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Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-1
31.08.18
1. Ebene gerade Balken
● Betrachtet werden gerade Balken, die nur in der xz-Ebene belastet werden.
x
z
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-2
31.08.18
1. Ebene gerade Balken
1.1 Schnittlasten
1.2 Balken mit Einzellasten
1.3 Balken mit Streckenlasten
1.4 Differenzialbeziehungen
1.5 Föppl-Symbol
1.6 Balkensysteme
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-3
31.08.18
x
z
N
Qz
My
✄
My
N
Qz
x
1.1 Schnittlasten
● Definition:
– Schnittlasten sind innere Kräfte und Momente, die die Beanspruchung des Balkens beschreiben.
– Sie werden durch Schnitte senkrecht zur Balkenachse frei-gelegt.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-4
31.08.18
1.1 Schnittlasten
● Bezeichnungen:
– Normalkraft N : Kraft in Richtung der Balkenachse
– Querkraft Qz : Kraft senkrecht zur Balkenachse
– Biegemoment My : Moment um y-Achse
– Die Schnittlasten hängen von der Koordinate x ab, an der der Balken geschnitten wird: N(x), Qz (x), My (x)
– In Technischer Mechanik 2 wird gezeigt: Normalkraft und Biegemoment resultieren aus Normalspannungen und die Querkraft aus Schubspannungen.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-5
31.08.18
1.1 Schnittlasten
Positives Schnittufer: Negatives Schnittufer:
x x
links vom Schnitt rechts vom Schnitt
x-Achse zeigt aus Schnittfläche heraus
x-Achse zeigt in Schnittfläche hinein
● Vorzeichen:
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-6
31.08.18
1.1 Schnittlasten
x
z
positives Schnittufer negatives Schnittufer
Positive Schnittlasten zeigen am positivenSchnittufer in positive Koordinatenrichtungen.
Positive Schnittlasten zeigen am positivenSchnittufer in positive Koordinatenrichtungen.
N
Qz
My
My
N
Qz
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-7
31.08.18
1.1 Schnittlasten
● Die Schnittlasten werden aus den Gleichgewichtsbedin-gungen für den rechten oder den linken Teilbalken ermit-telt.
● Dabei ist zu beachten:
– Kräfte dürfen erst nach dem Freischneiden entlang ihrer Wirkungslinie verschoben werden.
– Momente dürfen erst nach dem Freischneiden an einen be-liebigen Punkt des Freischnitts verschoben werden.
– Streckenlasten dürfen erst nach dem Freischneiden durch eine im Kräftemittelpunkt angreifende Einzelkraft ersetzt werden.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-8
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Beispiel: Kragbalken mit Einzelkräften
– Gegeben:● F1 = 5 kN, F2 = 10 kN● α = 60°● a = 2 m, L = 3 m
– Gesucht:● Lagerreaktionen● Schnittlasten
α
F1
F2
a
L
x
z
A
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-9
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Lagerreaktionen:
α
F1
F2
a
L
x
z
A
Ax
Az
MA
✄∑ F x=0 :
Ax−F 1 cos(α)=0
→ Ax=F 1 cos(α)
∑ F z=0 :−Az+F 1 sin (α)+F 2=0
→ Az=F 1 sin (α)+F 2
∑ M A=0 :
M A−a F 1 sin (α)−L F 2=0
→ M A=a F 1 sin (α)+L F 2
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-10
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Zahlenwerte:
– Schnittlasten:● Zur Ermittlung der Schnittlasten wird der Balken in zwei Be-
reiche unterteilt.● In jedem Bereich können die Schnittlasten aus den Gleichge-
wichtsbedingungen für den linken oder den rechten Teilbalken ermittelt werden.
Ax=F 1 cos(α)=5kN⋅cos(60 °)=2,5 kN
Az=F 1 sin(α)+F 2=5 kN⋅sin(60 °)+10 kN=14,33 kN
M A=a F 1 sin (α)+L F 2=2 m⋅4,33 kN+3⋅10 kN=38,66 kNm
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-11
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Bereich 1: 0 < x < a
x
x
α
F1
F2
x
z
A
Ax
Az
MA
✄x
z
A
Ax
Az
MA α
F1
F2
N N
Qz
Qz
My
My
L - x
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-12
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
x
x
z
A
Ax
Az
MA
N
Qz
My
X
a - x α
F1
F2
N
QzM
y
L - xX
∑ F x=0 : Ax+N ( x )=0 ∑ F x=0 : −N (x )−F 1 cos(α)=0
→ N ( x )=−Ax=−2,5 kN → N ( x )=−F 1 cos(α)=−2,5 kN
∑ F z=0 −Az+Q z (x )=0 ∑ F z=0 −Q z (x )+F 1 sin (α)+F 2=0
→ Q z (x )=A z=14,33 kN → Q z (x )=F 1 sin(α)+F 2=14,33 kN
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-13
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
x
x
z
A
Ax
Az
MA
N
Qz
My
X
∑ M X=0 :
M y( x )+M A−x Az=0∑ M X
=0 :−M y( x )− (a−x ) F 1 sin (α)−( L−x ) F 2=0
→ M y ( x )=−M A+ x A z → M y ( x )=( x−a ) F 1 sin (α)+ ( x−L ) F 2
M y(0)=−M A=−38,66 kNmM y(a)=−M A+a Az=−10 kNm
M y(0)=−a F 1 sin(α)−L F 2=−38,66 kNmM y(a)= (a−L ) F 2=−10 kNm
a - x α
F1
F2
N
QzM
y
L - xX
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-14
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Bereich 2: a < x < L
x
x
α
F1
F2
x
z
A
Ax
Az
MA
✄
x
z
A
Ax
Az
MA α
F1
F2
N N
Qz
Qz
My
My
L - x
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-15
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
F2
N
Qz
My
L - x
Xa
x
x
z
A
Ax
Az
MA α
F1
N
Qz
My
X
∑ F x=0 : Ax−F 1 cos(α)+N (x )=0 ∑ F x=0 : −N (x )=0
→ N ( x )=−Ax+F 1 cos (α)=0 kN → N ( x )=0 kN
∑ F z=0 −Az+F 1 sin (α)+Q z (x )=0
→ Q z (x )=A z−F 1 sin (α)=10 kN
∑ F z=0 : −Q z (x )+F 2=0
→ Q z (x )=F 2=10 kN
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-16
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
F2
N
Qz
My
L - x
Xa
x
x
z
A
Ax
Az
MA α
F1
N
Qz
My
X
∑ M X=0 :
M A−x Az+ ( x−a ) F 1 sin(α)+M y (x )=0
→ M y ( x )=−M A+ x Az− ( x−a ) F 1 sin (α)
∑ M X=0 :
−M y ( x )− ( L−x ) F 2=0
→ M y ( s )=− ( L− x ) F 2
M y (a)=−M A+a Az=−10 kNmM y (L )=−M A+L Az−( L−a ) F 1 sin (α)=0 kNm
M y (a)=−( L−a ) F 2=−10 kNmM y (L )=0 kNm
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-17
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Ergebnis:
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-18
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Beobachtungen:● An den Stellen, an denen äußere Kräfte angreifen, sind Nor-
malkraft und Querkraft unstetig.● Die Gleichgewichtsbedingungen für den linken und den rech-
ten Teilbalken führen auf die gleichen Schnittlasten.● Die Berechnung der Schnittlasten kann daher anhand der
Gleichgewichtsbetrachtungen für den Teilbalken erfolgen, für den die Berechnung einfacher ist.
● Bei diesem Beispiel werden die Lagerreaktionen für die Gleichgewichtsbedingungen des rechten Teilbalkens nicht benötigt.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-19
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Beispiel: Balken mit Moment
– Gesucht:● Lagerreaktionen● Schnittlasten
– Gegeben:● M = 1800 Nm● a = 3 m, L = 4 m
a
L
A
x
z
BM
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-20
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Lagerreaktionen: a
L
A x
z
BM
Az
Ax
Bz✄
∑ F x=0 : Ax=0
∑ M A=0 : −M +L B z=0
→ B z=ML
∑ F z=0 : Az−B z=0 → Az=Bz
A z=B z=1800 Nm
4 m=450 N
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-21
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Schnittlasten:● Es müssen wieder zwei Bereiche betrachtet werden.● Bereich 1: 0 < x < a (Gleichgewicht am linken Teilbalken)
x
A x
z
Az Q
z
My
X
∑ F z=0 : A z+Q z (x )=0
→ Q z (x )=−Az=−450 N
∑ M X=0 : M y( x )+ x A z=0
→ M y( x )=−x AzM y (0)=0 NmM y (a)=−a Az=−1350 Nm
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-22
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Bereich 2: a < x < L (Gleichgewicht am rechten Teilbalken)
L - x
x
z
B
Qz
My
Bz
X∑ F z=0 : −Q z (x )−B z=0
→ Q z (x )=−B z=−450 N
∑ M X=0 : −M y (x )+ ( L−x ) B z=0
→ M y ( x )=( L−x ) B z
M y(a)= ( L−a ) B z=450 NmM y(L )=0 Nm
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-23
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Ergebnis:
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-24
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Beobachtung:● An der Stelle, an der das Moment angreift, ist das Biegemo-
ment unstetig.
● Allgemeiner Fall:
x
xj
xi
Fi
xM
j
z
✄
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-25
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Gleichgewichtsbedingungen für den linken Teilbalken:
x
xj
xi
Fi
xM
j
z
Qz
N
My
X
∑ F x=0 :N ( x)+∑
x i< xF x (x i)=0
→ N (x)=−∑x i< x
F x (x i)
∑ F z=0 :Q z( x)+∑
x i< xF z (x i )=0 → Q z (x)=−∑
x i<xF z (x i )
∑ M X=0 : M y(x )+∑
x i< x( x−x i ) F z ( x i)+∑
x j< xM ( x j )=0
→ M y( x)=−∑x i< x
( x−x i ) F z ( x i)−∑x j < x
M (x j)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-26
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Gleichgewichtsbedingungen für den rechten Teilbalken:
xj - x
xi - x
Fi
xM
j
z
XN
QzM
y∑ F x=0 :−N ( x)+∑
x i> xF x (x i)=0
→ N (x)=∑xi> x
F x (x i)
∑ F z=0 :−Q z ( x)+∑
x i> xF z(x i)=0 → Q z (x)=∑
x i> xF z( x i )
∑ M X=0 : −M y(x)−∑
x i> x( x i−x ) F z( x i)+∑
x j >xM ( x j )=0
→ M y( x)=∑x i>x
( x−x i ) F z (x i)+∑x j > x
M (x j )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-27
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Ergebnis:
N ( x)=−∑x i< x
F x ( x i)
Q z( x)=−∑x i< x
F z( x i)
M y(x)=−∑x i< x
( x−x i ) F z (x i )
−∑x j< x
M ( x j )
N (x)=∑x i> x
F x (x i)
Q z(x)=∑x i> x
F z (x i)
M y( x)=∑xi> x
( x−x i ) F z(x i)
+∑x j> x
M ( x j )
Linker Teilbalken: Rechter Teilbalken:
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-28
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Schnittlastverläufe:● Normalkraft und Querkraft sind abschnittsweise konstant. An
den Stellen, an denen äußere Kräfte angreifen, treten Sprün-ge auf.
● Das Biegemoment ist abschnittsweise linear. An den Stellen, an denen äußere Kräfte angreifen, treten Knicke auf. An den Stellen, an denen äußere Momente angreifen, treten Sprünge auf.
● Am freien Ende sind alle Schnittlasten null.● An Gelenken ist das Biegemoment null.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-29
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Beispiel:
– Gegeben:● a, F, M = 2aF
– Gesucht:● Schnittlasten
– Lagerkräfte:
a a a
FMA x
z
B
a a a
FMA x
z
B
Az
Bz
✄
∑ M A=0 :
−a F +2 a F−3 a B z=0
→ B z=13
F
∑ F z=0 : −A z+F+B z=0
→ Az=B z+F=43
F
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-30
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Schnittlasten:
● Bereich 1: 0 < x < a (Gleichgewicht am linken Teilbalken)
Q z( x )=−(−Az )=Az=43
F
M y(x )=−(−x A z )=43
x F : M y(0)=0 , M y (a)=43
a F
a a a
FMA x
z
B
Az
Bz
1 2 3
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-31
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Bereich 2: a < x < 2a (Gleichgewicht am rechten Teilbalken)
● Bereich 3: 2a < x < 3a (Gleichgewicht am rechten Teilbalken)
Q z( x )=B z=13
F
M y(x )=− (3 a− x ) B z=−(a−x3 )F : M y (2 a)=−
13
a F , M y (3a)=0
M y(x )=− (3 a− x ) B z+M=−a F+13
x F +2 a F=(a+13
x )F
Q z( x )=B z=13
F
M y(a)=43
a F , M y(2 a)=53
a F
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-32
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Ergebnis:
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-33
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
● Graphische Ermittlung:
– Querkraft:F
MA x B
Az
Bz
Qz
x
F
Az
Bz
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-34
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
– Biegemoment:● Aus der Formel zur Berechnung des Biegemoments aus dem
Gleichgewicht am linken Teilbalken folgt:
● Die gleiche Beziehung folgt auch aus der Formel zur Berech-nung des Biegemoments aus dem Gleichgewicht am rechten Teilbalken.
● Die Querkraft gibt die Steigung des Biegemoments an.● Damit lässt sich der Verlauf des Biegemoments ausgehend
von Stellen mit bekanntem Biegemoment konstruieren.
dM y
dx (x )=−∑x i< x
F z( x i)=Q z( x )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-35
31.08.18
1.2 Balken mit Einzellasten
Qz
x
My
4F/3
F/3
x
4aF/35aF/3
-aF/3
a 2a 3a
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-36
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
● Bei einfachen Streckenlasten kann zur Ermittlung der Schnittlasten die am betrachteten Teilbalken angreifende Streckenlast durch eine Einzelkraft im Kräftemittelpunkt ersetzt werden.
● Beispiel: Konstante Streckenlast
– Gegeben:● L, q0
– Gesucht:● Schnittlasten● Lagerreaktionen
L
A q0
x
z
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-37
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
– Schnittlasten:● Die Schnittlasten können aus den Gleichgewichtsbedingun-
gen für den rechten Teilbalken ermittelt werden, ohne dass die Lagerreaktionen bekannt sind.
● Dazu darf die am rechten Teilbalken angreifende Streckenlast durch eine Einzelkraft ersetzt werden.
xS
L - x
x
z Qz
My
XL - xQ
z
My
X
F(x)q0
✄
F ( x )=q 0 ( L−x ) , xS=12
( L− x )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-38
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
∑ F z=0 : −Q z (x )+F ( x)=0 → Q z ( x )=F (x )
Q z(0)=q0 L , Q z(L)=0
∑ M X=0 : −M y (x )−x S F (x )=0 → M y( x )=−x S F (x )
M y (0)=−12
q0 L2 , M y (L )=0
Q z( x )=q0 ( L−x )=q 0 L (1−xL )
M y (x )=−12
q0 ( L−x )2=−
12
q0 L2(1−xL )
2
xS
L - xQz
My
X
F(x)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-39
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-40
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
– Lagerreaktionen:● Die Lagerreaktionen stimmen mit den Schnittlasten an der
Stelle x = 0 überein.● Dabei handelt es sich um ein negatives Schnittufer.
L
q0
x
z
AA
z
MA
A z=Q z(0)=q0 L
M A=−M y(0)=12
q0 L2
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-41
31.08.18
2L/3
L
A
x
z
B
q0L/2
Az
Bz
✄
1.3 Balken mit Streckenlasten
● Beispiel: Lineare Streckenlast
– Gegeben: L, q0
– Gesucht:● Lagerreaktionen● Schnittlasten
– Lagerreaktionen:● Die Streckenlast auf dem
gesamten Balken wird durch eine Einzelkraft ersetzt.
L
Aq
0
x
z
B
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-42
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
– Schnittlasten:● Die Schnittlasten werden aus den Gleichgewichtsbedingun-
gen für den linken Teilbalken ermittelt.● Dabei darf die am linken Teilbalken angreifende Streckenlast
durch eine Einzelkraft ersetzt werden.
∑ M A=0 : L B z−
23
L⋅12
q0 L=0 → B z=13
q 0 L
∑ F z=0 : −Az+12
q0 L−B z=0 → Az=12
q0 L−B z=16
q0 L
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-43
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
xS
x
A
qz(x)
x
z
Qz
My
Xx
A
x
z
Qz
XAz
Az
My
F(x)
qz (x )
q0=
xL → q z( x )=q0
xL
F ( x )=12
q z( x ) x= 12
q0x2
L =12
q0 L ( xL )
2
, xS=23
x
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-44
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
∑ F z=0 : −Az+F (x )+Q z (x )=0
→ Q z (x )=A z−F (x )=16
q0 L−12
q0 L ( xL )
2
=16
q0 L (1−3 x2
L2 )
∑ M X=0 : −x A z+ ( x−x S ) F ( x)+M y (x )=0
→ M y ( x )=x Az−( x−xS ) F (x )=16
q 0 L x−13
x⋅12
q0 L ( xL )
2
=16
q0 L2( xL
−x3
L3 )=16
q0 L2 ( xL )(1−
x2
L2 )
xS
x
A
x
z
Qz
XAz
My
F(x)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-45
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-46
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
● Allgemeine Streckenlast:
– Wenn keine Formeln zur Ermittlung der resultierenden Kraft und des Kräftemittelpunkts verfügbar sind, muss integriert werden.
– Zur Herleitung der allgemeinen Formeln wird die Strecken-last zunächst durch eine Treppenfunktion approximiert:
qz(x)
x
z
x
z
Δxk
xk
≈
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-47
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
– Die konstante Streckenlast in jedem Abschnitt wird durch eine Einzelkraft ersetzt:
– Mit lauten die allgemeinen Schnittlastfor-meln für den linken Teilbalken:
x
z
Δxk
xk
≈x
z
xk
Fk
F k=q z(xk )Δ xk
Q z(x)=−∑x k< x
q z( xk )Δ xk , M y( x)=−∑x k< x
( x−x k ) q z( x k)Δ xk
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-48
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
– Der Grenzübergang auf infinitesimale Balkenelemente er-gibt:
– Entsprechend folgt für den rechten Teilbalken:
– Wirken zusätzlich noch Einzelkräfte oder Einzelmomente, so sind die entsprechenden Beiträge zu addieren.
Q z(x)=−∫0
x
q z( x̄)d x̄ , M y( x)=−∫0
x
( x− x̄ ) q z ( x̄ )d x̄
Q z(x)=∫x
L
q z( x̄)d x̄ , M y( x)=∫x
L
( x− x̄ ) q z( x̄)d x̄
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-49
31.08.18
1.3 Balken mit Streckenlasten
– Linker Teilbalken:
– Rechter Teilbalken:
Q z( x)=−∑x i< x
F z( x i)−∫0
x
q z( x̄)d x̄
Q z( x)=∑x i> x
F z ( x i)+∫x
L
q z ( x̄ )d x̄
M y(x)=−∑x i< x
( x−x i ) F z (x i )−∑x j <x
M (x j )−∫0
x
( x− x̄ ) q z( x̄)d x̄
M y(x)=∑xi> x
( x−x i ) F z( x i)+∑x j > x
M ( x j )+∫x
L
( x− x̄ ) q z ( x̄ )d x̄
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-50
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
● Die für Balken mit Einzellasten gewonnene Differenzial-beziehung zwischen Querkraft und Biegemoment gilt auch für Balken mit Streckenlasten.
● Außerdem gilt eine weitere Differenzialbeziehung zwi-schen Querkraft und Streckenlast.
● Herleitung:
– Betrachtet wird ein beliebiger Balkenabschnitt, an dem kei-ne Einzellasten angreifen.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-51
31.08.18
qz(x)
xA
xB
My(x
A) M
y(x
B)
Qz(x
A) Q
z(x
B)
x
z
O
✄
1.4 Differenzialbeziehungen
– Gleichgewichtsbedingungen:
∑ F z=0 : Q z (xB)−Q z ( xA)+∫xA
xB
qz (x)dx=0
∑ M O=0 :
M y(x B)−M y( xA)−( xB Q z(x B)−x A Q z ( xA))−∫x A
x B
x q z ( x)dx=0
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-52
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
– Mit
und
folgt:
Q z( x B)−Q z(x A)=∫xA
x B dQ z
dx dx , M y (xB)−M y(x A)=∫xA
xB dM y
dx dx
x B Q z(x B)−xB Q z (x A)=∫x A
xB ddx ( x Q z ) dx
∫xA
xB
(dQ z
dx +q z(x))dx=0
∫xA
xB
[ dM y
dx −ddx ( x Q z )−x q z(x)]dx=0
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-53
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
– Die beiden Integrale sind nur dann für beliebige Intervalle null, wenn die Integranden null sind:
dQ z
dx +q z (x )=0 →dQ z
dx =−qz (x)
0=dM y
dx −ddx ( x Q z )−x q z( x)=
dM y
dx −x (dQ z
dx +q z (x ))−Q z (x )
→dM y
dx =Q z (x )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-54
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
● Ergebnis:
– In Balkenabschnitten, in denen keine Einzellasten angrei-fen, gelten die Differenzialbeziehungen
– Für einfach zu integrierende Streckenlasten können daraus Querkraft und Biegemoment durch zwei Integrationen ermit-telt werden.
dM y
dx =Q z ,d 2 M y
dx 2 =dQ z
dx =−q z
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-55
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
● Beispiel: Lineare Streckenlast
– Gegeben: L, q0
– Gesucht:● Schnittlasten● Lagerreaktionen
– Schnittlasten:● Integrationen:
L
Aq
0
x
z
B
qz (x )=q0xL
Q z( x )=−∫ q z( x )dx+c1=−12
q 0x2
L +c1
M y (x )=∫Q z (x )dx+c2=−16
q 0x3
L +c1 x+c2
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-56
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
● Die Integrationskonstanten werden aus den Randbedingun-gen bestimmt:
● Ergebnis:
M y(x )=−16
q 0 L2( x3
L3−xL )=1
6q0 L2( x
L )(1−x2
L2 )
M y(0)=0 : c2=0
M y(L )=0 : −16
q0 L2+c1 L=0 → c1=
16
q0 L
Q z( x )=−q0 L (− 12
x2
L2 +16 )=1
6q0 L (1−3
x2
L2 )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-57
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
– Lagerreaktionen:● Lager A:
negatives Schnittufer
● Lager B: positives Schnittufer
L
Aq
0
x
z
B
✄
Az
BzA z=Q z(0)=
16
q0 L
B z=−Q z(L)=26
q0 L=13
q0 L
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-58
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
● Beispiel: Sinusförmige Streckenlast
– Gegeben: L,
– Gesucht:● Schnittlasten, Lagerkräfte
– Schnittlasten:● Integrationen:
L
A
qz(x)
x
z
B
qz (x )=q0 sin(π xL )
Q z( x )=−q0∫ sin (π xL )dx+c1=
q0 Lπ cos(π x
L )+c1
M y(x )=q0 Lπ ∫ cos(π x
L )dx+c1 x+c2=q0 L2
π2 sin(π x
L )+c1 x+c2
qz (x )=q0 sin(π x /L )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-59
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
● Die Integrationskonstanten werden aus den Randbedingun-gen bestimmt:
● Ergebnis:
– Lagerreaktionen:
M y(0)=0 : c2=0
M y(L )=0 : c1 L=0 → c1=0
Q z( x )=q0 Lπ cos(π x
L ) , M y ( x )=q0 L2
π2 sin (π x
L )
L
A
x
z
B
✄
Az
Bz
qz(x)
A z=Q z(0)=1π q 0 L
B z=−Q z(L)=1π q 0 L
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-60
31.08.18
1.4 Differenzialbeziehungen
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-61
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
● Motivation:
– Aufgrund der bei Einzellasten auftretenden Unstetigkeiten können die Schnittlasten bislang nur bereichsweise ange-geben werden.
– Mithilfe des Föppl-Symbols lassen sich bereichsweis stetige Funktionen einfach mathematisch beschreiben.
– Damit lassen sich auch abschnittsweise definierte Strecken-lasten einfach angeben.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-62
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
● Definition:
– Das von August Föppl eingeführte Föppl-Symbol ist folgen-dermaßen definiert:
– Beispiele:
⟨ x−a ⟩n={ 0 für x<a
( x−a )n für x>a
, n≥0
⟨ x−a ⟩0={0 für x<a
1 für x>a, ⟨ x−a ⟩={ 0 für x<a
x−a für x>a
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-63
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-64
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
● Rechenregeln:
– Ableitung:
– Integration:
– Skalierung:
ddx ⟨ x−a ⟩
n=n ⟨ x−a ⟩
n−1
∫ ⟨ x−a ⟩n dx=
⟨ x−a ⟩n+1
n+1+C
⟨ c ( x−a ) ⟩n=c n
⟨ x−a ⟩n
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-65
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
● Anwendung:
– Mithilfe des Föppl-Symbols lauten die aus den Gleichge-wichtsbetrachtungen am linken Teilbalken gewonnenen Gleichungen für die Schnittlasten:
– Wirken zusätzlich noch Streckenlasten, so muss ihr Beitrag addiert werden.
N (x)=−∑ ⟨ x−x i ⟩0 F x(x i )
Q z(x)=−∑ ⟨ x−x i ⟩0 F z (x i)
M y( x)=−∑ ⟨ x−x i ⟩ F z( x i)−∑ ⟨ x−x j ⟩0 M (x j )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-66
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
● Beispiel: Balken mit Einzellasten
– Gesucht:● Schnittlasten● Lagerkräfte
– Gegeben:● a, F, M = 2aF
FM
x
z
A B
a a a
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-67
31.08.18
FM
x
z
A B
a a aA
zB
z
✄
1.5 Föppl-Symbol
– Querkraft:
– Biegemoment:
Q z(x)=−(−Az+ ⟨ x−a ⟩0 F )=Az− ⟨ x−a ⟩
0 F
M y(x)=−( x Az+ ⟨ x−a ⟩ F + ⟨ x−2 a ⟩0 M )
=x Az− ⟨ x−a ⟩ F−2 ⟨ x−2 a ⟩0 a F
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-68
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
– Randbedingungen:● My(0) = 0 wurde bereits bei der Ermittlung der Schnittlasten
benutzt.● Rechtes Ende:
– Damit gilt für die Schnittlasten:
M y(3 a)=0 : 3 a A z−2 a F−2 a F=0 → Az=43
F
Q z(x)=( 43− ⟨ x−a ⟩
0)F
M y( x)=(43
xa −⟨ x
a −1⟩−2 ⟨ xa −2⟩
0
)a F
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-69
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
– Lagerkraft im Punkt B: B z=Q z (3 a)=( 43−1)F=
13
F
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-70
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
● Beispiel: Balken mit Einzellasten und Streckenlast
– Gesucht:● Schnittlasten● Lagerkräfte
– Gegeben:● a, q0
● F = q0a/2, M = 2q0a2
FM q
0x
z
A B
a a a a
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-71
31.08.18
FM q
0x
z
A B
a a a aA
zB
z
✄
1.5 Föppl-Symbol
– Streckenlast:
– Querkraft:
q z(x)=q0 ⟨ x−3 a ⟩0
Q z(x)=−(−Az+ ⟨ x−a ⟩0 F+q0 ⟨ x−3 a ⟩ )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-72
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
– Biegemoment:
– Die noch unbekannte Lagerkraft Az wird aus der Randbe-dingung bei B bestimmt:
– Die Lagerkraft im Punkt B kann aus der Querkraft ermittelt werden:
M y(4 a)=0 : 4 a Az−3 a F−12
q0 a2−M=0
→ Az=34
F +18
q0 a+M4 a
B z=−Q z (4 a)=−Az+F +q0 a=14
F +78
q0 a−M4 a
M y( x)=Az x− ⟨ x−a ⟩ F− ⟨ x−2 a ⟩0 M−
12
q0 ⟨ x−3 a ⟩2
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-73
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
– Ergebnis:
A z=(38+
18+
12 )q0 a=q0 a , B z=(1
8+
78−
12 )q0 a=
12
q0 a
Q z( x)=q0 a(1−12 ⟨ x
a −1⟩0
−⟨ xa −3⟩)
M y(x)=q0 a2 ( xa −
12 ⟨ x
a −1 ⟩−12 ⟨ x
a −3⟩2
−2 ⟨ xa −2 ⟩
0
)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-74
31.08.18
1.5 Föppl-Symbol
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-75
31.08.18
1.6 Balkensysteme
● Balken treten oft als Teile von mehrteiligen Tragwerken auf.
● Zunächst werden die am Balken angreifenden Lasten be-stimmt.
● Anschließend können die Schnittlasten ermittelt werden.
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-76
31.08.18
1.6 Balkensysteme
● Beispiel: Gerberträger
– Gegeben:● a = 1 m, tan(α) = 4/3● F = 15 kN● q0 = 4 kN/m
– Geometrie:
F
α
a a a
q0
x
z
A B C
– Gesucht:● Lagerreaktionen● Schnittlasten
cos(α)=1
√1+(4 /3)2=
35
, sin(α)=43⋅
35=
45
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-77
31.08.18
a/2
F
α
a a a/2
q0a
x
z
A B C
Az
Ax
MA
Bz
Bz
Bx
Bx
Cz
B✄
1.6 Balkensysteme
– Lagerreaktionen:
● Balken BC: ∑ M B=0 : 2 a C z−
32
a q0 a=0 → C z=34
q 0 a
∑ F x=0 : B x=0
∑ M C=0 : −2 a B z+
a2
q0 a=0 → B z=14
q0 a
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-78
31.08.18
1.6 Balkensysteme
● Balken AB:F
α
a
x
z
A B
Az
Ax
MA
Bz
∑ F x=0 : Ax−F cos (α)=0
→ Ax=F cos(α)=35
F
∑ F z=0 : −Az+F sin (α)+B z=0
→ Az=F sin(α)+B z=45
F +14
q0 a
∑ M A=0 : M A−a F sin (α)−a B z=0
→ M A=a ( F sin (α)+B z )=a ( 45
F +14
q 0 a)=a Az
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-79
31.08.18
1.6 Balkensysteme
● Zahlenwerte:
Ax=15 kN⋅35=9 kN
A z=15 kN⋅45+
14⋅4
kNm
⋅1 m=13 kN
M A=1 m⋅13 kN=13 kNm
B z=14⋅4
kNm
⋅1 m=1 kN
C z=34⋅4
kNm
⋅1 m=3kN
B x=0 kN
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-80
31.08.18
F
α
a a a
q0
x
z
A B C
Az
Ax
MA
Bz
Bz
Cz
B
1 2 3
1.6 Balkensysteme
– Schnittlasten:
● Bereich 1: 0 < x < a (Gleichgewicht am linken Teilbalken)
N (x )=−Ax , Q z ( x)=Az
M y (x )=−M A+ x Az= ( x−a ) Az : M y(0)=−a A z , M y(a)=0
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-81
31.08.18
1.6 Balkensysteme
● Bereich 2: a < x < 2a (Gleichgewicht am linken Teilbalken)
● Bereich 3: 2a < x < 3a (Gleichgewicht am rechten Teilbalken)
N (x )=0 , Q z (x )=−(−B z )=B z
M y(x )=( x−a ) B z : M y (a)=0 , M y (2 a)=a B z
M y(x )=(3 a−x ) C z−12
(3a−x )2 q0=(3 a−x )(C z−
12
(3a−x ) q 0)
Q z( x )=q0 (3a−x )−C z : Q z (2 a)=q 0 a−C z , Q z (3 a)=−C z
M y(2 a)=a (C z−12
q0 a) , M y (3a)=0
N (x )=0
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-82
31.08.18
1.6 Balkensysteme
● Zahlenwerte:
0< x<a : N (x )=−9 kN , Q z (x )=13 kN
M y(0)=−13 kNm , M y (a)=0 kNm (linear)
a< x<2 a : N (x )=0, Q z( x )=1 kN
M y(a)=0 kN , M y(2 a)=1 kNm (linear)
2 a< x<3 a : N (x )=0
Q z(2 a)=4 kN−3 kN=1kN , Q z(3 a)=−3 kN(linear)
M y(2 a)=1 m (3kN−12⋅4 kN)=1kNm , M y(3a)=0
(parabolisch)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-83
31.08.18
1.6 Balkensysteme
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-84
31.08.18
1.6 Balkensysteme
● Beispiel:
– Gegeben:● a = 2 m● b = 5 m● h = 4 m● q0 = 240 kN/m
– Gesucht:● Schnittlasten im
Balken AC
b a
a b
h
q0
A B C
DEF α
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-85
31.08.18
1.6 Balkensysteme
– Geometrie:
– Balken AC:
tan (α)=h
b−a =43
→ cos(α)=1
√1+(4 /3)2=
35
, sin (α)=45
(a+b)/2
b a
q0(a+b)
A B Cα
Ax
Az B C
✄
x1
z1
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-86
31.08.18
1.6 Balkensysteme
∑ M A=0 : −
a+b2
q0 (a+b )+b B sin (α)− (a+b ) C=0
→45
b B−(a+b ) C=12
( a+b )2 qo
∑ F x=0 : −Ax+B cos(α)=0 → Ax=35
B
∑ F z=0 : −Az+q0 (a+b )−B sin (α)+C=0
→ Az=q0 (a+b )−45
B+C
(1)
(2)
(3)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-87
31.08.18
1.6 Balkensysteme
– Balken DF:
● Die Kräfte im Lager F können aus den beiden Kräftegleich-gewichten ermittelt werden. Sie werden hier nicht benötigt.
a b
DEF α
B C
Fx
Fz
z2
x2
✄
∑ M F=0 : −a B sin (α)+ (a+b ) C=0
→ −45
a B+ (a+b )C=0 (4)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-88
31.08.18
1.6 Balkensysteme
– Auflösen der Gleichgewichtsbedingungen:
(1)+(4) →45
(b−a ) B=12
(a+b )2 q0 → B=
58
q0 (a+b )a+bb−a
(4) → C=45
aa+b B=
12
q0 (a+b )a
b−a
(2) → Ax=35
B=38
q0 ( a+b )a+bb−a
(3) → Az=q0 (a+b ) (1−12
a+bb−a +
12
ab−a )=q0 ( a+b )(1−
12
bb−a )
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-89
31.08.18
1.6 Balkensysteme
– Zahlenwerte: q0 ( a+b )=240 kN /m⋅7 m=1680 kN
a+bb−a=
7 m5 m−2 m
=73
, ab−a =
2 m3 m
=23
, bb−a=
5 m3 m
=53
B=58⋅1680 kN⋅
73=2450 kN , C=
12⋅1680 kN⋅
23=560 kN
B x=B cos(α)=35
B=38⋅
73⋅1680 kN=1470 kN
B z=B sin (α)=45
B=12⋅
73⋅1680 kN=1960 kN
Ax=38⋅1680 kN⋅
73=1470 kN , Az=1680 kN⋅(1−
56 )=280 kN
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-90
31.08.18
1.6 Balkensysteme
– Schnittlasten im Balken AC:
b a
A B C
Ax
Az C
x1
z1
Bz
Bx
q0
N ( x1)=−(−Ax+ ⟨ x1−b ⟩0 B x )
Q z( x1)=−(q0 x1−Az− ⟨ x1−b ⟩0 B z )
M y(x1)=−( 12
q0 x12−A z x1− ⟨ x1−b ⟩ B z)
Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-91
31.08.18
1.6 Balkensysteme