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J. V. Dubsk$ u.V. Beneko: I-2 Diaminoanthrachinon-3-sulfosäure usw. ~9
1-2 Diaminoanthrachinon-3-sulfosäure als Reagens zum Nachweis von Kupfer, Kobalt und Nickel
Von
J. V. Dubsk~ und ¥. Bencko. Chemisches Institut für analytische Chemie der Ma s a r yk-Universität
in Brünn.
[Eingegangen am 20. ~~[ai i933.]
R. U h l e n h u t h 1) beobachtete im Jahre i910 eine empfindliche Reaktion von i,2-Diaminoanthrachinon-3-sulfosgure mit Kupfersalzen. Das Reagens wird durch Lösen von 0,5 g der Sulfosäm'e in 500 ccm Wasser unter Zusatz von 40 c c m konzentrierter Natron]auge von 400 :Bö hergestellt. 0,0019 m g C u in I c c m zeigen noch gut sichtbare blaue Farbung ; die Grenze der Empfindlichkeit liegt bei i :5000000. G. ) /~a la tes ta und E. di N o l a 2) verstärken die Reaktion durch Ammoniak und schlagen für das Reagens folgende Zusammenstellung vor: 0,5 g der Sulfosäure, 100 c c m konz. Ammoniak, 340 c c m Wasser, 40 c c m NaOH-Lösung von 400 Bé. Wie Kupfer so rufen auch Kobalt und :Nickel Blaufarbung hervor. Zur Unterscheidung fügt man Ammoniumchlorid zu; die Kupferfärbung schlagt dann in Rot um, während Kobalt- und Nickelfarbung unvergndert bleiben.
Da sich mit dieser Reaktion niemand mehr beschMtigte und uns die :Frage interessierte, was die Ursache der intensiven Farbung sei, die Bildung eines inneren Komplexsalzes I,
NH 2
/ \/\,-NI~«. | 1 s o ß Me
c o / ~ / - ~ 2
bezw. eines basischen Komplexsalzes I I
NH~ NH e
~ \ / C 0 \ / ~ NH OH H ~ N ~ / ~ ~ / C 0 \ / ~
~ / \ c o / \ / - ~ ~ / , ~ o / \ % s / ~ / ~ c o / \ / oder nur einer Adsorptionsverbindung des entsprechenden Hydroxyds, so haben wir die l~arbung and Niederschlagsbildung naher untersucht.
1) Chem. Ztg. 34, 887 (1910); vergl, diese Ztschrft. 58, 122 (19«9). 2) Boll. Chim. Farm. 52, 819 u. 855 (1913); verg], diese Ztschrft. 58,
122 (1919). 2*
20 J.V. Dubsk:~ u. V. Bencko: I-2 Diaminoanthrachinon-3-sulfosäure usw.
Die alkaliscbe Lösung des Reagenses (die Sulfos~ure wurde bezogen von der chemischen Fabrik Dr. Th. S c h u c h a r d t , Görlitz) wurde nach U h l e n h u t h hergestellt und tropfenweise zu den Metallsalzlösungen zu- gefügt. 0,00001n-CuC12-Lösung gibt noch eine blaueTrübung; 0,00000in- ùLösung verfärbt sich nur violett.
Zur Darstellung und Analyse des gebildeten Körpers wurde die alkalische t~eagcnslösung mit überschüssigem Kupferchlorid tropfenweise ausgef~llt; der schwarzblaue Niederschlag wurde filtriert, mit Wasser sorgfältig ausgewaschen und an der Luft getrocknet.
Die Analysenergebnisse: 2,99%, 1,46%, 2,6t% N, 51,73%, 49,98%, 47,290, 47,70%, 47,30%, 43,68% Cu sprechen unzweideutig dafür, daß es sich nur um eine Adsorptionsverbindung des Anthrachinonderivats an das Hexolhydroxyd handelt:
Su ,-""~°\cu~J 4Cu(OH)~'d" h' [ ( ' X H O / ] j(OH)s
und daß die Bildung des Sulfosalzes des Itexolhydroxyds guch nicht in Betracht kommt [etwa 7 1Viel Cu(OI-I)2 adsorbieren l Mol der Sulfos~ure] : 3 Cu(0H)2 • t Cu(sulfosaure)r
Die analogen Versuche mit den Kobaltsalzen ergaben ebenfalls schwarzblaue Niederschl~ge, deren Analysen für die Bildung von Ad- sorptionsverbindungen sprechen: i , i3% N
53,18%, 52,52% Co. Derselbe Versuch, ausgeführt ohne Zugabe der Sulfos~ure, ergab einen braunen Niederschlag mit dem Kobaltgehalt 58,77% Co.
Die schwarzblaue Adsorptionsverbindung des Nickelhydroxyds ergab : 0,88% N
56,57% Ni, 56,50% NJ.
Ohne Zugabe der Sulfos~nre niedergeschlagenes Hydroxyd entspricht dem Hexolhydroxyd mit x H20 : 52,83%, 53,290/0 Ni
\ ",HO / / ]
Die Bildung der komplexen oder der inneren Komplexsalze ist bei Diaminoanthrachinonsulfos~ure in alka]ischer Lösung demzufolge nicht in Betracht zu ziehen.