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Werke von Beethoven, Mozart und Mendelssohn Bartholdy Werke von Beethoven, Mozart und Mendelssohn Bartholdy Magali Mosnier, Querflöte Xavier de Maistre, Harfe Stefan Sanderling, Dirigent Magali Mosnier, Querflöte Xavier de Maistre, Harfe Stefan Sanderling, Dirigent 1. ABO-SINFONIEKONZERT „SOL im SAL” Dienstag, 30. Januar 2018, 20:00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A Mittwoch, 31. Januar 2018, 19:00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

1. ABO-SINFONIEKONZERT „SOL im SAL” · 2018. 1. 24. · Ludwig van Beethoven (1770–1827) Ludwig van Beethoven wurde im Dezember 1770 in Bonn als Sohn eines kurfürstlichen Hofmusikers

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Werke vonBeethoven,Mozart und MendelssohnBartholdy

Werke vonBeethoven,Mozart undMendelssohnBartholdy

Magali Mosnier, QuerflöteXavier de Maistre, HarfeStefan Sanderling, Dirigent

Magali Mosnier, QuerflöteXavier de Maistre, HarfeStefan Sanderling, Dirigent

1. ABO-SINFONIEKONZERT

„SOL im SAL”Dienstag, 30. Januar 2018, 20:00 Uhr

SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

Mittwoch, 31. Januar 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

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2 Programmänderung vorbehalten

IMPRESSUM

STIFTUNG Sinfonieorchester LiechtensteinZollstrasse 2, FL-9490 Vaduz

Stiftungsrat:Dr. Ernst Walch, Präsident

Michael Gattenhof, VizepräsidentWilliam Maxfield, Vertreter des Freundeskreises

Rachel Wieser, Vertreterin des Orchestervorstandes

Orchestervorstand:Szilárd Szigeti, Konzertmeister

Rachel Wieser, Vertreterin der hohen StreicherMarkus Schmitz, Vertreter der tiefen Streicher

Adrian Buzac, Vertreter der Holzbläser samt HarfeWolfgang Bilgeri, Vertreter der Blechbläser samt Schlagwerk

Geschäftsstelle des Sinfonieorchesters Liechtenstein:Alemannenstrasse 23, FL-9485 Nendeln

Intendant: Dražen Domjanic

Künstlerisches Betriebsbüro: Florian Thierbach

Tel.: 00423 262 63 51 • Fax: 00423 262 63 54

[email protected] • www.sinfonieorchester.li

Konzeption und Realisation: DraDoVision Est., Nendelnwww.dradovision.com

Lektorat: Uta Pastowski, M. A.

Druck: Gutenberg AG, Schaan

© 2018 Sinfonieorchester Liechtenstein

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PROGRAMM

Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Ouvertüre zur Oper „Fidelio“, op. 72c (7’)

Allegro

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur, KV 299 (28’)

I. Allegro

II. Andantino

III. Rondeau. Allegro

- PAUSE -

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)

Sinfonie Nr. 3 in a-Moll, op. 56 („Schottische“) (39’)

I. Andante con moto – Allegro un poco agitato

II. Vivace non troppo

III. Adagio

IV. Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assai

Magali Mosnier, Querflöte

Xavier de Maistre, Harfe

Stefan Sanderling, Dirigent

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Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Ludwig van Beethoven wurde im Dezember 1770 in Bonn als Sohneines kurfürstlichen Hofmusikers flämischer Abstammung geboren.Als sich sein frühes musikalisches Talent zeigte, versuchte ihn seinVater in Bonn und Köln als Wunderkind zu vermarkten. Ob er1787 in Wien Mozart getroffen hatte, ist unklar. Jedenfalls wollteer bei seinem Idol Unterricht nehmen, musste aber aufgrund desTodes seiner Mutter vorzeitig zurück nach Bonn. Erst 1792 über-siedelte er endgültig nach Wien, um „Mozarts Geist aus HaydnsHänden zu empfangen“, wie ihm Graf Waldstein ins Stammbuchschrieb. Dort verkehrte Beethoven bereits nach kurzer Zeit in denhöchsten Adelskreisen. Selbst Mitglieder des Kaiserhauses wie Erz-herzog Rudolf zählten zu seinen Schülern und – auch finanziellen –Förderern. Mit Haydn kam es bald zum Bruch, aber noch als 30-Jähriger nahm Beethoven Unterricht bei Antonio Salieri und Jo-hann Georg Albrechtsberger. Bereits 1795 machte sich ein schwe-res Gehörleiden bemerkbar, das 1819 zu völliger Taubheit führte.Als er im März 1827 in Wien zu Grabe getragen wurde, folgtenTausende seinem Sarg. Franz Grillparzer verfasste die Gedenkrede,Franz Schubert war einer der Fackelträger.Zeit seines Lebens bemühte sich Beethoven ums Theater, abernur eines seiner Opernprojekte wurde vollendet. Doch auch hierschuf er mehrere Versionen mit unterschiedlichen dramaturgischenSchwerpunkten. So manifestiert sich in den vier Ouvertüren zu„Fidelio“ die Veränderung vom klassischen Singspiel bis zur früh-romantischen Oper. Diese Entwicklung hat Beethoven vor allemin seinen Instrumentalwerken massgeblich vorangetrieben.

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Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Am 27. Januar 1756 geboren, zeigte der Sohn des SalzburgerHofkompositeurs und Vizekapellmeisters schon als Vierjährigerseine Begabung. Der Vater Leopold Mozart unternahm bereitsmit dem sechsjährigen Wolfgang und seiner älteren SchwesterMaria Anna „Kunstreisen“. Die Familie Mozart gastierte in denwichtigsten Musikzentren der damaligen Zeit: Wien, München,Mannheim, Mailand, Rom, Neapel, Paris und London. 1769 tratMozart wie sein Vater in den Dienst des Fürst-Erzbischofs vonSalzburg, aus dem er wiederholt versuchte, auszubrechen. 1777startete er zu einer 16-monatigen Tournee, um eine adäquatereAnstellung zu finden, musste aber nach dem Scheitern in Pariswieder zurück nach Salzburg. 1781 quittierte er den ungeliebtenDienst und übersiedelte als freier Komponist nach Wien. Nachwirtschaftlichen Erfolgen als Pianist und Komponist wurde seinefinanzielle Lage schwieriger. Kurz vor seinem 36. Geburtstag starber hoch verschuldet an „hitzigem Frieselfieber“.Auf seinen Reisen nahm er die aktuellen Tendenzen der Kunst aufund verschmolz sie mit seinem Personalstil. So adaptierte er 1778in Paris die Idee der „Sinfonia concertante“. Drei solche Konzertefür mehrere Solisten stellt das Sinfonieorchester Liechtenstein inden Mittelpunkt seiner Jubiläums-Saison – denn gemeinsam lässtes sich besser feiern.

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Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)

Felix Mendelssohn Bartholdy wurde in Hamburg als Sohn eineswohlhabenden und kunstliebenden Bankiers geboren. SeinenGrossvater Moses Mendelssohn verewigte Lessing als „Nathander Weise“. 1811 floh seine Familie vor dem Terror der napoleo-nischen Truppen nach Berlin. Hier konnte er an den „Sonntags-musiken“ im Elternhaus schon früh sein Talent an Klavier, Geige,Bratsche und Orgel zeigen. Das weltoffene Klima im elterlichenSalon beeinflusste seinen weitgespannten geistigen Horizont. AlsZwölfjähriger erweckte er Goethes Aufmerksamkeit. Mit 17 Jahrenkomponierte er bereits eines seiner bekanntesten Werke, die Ou-vertüre zu Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“. 1829 führteer erstmals nach Johann Sebastian Bachs Tod dessen „Matthäus-passion“ auf und sorgte damit für eine Wiederbelebung von BachsWerk. Bildungsreisen führten ihn zwischen 1829 und 1831 durchEngland, Schottland, Italien, Frankreich und die Schweiz. 1833wurde er Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf, wo er bei denNiederrheinischen Festspielen an einem Abend alle vier Ouvertü-ren zu Beethovens „Fidelio“ aufführte. Zwei Jahre später über-nahm er die Leitung der Gewandhauskonzerte in Leipzig. Hierwurde er 1843 Mitbegründer und erster Direktor des Konservato-riums. Der Tod seiner gleichfalls komponierenden Schwester FannyHensel im Mai 1847 setzte ihm schwer zu. Am 4. November 1847starb er in Leipzig an den Folgen mehrerer Schlaganfälle.Als Pianist und Dirigent setzte er genauso Massstäbe wie als Kom-ponist. Die Bewertung seines Werkes schwankte stark mit denIdeologien. Zu Lebzeiten fast vergöttert, wurde er vom Wagner-Kreis verunglimpft und von den Nationalsozialisten als konver-tierter Jude völlig verfemt. Heute gehört sein vielschichtiges Werkwieder zum Standardrepertoire der klassischen Musik.

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Zum Programm

Dröhnende Paukenschläge undmarkige Fanfarenstösse eröffnendie Ouvertüre zu Ludwig vanBeethovens Oper „Fidelio“. Inleuchtendem E-Dur versprechendiese ersten Töne mit ihremprogrammatischen Appellcha-rakter grosse Ereignisse. Sie lei-ten energiegeladen die Kon-zertsaison 2018 des Sinfonieor-chesters Liechtenstein ein, inder das Orchester sein 30-jähri-ges Bestandsjubiläum begeht.Beethoven kündigt mit der ener-gischen Dreiklangfanfare des vol-len Orchesters „himmlisches Ent-zücken“ und „namenlose Freu-de“ im Verlauf seiner Oper an.Für den Komponisten selbst be-deutete seine einzige vollendeteOper eine endlose Qual: „DieOper erwirbt mir die Märtirer-krone“, ächzte Beethoven An-fang März 1814 in einem Brief.Da brütete er bereits über derdritten Version seines „Fidelio“.Seit 1803 beschäftigte ihn dasProjekt um „die eheliche Liebe“der „Leonore“ nach der Vorlagevon „Léonore, ou l’amour con-jugal“ von Jean-Nicolas Bouilly.Darin verdingt sich die Titelhel-din – als Mann verkleidet unterdem Namen „Fidelio“ – als Ge-hilfin des Kerkermeisters. Dankihrem Mut, ihrer Liebe und ihrerTreue kann Leonore so ihrenGatten aus der ungerechtfer-tigten Gefangenschaft befrei-en.Dem Stoff soll ein tatsächlicherVorfall aus der Zeit des jakobi-nischen Terrorregimes zugrundeliegen. Als „Revolutions-“ oder„Rettungsopern“ florierten sol-

che Geschichten im Gefolge derFranzösischen Revolution, wohn-te ihnen doch ein gewisser Rea-litätsbezug inne. Beethoven kamdieser Trend entgegen. Mit sei-ner Ballettmusik zu „Die Ge-schöpfe des Prometheus“ hatteer 1801 die Wiener Theaterweltauf sich aufmerksam gemacht.1803 stellte ihm Emanuel Schi-kaneder – der Librettist Mozartsund damals noch Direktor desTheaters an der Wien – sogareine Wohnung direkt im Theaterzur Verfügung. Beethoven solltedort ungestört eines seiner Li-bretti vertonen. Aber Schikane-ders Zauberspiel reizte ihn we-nig; er arbeitete lieber an der„Eroica“. In der „Leonore“ fandBeethoven den gesuchten,ethisch adäquaten Bühnenstoff,der von Schikaneders NachfolgerJoseph Sonnleithner übersetztund umgearbeitet wurde.Die Uraufführung der „Leonore“war für das Frühjahr 1804 ge-plant, verzögerte sich aber deut-lich. Als die Premiere dann am25. November 1805 endlichstattfand, wurde die Oper nachnur zwei desaströsen Auffüh-rungen gleich wieder abgesetzt.Ein Kritiker schrieb lapidar: „Eineneue Beethovensche Oper gefielnicht.“ Andere erklärten genau-er, was nicht gefiel – unter an-derem die überlange Ouvertü-re.Die Oper war aber auch buch-stäblich zwischen die Frontengeraten: Seit einer Woche hiel-ten französische Truppen Wienbesetzt. Zehn Tage nach derPremiere siegte Napoleon inder „Drei-Kaiser-Schlacht“ beiAusterlitz über Österreich und

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Russland. Es waren ungünstigeBedingungen für eine neueOper. Der Adel, der sonst mitseiner Entourage die Logen füll-te, war auf seine Landsitze ge-flohen; die Bürger verkrochensich zu Hause. Im Theater sahman vor allem französische Sol-daten und Offiziere, die keinWort Deutsch verstanden.Aber vor allem genügte dasWerk Beethovens eigenen An-sprüchen nicht. Noch im De-zember machte er sich an dieÜberarbeitung. Sein Freund Ste-phan von Breuning eliminierte„einige Unvollkommenheiten inder Behandlung des Textes“,aus drei Akten wurden zwei.Auch musikalisch wurde einigesgestrafft, um „der Oper einenlebhaftern Gang zu geben“, wieBeethoven sich ausdrückte. Derverlagerten Gewichtung trugeine neu komponierte OuvertüreRechnung.Diese zweite Fassung kam am29. März 1806 auf die Bühnedes Theaters an der Wien. DerKanonendonner war verklungenund laut dem Journal des Luxusund der Moden „machte dieOper, ungeachtet mancher Ka-balen, ihr entschiedenes Glück“.Nun war es der Jähzorn Beet-hovens, der den Erfolg unter-grub: Nach der zweiten Vorstel-lung zog er im Streit mit derTheaterdirektion die Partitur zu-rück. Bemühungen um eine Auf-führung ausserhalb Wiens schlu-gen fehl. 1807 dürfte eine Auf-führung in Prag geplant gewesensein, für die Beethoven jedenfallseine neue Ouvertüre schuf. Dochdie Oper blieb in der Schubla-de.

Das änderte sich Anfang 1814,als drei Sänger des Kärntner-tor-Theaters die Oper für eineBenefiz-Veranstaltung auswähl-ten. Wiederum setzte sich Beet-hoven hin, diesmal unterstütztvom Librettisten Georg FriedrichTreitschke. Mit der idealisieren-den Überhöhung des Helden-paares schärften sie das he-roische Profil der Protagonistenund betonten den Konflikt zwi-schen politischer Willkür undGewalt gegenüber ethischemHandeln und Recht. Diese Ver-sion hatte am 23. Mai 1814 ihreerfolgreiche Premiere – endgül-tig unter dem Namen „Fidelio“,nachdem zuvor die Bezeichnun-gen zwischen „Leonore“ und„Fidelio“ geschwankt hatten.Die drei älteren Ouvertüren sinddenn auch als „Leonoren-Ou-vertüren“ bekannt.Die „Fidelio“-Ouvertüre lieferteBeethoven 1814 erst drei Tagenach der Premiere. Sie ist diekompakteste der vier Ouvertü-ren. Hier werden weniger diedirekten Themen der Oper vor-gestellt, sondern vielmehr dievorherrschenden Stimmungsla-gen, allen voran die Bedrängnisdes Kerkers und der Jubel überdie Befreiung. Dabei konzentriertsie sich auf die zwei inhaltlichenSchwerpunkte der „Fidelio“-Ver-sion von 1814: Pflicht und Hoff-nung.

Voller Hoffnung verliess auchWolfgang Amadeus Mozart am23. September 1777 mit seinerMutter Salzburg. In Paris, so derPlan, sollte Mozart eine adä-quate Anstellung finden. DerVater hatte die Reise minutiös

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durchgeplant, denn zum erstenMal konnte er seinen Sohn nichtbegleiten. Leopolds Befürchtun-gen wurden übertroffen. DieReise lief bereits in Mannheimaus dem Ruder, obwohl sich derAufenthalt in der kleinen Resi-denzstadt vielversprechend an-liess. Mozart wurde bestens ein-geführt, seine Konzerte undKompositionen fanden Anklang.Doch statt den lukrativen Auftrageines Flöte spielenden Amateurszu erfüllen, verbrachte er seineZeit lieber auf Ausflügen mitder Familie Weber. Aloysia hatteihm den Kopf verdreht und fürLiebeskummer gesorgt. Ihre jün-gere Schwester Konstanze sollteMozart später heiraten. So wur-de nur ein Teil der bestelltenStücke fertig und Mozart nurzum Teil bezahlt. Der Vaterschäumte in seinen Briefen vorWut: „Fort mit dir nach Paris!und das bald!“Dort hatte Mozart bereits alsSiebenjähriger für Aufsehen ge-sorgt, dort hatte er 1763 seineersten Werke veröffentlicht.Doch mit 22 Jahren konnte ernicht mehr als Wunderkind re-üssieren. Vergeblich bemühteer sich, Zugang zum Konzert-betrieb und den einflussreichenKreisen zu erhalten. Dann starbam 3. Juli 1778 auch noch seineMutter. Mozarts wichtigste Ein-nahmequelle war der Unterrichtadeliger Töchter. Dabei ergabsich wie in Mannheim der Kon-takt zu einem reichen Dilettan-ten, wie er dem Vater hoff-nungsvoll mitteilte: „Ich glaube,ich habe ihnen schon im leztenbrief geschrieben, das der Ducde guines, dessen tochter meine

scolarin in der Composition ist,unvergleichlich die flöte spiellt,und sie magnifique die Harpfe.“Dieser Adrien-Louis Bonnièresde Souastre, Comte de Guines,sei, schrieb Mozart an seinenVater, „unter uns gesagt, einbischen zu sehr verliebt“ in seineTochter. Immerhin bestellte erzum Hausgebrauch für sich unddie Tochter Marie-Louise-Phi-lippine ein Konzert für Flöteund Harfe. Die Ernüchterungüber den ehemaligen französi-schen Gesandten sollte baldfolgen. Am 31. Juli 1778 be-richtete Mozart verärgert nachSalzburg: „Der Mr. Le duc hattealso keine Ehre im leib – unddachte das ist ein jungermensch, und nebst diesen eindummer teütscher …“ DerComte hatte nach vier Monatennoch kein Honorar für das Kon-zert entrichtet. Und da er dieComtesse endlich verlobt hatte,war auch der Unterricht bei Mo-zart nicht mehr nötig und erwollte das Salär dafür nachträg-lich halbieren.Mit dem Konzert für Flöte, Harfeund Orchester in C-Dur, KV 299,bewies Mozart einmal mehr, wierasch er Neues aufnehmen undakkulturieren konnte. Bereits zuBeginn der Reise hatte sich Mo-zarts Schwester über seinen„neuen Mannheimer Goût“ ge-wundert. Nun fügte er seinemPersonalstil „Pariser Manieren“bei. Esprit, ungezwungene Ele-ganz und aparte Raffinessedurchziehen das Doppelkonzert.Flöte und Harfe waren bei denFranzosen genauso beliebt wiedie gewählte Form der „Sinfoniaconcertante“.

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Daraus resultiert der Melodien-reichtum, denn in der Sinfoniaconcertante tritt jedes Soloin-strument mit eigenen Themenhervor. Bei Mozart sind sie per-fekt auf die Eigenarten der In-strumente massgeschneidert –für die Flöte vor allem kantableMelodik, für die Harfe dahin-perlende Notenketten mit rau-schenden Akkordzerlegungen,den sogenannten Arpeggien.Auch die Fähigkeiten der Auf-traggeber dürfte er berücksich-tigt haben. Die tiefen Töne klarzu spielen, war auf der Travers-flöte damals keine Selbstver-ständlichkeit. Bei anderen Auf-traggebern vermied Mozart die-se heiklen Töne. Der Comte deGuines verfügte bei seiner Flöteoffenbar über einen Verlänge-rungsstutzen, der ihm die tiefeLage im Doppelkonzert ermög-lichte. Die Tonart C-Dur war wie-derum für die damalige „Tret-harpfe“ leicht spielbar. Bei die-sem Instrument konnten durchdas Treten von Fusspedalen dieHarfensaiten während des Spie-lens um einen Halbton umge-stimmt werden, was einen we-sentlichen Schritt zur modernenDoppelpedalharfe bedeutete.

Auch Felix Mendelssohn Bar-tholdy komponierte für einenVater und seine Harfe spielendeTochter, allerdings in London.„The Evening Bell“ imitiert mitHarfe und Klavier die Torglockevon Thomas Attwoods Anwesenin Beulah Hill, Norwood. Dorterholte sich Mendelssohn MitteNovember 1829 von einemschweren Kutschenunfall. Att-wood war als Organist der Cha-

pel Royal und der St. Paul’s Ca-thedral eine der angesehenstenMusikerpersönlichkeiten seinerZeit in London. In seiner Jugendwar er der Lieblingsschüler Mo-zarts in Wien gewesen. Nun gaber diese Erfahrungen als väter-licher Freund an Mendelssohnweiter und schürte noch dessenBegeisterung für die WienerKlassiker, deren Geist Mendels-sohn im kommenden Jahr inWien schmerzlich vermissen soll-te. „Beethoven ist nicht mehrhier, Mozart und Haydn auchnicht“, schrieb er 1830 konster-niert aus Wien, „und wenn mirStadler das Klavier zeigt, andem Haydn die Jahreszeitencomponirt hat, so hilft es mirauch nicht viel.“Auf der ersten Englandreise1829 traf Mendelssohn zahlrei-che Musiker, die Mozart, Haydnund Beethoven noch persönlichgekannt hatten. Auch seinenLehrer Ignaz Moscheles – SchülerBeethovens, der für den Meisterden Klavierauszug zum „Fidelio“angefertigt hatte – traf er hierwieder. Mit ihm führte er mehr-mals Mozarts Konzert für zweiKlaviere, KV 365, auf, das imHerbst beim SinfonieorchesterLiechtenstein auf dem Programmstehen wird. Doch da Mendels-sohn von seinem Vater auf einedreijährige „Grand Tour“, dieklassische Bildungsreise, ge-schickt worden war, stand nebenMusizieren und Kontakte knüp-fen auch Sightseeing auf demProgramm.„In der tiefen Dämmerung gin-gen wir heut nach dem Palaste,wo Königin Maria Stuart gelebtund geliebt hat … Der Kapelle

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daneben fehlt nun das Dach;Gras und Epheu wachsen vieldarin, und am zerbrochenen Al-tar wurde Maria zur Königin vonSchottland gekrönt. Es ist daAlles zerbrochen, morsch undder heitere Himmel scheint hi-nein. Ich glaube, ich habe heutda den Anfang meiner „Schot-tischen Sinfonie“ gefunden.“ Intypisch romantischer Manier ver-mischen sich in dieser Schilde-rung vom Juli 1829 Historie undNatur zu einem Gesamterlebnis,das der Künstler in Zeichnungenund Töne bannte. Von der rechtgenauen Notierung der langsa-men Einleitung im Skizzenbuchpraktisch noch vor Ort bis zurUraufführung 1842 im Gewand-haus zu Leipzig vergingen aller-dings 13 Jahre. MendelssohnsSinfonie Nr. 3, op. 56, bietetvielfältige Möglichkeiten zur In-terpretation. Er selbst vermiedbei der Uraufführung jeglichenHinweis auf die aussermusikali-sche Inspiration, doch geradeNaturstimmungen klingen deut-lich an. Da kann sich durchauswellenartig in chromatischenTonfolgen und dräuend wirken-den verminderten Septimen ein

Sturmtief zusammenbrauen. Imdritten Satz scheint das Orches-ter die Harfe eines keltischenBarden zu imitieren. Der runde,kantabel weiche Klang des Be-ginns wird immer wieder mitBordunquinten, sequenzartigenWiederholungen und unge-wohnt rauen Harmoniefortschrei-tungen kontrastiert. Zusammenmit den pentatonischen Wen-dungen lässt sich da durchausein einsamer Dudelsack ausma-chen. Für Mendelssohn standdie enorme Einheitlichkeit derdicht verwobenen Thematik imFokus. Allen vier Sätzen liegtdie dialektische Sonatenformzugrunde, mit welcher er dieThemen differenziert und mit-reissend gestaltet. Im kontra-punktisch gehaltenen Finale lässtMendelssohn nochmals seinemIdeenreichtum freien Lauf. DiesesAllegro maestoso assai solle,wünschte sich Mendelssohn,„klingen wie ein Männerchor“,der sich in Wellen zur emphati-schen Schlussapotheose stei-gert.

Hartwig Wolf

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Stefan SanderlingChefdirigent

Stefan Sanderling wurde 1964 geboren und istder zweite Sohn der Dirigentenlegende Kurt San-derling. Er studierte Musikwissenschaft an der Uni-versität in Halle und Dirigieren an der Hochschulefür Musik und Theater in Leipzig. Am Los AngelesPhilharmonic Institute lernte er bei Dirigenten wieLeonard Slatkin, Yuri Temirkanov, Edo de Waartund John Nelson.Im Jahr 1989 trat Stefan Sanderling den Postendes Chefdirigenten der Brandenburgischen Phil-harmonie und der Potsdamer Oper an und wardamit einer der jüngsten Chefdirigenten in Deutsch-land. Von 1996 bis 2001 war er Generalmusikdirektordes Staatstheaters Mainz. Des Weiteren war erChefdirigent des Orchestre Symphonique de Bre-tagne, des Florida Orchestra, des ChautauquaSymphony Orchestra und des Toledo SymphonyOrchestra. Seit Januar 2016 ist er Chefdirigentdes Sinfonieorchesters Liechtenstein.Sein Einsatz für die Werke von Anton Brucknerwurde 2012 mit der „Kilenyi Medal of Honor“ deramerikanischen Bruckner-Gesellschaft ausgezeich-net. Stefan Sanderling arbeitet weltweit mit füh-renden Orchestern, darunter den Staatskapellenin Berlin und Dresden, den Bamberger Symphoni-kern, dem London Philharmonic Orchestra, demLondon Symphony Orchestra, dem Mozarteumor-chester Salzburg, dem NDR Sinfonieorchester, demRadio-Symphonieorchester Wien, dem NHK Sym-phony Orchestra Tokyo und dem Sydney SymphonyOrchestra. Seine Aufnahmen erschienen bei SonyClassical und Naxos.

www.sanderling.net

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Magali MosnierFlöte

Magali Mosnier ist Soloflötistin des Orchestre Philharmonique deRadio France. Als Solistin folgt sie regelmässig Einladungen andererOrchester, u. a. Konzerthausorchester Berlin, Nürnberger Philhar-moniker, Stuttgarter Philharmoniker, Deutsche Radio Philharmonie,Mahler Chamber Orchestra, Dresdner Kapellsolisten, PhilharmoniaPrag, I Musici di Roma, Kammerakademie Potsdam und MünchenerKammerorchester.Konzertauftritte führen sie in wichtige Musikzentren und zu Festivals,darunter Salzburger Festspiele, Rheingau Musik Festival, Les FollesJournées, Budapest Spring, Salzburger Mozarteum, Théâtre desChamps-Elysées, Musikverein Wien, Festspielhaus Baden-Baden,Konzerthaus Dortmund, Konzerthaus und Philharmonie Berlin, Köl-ner Philharmonie, Concertgebouw Amsterdam, Stadtcasino Basel,Hamburger Laeiszhalle sowie Münchner Herkulessaal und Prinzre-gententheater. Im Sommer 2014 spielte sie zwei umjubelte Konzertebei Mostly Mozart in New York gemeinsam mit Xavier de Maistreunter der Leitung von Louis Langrée. Mozarts Doppelkonzert fürFlöte und Harfe ist mit den beiden Solisten bei Sony Classical mitdem Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung von Ivor Bol-ton erschienen. Gemeinsame Konzerte mit der Academy of St Martinin the Fields folgten in Deutschland und Österreich.2015 hat Sony Classical Magali Mosniers dritte CD veröffentlicht.Zusammen mit dem Münchener Kammerorchester hat sie MozartsFlötenkonzerte eingespielt. Auf ihrer vorherigen CD präsentiertesie die Flötenkonzerte von Bach mit dem Stuttgarter Kammeror-chester. Der französischen Flötenliteratur widmete sie sich auf ihrerersten CD gemeinsam mit dem Münchner Rundfunkorchester.Als begehrte und begeisterte Kammermusikerin konzertiert sie mitKünstlern wie Renaud und Gautier Capuçon, Antoine Tamestit, Xa-vier de Maistre, Isabelle Moretti, Eric Le Sage, Martin Stadtfeld, Ni-cholas Angelich, Nicolas Altstaedt, dem Quatuor Ebène sowie denSchlagzeugern „AdOnf” des Orchestre National de France.Ihr grosses Interesse an zeitgenössischer Musik brachte sie mit eini-gen der führenden französischen Komponisten wie Bruno Manto-vani, Pierre Boulez, Pascal Dusapin, Eric Tanguy, Thierry Pécou,Jacques Lenot sowie mit dem deutschen Komponisten MatthiasPintscher zusammen.Im September 2004 erhielt die charmante Französin den erstenPreis sowie den Publikumspreis beim Internationalen Musikwettbe-werb der ARD in München. Sie ist zudem Preisträgerin anderernamhafter internationaler Flöten-Wettbewerbe (Jean-Pierre Ram-pal- und Leonardo de Lorenzo-Wettbewerb). Ihre Ausbildung erhieltMagali Mosnier am Conservatoire National Supérieur de Paris inder Klasse von Pierre-Yves Artaud.

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Xavier de MaistreHarfe

Xavier de Maistre gehört zu jener Elite von Solokünstlern, denen esgelingt, die Grenzen des auf ihrem Instrument Möglichen immerwieder neu zu definieren. Neben Auftragskompositionen namhafterZeitgenossen präsentiert er meisterhafte Arrangements – Werkewie Smetanas „Moldau“, die gewöhnlich von einem ganzenOrchester gespielt werden. Dank der Qualität seiner Interpretationenund der Vielfalt seiner Konzertprojekte gilt er als einer der kreativstenund eindrucksvollsten Musiker seiner Generation.Xavier de Maistre konzertiert weltweit in den bedeutendsten Kon-zerthäusern. Er tritt mit führenden Orchestern auf und arbeitet mitDirigenten wie Bertrand de Billy, Lionel Bringuier, Daniele Gatti,Mirga Gražinyte-Tyla, Daniel Harding, Kristjan Järvi, Philippe Jordan,Riccardo Muti, Andrés Orozco-Estrada, André Previn, Sir SimonRattle und Yuri Temirkanov. Er ist gern gesehener Gast bei interna-tionalen Musikfestivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival,den Salzburger Festspielen und bei Mostly Mozart in New York.Solorezitale, Duoabende und Kammermusik mit Musikerkollegenwie Diana Damrau, Baiba Skride und Daniel Müller-Schott kom-plettieren sein künstlerisches Schaffen.Der Saisonauftakt 2017/2018 stand für Xavier de Maistre ganz imZeichen zeitgenössischer Musik. So spielte er im September gleichdrei nationale Erstaufführungen des für ihn von Kaija Saariaho kom-ponierten Harfenkonzerts „Trans“ – mit dem hr-SinfonieorchesterFrankfurt, dem Swedish Radio Symphony Orchestra und dem City ofBirmingham Symphony Orchestra. Weitere Höhepunkte der Spielzeit2017/2018 sind Konzerte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester,dem Orchestre de la Suisse Romande Genf, dem Orquesta Sinfónicade Galicia, dem Turku Philharmonic Orchestra, dem MünchenerKammerorchester, dem Zürcher Kammerorchester, den Moscow Vir-tuosi, dem Shanghai Symphony Orchestra und dem China PhilharmonicOrchestra. Rezitale mit der spanisch-mexikanischen Flamenco-Legende Lucero Tena (Kastagnetten) führen ihn in Säle wie die Stutt-garter Liederhalle, die Elbphilharmonie, den Pierre Boulez Saal inBerlin, die Tonhalle Düsseldorf und zum NDR Hannover.Xavier de Maistre ist Exklusivkünstler bei Sony Music. 2012 erschien„Notte Veneziana“, eine Einspielung von Barockkonzerten mitl’arte del mondo. 2013 veröffentlichte er eine Mozart-CD mit demMozarteumorchester Salzburg sowie eine DVD mit Diana Damrau(EMI). Im Frühjahr 2015 kam die CD „Moldau“ mit slawischem Re-pertoire für Harfe solo auf den Markt. „La Harpe Reine“ mit LesArts Florissants und William Christie ist im Oktober 2016 erschienen(harmonia mundi). Eine neue Solo-CD mit spanischem Repertoireist für Frühjahr 2018 geplant (Sony).

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In Toulon (Frankreich) geboren, begann er im Alter von neunJahren Harfe zu spielen. Zunächst am Konservatorium in Toulonausgebildet, vervollständigte er später seine Studien bei JacquelineBorot und Catherine Michel in Paris. 1998 gewann Xavier deMaistre die „USA International Harp Competition“ in Bloomington.Mit nur 24 Jahren und als erster französischer Musiker wurde erMitglied der Wiener Philharmoniker. 2010 verliess er das Orchesterwieder, um sich ausschliesslich seiner Solokarriere zu widmen.Seit 2001 ist Xavier de Maistre Professor an der MusikhochschuleHamburg. Er gibt regelmässig Meisterkurse an der Juilliard Schoolin New York, der Toho University in Tokio und dem Trinity CollegeLondon. Der Künstler spielt eine Harfe von Lyon & Healy.

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Sinfonieorchester Liechtenstein Im Jahr 1988 gründeten liechtensteinische Musiker und Musik-freunde das „Liechtensteinische Kammerorchester“. Inzwischenträgt es den Namen Sinfonieorchester Liechtenstein und ist einfester Bestandteil des Kulturlebens im Fürstentum Liechtenstein.Das etwa achtzig Musiker umfassende Ensemble ist auch jenseitsder Grenzen als kultureller Botschafter Liechtensteins aktiv. Umdie internationale Wahrnehmung noch stärker zu fördern, wurdees 2012 von einem reinen Ad-hoc-Orchester zu einem professio-nellen Klangkörper mit Chefdirigent, einer drei Konzerte umfas-senden sinfonischen Abonnementreihe („SOL im SAL“) und einervier Konzerte umfassenden Kammermusik-Abonnementreihe(„ERLEBE SOL“) sowie administrativen Führungsgremien, Orches-terakademie und Freundeskreis umstrukturiert. Binnen fünf Jahren gelang es so, die künstlerische Qualität unddie Aussenwirkung des Orchesters durch eine vermehrte Proben-und Konzerttätigkeit und eine Repertoire-Erweiterung signifikantzu steigern. Im Optimierungsprozess erwies sich die Orchester-akademie als besonders hilfreich. Heute sind zahlreiche Stellendes Ensembles mit derzeitigen oder ehemaligen Stipendiatinnenund Stipendiaten besetzt.Der 2012 eingeführte dreiteilige Konzertzyklus „SOL im SAL“etablierte sich ebenso wie die neuen „ERLEBE SOL“-Kammer-musik-Matineen schnell als fixe Grösse im liechtensteinischenMusikleben. Die Abonnementzahlen verzeichneten stetige Zu-wächse: 2016 waren sämtliche Sinfoniekonzerte ausverkauft. Auf-grund der grossen Nachfrage werden daher seit der Saison 2017die Programme aller drei „SOL im SAL“-Konzerte an nunmehrzwei aufeinanderfolgenden Abenden gespielt.Das Sinfonieorchester Liechtenstein kann auf eine künstlerischeZusammenarbeit mit berühmten Solisten verweisen. Publikums-magnete wie Emmanuel Ceysson, David Garrett, Maximilian Hor-nung, Sabine Meyer, Arabella Steinbacher, Radovan Vlatkovicund Lars Vogt steigerten das öffentliche Interesse enorm. SeineRolle als aktiver Förderer des solistischen Nachwuchses wurdejedoch bald ebenso geschätzt. Regelmässig lädt das Orchestermehrfach prämierte Jungmusiker wie etwa Kian Soltani, MarcBouchkov oder Andrei Ionita nach Liechtenstein ein. Etliche jungeGastsolisten haben inzwischen international Karriere gemacht,sodass das Orchester dazu übergegangen ist, viele Solokonzertean Rising Stars zu vergeben.Die neu geschaffene Position des Chefdirigenten nahm bis 2015der österreichische Dirigent und Pianist Florian Krumpöck ein.2016 reichte er den Taktstock an Stefan Sanderling weiter. Aus-serdem spielte das Sinfonieorchester Liechtenstein bereits unter

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der Leitung von Yaron Traub, Kevin Griffiths, Lawrence Foster undVladimir Ashkenazy.In der Konzertsaison 2018 feiert das Sinfonieorchester Liechtensteinsein 30-jähriges Jubiläum. Es werden wieder drei „SOL im SAL“-Konzerte stattfinden, die programmatisch durch Mozarts Dop-pelkonzerte für Flöte und Harfe, für Violine und Viola sowie fürzwei Klaviere miteinander verbunden sind. Als Solisten für dieseKonzerte konnten Magali Mosnier und Xavier de Maistre, VeronikaEberle und Nils Mönkemeyer sowie Ferhan und Ferzan Öndergewonnen werden. Im Rahmen des Freundeskreis-Konzertesbietet das Sinfonieorchester Liechtenstein Nachwuchskünstlerinnenund Nachwuchskünstlern aus der Region ein Podium, um solistischaufzutreten. Zu den weiteren Orchestertätigkeiten in der Kon-zertsaison 2018 gehören „Die lustige Witwe“ mit der OperetteBalzers, Felix Mendelssohn Bartholdys „Lobgesang“ mit demChorseminar Liechtenstein, das TAK – Vaduzer Weltklassik-Konzertsowie vier Konzerte im Rahmen von „ERLEBE SOL“.Das Sinfonieorchester Liechtenstein ist neben der GemeindeVaduz Mitbegründer der Vaduz Classic Stiftung, die im August2017 erstmals das neue Festival VADUZ CLASSIC in der Hauptstadtpräsentierte. Neben den bisherigen Konzerten, bei denen dasSinfonieorchester Liechtenstein bereits auswärts auftrat (OperetteBalzers, Operettenbühne Vaduz, Chorseminar Liechtenstein undTAK – Vaduzer Weltklassik-Konzert), kommt mit der neuen Kon-zertsaison ein zusätzliches Engagement bei den WerdenbergerSchloss-Festspielen mit der Oper „La Traviata“ hinzu.

www.sinfonieorchester.li

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Violine ISzilárd Szigeti, KonzertmeisterMarin Maras

Olivia Momoyo Resch

Branko Simic

Petra Belenta

Rachel Wieser

Ivana Cetkovic

Markus Kessler

Karlo S. Fio

Sakura Ito

Violine IIMislav Pavlin, StimmführerJanusz Nykiel

Sarina Matt

Klemens Mairer

Polina Nikiforova

Aleksandra Lartseva

Katsiaryna Zabradotskaya

Tetiana Lutsyk

ViolaAnnegret Kuhlmann,

StimmführerinVladimir Lakatos

Iradj Bastansiar

Andreas Madlener

Florin Schurig

Walter Tiefenthaler

VioloncelloAlberto Ferrés Torres,

StimmführerMoritz Huemer

Maria Schweizer

Markus Schmitz

Martina Pavlin

KontrabassMarcus Huemer, StimmführerMartin Egert

Heltin Guraziu

QuerflöteGabriele Ellensohn-Gruber

Johanna Hollenstein

OboeAdrian Buzac

Víctor Marín Román

KlarinetteErich Berthold

Klaus Beck

FagottMatko Smolcic

Werner Gloor

HornZoltán Holb

Viktor Praxmarer

Marcel Üstün

Gabriel Cupsinar

TrompeteStefan Dünser

Attila Krakó

PosauneLucas Tiefenthaler

Egon Heinzle

PaukeAlfred Achberger

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Unsere Inserenten 2018:

:alpenarte www.alpenarte.atAMATI Gartenarchitektur & Design www.amati.liARGUS Sicherheitsdienst AG www.argus.liAuhof www.auhof.liAuto Walser AG www.autowalser.chCORINA Nagel- und HaarstudioDelta Möbel AG www.delta-moebel.chEventpartner www.eventpartner.liFahrschule Anstalt www.fahrschule-sprenger.liFESTIVAL NEXT GENERATION www.festivalnextgeneration.comFestival VADUZ CLASSIC www.vaduzclassic.liGMG AG www.gmg.bizGrün Kreativ Roland Frei www.gruen-kreativ.liGutenberg AG www.gutenberg.liHerzog & Loibner Anstalt www.herzogloibner.comHOLZ-PARK AG www.holzpark.comIvoclar Vivadent AG www.ivoclarvivadent.comJeeves Group www.jeeves-group.comJOJO Reisen AG www.jojo-reisen.liKaiser & Kaiser www.advokaten.liKlaus Büchel Anstalt www.kba.liKommod – Hotel und Restaurant www.kommod.liKuL www.kul-magazin.liKunstmuseum Liechtenstein www.kunstmuseum.liLiechtensteiner Brauhaus AG www.brauhaus.liLiechtensteinisches Landesmuseum www.landesmuseum.liLiechtenstein Marketing www.liechtenstein-marketing.liLiechtensteinischer Rundfunk (LRF) Radio L www.radio.limalerei frick anstalt www.malereifrick.liMARXER METALLBAU AG www.marxer-metallbau.liMusikhaus B&M AG www.musikhaus.liNegele + Partner Anstalt www.npa.liOspelt Catering AG www.ospelt-ag.liPapeterie und Bürobedarf Thöny www.thoeny.liPark Hotel Sonnenhof www.sonnenhof.liPiano Rätia www.pianoraetia.chResidence Hotel www.residence.liRidamm-City www.ridamm-city.liSalmann Investment Management AG www.salmann.comSchächle AG Weinhaus & Getränkefachhandel www.schaechle.comSchreiber Maron Sprenger AG www.schreibermaronsprenger.liSchreinerei Konrad Jürgen Anstalt www.ihrschreiner.liSimonis Sehcentrum www.sehcentrum.liWeinkeller Liechtenstein www.moevenpick-wein.comWWP Weirather-Wenzel & Partner AG www.wwp-group.com

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KONZERTSAISON 2018

[email protected] • Tel. 00423 262 63 51

www.sinfonieorchester.li

Werke von van Eyck, J. S. Bach,Telemann, Bigaglia, Debussy,

C. Ph. E. Bach und Vivaldi

Lucie Horsch, BlockflötenBruno Hurtado Gosalvez, Barockcello

Max Volbers, Cembalo

Werke von van Eyck, J. S. Bach,Telemann, Bigaglia, Debussy,

C. Ph. E. Bach und Vivaldi

Lucie Horsch, BlockflötenBruno Hurtado Gosalvez, Barockcello

Max Volbers, Cembalo

4. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 2. Dezember 2018, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz

Werke von Albéniz, Tárrega,Castelnuovo-Tedesco, Boccherini

und Dyens

Petrit Çeku, Gitarre • Sara Domjanic, ViolineFabiola Tedesco, Violine • Isidora Timotijevic, Viola

Marie Spaemann, Violoncello

Werke von Albéniz, Tárrega,Castelnuovo-Tedesco, Boccherini

und Dyens

Petrit Çeku, Gitarre • Sara Domjanic, ViolineFabiola Tedesco, Violine • Isidora Timotijevic, Viola

Marie Spaemann, Violoncello

2. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 4. März 2018, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz

Werke von Händel, Pierné,Debussy, Ligeti, Satie, Gershwin

und Piazzolla

Ardemus Quartet: Lisa Wyss, SopransaxophonLovro Mercep, Altsaxophon

Jenita Veurink, TenorsaxophonYo-yo Su, Baritonsaxophon

Werke von Händel, Pierné,Debussy, Ligeti, Satie, Gershwin

und Piazzolla

Ardemus Quartet: Lisa Wyss, SopransaxophonLovro Mercep, Altsaxophon

Jenita Veurink, TenorsaxophonYo-yo Su, Baritonsaxophon

3. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 14. Oktober 2018, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz

Werke vonBeethoven,Mozart undSchumann

Werke vonBeethoven,Mozart undSchumann

2. ABO-SINFONIEKONZERT

„SOL im SAL”Dienstag, 8. Mai 2018, 20:00 Uhr

SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

Mittwoch, 9. Mai 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

Veronika Eberle, ViolineNils Mönkemeyer, Viola

Stefan Sanderling, Dirigent

Veronika Eberle, ViolineNils Mönkemeyer, Viola

Stefan Sanderling, Dirigent

Werke von Brahms, Beethovenund Mozart

Werke von Brahms, Beethovenund Mozart

Ferhan & Ferzan Önder, KlavierduoStefan Sanderling, Dirigent

Ferhan & Ferzan Önder, KlavierduoStefan Sanderling, Dirigent

3. ABO-SINFONIEKONZERT

„SOL im SAL”Dienstag, 20. November 2018, 20:00 Uhr

SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

Mittwoch, 21. November 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

Werke vonMozart und BeethovenWerke vonMozart und Beethoven

Fabiola Tedesco, ViolineStefan Sanderling, DirigentFabiola Tedesco, ViolineStefan Sanderling, Dirigent

FREUNDESKREIS-KONZERT

Dienstag, 25. September 2018, 20:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan