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Komplettanlage T+A G 2000 R, MP 2000 R Mk II, PA 2000 R und Talis R 300Autor: Heinz Gelking Fotografie: Rolf Winter

T+A wird 40. Aber das ist ja heutzu-

tage kein Alter. Schon gar nicht,

wenn man sich immer wieder neu

erfindet. Speziell die R-Serie aus

Herford scheint zeitlos.

Konstanten der Moderne

Plattenspieler, CD-Player und Verstärker, dazu noch Kompakt-lautsprecher auf passenden Ständern - eine klassische HiFi-Anla-ge steht vor uns. Alles gestalterisch perfekt aufeinander abge-stimmt. So ähnlich hätte das auch 1992 aussehen können, als dieR-Serie auf die Welt kam. Eine designbewusste Zeit. Alltagsgegen-stände wie die Saftpresse von Philippe Starck oder die Espresso-kanne von Aldo Rossi wurden zu Ikonen. Man kann nicht überT+A schreiben, ohne das zu streifen. Die so konturenscharf wieein Volvo 940 gezeichnete R-Serie fand Zuspruch nämlich nichtnur unter HiFi-Freunden, sondern auch bei Ästheten. Mit ihrenvertikalen und horizontalen Linien entlang von 45-Grad-Phasensowie mit Kreisen und Punkten als Grundform aller Bedienele-mente knüpfen die aktuellen Komponenten da an. Als wären sieam Reißbrett entworfen: nirgendwo ornamentaler Firlefanz, statt-dessen pure Funktionalität. Das mögen nicht nur Architekten.Der Plattenspieler hat mich überrascht. Weil Tonarm und Ton-

abnehmer von Clearaudio kommen, vermutete ich ein OEM-Pro-dukt. Was ja nicht ehrenrührig gewesen wäre. Tatsächlich stecktim G 2000 R aber vor allem Know-how aus Herford. Die weit ver-breitete Antriebskonfiguration aus einem Synchronmotor mitKautschukriemen und schwerem Plattenteller wird auf eine fürT+A typische Art ergänzt, nämlich durch einen digitalen Signal-prozessor. Der optimiert die Kurve der Motorspulenspannung so,dass der quarzgeregelte Motor unabhängig von der Sauberkeitund Stabilität des Stromnetzes jederzeit exzellente Gleichlaufwer-te zeigt. T+A-Chef Siegfried Amft ist begeistert: „Das läuft so prä-zise, daraus hätten wir auch einen Direktantrieb bauen können.“Aber auch Körperschall und Resonanzen rückt man mit ostwest-

fälischer Effizienz zuleibe. Von den Schockabsorber-Füßen überdas Gehäuse aus Aluminium und MDF bis zur Kombination einesZinktellers innen mit einem Druckgussteller und einer Silikon-kautschuk-Matte darauf, wirkt der G 2000 R ungemein integer.Tickt man während des Plattenhörens mit dem Griff eines kleinenSchraubendrehers leicht gegen das Gehäuse, tut sich im Klangbild– nichts. Störungen von außen haben diesem Laufwerk kaum et-was an. Und wenige spielen so sauber und klar auf. Vom distin-guierten Äußeren des G 2000 R lassen wir uns dabei nicht täu-

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schen: Bei einem so unerschütterlichen Konzept geht auch Musikrichtig gut, die viel Schallenergie in den Raum pumpt. Faith NoMore beispielsweise (LP, Introduce Yourself, London Slash828051-1). Souverän stellt der Plattenspieler die fetten Basslinien,sägende E-Gitarre, dunkle Keyboard-Wolken und den kruden Ge-sang von (damals noch) Chuck Mosley vor mich hin. Das hat Saftund Kraft und allen nötigen Zorn, ohne dass je das Gefühl aufkä-me, der Probant lege nach Gutdünken eine Schüppe drauf oderfeile die Ecken und Kanten der sperrigen Musik rund. Mit Fein-kost aus meinem Plattenregal fühlt sich der G 2000 R genausowohl. Wie viele Nuancen er im Spiel des Beaux-Arts-Trios zutagefördert, wie er den Klang des Konzertflügels erfasst und die chan-gierenden Farben der Streichinstrumente, das macht auch ver-wöhnte Hörer glücklich (LP, Mendelssohn, Klaviertrios, Philips6570075). Die Geradlinigkeit, Offenheit und Dynamik des Clear-audio-Tonabnehmers kommt bestens zur Geltung. Das sogar miteinem Bor-Nadelträger ausgerüstete System und der sehr guteTon arm lassen bei mir kaum, nein: überhaupt keine Wünsche of-fen. Mit einer integrierten Phonostufe ausgestattet wie unser Test -exemplar, hat der Plattenspieler dabei fast Plug-and-play-Qualitä-ten. Man braucht noch nicht einmal ein Phonokabel, undTonabnehmer und Entzerrer sind per se füreinander gemacht.Komponenten von T+A waren nie billig, zugegeben, aber wer andieses Niveau mit einer vom MC bis zur Phonostufe selbst zu-

sammengestellten analogen Quelleherankommen wollte, der hätte einenlängeren und teureren Weg vor sich.Analogfans, bei denen dieser oft eben-so von Frust wie von Euphorie gepräg-te Weg nicht das Ziel ist, die also ein-fach ihre LPs bestmöglich hörenwollen, statt im Plattenspieler nebenbeinoch einen Metallbaukasten zu sehen,wird der G 2000 R begeistern.Eierlegende Wollmilchsau im Tarnan-

zug, das ist der MP 2000 R Mk II. Wasnämlich wie ein klassischer CD-Spielerdaherkommt, kann so ziemlich allesaußer SACD. Sogar DAB+ und UKW!Im Alltag besonders relevant sind dieFunktionen als Streaming Client. Dar-über empfängt er von Diens ten wie Ti-dal und Qobuz eine breite Palette anMusik. Ab der Abo-Variante „Hifi“ auf-wärts werden sie für uns Audiophile in-teressant; dann gibt es Musikdaten inCD-Qualität. Egal welche Digitalquelle– alles ab 44,1 kHz durchläuft im MP2000 R Mk II eine Sektion zur Jitter-Eliminierung und vom Quellengerätgetrennten Taktaufbereitung. Danachkümmert sich der aus Digital-Monu-menten wie MP 3000 HV und MP 3100HV bekannte Quadrupel-Wandler vonT+A mit vier 32-Bit-Chips in doppelt-symmetrischer Schaltung um PCM-Signale bis zu 384 kSps. Über einenUSB-Eingang nimmt der MP 2000 Rsogar DSD 512 entgegen und überant-wortet es einem aus diskreten Bautei-len erstellten 1-Bit-Wandler. Richtig

xxxMitspielerPlattenspieler: Transrotor Orfeo Doppio mit TMD-Lager Tonarme: SME 3500, VPIJMW 12.5 Tonabnehmer: Transrotor Figaro Audio-Technica VM 540 ML Phonovor-verstärker: SAC Entrata Disco SACD-Spieler/DAC: Marantz SA-11 S3 Vorver-stärker: SAC La Finezza mit Doppelnetzteil Endverstärker: SAC Il Piccolo Laut-sprecher: Q Acoustics Concept 500 Kabel: überwiegend HMS, aber auch TMR,Harmonix und High-Tune sowie Phonosophie Zubehör: TMR-Netzleiste, Solid-Tech-Rack sowie Rack, Plattenspieler-Konsole und Helmholtz-Resonatoren im Eigenbau,Schumann-Generator von Audiophil, Plattenwaschmaschine von Pro-Jectxxxx

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Komplettanlage T+A G 2000 R, MP 2000 R Mk II, PA 2000 R und Talis R 300

gelesen: Der T+A hält für PCM und DSD separateDACs vor. Mehr dazu im Artikel über den MP 2500R und im Interview mit Lothar Wiemann (image hi-fi 6/2017).Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf: Dass

der MP 2000 R Mk II mit High-Res-Material her-ausragend klingt, ist angesichts des betriebenenAufwands kein Wunder. Wie gut er Digitaldaten inMusik verwandelt, zeigt sich freilich fast deutlicherin der Aufwertung von Quellen, die aus audiophilerSicht bloß zweiten Ranges sind, etwa gerippten CDsauf einer portablen Festplatte. Man runzelt ja schonbei dem Gedanken die Stirn, dass die Spannungs-versorgung des rasch in die USB-Buchse auf derFrontplatte gesteckten Speichermediums mit dem-selben Kabel erfolgt wie der Transport der Musikda-ten. Und weil das Kabel kurz ist, liegt die Festplatte

Seit 40 Jahren steht Siegfried Amft als Geschäftsführer an derSpitze von T+A. Wir trafen ihn auf der High End in München,wo er heuer ein paar gewaltige neue Monoblöcke zeigte

Vorherige Doppelseite oben von links nach rechts: Der modi-fizierte Tonarm von Clearaudio hat eine magnetisch und dar-um berührungslos arbeitende, fein justierbare Anti-Skating-Vorrichtung. Einstellbar über die Rändelschraube

Der Nadelträger aus Bor unterstreicht die Ambitionen desebenfalls aus Erlangen zugelieferten MC-2. Der Microline-Schliff und die elektrischen Werte (100 Ohm Abschlussimpe-danz und 0,75 mV Ausgangsspannung) sind praxisgerecht

Nach dem Einpressen der Achse wird der Innenteller ausZink auf einem CNC-Automaten nochmals präzisionsgedreht

Das Messinggleitlager und die Achse aus gehärtetem Stahlsind auf fünf Mikrometer genau toleriert

Hauptbild, Blick auf den Boden des G 2000 R: Die lange Plati-ne enthält das Netzteil und die DSP-Steuerung für den Mo-tor links darüber. Die seitliche Platine beinhaltet das Phono-Modul, hier in seiner MC-Variante. Eingangsimpedanz undEmpfindlichkeit sind vielfach einstellbar, natürlich auch aufandere Tonabnehmer. Das empfindliche MC-Signal wird vomTonarm unmittelbar zur Phonostufe geführt – kürzer kannder Signalweg nicht sein!

nur von ein paar Filzgleitern entkoppelt direkt aufdem Gehäusedeckel des MP 2000 R. Ein so nachläs-siges wie pragmatisches Set-up. Doch was ich höre,klingt schlicht und einfach „echter“, als wenn ichden Weg über meinen Musikrechner gehe. EineHommage von Alexandre Tharaud an die vor zwan-zig Jahren gestorbene Barbara beispielsweise: DieStimmen aller Beteiligten werden mit fast hinge-bungsvoller Sorgfalt herausgearbeitet. Vanessa Para-dis oder Bé nabar, Jane Birkin oder Juliette Binochegewinnen eine Präsenz, als wäre ich Gast im Tonstu-dio. Das Singen und Sprechen findet drei Meter vormeiner Nase statt und wirkt verblüffend real (CD-Rip in Wave von Erato 0190295759100). Jitterver-meidung, Wandlerqualität, Ausgangsstufe – im Er-gebnis holt der MP 2000 R Mk II aus jeder Quelledas Beste raus.

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Heinz Gelking: Wie kommt man als junger Physiker 1978 auf dieIdee, ausgerechnet eine HiFi-Firma zu gründen?Siegfried Amft: Das hat sich mein Vater damals auch gefragt undwar mir anfangs recht böse. Wir haben ja ganz klein angefangen,quasi in der Garage. Heute würde man wohl von einem typischenStartup sprechen. Mein Studienschwerpunkt in Hannover lag aufder Plasma-Physik und ich hätte in der Lichtleiter-Entwicklung oderim Fusionsreaktor-Bereich großer Konzerne eine Zukunft gehabt.Letzten Endes hat sich dann aber doch meine Musikbegeisterungdurchgesetzt. Ich hatte schon als Junge meine eigenen Lautspre-cher gebaut und später als Student zwei Semester Elektroakustikbei Professor Fritz Sennheiser gehört. Das war wirklich prägend.Heinz Gelking: Die Zeit war nicht wirklich günstig für HiFi ausDeutschland oder? Die großen japanischen Marken dominiertenschon den Markt …Siegfried Amft: Und sie bauten wirklich gute Geräte! Aber esentstand gleichzeitig so etwas wie ein Bewusstsein für High-End,und dafür, dass es nicht zwingend aus Japan oder den USA kom-men musste. Wilfried Ehrenholz gründete Dynaudio, Dieter Bur -mes ter machte sich selbstständig, ja – und T+A startete als Drei-Mann-Betrieb. Wir waren sowas wie die Pioniere.Heinz Gelking: Gibt es „Meilenstein“-Produkte mit besondererBedeutung für die Firmengeschichte?Siegfried Amft: Gewiss die Criterion TMR 160. Diese Standbox hatwährend der Achtzigerjahre für viel Aufsehen gesorgt und uns be-kannt gemacht. Später hat sich die Digitaltechnik stark entwickelt.Der Pre DA zählte zu den ersten Komponenten auf dem Markt, dieeinen Wandler mit einer Röhrenvorstufe kombinierten. Das digitaleKnow-how unseres von Lothar Wiemann geleiteten Entwick-lungsteams haben wir später auch im Lautsprecherbereich genutzt:Die Solitaire A2D war ein digitaler Aktivlautsprecher, der exakt aufden Abhörraum eingemessen werden konnte. Und seit gut zehnJahren arbeiten wir nicht zuletzt daran, alle denkbaren Digitalquel-len – von der CD bis zum Streaming – möglichst komfortabel undgut klingend in einem Gerät vorzuhalten. Wir sprechen von unserenMultiplayern und haben diese Gerätegattung wohl mit erfunden.Heinz Gelking: Zum Jubiläum stellen Sie die R-Serie in den Vor-dergrund. Die kam erstmals 1992 heraus und orientierte sich ge-stalterisch ein wenig am Design der HiFi-Geräte von Braun …

Siegfried Amft: Das sagen viele und ärgert mich ein wenig.1984/85 hatten wir mit der P1000 eine Vorstufe und mit demA1000 eine Endstufe herausgebracht. Die hatten schon die späterfür die R-Serie charakteristische Phase oben und unten am Über-gang von der Frontplatte zu Boden und Deckel. Und wenn Sie un-sere erste R-Serie und die 1991 eingestellte Atelier-Anlage vonBraun mal vergleichen, dann werden Sie feststellen, dass unserDesign doch noch aufgeräumter erscheint. Vielleicht wirkt sich daeben aus, dass bei T+A schon immer viele Wissenschaftler undIngenieure gearbeitet haben. Die Frontplatten sollen eine klareStruktur haben und die wichtigsten Funktionen direkt über Tastenerreichbar sein. Das halten wir bis heute so – trotz Fernbedienun-gen und App.Heinz Gelking: Die R-Serie wurde seitdem deutlich weiterent-wickelt.Siegfried Amft: Ja. Vor drei Jahren haben wir die Hochvolt-Tech-nik unserer HV-Serie in die R-Serie übertragen. Die höheren Span-nungen wirken sich zwar im Klang nur positiv aus, aber die Schal-tungen brauchen mehr Platz und haben eine höhere Abwärme.Darum überschreiten wir jetzt die klassische Gehäusebreite von 43Zentimetern und haben auch deutlich höhere Materialstärken.Heinz Gelking: Was macht die R-Serie so besonders?Siegfried Amft: Wir stellen die R-Serie in den Vordergrund, weilsie alle Musikbereiche von analog bis digital abdeckt, einenhochmodernen Verstärker, einen der besten Multi-Source-Playerder Welt und einen sehr guten Plattenspieler hat. Das ist sicherlichdie kompletteste und beste R-Anlage, die wir jemals hatten. Fürviele HiFi-Liebhaber ist gerade sie das typische T+A Produkt.Heinz Gelking: Kommt den runden Ausschnitten auf den Alumini-um-Deckeln eine Funktion zu?Siegfried Amft: Nein. Und auf die Idee wären wir selbst wohl garnicht gekommen. Bei uns ist Gestaltung ja eher ein Nebenproduktdes Engineerings. Aber die Leute haben immer wieder gesagt: DieGeräte sind innen so sauber aufgebaut – wie schade, dass manals Nutzer keine Chance hat, sich daran auch im Alltag zu erfreuenund die Ordnung auch mal zu sehen. Die Fenster machen das jetztmöglich.Heinz Gelking: Vielen Dank für das Gespräch!Siegfried Amft: Gerne.

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Interview mit Siegfried Amft

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Auch aus der CD. Ich höre Blockflötensonaten von A. H. Schult-zen, aufgenommen von Barbara Heindlmeier und dem EnsembleLa Ninfea (CD Raumklang RK 3402). Die Wiedergabe scheintvon Licht durchflutet und Details belebt. Dabei schält sich einmalmehr heraus, dass bei T+A in der hohen Wiedergabetreue dasZiel liegt. Unterliegt selbst sie einer subjektiven Einschätzung?Mein Marantz SA-11 S3 präsentiert die historischen Instrumente– Blockflöte, Gambe, Theorbe, Cembalo – jedenfalls in erdigerenTönen. Das ist die typische Abstimmung großer SACD-Player;ihre Entwickler scheinen sich immer noch am Vinyl zu orientie-ren. Der MP 2000 R Mk II stellt dazu die wasserklar aufspielendeAlternative dar. Präzision verbrüdert sich mit einer Schwerelosig-keit, die dem immateriellen Charakter von Musik entspricht:Locker und frei schäumen die Tonkaskaden lebhafter Passagender Blockflöte auf und der Gambenbogen streicht so behende wieexakt gewichtet über die Saiten. Ich bin nicht weiter überrascht:Es war genau dieser eher frei fließende als wuchtige Klangcharak-ter, mit dem mich vor einem halben Jahr auch der MP 2500 R in-nerhalb von Minuten in der Tasche hatte.Muss man vor diesem Hintergrund noch etwas zum PA 2000 R

sagen? Ohne den Verstärker wäre in puncto Plattenspieler undMultiplayer alles für die Katz. Er ist dem Musiksignal ein neutra-ler „Durchreicher“. Frei von Brummen, Rauschen, Verfärbungenoder Schnapp-Atmung in komplexen oder sonstwie forderndenMusikpassagen entspricht er meinen Vorstellungen von einemidealen Verstärker vollkommen. Wo die Potenz eines Verstärkersanderswo oft als Druck und Schub ihre Spur im Klang hinterlässt,da sind es beim PA 2000 R wie schon bei den beiden Quellengerä-ten von T+A vor allem die Präzision, Transparenz und Offenheit,die mich in den Bann der Musik ziehen. Darüber verliere ich denPA 2000 R während der Testphase immer wieder aus dem Blick.Wer Lautsprecher und deren Treiber so perfekt kontrolliert, derfällt eben nicht auf. Entsprechend hockt der PA 2000 R neben mirim Rack und bringt sich über Wochen eigentlich nur dadurch inErinnerung, dass er Signale der Fernbedienung mit sanftem

Links: T+A fertigt die R 300 aus einem massiven Aluminium-Stranggusspro-fil. Der Waveguide um den Tweeter homogenisiert das Abstrahlverhaltenbeider Treiber, die Trennfrequenz liegt bei 2000 Hertz. Der Ständer LS 300 istoptisch und funktional erste Wahl, die R 300 wird fest mit ihm verschraubt

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Klicken quittiert. Seine technischen Eigenschaften zusammenge-fasst: Am Anfang stehen ein Hochfrequenz-Sinus-Netzteil inKombination mit üppiger Siebung sowie eine Lautstärkeregelungund Eingangswahl über Goldkontaktrelais. Vor- und Endstufe fol-gen einem Doppel-Mono-Konzept. Spannungsverstärkung undStromverstärkung in der Endstufe sind galvanisch voneinandergetrennt; damit will T+A die Wiedergabe von Lautsprecher-Last-Effekten frei halten. Das Musiksignal – und nur dieses – soll einszu eins in Klang umgesetzt werden.Eine Aufgabe, die schlussendlich der Talis R 300 zufällt. Man

kann die Kompaktbox fest mit einem Ständer namens LS 300 ver-schrauben und über Spitzkegel mit Spike-Funktion unter der Bo-denplatte perfekt ausrichten. Alles zusammen ergibt eine so sta-bile wie schöne Einheit. Während der Aluminiumkorpus derLautsprecher beim Anklopfen mit dem Fingerknöchel tatsächlichakustisch nahezu tot ist, meldet sich das Rohr zwischen Boden-platte und Box vernehmbar zurück. Es hat Öffnungen zumDurchführen eines Lautsprecherkabels. Wären LS 300 und R 300mein, so würde ich die untere verschließen und mit Sand oderSkylan-Fill zwecks Dämpfung experimentieren. Andererseits –klanglich überzeugt die aufgeständerte Box absolut. Sie zeigt dieraren Eigenschaften wirklich nobler Kompaktlautsprecher, beidenen der Verzicht auf große Gehäuse keine Sparmaßnahme,sondern das erwählte Prinzip ist, um zwei Treiber akustisch zuverschmelzen. Die R 300 musiziert überragend räumlich, extremdetailversessen und in perfekter Balance. Gerade die Wiedergabevon Stimmen und natürlichen Instrumenten ist ein Fest. Genaudarum entscheiden sich viele Hörer für solche puristischen Kon-zepte. Und hören dann Bach-Kantaten oder Jazz-Trios oder las-sen – ach! – wieder eine dieser skandinavischen Frauenstimmenim Hörraum einschweben, denen wir alleweil so gern erliegen.Josefine Cronholm zum Beispiel. An der Stelle quatscht ein Typmir rein: „Seid‘s ihr bereit für an bay’rischen Tecno?“ Natürlichist das Publikum bereit. Die CD beamt uns in die Münchner

Links: Das Doppelmono-Konzept des PA 2000 R zeigt sich an den zwei bau-gleichen, aber mechanisch getrennten Verstärkerplatinen, die von einemgroßen Kühlkörper gegen das Netzteil und das Ausgangsteil abgeschirmtsind. Statt des üblichen Ringkern-Trafos setzt T+A auf ein geregeltes Hoch-frequenz-Sinus-Netzteil mit groß dimensionierter Siebung

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Olympiahalle und es stürmen die Bühne: LaBrass -Banda. Eine weite Perpektive auf Publikum undBand. Mit Trompeten, Posaune, Tuba, Schlagzeug,Bass und Gesang rocken LaBrassBanda die Halleund stehen dabei mit einem Fuß in der bayerischenBlasmusiktradition, mit dem anderen im Punk undReggae. Zwischendurch immer wieder das Über-rumpelungsmoment wahnwitziger Virtuosität derBlechbläser und Texte von anarchistischem Witz(Sony 888837104524). Da wandelt sich die R 300wie ein Chamäleon: Wo kommen die tiefen Bässeher? Wie schaufelt sie den enormen Pegel in denHörraum? Weshalb wird der Lautstärkesteller imHandumdrehen zum Spaß-Potentiometer? Allesnur Physik: Das Volumen der R 300 ist größer als ge-dacht, weil der Aluminiumstrangguss so dünn ist.Spezielle Dämpfungselemente reduzieren denSchalldurchtritt an den Seitenwänden. Den Tiefmit-teltöner umgibt eine dreifach gefaltete Sicke; in Ver-bindung mit dem kräftigen Magnetantrieb kann diesteife Membran lange Hübe machen. Voilà, dakommt er her, der enorme Punch im Bass. Ich blei-be dabei: Die R 300 geriert sich mit ihrem blitzblan-ken Spiel ganz gerne als Perfektionistin, aber wennes sein muss, dann kann die hochgezüchtete Kom-pakte eben auch liefern und satt und durchset-zungsfähig aufspielen wie eine Standbox. Ohnehingilt wie immer: Besser einen kompakten Lautspre-cher, den man zu Hause „ausfahren“ kann, als etwasGroßes, das sich akustisch selbst im Weg steht, dieRaummoden mutwillig aus der Reserve lockt undzum Chaos führt. Trotzdem juckt mich der Gedan-

Links: Für T+A bleibt die CD trotz der High-Res-Fähigkeit desMP 2000 R wichtig. Das Laufwerk ist schwimmend gelagert,mehrfach laminiert und in einem resonanzbedämpften Alu -miniumgehäuse untergebracht. Hinten hat der MP 2000 Rneben den üblichen Anschlüssen auch Buchsen für eineWLAN- und eine UKW-Antenne

xxxxPlattenspieler T+A G 2000 R-CMCBesonderheit: inkl. Tonarm und MC-2 sowie Phonostufe Maße(B/H/T): 46/16/38 cm Gewicht: 14 kg Garantie: 24 MonatePreis: 6890 Euro

Multiplayer T+A MP 2000 R Mk IIPrinzip: CD-Player inkl. Streaming Client, DAC und Tuner (DAB+und UKW), verarbeitet Formate bis PCM 384 und DSD 512 Maße(B/H/T): 46/16/38 cm Gewicht: 8 kg Garantie: 24 Monate Preis:5900 Euro

Vollverstärker T+A PA 2000 REingänge: 3 x Cinch, 3 x XLR, davon optional 1 x Phono MM oderMC Ausgänge: Lautsprecher, Kopfhörer, Pre-Out Leistung: 100Watt an 8 Ohm Maße (B/H/T): 46/16/38 cm Gewicht: 11 kg Ga-rantie: 24 Monate Preis: 6300 Euro

Lautsprecher T+A Talis R 300Prinzip: 2-Wege, Bassreflex Besonderheiten: Korpus aus Alumi-nium-Strangguss, Hochtöner mit Waveguide Maße (B/H/T):21/37/28 cm Gewicht: 15 kg/Stück Garantie: 24 MonatePaarpreis: 6490 Euro

Lautsprecherständer T+A Talis LS 300Maße (B/H/T): 26/67/33 cm Paarpreis: 1990 Euro

Kontakt: T+A Elektroakustik GmbH & Co KG, Planckstraße 9-11,32052 Herford, Telefon 05221/7676-0, www.ta-hifi.dexxxx

ke, dass in preislicher Nähe zu R 300 und LS 300schon der Standlautsprecher Talis S 300 liegt. Derbraucht auch nicht mehr Stellfläche und keine Stän-der. Am besten vergleicht man beide Varianten imeigenen Hörraum. Bei der Elektronik bleiben keineFragen offen. Mit dem Multiplayer und dem Ver-stärker von T+A hat man ein sachlich gestaltetes, imKlang schlichtweg fantastisches Duo, das vieleFunktionen bereithält und enorm komfortabel ist.Der Plattenspieler ergänzt beide perfekt.