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WAGEN EINS ZU TISCH BITTE: GUTES ESSEN AUS DER BETRIEBS- KANTINE – WAR- UM ALLE DAVON PROFITIEREN. DAS SWINGT: EIN STREIFZUG DURCH DIE NEUE DEUTSCHE JAZZ-CLUB-SZENE. IMMER MEHR UNTERNEHMEN NUTZEN STORYTELLING ALS MARKETING-INSTRUMENT. REINE FAKTEN HABEN ES DAGEGEN SCHWER. DIE MACHT DER GESCHICHTEN 02/2017 MAGAZIN DER DEUTSCHEN BAHN FÜR GESCHÄFTSREISENDE

02/2017 WAGE N EINS · damit deutlich aufstocken. Der ICE 4 bietet auf einer Länge von 346 Metern 830 Sitzplätze und viel Komfort, zum Beispiel mehr Gepäckflächen, Monitore

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WAGENEINSZ U T I S C H B I T T E :

G U T E S E S S E N A U S D E R B E T R I E B S -K A N T I N E – WA R -U M A L L E D A V O N P ROF IT IEREN .

D A S S W I N G T: E I N S T R E I F Z U G D U R C H D I E N E U E D E U T S C H E JAZZ-CLUB-SZENE.

IMMER MEHR UNTERNEHMEN

N U T Z E N S TO RY T E L L I N G

A L S M A R K E T I N G - I N S T R U M E N T.

R E I N E FA KT E N H A B E N

E S D A G E G E N S C H W E R .

DIE MACHT

DER GESCHICHTEN

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SYNLIGHT Der Wissenschaftler Kai Wieghardt, Projektleiter am Institut für Solarfor-schung des DLR in Jülich, entwickelt neuartige Produktionsanlagen für die solare Treibstoffher-stellung. dlr.de

Erneuerbare Energien stehen auf der Erde in unerschöpflicher Menge zur Verfügung – nur leider muss man oft nachhelfen, um sie effizient zu nutzen. Zum Beispiel Wasserstoff, der in Wasser gebunden an Sauerstoff ebenfalls überreichlich vorhanden ist und als umwelt-freundlicher Treibstoff der Zukunft gilt. Mit der Energie der Sonne ließe sich der Wasser-stoff zwar abspalten, jedoch sind für diesen Prozess gleichmäßig intensive Strahlungsver-hältnisse nötig. Da die Sonne in Mitteleuropa nur unregelmäßig scheint, haben Wissen-schaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Jülich den Sonnen-simulator »Synlight« entwickelt, die größte künstliche Sonne der Welt. Seit März strahlen in dem dreistöckigen Gebäude insgesamt 149 Xenon-Kurzbogenlampen und erreichen eine gut 10 000-mal stärkere Lichtintensität als die natürliche Sonne. Im Fokus der Lampen entstehen Temperaturen bis zu 3000 Grad Celsius. Diese Energie nutzen die Forscher für Produktionsverfahren solar erzeugter Treib-stoffe und die Verbesserung der Effizienz von Solarkraftwerken.

Noch ist der Sonnensimulator zwar ein Energiefresser und verbraucht in vier Stunden Betrieb so viel Strom wie ein vierköpfiger Haushalt im Jahr. Doch wenn dadurch nur ein Solarkraftwerk ein Prozent effektiver werde, so die Forscher, werde sich der Energieaufwand langfristig bezahlt machen.

Super Sonne

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AUCH ONLINE

Neben unserer Print-Ausgabe von

WAGEN EINS haben wir auch einen

Auftritt im Internet. Hier finden Sie

monatlich aktuali-sierte Inhalte.

wagen-eins.de

LIEBE LESERINNEN UND LESER ,

es war ein spannender Praxistest, zu dem der »Business Traveller« und die Deutsche Bahn im Frühjahr eingeladen hatten: Gesucht wurden drei Geschäfts reisende, die ihren Dienstwagen gegen eine BahnCard 100 tauschen würden. Für vier Wochen blieb der Firmenwagen daraufhin in der Garage. Stattdessen fuhren die Teilnehmer gratis durch Deutschland

– mit einer kostenlosen BahnCard 100 der 1. Klasse im Gepäck und Anschluss an »Flinkster« und »Call a Bike«. Was die Vielfahrer dabei erlebten, welche neuen Erfahrungen sie sammelten und ob sie ihre Geschäftstermine stets bequem erreichten, lesen Sie ab Seite 6.

Um neue Konzepte im beruflichen Alltag geht es auch in unserem Interview, das sich dem Thema Kantinenessen widmet. Gastro-Experte Burkart Schmid beschreibt ab Seite 12 den Wandel in deutschen Betriebsküchen und wie sie zum Image eines Unternehmens beitragen.

Um die Macht von Geschichten geht es in unserem Essay, der vom »Storytelling« erzählt – eine Kommunikationsform, die sich längst auch in Unternehmen etabliert hat. Warum Fakten dagegen oft einen schweren Stand haben und warum sich das ändern sollte, erfahren Sie ab Seite 16.

Ich wünsche Ihnen viele gute Anregungen und Lesespaß mit unserer neuen Ausgabe von WAGEN EINS.

Mit herzlichen Grüßen, Karina Kaestner, Leiterin DB Vertrieb Geschäftskunden

»W I R WO L LT E N W I S S E N , W E LC H E

E R FA H R U N G V I E L FA H R E R M AC H E N ,

W E N N S I E D E N D I E N S T WAG E N G EG E N

EINE BAHNC ARD 10 0 TAUS C H E N . «

Einsteigen 02 EINSTEIGEN Gute Idee / Editorial

0 4 BAHN & CO. WLAN im Ausland / Access Points / Onboarding / Neue Schnellstrecke 0 6 PR A XISTEST Der Dienstwagen bleibt stehen: Mit der BahnCard 100 durch Deutschland 08 JA ZZ- CLUBS Swinging Germany – wie sich die deutsche Musikszene neu erfindet 1 1 TR AINING Mal abschalten 1 2 REDEN WIR ÜBER ... Kantinenessen – und warum es den

Imagefaktor eines Betriebs prägt 16 FOKUS Erzähl mal! Warum Storytelling wirkt, aber Fakten nicht verdrängen darf

19 UNTERWEGS Produkte für den Kulturbeutel

20 GENIES SEN Neue Mischungen am Gewürzmarkt

21 WIE FUNKTIONIERT ...? berufliche Weiterbildung 2 2 GUT ANKOMMEN Neue Hotels und Restaurants 2 4 NÄCHSTER HALT Münster: Zehn Hotspots

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Herausgeber: DB Mobility Logistics AG Projektleitung/Koordination: Simone Schreier, DB Vertrieb GmbH, Stephenson-straße 1, 60326 Frankfurt am Main [email protected]: TERRITORY Content to Results GmbHChefredakteur: Stephan Seiler [V.i.S.d.P.]Redaktionsleitung : Uwe Pütz Creative Director: Jürgen KafferArt Director: Jennifer David, Merle RosenBildredaktion: Olga Kessler, Katharina Werle Freie Mitarbeit: Martin Häusler, Heike Hucht, Nicola Malbeck, Johanna Mayerhofer, Jürgen ZiemerAnschrift der Redaktion: Wagen eins, Brieffach 40, 20444 Hamburg, Tel. 040/37 03-50 53, Fax 040/37 03-50 67 Geschäftsführung: Soheil Dastyari Objektleitung: Gregor KupperHerstellung: DB Kommunikationstechnik GmbH, [email protected], www.dbkt.de

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WLAN IM ICE BEI FAHRTEN ÜBER GRENZENDer kostenlose WLAN-Empfang im ICE auch auf Verbindungen ins Ausland wird weiter ausgebaut. Aktuell ist der Service in allen ICE-/TGV-Zügen nach Paris sowie auf einem Großteil der Verbindung nach Marseille nutzbar. Ebenso ist WLAN auf den ICE-Verbin-dungen in die Niederlande verfügbar. Noch im vierten Quartal 2017 sollen zudem auch die ICE-Züge nach Brüssel und Österreich über WLAN auf der gesamten Fahrt verfügen.WIFIonICE.de

MEHRWEGBECHER TO GO NUTZEN – UND SPARENJetzt einen frischen Kaffee? Wunderbar. Doch es muss nicht immer ein Wegwerfbecher sein: Für weniger Abfall und mehr Ressourcenschutz gibt es ab sofort den farben frohen DB- Mehrwegbecher aus recycelba-rem Kunststoff für 9,90 € in den ICE- und IC-Bordbistros sowie auf bahnshop.de zu kaufen. Das erste Heißgetränk im neuen Becher ist gratis, auf jedes weitere gewährt die Deutsche Bahn 20 Cent Rabatt. bahn.de/mehrwegbecher

2700A C C E S S P O I N T S H AT D I E D E U T S C H E B A H N I N D E R G E S A M T E N I C E - F L OT TE FÜ R DA S NEUE WL AN VERBAUT – IN JEDEM WAGEN ZWEI. Z U S A MMEN MIT E INEM ZENTR A L-SERV ER PRO WAG EN FU NK T I O NIER EN D IE ACCE S S P O INT S FA S T S O WIE E IN HE IMI -SCHER WLAN-ROUTER. W I F I O N I C E . D E

MEIN LIEBLINGSPLATZ

Welche Strecke fahren Sie am liebsten mit der Bahn?Berlin–Bremen zum Räuber-und-Gendarm-Spielen. Die Hinfahrt zum »Tatort«-Dreh ist immer ganz entspannt, weil ich meistens erst am nächsten Tag dran bin. Spannender ist die Rückfahrt. Oft komme ich direkt vom Set und bin noch sehr aufgedreht. Die Zugfahrt ist dann die perfekte Schleuse zurück in die Realität.Wo sitzen Sie am liebsten? Ich mag die 2. Klasse, Großraumwagen am Panoramafenster. Was haben Sie immer im Gepäck? Eine Thermoskanne mit Tee. Womit beschäftigen Sie sich unterwegs? Ich kann im Zug hervorragend arbeiten. Erst ein kleiner Schockschlaf wegen der ganzen Reiseaufregung, und dann ran ans Werk. Wenn die Arbeit erledigt ist, schaue ich aus dem Fenster und träume, lese oder schlafe manchmal auch noch ein bisschen. Was ist Ihrer Meinung nach die perfekte Fahrtdauer? Alles über vier Stunden tut weh. Was würden Sie sich an Entertainment im Zug noch wünschen? Die vielen kleinen Szenen, die sich im Zug abspielen, sind Unterhaltung genug. Manchmal besser als jeder amerikanische Blockbuster.

O L I V E R M O M M S E N

VITA: Der in Düsseldorf geborene Schauspieler Oliver Mommsen, 48, ist regelmäßig in Hauptrollen im deutschen Fernsehen zu sehen. Seit 2013 ermittelt er als Nils Stedefreund an der Seite der Bremer »Tatort«-Kommissarin Inga Lürsen [Sabine Postel]. Außerdem spielt er bis heute immer wieder Theater. Mommsen lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Berlin.

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Nach knapp einem Jahr Probebetrieb und einer Laufleistung von fast einer Million Kilometern startet der ICE 4 in den Regelbetrieb. Start für das neue Flaggschiff der ICE-Flotte ist der Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017. Der neue Hochgeschwindigkeitszug ist das größte Fahrzeug-Investitionsprojekt der

Deutschen Bahn und wird zum künfti-gen Rückgrat des neuen Fernverkehrs. Bis 2023 werden mehr als hundert ICE 4 die Fahrt aufnehmen und die ICE-Flotte damit deutlich aufstocken. Der ICE 4 bietet auf einer Länge von 346 Metern 830 Sitzplätze und viel Komfort, zum Beispiel mehr Gepäckflächen, Monitore für Reisendeninformationen in Echtzeit und ein innovatives, tageszeitabhängi-ges Lichtkonzept.

Der ICE 4 startet zum Fahrplanwechsel

Eines der größten Bauprojekte in der Geschichte der Deutschen Bahn steht kurz vor der Eröffnung: die neue Schnellfahrstrecke Berlin–München. In weniger als 4 Stunden kommen Bahn-Fahrer ab dem 10. Dezember 2017 von der Spree an die Isar und wieder zurück – zwei Stunden schneller als zuvor. Die Sprinter-ICE erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde. Gestoppt wird dafür nur in Halle, Erfurt und Nürnberg. Der reguläre ICE legt die Strecke mit weiteren Zwischenhalten in rund 4:30 Stunden zurück. Damit wird die Bahnreise zwischen beiden Metropolen zu einer echten Alternative zu Flugzeug und Auto. Die Strecke führt quer durch den Thüringer Wald und Oberfranken. Allein 27 Tunnelbauwerke sowie 37 Talbrücken haben die Bauarbeiter für die neue Strecke errichtet. Als Untergrund für die Schienen und einen hohen Fahrkomfort kamen 160 000 Betonplatten zum Einsatz – alle millimetergenau zusammengefügt. Mit der Aufnahme der Schnellfahrstrecke Berlin–München in den Fahrplan ab Dezember ist das letzte Teilstück des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes komplet-tiert – und das »Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8«, kurz: VDE 8, abgeschlossen. Für Deutschland beginnt damit ein neues Bahn-Zeitalter. Neben den schnellen Verbindungen Berlin–München reduziert sich auch die Fahrtzeit zwischen Berlin und Nürnberg auf unter drei Stunden. Vor allem Geschäftsrei-sende werden sich über die Sprinter-Fahrten zu relevanten Zeiten gegen 6, 12 und 18 Uhr freuen. Wer beruflich viel unterwegs ist, profitiert außerdem von mehr Direktverbin-dungen zwischen einzelnen Städten, etwa auf der Strecke Berlin‒Frankfurt/Main, Erfurt‒Berlin sowie Erfurt‒Ham-burg. Eine weitere Direktverbindung kommt hinzu: Von Leipzig aus kommen Reisende künftig zweistündlich ohne Umstieg nach Mannheim, Stuttgart oder Ulm. Erfahren Sie mehr über das Bauprojekt unter wagen-eins.de

Schneller zwischen Berlin – München

unterwegs

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Onboarding I N A L L E R M U N D E

WA S ES BEDEUTET:Zwei, drei Kennenlerngespräche hier, ein paar Vorstellungsrunden dort – und dann hinein in den neuen Job: Das war einmal. Heute sollen Mitarbeiter professionell eingearbeitet – oder besser: an Bord geholt – werden. Der Begriff »Onboarding« weckt zwar zunächst Assoziationen an Entdeckungslust und Urlaubsfeeling, umfasst aber eine Reihe streng getakteter intern und extern gerichteter Strategien, Methoden und Maßnahmen, die im modernen Personal- und Talentmanagement beheimatet sind. Denn seit in den 1990er-Jahren der War of Talents ausgerufen wurde, steigen die Anforderungen, mehr zu tun, um Mitarbei-ter langfristig ans Unternehmen zu binden. Stichwort: Fachkräftemangel, Internationalisierung, demografischer Wandel oder anspruchsvolle Generation Y. Wem das An-Bord-Nehmen gut gelingt, der hält mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter über das erste Jahr hinaus.

WA S ES WIRKLICH HEIS ST:Onboarding ist ein schönes Wort für eine Methode, mit der Unterneh-men die Arbeitsproduktivität möglichst schnell und effizient erhöhen möchten. Darüber hinaus kann eine Organisation mit erfolgreichem Onboarding auch sicherstellen, dass für den Geschäftserfolg kritische Schlüsselpositionen mit den richtigen Mitarbeitern besetzt und auch Talente frühzeitig erkannt und gefördert werden. So weit, so gut. Die passenden Leute für die richtige Position zu finden ist schließlich auch nicht leicht. Für den Mitarbeiter heißt dies aber vor allem: im Akkord durch die Probezeit. Kein langer Welpenschutz, keine Schonfrist, keine Ruhepausen – er soll möglichst schnell die PS auf die Straße bringen. Ganz so schlecht ist das allerdings nicht: Wer schnell Fahrt aufnimmt, kann sich auch schnell im Unternehmen etablieren – und sich für höhere Aufgaben empfehlen.

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Hauptbahnhof Frankfurt, morgens um acht. Lars D. biegt gerade auf einem silber-roten Leihfahrrad um die Ecke, eine Premiere, wie er betont: »Ich habe gerade zum ers-

ten Mal auf einem Call-Bike gesessen«, sagt der Chief Information Officer beim Apartmentanbie-ter Derag Livinghotels. »Gerade im Stadtverkehr

ist es optimal, wenn man an den gan-zen Autokolonnen vorbeifahren kann.« Für die Weiterfahrt wird er wenige Minuten später im ICE nach München Platz nehmen. Und wenn das Wetter mitspielt, wird er nach der Ankunft wahrscheinlich wieder auf eines der Leihfahrräder steigen, um zum Termin zu kommen.

Ähnliche Strecken legte der Ge-schäftsführer bisher immer mit dem Auto zurück, empfand dabei aber »zunehmend Stress«. Als er im Frühjahr vom gemein samen Praxis-test des Geschäftsreisemagazins »Business Traveller« und der Deutschen Bahn erfuhr, weckte das

gleich sein Interesse. Gesucht wurden drei Viel-reisende, die ihren Dienstwagen für vier Wochen gegen eine BahnCard 100 (1. Klasse) tau-schen – inklusive Budget für das Carsharing-An-gebot Flinkster und für Call a Bike.

AUTO ODER BAHN ODER BEIDES?

Neben dem Geschäftsführer beteiligten sich auch der Gesundheitsmanager Lando A. und Janine T., Junior Sales Managerin bei einem gro-ßen Konsumgüterhersteller. Sie wollte für sich herausfinden, wie »kompatibel« das Ganze ist – und ob sie auch kleine Ortschaften ohne Auto problem los erreicht. Ähnliche Gründe für den Selbstversuch nannte auch Vielfahrer Lando A. Sein erklärtes Ziel: Nutzen und Nachteile ab-wägen, Bilanz ziehen.

Einig waren sich alle nach vier Wochen darin, dass die Schiene in puncto Komfort klar vorne liegt. »Mit der Bahn habe ich weniger Zeitver-lust, weil es hier kein Ein- und Ausschecken wie beim Flugzeug gibt«, betont Lando A. – eine Einschätzung, die alle Teilnehmer teilen.

Etwas mehr Übung erforderte jedoch die Weiterfahrt mit Flinkster, dem Carsharing-Angebot der Bahn-Tochter DB Connect: »Bis ich das Auto wieder abgegeben hatte, ist manchmal Zeit verstrichen«, sagte Janine T.

Geht doch!D R E I V I E L FA H R E R M A C H E N E I N E N V E R S U C H : S I E L A S S E N I H R E N D I E N S T-

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M O B I L I TÄT

Neues Zeitfenster: Lars D. nutzte die Ge-schäftsreise mit der Bahn auch dazu, Mails zu schreiben.

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Ähnlich empfand es Lars D., der »es nicht ge-wohnt war, nach der Bahnfahrt noch einen Mietwagen auszuleihen«.

REISEN MIT MOBILITÄTSKET TEN

Mobilitätskette bedeutet, auf dem Weg ver-schiedene Verkehrsmittel zu nutzen, um um-weltfreundlich, schnell und komfortabel ans Ziel zu gelangen. Die Vorteile von Flinkster brachte Janine T. auf den Punkt: »So brauche ich nicht immer ein Taxi oder Mietauto zu neh-men, sondern kann meine Strecken planen und danach wieder in die Bahn steigen.« Lars D. schätzte an Flinkster die Bequemlichkeit: »Ich muss mir nicht mehr viele Gedanken machen, wo ich das Auto abstelle. Ich gebe es wieder dort ab, wo ich es ausgeliehen habe.«

Anfangs erschien der Organisationsaufwand für das vernetzte Reisen im Vergleich zum Fir-menwagen allerdings höher. »Ich muss immer genau schauen: Wann bin ich wo? Wie gelange ich dort am besten hin?«, so Janine T. Dass es ohne Reiseplanung manchmal schwierig wer-den kann, hat auch Lars D. festgestellt. Er war kürzlich in Saarbrücken und wollte spontan auf Flinkster umsteigen, stellte aber fest, dass zu diesem Zeitpunkt keine Flinkster-Autos zur

Ein Monat ohne Dienstwagen: Lesen Sie mehr über den Praxistest auf wagen-eins.de

Verfügung standen. Die Planungen vorab in den All-tag einzubeziehen koste ihn zwar mehr Zeit, »aber das ist ein Umstand, an den man sich gewöhnen kann«.

PRO UND CONTR A – DIE BILANZ

Nicht unwichtig ist auch, wie man die Zeit der Dienst-reise nutzt. Bei Lars D. sind es vor allem Telefonge-spräche, die er unterwegs führt. »Im Auto telefoniere ich immer relativ viel. Häufig ergeben sich dadurch aber wieder neue Aufgaben, die ich dann nicht fest-halten kann, weil ich ja fahren muss.« Im Zug sei das Arbeiten »ganzheitlicher«, weil Informationen no-tiert oder E-Mails gleich geschrieben werden könnten. »Ich kann dann gleich einen Vorgang abschließen, nach einer Autofahrt habe ich in der Regel mehr Ar-beit als davor.«

Ob der vierwöchige Praxistest das Reiseverhalten der drei Probanden verändert hat? Ein klares Ja. Vor allem auf längeren Strecken, etwa von Hannover nach München, wird Lando A. auch künftig umsteigen: »Die Fahrt mit der Bahn ist rentabler, da ich die Zeit nutzen kann«, bilanziert er. Ähnlich fällt das Fazit von Janine T. aus: »Nicht auf allen Strecken, aber in vielen Fällen ist die Bahn eine gute Alternative.« Und Lars D. traf nach dem Praxistest eine klare Entscheidung. Er kaufte sich die BahnCard 100.

Voll im Zeitplan: Janine T. steigt nach der Ankunft am Bahnhof in einen Flinkster-Leihwagen.

Wechselstimmung: Lando A.stieg für seine Termine in der Stadt gern auf Call a bike um.

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FRISCHE BRISE: Die »Halle 424« liegt in einem Industrie­denkmal im Hamburger Oberhafen und bietet eta­blierten Größen wie dem Pianisten Lorenz Kellhuber ebenso ein neues Zuhause wie auch noch »unentdeckten« Jazz­Talenten. halle424.de

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In Städten wie Hamburg, Berlin oder Köln hat sich eine neue Jazz-Szene entwickelt. Was die Clubs verbindet, sind die Leidenschaft und die musikali-sche Offenheit, mit der sie betrieben werden.

SWINGING GERMANY

WIE EIN WOHNZIMMER: Jeden Dienstag ist Jam-Session-Time in der Partylounge im »Edelweiss« in Berlin-Kreuz-berg. Der Musikclub in einem alten denkmalgeschützten Gebäude vereint Bühne, Restaurant und Biergarten. edelweiss36.com

MAL JA ZZ , MAL LESUNG: Das »Golem« am Hamburger Fischmarkt bietet bemerkens-werte Free-Jazz-Konzerte, dazu Lesungen, Filmvorführungen oder auch mal Gesprächs-runden. Neben einem langen Tresen gehören auch eine Jukebox und ein altes Klavier zum Inventar. golem.kr

Es gibt sie noch, die alten Connais­seure, die nach einem Glas Merlot so gern den Jazz und die Welt er­klären. Auch ihre schummrigen Keller­Biotope existieren weiter,

genauso wie die Musiker, die dort seit Jahrzehnten auftreten. Doch wenn die re­nommierte englische Tageszeitung »The Guardian« zehn der besten Jazz­Clubs in Europa vorstellt, ist bis auf das etablierte »Loft« in Köln kaum noch einer der alten Tempel dabei. Dafür aber eine nur 30 Qua­dratmeter kleine Mischung aus improvisier­ter Bar und shabby Berliner Ladenlokal, wo viermal die Woche Konzerte auf einem alten Teppich stattfinden, weil es auch im fünften Jahr noch keine Bühne gibt: »Donau 115« heißt die mit zwei Förderpreisen der Bun­desregierung ausgezeichnete Bar, in der Jazz gespielt und gehört wird, als wäre das Genre eben erst aus dem Ei geschlüpft.

»Wir sind alle sehr musikaffin, hatten aber vorher mit Jazz nicht viel zu tun«, sagt Lisa Andersohn, die 29­jährige Geschäfts­führerin des Clubs. »Viele der Musiker brennen für ältere Stile wie Post­Bop, aber Experimentelles und die Verbindung mit Elektronik sind genauso beliebt.« Der Ein­tritt ist frei, für die Musiker wird während der Auftritte mit einer alten Milchkanne gesammelt. Weil unter den Gästen viele Stu­FO

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denten des Jazz-Instituts Berlin sind, zieht es zuneh-mend auch prominentere Musiker nach Neukölln. Der Kontrabassist Greg Cohen etwa spielte schon mit Großkalibern wie Tom Waits oder John Zorn – und steht trotzdem für fast kein Geld regelmäßig auf dem Teppich im Club »Donau 115«.

Ähnliche Bilder im Berliner »Edelweiss« oder in der »Neuen Heimat«. Wenn dort zur Jam-Session ein-geladen wird, ist es stets rappelvoll. »Jenseits der eta-blierten Strukturen passiert im Jazz momentan eine ganze Menge«, sagt auch Heiko Jahnke. Der Hambur-ger veranstaltet das »Überjazz«-Festival und Tour-neen von Musikern wie dem Saxofonisten und Shoo-ting-Star Kamasi Washington. »Die neue Szene ist sehr jung, und ihre Offenheit entspricht einer verän-derten Lebensrealität.« Jahnke schwärmt vom »Jazzlab«, einem Club, der regelmäßig im Hamburger Karo-Viertel in den Räumen des eher auf elektroni-sche Musik spezialisierten »Volt« stattfindet. Auch das »Golem«, eine Hipster-Bar am Fischmarkt, gönnt sich jeden Mittwoch die Konzertreihe »Fat Jazz Urban Exchange«, die etwas ältere Zuhörer anzieht. Jahnke ist schon länger im Geschäft, hat Acid-Jazz und die Blue-Note-Euphorie der Neunziger kommen und wie-der gehen sehen: »Aber dass Jazz noch einmal so ei-nen Push bekommt, hätte ich nie gedacht.«

Woran mag das liegen? »Der Ort, an dem Musik stattfindet, ist heute ein wichtiger Faktor«, glaubt Jür-gen Carstensen, der in Hamburg die »Halle 424« be-treibt. Der Fotograf hat seit 17 Jahren sein Atelier in einer ehemaligen Stückgut-Umschlaganlage, deren rauer Charme jeden »Tatort« zieren würde. Ende 2014 wurde ein Teil der Halle zum Veranstaltungs-raum umgebaut, Jimi Tenor, Kalle Kalima und Joonas

BUNTE PLAT TFORM: In der »Neuen Heimat« in Berlin-Friedrichshain entwickelt sich ein neues Zentrum für urbane Kultur mit Jazz-Konzerten und

-Partys. neueheimat.comJA ZZ IN KÖLN: Das »Loft« in der alten Parfumfabrik an der Wißmannstraße wurde vom »Guardian« zu einem der wichtigsten Clubs Europas gekürt. loftkoeln.de

SPA S S AM IMPROVISIEREN: Der Eintritt ist frei, für die Gage wird eine Kanne durchgereicht. Das Konzept der Geschäfts-führerin Lisa Andersohn geht auf – ihr Jazz-Club »Donau 115« in Berlin-Neukölln ist immer rappelvoll. donau115.de

Riippa eröffneten den Betrieb mit einer »Finnischen Winternacht«. Seitdem wech-seln Jazz, Klassik und Freestyle. Doch im-mer geht es ums Zuhören: »Das Problem mit normalen Clubs ist, dass die Gespräche der Gäste oft viel zu laut sind«, so Carstensen. In der »Halle 424« sollen die Musiker kein Lockstoff sein, um den Getränkeumsatz zu steigern. Carstensen wünscht sich einen »Neustart für Jazz« und hat deshalb sogar in einen teuren Bechstein-Flügel investiert. Doch egal ob edel ausgestattet oder schrab-belig und improvisiert: Was die neuen Jazz-Clubs auszeichnet, sind die Leidenschaft und die musikalische Offenheit, mit der sie betrieben werden. Frei nach einem alten Motto von Miles Davis: »I play it first and tell you what it is afterwards«. Jürgen Ziemer

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BIN DANN MAL WEGZugegeben, ein entspannender

Kurzschlaf ist nicht immer und überall machbar, klappt aber

mindestens im eigenen Bürozimmer oder beim Bahnfahren. Und so geht’s:

Eine bequeme Sitzposition wählen, den Kopf anlehnen und

die Augen schließen. Weil der Power-Nap nur eine bestimmte kurze Schlafphase nutzt, sind maximal 30 Minuten Schlaf optimal – bevor die

Tiefschlafphase einsetzt. Zum Auf- wachen einen Wecker stellen oder mit einem Schlüsselbund

in der Hand einschlafen. Sobald der tiefere Schlaf einsetzt,

öffnet sich die Hand, und der Schlüssel fällt auf den Boden.

MAL DURCHATMEN Klingt banal, hilft aber: Das bewusste, tiefe und langsame Ein- und Aus- atmen bewirkt körperliche Entspannung. Sehr wichtig dabei ist das Ausatmen ohne jegliche Anstren-gung. Auch in Stresssituationen kann diese Übung jederzeit durchgeführt werden, ob im Sitzen oder Stehen. Zuerst sehr tief ausatmen, direkt wieder einatmen und wieder zum tiefen Ausatmen übergehen. Ein bis drei Minuten genügen, um die innere Balance wiederzufinden.

RECKEN UND STRECKENUm Stress weniger Angriffsfläche zu bieten, sind Dehnungsübungen ideal, die zu Hause oder im Hotelzimmer durchge-führt werden können. Morgens nach dem Aufwachen im Bett etwas nach vorne rutschen und etwa eine Armlänge Platz bis zum Kopfende lassen. Nun kräftig räkeln und strecken und dabei so viele Muskeln wie möglich anspannen. Die Arme dann erst weit in die Höhe, dann nacheinander nach hinten strecken, bis sie das Kopfende berühren. Auch die Hände spreizen und die Zehen krümmen. Danach die Muskeln wieder lockern und entspannen. Diese Übung – ein paar Minuten genügen – wirkt auch vor dem Einschlafen Wunder.

LÄCHELN HILFTIn heißen Arbeitsphasen ist uns nicht zum Lachen zumute – ein Fehler. Denn beim Lächeln oder Lachen schüttet unser Körper Endorphine aus, also die Erzfeinde der Stresshormone. Wenn im Job also alles drunter und drüber geht, sollte man trotzdem versuchen, der Sache etwas Gutes abzugewinnen, und Kollegen oder Gesprächspart-ner bewusst anlächeln. Keine Sorge: Selbst wenn das Lächeln etwas »schief« oder gekünstelt wirkt, helfen die beteiligten Gesichtsmuskeln zwischen Wange und Auge dabei, im Gehirn eine fröhlichere Stimmung auszulösen.

MUSKEL FÜR MUSKELEntspannungsübungen nach Jacobsen werden »Progressive Muskelrelaxation« [PMR] genannt. Diese Technik setzt auf die bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen. Etwa 20 bis 30 Minuten Zeit genügen. Am besten im Sitzen oder Liegen durchführen. Wer möchte, schließt die Augen. Nun nacheinander die Muskeln einzelner Körperpartien – etwa der rechten Hand, des Unter- und Oberarms oder der Beine – über fünf bis sieben Sekunden bewusst anspannen. Danach die Muskelgruppe für 20 bis 30 Sekunden entspannen. Nach der Übung ausgiebig recken und strecken.

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Sanfte Stresskiller

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KEITEN AUF DER KARTE.

DAS KANTINENESSEN IST

ZUM IMAGEFAKTOR GE-

WORDEN UND DRÜCKT DIE

WERTSCHÄTZUNG FÜR

DIE MITARBEITER AUS,

SAGT GASTRO-EXPERTE

BURKART SCHMID.

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Qualitätsoffensive: Burkart Schmid vom Deutschen Institut für Gemeinschafts- gastronomie sitzt hier vor einem Teller, wie er immer öfter in deutschen Kantinen zu sehen ist. Motto: Feine Kost statt Currywurst.

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Zum Beispiel als „Gebratene Austernpilze an Buch­weizenrisotto und Teriyaki­Marktgemüse“ oder „Baye­risches Kaviarlinsen­Ragout mit Zwiebelbulgur und Lauchgemüse“. Da werden sogar leidenschaftliche Fleischesser schwach. Unter dem Motto „Zwei halbe Vegetarier sind auch ein ganzer“ wurden die Mitarbei­ter ohne erhobenen Zeigefinger dazu angeregt, neue Ernährungsarten kennenzulernen. Die Nachfrage nach fleischlosen Gerichten ist dort auf knapp 40 Pro­zent gestiegen.Aber wer weiterhin sein geliebtes Fleisch essen will, und das in Bioqualität, kommt um einen höheren Preis nicht herum. Ist Qualität in der Kantine über­haupt mit dem steigenden Kostendruck zu ver­einbaren?Ja, weil keine Riesenportionen mehr verabreicht wer­den. Stattdessen bereitet man kleinere Portionen in guter Qualität vor den Augen des Gastes zu. Und es geht auch darum, was einem Gast ein gutes Stück Fleisch wert ist. Auch das Kantinenessen will nicht mehr in erster Linie billig sein. Ein Beispiel für kosten­günstige Qualität ist die Kooperation des bayerischen Landwirtschaftsministeriums mit mehreren großen, im Deutschen Institut für Gemeinschaftsverpflegung (DIG) organisierten Betrieben. Zusammen bewirbt man nun das »DIG Strohschwein Bayern«.Die Anfor­derungen für die Schweinezucht gehen in Hinblick auf Tierwohl und Nachhaltigkeit über die gesetz lichen Anforderungen hinaus – und trotzdem wird das Fleisch für den Gast bezahlbar bleiben.Und was tue ich als Mitarbeiter, wenn bei meinem Unternehmen das einzige vegetarische Gericht im­mer noch eine Art Feigenblatt ist inmitten fetter und fleischiger Tiefkühlkost? Gerade hier ist die Feedback­Kultur sehr wichtig. Der Mitarbeiter ist seiner Kantine ja ausgeliefert und muss sich jeden Tag mit den Unzulänglichkeiten auseinan­dersetzen. Es sind also alle Gründe gegeben, seinen Unmut zu äußern. Auf der anderen Seite kann es einem Gastgeber in einem Unternehmen überhaupt

» H E U T E F R E U T S I C H D E R V O R S TA N D,

W E N N E R I N D E R S C H L A N G E

V O R D E R F R O N T- C O O K I N G -T H E K E

G E S E H E N W I R D .«

Seine bundesweit gefragte Expertise lässt Burkart Schmid viel reisen. »Ich fahre am liebsten die Strecke von Frankfurt nach Berlin, weil sie bequem und zeitsparend ist«, sagt er. »Man kommt ohne Stress immer gut erholt an.«

ZUR PER SONBurkart Schmid, 60, ist Vorstandsmitglied im Deutschen Institut für Gemeinschaftsgastronomie, dessen Mitglieder mehr als 600 000 Mahlzeiten pro Tag zubereiten. Die Analysen des Betriebswirts bieten Orientierung in einem Markt, der jährlich rund 16 Mil liar den Euro Umsatz erzielt.

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Paradebeispiel ist Babykosthersteller Hipp aus Pfaffen­hofen. Hipp stellt höchste Anforderungen an seine Produkte, also kann es der Firma auch nicht egal sein, wie die eigenen Mitarbeiter versorgt werden. Deshalb gehört Hipp zu den Pionieren in Sachen nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung. Alles ist bio, klimaneutral, saisonal und regional, viele Gerichte sind vegetarisch, manches sogar vegan. Wie wird denn bei Hipp ein veganes Mittagessen auf der Menükarte verkauft?

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H err Schmid, stimmt es, dass die

Kantine die Wertschätzung eines Unternehmens für seine Mitarbeiter spiegelt?Absolut.Wie ist es derzeit um diese Wertschätzung bestellt?Sie hat spürbar zugenommen. Die Diskussion in der Branche dreht sich ja momentan darum, ob man noch die Currywurst anbieten soll, damit alle glücklich sind, oder ob ein Gastronomieleiter nicht auch eine Art Lenkungsfunktion hat, in der er gesündere, ausgewo­genere, auch fleischlose Gerichte auf den Speiseplan setzt. Verhelfe ich dadurch meinen Gästen zu mehr Körperbewusstsein, oder bevormunde ich sie bereits? Diese Diskussion hätte es früher nie gegeben. Da galt eine Kantine als Sattmacher, wo man vor allem mit gro­ßen und fleischreichen Portionen glänzen konnte – aber nicht mit Qualität.Wie glänzt man denn heute mit Qualität?In der Kantine der R+V­Versicherung in Wiesbaden sieht Qualität zum Beispiel so aus: Filet vom Stein­beißer auf Kartoffel­Zucchini­Reibekuchen mit Brom­beer­Schmand, dazu glasierte Karottenstäbchen mit gerösteten Kürbiskernen. Da verändert sich gerade eine Menge. Wertigkeit und Wichtigkeit von Essen in der Arbeit haben einen höheren Stellenwert bekom­men, und die Küchenchefs in den Kantinen sind die Frontmänner für gesunde Ernährung.Und doch landet die Currywurst immer wieder auf dem ersten Platz der Kantinengerichte …Das meldet jährlich ein namhaftes Großunternehmen für Tiefkühlkost. In deren Portfolio mag das so sein, aber es vereinfacht doch die Nachfragekultur, die sehr viel differenzierter geworden ist. Der Vorteil der Curry­wurst ist ja auch der, dass sie billig ist. Für viele Unter­nehmen ist die Kantine eben immer noch ein Zu­schussgeschäft. Eine Kantine kann allein durch die Rahmenbedingungen wie die eingeschränkten Öff­nungszeiten keinen Gewinn machen. Aber viele Unternehmen haben erkannt, dass die Kantine ihre öffentlichste Abteilung ist und damit sehr wichtig fürs Konzern­Image nach innen und nach außen.Der Hauptgrund für Qualitätsoffensive? Ja, viele Unternehmen gehen einerseits auf die steigen­den Ansprüche der Mitarbeiter ein und sehen die Außenwirkung, die ihre Gastronomie haben kann. Ein

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nicht egal sein, worüber sich jemand beschwert oder was jemandem fehlt. Er muss relativ schnell reagieren, denn so etwas kann in der Mitarbeiterschaft eine Lawi-ne auslösen und das Image dauerhaft beschädigen. Bei derartigen Fragen spielt doch sicher auch der Betriebsrat eine Rolle, oder?Ja. Die Betriebsräte haben ein großes Interesse am Kan-tinenfrieden. Denn bei Essen und Trinken wird es sehr emotional. Oftmals reden Betriebsräte schon darüber mit, wie groß das Schnitzel zu sein hat. Man hat hier eine ganz andere Konstellation als in der klassischen Gastronomie, eine, die sehr viel mehr darauf hinwirkt, dass die Dienstleistung stimmig ist.Kommt es inzwischen häufiger vor, dass der CEO seine externen Gäste in die betriebseigene Kantine einlädt statt zum Nobelitaliener um die Ecke?Ja, weil sich die Qualität heute an der modernen öffent-lichen Gastronomie orientiert. Heute freut sich auch der Vorstand, wenn er in der Schlange vor der Front- Cooking-Theke erkannt wird.Also gehört die Zweiklassenbewirtung in den Unter-nehmen der Vergangenheit an?Punktuell existiert sie bis heute. Einige Unternehmen

engagieren sogar Sterneköche, die wir als Verband aber nicht kennenlernen dürfen, weil dann öffentlich wür-de, wie gut es manchen Managern geht.Die Deutsche Bahn oder Software-Giganten gelten beim Catering ebenso als mitarbeiterfreundlich …Das müssen sie auch, weil sie Top-Mitarbeiter bei Laune halten und talentierten Nachwuchskräften etwas bieten müssen. Arbeitszeiten und Ernährungs-gewohnheiten sind insgesamt viel flexibler geworden, danach müssen sich sowohl Öffnungszeiten als auch die Angebote der Betriebsgastronomie richten. Wird angesichts der neuen Ansprüche ans Essen nicht vergessen, wofür Kantinen auch immer stan-den – das Gemeinschaftsgefühl? Tatsächlich wird dieser Aspekt beim Hamburger Konzern Beiersdorf aufgegriffen. Dort gibt es immer nur ein Hauptgericht, und das wird erst aufgetragen, wenn alle am runden Tisch alle Platz genommen ha-ben. Der Wert des gemeinsame Speisens ist ja fast schon in Vergessenheit geraten. Dem gegenüber steht der Trend hin zur Individualisierung. Beides wird das Mitarbeiterrestaurant der Zukunft beach-ten müssen.

Zeigt her eure Teller: Kantinen- Kreationen wie geräuchertes Weiderind und gebackene Aubergine [siehe Foto] sind heute auch ein Aushängeschild für Unternehmen.

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sonders gering, dennoch sehen viele Firmen gerade hier großes Potenzial, über [gute] Geschichten mit den Konsumenten ins Ge-spräch zu kommen. »Offenbar muss das jetzt jeder machen«, schrieb Martin Bredl von der Marketing-Agentur Take Off PR jüngst nach dem Besuch einer Veranstaltung mit dem Titel »Let your Brand be the Story«.

In seiner Kritik am »Zwang zum Story-telling« wies er auf den Unterschied zwi-schen Erzählung und Storytelling hin und erinnerte an die Maximen des amerika-nischen Drehbuch-Lehrmeisters Robert McKee. Eine Geschichte brauche einen Konflikt, eine klaffende Lücke zwischen Hoffnung und Realität oder eine Zuwider-handlung gegenüber der Erwartung. All diese Mittel der Dramatisierung fehlten der Unternehmenskommunikation oftmals, schriebtBredl: »Bei uns gibt es keine Pro-bleme, wir haben nur Herausforderungen! Genau weil viele im Marketing so erzogen worden sind, werden sie keine guten Story-teller sein.«

Doch es geht auch anders. Denn viele Un-ternehmen haben erkannt, dass man mit interessanten Inhalten die Menschen besser erreicht als mit platten Werbebotschaften. So erreichte ein Hygieneartikelhersteller viele Millionen Klicks mit einem YouTube-Video, das nicht ein Produkt bewarb, son-dern eine berührende Geschichte über die Zielgruppe der Teenager und die Suche nach sich selbst erzählte.

Menschen lieben nun mal Geschichten, weil sie ihnen Orientierung geben und sie mit ihrer Hilfe Dinge besser einordnen kön-nen. Das machen sich Unternehmen zunut-ze, indem sie Themen aufgreifen, die gesell-schaftliche Relevanz haben. Mit »Glaub nicht alles, was man dir erzählt« wandte sich eine Fast-Food-Kette Anfang des Jahres auf Plakaten gegen Sprüche wie »Selbstbefriedi-gung macht blind« und griff damit das The-ma Fake News auf.

»JEDER MENSCH ERFINDET SICH

FRÜHER ODER SPÄTER EINE

GESCHICHTE, DIE ER FÜR SEIN

LEBEN HÄLT.«M A X F R I S C H

Alles hat seine Geschichte. Und die muss erzählt werden. Zum Bei-spiel die von BlackYak, einem Unternehmen aus Südkorea. Nie gehört? Hatte ich auch nicht, bis

ein PR-Berater in der Redaktion auftauchte, um Funktionsbekleidung vorzustellen. Noch ein Outdoor-Ausrüster, dachte ich und war in Gedanken schon woanders, bis der Promoter erwähnte, was es mit dem Markennamen auf sich hat. Yak, holte er aus, stehe da nicht zufällig im Namen. Der Unternehmensgründer war einst auf einer Himalaja-Exkursion und geriet am Cho Oyu in einen Schneesturm. Und jetzt raten Sie mal, welches Tier ihm dann erschien und den Weg aus dem Unwetter wies?

Willkommen in der Welt des Storytelling. Diese Welt ist vieltönig und hat eine lange Geschichte. Schon Barden und Gaukler zo-gen von Dorf zu Dorf, um das Volk zu unter-halten. Die hatten auch tatsächlich was zu erzählen, denn wenn in Dorf A jemandem ein Bein abgesägt wurde, wusste das noch niemand in Dorf B. Im global vernetzten Dorf sind viele Informationen jederzeit ver-fügbar, und doch besteht offenbar ein großes Bedürfnis, diese Informationen in spannen-der Form zu erzählen.

Von den Literaten und Drehbuchautoren ist die Macht der Geschichten auf alle Ge-sellschaftsbereiche übergegangen. Ob in der Politik oder der Bildung, im Marketing oder Journalismus, ob zur Wissensvermittlung oder zur Unterhaltung – überall erhebt das Narrative seinen Hoheitsanspruch als Ver-mittlungsmethode. Denn, so wissen wir seit Kindheitstagen, eine lebendig erzählte Geschichte gewinnt unsere Aufmerksam-keit viel schneller als eine nüchterne Ansprache.

Bei Google finden sich rund 84 Millionen Einträge zum Storytelling, viele drehen sich um Content-Mar-keting, eine Verkaufstechnik, bei der Unternehmen versuchen, sich mit interessanten Inhal-ten über verschiedene Medi-en mitzuteilen. Im Netz ist die Aufmerksamkeits-spanne bekanntlich be-

Geschichten sprechen unsere Gefühle an, fesseln, unter- halten, empören uns. Reine Fak-ten dagegen haben einen schwe-ren Stand. Das sollte sich ändern, meint Autor Uwe Pütz.

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Im Streben nach Aufmerksamkeit kann das Thema weit vom Produkt abschweifen, Hauptsache, es bleibt positiv hängen. Ange-trieben wird die Erzählmaschine von der Annahme, dass man den Verbraucher mit zu vielen Informationen oft nur verwirrt. Dass er mit der Entscheidung zwischen vielen ähnlichen Produkten überfordert sei. »Man vergleicht das eine mit dem anderen und ist am Ende nicht viel schlauer«, beschreibt Marktforscher Oliver Tabino ein Grundge-fühl vieler Konsumenten, deren Sehnsüch-te der Gründer der Q Agentur untersucht. »Viele sind gern bereit, die Geschichte vom guten Unternehmen zu glauben; wenn sie zum Beispiel beim Kauf einer Bio-Limonade denken, dass dahinter die Guten stecken, gibt es ihnen über das Produkt hinaus ein gutes Gefühl.«

Doch nicht nur der Konsument ist ge-neigt, einer guten Erzählung gern zu glau-ben. Der Hunger nach Storys wird auch von den Medien und der Politik be dient. Da er-zählen Minister, Abgeordnete oder Kanzler-kandidaten gern mal von ihrer Kindheit auf dem Lande oder sprechen über frühere Ab-

hängigkeiten. Emotionen, Brüche, Befindlichkeiten – auch die Politik setzt auf die Kraft der Erzählung.

Reine Fakten dagegen haben einen schweren Stand. 2016 er-klärte die Gesellschaft für Deut-sche Sprache »postfaktisch« zum Wort des Jahres, und selbst Bundes-kanzlerin Angela Merkel, die Physike-rin, äußerte Besorgnis darüber, wir leb-ten in postfaktischen Zeiten und die Menschen verstünden nur noch das, was nicht ihren Verstand anspricht, sondern geradewegs aufs Herz zielt.

Die Geister, die wir riefen: Ist postfak-tisch nicht auch eine Spielart des Storytelling, die das Gefühl vor den Ver-stand setzt? Glauben vor Wissen? Hat uns die Lust auf Unterhaltung, der narrative Sti-mulus, so süchtig gemacht nach Storys, dass wir ihnen allzu gern folgen, ohne ihren Wahrheitsgehalt kritisch zu prüfen?

So geriet ein Dorf in Aufruhr durch die Falschmeldung, die Erben von Astrid Lind-gren machten teure Namensrechte an der »Villa Kunterbunt« geltend – eine Kita, über

deren Zukunft die Lokalpresse wochen-lang spekulierte. Klang alles irgend-

wie unglaublich – wahr. »Wen kümmern die Fakten,

wenn die Geschichte gut ist«, brachte Professor Vincent Hen-

dricks die Entwicklung während der »General Online Research Kon-

ferenz« 2016 auf den Punkt. Der dänische Medienforscher un-

tersucht seit Jahren das Ent-stehen und die Wirkung von Filterblasen, die sich im In-ternet bilden. Wer sich nur in bestimmten Netzwerken be-

wegt, bekommt auch nur Bei-träge angezeigt, für die er sich

schon mal interessiert hat. Das Problem dabei: Man wird nicht nur

einseitig informiert, man glaubt tatsäch-lich, dass alle anderen auch so denken, und fühlt sich in seiner Ansicht und seiner Deu-tung von Ereignissen bestätigt.

Die Gefahr dieser Blasen: Wenn sich eine Geschichte gut anhört und meiner eigenen Meinung entgegenkommt, ist es kaum von Belang, ob sie wahr ist oder nicht. Eine ande-re Sicht der Dinge, beruht sie nun auf Fakten oder nicht, wird dagegen für unwahr gehal-ten. Man muss nicht bis auf Schopenhauers Philosophie der »Welt als Wille und Vorstel-lung« zurückgreifen, um dem Phänomen näher zu kommen. Es reicht schon ein Blick auf die Theorie des Konstruktivismus, die

auch vom Medienforscher Hendricks zur Deutung herangezogen wird. Der Konstruk-tivismus verleugnet zwar nicht die Wirk-lichkeit an sich, betont aber, dass jeder Mensch aufgrund seiner Geschichte, Ent-wicklung und Erfahrung seine Sicht der Wirklichkeit hat.

Wogegen nichts einzuwenden wäre, wür-de diese Art der Wahrnehmung einher-gehen mit dem ebenso in uns veranlagten aufklärerischen Impuls zum Prüfen, Hinter-fragen, Zweifeln, ja – zur Kritik. Dazu müss-te man aber bereit sein, den eigenen Stand-punkt, die eigene Weltsicht, einer kritischen Diskussion zu öffnen.

Bevor der Kanon der Welt-Deutungen durch das Internet vielstimmiger geworden ist, kam den Massenmedien die Rolle zu, den Meinungsbildungsprozess zu kanalisie-ren. Doch sie haben längst ihr Monopol ein-gebüßt, seitdem in den sozialen Medien alle möglichen Sichtweisen vertreten und ge-liked werden. Das hat den Kampf um Auf-merksamkeit verschärft, weshalb auch eini-ge klassische Medien zuweilen dazu neigen, die Zuspitzung und die emotionalisierende, am Einzelschicksal aufgehängte »Geschich-te« anderen Darstellungsformen vorzuzie-hen. Sie stehen vor der Frage, wie sie künftig an Glaubwürdigkeit gewinnen.

Dabei geht es nicht um die bessere Mei-nung. Vor jeder Deutung, jeder Ausschmü-ckung und Erzählung sollte eine nüchterne Bestandsaufnahme stehen. Was ist Fakt? Und wie ehrlich lasse ich das Publikum dar-an teilhaben? Denn nichts ist spannender als die Wahrheit, und die, wusste schon Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, »ist den Menschen zumutbar«.

»DIE WAHRHEIT IST DEN MENSCHEN

ZUMUTBAR.« I N G E B O R G B A C H M A N N

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1 | FEUCHTIGKEITS SPENDER Zieht schnell ein, klebt nicht: Angereichert mit einem Extrakt aus japanischem Rettich, soll das Gesichtsgel die Haut frisch halten. 24,50 Euro. rituals.com

GEPFLEGTE BEGLEITERDiese Produkte sollten in keinem Kulturbeutel fehlen.

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4 | PINSELINNOVATION Besonders langlebig, pflege-leicht und weich an den Spitzen: Die Kunstfasern der Rasierpinsel »Silvertip« von Mühle bieten eine vegane Alternative zu Naturhaar. 35 Euro. muehle-shaving.com

5 | AUFSCHÄUMER Eine Nassrasur ohne Rasur-brand verspricht diese schäu - mende Rasiercreme. 23 Euro. triumphanddisaster.com

6 | GLAT TER AUFTRIT T Zum Mühle-»Reise«-Set ge- hört auch der Fünf-Klingen-Rasierer mit Griff aus elo - xiertem Aluminium. 44 Euro. muehle-shaving.com

2 | SONNENSCHÜTZER Die Creme wird über die tägliche Pflege aufgetragen und bietet hohen UV-Schutz. 35 Euro. schrammek.de

3 | LEICHT IN DER HAND Mit schnell trocknenden Silikonborsten reinigt die »Foreo Issa« die Zähne effektiv. Praktisch: Man kann das Gerät per USB-Kabel aufladen. 169 Euro. foreo.com

7 | TR ADITIONALIST Die Hornmanufaktur Petz in Österreich stellt seit 1862 Kämme und Bürsten aus dem Naturmaterial Horn in reiner Handarbeit her. 34 Euro. manufactum.de

8 | NORDISCH BY NATURE Das Shampoo für Körper und Haar enthält Extrakte aus nordeuropäischem Holz. 15 Euro. philip-b.de

9 | HANDSCHMEICHLER In vier Schritten zu gepfleg-ten Händen: Das gelingt mit diesem exklusiven Set aus Rindleder. 42 Euro. becker-solingen.de

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Ein Teelöffel voll Orient, eine Messerspitze Wilder Wes-ten oder eine Prise italieni-

sches Dolce Vita: Noch nie war die Auswahl im Gewürzregal so groß. Denn es weht ein frischer Wind durch die lange Zeit etwas ange-staubte Branche. Start-ups wie Rimoco, Just Spices oder Anker-kraut sind dabei, den Markt mit neuen Kreationen aufzumischen.

Bis heute ist der Hersteller Fuchs und seine Untermarke Ostmann stark im deutschen Einzelhandel vertreten. Hinzu kommen Kreationen von Pro-mi-Köchen wie Alfons Schuh-beck oder Bio-Anbietern wie Herbaria. Doch die Nachfrage nach würzigen und gleichzeitig hochwertigen Mischungen ist offenbar so groß, dass sich auch einige Jungunternehmer eta-blieren konnten. Die Hambur-ger Ma nufaktur Ankerkraut,

bekannt durch einen Auftritt in der Gründer-Show »Die Höhle der Löwen« (Vox), beliefert rund 2000 Geschäfte. Die bun-ten Dosen von Just Spices aus Düsseldorf sind fast flächende-ckend in Supermärkten präsent. Und Rimoco-Gewürze findet man wie die beiden Mitstreiter im Online-Shop oder in Fein-kostläden.

Im Sortiment führen sie Klas-siker wie Paprika oder Curry, aber auch spezielle Salz- oder Pfef-fersorten oder selbst kreierte Ge-würzmischungen mit Namen wie »Magic Dust«, »Frühstückszau-ber« oder »Italian Allrounder«. Inspiration für die hauseigenen Mischungen holen sich die Her-steller vor allem auf Reisen – im-mer auf der Suche nach neuen Geschmacksrichtungen. Die

GeschmacksheldenJ U N G U N T E R N E H M E R E R O B E R N D E N G E W Ü R Z M A R K T U N D S E T Z E N

A U F K R E AT I V E M I S C H U N G E N U N D V E R PA C K U N G E N .

hochwertigen Rohgewürze wer-den direkt aus den Anbauge-bieten bezogen. »Derzeit ist die Vanille-Ernte in Madagaskar sehr knapp. Da wir nicht auf mindere Qualität umsteigen möchten, limitieren wir unsere Vanille-Produkte vorerst«, er-zählt Anne Lemcke von Anker-kraut.

Die neuen Anbieter profitier-ten vom „Clean eating“-Hype, der seit etwa zwei Jahren anhält, sagt Ben Albuzat vom saarlän-dischen Unternehmen Rimoco. Die Kunden legten viel Wert auf Inhaltsstoffe. Die neuen Ge-würzhelden produzieren des-halb alle ohne Zusatzstoffe, Kon servierungsmittel und Rieselhilfen.

Herkömmliche Tütchen und Streuer sind passé. Damit die Kunden sich lange an Aroma und Farbe der Körner und Blätter erfreuen können, wer-den in den drei Manufakturen luftdichte Korkengläser oder

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NEUE GEWÜRZHERSTELLER VERSTRÖMEN FERNWEH AM HERD

FEINES DESIGN [1]Ankerkraut setzt auf Korkengläser.FERNWEH [2] Düfte und Aromen aus fernen Ländern.BESTE WARE [3]Rohgewürze werden direkt von den Pro- duzenten bezogen.

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lichtdichte Dosen samt Aroma-deckel befüllt. Am Ende steht auch die Optik der Verpackung für neue, kreative Küche. Ole Strohschnieder, einer der drei Köpfe von Just Spices: »Wir ha-ben coole Dosen gemacht, die Farbe in die Küche bringen. Wir wollen Gewürze endlich aus dem Schrank befreien.«

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Berufliche Weiterbildung

Wer sich weiterbilden möchte, zeigt Initiative, Engagement und Leistungsbereitschaft. Im Unternehmen stößt man damit in der Regel auf offene Ohren, wie auch die TNS Infratest-Studie »Weiterbildungs-trends in Deutschland 2017« zeigt. Dabei hielt die Mehrheit der 300 befragten Personalchefs Weiterbildung für sehr wichtig für die Beförderung und den Joberhalt. Doch welches Angebot ist das richtige? Wo gibt es Kurse für die Vermittlung von BWL-Wissen, IT-Kompetenz oder Business-Englisch? Für »Soft Skills« wie Team- und Konflikt fähigkeit, Stressresistenz oder Kommunikationsstärke?

Auch diese Schlüsselqualifikationen können Berufstätige lernen. Doch leider ist der Weiterbildungsmarkt recht unübersichtlich, viele Angebote und Abschlüsse konkurrieren miteinander, insbesondere im kaufmännischen Bereich. »Wer hier einen Weiterbildungsabschluss machen will, kann schnell verzweifeln«, bilanzierte die Stiftung Warentest jüngst. In einem Online-Guide zeigt sie konkrete Wege für Kaufleute und Nicht-Kaufleute, die sich fort- und weiterbilden möchten. Das Portal unter test.de/bildung-beruf hilft zudem, unter 130 verschiedenen Möglich keiten den passenden Abschluss zu finden.

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ARBEITGEBER EINBEZIEHENTrägt die Firma die Kosten? Sprechen Sie frühzeitig mit dem Chef – auch um zu erfahren, welche Zusatzqualifikationen für einen Karrieresprung infrage kommen.

WO STEHE ICH?Am Anfang steht die Bestandsaufnahme: Welche Kenntnisse, Kompetenzen und Qualifikationen habe ich? Liegen Zeugnis-se darüber vor?

ANBIETER FINDENViele vertrauen auf Empfehlungen aus dem beruflichen Umfeld. Dennoch auch Arbeits-agenturen, Berufsverbände, IHKs und firmen-interne Angebote in die Suche einbeziehen.

ANGEBOTE EINKREISENVergleichen Sie Kursinhalte und Lernmethoden. Was entspricht Ihren Zielen am ehesten? Ach-ten Sie auch auf die Kosten, mögliche Referenzen des Bildungsträgers und mit welchem Zer-tifikat die Kurse abschließen.

BILDUNGSURLAUB NUTZEN Arbeitnehmer in Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern haben Anspruch auf fünf Tage Bildungsurlaub pro Jahr. Je nach Bundes-land gelten verschiedene Antragspflichten.

ZIELE ABSTECKENWas möchte ich erreichen, und welche Kenntnisse benötige ich dafür? Hilfreich kann hierfür eine Weiterbildungsberatung oder der Besuch bei einem Karrierecoach sein.

WELCHE BILDUNG? Die Fortbildung dient der kon-kreten Zusatzqualifizierung im aktuellen Job. Eine Weiter-bildung erlaubt ein grö-ßeres Spektrum – also auch Sprachkurse, Rhetorikkurse und Ähnliches.

AUFS ZERTIFIK AT ACHTENIdealerweise verfügt das Zeugnis über einen guten Ruf in der Branche und ist gesetzlich anerkannt.

WO GEHT’S LANG?Je nachdem, ob es um eine berufliche Neuorientierung, den Aufstieg oder um Wissens-erweiterung geht, kommen andere Maßnahmen in frage. Manche dienen der Fortbildung, an-dere dem direkten Karrieresprung.

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Hoch im Kurs

ODIN DELI [1]Sylt | Kampen kann nicht nur teuer: Das wollen Jörn Steffen und Sigrid Rothbart im neu eröffneten »Odin Deli« [früher Leysieffer] beweisen: Wie das gelingen soll? Mit Gerichten wie dem »Sylter Muschel Thai Green Curry« [1 1 ,50 Euro] oder fang­frischen Makrelenfilets vom Grill [13,50 Euro]. odin­deli.com

THE STARNBERGSEE HIDEAWAYStarnberger See | Auf einem 60 000 Quadratmeter großen Grundstück am Südufer des Starnberger Sees ist eine Welt für sich entstanden: 30 luxuriöse Zimmer und Suiten im modernen Landhausstil und mit Blick direkt auf den See. thestarnbergsee.com

ELEVEN STORIES [ 3]Köln | Das »Eleven Stories« ist das neue Projekt des Kölner Gastrono­men Jürgen Hörmann (»Joseph’s«). Im einzigartigen Ambiente eines historischen Stückgutspeichers inmitten der Kranhäuser des Kölner Rheinauhafens wird mit Gerichten wie Fenchel­Risotto mit Salzzitrone [16 Euro] die mediterrane Lebens­art zelebriert. elevenstories.de

LIDO IM MALK A STENDüsseldorf | Eigens für das Restaurant mit Bar »Lido im Malkasten« gestaltete die Künstlerin Rose marie Trockel eine Stricktep­pich­Komposition auf 400 Quadrat­metern. Die internationale Küche serviert u. a. japanisches Curry [1 1 ,50 Euro] oder Fjordforelle [14 Euro]. lido1960.de/

A NGE S AGTE S S CHLEMMEN, LUXUR IÖSE S S CHLUMMER N:

ZEHN ORTE ZUM WOHLFÜHLEN.

BOUTIQUE HOTEL 102 [2] Dortmund | Das neue Boutique­Hotel mit edel designten Einzel­ und Doppelzimmern in warmen Erdtönen besticht durch seine herausragende Innenstadtlage – keine 200 Meter sind es bis zur Shopping­Meile Westenhellweg oder bis zur Thier­Gale­rie. centro­hotels.de

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INTERCITYHOTEL DUISBURG [4]Duisburg | In perfekter Lage vis­à­vis des Hauptbahnhofs hat das neue IntercityHotel Duisburg nun seine Pforten geöffnet. Öffentliche Bereiche sowie die Zimmer wurden von den Mailänder Architekten Matteo Thun & Partners gestaltet und präsentieren sich in italienischer Leichtigkeit, kombiniert mit natürlichen Materialien. Das Hotel bietet auf sechs Etagen insgesamt 176 Zimmer, dazu vier Veranstaltungs­ räume sowie eine Bar und ein Res­ taurant. Ein Ticket für den Nahver­kehr ist inklusive. intercityhotel.com

POKÉ YOU IM MERCEDES ME STORE [ 5]Hamburg | Ein hawaiianischer Food­Trend erobert derzeit die Metropolen: Poké Bowls. In einer Schale werden Thunfisch oder Lachs auf gedämpftem Reis mit frischem Gemüse und Früchten wie Avocado oder Mango getoppt und anschlie­ßend mariniert. Im »Mercedes me Store« in Hamburg serviert Sterne­koch Karlheinz Hauser die Bowls. Gäste dürfen auch selbst kreativ sein und sich eine Schale nach eigenem Gusto zusammenstellen lassen [ab 12 Euro]. mercedes­benz.com

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KÜSTENPERLE [6]Büsum | Das Vier-Sterne-Hotel an der Nordsee ist nur einen Sprung vom Deich entfernt und versprüht überall nordisches Flair. Im Hotelrestaurant »Deichperle« werden norddeutsche Spezialitäten wie Büsumer Krabben serviert, die Zimmer sind in mariti-men Tönen gehalten und wurden mit liebevollen Details wie einer »See mannsgarn«-Rolle als Nacht-tisch oder Seekarten als Tapeten gestaltet. Wer mit Kind und Kegel anreist, freut sich über extragroße Familiensuiten, Spielplatz und Spielzimmer. hotel-kuestenperle.de

LA ARGENTINA [ 7 ]Frankfurt am Main | Viva la Argentina! Tango-Tänzerin und Gastronomin Fabiana Jarma bringt ihre Heimat mit ihrem mittlerweile zweiten Restaurant nach Frankfurt

– und frohlockt mit Premium-Steaks, besten argentinischen Weinen und südamerikanischen Spezialitäten wie Empanadas, Ensaladas mixtas oder hausgemachten Chorizo- Würsten. Das Konzept des »La Argentina« ist angelehnt an ein typisches Grillrestaurant, wie man es auch in Buenos Aires antreffen könnte. laargentina.de 6 7

BEYOND BY GEISEL München | Im Herbst 2017 eröffnet mit dem »Beyond by Geisel« die erste Luxus-Stadtresidenz direkt am Marienplatz. Highlight des Hauses sind acht Zimmer mit deckenhohen Fenstern und direktem Blick auf Rathaus und Marienplatz. Das moderne Möbeldesign stammt aus der Feder der Madrider Star-Architekten Nieto Sobejano Arquitectos. Mit einem 24-Stunden-Concierge-Service und kulinarischen Inklusiv- Angeboten rund um die Uhr sollen keine Wünsche offenbleiben. beyond-muc.de

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HUNGER Gourmet 1895 [1] Nur kurz die Eisenbahnstraße über- queren, schon ist man in Münsters viel gelobtem Sterne-Restaurant. Auf der Karte stehen zwei Menüs mit fünf Gängen – »durch-dacht, harmonisch und mit Tiefgang», so die Michelin-Tester. gourmet1895.de Münsters Esszimmer [2] Hier braucht es keine große Karte, um seine Gäste zu begeistern. Zum Beispiel mit Galloway- Wurst oder einem Curry mit frischem Marktgemüse. Marievengasse 9

AUF EIN GLA SMauritzhof [3] IGeschmack beweist das erst kürzlich aufgehübschte Boutique-Hotel auf allen Ebenen. Ein Highlight aus der Bar ist der »Mauritzhof Mule« mit Wodka, Zitronensaft, Minze und Gurke. mauritzhof.de Liebigs [4] Ein Klassiker in bester Lage: Die Tagesbar mit Marmortischen und Schummerlicht kann nicht nur guten Kaffee. Hier gibt es auch ausgewählte Weine, auf dem Tresen thront stets eine Schale mit fruchtiger Bowle. Am Drubbel 19

MUS S MAN SEHENPicasso-Museum [5] Rund 800 Lithografien des Spaniers beherbergt die einzigartige Sammlung. Eine Sonderausstellung im Herbst [bis Januar 2018] widmet sich den »Impressionisten in der Normandie«. kunstmuseum-picasso-muenster.de LWL-Museum für Kunst und Kultur [6] Ein Leucht-turm in der Museumsland-schaft Westfalens: Das Museum präsentiert 450 000 Objekte aus ver- schie denen Epochen – vom Mittelalter bis zur zeitgenös-sischen Avantgarde. lwl.org

NUR KEIN STRES SAuszeit [7] Sich im Liegen von sanftem Licht um flie-ßen, die Zeit dahin plät-schern lassen … 45 Minuten in der Salzoase mit Boden und Wänden aus 20 Tonnen reinem Salz sollen so erhol - sam sein wie ein Tag am Meer. 12 Euro. auszeit.msPrachtburschen [8] Pedi- küre, Maniküre, Anti-Aging-Behandlungen: Im brand-neuen Pflegestudio auf der Neubrückenstraße ist alles reine Männersache. Hoch- wertige Pflegeprodukte pampern die Haut von Kopf bis Fuß. prachtburschen.de

HABEN WOLLENKösters [9] Am Prinzi-palmarkt kann man schöne Alltagsdinge entdecken. Kösters zum Beispiel, ein Spezialist für Wohnkultur, bietet Stücke kleiner Manu- fakturen und großer Marken [von Alessi bis Zwiesel]. koesters-wohnkultur.deHafenkäserei [10] Direkt am Kanalufer produziert Ann-Paulin Söbbeke ihre feinen Käse wie Bio-Gouda- oder Rotschmierkäse. Wer neugierig ist, besucht die Schaukäserei oder probiert die Köstlichkeiten im Bistro. hafenkaeserei.de

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