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Gliederung der Erfolgsrechnung gemäss Kontenrahmen KMU in Staffelform
Produktionserfolgsrechnung (Gesamtkostenverfahren)
30–38 Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen
39 + / – Bestandesänderungen an unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie an nicht fakturierten Dienstleistungen
3 Betrieblicher Ertrag aus Lieferungen und Leistungen
4 – Material- und Warenaufwand
Bruttoergebnis nach Material- und Warenaufwand
5 – Personalaufwand
Bruttoergebnis nach Personalaufwand
60–67 – Übriger betrieblicher Aufwand
Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen, Wertberichtigungen, Finanzerfolg und Steuern («EBITDA»)
68 – Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Positionen des Anlagevermögens
Betriebliches Ergebnis vor Finanzerfolg und Steuern («EBIT»)
690 – Finanzaufwand
695 + Finanzertrag
Betriebliches Ergebnis vor Steuern («EBT»)
7 + / – Betrieblicher Nebenerfolg
800 – Betriebsfremder Aufwand
810 + Betriebsfremder Ertrag
850–870 – Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand
850–870 + Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag
Jahresgewinn oder Jahresverlust vor Steuern
89 – Direkte Steuern
Jahresgewinn oder Jahresverlust
Daniel BrodmannMarcel BühlerErnst KellerBoris Rohr
BAND 1
Das Lehrmittel «Finanz- und Rechnungswesen – Grundlagen 1» vermittelt
die grundlegenden Kenntnisse der Buchhaltung. Aus gehend von betriebs-
wirtschaftlichen Problemstellungen wird die doppelte Buchhaltung schritt-
weise eingeführt und anhand eines Modells veranschaulicht.
FINANZ- UNDRECHNUNGSWESENGRUNDLAGEN 1
Das Lehrmittel orientiert sich an der Bildungsverord-
nung 2012 und an den Leistungszielen der kaufmän-
nischen Berufsmaturität. Es handelt sich damit um eine
stufengerechte Unterrichtsgrundlage für kaufmän-
nische Berufsfachschulen und Berufsmittelschulen. Das
Lehrmittel kann aber auch an Maturitätsschulen, Han-
delsmittelschulen oder in höheren Fachkursen einge-
setzt werden. Aufgrund des ausführlichen Theorieteils
ist es auch für das Selbststudium geeignet.
Im Lehrmittel werden neue methodische und didak-
tische Wege beschritten: Der Einstieg in die Buchhal-
tung orientiert sich an den persönlichen Erfahrungen
der Lernenden. So kann die Bilanz nicht alleiniger Aus-
gangspunkt der Buchhaltung sein. Vielmehr werden
von Anfang an erfolgswirksame Geschäftsfälle berück-
sichtigt und verbucht. Die Buchungstatsachen und
Konten werden verständlich erklärt und entwickelt,
wobei eine durchgehende Farbsystematik den Lern-
effekt zusätzlich unterstützt.
Die gesamte Lehrmittelreihe «Finanz- und Rechnungs-
wesen» besteht aus drei konzeptionell gleich aufge-
bauten Bänden:
Band 1: «Finanz- und Rechnungswesen – Grundlagen 1»
Band 2: «Finanz- und Rechnungswesen – Grundlagen 2»
Band 3: «Finanz- und Rechnungswesen – Vertiefungen»
Die Bände «Grundlagen 1» und «Grundlagen 2» umfassen
den gesamten Stoff des Finanz- und Rechnungswesens für
das E- und das B-Profil. Mit dem dritten Band deckt die
Lehrmittelreihe den gesamten Finanz- und Rechnungswe-
sen-Stoff der kaufmännischen Berufsmaturität sowie der
Maturitäts-, Handels- und Fachmittelschulen ab. Sie ist
auch für die höhere Berufsbildung und höhere Fachschu-
len geeignet.
Für jeden Band der Lehrmittelreihe besteht ein ausführ-
liches Handbuch für Lehrpersonen mit Lösungen, Vor-
schlägen für die Unterrichtsplanung und Kopiervorlagen
sowie ein separater Lösungsband.
3. AUFLAGE 2019
www.hep-verlag.ch/frw-grundlagen-1
Lernen, trainieren, nachschlagen:die kostenlose Finanz- und Rechnungswesen-App
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Vorwort
Das vorliegende Lehrmittel führt in das Rechnungswesen ein und versteht sich als stufengerechte Unterrichtsunterlage für die verschiedenen Ausbildungsprofile in kaufmännischen Berufsfachschu-len, Handelsschulen und Gymnasien, aber auch für die Ausbildung im Bereich der Erwachsenenbil-dung. Es orientiert sich am Bildungsplan Kauffrau/Kaufmann EFZ 2012.Ziel des Buches ist es, den Lernenden die grundlegenden Kenntnisse der Buchhaltung und des kaufmännischen Rechnens zu vermitteln und die Wichtigkeit des Rechnungswesens in der Praxis zu verdeutlichen.Der Einstieg in die doppelte Buchhaltung orientiert sich an betriebswirtschaftlichen Problemstellun-gen und wird anhand eines Modells veranschaulicht. Die Lernenden verstehen dank eines ganzheit-lichen Vorgehens, wie sich die Buchhaltung schrittweise entwickelt. Die ausführlich erklärte Theorie trägt dazu bei, dass die Lernenden die Buchhaltung und deren Systematik leicht verstehen.
Grundlage für die Erarbeitung der Buchhaltungstheorie bildet der persönliche Erfahrungskreis der Lernenden. So werden vorerst einfache Geschäftsfälle besprochen, die auf Einnahmen und Aus-gaben zurückgeführt werden können. Von Anfang an wird eine Buchhaltung geführt, welche die Erfolgsrechnung mit einbezieht. Schrittweise werden dann Buchungstatsachen und Konten auf ver-ständliche Weise entwickelt und erklärt. Der Rechnungsabschluss ergibt sich schliesslich als logische Folge aus der Zusammenfassung aller Konten zu den Gesamtübersichten «Erfolgsrechnung» und «Schlussbilanz».Die Erfolge im Schulunterricht zeigen uns, dass der Einstieg über erfolgswirksame Buchungen und leicht verständliche, an Bekanntem anknüpfende Einführungsbeispiele den Lernenden sofort Sicher-heit im Umgang mit dem Rechnungswesen gibt. Im Zusammenhang mit dem neuen Bildungsplan Kauffrau/Kaufmann EFZ 2012 wurde die Lehrmit-telreihe mit einem neu zusammengestellten Autorenteam vollständig überarbeitet. Dabei haben wir die Rückmeldungen von Lehrpersonen und unsere eigenen Erfahrungen berücksichtigt. Damit ist ein optimaler und erfolgreicher Einsatz unserer Lehrmittel sichergestellt.
Vorwort zur dritten AuflageDas bewährte Lehrmittel wurde 2019 überarbeitet und aktualisiert. Dabei wurden die 2019 gelten-den Mehrwertsteuersätze und die aktuellen Prüfungsanforderungen bei der Mehrwertsteuer für das E-Profil berücksichtigt. Das neue Rechnungslegungsrecht des OR und der darauf aufbauende neue «Schweizer Kontenrahmen KMU» wurden bereits in der 2. Auflage 2015 einbezogen.
Wir danken all jenen, die mit ihren wertvollen Anregungen zum Gelingen dieses Lehrmittels beige-tragen haben. Besonders danken wir Thomas Kaiser und Manuel Schär vom hep verlag. Ein spezieller Dank gilt unseren Familien für die Unterstützung bei der Erarbeitung dieses Lehrmittels.
Aarau / Kreuzlingen 2019Die AutorenDaniel Brodmann Marcel Bühler Ernst KellerBoris Rohr
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Inhalt_FuR_Gr1_3A_19.indb 3 20.03.19 15:44
Lese- und Arbeitsanleitung für Lehrende und Lernende
Das Buch ist in einzelne Kapitel gegliedert, die jeweils einen Theorie- und einen Aufgabenteil ent-halten.
Der Theorieteil vermittelt anhand eines Einführungsbeispiels die theoretischen Grundlagen. Er ist bewusst ausführlich gestaltet und erlaubt den Lernenden, die Zusammenhänge zu verstehen. Definitionen, Formeln und Schemen sind grosszügig und auf einprägsame Weise dargestellt. Aus diesem Grund eignet sich der jeweilige Theorieteil gut für das Selbststudium.
Es werden konsequent folgende Far ben verwendet:
Grün = Bestandeskonten, Aktiven und Passiven
Rot = Erfolgskonten, Aufwand und Ertrag
Der Aufgabenteil enthält Einführungsaufgaben, Übungsaufgaben und vertiefende Aufgaben. Da die Zeit, die für den Unterricht zur Verfügung steht, knapp bemessen ist, muss die Lehrperson eine Aus-wahl der zu lösenden Aufgaben treffen. Es ist schlichtweg nicht möglich, jede Aufgabe vollständig zu bearbeiten. Jedes Kapitel enthält zudem Aufgaben, die der Repetition dienen.
Der Aufgabenteil enthält ausgewählte Arbeitsblätter (Konten, Schemen, Lösungsblätter usw.), um von Routinearbeiten zu entlasten und den Lösungsweg aufzuzeigen. Es wurden aber bewusst nicht für alle Aufgaben Arbeitsblätter vorbereitet, damit die Lernenden auch ohne Arbeitshilfe lernen, Lö-sungen zu erarbeiten. Für das Lösen von Aufgaben empfehlen wir die Verwendung eines Hefts oder eines Ordners. Nach wie vor ist die übersichtliche und saubere Heftführung eine wichtige Vorausset-zung zum Verstehen der Prozesse und der Inhalte im Fach Rechnungswesen.
Im eLehrmittel, aber auch online unter www.hep-verlag.ch/frw-grundlagen-1 finden sich über 60 Excel-Arbeitsblätter für die Bearbeitung von ausgewählten Aufgaben. Zudem stehen online ver-schiedene Aufgaben und Kontenpläne zur Verwendung mit der Buchhaltungssoftware Banana zur Verfügung.
Bei der Arbeit mit unserem Lehrmittel wünschen wir Ihnen viel Freude und Erfolg.
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Inhaltsverzeichnis
1. Das Rechnungswesen 7
2. Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem Gewinn- und Verlustkonto 13
Aufgaben 1–17 33
3. Das Passivkonto 51
Aufgaben 18–30 61
4. Die Erfolgsrechnung 73
Aufgaben 31–40 83
5. Die Verbuchung von Gewinn und Verlust 91
Aufgaben 41–45 99
6. Die Bilanz 107
Aufgaben 46–60 119
7. Spezielle Probleme 133
Aufgaben 61–64 139
8. Kontenrahmen und Kontenplan 145
Aufgaben 65–69 153
9. Kapitalerträge und Verrechnungssteuer 157
Aufgaben 70–82 167
10. Die Warenkonten 177
Aufgaben 83–112 197
11. Die Mehrwertsteuer 223
Aufgaben 113–126 235
12. Beleg und Kontierung: Fallstudie 245
Sachregister 253
Die Autoren 255
2.
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Wichtige Abkürzungen
Abschreibungsaufwand AbA
Anfangsbestand AB
Anlagevermögen AV
Aktivdarlehen AktivD
Bank Ba
Bankschuld BaS
Bruttogewinn BG
Eigenkapital EK
Erfolgsrechnung ER
Eröffnungsbilanz EB
Fahrzeugaufwand FzA
Finanzaufwand FinA
Finanzertrag FinE
Fremdkapital FK
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) Ford. L+L
Hypotheken Hypo
Kasse Ka
Kleine und mittlere Unternehmen KMU
Liegenschaften Lg
Mehrwertsteuer MWST
Mobilien Mob
Obligationenrecht OR
Passivdarlehen PassivD
Post Po
Raumaufwand RaumA
Reserven Res
Saldo
Schlussbilanz SB
Sonstiger Betriebsaufwand Sonstiger BA
Umlaufvermögen UV
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren) Verb. L+L
Verrechnungssteuer VST
Warenaufwand WaA
Warenerlöse WaE
Warenvorrat WaV
Wertschriften (kurzfristig realisierbar) Ws oder WsB
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Kapitel 1 Das Rechnungswesen 7 7
1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.2 Geschichtliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.3 Bedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101.4 Betriebswirtschaftliche Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111.5 Das Modell im Gesamtüberblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Kapitel 1Das Rechnungswesen
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In diesem Kapitel lernen Sie …
die Bereiche «Buchhaltung» und «kaufmännisches Rechnen» zu unterscheiden.die Bedeutung und den Zweck des Rechnungswesens kennen.die Funktionsweise des Rechnungswesens anhand eines Modells kennen.
Inhalt_FuR_Gr1_3A_19.indb 8 20.03.19 15:44
Kapitel 1 Das Rechnungswesen 9
1.1 Allgemeines
Das Rechnungswesen setzt sich aus zwei Bereichen zusammen:
Rechnungswesen
Buchhaltung kaufmännisches Rechnen
Die Buchhaltung hat die Aufgabe, die wirtschaftliche Lage einer Unternehmung, eines Vereins oder einer Privatperson darzustellen. Sie gibt Auskunft über das Vermögen, über die Schulden und über den erwirtschafteten Gewinn oder Verlust.
Das kaufmännische Rechnen entspricht dem Wirtschaftsrechnen und umfasst u. a. Rechnen mit fremden Währungen, Zinsrechnen, Kalkulationen und Effektenrechnen (Abrechnung von Wertschriftengeschäften: Kauf bzw. Verkauf von Aktien und Obligationen über die Börse).
1.2 Geschichtliches
Aufzeichnungen über einzelne Schulden, Zahlungen und Inventarbestände (Verzeichnis über das Vermögen) wurden bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. erstellt. Der sich entwickelnde Handel und der damit verbundene Kreditverkehr veranlassten die Ägypter, später die Griechen und die Römer, Einnahmen und Ausgaben, Guthaben und Schulden schriftlich festzuhalten. Die kontenmässige Darstellung (die doppelte Buchhaltung, bei der jeder Betrag auf zwei Konten, und zwar je auf der Gegenseite, eingetragen wird) entwickelte sich im 14. Jahrhundert in Italien.
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10 Das Rechnungswesen Kapitel 1
Eine Skifabrik stellt Carvingskis, Snowboards und Langlaufskis her. Die Unternehmung erlitt im vergangenen Geschäftsjahr einen markanten Umsatzeinbruch im Bereich Langlaufskis.
Dem Rechnungswesen könnenfolgende Ergebnisse für das vergangeneGeschäftsjahr entnommen werden:
Sparte BetriebsergebnisA) Carvingskis Gewinn + CHF 0,2 Mio.B) Snowboards Gewinn + CHF 0,6 Mio.C) Langlaufskis Verlust – CHF 0,7 Mio.
Total Gewinn + CHF 0,1 Mio.
E I N F Ü H R U N G S B E I S P I E L
1.3 Bedeutung
Das Rechnungswesen stellt in der Praxis ein bedeutendes Hilfsmittel der Unternehmungsführung dar. So liefert das Rechnungswesen im Hinblick auf anstehende Entscheidungen der Unternehmung wichtige Zahlen. Die Zahlen geben Auskunft über das Vermögen und die Schulden der Unternehmung sowie über den finanziellen Erfolg der Unternehmungstätigkeit (Rechnungswesen als Kontrollinstrument). Sie ermöglichen die Planung der Geschäftstätigkeit (Budget, Investitionsrechnungen usw.) für die nächsten Jahre (Rechnungswesen als Planungs und Entscheidungsinstrument).
Die Unternehmungsleitung stellt sich aufgrund obiger Ergebnisse die Frage, ob sie sich aus dem Bereich Langlaufskis zurückziehen und zukünftig nur noch Carvingskis und verstärkt Snowboards herstellen (Va riante 1) oder ob sie weiterhin Langlaufskis produzieren soll (Variante 2).
Die Geschäftsleitung geht nun wie folgt vor: Sie wird beide Varianten auf ihre finanziellen Auswirkungen hin überprüfen (= Planung). Die Planzahlen sind wichtige Entscheidungshilfen dazu, welche Variante bevorzugt werden soll (= Entscheidung). Trotz der Wichtigkeit des Rechnungswesens darf ein betriebswirtschaftlicher Entscheid nicht allein aufgrund von Zahlen getroffen werden. So sind u. a. auch soziale Aspekte (z. B. Entlassungen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen) zu berücksichtigen.
Es gilt jedoch anzumerken, dass die Zahlen des Rechnungswesens oftmals das ausschlaggebende Kriterium bei der Entscheidungsfindung darstellen. Würden beispielsweise die budgetierten Ergebnisse der Sparte Langlaufskis den Fortbestand der Unternehmung ernsthaft gefährden, so müssten bei der Entscheidungsfindung die sozialen Aspekte weitgehend zurückgestellt werden.
Gewinnzone
Verlustzone
A
B
C
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Kapitel 1 Das Rechnungswesen 11
1.4 Betriebswirtschaftliche Aspekte
Unternehmungen (z. B. Swatch, Nestlé, Novartis) stellen Güter her und/oder erbringen Dienst leistungen (z. B. Kuoni, UBS, Schweizerische Mobiliar). Man bezeichnet diese Tätigkeit als «Leistungserstellung». Die Art der produzierten Güter bzw. der erbrachten Dienstleistungen hängt vom Zweck der Unternehmung ab. Aber alle Unternehmungen brauchen für die Leistungserstellung:
• Kapital (z. B. Geldschulden bei Banken)• Sachanlagen (z. B. Computer, Autos, Maschinen, Liegenschaften)• Arbeitskräfte, Material, Energie usw.
Für die verkauften Güter und Dienstleistungen erhalten die Unternehmungen ein Entgelt. Anderseits müssen die Unternehmungen Löhne, Miete, Strom usw. bezahlen. Aus ihren unternehmerischen Tätigkeiten resultieren also Geldzuflüsse und Geldabflüsse. Dadurch verändern sich auch laufend Vermögen und Schulden der Unternehmung.
Die Buchhaltung hat u. a. die Aufgabe, das Vermögen und die Schulden einer Unternehmung festzuhalten (➞ Bilanz) und die aus der Unternehmungstätigkeit entstandenen Aufwände und Erträge (➞ Erfolgsrechnung) zu erfassen. Sind die Erträge grösser als die Aufwände, so resultiert ein Gewinn.
1.5 Das Modell im Gesamtüberblick
Ausgehend vom Kassenbuch und einer einfachen Einnahmen/AusgabenRechnung werden in den folgenden Kapiteln die Grundlagen gelegt, wie der Geschäftsverkehr festzuhalten ist. Schrittweise wird anhand eines Taxibetriebes die «doppelte Buchhaltung» eingeführt. Als Ergebnis dieses stufenlosen und logischen Vorgehens resultieren dann Erfolgsrechnung und Bilanz.
Der beschriebenen Vorgehensweise liegt ein Modell zugrunde, das ebenfalls schrittweise erweitert und vervollständigt wird. Der in Kapitel 1. 4 beschriebene Zusammenhang lässt sich im Modell wie folgt darstellen (wobei die Begriffe «Ausgaben» und «Einnahmen» durch die Bezeichnungen «Aufwand» und «Ertrag» ersetzt wurden):
Das Modell
Vermögen
Leistungserstellung gemäss Unternehmungszweck
Schulden
AufwandArbeitskräfte
MaterialEnergie
ErtragEinnahmen
für erbrachte Leistungen
Erfolgsrechnung
DritteEigentümer
Bilanz
Rech
nung
Rech
nung
Kapital
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13
2.1 Das Kassenkonto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.2 Das Post- und das Bankkonto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192.3 Das Gewinn- und Verlustkonto (GuV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.4 Der Buchungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242.5 Der Beleg und der Kontenplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.7 Die Konten des Anlagevermögens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302.8 Abschreibungen auf Anlagevermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Aufgaben 1–17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Kapitel 2Die Verbuchung von Geschäftsfällen mit Aktivkonten und dem Gewinn- und Verlustkonto
Inhalt_FuR_Gr1_3A_19.indb 13 20.03.19 15:44