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Fast ein Viertel des gesamten EU- Fischfangs wird in internationalen oder fremden Gewässern erbeutet. F i s c h e n i n f r e m d e n G e w ä s s e r n Die Mehrzahl der europäischen Fischbestände ist berfischt oder steht kurz davor. Die Fangflotte der EU ist viel zu gro und leistungsstark. Doch statt die Flotte zu schrumpfen, setzen man auf gr ere Netze, leistungsfähigere Motoren und immer ausgekl geltere Ortungstechniken. Da es f r die ganz gro en Schiffe wie die Jan Maria und die Maartje Theadora in Europa keine Geschäftsgrundlage mehr gibt, wird ihre Fangkapazität in andere Meeresgewässer exportiert Der afrikanische Staat Guinea-Bissau erhält jährlich sieben Millionen Euro f r Fischereirechte aus dem EU-Topf. Ein Lokalaugenschein der EU- Politikerin Isabella L vin ergab, dass die regionale Fischereibeh rde gerade drei Boote besä e, um die Einhaltung der Fischquoten zu kontrollieren. Br ssel zahlt dem Staat Mauretanien, der zu den ärmsten der Welt geh rt, jährlich 86 Millionen Euro f r die Fischfangrechte, das sind 15 % der Staatseinnahmen. Die Swedish Society for Nature Conservation recherchierte, dass die Zahlungen h her sind als die Summe, die das Land aus dem EU-Topf f r Entwicklungshilfe erhält. Jiri Rezac/Greenpeace

10. Fischen in Fremden Gewässern - Teil 1 (Die Jagd auf den letzten Fisch)

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"Die Jagd auf den letzten Fisch" ist eine Informationsreihe, bei der die Problematiken der industriellen Fischerei aufgezeigt werden. Jeden Samstag veröffentlichen wir dazu ein neues Informationsblatt im Internet. Die komplette Reihe war auch Teil einer Ausstellung im Rahmen des Umundu-Festivals 2013.

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Page 1: 10. Fischen in Fremden Gewässern - Teil 1 (Die Jagd auf den letzten Fisch)

Fast ein Viertel desgesamten EU- Fischfangswird in internationalen

oder fremden Gewässernerbeutet.

Fischen in fremden Gewässern

Die Mehrzahl der europäischen Fischbestände istberfischt oder steht kurz davor. Die Fangflotte der EU

ist viel zu gro und leistungsstark.

Doch statt die Flotte zu schrumpfen, setzen man aufgr ere Netze, leistungsfähigere Motoren und immerausgekl geltere Ortungstechniken. Da es f r die ganzgro en Schiffe wie die Jan Maria und die MaartjeTheadora in Europa keine Geschäftsgrundlage mehrgibt, wird ihre Fangkapazität in andere Meeresgewässerexportiert

Der afrikanische Staat Guinea-Bissauerhält jährlich sieben Millionen Euro f rFischereirechte aus dem EU-Topf.Ein Lokalaugenschein der EU-Politikerin Isabella L vin ergab, dassdie regionale Fischereibeh rde geradedrei Boote besä e, um die Einhaltungder Fischquoten zu kontrollieren.

Br ssel zahlt dem Staat Mauretanien,der zu den ärmsten der Welt geh rt,jährlich 86 Millionen Euro f r dieFischfangrechte, das sind 15  % derStaatseinnahmen. Die Swedish Societyfor Nature Conservation recherchierte,dass die Zahlungen h her sind als dieSumme, die das Land aus dem EU-Topff r Entwicklungshilfe erhält.

Jiri Rezac/Greenpeace