20
6 Buchhaltung – das kann ich auch! Was soll das Buch? Wozu noch ein Lehrbuch? 1 1 . . W WA A S S S S O O L L L L D DA A S S B BU U C C H H ? ? W W O OZ Z U U N N O OC C H H E E I I N N L L E E H H R R B BU U C C H H ? ? Als ich mit Anfang Zwanzig Binnenhandel studierte, gehörte auch ein Kurs in Buchhaltung zum Lehrstoff. Ich war wahnsinnig interessiert, habe mich wirklich auf das Fach gefreut und ging voller Elan an die Sache heran. Nach dem dritten oder vierten Seminar war es aber aus, denn ich verstand kein Wort! Die Buchhaltung erwies sich als theoretischer und überaus langweiliger Stoff. Ich „cancelte“ das Fach, das heißt, ich ging einfach nicht mehr hin. Diese Entscheidung traf ich allerdings nicht allein, auch viele andere Studenten blieben dem Kurs fern. Dies hatte den unangenehmen Effekt, dass kurz vor Beendigung des Kurses von der Uni entschieden wurde, dass anstatt der Ausstellung einer Teilnahmebestätigung ohne Prüfung nunmehr eine schriftliche Prüfung zu absolvieren sei. Jetzt war guter Rat teuer! Wie sollte ich – nachdem ich dieses Fach nicht besucht hatte – eine Prüfung schaffen? Die Lösung war folgende: ich ließ mir von einem Mitstudenten die Aufstellung einer Eröffnungsbilanz erklären und hoffte, damit ausreichend Punkte zum „Bestanden“ zu erreichen, was dann auch glücklicherweise der Fall war. Damals sagte ich mir: „Was ich auch immer im Beruf machen werde, niemals etwas mit Buchhaltung!!!“ Nachdem ich einige Jahre Berufserfahrung gesammelt hatte, ergab sich eine neue berufliche Aufgabe. Dazu waren jedoch – wieder einmal – Buchhaltungskenntnisse erforderlich. Flugs belegte ich einen Abendkurs und stellte fest, dass sich seit meinem Studium eigentlich nichts geändert hatte. Das Fach war so langweilig und öde, ich saß im Unterricht und staunte, was andere Kursteilnehmer so alles wußten, und wovon ich noch nicht einmal etwas gehört hatte (obwohl ich doch im gleichen Raum anwesend war…). Es mußte also am Fach liegen! Im Berufsleben konnte ich mich der Buchhaltung dann doch nicht länger entziehen. Im Laufe der Zeit begriff ich step by step das System, meine Arbeit beinhaltete in zunehmendem Maße Buchhaltungsarbeiten – und irgendwann, nach weiteren zehn Jahren als kaufmännischer Leiter in einem mittelständischen Unternehmen, meldete ich schließlich mein Gewerbe an: Ausgerechnet als Buchhalter! Manchmal spielt das Leben eben so verrückt! Dabei bekam ich auch Gelegenheit, als Seminartrainer Buchhaltung zu unterrichten. Ich verwendete natürlich zunächst die üblichen Lehrbücher und Anleitungen der Berufsausbildung für meinen Unterricht.

1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

6  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  WWaass ssoollll ddaass BBuucchh?? WWoozzuu nnoocchh eeiinn LLeehhrrbbuucchh??

 

11.. WWAASS SSOOLLLL DDAASS BBUUCCHH?? WWOOZZUU NNOOCCHH EEIINN LLEEHHRRBBUUCCHH??

Als  ich mit Anfang  Zwanzig  Binnenhandel  studierte,  gehörte  auch  ein Kurs  in Buchhaltung zum Lehrstoff.  Ich war wahnsinnig  interessiert, habe mich wirklich auf das Fach gefreut und ging voller Elan an die Sache heran. Nach dem dritten oder vierten Seminar war es aber aus, denn ich verstand kein Wort! Die Buchhal‐tung erwies sich als theoretischer und überaus  langweiliger Stoff.  Ich „cancelte“ das Fach, das heißt, ich ging einfach nicht mehr hin. Diese Entscheidung traf ich allerdings nicht allein, auch viele andere Studenten blieben dem Kurs fern.  Dies hatte den unangenehmen Effekt, dass kurz vor Beendigung des Kurses von der Uni entschieden wurde, dass anstatt der Ausstellung einer Teilnahmebestäti‐gung ohne Prüfung nunmehr eine  schriftliche Prüfung  zu absolvieren  sei.  Jetzt war guter Rat teuer! Wie sollte ich – nachdem ich dieses Fach nicht besucht hatte – eine Prüfung schaffen? Die Lösung war  folgende:  ich  ließ mir von einem Mitstudenten die Aufstellung einer Eröffnungsbilanz erklären und hoffte, damit ausreichend Punkte zum „Be‐standen“ zu erreichen, was dann auch glücklicherweise der Fall war. Damals sag‐te  ich mir:  „Was  ich  auch  immer  im  Beruf machen werde,  niemals  etwas mit Buchhaltung!!!“  Nachdem  ich  einige  Jahre  Berufserfahrung  gesammelt  hatte,  ergab  sich  eine neue berufliche Aufgabe. Dazu waren  jedoch – wieder einmal – Buchhaltungs‐kenntnisse erforderlich. Flugs belegte  ich einen Abendkurs und stellte fest, dass sich  seit meinem  Studium  eigentlich  nichts  geändert  hatte.  Das  Fach  war  so langweilig und öde,  ich saß  im Unterricht und staunte, was andere Kursteilneh‐mer so alles wußten, und wovon  ich noch nicht einmal etwas gehört hatte  (ob‐wohl ich doch im gleichen Raum anwesend war…). Es mußte also am Fach liegen! Im Berufsleben konnte ich mich der Buchhaltung dann doch nicht länger entzie‐hen. Im Laufe der Zeit begriff ich step by step das System, meine Arbeit beinhal‐tete in zunehmendem Maße Buchhaltungsarbeiten – und irgendwann, nach wei‐teren zehn Jahren als kaufmännischer Leiter  in einem mittelständischen Unter‐nehmen, meldete ich schließlich mein Gewerbe an: Ausgerechnet als Buchhalter! Manchmal spielt das Leben eben so verrückt! Dabei bekam ich auch Gelegenheit, als Seminartrainer Buchhaltung zu unterrich‐ten. Ich verwendete natürlich zunächst die üblichen Lehrbücher und Anleitungen der Berufsausbildung für meinen Unterricht. 

Page 2: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

7  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   WWaass ssoollll ddaass BBuucchh?? WWoozzuu nnoocchh eeiinn LLeehhrrbbuucchh??

Irgendwann stellte  ich  jedoch fest, dass meine Seminarteilnehmer genauso hilf‐ und orientierungslos  im Unterricht  saßen wie  ich bei meinen  früheren eigenen  Versuchen,  die  Buchhaltung  zu  erlernen.  Ja,  selbst mir  als  Buchhalter  fiel  es schwer, manche Inhalte dieser Lehrmaterialien gleich zu verstehen! Von Kurs zu Kurs veränderte ich behutsam den Lehrinhalt und meine Methodik – und siehe da! – Buchhaltung war gar nicht so schwer! Man konnte es verstehen, ja es konnte  sogar Spaß machen! Es kam also nur auf einen anderen  „Ansatz“ beim Unterricht an!  Als Lehrer habe  ich  inzwischen viele Kursstunden unterrichtet. Und  irgendwann habe ich mir gesagt: „Hey Mann, ich verwende meinen eigenen Lehrstoff, eigene Overhead‐Folien,  eigene  Beispiele,  eigene  Präsentationen. Wozu  brauche  ich denn noch die berühmten Lehrbücher?“ Die handelsüblichen Lehrbücher waren eigentlich nichts weiter als „Ergänzung“, die nicht einmal ansatzweise das  Inte‐resse der Kursteilnehmer fanden.  Warum nehme ich nicht meine eigenen Erfah‐rungen her und verfasse selber ein „Lehrbuch“, ein Lehrbuch, das man verstehen kann, ein Lehrbuch, das die Erfahrungen und Bedürfnisse meiner Seminare wi‐derspiegelt, ein Lehrbuch, das wirklich das  ist, was der Name  „Lehrbuch“  aus‐sagt: ein Buch zum Lehren und zum Lernen!  Und hier  ist es nun: ein Lehrbuch  für die  jenigen, die  Interesse an der Buchhal‐tung  haben  und  es  lernen wollen  –  entweder mit  Lehrerbegleitung  oder  allein daheim. Ein Lehrbuch auch für diejenigen, die kein Interesse an der Buchhaltung haben,  sich  aber  damit  beschäftigen müssen,  weil  es  ein  Lehrplan  einer  Be‐rufsausbildung so vorsieht.    

 

Kufstein, Frühjahr 2009 

Page 3: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

8  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

22.. DDIIEE GGRRUUNNDDLLAAGGEENN

Womit beginnen wir? Richtig, mit den Grundlagen, wie überall. Doch was  sind denn Grundlagen der Buchhaltung? Vielleicht beantwortet man zunächst Fragen wie  z.B.: Wie mache  ich  eigentlich  Buchhaltung? Oder:  was  ist  Buchhaltung? Welche Gesetze gibt es? Wem nützt denn die Buchhaltung überhaupt? Derartige Fragestellungen  gibt  es  noch  eine  ganze Reihe. Meine wichtige  Einstiegsfrage lautet: Warum? Warum gibt es Buchhaltung, warum machen sich Menschen die Mühe, so kom‐plizierte Verfahren zu praktizieren? Dazu fällt mir folgender Witz ein:                    Was sagt dieser Witz denn konkret aus? Dass Buchhalter allesamt Betrüger und reich sind? Oder dass Chefs allesamt keine Ahnung von der Buchhaltung haben? Oder aber, dass es  in Unternehmen viele Prozesse gibt, über die man besser ei‐nen Überblick hat?  Dass man wissen muss, was wie und wo „läuft“, was mit dem Geld und der Ware los ist.  Dies soll unser Ansatz bei der Besprechung der Grundlagen sein!   

Der Chef ruft den Buchhalter zu sich und sagt:“Sie sind entlassen!  Ich bin drauf gekommen, dass Sie mich betrogen haben! Der Firma geht´s schlecht, Sie  verdienen  nur  soundsoviel,  besitzen  aber  eine  Yacht  im Mittelmeer,  zwei  Sportwagen,  ein  Haus,  eine  Ferienwohnung,  Pfer‐de,…!  Sie müssen mich  betrogen  haben!  Beweisen  kann  ich´s  nicht, aber trotzdem: packen Sie Ihren Kram und verschwinden Sie, der neue Buchhalter fängt sofort an!“ Darauf sagt der Buchhalter:“Aber Chef. Sie sagen es  ja selbst, bewei‐sen können Sie mir gar nichts. Aber ich habe eine Yacht im Mittelmeer, zwei Sportwagen, ein Haus, eine Ferienwohnung, Pferde,…! Ich würde mir die Kündigung an Ihrer Stelle noch mal überlegen, denn dieser neue Buchhalter, hat der denn auch schon eine Yacht  im Mittelmeer, zwei Sportwagen, ein Haus, eine Ferienwohnung, Pferde,…?“ 

Page 4: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

9  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Wer hat denn die Übersicht über das alles? Wer weiß, wieviel wann an wen zu bezahlen ist? Wer weiß, wieviel wann als Geldeingang von wem zu erwarten ist? Und wer weiß, wieviel übrig bleibt, wenn alle Lieferanten und Löhne bezahlt sind und wenn alle Kunden bezahlt haben? Reicht es noch für´s Finanzamt? 

22..11 DDIIEE  WWIIRRTTSSCCHHAAFFTTLLIICCHHEE  TTÄÄTTIIGGKKEEIITT  DDEESS  BBEETTRRIIEEBBEESS  

Was geschieht denn so in einem Betrieb während des ganzen Tages?  Als erstes werden Waren, Rohstoffe, Materialien usw. eingekauft. Anschließend werden diese sortiert, gelagert oder sonst  irgendwie bearbeitet. Und schließlich soll das Ganze wieder verkauft werden – sinnvollerweise mit Gewinn!  Vielleicht  verwendet  der  Betrieb  dazu  eine  Lagerhalle,  ein Geschäft  oder  eine Werkhalle. Es wird Personal beschäftigt, das die Warenlieferung annimmt und im Lager verteilt. Vielleicht fährt dort ein Gabelstapler, oder es gibt eine Sortierma‐schine, einen Computer oder einen LKW.  

Wer macht die Bestellung?   Ein Einkaufsmitarbeiter mit Telefon und Faxgerät?   Wer berechnet den Lohn, wer verkauft denn die Ware, bekommt der Ver‐käufer auch Geld dafür?  

Wie  und wann werden  die  eingekauften Materialien  und Waren  bezahlt, von welchem Geld?  

Was ist mit den Kunden? ‐ Wann und wieviel müssen diese an den Betrieb bezahlen?  

Wie wird eigentlich der LKW finanziert?   Ist er bereits bezahlt, geleast oder wird monatlich ein Bankkredit zurück‐gezahlt? ‐ Mit Zinsen?  

Und das Finanzamt?  ‐ Das möchte  ja  irgendwelche Steuern vom Betrieb. Wann denn, wieviel überhaupt, mit welchem Recht?  

Wenn die Ware  verkauft wird,  zu welchem Preis? Es muss  ja  soviel  sein, dass der Materialeinkauf bezahlt werden kann, ebenso die Arbeiter  in der Werkhalle und die Angestellten im Büro! Und die Tankrechnung vom LKW, die  Reparaturrechnung  vom  Installateur,  der  letzten  Dienstag  die  WC‐Verstopfung  im  Büro  repariert  hat! Die  Telefongesellschaft möchte  ihre Telefonrechnung bezahlt haben, die Bank möchte Zinsen und die Rückzah‐lung vom Kredit… 

 So könnte die Fragestellung noch ein ganzes Stück weitergehen. Fassen wir zusammen: 

Page 5: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

10  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Genau darum geht  es: um die Übersicht, was unterm Strich übrigbleibt! Ohne diese Übersicht kann der Chef keine Entscheidungen  treffen. Welche Entschei‐dungen sind damit gemeint?  Die Unternehmensleitung muss ständig Entscheidungen treffen, z.B.:  

Kaufe ich die Rohstoffe vielleicht zu teuer ein?  Ist der Verkaufspreis überhaupt hoch genug?  Wird das Personal richtig eingesetzt, sind die Lohnkosten okay?  Können irgendwelche Kosten eingespart werden?  Sind neue Investitionen erforderlich und wie werden diese bezahlt?   Soll ein Kredit aufgenommen werden oder reicht das Geld auf dem Bank‐konto? 

 Schauen wir uns das einmal als Grafik an:                    

Abbildung: Der Betrieb 

 Wie wir  sehen  können,  bestehen  viele Beziehungen  zwischen  Lieferanten, Be‐trieb  und  den  Kunden.  Arbeitskräfte möchten  ihren  Lohn  haben,  Banken  den Kredit zurück gezahlt bekommen (inklusive der Bankzinsen), der Betrieb möchte Geld für seine Verkäufe erhalten undundund. 

Betrieb: Warenan-nahme, Lagerung, Be-arbeitung, Lagerung der fertigen Produkte

Verkauf an Kunden

Einkauf von Rohstoffen,

Material, Arbeitern

BBaannkk-- KKrreeddiittee

Bankkonto des

Betriebes

€uro

€uro: Bezahlung an Lieferanten, Bank, Arbeiter

€uro:

Bezah-lung vom Kunden

Page 6: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

11  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Das betriebliche Rechnungswesen hat als Aufgabe die zahlenmäßige Erfas-sung betrieblicher Vorgänge.

Komplett unübersichtlich würde die Abbildung werden, wenn noch die Kranken‐kasse, das Finanzamt, das Gericht  (z.B. bei Lohnpfändungen), die Leasingbank für  den  LKW  und weitere Geschäftspartner  im  In‐  und  Ausland  eingezeichnet werden sollten! Stark  vereinfacht  kann man  feststellen, dass es  sehr  viele  finanzielle Prozesse, Kalkulationen von Preisen, Güterströme und weitere Überlegungen der Betriebs‐leitung gibt, damit die  richtigen Entscheidungen getroffen werden und der Be‐trieb erfolgreich wirtschaften kann. In diesem Zusammenhang sprechen wir  ins‐gesamt vom „Betrieblichen Rechnungswesen“.   

22..22 DDAASS  BBEETTRRIIEEBBLLIICCHHEE  RREECCHHNNUUNNGGSSWWEESSEENN  Welche Aufgabe hat das Betriebliche Rechnungswesen? 

      

   Wichtig  ist dabei das Wort  „zahlenmäßig“. Es geht also nicht um die Beschrei‐bung  irgendwelcher  Prozesse mit Worten  (z.B.  „Der Umsatz  im  Juni war  sehr schön.“), sondern um die Verwendung von Zahlen. Ein Beispiel wäre „100 Euro“, 100 ist die Zahl und Euro ist die Einheit. Beides gehört zusammen. Wenn man al‐so  irgendeinen Wert aufschreibt, so darf man die Angabe der Einheit nicht ver‐gessen! So könnte die Zahl „100“ vieles bedeuten: vielleicht 100,‐ Euro oder 100,‐ Dollar, 100 Eierkuchen… Also bitte niemals die Angabe der Einheit vergessen!  Das betriebliche Rechnungswesen umfasst vier große Teilbereiche:  

a) Buchhaltung (BH) - Hier werden Vermögen und Schulden des Unternehmens und  ihre Verän‐

derungen erfasst. Was das genau  ist, werden wir noch besprechen, denn das ist ja Gegenstand dieses Buches. 

b) Kostenrechnung (KR) - Ohne Kostenrechnung  ist es dem Unternehmen nicht möglich, die Preise 

zu kalkulieren, denn wenn man nicht weiß, wie hoch eigentlich insgesamt 

!

Page 7: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

12  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

die Kosten sind, wie will man dann wissen, zu welchem Preis die Ware ver‐kauft werden muss? 

c) Statistik - Hier nimmt man die Zahlen und Werte aus der Buchhaltung und der Kos‐

tenrechnung, bereitet sie mathematisch nach verschiedenen Verfahren auf und  vergleicht  sie miteinander. Man  kann  z.B.  einen Vergleich  zwischen zwei verschiedenen Zeiträumen (z.B. das Jahr 2007 mit dem Jahr 2008; der Monat Mai 2007 mit dem Monat Mai 2008;…) anstellen oder aber auf ein bestimmtes  Datum,  den  sogenannten  Stichtag,  beziehen  (z.B.  per 31.12.2007 und per 31.12.2008). „Per“ bedeutet in diesem Falle „am“.  

- Das erstere Beispiel (also den Zeitraum) nennt man auch zeitraumbezogen, den Stichtagsvergleich nennt man auch zeitpunktbezogen. 

d) Planung - Hier geht es um die zukünfige Entwicklung des Unternehmens. Man über‐

legt also, wie die Zukunft sein wird, ob man vielleicht mehr Arbeitskräfte einstellen  sollte, welche Produkte man  verkaufen  kann,  ob  Investitionen vorgenommen werden müssen usw.  

- Für eine gute Planung sind viele Überlegungen notwendig. Dazu verwen‐det man auch Zahlen aus der Statistik  (also aus der Vergangenheit), aus der Kostenrechnung und der Buchhaltung. 

  

22..33 DDIIEE  AAUUFFGGAABBEENN  UUNNDD  IINNTTEERREESSSSEENNTTEENN  DDEERR  BBUUCCHHHHAALLTTUUNNGG  Wozu wird die Buchhaltung nun genau verwendet? Zunächst einmal dient sie der Unternehmensleitung als Grundlage für die vielen tagtäglich zu treffenden betrieblichen Entscheidungen als Entscheidungsgrund‐lage (siehe dazu Pkt. 2.1.).  Die betriebliche Entwicklung wird u.a. auf der Basis von Zahlen aus der Buchhal‐tung (natürlich im Zusammenwirken mit den anderen drei Bestandteilen des be‐trieblichen Rechnungswesens: Kostenrechnung, Statistik und Planung) realisiert. Es werden Maßnahmen  festgelegt, die die weiteren  Investitionen, den Ausbau von Forschung oder Produktion usw., die „Eroberung“ neuer Absatzmärkte (z.B. im Ausland), die Ausschüttung von Gewinn an die Eigentümer oder aber auch die Einstellung  des  Geschäftsbetriebes  (wenn  das  Unternehmen  nicht  mehr  gut läuft) betreffen.  

Page 8: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

13  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Dies  ist eine nach  innen gewandte Seite der BH. „Nach  in‐nen“  bedeutet,  dass  der  Betrieb  (d.h.  alle  Eigentümer  und Mitarbeiter) selbst an den Daten der BH interessiert ist. Auch die  Angestellten  des  Unternehmens  wollen  wissen,  ob  es dem Betrieb gut geht. (Wie sicher ist mein Arbeitsplatz?) 

      

  

 Darüber  hinaus  hat  die  Buchhaltung  folgende  weitere  wichtige  Funktion:  sie dient der Vermögensfeststellung des Betriebes. Hierbei wird berechnet, wie viel Vermögen der Betrieb besitzt und wie viele Schulden er noch zu begleichen hat. Vereinfacht  kann man  fragen: wie  reich  ist  der Betrieb  denn  eigentlich? Diese Frage beantwortet die Bilanz genau.  Ebenso wird durch die Buchhaltung festgestellt, ob das Unternehmen erfolgreich gewirtschaftet hat oder nicht. Das nennt man dann Erfolgsermittlung. Hierbei geht es um den Gewinn oder den Verlust. Hat der Betrieb erfolgreich gearbeitet, so errechnet sich ein Gewinn. Wenn die Kosten höher waren als der Umsatz, so entsteht ein Verlust. Sicherlich haben Sie den Begriff  „GuV“, d.h. Gewinn‐ und Verlustrechnung,  irgendwo  schon  einmal  gehört. Der  „Erfolg“ wird mittels der GuV ermittelt. Die Gewinn‐ und Verlustrechnung  ist neben der Bilanz ein weite‐rer Bestandteil des Jahresabschlusses.  Wenn man weiß, wie hoch der Gewinn  ist, so kann man einerseits eine Gewinn‐ausschüttung an die Eigentümer festlegen. Andererseits wird man die darauf an‐fallende Gewinnsteuer  berechnen  können. Die Gewinnsteuer  hat  viele Namen und  hängt  von  der  Rechtsform  des Unternehmens  ab:  so  gibt  es  die  Einkom‐mensteuer (E oder ESt), aber auch z.B. die Körperschaftsteuer (KöSt). Doch das geht bereits ins Steuerrecht und betrifft uns nur am Rande.  Eine andere zu berechnende Steuer wäre zum Beispiel die Umsatzsteuer. Auch hierfür ist die Buchhaltung zuständig. Diese Steuern  sind an das Finanzamt abzuführen. Dazu gibt es genaue Regeln und Vorschriften, aber auch Terminvorgaben. Diese Regeln sind in den verschie‐denen Steuergesetzen und Verordnungen festgeschrieben und  jeder Steuerzah‐ler  ist  gut  beraten,  diese  Vorschriften  exakt  einzuhalten,  denn  sonst  kann  es empfindliche  Strafen  geben! Und weil  diese  Vorschriften  und  Regeln  ziemlich kompliziert sind und sich auch ständig ändern, ist es schwierig, ohne die Hilfe ei‐

Page 9: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

14  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Wir sprechen hier von Interessenten der Buchhaltung, die au‐ßerhalb des Betriebes sind. Dies können das Finanzamt, Ban‐ken oder andere Darlehensgeber wie Lieferanten (Lieferan‐tenkredit) sein. In diesem Zusammenhang spricht man neben dem Finanzamt von den sogenannten „Gläubigern“. 

nes Buchhalters  oder Steuerberaters  alles  richtig  zu machen,  genauso wie der Gesetzgeber es vorschreibt. Manchmal ist der Gesetzestext auch nicht ganz ein‐deutig formuliert und dann streiten sich Finanzamt und Steuerberater, was nun richtig oder falsch ist.  Zusammenfassend kann man sich also merken, dass die Buchhaltung als Grund‐lage für die Besteuerung und auch als Beweismittel dient: mit ihr wird die Rich‐tigkeit der berechneten Steuern „bewiesen“. Dies kontrolliert das Finanzamt mit den  so genannten  „Steuerprüfungen“ oder  „Betriebsprüfungen“. Dabei  kommt mindestens ein Finanzbeamter  in das Unternehmen,  legt einen Prüfungsauftrag vor,  der  genau  beschreibt,  welche  Steuern  (z.B.  Umsatzsteuer,  Einkommen‐steuer…) für welchen Zeitraum (z.B. Mai 2008 bis August 2008 oder Wirtschafts‐jahre 2006 bis 2008) geprüft werden. Der Unternehmer hat dann dem Finanzbe‐amten  einen Arbeitsplatz  zur Verfügung  zu  stellen und  ihm  alle Belege  (die  in Ordnern abgelegt oder sonstwie archiviert worden sind) zur Einsicht und Kontrol‐le zu übergeben. Das Finanzamt erhält nun die Steuern, demnach hat auch das Finanzamt ein großes Interesse an der Buchhaltung der Unternehmen. Es soll ja überprüfbar sein, ob der Steuerbetrag, den das Unternehmen an das Finanzamt „abführt“  (so heißt das, wenn Steuern bezahlt werden), auch  richtig berechnet worden ist!  Was  ist mit Kreditgebern wie Banken oder Privatpersonen, die dem Unterneh‐men Geld geliehen haben? Der Lieferant, der die Ware geliefert hat und nun auf seine Bezahlung  in 30 oder 45 Tagen wartet? Wie hoch  ist deren Risko,  ihr Geld nicht mehr zurück zu bekommen? Geben sie noch einen weiteren Kredit,  liefern sie weitere Ware, ohne dass der alte Kredit oder die bereits gelieferte Ware erst einmal bezahlt werden? Hier geht es für das Unternehmen um den Nachweis sei‐ner Kreditwürdigkeit. Auch dies  sind also an der BH  interessierte  Institutionen und Personen. Genau wie das Finanzamt gehören sie allerdings nicht zum Betrieb selbst, sondern sind sozusagen „neben“ dem Betrieb. Das nennt man „außen“.  

         

Page 10: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

15  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Warum diese nun ausgerechnet „Gläubiger“ heißen, wer weiß? Vielleicht weil sie glauben, dass sie ihr Geld irgendwann mal wieder bekommen?   

22..44 BBEESSTTIIMMMMUUNNGGEENN  UUNNDD  GGEESSEETTZZEE  Es gibt also eine Reihe von Gesetzen und Regelungen, die genau vorschreiben, was für eine ordnungsgemäße Buchhaltung alles einzuhalten ist. In Österreich existieren folgende wichtige Bestimmungen:  

• UGB (Unternehmensgesetzbuch) • UStG (Umsatzsteuergesetz) • EStG (Einkommensteuergesetz) • BAO (Bundesabgabenordnung) • RLG (Rechnungslegungsgesetz) • Betrugsbekämpfungsgesetz • BiBuG (Bilanzbuchhaltungsgesetz) 

 Bis  auf  das  BiBuG  beinhalten  alle  genannten Gesetze  und Verordnungen Vor‐schriften zu formellen und steuerrechtlichen Fragen der Buchhaltung. Das BiBuG dagegen  ist ein Gesetz, welches den Beruf des Buchhalters „regelt“. Hier  findet man Aussagen zum Berufsbild des Buchhalters, zur Aus‐ und Weiterbildung und zu Qualitätsanforderungen an die Tätigkeit eines Bilanzbuchhalters. Daneben gibt es natürlich noch viele weitere gesetzliche Bestimmungen, die  ir‐gendwelche Aussagen zur Buchhaltung und Steuerberechnung machen. Mittler‐weile  sind  es  so  viele, die  obendrein noch permanent  erneuert oder  verändert werden,  dass  selbst  Buchhalter,  Steuerberater  und  Finanzbeamte  manchmal nicht alle Gesetze, Verordnungen, Bestimmungen, Entscheidungen usw. kennen. Deshalb spricht man auch davon, dass unser Steuerrecht viel zu kompliziert  ist und stark vereinfacht werden müsste. Aber das ist natürlich nicht so einfach, aus‐serdem – wenn es ein einfaches Steuerrecht gäbe, so dass es jeder verstehen und seine Steuererklärung selber ausfüllen könnte – wer bräuchte dann noch die vie‐len Beamten, Buchhalter und Steuerberater?   Eine wichtige Frage ist noch zu klären: Was passiert denn, wenn die gesetzlichen Vorschriften nicht eingehalten werden? Der Gesetzgeber  ist da unerbittlich: bei Verstößen  gegen  die  gesetzlichen  Vorschriften  gilt  die  Buchhaltung  als  nicht ordnungsgemäß!  

Page 11: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

16  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Die Folgen können verschieden ausfallen: • Völliger Verlust von steuerlichen Vergünstigungen  (z.B. werden ge‐

ringe Vorauszahlungsbescheide der ESt drastisch erhöht usw.)! • Die gesamte Buchhaltung wird nicht mehr als Beweismittel und als 

Berechnungsgrundlage für die Steuern anerkannt! • Das FA schätzt das Betriebsergebnis anhand von vergleichbaren Be‐

trieben und setzt dementsprechend die Steuerlast fest! • Es kann hohe Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen geben! 

  

22..55 BBEELLEEGGEE  UUNNDD  AABBLLAAGGEE  In der Buchhaltung sprechen wir von Buchhaltungsbelegen, oder einfach nur kurz „Belegen“. Ein Beleg  ist nichts anderes als ein Stück Papier, auf dem etwas ge‐schrieben steht. Eine für die Buchhaltung wichtige Belegart ist die Rechnung, ab‐gekürzt  „RE“  oder  „Rg“.  Es  gibt  die  Eingangsrechnung  („E‐RE“),  das  ist  eine Rechnung, die  in den Betrieb „eingeht“, hineinkommt, z.B. von „außen“ mit der Post gebracht wird. Der Betrieb hat eine Ware oder Leistung gekauft und erhält nun vom Lieferanten dafür die Rechnung, eben die E‐RE. Hat der Betrieb dage‐gen einen Verkauf getätigt, so möchte er gerne von seinem Kunden die Bezah‐lung dafür erhalten. Deshalb wird eine RE geschrieben und dem Kunden überge‐ben. Der Kunde muss nun den RE‐Betrag überweisen. Solche Rechnungen wer‐den als „A‐RE“, Ausgangs‐Rechnungen, bezeichnet.  Andere  Belegarten  sind  die  Kontoauszüge  des  Bankkontos  oder  monatliche Lohnlisten,  alle  Inventurbelege,  aber  auch  Belege  über  Privatentnahmen  des Chefs. Der Chef als Inhaber eines Unternehmens bekommt ja nicht wie ein Arbei‐ter oder Angesteller sein Geld pünktlich am 15. des Monats auf´s Konto überwie‐sen. Da er aber ebenfalls Geld braucht, um einzukaufen und zu leben, entnimmt er aus der Kasse oder vom betrieblichen Bankkonto Geld. Dieser Vorgang wird dann  „Privatentnahme“  genannt. Wenn  er Geld  vom Bankkonto  abhebt,  dann erscheint dieser Vorgang auf dem nächsten Kontoauszug der Bank und kann vom Buchhalter entsprechend verbucht werden.   Entnimmt er das Geld aber bar aus der Kasse, so ist darauf zu achten, dass er da‐für einen Zettel in die Kasse legt, auf dem das Datum, der entnommene Bargeld‐betrag  sowie  seine  Unterschrift  stehen.  Dadurch  wird  sichergestellt,  dass  der Kassenbestand immer stimmt, auch wenn Bargeld entnommen worden ist. Für  

Page 12: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

17  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Externer Beleg (kommt von au-ßen)

Interner Beleg (innerbetrieblich erstellt)

• E-RE

• Kontoauszug der Bank

• Gutschrift über eine E-RE

• Privatentnahme vom Chef

• Lohn- und Gehaltslisten

• Inventurlisten

das entnommene Bargeld gibt es dann einen  „Beleg“ über die Privatentnahme durch den Chef. Sekretärinnen sollten  immer darauf achten, dass der Chef auch wirklich  sofort den vollständig ausgefüllten Entnahmebeleg  in die Kasse hinein gibt, denn wenn in der Zwischenzeit die Telefone klingeln, einige Faxe und unzu‐friedene Kunden dazwischen kommen – wer erinnert sich dann noch am Abend, ob der Chef mittags 100,‐ Euro oder vielleicht doch 120,‐ Euro entnommen hat?  Es werden zwei Gruppen von Belegen unterschieden: Die externen (von außen kommenden) und die internen Belege:             Tabelle: Belegarten (Beispiele) 

 Im Laufe der Zeit kommen da so einige Belege  im Büro zusammen. Wenn man hier  nicht  ein  praktisches  Ablagesystem  verwendet,  so  findet man  bald  nicht mehr, wonach man sucht. Deshalb werden Belege  in Ordnern abgelegt. Da gibt es  z.B. Ordner  für  E‐RE  im Monat  Januar,  Februar,…oder Ordner  für A‐RE  im 1.Quartal des Jahres usw. Weitere Ordner sind der Bankordner, der Kassenordner oder  ein  Lieferscheinordner.  Ebenfalls  geordnet  werden  Geschäftsbriefe,  z.B. nach Namen sortiert (alfabetisch).  Die Ablage kann in drei verschiedene Systeme unterteilt werden:  

a) Alfabetisch (Namen mit A…, B…) b) numerisch (nach Datum im Monat 1, 2, Quartal 1,…) oder c) alfanumerisch  (Kombination von Zahlen und Buchstaben, z.B. Namen 

von A bis M im 1.Quartal…)  

Lieferscheine und Geschäftsbriefe  sind  zwar ebenfalls wichtige Unterlagen des Betriebes und müssen aufbewahrt werden, haben aber für die eigentliche Buch‐ 

Page 13: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

18  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

haltung keine Bedeutung. Es wird niemals ein Lieferschein, sondern  immer eine RE oder dgl. gebucht! Es haben sich einige Abkürzungen in der Buchhaltungspra‐xis eingebürgert, die auch für unsere weitere Arbeit wichtig sind. Selbstverständ‐lich  können  auch  noch  andere  Abkürzungen  auftreten,  dies  sind  aber  die  ge‐bräuchlichsten!   

Belegart  Mögliche Abkürzung 

Eingangsrechnung  E‐RE, ER, E oder ERE Ausgangsrechnung  A‐RE, AR, A oder ARE Kassabeleg  K oder KA Bankbeleg (Kontoauszug)  B oder SPK (Sparkasse) o.ä. Buchungsanweisung  BA 

 Tabelle: Belegabkürzungen 

 Bleibt eigentlich nur noch zu klären, was eine Buchung nun genau ist.   

22..66 GGEESSCCHHÄÄFFTTSSFFAALLLL  UUNNDD  BBUUCCHHUUNNGG    Nehmen wir einmal an, das Unternehmen kauft Rohstoffe ein. Es erhält also die bestellten Güter und mit dieser Lieferung auch eine E‐RE, die an den Lieferanten zu  bezahlen  ist.  Im  Lager  wächst  zwar  der  Rohstoff‐Lagerbestand,  auf  dem Bankkonto dagegen sinkt der Kontostand bei Bezahlung dieser E‐RE. Einerseits wird der Betrieb „reicher“, denn er hat  jetzt  ja ein volles Lager, auf der anderen Seite wird  er  aber  gleichzeitig  „ärmer“,  denn  er  hat  ja weniger Geld  auf  dem Bankkonto. Im Endeffekt gleicht es sich aber irgendwie aus, hier mehr Rohstoffe, dort weniger Geld, insgesamt ergibt sich daraus „Null“. Wenn die E‐RE aber nicht sofort bezahlt wird, sondern vielleicht erst nach einer Woche (das bedeutet „auf Ziel“), dann sind das Lager und gleichzeitig auch das Bankkonto „voll“.  Allerdings hat der Betrieb „Schulden“, denn er hat ja die E‐RE noch zu bezahlen!   Diese Schulden nennt man  „Verbindlichkeiten“, der Betrieb  schuldet Anderen etwas.  Andererseits verkauft das Unternehmen auch Ware an Kunden. Dann reduziert sich zwar der Lagerbestand, das Bankkonto oder der Kassenbestand wächst – 

Page 14: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

19  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Das betriebliche Rechnungswesen hat die zahlenmäßige Erfassung betrieb-licher Vorgänge als Aufgabe.

Unter Buchung verstehen wir die Eintragung eines Geschäftsfalles in die Buchhaltung. Voraussetzung für jede Buchung ist ein Beleg!

vorausgesetzt, die A‐RE für den Warenverkauf wird vom Kunden sofort bezahlt. Wenn der Betrieb dem Kunden ein „Zahlungsziel“ einräumt (z.B. Bezahlung erst 14 Tage oder 3 Wochen nach Lieferung), dann ist das Lager leer, das Bankkonto bis zur Bezahlung vom Kunden aber nicht voller geworden! Jetzt spricht man von „Forderungen“, die der Betrieb  an  verschiedene Kunden hat  (er  „fordert“ Geld von einem Kunden). Wie  wir  sehen,  sind  durch  solch  verschiedene  Geschäftsaktivitäten,  die  soge‐nannten  „Geschäftsfälle“,  das  „Vermögen“  oder  die  „Schulden“  des Unterneh‐mens betroffen. 

        

  Solche Vorgänge werden in der Buchhaltung mittels einer „Buchung“ erfasst: 

     

  Eine Buchung besteht  immer aus dem Buchungsbetrag (z.B. € 150,85) und dem Buchungssatz, also einem Soll‐ („7600“) und einem Habenkonto („2800“):      Die  linke Seite des Buchungssatzes nennt man „Soll“, die rechte Seite „Haben“. Die Haben‐Seite schreibt man dabei meistens nicht in der gleichen Höhe wie die Soll‐Seite, sondern besser ein wenig rechts unterhalb davon. Dies erleichtert das Lesen von Buchungssätzen sehr.    

Betrag Soll Haben € 150,85 7600 / 2800

!

!

Page 15: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

20  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

22..77 DDEERR  KKOONNTTEENNRRAAHHMMEENN  Alle Buchhaltungskonten sind  in einem Buchhaltungssystem organisiert. Dieses System  ist eine geordnete Liste von Konten, die alle eine Nummer und eine Be‐zeichnung besitzen, z.B. „7600 Büromaterial“ oder „2800 Bank“. Darüber hinaus sind die Konten auch nach Gruppen geordnet, den sogenannten „Klassen“. Die gesamte Systematik wird als Kontenrahmen bezeichnet. In einem Kontenrahmen sind alle Konten enthalten, die  in der Buchhaltung ver‐wendet werden können. Natürlich benutzt jeder Betrieb nur eine bestimmte An‐zahl von Buchhaltungskonten, das ist abhängig von den realen Geschäftsaktivitä‐ten, den Geschäftspartnern, der Kostenstruktur usw. Die Einteilung der Konten nach Kontenklassen dient dazu, ähnliche Geschäftsfäl‐le auch ähnlich zu buchen. Dies erleichtert z.B. alle Tätigkeiten, die am Jahresen‐de  anfallen, wenn  eine  Bilanz  erstellt werden  soll. Aber  auch  für  Steuerprüfer vom Finanzamt ist eine Systematisierung von Vorteil, denn so wissen sie genau, wo sie zielgerichtet „kontrollieren“ können.  In Österreich gibt es den Österreichischen Einheitskontenrahmen (EKR). Dieser EKR ist lediglich eine Empfehlung (also keine gesetzliche Verpflichtung) und wird von den meisten Betrieben als Grundlage  ihrer Buchhaltung verwendet.  Im EKR gibt  es  zehn  Kontenklassen  und  innerhalb  dieser  Kontenklassen  existiert  eine weitere Unterteilung nach Kontengruppen. Etliche Betriebe nutzen eine dreistel‐lige Kontonummer  (z.B. 760 Büromaterial), weit verbreitet  ist  jedoch eine vier‐stellige Nummer  (z.B.  7600 Büromaterial). Der  konkret  im Betrieb  vorhandene und benutzte Kontenrahmen wird dann nicht mehr als Kontenrahmen, sondern als Kontenplan bezeichnet.   Es  folgt ein Auszug aus dem österreichischen EKR mit seinen zehn Kontenklas‐sen. Die erste Ziffer eines Buchhaltungskontos  ist  immer  identisch mit der Kon‐tenklassen‐Nummer, in der sich dieses betreffende Konto befindet. Die nachfol‐gende zweite Ziffer kann für eine weitere Systematisierung benutzt werden. Wir sehen z.B. die „Klasse 0  Anlagevermögen“. Die erste Ziffer aller Konten in dieser Klasse ist die „0“ (Null).   Wenn  wir  die  beiden  ersten  Konten  „Lizenzen  und  Patentrechte“  und  „EDV‐Programme  (Software)“  anschauen,  so  stellen wir  fest,  daß  beide  Kontonum‐mern mit  „0“ beginnen  (das  ist die Kontenklasse) und als zweite Ziffer eine „1“ haben („0100“ und „0120“).   

Page 16: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

21  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

Lizenzen und Software sind sich ja irgendwie ähnlich – etwas nicht ganz Greifba‐res, irgendetwas auf Papier – es gehört zusammen, oder? Also hat man hier eine weitere Systematik neben der Klassen‐Nummer  „0“ geschaffen: die  „1“  an der zweiten Stelle. Diese Gruppenunterteilung erleichtert das Suchen oder das Neu‐anlegen von Buchhaltungskonten in der täglichen Arbeit sehr.    

KKLLAASSSSEE  00  AANNLLAAGGEEVVEERRMMÖÖGGEENN 

0100  Lizenzen und Patentrechte 0120  EDV‐Programme (Software) 0200  Grundstücke und Immobi‐

lien 0400  Maschinen 0600  Betriebs‐ und Geschäftsaus‐

stattung (BGA) 0610  Büromaschinen und EDV‐

Anlagen 0640  LKW 0650  PKW 0800  Finanzanlagen 

    

KKLLAASSSSEE  11  VVOORRRRÄÄTTEE 

1420  Brennstoffvorrat 1600  Handelswarenvorrat 

    

KKLLAASSSSEE  22  UUMMLLAAUUFFVVEERRMMÖÖGGEENN,,    FFOORRDDEERRUUNNGGEENN 

2000  Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 

2500  Vorsteuer 2510  Vorsteuer aus innergemein‐

schaftlichem Erwerb 2700  Kassa 2790  Forderungen Bankomat‐ u. 

Kreditkarten 2800  Bank 

 

 2801  Postbank 2890  Verrechnungskonto Kassa/ 

Bank 2900  Aktive Rechnungsabgren‐

zungsposten   

KKLLAASSSSEE  33  VVEERRBBIINNDDLLIICCHHKKEEIITTEENN  

3180  Verbindlichkeiten Kreditkarten 3190  Verbindlichkeiten Banko‐

matkarten 3300  Verbindlichkeiten aus Liefe‐

rungen u. Leistungen 3500  Geschuldete Umsatzsteuer 3540  USt‐Zahllast 3550  Abgabenkonto Finanzamt 3570  Verrechnungskonto Kom‐

munalsteuer 3600  Verrechnungskonto Sozial‐

versicherung 3620  Verrechnungskonto Löhne 

und Gehälter 3890  Sonstige Verbindlichkeiten 

  

KKLLAASSSSEE  44     EERRTTRRÄÄGGEE 

4000  Handelswarenerlöse 20% 4010  Handelswarenerlöse 10% 4400  Erlösberichtigung 20% 4410  Erlösberichtigung 10% 4440  Kundenskonti 

Page 17: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

22  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

4600  Sonstige Erlöse 4610  Erlöse aus Anlagenverkauf 4900  Eigenverbrauch 4960  Mahnkostenvergütung 

 

KKLLAASSSSEE  55     MMAATTEERRIIAALLAAUUFFWWAANNDD 

5000  Wareneinsatz (Verbrauch) 5300  Reinigungsmaterial 5350  Verpackungsmaterial 5500  Verbrauch von  

Kleinmaterial 5880  Lieferantenskonti 

   

KKLLAASSSSEE  66  PPEERRSSOONNAALLAAUUFFWWAANNDD 

6000  Bruttolöhne 6200  Bruttogehälter 6500  Gesetzlicher Sozialaufwand 

Arbeiter 6501  Gesetzlicher Sozialaufwand 

Angestellte 6600  Dienstgeberbeitrag 

(DB) Arbeiter 6601  Dienstgeberbeitrag (DB)  

Angestellte 6610  Dienstgeberzuschlag (DZ) 

Arbeiter 6611  Dienstgeberzuschlag (DZ) 

Angestellte 6630  Kommunalsteuer Arbeiter 6631  Kommunalsteuer  

Angestellte 6700  Arbeitsschutzkleidung 

  

KKLLAASSSSEE  77 AABBSSCCHHRREEIIBBUUNNGGEENN  UUNNDD  SSOONNSSTTIIGGEE    BBEETTRRIIEEBBLLIICCHHEE  AAUUFFWWEENNDDUUNNGGEENN 

7002  Abschreibungen auf Sachanlagen 

7010  Sofortabschreibung Ge‐ringwertige Wirtschafts‐güter (GWG) 

7200  Instandhaltung durch Dritte 

7210  Reinigungsaufwand 7300  Ausgangsfrachten 7320  LKW‐Betriebsaufwand 7325  LKW‐

Versicherungsaufwand 7330  PKW‐Betriebsaufwand 7335  PKW‐Versicherungen 7380  Porto 7390  Telefonaufwand 7391  Internetkosten 7400  Mietaufwand 7600  Büromaterial 7610  Fachliteratur, Zeitungen 7650  Werbeaufwand 7700  Betrieblicher Versiche‐

rungsaufwand 7751  Steuerberatungsaufwand 7782  Mitgliedsbeiträge an Be‐

rufsorganisationen 7790  Spesen des Geldverkehrs 7792  Spesen Kartenzahlungen 7850  Sonstiger betrieblicher 

Aufwand    

KKLLAASSSSEE  88  FFIINNAANNZZEERRTTRRÄÄGGEE  UUNNDD    AAUUFFWWEENNDDUUNNGGEENN 

8100  Bankzinsenerträge 8120  Kundenzinsenerträge  8280  Bankzinsenaufwand 8300  Verzugszinsenaufwand 8301  Mahnspesen 8440  Sonstige außerordentliche Erträge 

Page 18: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

23  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddllaaggeenn

8470  Sonstige außerordentliche Aufwendungen 

8510  Kapitalertragsteuer (KESt)  

KKLLAASSSSEE  99  EEIIGGEENNKKAAPPIITTAALL,,  AABBSSCCHHLLUUSSSS‐‐KKOONNTTEENN 

9000  Eigenkapital 9600  Privatentnahmen 

 

9601  Privatsteuern 9650  Privateinlagen 9800  Eröffnungsbilanzkonto (EBK) 9850  Schlussbilanzkonto (SBK) 9880  Gewinn‐ und Verlustrech‐

nungskonto 9990  Ungeklärte Buchungsfälle 

   

Page 19: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

24  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  DDaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!  DDiiee GGrruunnddssäättzzee ddeerr oorrddnnuunnggssggeemmääßßeenn BBHH

33.. DDIIEE GGRRUUNNDDSSÄÄTTZZEE DDEERR OORRDDNNUUNNGGSSGGEEMMÄÄßßEENN BBUUCCHHHHAALLTTUUNNGG

Um die Buchhaltung nach allgemein üblichen Regeln zu gestalten, müssen sich Buchhalter an bestimmte Gesetze, Verordnungen und Grundsätze halten. Dabei ist es völlig egal, ob sie heute im Betrieb A und morgen im Betrieb B arbeiten und buchen. Sie haben  immer und überall diese Regeln  zu beachten! Diese Regeln sind  auch  bekannt  unter  dem  Namen  „Grundsätze  der  ordnungsgemäßen Buchhaltung“ (GoB). Hier unterscheiden wir zwischen den GoB i.e.S., das sind die GoB im eigentlichen Sinne, und den Grundsätzen der Bilanzierung. Die GoB  i.e.S.  sind  nichts weiter  als  allgemeine Organisationsvorschriften,  die Aussagen dazu machen, wie eine ordnungsgemäße Buchhaltung zu organisieren ist oder wie z.B. das Ablagesystem aussehen könnte. Zusätzlich gibt es hier auch die eigentlichen Formvorschriften.  

33..11     DDIIEE  FFOORRMMVVOORRSSCCHHRRIIFFTTEENN  DDEERR  GGOOBB  

Die Formvorschriften  legen fest,  in welcher „Form“ die Buchhaltung zu erfolgen hat bzw. was alles für eine ordentliche Buchhaltung zu beachten ist. Die wichtigs‐te Grundregel für Buchhalter in aller Welt lautet:  

a) Keine Buchung ohne Beleg!  • Ohne  „Beleg“,  das  kann  eine  Rechnung  sein  oder  ein  Bankkonto‐

Auszug  (siehe Punkt. 2.5), darf keine Buchung  vorgenommen wer‐den! Niemand kann also einfach mal  sagen:  „Buch doch mal € 45,‐ Telefonkosten“. Für diese Buchung  ist  immer die RE der Telefonge‐sellschaft erforderlich!  

Weitere wichtige GoB sind:  

b) Nicht radieren, nicht unleserlich machen! • Hat man  etwas  falsch  „kontiert“  (so  heißt  es, wenn man  den  Bu‐

chungssatz auf die RE schreibt), so ist der falsche Buchungssatz ein‐fach  und  sauber  durchzustreichen,  damit man  später  den  falschen 

Page 20: 1. WAS SOLL DAS BUCH WOZU NOCH EIN L

25  

BBuucchhhhaallttuunngg  ––  ddaass  kkaannnn  iicchh  aauucchh!!   DDiiee GGrruunnddssäättzzee ddeerr oorrddnnuunnggssggeemmääßßeenn BBHH

Buchungssatz  trotzdem noch  lesen kann! Mit Tipp‐Ex oder dickem schwarzem Filzstift alles unleserlich zu machen ist strikt verboten!    

• Somit  ist das Radieren ebenfalls verboten, denn dann kann man  ja später nicht mehr erkennen, was eigentlich wegradiert wurde. Aus diesem Grunde  ist  die Verwendung  von Bleistiften  in der BH  auch nicht rechtens, es sind Stifte zu verwenden, die nicht ausradiert wer‐den können! Den richtigen Buchungssatz schreibt man dann einfach unter oder neben den durchgestrichenen!  

c) Eine  lebendige  Sprache  und  keine  unklaren Abkürzungen  o.  dgl.  ver‐wenden! 

• Wer  beherrscht  denn  noch  Altgriechisch?  Und  was  bedeutet „i.h.k.A.“  (Ich  habe  keine Ahnung)? Da wir  deutsch  sprechen,  ver‐wenden wir die deutsche Sprache, der Finanzbeamte oder der neu eingestellte Buchhalter müssen  sich  ja  in der Buchhaltung des Un‐ternehmens zurechtfinden!  

d) Die BH hat vollständig und wahrheitsgemäß zu erfolgen! • Hier geht es um Betrugsversuche. Wer z.B. einen Umsatz nicht oder 

nur  unvollständig  bucht,  braucht  ihn  auch  nicht  zu  versteuern  und kann sich das Geld „schwarz“ in die eigene Tasche stecken. Das geht natürlich nicht!  

e) Sie muss zeitgerecht und chronologisch geordnet sein! • Chronos kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Zeit“. Die BH 

hat  zeitlich  geordnet  zu  erfolgen,  als  zuerst  Januar,  dann  Februar, zuerst der 15.1., dann der 16.1. usw.  

• Zeitgerecht  heißt,  dass man  die  Belege  von  2005  nicht  erst  2008 einbuchen darf,  sondern eben zügig  recht bald nach dem Belegda‐tum. Was  sagen wir zum Finanzamtsprüfer?  „Hier  sind noch einige Rechnungen von vor drei Jahren, die buche ich schnell noch mal ein, warten  Sie mal mit  der  Kontrolle  der  Umsatzsteuer  und  der  Ein‐kommensteuer…“. Außerdem hat man  ja auch keine Übersicht dar‐über, wie  der  Betrieb  eigentlich wirtschaftlich  steht, wenn  die  BH nicht  korrekt  geführt wird. Dann  liegt  der Verdacht  nahe,  das  der