44
1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu Schwerin 24.09.2009

1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

11

Unternehmensnachfolge

Wissen für Unternehmen

Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge

RA Uwe Ibendorf

IHK

Zu Schwerin

24.09.2009

Page 2: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

22

Studie: Deutschen Studie: Deutschen Familienunternehmen droht der Familienunternehmen droht der

AusverkaufAusverkauf

• Gründe:Gründe: - keine geeigneten Nachfolger - keine geeigneten Nachfolger - Finanzierungsprobleme- Finanzierungsprobleme - Konflikte in der Firmenstrategie- Konflikte in der Firmenstrategie

=> Hauptgründe, warum nur 1/3 der deutschen Familienunternehmen in Familienbesitz bleiben=> Hauptgründe, warum nur 1/3 der deutschen Familienunternehmen in Familienbesitz bleiben => Ergebnis einer Studie Pricewaterhouse-Coopers (PWC) Wirtschaftsberatungsgesellschaft=> Ergebnis einer Studie Pricewaterhouse-Coopers (PWC) Wirtschaftsberatungsgesellschaft

• betroffen:betroffen: - vor allem kleine Familienunternehmen- vor allem kleine Familienunternehmen - 40.000 Betriebe pro Jahr im Weiterbestehen gefährdet, damit zugleich 140.000 Arbeitsplätze - 40.000 Betriebe pro Jahr im Weiterbestehen gefährdet, damit zugleich 140.000 Arbeitsplätze (Umfrage DIHK 06.02.07) (Umfrage DIHK 06.02.07) - Kinder wollen oder können nicht übernehmen- Kinder wollen oder können nicht übernehmen - dann bleibt nur Verkauf, - dann bleibt nur Verkauf, auch dieser nicht immer realisierbar, weil Interessenten fehlenauch dieser nicht immer realisierbar, weil Interessenten fehlen => Ursache: zumeist geringer Unternehmenswert und überschaubare Erträge=> Ursache: zumeist geringer Unternehmenswert und überschaubare Erträge

Page 3: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

33

Vorüberlegungen (1)Vorüberlegungen (1)

Die Übergabe zu Lebzeiten sollte wenigstens ab dem 55. Lebensjahr der Unternehmer, spätestens aber fünf Jahre vor Erreichen des eigenen Rentenalters in die Wege geleitet werden.

Mit dem eigenen unfall- oder krankheitsbedingten Ausfall - wenn auch nur vorübergehend - muss immer gerechnet werden, so dass für diesen Fall immer Vorsorge zu treffen ist durch eine Vorsorgevollmacht und letztwillige Verfügung.

Page 4: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

44

Vorüberlegungen (2)Vorüberlegungen (2)

• Unternehmer sollte von nachfolgenden Grundüberlegungen ausgehenUnternehmer sollte von nachfolgenden Grundüberlegungen ausgehen

• Unternehmensübergabe Unternehmensübergabe

-> An wen will ich übergeben?-> An wen will ich übergeben?

-> Wann will ich übergeben?-> Wann will ich übergeben?

-> Wie will ich übergeben?-> Wie will ich übergeben?

Page 5: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

55

Überlegungen (1)Überlegungen (1)

Diese drei Fragen münden in folgende Überlegungen:

• Wer soll(en) die Person(en) des Nachfolgers sein?

-> Als eigener Übernehmer kommen Familienmitglieder, Mitarbeiter oder sonstige Dritte in Betracht.

Der Übernehmer sollte neben der fachlichen Kompetenz und dem unternehmerischen Denken auch das gebotene Maß an Sozialkompetenz sowie die nötige Erfahrung haben, das betreffende Unternehmen nicht nur zu übernehmen, sondern ggf. auch zu führen.

Es bietet sich an, den potentiellen Übernehmer zunächst als Geschäftsführer einzusetzen und die Übernahme des Unternehmens optional zu vereinbaren, ggf. auch gestückelt.

Page 6: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

66

Überlegungen (2)Überlegungen (2)

• Übergabezeitpunkt und Ziel der ÜbergabeÜbergabezeitpunkt und Ziel der Übergabe -> eng miteinander verbunden-> eng miteinander verbunden

- Unternehmensübergabe zum Stichtag, vollständig ohne weitere- Unternehmensübergabe zum Stichtag, vollständig ohne weitere Einflussnahme, z. B. VerkaufEinflussnahme, z. B. Verkauf

- oder: gewisse Rückversicherung bei Zweifel der Eignung des Übernehmers, - oder: gewisse Rückversicherung bei Zweifel der Eignung des Übernehmers, z. B. Verpachtungz. B. Verpachtung

- oder: gleitende Unternehmensübergabe über einen längeren Zeitraum bei - oder: gleitende Unternehmensübergabe über einen längeren Zeitraum bei gleichzeitigem Hineinwachsen des Übernehmers und Hinauswachsen des gleichzeitigem Hineinwachsen des Übernehmers und Hinauswachsen des Übergebers; im Rahmen der Familie ggf. Gründung von Personen- oder Übergebers; im Rahmen der Familie ggf. Gründung von Personen- oder KapitalgesellschaftenKapitalgesellschaften

Page 7: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

77

Überlegungen (3)Überlegungen (3)

• Ermittlung des tatsächlichen UnternehmenswertesErmittlung des tatsächlichen Unternehmenswertes -- notwendig für akzeptable Basis eines Verkaufspreises, notwendig für akzeptable Basis eines Verkaufspreises,

Pachthöhe usw.Pachthöhe usw.

• Aufstellung einer Versorgungsübersicht des Übergebers im AlterAufstellung einer Versorgungsübersicht des Übergebers im Alter - Prüfung der erbrechtlichen Regelungen, z. B. - Prüfung der erbrechtlichen Regelungen, z. B. Testament, ErbvertragTestament, Erbvertrag - Überdenken bestehender erbrechtlicher Regelungen - Überdenken bestehender erbrechtlicher Regelungen bei Unternehmensübergabe innerhalb der Familie bei Unternehmensübergabe innerhalb der Familie

(Berücksichtigung weichender Erben)(Berücksichtigung weichender Erben)

Page 8: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

88

Überlegungen (4)Überlegungen (4)

• Eingehende Erörterung der gewollten Unternehmensübergabe und die Eingehende Erörterung der gewollten Unternehmensübergabe und die damit im Zusammenhang stehenden damit im Zusammenhang stehenden steuerlichen Problemesteuerlichen Probleme mit dem mit dem SteuerberaterSteuerberater

- Veräußerungsgewinn - Einkommenssteuer beim Übergebenden- Veräußerungsgewinn - Einkommenssteuer beim Übergebenden

- Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer beim Übernehmenden- Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer beim Übernehmenden

- Fragen der Umsatzsteuer, der Gewerbesteuer- Fragen der Umsatzsteuer, der Gewerbesteuer

Page 9: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

99

Überlegungen (5)Überlegungen (5)

• Planung des Zeitraums bis zur UnternehmensübergabePlanung des Zeitraums bis zur Unternehmensübergabe -> Berücksichtigung von gegebenen Fördermitteln (z. B. Investitionszuschüsse, -> Berücksichtigung von gegebenen Fördermitteln (z. B. Investitionszuschüsse,

Investitionszulagen, Sonderabschreibungen), die unter Umständen ein Verbleiben Investitionszulagen, Sonderabschreibungen), die unter Umständen ein Verbleiben des Übergebenden wegen Zurückforderungen bewirkendes Übergebenden wegen Zurückforderungen bewirken

• Deshalb:Deshalb: Zur Vermeidung von Fallen Zur Vermeidung von Fallen - Beratung beim Steuerberater, Rechtsanwalt- Beratung beim Steuerberater, Rechtsanwalt

Page 10: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1010

Übertragungsmöglichkeiten (1)Übertragungsmöglichkeiten (1)

• I. VerkaufI. Verkauf

• II. VerrentungII. Verrentung

• III. VerpachtungIII. Verpachtung

• IV. BeteiligungIV. Beteiligung

• V. SchenkungV. Schenkung

• VI. Übertragung auf den TodesfallVI. Übertragung auf den Todesfall

Page 11: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1111

Übertragungsmöglichkeiten (2)Übertragungsmöglichkeiten (2)

• I. VerkaufI. Verkauf - endgültiger Verzicht auf die Fortführung des Unternehmens- endgültiger Verzicht auf die Fortführung des Unternehmens -> unter nahen Angehörigen beachten:-> unter nahen Angehörigen beachten:

angemessener Kaufpreis (Grundstücke, Gebäude-Verkehrswerte)angemessener Kaufpreis (Grundstücke, Gebäude-Verkehrswerte)

ansonsten Gefahr: Finanzamt - Überprüfungansonsten Gefahr: Finanzamt - Überprüfung

Page 12: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1212

VeräußerungsgewinnVeräußerungsgewinn

• Beispiel:Beispiel:

Veräußerungspreis (Kaufpreis) Veräußerungspreis (Kaufpreis) 150.000,00 € 150.000,00 €

./. Veräußerungskosten (z.B. Vertrags- + Beratungskosten)./. Veräußerungskosten (z.B. Vertrags- + Beratungskosten) 8.000,00 €8.000,00 €

./. Betriebsvermögen lt. Schlussbilanz (Buchwert)./. Betriebsvermögen lt. Schlussbilanz (Buchwert) 100.000,00 €100.000,00 €

= Veräußerungsgewinn= Veräußerungsgewinn 42.000,00 €42.000,00 €

• Anstelle eines festen Kaufpreises oder neben einem solchen können auch Anstelle eines festen Kaufpreises oder neben einem solchen können auch laufende Zahlungen vereinbart werden.laufende Zahlungen vereinbart werden.

Werden Raten über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren gezahlt, ist von Werden Raten über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren gezahlt, ist von Renten auszugehen.Renten auszugehen.

Um dieses Problem zu vermeiden - keine Ratenzahlungen über 10 Jahre.Um dieses Problem zu vermeiden - keine Ratenzahlungen über 10 Jahre.

Page 13: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1313

Höhe des Kaufpreises und seine Höhe des Kaufpreises und seine FinanzierungFinanzierung

• Entscheidende Fragen des Verkäufers/KäufersEntscheidende Fragen des Verkäufers/Käufers

-> Substanzwert des Anlagevermögens/Wirtschaftsgüter-> Substanzwert des Anlagevermögens/Wirtschaftsgüter

-> Fiktiver Firmenwert-> Fiktiver Firmenwert

Page 14: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1414

Firmenwert (Good Will)Firmenwert (Good Will)

• Beispiel einer vereinfachten FirmenwertermittlungBeispiel einer vereinfachten Firmenwertermittlung

in Euro 01 02 03 Durchschnitt in Euro 01 02 03 Durchschnitt Gewinn 38.350,00 35.280,00 40.900,00 38.177,00Gewinn 38.350,00 35.280,00 40.900,00 38.177,00./. Unternehmerlohn 24.500,00 25.000,00 25.500,00 25.000,00./. Unternehmerlohn 24.500,00 25.000,00 25.500,00 25.000,00

./. Eigenkapitalverzinsung z.B. 46.000,00 € x 10 % ./. Eigenkapitalverzinsung z.B. 46.000,00 € x 10 % 4.600,004.600,00 ReingewinnReingewinn

8.577,008.577,00= nachhaltig erzielbar für 2/3 Jahre= nachhaltig erzielbar für 2/3 JahreRentenbarfaktor mit Zinsfuß 10 % üblicherweise abzuziehenRentenbarfaktor mit Zinsfuß 10 % üblicherweise abzuziehen

a.) 10 %, 2 Jahrea.) 10 %, 2 Jahre b.) 10 %, 3 Jahreb.) 10 %, 3 Jahre8.577,00 x 1,73558.577,00 x 1,7355 8.577,00 x 2,48698.577,00 x 2,4869= = 14.885 €14.885 € = = 21.330 €21.330 €

Spanne für geminderten Firmenwert zwischen 15.000,00 € und 21.000,00 €Spanne für geminderten Firmenwert zwischen 15.000,00 € und 21.000,00 €

Page 15: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1515

Übertragungsmöglichkeiten (3)Übertragungsmöglichkeiten (3)

• II. VerrentungII. Verrentung - unter Rente versteht man - unter Rente versteht man wiederkehrende Bezügewiederkehrende Bezüge, also Leistungen und , also Leistungen und

Geld, die regelmäßig wiederkehrenGeld, die regelmäßig wiederkehren -> Rente - auf bestimmte Zeit - Zeitrente-> Rente - auf bestimmte Zeit - Zeitrente

- auf unbestimmte Zeit - Leibrente- auf unbestimmte Zeit - Leibrente

Achtung! Aus steuerlichen Gründen ist es notwendig zwischenAchtung! Aus steuerlichen Gründen ist es notwendig zwischen

Zeitrente und Kaufpreisraten zu unterscheidenZeitrente und Kaufpreisraten zu unterscheiden

-> Zeitrente: - laufende Bezüge sollen Versorgung sicherstellen-> Zeitrente: - laufende Bezüge sollen Versorgung sicherstellen

- unter nahen Verwandten sind Versorgungsrenten privater - unter nahen Verwandten sind Versorgungsrenten privater

Natur und somit beim Zahler keine BetriebsausgabenNatur und somit beim Zahler keine Betriebsausgaben

Page 16: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1616

Daneben ist die Veräußerungsrente zu unterscheidenDaneben ist die Veräußerungsrente zu unterscheiden

• Betriebliche VeräußerungsrenteBetriebliche Veräußerungsrente

= ein Betrieb wird gegen Vereinbarung einer Rente veräußert und die Rente stellt den = ein Betrieb wird gegen Vereinbarung einer Rente veräußert und die Rente stellt den

Kaufpreis für die übertragenen Wirtschaftsgüter darKaufpreis für die übertragenen Wirtschaftsgüter dar

- Leistung und Gegenleistung muss nach kaufmännischen Gesichtspunkten - Leistung und Gegenleistung muss nach kaufmännischen Gesichtspunkten

abgewägt werdenabgewägt werden

Page 17: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1717

Übertragungsmöglichkeiten (4)Übertragungsmöglichkeiten (4)

• III. VerpachtungIII. Verpachtung - Erfordert die Überlassung der wesentlichen Betriebsunterlagen- Erfordert die Überlassung der wesentlichen Betriebsunterlagen

1. Verpachtung ohne Betriebsaufgabe1. Verpachtung ohne Betriebsaufgabe

Der Unternehmer gibt den Betrieb einkommenssteuerlich nicht auf und führt Der Unternehmer gibt den Betrieb einkommenssteuerlich nicht auf und führt

ihn als ruhendes Unternehmen während der Verpachtung weiter.ihn als ruhendes Unternehmen während der Verpachtung weiter.

Stille Reserven werden nicht aufgedeckt, und damit nicht versteuert.Stille Reserven werden nicht aufgedeckt, und damit nicht versteuert.

Rechtsgrundlage: Zivilrechtlicher Pachtvertrag nach §§ 581 ff. BGBRechtsgrundlage: Zivilrechtlicher Pachtvertrag nach §§ 581 ff. BGB

Page 18: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1818

2. Verpachtung mit Betriebsaufgabe2. Verpachtung mit Betriebsaufgabe

Einkommenssteuerliche Aufgabe des Betriebes durch den Unternehmer.Einkommenssteuerliche Aufgabe des Betriebes durch den Unternehmer.

Auflösung stiller Reserven - werden als Einkommen aus Gewerbebetrieb im Auflösung stiller Reserven - werden als Einkommen aus Gewerbebetrieb im

Zeitpunkt der Aufgabe versteuert.Zeitpunkt der Aufgabe versteuert.

Verpächter hat künftig Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, wobei Verpächter hat künftig Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, wobei

die Abschreibung (AfA) von den um die stillen Reserven erhöhten die Abschreibung (AfA) von den um die stillen Reserven erhöhten

Buchwerten zu berechnen sind.Buchwerten zu berechnen sind.

Solange Betrieb verpachtet - keine Fortführung möglich.Solange Betrieb verpachtet - keine Fortführung möglich.

Übernimmt er Betrieb nach Pachtende weiter liegt eine „Neueröffnung“ vor.Übernimmt er Betrieb nach Pachtende weiter liegt eine „Neueröffnung“ vor.

Page 19: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

1919

Übertragungsmöglichkeiten (5)Übertragungsmöglichkeiten (5)

• IV. BeteiligungIV. Beteiligung - Schrittweise Übertragung des Unternehmens innerhalb der Familie- Schrittweise Übertragung des Unternehmens innerhalb der Familie

-> Einzelunternehmen - Umwandlung in-> Einzelunternehmen - Umwandlung in

= Personengesellschaft= Personengesellschaft

= Kapitalgesellschaft= Kapitalgesellschaft

-> Nachfolger werden Gesellschaftsanteile übertragen; ggf. mit -> Nachfolger werden Gesellschaftsanteile übertragen; ggf. mit

GeschäftsführerGeschäftsführer

Grundvoraussetzung:Grundvoraussetzung: vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen „alt“ und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen „alt“ und

„ „jung“ ist gewährleistetjung“ ist gewährleistet

-> Im Gesellschaftsvertrag ist eine eindeutige Nachfolgeregelung zu treffen-> Im Gesellschaftsvertrag ist eine eindeutige Nachfolgeregelung zu treffen

Page 20: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2020

Übertragungsmöglichkeiten (6)Übertragungsmöglichkeiten (6)

• V. SchenkungV. Schenkung Möglichkeiten einer unentgeltlichen oder teilweise unentgeltlichenMöglichkeiten einer unentgeltlichen oder teilweise unentgeltlichen

Unternehmensübertragung.Unternehmensübertragung.

Voraussetzung:Voraussetzung: mindestens die wesentlichen Grundlagen des Betriebes mindestens die wesentlichen Grundlagen des Betriebes

unentgeltlich übertragen.unentgeltlich übertragen.

Stille Reserven im Betriebsvermögen werden nicht aufgedeckt.Stille Reserven im Betriebsvermögen werden nicht aufgedeckt.

Page 21: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2121

1. Schenkung ohne Gegenleistung1. Schenkung ohne GegenleistungSchenkung Schenkung

= Übertragung von Einkünften oder Vermögen auf Nachkommen vor dem = Übertragung von Einkünften oder Vermögen auf Nachkommen vor dem

Ableben des SchenkersAbleben des Schenkers = gem. § 516 BGB eine vertragliche unentgeltliche Zuwendung, durch die der = gem. § 516 BGB eine vertragliche unentgeltliche Zuwendung, durch die der Schenker aus seinem Vermögen den Beschenkten bereichertSchenker aus seinem Vermögen den Beschenkten bereichert

Schenkung des Unternehmers ohne GegenleistungSchenkung des Unternehmers ohne Gegenleistung = vielmals innerhalb der Familie, wenn keine Zahlungsverpflichtungen gegenüber den = vielmals innerhalb der Familie, wenn keine Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Eltern oder anderen Erbberechtigten bestehenEltern oder anderen Erbberechtigten bestehen = Buchwerte des Übergebers werden durch Übernehmer fortgeführt, stille Reserven = Buchwerte des Übergebers werden durch Übernehmer fortgeführt, stille Reserven werden nicht aufgedecktwerden nicht aufgedeckt = Empfehlenswert: Erbe für den Fall des Versterbens des Schenkers innerhalb der = Empfehlenswert: Erbe für den Fall des Versterbens des Schenkers innerhalb der nächsten 10 Jahre regelnnächsten 10 Jahre regeln

Page 22: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2222

2. Schenkung unter Auflagen2. Schenkung unter Auflagen• Ratenzahlung bzw. Ausgleichszahlung an GeschwisterRatenzahlung bzw. Ausgleichszahlung an Geschwister

- zahlt das übernehmende Kind eine Versorgungsrente an Eltern, kann es diese bei - zahlt das übernehmende Kind eine Versorgungsrente an Eltern, kann es diese bei

der Einkommenssteuerberechnung geltend machen, Eltern - sonstige Einkünfteder Einkommenssteuerberechnung geltend machen, Eltern - sonstige Einkünfte

- stille Reserven werden nicht aufgedeckt- stille Reserven werden nicht aufgedeckt

Page 23: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2323

Übertragungsmöglichkeiten (7)Übertragungsmöglichkeiten (7)

• VI. Übertragung auf den ErbfallVI. Übertragung auf den Erbfall

- Wege erbrechtlichen Vermögenserwerbs- Wege erbrechtlichen Vermögenserwerbs

- Gesetzliche Erbfolge- Gesetzliche Erbfolge

- Testamentarische Erbeinsetzung- Testamentarische Erbeinsetzung

- Erbvertrag- Erbvertrag

Page 24: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2424

Wege erbrechtlichen Vermögenserwerbs

Vermögenserwerb von Todes

wegen

PflichtteilIn das gesamte Vermögen berufen

als Erbe

Kraft Gesetzes

Vermächtnisgewillkürt

Testament Erbvertrag Gemeinschaftl. Testament

In Einzelwerte berufen als Nichterbe

Page 25: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2525

Gesetzliche Erbfolge bei Zugewinngemeinschaft

Erblasser

Sohn A 1/4

Tochter B vorverstorben

Ehegatte 1/2

Enkel C 1/12

Enkel D 1/12

Enkel E 1/12

Page 26: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2626

Gesetzliche Erbfolge bei Gütertrennung

Ehegatte 1/4Erblasser

Sohn A 3/8

Tochter B vorverstorben

Enkel C 3/24

Enkel D 3/24

Enkel E 3/24

Page 27: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2727

Eheliche GüterständeEheliche Güterstände

• ZugewinngemeinschaftZugewinngemeinschaft

• GütertrennungGütertrennung

• VermögensgemeinschaftVermögensgemeinschaft

Page 28: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2828

Merkmale des gesetzlichen Merkmale des gesetzlichen GüterstandesGüterstandes

• Ausgleich bei BeendigungAusgleich bei Beendigung

• Höherer gesetzlicher ErbteilHöherer gesetzlicher Erbteil

• VerfügungsbeschränkungVerfügungsbeschränkung

• Keine HaftungKeine Haftung

• Weitere individuelle GestaltungsmöglichkeitenWeitere individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

→ → modifizierte Zugewinngemeinschaftmodifizierte Zugewinngemeinschaft

Page 29: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

2929

Testamentarische ErbeinsetzungTestamentarische Erbeinsetzung

• freie Entscheidung zur Bestimmung der Erbenfreie Entscheidung zur Bestimmung der Erben

• PflichtteilsrechtPflichtteilsrecht

• PflichtteilsergänzungsanspruchPflichtteilsergänzungsanspruch

• eigenhändig oder notarielle Beurkundungeigenhändig oder notarielle Beurkundung

• Berliner TestamentBerliner Testament

Page 30: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3030

ErbvertragErbvertrag

• bindende vertragliche Gestaltung unter möglicher Einbeziehung bindende vertragliche Gestaltung unter möglicher Einbeziehung

gesetzlicher Erbengesetzlicher Erben

• mögliche Regelung von Pflichtteilsrechten undmögliche Regelung von Pflichtteilsrechten und

PflichtteilsergänzungsansprüchenPflichtteilsergänzungsansprüchen

• notarielle Beurkundungnotarielle Beurkundung

Page 31: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3131

Haftung/RechtsstellungHaftung/Rechtsstellung

Bei der Unternehmensübergabe sind Haftungsfragen zumBei der Unternehmensübergabe sind Haftungsfragen zum• Handelsrecht Handelsrecht • SteuerrechtSteuerrecht• ArbeitsrechtArbeitsrechtzu beachten.zu beachten.

Weiterhin Klärung:Weiterhin Klärung:• Welche bestehenden Verträge werden übernommen?Welche bestehenden Verträge werden übernommen?• Welche Fragen des Handwerks- und Baurechts sind zu prüfen?Welche Fragen des Handwerks- und Baurechts sind zu prüfen?

- Bei Unternehmen, die im Handelsregister eingetragen sind haftet der Unternehmer für - Bei Unternehmen, die im Handelsregister eingetragen sind haftet der Unternehmer für bisherige Verbindlichkeitenbisherige Verbindlichkeiten- Unternehmer haftet im Rahmen des Gläubigerschutzes für alle Verbindlichkeiten des - Unternehmer haftet im Rahmen des Gläubigerschutzes für alle Verbindlichkeiten des ÜbergebersÜbergebers- Unternehmer haftet für Betriebssteuern des Übergebers, soweit diese seit Beginn des - Unternehmer haftet für Betriebssteuern des Übergebers, soweit diese seit Beginn des letzten, vor der Übergabe liegenden Kalenderjahres entstanden sindletzten, vor der Übergabe liegenden Kalenderjahres entstanden sind

Page 32: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3232

Bestehende VerträgeBestehende Verträge

• Miet-, Kredit- und VersicherungsverträgeMiet-, Kredit- und Versicherungsverträge• Dienstleistungs- und WerkverträgeDienstleistungs- und Werkverträge• GewährleistungsansprücheGewährleistungsansprüche• Arbeitsverträge: § 613 a BGBArbeitsverträge: § 613 a BGB - Kündigungsverbot auch für Kleinbetriebe, die dem - Kündigungsverbot auch für Kleinbetriebe, die dem Kündigungsschutzgesetz nicht unterliegenKündigungsschutzgesetz nicht unterliegen - Übernehmer tritt in die bestehenden Arbeitsverträge ein- Übernehmer tritt in die bestehenden Arbeitsverträge ein• Handwerksrechtlich - HandwerksrolleHandwerksrechtlich - Handwerksrolle• HandelsregisterHandelsregister

Page 33: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3333

Unternehmensübergabe aus Unternehmensübergabe aus steuerlicher Sicht (1)steuerlicher Sicht (1)

• UmsatzsteuerpflichtUmsatzsteuerpflicht - Beim Verkauf eines Betriebes im Ganzen = keine Umsatzsteuer- Beim Verkauf eines Betriebes im Ganzen = keine Umsatzsteuer

-> -> Problem:Problem: Übertragung gegen Versorgungsleistung Übertragung gegen Versorgungsleistung Bei Schenkung mit Einräumung mtl. Rente wird Bei Schenkung mit Einräumung mtl. Rente wird

Übertragung als Übertragung als EigenverbrauchEigenverbrauch gewertet und ist daher gewertet und ist daher

umsatzsteuerpflichtig.umsatzsteuerpflichtig.

Übernehmer darf diese jedoch nicht als Vorsteuerabzug Übernehmer darf diese jedoch nicht als Vorsteuerabzug

geltend machen.geltend machen.

Eine Umsatzsteuerpflicht entfällt, sofern Schenkung ohne Gewährung Eine Umsatzsteuerpflicht entfällt, sofern Schenkung ohne Gewährung

einer Versorgungsleistung vereinbart wird.einer Versorgungsleistung vereinbart wird.

In diesem Fall kein Eigenverbrauch.In diesem Fall kein Eigenverbrauch.

Page 34: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3434

Unternehmensübergabe aus Unternehmensübergabe aus steuerlicher Sicht (2)steuerlicher Sicht (2)

• EinkommensteuerEinkommensteuer

- Veräußerungsgewinn wird versteuert- Veräußerungsgewinn wird versteuert -> nach Fünftelungsregelung oder halber Steuersatz (§ 16 EStG) nach Vollendung -> nach Fünftelungsregelung oder halber Steuersatz (§ 16 EStG) nach Vollendung

des 55. Lebensjahres oder dauernder Berufsunfähigkeit des Veräußerers gibt es des 55. Lebensjahres oder dauernder Berufsunfähigkeit des Veräußerers gibt es

einen Freibetrag (51.200 €) kann einmal im Erwerbsleben gewährt werden, falls der einen Freibetrag (51.200 €) kann einmal im Erwerbsleben gewährt werden, falls der

Veräußerungsgewinn höchstens 154.000 € ausmacht.Veräußerungsgewinn höchstens 154.000 € ausmacht.

-- Gestaltungsmöglichkeit:Gestaltungsmöglichkeit: Verkauf erfolgt zu Buchwerten (Fußstapfenmethode), Verkauf erfolgt zu Buchwerten (Fußstapfenmethode),

Nachfolger übernimmt ausgehend von der Bilanz die Buchwerte und die Schulden Nachfolger übernimmt ausgehend von der Bilanz die Buchwerte und die Schulden des Vorgängers und zahlt als Kaufpreis das ausgewiesene Eigenkapital.des Vorgängers und zahlt als Kaufpreis das ausgewiesene Eigenkapital.

Page 35: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3535

Unternehmensübergabe aus Unternehmensübergabe aus steuerlichen Gründen (3)steuerlichen Gründen (3)

• GrunderwerbssteuerGrunderwerbssteuer - werden bei der Veräußerung Grundstücke mit übertragen, so fällt - werden bei der Veräußerung Grundstücke mit übertragen, so fällt

Grunderwerbssteuer an. (ggw. 3,5 %)Grunderwerbssteuer an. (ggw. 3,5 %)

- steuerbefreit sind:- steuerbefreit sind:

• der Erwerb von Todes wegen der Erwerb von Todes wegen

• die Schenkung unter Lebenden die Schenkung unter Lebenden

• der Erwerb durch Miterben zur Nachlassteilung und der Erwerb durch Miterben zur Nachlassteilung und

• der Erwerb durch Ehegatten und Verwandte in gerade Linieder Erwerb durch Ehegatten und Verwandte in gerade Linie

Page 36: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3636

Erbschafts- und SchenkungssteuerErbschafts- und Schenkungssteuer

• Bei Erwerb von Todes wegen, Schenkung unter LebendenBei Erwerb von Todes wegen, Schenkung unter Lebenden - Betriebsvermögen wird auf der Grundlage der Steuerbilanzwerte - mit - Betriebsvermögen wird auf der Grundlage der Steuerbilanzwerte - mit

Ausnahme Grundstücke/Gebäude – bewertetAusnahme Grundstücke/Gebäude – bewertet - Grundstücke/Gebäude werden durch die Finanzämter einer gesonderten - Grundstücke/Gebäude werden durch die Finanzämter einer gesonderten

Bedarfsbewertung unterworfen in dem der Ertragswert neu berechnet wird, Bedarfsbewertung unterworfen in dem der Ertragswert neu berechnet wird, Werte liegen regelmäßig höher als die SteuerbilanzwerteWerte liegen regelmäßig höher als die Steuerbilanzwerte

• BetriebsvermögenBetriebsvermögen - bleibt bis zu einem Freibetrag von 256.000 € außer Ansatz- bleibt bis zu einem Freibetrag von 256.000 € außer Ansatz - der danach verbleibende Wert wird mit 60 % angesetzt- der danach verbleibende Wert wird mit 60 % angesetzt -> Voraussetzung:-> Voraussetzung:

Erwerber behält Betriebsvermögen mind. 5 Jahre und nimmt keine Erwerber behält Betriebsvermögen mind. 5 Jahre und nimmt keine Gewinnentnahmen von mehr als 52.000 € über die Summe der Gewinne Gewinnentnahmen von mehr als 52.000 € über die Summe der Gewinne und Einlagen vorund Einlagen vor

Page 37: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3737

Freibeträge bei Schenkungen und Freibeträge bei Schenkungen und ErbschaftenErbschaften

VerwandschaftsgradVerwandschaftsgrad Freibetrag in €Freibetrag in €

altaltFreibeträgeFreibeträge

neuneu

EhegatteEhegatte 307.000307.000 500.000500.000

Kinder, Kinder Kinder, Kinder verstorbener Kinderverstorbener Kinder

205.000205.000 400.000400.000

Kinder lebender KinderKinder lebender Kinder 205.000205.000 200.000200.000

Übrige Personen StKl.I –Übrige Personen StKl.I –übr.Enkel,Eltern beim übr.Enkel,Eltern beim Erwerb von Todes wegenErwerb von Todes wegen

51.20051.200 100.000100.000

Personen StKlII-Personen StKlII-Eltern,GeschwisterEltern,Geschwister

Personen StKLIII-Personen StKLIII-LebenspartnerLebenspartner

Übrige Personen StKlIIIÜbrige Personen StKlIII

10.30010.300

5.2005.200

5.2005.200

20.00020.000

500.000500.000

20.00020.000

Page 38: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3838

Steuersätze bei Schenkungen und Steuersätze bei Schenkungen und ErbschaftenErbschaften

Steuerlicher Wert in Steuerlicher Wert in €€

Alt - NeuAlt - Neu

Prozentsatz bei Prozentsatz bei Steuerklasse ISteuerklasse I

Alt - Alt - NeuNeu

Prozentsatz bei Prozentsatz bei Steuerklasse IISteuerklasse II

Alt - Alt - NeuNeu

Prozentsatz bei Prozentsatz bei Steuerklasse IIISteuerklasse III

Alt - Alt - NeuNeu

52.000 -----75.00052.000 -----75.000 77 12 -3012 -30 17 -3017 -30

256.000 -300.000256.000 -300.000 1111 17 -3017 -30 23 -3023 -30

512.000 -600.000512.000 -600.000 1515 22 - 3022 - 30 29 - 3029 - 30

5.113.000 - 5.113.000 - 6.000.0006.000.000

1919 27 - 3027 - 30 35 - 3035 - 30

12.783.000 -12.783.000 -13.000.00013.000.000

2323 32 - 5032 - 50 41 - 5041 - 50

25.565.000 -25.565.000 -26.000.00026.000.000

2727 37 - 5037 - 50 47 - 5047 - 50

DarüberDarüber 3030 40 - 5040 - 50 5050

Page 39: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

3939

FördermöglichkeitenFördermöglichkeiten

• Staat fördert Unternehmensübernahmen durch verschiedene Staat fördert Unternehmensübernahmen durch verschiedene öffentliche Finanzierungsprogramme und Beratungshilfenöffentliche Finanzierungsprogramme und Beratungshilfen

• Auskünfte erhalten Sie bei Ihren Hausbanken, IHK, HWK, Auskünfte erhalten Sie bei Ihren Hausbanken, IHK, HWK, Steuerberatern, AnwältenSteuerberatern, Anwälten

Page 40: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

4040

Notwendige Formalitäten (1)Notwendige Formalitäten (1)

Übergeber und auch Übernehmer sollten nachfolgende ÜbersichtÜbergeber und auch Übernehmer sollten nachfolgende Übersichtbeachten:beachten:• Steuerberater - Erstellung der Schlussbilanz und ggf. Ermittlung des Steuerberater - Erstellung der Schlussbilanz und ggf. Ermittlung des

Werts Werts• Rechtsanwalt - Erarbeitung Kauf- und ÜbertragungsvertragRechtsanwalt - Erarbeitung Kauf- und Übertragungsvertrag• Notar Notar - notarielle Beurkundung bei Übertragung von - notarielle Beurkundung bei Übertragung von

Grundstücken, von GmbH-Geschäftsanteilen, Grundstücken, von GmbH-Geschäftsanteilen, Aktien, notarieller Erbvertrag Aktien, notarieller Erbvertrag

• Bank Bank - Neuordnung der Kreditverpflichtungen - Neuordnung der Kreditverpflichtungen - Änderung der Sicherheiten/Bankgeschäften- Änderung der Sicherheiten/Bankgeschäften - Änderung der Konten, usw.- Änderung der Konten, usw.

Page 41: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

4141

Notwendige Formalitäten (2)Notwendige Formalitäten (2)

• HandwerkskammerHandwerkskammer - Handwerksrollenlöschung und - Handwerksrollenlöschung und

-neueintragung-neueintragung• GewerbeamtGewerbeamt - Anmeldung Betriebsänderung - Anmeldung Betriebsänderung• FinanzamtFinanzamt - Änderungsanmeldung - Änderungsanmeldung

- Übernehmer: neue Steuernummer- Übernehmer: neue Steuernummer• BerufsgenossenschaftBerufsgenossenschaft - Betriebsänderungsmeldung - Betriebsänderungsmeldung• GewerbeaufsichtsamtGewerbeaufsichtsamt - Änderungsmeldung - Änderungsmeldung• ArbeitsamtArbeitsamt - Anzeige Betriebsänderung - Anzeige Betriebsänderung• Deutsche Rentenversicherung - ÄnderungsmitteilungDeutsche Rentenversicherung - Änderungsmitteilung• VersicherungenVersicherungen - Änderungsmeldung bzw. ggf. - Änderungsmeldung bzw. ggf.

Kündigung Kündigung• Leasing-, Pacht-, Miet- u. Leasing-, Pacht-, Miet- u. - Änderungsmitteilung bzw. - Änderungsmitteilung bzw.

VersorgungsverträgeVersorgungsverträge Neuabschluss Neuabschluss

Page 42: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

4242

Typische Fehler bei der Typische Fehler bei der UnternehmensübergabeUnternehmensübergabe

• Wer die Fehler anderer kennt, sollte eigene bei sich vermeidenWer die Fehler anderer kennt, sollte eigene bei sich vermeiden - Die Betriebsübergabe wird unter Zeitdruck ohne langfristige Vorausplanung durchgeführt. Die Vor- und Nachteile - Die Betriebsübergabe wird unter Zeitdruck ohne langfristige Vorausplanung durchgeführt. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten können nicht ausreichend geprüft werden und im Ergebnis wird selten eine der verschiedenen Varianten können nicht ausreichend geprüft werden und im Ergebnis wird selten eine befriedigende Lösung erreicht.befriedigende Lösung erreicht. - Der Betrieb hat in den letzten Jahren vor der Übergabe an Wettbewerbsfähigkeit und damit Ertragskraft verloren, - Der Betrieb hat in den letzten Jahren vor der Übergabe an Wettbewerbsfähigkeit und damit Ertragskraft verloren,

da da z. B. notwendige Investitionen ausgeblieben sind.z. B. notwendige Investitionen ausgeblieben sind. - Innerhalb der Familie wurden nicht rechtzeitig die erbrechtlichen Fragen im Sinne des Erhalts des Unternehmens - Innerhalb der Familie wurden nicht rechtzeitig die erbrechtlichen Fragen im Sinne des Erhalts des Unternehmens geklärt.geklärt. - Im Hinblick auf die Forderung eines Kaufpreises gegenüber Fremden wird die eigene Altersvorsorge ohne - Im Hinblick auf die Forderung eines Kaufpreises gegenüber Fremden wird die eigene Altersvorsorge ohne ausreichende Berücksichtigung der Belastbarkeit des Übernehmers gesehen.ausreichende Berücksichtigung der Belastbarkeit des Übernehmers gesehen. - Die Auswahl und Vorbereitung des Nachfolgers erfolgt zu kurzfristig und speziell innerhalb der Familie mit nicht - Die Auswahl und Vorbereitung des Nachfolgers erfolgt zu kurzfristig und speziell innerhalb der Familie mit nicht genügender objektiver Bewertung der unternehmerischen Fähigkeiten des künftigen Betriebsinhabers.genügender objektiver Bewertung der unternehmerischen Fähigkeiten des künftigen Betriebsinhabers. - Es werden Teilbereiche, insbesondere die steuerlichen Fragen, in den Vordergrund gestellt und nicht eine - Es werden Teilbereiche, insbesondere die steuerlichen Fragen, in den Vordergrund gestellt und nicht eine Gesamtlösung unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Betriebsübergabe angestrebt.Gesamtlösung unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Betriebsübergabe angestrebt.

Um eine für alle Seiten befriedigende Lösung bei einer anstehenden Betriebsübergabe zu erzielen, sollte diese Um eine für alle Seiten befriedigende Lösung bei einer anstehenden Betriebsübergabe zu erzielen, sollte diese unbedingt rechtzeitig unter Nutzung von neutralen Beratungsmöglichkeiten vorbereitet werden.unbedingt rechtzeitig unter Nutzung von neutralen Beratungsmöglichkeiten vorbereitet werden. Die Zielstellung lautet zusammengefasst, eine möglichst rentablen Betrieb zu einem angemessenen Preis an einen Die Zielstellung lautet zusammengefasst, eine möglichst rentablen Betrieb zu einem angemessenen Preis an einen qualifizierten Nachfolger bei gleichzeitiger Erbregelung innerhalb der Familie zu übertragen. Die Betriebs- und qualifizierten Nachfolger bei gleichzeitiger Erbregelung innerhalb der Familie zu übertragen. Die Betriebs- und Rechtsberatung Ihrer Handwerkskammer möchte Sie dabei unterstützen.Rechtsberatung Ihrer Handwerkskammer möchte Sie dabei unterstützen.

Page 43: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

4343

Das FazitDas Fazit

Vermeiden Sie, dass Ihr Lebenswerk und Ihr Nachruhm Vermeiden Sie, dass Ihr Lebenswerk und Ihr Nachruhm durch Nichtstun oder undurchdachte Gestaltung bei der durch Nichtstun oder undurchdachte Gestaltung bei der

Unternehmensnachfolge gefährdet werden. Sprechen Sie Unternehmensnachfolge gefährdet werden. Sprechen Sie das Thema innerhalb der Familie an und/oder holen Sie das Thema innerhalb der Familie an und/oder holen Sie

fachkundige Beratung bei einem auf das Erbrecht und die fachkundige Beratung bei einem auf das Erbrecht und die Unternehmensnachfolge spezialisierten Rechtsanwalt oder Unternehmensnachfolge spezialisierten Rechtsanwalt oder

Notar ein.Notar ein.

Beginnen Sie zügig mit der Umsetzung. 10.000 € Honorar Beginnen Sie zügig mit der Umsetzung. 10.000 € Honorar tun Ihrer Familie weniger weh, als 100.000 € vermeidbare tun Ihrer Familie weniger weh, als 100.000 € vermeidbare

Steuerzahlungen oder überflüssiger Streit nach dem Steuerzahlungen oder überflüssiger Streit nach dem Erbfall.Erbfall.

Page 44: 1 Unternehmensnachfolge Wissen für Unternehmen Die wichtigsten Schritte zur Planung und Durchführung einer Unternehmensnachfolge RA Uwe Ibendorf IHK Zu

4444

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

www.wigu-eurojuris.de