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Eff 1 zienz aufkleinster FlächePassivhäuser gibt es bisher fast nur in Neubaugebieten. Das Frank

furter „Minihaus“ beweist, dass diese Bauweise auch auf kleinsten

Grundstücken in der Innenstadt attraktiven Wohnraum schafft.

G ünstige Grundstücke inmitten von Großstädtensind rar — vor allem für

Bauvorhaben von Wohnhäusern,denn um ansprechenden Wohnraumzu schaffen, ist nun mal eine gewisseMindestfläche erforderlich. Dass manauch auf engstem Raum Großes erreichen kann, hat der Architekt HansPrexler bewiesen. Er wohnt mitten inder Frankfurter City — in einem vonihm selbst entworfenen Haus, das aufeiner winzigen Restiläche eines bereits zuvor bebauten Eckgrundstückssteht. Gerade mal 29 Quadratmeterhatte er Platz. Doch wollte er keinenKiosk, sondern eine Wohnung. Dafürblieb nur ein Weg: nach oben.Die geringe Grundfläche sieht mandem „Minihaus“ auf den ersten Blicknicht an. Schon von Weitem fälltdie holzvertäfelte Fassade mit demverspielten Paneelenmuster und dengroßen, asymmetrisch komponiertenFensterflächen auf. Immerhin viereinhalb Etagen ragt das Gebäude indie Höhe — stünde es alleine, nennte man es Turm. „Was in Geschosswohnungen in der Ebene angeordnetwird, ist im Minihaus in die Höheentwickelt‘ erklärt der Besitzer.Sein Konzept könnte dazu beitragen,dass mehr Menschen im Stadtzentrum wohnen und dadurch die täglichen Staus zwischen City und Vororten kürzer werden, hofft Hans Drex1er. Die Zahl der Arbeitsnomaden sollesinken und das urbane Leben wiederattraktiv werden. Wohnen in derStadt, ist er überzeugt, bedeutet nichtnur eine höhere Lebensqualität, weil

Minimum lmpact: Das Haus auf kleinster Fläche und miigeringer Umweltbelastung des Architekten Hans Drexierin der City von FranldurVMain. Es wurde vor die Sfirnseiteeines bereits bestehenden Hauses geset.

die City eine Vielfalt an Geschäften,Kultur und Bildung bereithält. Es istauch aus ökologischer Sicht sinnvoll.Rund 30 Prozent des durchschnittli—chen Energieverbrauchs pro Personentfallen in Deutschland auf motorisierten Individualverkehr, Tendenzsteigend. Städter tragen zu den damitverbundenen Emissionen durchschnittlich deutlich weniger bei alsdie Bewohner ländlicher Gebiete oderder wachsenden Vorstädte. Immerhin300.000 Menschen sollen es sein, dietäglich frühmorgens ihren Weg zumArbeitsplatz in die Main-Metropolestichen — und genauso viele fahrenabends folgerichtig wieder hinaus.Hinzu kommt, dass sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche laut Statistischem Bundesamt jeden Tag umknapp 100 Hektar vergrößert. Genaudas, was Bauherren suchen, die „insGrüne“ ziehen wollen, zerstören siedurch den Neubau: „Man kann dannweder im Grünen wohnen noch insGrüne rausfahren, weil es immerweniger davon gibt“, resümiert EvaZeilmann, Architektin und Mitarbeiterin Drexlers.

»Baulückensafari« in der Innenstadt

Das brachte Drexler auf die Idee, einHaus zu entwerfen, das auf engstemRaum Wohnkomfort mit urbanemFlair verbindet. Er vertiefte sich zunächst in den Baulückenatlas desStadtplanungsamtes und ging danach auf „Baulückensafari“, bei derer einen Teil der Innenstadt systematisch nach bebaubaren Restflächenabsuchte. Dabei kam Erstaunlichesheraus: Knapp anderthalb MillionenQuadratmeter Wohnfläche könnten in der Innenstadt Frankfurtsnoch entstehen, das entspricht etwa12.500 V%‘ohneinheiten mit jeweilscirca 120 Quadratmetern. Mehr als

ÖKOLOGISCHES BAUEN MINIHAUS IN FRANKFURT JANUAR-FEBRUAR 2010 HAUSt ENERGIE 31

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Wohnen nuf mehrerenEtagen: Die Stockwerke sind

über Treppen erschlossen. Diebei solch baulicher Offenheit

zu erwartenden Energieverluste werden durch den

Passivhausstandard minimiert.

$

die Hälfte davon sind Restflächen,die von den Eigentümern oft garnicht als potenzieller Baugrundwahrgenommen, mithin gleichsamals „Grundstücksabfall“ betrachtetwerden: Die Fläche ist zwar da, abersie ist nach herkömmlichen Maßstäben eben nicht vernünftig nutzbar.Das bietet eine gute Verhandlungsbasis. Der Quadratmeterpreis fürdiese kleinen Restflächen ist im Verhältnis zu den großen Flächen ungleich günstiger. „Wir konnten denPreis stark herunterhandeln, weil dieBebaubarkeit extrem eingeschränkt

ist“, sagt Drexler, und das stelle einen wichtigen Faktor in der finanziellen Gesamtkalkulation dar.In vielen ökologisch motiviertenBauprojekten, findet Drexier, würdenFaktoren wie der Flächenverbrauchund der durch den Standort des Hauses bedingte Verkehr gar nicht in derEnergiebilanz berücksichtigt. Alser 2004 mit den Planungen für dasMinihaus begann, war schon klar,dass Bau und Betrieb so energieeffizient wie möglich sein sollten. „Mmi“steht also nicht nur für eine minimaleGrundfläche, sondern auch für „Mi

nimal Impact“, also den Anspruch,so wenig Ressourcen wie möglich zuverbrauchen.

Wärmebedarf aus »passiven«Quellen decken

Drexier entschied sich für ein Passiv-haus, das statt einer konventionellenHeizung ein Lüftungssystem undeine so optimierte Wärmedämmungbesitzt, dass der überwiegende Teil•des Wärmebedarfs aus „passiven“Quellen wie Sonneneinstrahlungund Abwärme von Personen und

Rücken an Rücken: Die Mauern des bereits bestehenden Nachbarhauses wurden integriert.

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ÖKOLOGISCHES BAUEN MINIHAUS IN FRANKFURT JANUAR-FEBRUAR 2010 HAUSC ENERGIE 33

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technischen Geräten gedeckt werdenkann. Weil das Haus einseitig an einbereits bestehendes angebaut ist, sinddie Wärineverluste geringer als bei einem frei stehenden Gebäude. Wegender großzügigen Fensterflächen derbeiden mittleren Etagen fühlt sichein Besucher im Minihaus ein wenigwie auf einer zwischen den Häusernschwebenden Ebene. Unterschiedliche Deckenhöhen, unabgeschlosseneTreppenareale und ein Zwischenboden aus Glas verbinden die Ebenenvertikal miteinander, die architektonische Struktur wirkt offen.Diese bauliche Offenheit muss heutenicht mehr durch massive Energieverluste erkauft werden. Solare Einstrahlung durch die dreifach verglastenFenster hilft beim Beheizen der Räume,und im Sommer verhindern Jalousien,dass sich im Inneren die Hitze stautund weggekühlt werden muss.Warmwasser wird im Minihaus übereine solarthermische Anlage auf demDach gewonnen, die Heizung wirdvon einer Fortluftwärmepumpe bedient. „Wir haben ein Kompaktgerät,

das speziell für Passivhäuser gebautwurde“, erläutert der Architekt undBauherr. Dabei sei ganz wichtig, dassdie tatsächliche Heizleistung auchdem Wärmebedarf zu den Lastspitzenentspreche. „Wir hatten uns erst einkleineres Gerät angeschaut, das vomDatenblatt her funktioniert hätte,allerdings war die tatsächliche Leistung der Wärmepumpe mit etwa 2,7

Kilowatt so gering, dass man damitdie Lastspitzen nicht hätte abdeckenkönnen. Dann hätte eine Heizpatroneelektrisch nachgeheizt, wobei man dieschlechteste Effizienz erreicht.“ VieleHersteller böten zu kleine Geräte an,weil dann die Anschaffungskostengeringer seien, aber die Kosten, diedanach im Betrieb entstehen, seienfür den Verbraucher später deutlich

höher. „Unser Gerät ist jetzt für dasMinihaus leicht überdimensioniert,aber dafür wurde der Heizstab kaumbenötigt, obwohl es ja sehr kalt war.“

Gute Dämmung sorgt fürgeringe Heizkosten

Dass die Pumpe anfangs wegen eines Installationsfehlers nicht richtig

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Weites Land: Der freie Blick von der Dachterrasse über die Stadt entschädigt für dasTreppensteigen. Eine solarthermische Anlageunterstützt die Trinkwassererwärmung.

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ÖKOLOGISCHES BAUEN MINIHAUS IN FRANKFURT JANUAR-FEBRUAR 2010 HAUSt ENERGIE 35

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funktionierte, bemerkte Hans Drexiererst im Verlauf des vorigen Winters.„Ich dachte, dass es doch ein wenigkühl war und die Heizung vielleichtfalsch eingestellt sein könnte.“ Dassein Zuheizen wegen der ausgezeichneten Därnrnung bis dahin unnötiggewesen war, hatte er nicht für möglich gehalten.Die Entscheidung für eine Passivhauskonstruktion war für Drexier nichtzuletzt auch ökonomisch motiviert.Als wissenschaftlicher Mitarbeiter imFachgebiet „Energieeffizientes Bauen“derTechnischen Universität Darmstadtkönne er es „nicht verstehen, wenn dieLeute kein Passivhaus bauen“. Die höheren Investitionskosten für die Materialien werden durch die Förderungseitens der KfW-Bank ausgeglichen.„Das hat sich für mich gerechnet, weilich kaum Eigenkapital hatte und daher eine entsprechend hohe Belastung

habe.“ Für die Wärmepumpe und dieSolarthermieanlage gab es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr-kontrolle (Bafa) eine zusätzliche Förderung in Höhe von 1.875 Euro.Hinzu kommen die deutlich niedrigeren Betriebskosten. In einer ausführlichen Projektstudie, die Drexiermithilfe einer Finanzierung der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt ander Technischen Universität erstellthat, wird das Minihaus anhand verschiedener Module wie Herstellung,Betrieb, Instandhaltung, Mobilitätoder Rückbau mit einem energieeffizienten Neubau ähnlicher Größe imNorden Frankfurts verglichen. Dazuhabe man in einem sehr umfangreichen Forschungsbericht einen sehrviel höheren Planungs- und Entwicklungsaufwand getrieben, als das fürein Bauvorhaben normalerweise üblich oder auch nötig ist. „Wir wollten

alle Faktoren betrachten und quantifizieren und die Umweltfolgen beimBau eines Hauses wie das Minihausmöglichst exakt bestimmen.“ Umden Aufwand zu ermitteln, wurdein die Untersuchung beispielsweiseeinbezogen, wie viele Straßen um besagtes Vergleichsobjekt am Stadtrandneu gebaut werden.Mit einem Heizwärmebedarf von 13,9Kilowattstunden pro Quadratmeterund Jahr verbraucht das Minihausweniger als ein Drittel des Vergleichs-objektes (46 Kilowattstunden). Da dieLuftwärmepumpe, welche die Fußbodenheizung des Minihauses mitWärmeenergie versorgt, allerdingsStrom benötigt, ist ihre Ökobilanznur deswegen signifikant besser als indem über eine Gastherme beheiztenVergleichsobjekt, weil sie mit reinemOkostrom betrieben wird. Die jährlichen Kosten für Heizung und Strom

belaufen sich im Minihaus auf 1.018Euro, in dem Vergleichsobjekt auf1175 Euro. Bei einer Steigerung derEnergiepreise um 50 Prozent würdedie jährliche Differenz sogar 235 Eurobetragen, hat der Bauherr ermittelt.

Passivhäuser bald als Standard?

Die höheren Investitionskosten fürdas Minihaus rechnen sich also dankbesonders günstiger Kredite und derniedrigeren Betriebskosten, aber auchdurch Faktoren wie die Einsparungvon Fahrtkosten, wie sie bei Pendlernanfallen. Auf der anderen Seite entstehen für ein Passivhaus Mehrkosten,weil besonders hochwertige Materialien verbaut werden und die Anschaffung einer Wärmepumpe teurerist als die einer Gastherme. Dagegenentfallen Kosten für Schornstein oderHeizkörper. Laut der Organisation Ce

Feinheiten im Detail: Wasser marsch aus schlichtenRohren. Unterschiedlich hohe Decken werden durchverglaste Durchblicke betont. 1

1Schwebende Ebene: Ein gläserner Zwischenboden

verbindet die Etagen opfisch miteinander.

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36 HAUSCENERGIE JANUAR-FEBRUAR2O1O ÖKOLOGISCHES BAUEN MINIHAUS IN FRANKFURT 1 ÖKOLOGISCHES BAUEN MINIHAUS IN FRANKFURT

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pheus, die sich für eine Ausweitung desPassivhausstandards einsetzt, soll dieser insgesamt nur fünf bis acht Prozentteurer sein als der Bau eines Hauses mitdurchschnittlichem Energiestandard.Für das Minihaus trifft das nicht zu,hier betrugen die Baukosten mit knapp1.400 Euro pro Quadratmeter 200 Euromehr, also knapp 17 Prozent. Dank desKfW-Kredites wäre bei einer Tilgungsfrist von 30 Jahren und einem Eigenkapital von jeweils 100.000 Euro diejährliche Belastung mit 17.468 Eurobeim Minihaus trotzdem knapp 343Euro niedriger als für das in der Studieals Vergleich herangezogene Haus.

Nachwachsende Baumaterialien

Noch sind Passivhäuser in Städten,wo die Notwendigkeit zur architektonischen Anpassung an die Nach-

barschaft oft groß ist, sehr selten. Daskann einen höheren Planungsaufwand für individuelle bauliche Lösungen bedeuten. Untypisch für einStadthaus ist auch die Verwendungvon Holz als Baustoff. „Wir haben ungefähr drei Jahre verhandelt mit fastjeder Behörde in der Stadtverwaltung,weil wir hier viele Abweichungen vonden Normen haben.“ Beispielsweisemusste genehmigt werden, dass dieFassade über dem Bürgersteig hängt.Auch sei es in Frankfurt das ersteHolzgebäude, das mehr als zwei Geschosse hat: „Das ist nach der hessischen Bauordnung noch nicht sehrlange möglich.“Der nachwachsende Rohstoff ausnachhaltiger Forstwirtschaft verbessert die Kohlendioxidbilanz beim Bauund Rückbau des Minihauses gegenüber einer Stahlbetonkonstruktion.

Ein Holztafelbau erfordert allerdingsbesondere Brandschutzmaßnahmen.Drexler entschied sich für eine beidseitige Verkleidung mit Gipsfaserplatten. Sie haben den für das Raumklima angenehmen Nebeneffekt, dasssie größere Mengen Wärmeenergieeinspeichern und zeitverzögert wieder abgeben, was eine schnelle Auf-heizung oder Abkühlung der Räumebei extremen Außentemperaturenverhindert.„Für das Parkett haben wir Bambusverwendet, der nicht zertifiziert ist,uns aber als Material interessiert, weildiese Bäume in nur zehn Jahren großwerden, man ihnen also fast beimWachsen zusehen kann.“ Für dasHolz im Außenbereich nutzte mannur inländische Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Allerdingsblockiere der Handel teilweise den

Verkauf von zertifiziertem Holz, lautet Drexlers Einschätzung. Deshalbmüssten die Verbraucher anfangen,ihre Marktmacht zu nutzen und ganzgezielt einheimische oder zertifizierte Hölzer nachzufragen. „Wenn dieLeute nur noch bereit wären, zertifiziertes Holz zu kaufen, gäbe es nurnoch Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft im Handel.“

Weiteres Minihaus mitneuer Architektur

Seit April 2008 wohnt der Erfinderdes Minihauses in seinem Prototyp.Das Büro hat er im Erdgeschoss. Miteiner Mitarbeiterin laufen dort inzwischen die Planungen für ein zweitesMinihaus auf Hochtouren, das demnächst ebenfalls in Frankfurt gebautwerden soll. Der Investor fand die

Idee des Drexler-Hauses faszinierend.„Er habe genauso eine Wand, sagte er,da könne man doch auch so ein Minihaus bauen.“ Es wird ebenfalls einPassivhaus sein, aber architektonischkein Zwilling des ersten, sondern„strenger, weniger verspielt; so etwasist nicht an eine bestimmte Art vonArchitektur gebunden“, erklärt derKonstrukteur.Es soll Wohnraum zum Vermietenentstehen, auf jeder Etage ein Apartment, jeweils mit einem Erker sowieeinem Balkon ausgestattet, der sichüber die ganze Etage zieht. „Dadurchhat man auch auf diesem engenRaumeine sehr abwechslungsreiche Raümgestaltung“, so Drexler. Das sind dannvier Etagen mit Menschen, die nichtmehr jeden Morgen in einem StauRichtung Frankfurt warten müssen.

Friederike RÜII /Andreas Lohse

wwwminihouse.info

Drexler Guinand Jauslin Architekten GmbH, Hans Drexler, WalterKolb-Straße 22, 60594 Frankfurtam Main, Tel. 069/96206234(Hinweise: Manche Browser blockieren die Scripte dieser Webprogrammierung, so dass die Seiteleer bleibt. Dann führt die folgende Website zu weiteren Eindrücken über das Minihaus).

www.dgj.chJpress/dgjOllFachgebiet „Entwerfen und Energieeffizientes Baden“ im Fachbereich Architektur der TechnischenUniversität Darmstadt; ManfredHegger: Minimum Impact House— Forschungsprojekt zur Entwicklung eines nachhaltigen Prototyps. Darmstadt 2008. Neben derwissenschaftlichen Auswertungdes Projektes ist ein Leitfaden fürPraktiker erschienen.

www.refina-info .deIm Saarland hat sich das Projekt„Refina“ (Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltigesFlächenmanagement) zum Zielgesetzt, für Neubauten keine Neu-flächen mehr zu nutzen.

www.1000-bauluecken.deDie Architektenkammer Nordrhein-Westfalen will mit der„Initiative 1.000 Baulücken“ dieAufwertung und Entwicklung derStädte fördern.

www.bau1uecken.flhamburg.comIn Hamburg gibt es eine Agentur,die Baulücken vermittelt.

Auch in Niedersachen, Baden-Württemberg, Berlin und anderenBundesländern gibt es Initiativenzum Baulücken- und Brachflächenmanagement, teils angesiedelt in den Bau- und Umweltministerien.

www.cepheus.deCepheus steht für „Cost EfficientPassive Houses as European Standards“ (kostengünstige Passivhäuser als europäische Standards) undhatte als Projektinhalt den Bauvon rund 250 Wohneinheiten imPassivhausstandard verteilt auffünf Länder Europas. Das Ganzewurde wissenschaftlich begleitetund ausgewertet.

1

Sparsam im Verbrauch: Die gut gedämmtenWände führten dazu, dass im ersten Wintereine anfängliche Fehlfimktion der Heizungzunächst gar nicht weiter auffiel.

Abweichen von der Norm: Über manche Besonderheiten musstelange mit den Behörden verhandelt werden; etwa darüber, dass dieHolziassade einige Meter oberhalb des Bürgersteiges hängt.

38 HAUSt ENERGIE JANUAR-FEBRUAR 2010 ÖKOLOGISCHES BAUEN MINIHAUS IN FRANKFURT 1 OKOLOGISCHES BAUEN MINII-IAUS IN FRANKFURT JANUAR-FEBRUAR 2010 HAUSt ENERGIE 39

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REDAKTIONSSPRECHSTUNDE.

VJ Wie lange darf ein Netzbetreiber nach der Installation einer

Photovoltaikanlage deren Inbetriebnahme (Zählersetzung) verzögern?Gibt es einen Anspruch auf zeitnaheInbetriebnahme?

G. Stadelmann, Marktbergel

Die Inbetriebnahme der Anlageist im Erneuerbare-Energien

Gesetz 2009 geregelt (EEG, § 3 Nummer 5). Demnach ist „Inbetriebnahme“ die erstmalige Inbetriebsetzungder Anlage nach Herstellung ihrertechnischen Betriebsbereitschaft.

Unter „Inbetriebsetzung“ ist dabeider Zeitpunkt zu verstehen, an demder Anlagenbetreiber erstmalig Stromaus erneuerbaren Energien zur Einspeisung in das Netz tatsächlich zurAbnahme anbietet. Es ist daher ausreichend, wenn der Anlagenbetreiber

Gemäß EEG sind Netzbetreiber verpflichtet, Anlagen zur Erzeugungvon Strom aus erneuerbaren Energien unverzüglich vorrangig an dasNetz anzuschließen ( 5), also ohneschuldhaftes Zögern; anderenfallskann ein Schadensersatzanspruchentstehen (nach § 280 BGB). Aus demMerkmal „vorrangig“ ergibt sich dabei, dass sich ein Netzbetreiber nichtdarauf berufen kann, dass ihm einAnschluss von Anlagen, die Stromaus erneuerbaren Energien erzeugen, nicht möglich sei, weil andereAnlagen zuerst angeschlossen werden müssten. Für Kleinanlagen bis30 Kilowatt installierter Leistung,die sich auf einem Grundstück mitbestehendem Netzanschluss befinden, wird unwiderleglich vermutet,dass der Verknüpfungspunkt desGrundstückes mit dem Netz dergünstigste ist. ge

sehen. Vor allem aber kann man keinesfalls jedes gute Modul mit jedem gutem Wechselrichter kombinieren, das Resultat ist unter Umständen nämlich eine schlechte Anlage.

Deshalb sollten Sie einen Installateur bitten, eine für Ihren Standort ausgelegte Anlage zusammenzustellen. Dersollte Ihnen erklären können, welche Kombination beiden Licht- und Wetterverhältnissen bei Ihnen an Ort undStelle optimal ist.

Kleine Anmerkung: Der Wirkungsgrad wird oft als Kriterium für die Qualität eines Moduls genannt. Er benenntaber nur das Verhältnis zwischen Fläche und Leistung.Bei Modulen mit hohem Wirkungsgrad lässt sich also aufder verfügbaren Fläche eine höhere Gesamtleistung installieren. Mit der entscheidenden Größe, nämlich demStromertrag (in Kilowattstunden) pro Kilowatt installierter Leistung hat dies nichts zu tun. alo/js

REDARTIONSSPRECHSTUNDE

Die Redaktionssprechstunde ist ein Service fürAbonnenten. Für Fragen, Themen, Vorschläge oderAnregungen, stehen wir freitags zwischen 9 Uhr und12 Uhr unter der Telefonnummer 02 41 / 40 03 - 0 zurVerfügung. Bitte halten Sie Ihre Kundennummer bereit(sie steht auf dem Adressetikett). Anfragen per E-Mail([email protected]), Fax (02 41/4003 - 399)oder Brief (Jülicher Straße 376, 52070 Aachen) werdennach Eingang beantwortet. Bitte kennzeichnen Sie IhreAnfragen als „Redaktionssprechstunde“.Wir weisen darauf hin, dass es sich bei der Beurteilungum unsere subjektive Auffassung handelt. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die ausder Anwendung unserer Bewertung entstehen. Beiindividuellen juristischen Problemen bitten wir Sie,anwaltlichen Rat einzuholen.

INSERENTEN

I Ich beabsichtige, auf dem Süddach meines Hauseseine Photovoltaikanlage mit circa 40 Quadratme

ter Modulfläche bei 25 Grad Dachneigung zu installieren. Welcher Hersteller liefert die Zellen mit dem höchsten Wirkungsgrad, auch über längere Zeit gesehen? Wel

cher Wechselrichter ist der beste?Franz Musalik, 85540 Haar

Hierzu lässt sich seriöserweise keine allgemeine Aussage treffen. Richtig wäre: Es kommt darauf an. Die

universal tauglichen Module und Wechselrichter gibt esnämlich nicht, sondern viele sind nur unter bestimmtenBedingungen „die besten“. Solarmodule, die an einem sonnigen Standort überdurchschnittliche Ergebnisse liefern,haben bei häufig bewölktem Wetter womöglich das Nach-

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RIKA Innovative Ofentechnik 57

SHT Heiztechnik aus Salzburg 69

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Wodtke 59

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— —

II

das seinerseits Erforderliche getanhat, um Strom ordnungsgemäß in dasNetz einspeisen zu können.

Insbesondere kommt es nicht auf denAnschluss der Anlage oder eine Abnahme der Anlage durch den Netzbetreiber an. Dessen Mitwirkung ist nichterforderlich, um willkürliche Verzögerungen ausschließen zu können.

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IMPRESSUM

V E R LAG Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht Chefredaktionunbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Andreas Lohse, ab (v.i.S.d.Fi)

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Philippe Weiter hin, dass wir keine Haftung für Folgen, die auf fehlerhaf- Anne Kreutzmann (ak), Philippe Weiter (pw)te Angaben zurückgehen, übernehmen können.

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Guido FunkeFreitag von 9 bis 12 Uhr recht des Verlages über.Einzelhefte können direkt beim Verlag zum Preis von Sämtliche Veröffentlichungen in HAUS-i- ENERGIE Infografiken2,90 Euro zuzüglich Porto bestellt werden. Ein 2-Jah- erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen Udo Rohnkeresabonnement (12 Ausgaben) kostet 34,80 Euro Patentschutzes. Warennamen werden ohne Gewährleisinkl. Porto, im europäischen Ausland 58,80 Euro, im tung einerfreien Verwendung benutzt. Bildredaktionaußereuropäischen Ausland 68,80 Euro. Monika Bergmann, Winnie Heger

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HAUS .‚- ENEfiGlEerscheint sechsmal iährlich.Tel. 0241 / 4003- 106, Fax - 306 Alle Rechte, insbesondere zur Übersetzung in [email protected] Sprachen, sind vorbehalten. Auch die Rechte der Wieder- Redaktionsschluss dieser Ausgabe (31)Es gilt die Anzeigenpreisliste für 2010. gabe durch Vortrag, Funk- oder Fernsehsendung bleiben 15. November 2009

vorbehalten. Einzelne Kopien für den persönlichenNachdruck und Sonderdrucke Gebrauch sind erlaubt. ISSNPetra Böhne 0 für alle Beiträge liegt bei der PHOTON Europe GmbH, 1860-9015Tel. 02 41 14003- 102, Fax - [email protected] Druckauflage

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104 HAUSt ENERGIE JANUAR-FEBRUAR 2010 REDAKTIONSSPRECHSTUNI3E 1 REOAK11ONSSPRECHSTUNDE JANUAR-FEBRUAR 2010 HAUSt ENERGIE 105