenteil beweisen –: „Bei der Beurteilung der Geräuscheinwirkungen dürfen Immis sions grenz- und -richtwerte nicht heran gezogen werden.“

Ebenso gut könnte man bestimmen, dass es im Sommer kühl sei und den Gebrauch von Thermometern verbie-

ten. Erlaubt ist so etwas aber nur, wenn die Zeit für eine Idee gekommen ist. Und das ist sie ganz offensichtlich. Die Presse jedenfalls ist begeistert und mag gar nicht glauben, dass es überhaupt jemals anders war. Bisher sei der von Kindern aus-gehende Lärm genauso behandelt worden wie etwa Geräu-sche, die eine Kreissäge erzeuge, schreibt mit Schaudern die Financial Times Deutschland vom 14. Januar. Schon mal was von Nervensägen gehört? „Kinder und ihre Lebendigkeit gehören zu unserem Leben“ jubelt die Präsidentin des Städtetags und der Bundesrat hat schon vor einem Jahr etwas trocken festgestellt, „dass Kinder-lärm sozialadäquat“ sei. Die vielleicht schönste Formulierung ist derzeit die, das Lärmen von Kindern sei Zukunftsmusik. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist immer faszinierend zu beobachten, was passiert, wenn die Zeit einer Idee gekommen ist, wenn sich ein Gedanke Bahn bricht und bis auf weiteres alle anderen verdrängt, die ihn re-lativieren könnten. Nur colorandi causa seien ein paar davon genannt. Wenn das Ballspiel von Kindern kein Lärm ist, warum sollte es dann das von Jugendlichen sein? Ist es kein Ausdruck von Lebensfreude, wenn Erwachsene Fußball spielen? Gehört der Motorsport in all seinen Fa cetten nicht zur Lebendigkeit je-der Generation? Ist das enervierende Plopp-plopp eines Tennis-platzes kein sozialadäquates Verhalten? Und – das muss an dieser Stelle einfach gesagt werden – ist das Brum men der Lkws auf unseren Straßen, das Hämmern auf den Baustellen, das Vibrieren der Maschinen in den Produktionshallen und das ferne Rauschen eines überfl iegenden Jets für eine Industrie-nation, die unentwegt von sich selbst sagt, sie müsse um so viel schneller, effi zienter, produktiver und innovativer sein, wie sie teurer ist als all die Konkurrenz auf diesem Globus, ist das alles etwas anderes als Zukunftsmusik? Es kommt wohl auf die Ohren an. Oder besser auf das, was dazwischen liegt. mx

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