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im 10. Jahr Universität Regensburg Orthopädische Klinik Krankenversorgung Forschung Lehre Jahresbericht 2009

10. Jahr - uni-regensburg.de...ist über die Jahre von allen ärztlichen Mitarbeitern der Orthopädie mit großem Engagement und Erfolg durchgeführt worden. In der Bewertung der Studierenden

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im 10. Jahr

Universität RegensburgOrthopädische Klinik

Krankenversorgung

Forschung

Lehre

Jahresbericht 2009

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Editorial: Im zehnten Jahr 4

Team 2009 6

Sprechstunden 7

Notfallambulanz 7

Operative Eingriffe 2009 8

Hüftumformung statt Prothese 10

Prothesenwechsel bei Knochen- und Bandzerstörungen 12

Becken-Korrekturosteotomie – Vermeidung der Arthrose bei Hüftdysplasie 14

Neue Perspektive für Diabetes-Kranke 15

Stabile Versorgung von Knochenbrüchen am Unterarm 16

Arthrose im Gelenk zwischen Speichenende und Ellenkopf – Beweglichkeit erhalten 17

Was tun bei krummen oder unterschiedlich langen Beinen? 19

Schnelles Handeln bei kindlichen Rückenproblemen 20

Aktivitäten im Labor für Gang- und Bewegungsanalyse 2009 21

GelrinC® – Eine neuartige Biomatrix zur verbesserten körpereigenen Gelenkflächenreparatur im Kniegelenk 22

Institut für Anästhesiologie 23

Neue Wege in der Hüftendoprothetik – das Femur First Konzept 24

Experimentelle Orthopädie 25

Lehre 2009: Vorlesung – Seminar – Kurs 34

Praxisseminar an der Universität Regensburg 35

Navigation im Operationssaal: 75 Schüler bei Live-Eingriff 36

Publikationen 2009 37

Promotionen 2001 - 2009 42

Habilitationen 43

Ausgezeichnet! 44

Blitzlichter 2009 46

„Knorpelreparatur – update 2009“: Internationaler Kongress zu innovativen Knorpelreparaturverfahren in Bad Abbach 48

Veranstaltungen 2010 49

Patientenkolloquium „Künstlicher Gelenkersatz“ 49

Drittmittel & Spenden 50

Ausblick 50

Arthrose-Liga 51

Im zehnten Jahr

Jahresbericht 2009

Inhalt

Chefsekretariat: Fr. Carola Härtel

Telefon: 09405.182401 Telefax: 09405.182920

Lehrstuhlsekretariat: Fr. Silvia Frankl

Telefon: 09405.182478 Telefax: 09405.182479

Klinik- und BG-Sekretariat: Fr. Heide Grum

Telefon: 09405.182455 Telefax: 09405.182955

Terminvergabe Ambulanz

Telefon: 09405.182407

Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios Klinikum GmbH

Kaiser-Karl V.-Allee 3 93077 Bad Abbach

E-mail: [email protected] Web: www.uni-r.de/orthopaedie

Universität RegensburgOrthopädische Klinik

Kontakt

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Zehn Jahre sind ein Hauch, wenn man die Tradition von Universitätskliniken bedenkt, die zum Teil seit mehr als fünfhundert Jahren bestehen.

Zehn Jahre sind eine intensive Phase maximaler Aktivität, wenn es um den Aufbau einer Universitätsklinik von Null an geht.

Zum 02. Mai 2000 habe ich die Stelle des Lehrstuhlinhabers für Orthopä-die der Universität Regensburg angetreten und zum 01. Juni 2000 die des Direktors der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg in Bad Abbach.

Die Bad Abbacher Klinik war in ihrer vorherigen Struktur von den Schwer-punkten der rheumatologischen Therapie und der Rehabilitation geprägt. Die Zahl der orthopädischen Eingriffe lag bei unter 1000 Eingriffen pro Jahr, wobei selbst Injektionen eingeschlossen waren.

Es war die Aufgabenstellung, eine orthopädische Universitätsklinik aufzu-bauen, die das Behandlungs- und Therapiespektrum der universitären Ver-sorgung für den ostbayerischen Raum gewährleistet. Patienten sollten also nicht mehr gezwungen sein, für aufwändige oder seltene Versorgungen in weit entlegene Zentren zu fahren.

Es bedurfte erheblicher Anstrengungen aller Beteiligten, das Versorgungs-spektrum und -niveau schnell und kontinuierlich auszubauen. Schon die bloßen Zahlen des Anstiegs der Operationen über diese zehn Jahre ver-deutlichen dies.

Bedeutsam für eine solche Entwicklung sind die Qualität der Versorgung – die von allen Beteilig ten gewährleistet werden muss – und innovative Konzepte, die in verschiedenen Bereichen zu einer Vorreiterrolle führen. Basis für beides war und ist die universitäre Ausrichtung.

Mit Beginn meiner Tätigkeit habe ich das gesamte orthopädische Behand-lungsspektrum aufgebaut, einschließlich der Spezialitäten der Knorpelzell-therapie, der modernen Wirbelsäulenbehandlung, inkl. mikrochirurgischer Bandscheibenoperationen und minimal invasiver Schmerztherapie, der spezialisierten Hand- und Fußchirurgie, septischen Chirurgie, inkl. diabe-tisches Fußsyndrom, und der Kinderorthopädie. So habe ich bereits wenige Tage nach Beginn in Bad Abbach in der Klinik St. Hedwig Regensburg die erste Klumpfußoperation bei einem Säugling durchgeführt.

Mit der größer werdenden Patientenzahl sind Spezialsprechstunden und Behandlungsteams etabliert worden, was zu vielen weiteren Behand-lungsfortschritten und zahlreichen Preisen und Auszeichnungen für unsere Arbeiten geführt hat.

Mit den Mitteln des Freistaates wurde vor allem die Laborforschung aufgebaut, eine Medienabteilung etabliert und eine Bewegungsanalyse eingerichtet, was auch ganz wesentlich der Patientenversorgung zu Gute kommt. Im wissenschaftlich-klinischen Bereich wurde schon sofort zu Beginn der Tätigkeit die Knorpeltransplantation zur Vermeidung der Arthroseentstehung etabliert. Daraus entwickelte sich eine wichtige Säule der Sportlerversorgung. Im Weiteren wurde die Navigationstechnik gemeinsam mit den Firmen BrainLAB und DePuy für eine präzise Implan-tation von zunächst künstlichen Kniegelenken und später auch künstlichen Hüftgelenken entwickelt, wodurch wir weltweit zum Schrittmacher dieser Entwicklung geworden sind, vielfach ausgezeichnet wurden und anerken-nenswerte Fördermittel erhalten haben, wie z. B. 1,1 Mio. Euro vom Bun-desministerium für Bildung und Forschung für die Weiterentwicklung der Hüftendoprothesenchirurgie.

Im zehnten Jahr

2000: Erstbesetzung des Lehrstuhls für Orthopädie der Universität Regensburg und Start der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg in Bad Abbach

Summe 14.118 100,0 %

Sprechstunden Hochschulambulanz 2009 Patienten

Unfälle & Notfälle 3.322 23,6 %

Künstliche Hüft- und Kniegelenke 2.851 20,2 %

Fuß 2.188 15,5 %

Wirbelsäule 1.719 12,2 %

Hand 1.478 10,5 %

Kinder 1.330 9,4 %

Schulter 853 6,0 %

Diabetisches Fußsyndrom 377 2,6 %

6,0 %

9,4 %

10,5 %

12,2 %20,2 %

23,6 %

2,6 %

15,5 %

Im Zuge der Zusammenfügung von Orthopädie und Unfallchirurgie wurde 2004 eine 24-Stunden-Notfallversorgung mit OP-Bereitschaft rund um die Uhr eingeführt. Aktuell gibt es unter anderem Projekte zum Gelenkerhalt anstelle des künstlichen Gelenkersatzes. Aus der Zusammenarbeit mit Spe-zialisten der Orthopädie-Schuhtechnik und der Orthopädie-Technik hat sich ein Zentrum für Technische Orthopädie entwickelt, in dem beispielsweise Orthesen für das diabetische Fußsyndrom und eine wirkungsvolle, konser-vative Skoliosebehandlung konzipiert wurden. Arbeiten aus diesem Bereich wurden ebenfalls mit Preisen ausgezeichnet.

Gerne habe ich die Aufgabe als Kongresspräsident des Deutschen Fuß-kongresses 2002 in Regensburg und des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie 2008 in Berlin übernommen und bin stolz, dass es in meinem Präsidentschaftsjahr mit vereinten Kräften gelungen ist, die beiden traditionsreichen wissenschaft-lichen orthopädischen und unfallchirurgischen Fachgesellschaften zu einer gemeinsamen Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), zusammenzuführen.

Die studentische Ausbildung mit Vorlesung, Seminar und Praktikum ist über die Jahre von allen ärztlichen Mitarbeitern der Orthopädie mit großem Engagement und Erfolg durchgeführt worden. In der Bewertung der Studierenden belegte die Orthopädie stets einen der Spitzenplätze. Wir freuen uns, wenn wir den angehenden Ärztinnen und Ärzten die Inhalte unseres Fachgebietes gut vermitteln können und sie für ihren Alltag gerüstet sind, bei dem Erkrankungen der Knochen, der Gelenke und der Wirbelsäule einen immer größer werdenden Anteil ausmachen.

Im Laufe der zehn Jahre sind die Früchte an einigen Eckdaten ablesbar:

Zahl der abgeschlossenen Promotionen 42

Abgeschlossene Habilitationen 11

Laufende Habilitationsverfahren 3

Chefarztberufungen von Mitarbeitern sowie ein laufendes Berufungsverfahren an einer Orthopädischen Universitätsklinik bei Platzierung „primo loco“

4

Zahl der Symposien teilweise mit Live-Operationsübertragung (1. Live-OP am 1. Juli 2000 zur Knorpeltransplantation).

59

Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern aller Bereiche, die trotz Schwierigkeiten zum Gelingen von Krankenversorgung, Forschung und Lehre in der realisierten Form beigetragen haben. Mein Dank gilt ebenso den politisch Verantwortlichen, die uns stetig bei unseren Aufgaben unterstützt haben und den Kostenträgern, die den Auf- und Ausbau der Klinik in ermutigender Weise von Anfang an gefördert haben. Dank gilt natürlich auch den niedergelassenen Ärzten, die uns trotz vermeintlich verlockender Angebote anderer Kliniken als Zuweiser treu geblieben sind und vor allem den Patienten, die uns ihre Wertschätzung für unsere täg-liche Arbeit vermitteln.

Eröffnung der neuen Hochschulambulanz: Prof. Dr. Grifka begrüßt Anfang Mai 2002 die erste Patientin

Seit 01.01.2008 in Bad Abbach: Weltweit erster orthopädischer Operationssaal mit integrierter BrainLAB Navigationstechnik

Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka – Direktor der Klinik –

Entwicklung der operativen VersorgungOP Gesamt

Endoprothesen Hüfte, Knie, Schulter, Sprunggelenk

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Team 2009

Von links: Dr. Riedl, Dr. Springorum, Dr. Dienstknecht, Hr. Boluki, Dr. Vaitl, Dr. Wörner, Dr. Schmitz, Dr. R. Winkler, Fr. Dr. Füssel, Dr. Weingärtner, Hr. Wiech, Fr. Dr. Hower, PD Dr. Beckmann, Hr. Hofbauer, Dr. Wolfsteiner, Dr. Schaumburger, OA PD Dr. Heers, OA PD Dr. Handel, OA Dr. Anders, Dr. Götz, Ltd. OA Dr. Köck, OA Dr. Matussek, Prof. Dr. Dr. Grifka

Die ärztliche Versorgung in der Ambulanz, auf den Stationen und im OP stellt ein Team engagierter, erfahrener Ärzte sicher. Wir freuen uns, dass im Laufe des Jahres 2009 11 PJ-Studenten bei uns aktiv waren.

Freundlich und kompetent: Unser Ambulanzteam 2009. Von links: Fr. Grimm, Fr. Bock, Fr. Hämmerl, Fr. Keck, Fr. Ortner, Fr. Eschl

Sprechstunden

Terminvereinbarung

09405.182407

Montag Wirbelsäulensprechstunde Handsprechstunde

8.00 - 11.15 Uhr 8.00 - 11.15 Uhr

13.00 - 15.15 Uhr 13.00 - 15.15 Uhr

Dienstag Fußsprechstunde Diabetische Füße

8.00 - 11.15 Uhr 8.00 - 10.00 Uhr

13.00 - 15.15 Uhr

Mittwoch Prothesensprechstunde 8.00 - 11.15 Uhr 13.00 - 15.15 Uhr

Donnerstag Kindersprechstunde Schultersprechstunde

8.30 - 11.15 Uhr 8.30 - 11.15 Uhr

13.00 - 14.45 Uhr 13.00 - 15.15 Uhr

Freitag Unfall-, Prothesen- und Gelenkerhaltende Sprechstunde

8.00 - 11.15 Uhr

täglich Allgemeine orthopädische Sprechstunde Unfall- und BG-Sprechstunde

BG-Sekretariat Gutachten-Sekretariat

Telefon: 09405.182455 Telefon: 09405.182405

Fax: 09405.182955

Privatsprechstunde: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Grifka nach Vereinbarung

Ärztlicher Direktor

Prof. Dr. Dr. Grifka

Oberärzte

OA Dr. Anders

OA PD Dr. Handel

OA PD Dr. Heers

Ltd. OA Dr. Köck

OA PD Dr. Lüring

OA Dr. Matussek

OA Dr. Sendtner

OA PD Dr. Tingart

FOA F. Winkler

PJ-Studenten

Fr. cand. med. Borowiak

Hr. cand. med. Dippl

Hr. cand. med. Galler

Hr. cand. med. Gloßner

Fr. cand. med. Herling

Hr. cand. med. Korsun

Fr. cand. med. Maderer

Hr. cand. med. Meisl

Fr. cand. med. Scheerer

Fr. cand. med. Schirmbeck

Hr. cand. med. Völlner

PD Dr. Beckmann

Hr. Boluki

Dr. Dienstknecht ab 01.05.2009

Fr. Dr. Dingeldey

Dr. Eibl ab 01.11.2009

Fr. Dr. Füssel

Hr. Dr. Götz

Hr. Hofbauer

Fr. Dr. Hoffstetter

Fr. Dr. Hower

Dr. Lechler ab 01.09.2009

Dr. Maderbacher ab 18.01 2010

Dr. Madl

Dr. Meier bis 30.09.2009

Dr. Oczipka bis 30.06.2009

Dr. Rath

Dr. Renkawitz

Dr. Riedl bis 31.12.2009

Fr. Dr. Ringleff

Dr. Schaumburger

Dr. Schmitz ab 01.10.2009

Dr. Schröder bis 31.10.2009

Dr. Springorum

Dr. Vaitl

Hr. Weingärtner

Hr. Wiech

Dr. R. Winkler

Dr. Wörner ab 01.07.2009

Dr. Wolfsteiner ab 01.08.2009

Assistenzärzte

In Bad Abbach werden die verschiedensten Erkrankungen der Knochen und Gelenke sowie der Wirbelsäule behandelt.

Die Notfallambulanz steht 24 Stunden – rund um die Uhr – für Verlet-zungen der Knochen und Gelenke und für akute Beschwerden zur Verfü-gung, einschließlich Operationsbereitschaft.

Für eine ambulante Konsultation bitten wir Sie um Terminabsprache unter Tel.-Nr. 09405.182407 – in dringenden Fällen auch kurzfristige Vorstellung möglich.

Notfallambulanz

Notfalltelefon

09405.18-0

Die erste Anlaufstelle für die Behandlung sind die verschiedenen Sprech-stunden. Neben täglichen allgemeinen Sprechstunden haben wir Spezial-sprechstunden eingerichtet:

Unfallchirurgie, Kinderorthopädie, Handchirurgie, Wirbel säulen-erkrankungen, Sportverletzungen, Schulter erkran kungen, Rheumaortho-pädie, Osteoporose, Fußchirurgie.

Die stationäre Behandlung der Ortho pädischen Universitätsklinik wird auf drei Stationen durchgeführt. Dort sind neben dem Pflegeteam auch unmittelbar Krankengymnasten tätig, die unsere Patienten vom Tag der stationären Aufnahme bis zur Entlassung mit einem auf ihre Erkrankung abgestimmten Trainingsprogramm begleiten.

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Gelenkersatzoperationen 1580

Hüftgelenkersatz 598

Hüft-TEP-Wechsel 126

Kniegelenkersatz 697

Oberflächenersatz-Prothese 634

achsgeführte Prothesen 29

ConforMIS®-Spacer 7

unicondyläre Schlitten 27

Knie-TEP-Wechsel 120

Schultergelenkersatz 13

Ellenbogengelenkersatz 3

Sprunggelenkprothese 15

Fingergelenkersatz 8

Gelenkspiegelungen (Arthroskopien) mit Folgemaßnahmen

866

Schultergelenk

u. a. mit Labrumrefixation, Sehnenrekon struktion, subakromialer Dekompression

146

Ellenbogengelenk 11

Handgelenk 7

Hüftgelenk 27

Kniegelenk

u.a. mit Meniskus- und Knorpelchirurgie, Synov ektomie, Lavage, Kreuzbandersatz, Meniskus refixierung, retro-grader Herdanbohrung, Micro fracturierung

622

Sprunggelenk

u. a. mit Debridement, Synovektomie, Microfracturierung, (retrograder) Herdanbohrung

53

Offene Gelenkeingriffe 233

Arthrodese am Mittelfuß 19

Arthrodese am OSG/USG 34

offene Synovektomie am Kniegelenk einschließlich Bakerzyste

24

Umstellungsosteotomie Knie 19

Gelenkerhaltende Arthroplastik Hüfte 56

Ellenbogengelenk 5

Knorpelzelltransplantation 49

Spongiosa-Umkehrplastik am Femurkopf 27

Summe der Eingriffe 4.996 100,0 %

Gelenkersatzoperationen 1.580 31,7 %

Gelenkspiegelungen (Arthroskopien) 866 17,4 %

Offene Gelenkeingriffe 233 4,4 %

Wirbelsäuleneingriffe 480 9,6 %

Frakturen 141 2,8 %

Weichteil-, Sehnen-, Meniskusverletzungen 53 1,1 %

Metallentfernungen 184 3,7 %

Spezielle Kinderorthopädie 133 2,7 %

Handchirurgische Eingriffe 289 5,8 %

Vorfußoperationen 353 7,1 %

Septische Eingriffe 649 13,0 %

Tumoroperationen 35 0,7 %

Wirbelsäuleneingriffe 480

spez. Injektionen 321

Mikrodiskotomie 29

Dekompression 53

Facettendenervation 15

Spondylodese 42

Kyphoplastie 20

Frakturen 141   

Wirbelfraktur 3

distale Radiusfraktur 9

proximaler Femur 18

Oberes Sprunggelenk 10

kleine Knochen 49

Periprothetische Frakturen 16

Pseudarthrosen 15

Wundversorgung 21

Weichteil-, Sehnen-, Meniskusverletzungen 53

Achillessehne 28

Luxationen 25

Metallentfernungen 184

davon an großen Röhrenknochen 75

sonstige Knochen 109

Spezielle Kinderorthopädie 133

Fußdeformitätenkorrektur (Klumpfuß, etc.)

11

Epiphyseodesen (Beinachskorrektur, Beinverkürzung)

14

Beckenosteotomien (Salter, Dega, etc.) 12

Hüftumstellung 18

Weichteileingriffe (Achillessehnenverlängerung, etc.)

18

Botoxinjektion 7

Sonstige Eingriffe 53

Es sind nur die Operationen im Klinikum Bad Abbach angeführt. Die kinderorthopädischen Eingriffe in der Klinik St. Hedwig sind nicht hinzugerechnet.

Handchirurgische Eingriffe (ohne arthroskopische Operationen)

289

Handgelenksarthrodesen, partiell und komplett

29

Fingerarthrodesen, -osteosynthesen, Korrekturosteotomien

21

Karpus: Osteosynthesen, Arthroplastiken, Korrekturosteotomien

28

Synovektomien: Handgelenk, Fingergelenke, Beuge- und Strecksehnen (mit Sehnenrekonstruktion)

34

Medianusdekompressionen 23

M. Dupuytren 17

Ringband-, Sehnenfachspaltung 38

Tumor-, Ganglien-, Rheumaknoten entfernungen 15

Sonstige Eingriffe 84

Vorfußoperationen 353

Hallux valgus/rigidus 186

davon Großzehengrundgelenksarthrodese 20

davon Resektions-Interpositions- Arthroplastiken

21

davon OP nach Lapidus 22

davon Osteotomien (Chevron, Scarf, Kramer)

101

sonstige Hallux-valgus-Operationen 22

Spreizfuß-Operationen, Krallen- und Hammerzehen-Operationen

85

komplexe rheumatische Vorfußkorrekturen 47

Sonstige Eingriffe 35

Septische Eingriffe 649

Gelenkinfekte 38

Diabetisches Fußsyndrom 36

Vakuumversiegelungen 236

Gelenkpunktionen 134

Sonstige septische Eingriffe 205

Tumoroperationen 35

Operative Eingriffe 2009

31,7%

17,4%4,4%

9,6%

2,8%

3,7%2,7%

5,8%

7,1%

13,0%0,7%

1,1%

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Hüftumformung statt Prothese

In Deutschland wurden 2008 209.000 künstliche Hüftgelenke

implantiert, in ganz Europa gerade einmal 500.000. Die unge-

wöhnlich hohe Zahl in Deutschland wird im allgemeinen auf eine

zu schnelle Entscheidung zur Prothese zurückgeführt. Auch bei

typischen Arthrosezeichen des Hüftgelenkes muss nicht immer ein

künstliches Gelenk eingesetzt werden.

In der Orthopädischen Universitätsklinik sind wir einen neuen Weg

gegangen, um selbst bei Arthrose das Hüftgelenk zu erhalten:

die sogenannte Hüftarthroplastik, eine Formung von Hüftkopf

und/oder Hüftpfanne, damit die Gelenkpartner wieder zusammen-

passen.

Der künstliche Gelenkersatz an der Hüfte ist und bleibt die Standardtherapie bei fortgeschrittener Hüftarthrose. Bei einer Reihe von Patienten kann jedoch durch eine Formung des Gelenkes die Notwendigkeit eines Gelenkersatzes um Jahre hinausgezögert werden. Im Verlauf der letzten Jahre konnte ein neues Feld der Hüftchirurgie auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und neuer minimalinvasiver Operationstechniken entwickelt werden: die so genannte Hüftarthro-plastik.

Gelenkanomalie bewirkt Arthrose

Eine Ursache für die Entstehung der Arthrose liegt in der Anatomie des Hüftgelenkes. Der Hüftkopf wird von der Hüftpfanne großflächig knöchern umschlossen. Dieser enge Formschluss gewährleistet stets eine sichere Kraftübertragung vom Körper auf die Beine, hat jedoch zur Folge, dass schon bei einer leichten Formänderung an Hüftkopf, Hüftpfanne oder Schenkelhals, mecha-nische Konflikte der Gelenkpartner auftreten. Diese permanente mechanische Irritation des Gelenkspiels führt zur Entstehung von Verknö-cherungen. 

Durch 3D-Analyse des Gelenks können Regionen, in denen eine mechanische Irritation auftritt, entdeckt werden

Weit umfassende Aufwulstung des Knochens am Übergang von Oberschenkelhals zum Kopf (Cam)

Nach Operation wiederhergestellte Idealkontur

Befreiung des Gelenks von bewegungseinschränkenden Pfannenrandosteophyten (Pincer)

Gezielt wird der Knochenwulst am Schenkelhals abgetragen

Diese Verknöcherungen wiederum behindern zusätzlich das Gelenkspiel und verursachen nicht nur Schmerzen, sondern noch weitere Schäden im Gelenk. Im Röntgenbild erkennt man diese so genannten Knochenzacken oder -wülste (Osteophyten) als Zeichen einer Arthrose. Über die Jahre hinweg beschreiben die Patienten zunehmende Beschwer-den in der Leiste und im Gesäß. Die Ursache, nämlich die beginnende Arthrose, bleibt meist unerkannt. Für die exakte Analyse der Beschwerden werden heute modernste Untersuchungsverfahren und Analysetechniken angewendet.

Gezielter Eingriff befreit das Gelenk

Die Hüftarthroplastik wird mittlerweile seit Jahren in der Orthopädischen Uniklinik Bad Abbach mit Erfolg durchgeführt und ständig weiterentwickelt. So ist heute nur noch ein kleiner Hautschnitt über dem Hüftgelenk nötig, um die einklemmenden Osteophyten im Hüftgelenk abzutragen. Am Ende der etwa 40-minütigen Operation ist das Gelenk befreit von knöchernen Einklemmungen.

Bei vielen Patienten kann ein Aufschub der Arthrose erreicht und ein beschwerdefreier Alltag ermöglicht werden. Wenn der Gelenkknorpel noch ausreichend gut ist, dann können in optimalen Fällen wieder alle hüft-beanspruchenden Sportaktivitäten, selbst z.B. Ski-Alpin und Balletttanzen, durchgeführt werden.

In der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios Klinikum Bad Abbach wurden allein im Jahr 2009 56 Arthroplastiken der Hüfte durchgeführt.

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Warum lockern sich künstliche Gelenke?

Zu Lockerungen kommt es z.B. durch Abbau des Knochens im Prothesen-lager oder durch Abrieb der künstlichen Gelenkanteile. Das heißt, dass sich mikroskopisch kleine Partikel von der Oberfläche des Implantates im Laufe der Zeit lösen, sich im Gewebe des Gelenks einlagern und dort eine Ent-zündungs- und Abwehrreaktion des Körpers bewirken. Diese Entzündungs-reaktion spielt sich speziell an der Grenzfläche zwischen Knochen und Implantat ab. Durch die Ansammlung von Entzündungszellen bilden sich Membranen, die sich sukzessive zwischen das Implantat und den Knochen schieben und somit im Laufe der Jahre eine Lockerung der Prothese bewir-ken. Die Entwicklung immer besserer Werkstoffe mit immer geringeren Abriebsmengen hat zwar dazu beigetragen, dass die Membranbildung weniger stark und später einsetzt, vollständig ausschalten lässt sich dieser Prozess bislang jedoch nicht. So muss – wenn sonst alles normal verläuft – nach etwa 15 Jahren mit einer Lockerung der Prothese gerechnet werden. Je jünger und je aktiver ein Patient ist, desto höher ist das Lockerungsrisiko.

In der Regel kann durch ein Röntgenbild, eine genaue Untersuchung des Gelenkes und eine Befragung des Patienten festgestellt werden, ob es tatsächlich zu einer Lockerung von Implantatanteilen gekommen ist.

Moderne Implantate erlauben auch den Prothesenwechsel bei Knochen- und Bandzerstörungen

Prothesenwechsel nach individuellen Verhältnissen

Je nach Defektsituation und Aktivitätsniveau des Patienten wird das Pro-thesenmodell gewählt, das eventuell, bei instabilen Seitenbändern, auch noch einer Koppelung bedarf. Um die Stabilität der Revisionsprothese weiter zu verbessern, können die Schäfte verlängert werden, indem man Stiele, die in unterschiedlichen Längen verfügbar sind, an die Prothesenan-teile anschraubt.

Nur das notwendige Material wird getauscht

Bei einer Revisions-Operation an der Hüfte wird zunächst genau geprüft, welche Prothesenanteile locker sind oder nicht. Wenn nur der Schaft locker ist, wird in der Regel auch nur der Schaft ausgetauscht. Im weiteren Ver-lauf wird dann die Festigkeit der Knochen überprüft und entsprechend der festgestellten anatomischen Gegebenheiten ein Revisionsschaft ausge-wählt und optimal angepasst. Es stehen verschieden Schäfte zur Auswahl, die sich hinsichtlich ihrer Länge und Verankerungstechnik unterscheiden. In der Regel wird ein – im Vergleich zur ursprünglichen Prothese – längerer Schaft eingesetzt, weil damit eine bessere Stabilität im bereits angegrif-fenen Knochenlager des Oberschenkelknochens erreicht werden kann. Bei der Operation wird darauf geachtet, dass eine optimale Verankerung der neuen Prothese gewährleistet ist und beide Beine wieder gleich lang sind. Allerdings kann das nicht immer gelingen, so dass in seltenen Fällen das operierte Bein auch einmal einige Millimeter länger wird. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn die hüftumgreifende Muskulatur nicht mehr genügend Spannung hat, den Kopf in der Pfanne zu halten. Dann muss die Spannung über eine geringfügige Verlängerung des Beines erreicht werden.

Ist die Gelenkpfanne gelockert, kann der Scha-den im Bereich der Gelenkpfanne auch mit einem ausgeprägten Knochenverlust einher-gehen, so dass für die neu zu implantierende Pfanne keine tragfähige Basis mehr vorhanden ist. Deshalb wird bei Patienten, die solch einen ausgeprägten Knochenverlust haben, der Defekt behoben und ein neues Fundament aufgebaut. Dies gelingt in der Regel sehr gut mit einer so genannten Abstützschale. Diese wird in den Beckenknochen eingepasst und mit Schrauben am Beckenknochen fixiert. Anschließend kann man die Schale mit Spenderknochen unterfüt-tern, der sich mit der Zeit zu körpereigenem Knochen umbaut. In diese Abstützschale wird eine Pfanne einzementiert. So wird einerseits die Beinverkürzung ausgeglichen und anderseits der Knochendefekt behoben. Diese neu implan-tierte Pfanne kann ggf. auch mit dem verbliebe-nen Schaft und einem neuen Kopf kombiniert werden.

Bei einer Revisionsoperation muss also nicht immer das gesamte Gelenk ausgebaut werden. Vielmehr kann entsprechend dem jeweiligen Stadium der Problematik nur der Anteil entfernt werden, der auch wirklich gelockert ist. Das hat den Vorteil, dass die notwendigen Operationen für die Patienten weniger belastend sind, weil sie so klein wie möglich gehalten werden.

Es gibt für jeden Fall eine Lösung

Grundsätzlich gibt es für jede Lockerung und auch bei großen Knochendefekten eine Möglich-keit, eine Wechseloperation durchzuführen. So können spezialisierte Zentren auch nach mehrfa-chen Wechseln noch eine weitere Ersatzprothese implantieren.

Kompletter Ersatz des Oberschenkels mit Hüft- und Kniegelenk, sog. total femur, nach mehrfachem Prothesenwechsel und schlechten knöchernen Ver-hältnissen

Revisionsschaft, zementfrei verankert

Deutliche Lockerung und knöcherne Defekte nach Knieprothese vor 8 Jahren

Revisionspfanne zum Aufbau eines großen Defektes in der Gelenkpfanne

Röntgenaufnahme nach Wechsel: Revisionsknieprothese bei erhaltenen Seitenbändern mit metallenem Ersatz von Knochendefekten und Schaft-verlängerungen

Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung der

Implantate und ihrer Werkstoffe hat dazu beigetragen, dass künst-

liche Knie- und Hüftgelenk prothesen heutzutage deutlich länger

exakt dort und exakt so mit ihrem knöchernen Umfeld verbunden

bleiben, wie bei der Implantation. Trotzdem ist die Auslockerung

von künstlichen Gelenken ein Problem in der Endoprothetik des

Knie- und Hüftgelenks.

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Ohne Korrekturoperation Arthroseentwicklung

Bei einer Hüftdysplasie (Fehlentwicklung der Hüfte) handelt es sich um eine angeborene Störung der Verknöcherung des Pfannendaches. Sie ist heut-zutage aufgrund der beim Säugling routinemäßig durchgeführten Ultra-schalluntersuchung der Hüftgelenke und der damit in der Regel rechtzeitig eingeleiteten, konservativen Behandlung nur noch selten anzutreffen. Wird dieses Krankheitsbild aber nicht rechtzeitig erkannt oder unzureichend behandelt, kann in der weiteren Entwicklung der Hüftkopf aus der Hüft-pfanne herauswandern und sich somit eine Hüftluxation (Ausrenkung der Hüfte) entwickeln.

Durch die mangelhaft ausgeformte Hüftpfanne mit ungenügender Über-deckung des Hüftkopfes kommt es zu einer ungünstigen Last übertragung zwischen den Gelenkpartnern. Dies führt oft bereits beim jungen Erwach-senen (20-40 Jahre) zu Belastungsschmerzen am Hüftgelenk. Mädchen sind von dieser Erkrankung 4mal häufiger betroffen als Jungen. Die Hüft-dysplasie stellt ein erhebliches Risiko für die Entwicklung einer Coxarthrose (Verschleiß der Hüfte) und damit einer notwendigen Hüftprothesen-Implantation dar.

Hüftprothese vermeiden

Die Umstellung der Hüftpfanne (periacetabuläre Beckenosteotomie, auch Osteotomie nach Prof. Ganz oder Berner Osteotomie genannt) dient der ursächlichen Behandlung der acetabulären Hüftdysplasie. Sie wird emp-fohlen, wenn der Schaden im Gelenk noch nicht fortgeschritten ist und die Gelenkpartner gut zueinander eingestellt werden können. Eine Kor-rektur der Gelenkform kann zu diesem Zeitpunkt die Beschwerden lindern und ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Bei dieser Operation

wird die Hüftpfanne über einen einzigen Schnitt quasi aus dem Becken ausgeschnitten und in die korrekte Stellung verkippt, so dass die knorpel-bedeckte Tragzone der Pfanne horizontal über dem kompletten Hüftkopf zentriert ist. Die Knochenschnitte um die Hüftpfanne herum werden so angelegt, dass der innere Beckenring dabei stabil bleibt. Dadurch ist bereits unmittelbar nach der Operation ein normales Sitzen möglich. Für die zumeist jüngeren, weiblichen Patienten hat dies im Vergleich zu anderen Osteotomie-Techniken (z.B. Tönnis-Osteotomie) den erheblichen Vorteil, dass der Geburtskanal in seiner Form unverändert bleibt und eine Geburt auf natürlichem Wege ohne Einschränkungen möglich ist. Die in Korrektur-position verschobenen Beckenanteile werden abschließend mit mehreren Schrauben fixiert. Wie ein Knochenbruch heilt das durchtrennte Becken innerhalb von 8 bis 12 Wochen folgenlos aus.

Gute Langzeitergebnisse

Durch Langzeituntersuchungen konnte gezeigt werden, dass bei Durchfüh-rung dieses Eingriffes bei Patienten, die noch keinen oder nur einen gerin-gen Knorpelschaden am Hüftgelenk aufwiesen, in 75% der Fälle auch nach 20 Jahren noch keine Hüftprothese erforderlich war.

Aufgrund der Komplexität dieses Eingriffs sollte dieser nur in speziellen Zentren und von einem erfahrenen OP-Team durchgeführt werden.

Becken-Korrekturosteotomie – Vermeidung der Arthrose bei Hüftdysplasie

Hüftdysplasie mit mangelhafter Überdeckung des Hüpfkopfes durch die Hüftpfanne (rote Zone) vor der Operation

Komplette Überdeckung des Hüftkopfes durch die Hüftpfanne nach periacetabulärer Beckenosteotomie

Durch die sog. Berner Becken-Osteotomie ist es möglich, trotz Fehlentwicklung der Hüftpfanne

das natürliche Hüftgelenk auch langfristig zu erhalten.

In Deutschland werden ca. 40.000 Amputationen bei zuckerkranken Patienten (Diabetikern) an Fuß oder Bein vorgenommen. Oft wird dies notwendig, da aufgrund von starken Deformierungen (sogenannten „Charcot-Füßen“) und der damit verbundenen Fehlbelastung nicht heilende Druckgeschwüre am Fuß auftreten.

Europapremiere

In der Orthopädischen Universitätsklinik im Asklepios-Klinikum Bad Abbach konnte durch eine mehrstündige Operation der Fuß eines Patienten mit so genanntem Altersdiabetes gerettet werden. Wichtiges Hilfsmittel dabei: ein neuartiger Fuß-Fixateur, der die neu ausgerichteten Fußwurzelknochen in der korrigierten Stellung zusammen wachsen lässt.

Der Patient

Der erste mit dem neuen Verfahren versorgte Patient, ein 69-jähriger Mann, leidet an einer Typ II Diabetes, also der klassischen Altersdia-betes. Seit mehr als einem Jahr bereitete ihm ein Druckgeschwür der Fußsohle erhebliche Probleme. Zahlreiche Operationen zur Abheilung des Geschwürs waren zuvor erfolglos geblieben. Wegen des stark defor-mierten Fußes wurde immer wieder Druck auf die nicht heilende Stelle übertragen. Zudem war die Fußwurzel des Patienten schon vor mehreren Jahren komplett zusammen gebrochen. Diese in der Fachsprache als „Char-cot-Fuß“ bezeichnete Symptomatik kommt bei Zuckerkranken als Folge der chronischen Störung häufig vor.

Neue Perspektive für Diabetes-Kranke

Vorgehensweise

Die drohende Amputation des Fußes konnte dank eines neuen Fixateurs, der in Amerika entwickelt wurde und für Europa erstmals in Bad Abbach eingesetzt wurde, verhindert werden: Der Fuß wurde wieder in eine funktionstüchtige Form gebracht, das Fußlängsgewölbe aufgerichtet und der Fuß etwas verkürzt. Auf diese Weise konnte das Druckgeschwür komplett entfernt werden. Die Fußwurzelknochen, die bei diesem Eingriff komplett durchtrennt werden mussten, werden nun von außen über das neuartige spezielle Verspanngerät (Fixateur) unter ständigem Druck auf-einander gepresst. Somit können die Knochen in der korrigierten Stellung wieder zusammen wachsen. Wegen der ständigen Besiedelung des Druck-geschwüres durch Bakterien wäre das direkte Einbringen von Metallplatten und Schrauben am Knochen mit der dann drohenden Infektion zu riskant gewesen. Rund drei Monate nach der Operation konnte der Fixateur abge-nommen werden und der Patient wieder mit orthopädischen Schuhen gehen. Auch die weitere Prognose für den Patienten ist nun verbessert. Voraussichtlich wird er später auch kürzere Strecken ohne spezielles Schuh-werk normal gehen können.

Nach diesem Erfolg steht diese Technik nun unseren Patienten standard-mäßig zur Verfügung.

Durch neue Operationsverfahren lassen sich Amputationen zunehmend vermeiden.

2009 konnte durch den erstmaligen Einsatz eines neuen Fuß-Fixateurs in Europa der

Fuß eines Patienten erhalten werden.

Der „Fixateur“ am Kunstknochenmodell

Röntgenbild des stark deformierten Fußes vor der Operation

Röntgenbild des Fußes mit montiertem "Fixateur" und zusätzlich eingebrachten dünnen Bohrdrähten

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Stabile Versorgung von Knochenbrüchen am Unterarm

Elastische Nägel

Nagel für die Elle, verriegelbar (Fa. Synthes) Versorgungsbeispiele Unterarm von links nach rechts: 1. Verkippung der körperfernen Speiche nach Sturz auf die Hand beim älteren Patienten, Einrichtung und Stabilisierung mit kleiner Platte. 2. Unterarmbruch beim Kind, mit Platte und elastischen Nagel versogt. 3. Komplizierter älterer Bruch am Ellenbogen, Einrichtung und Stabilisie-rung mit dem kleinen Ellennagel. 4. Speichenköpfchenbruch (Meißelbruch) beim Erwachsenen, eingerichtet und stabilisiert mit kleinem Plättchen.

Entstehung

Knochenbrüche am Unterarmschaft entstehen meist durch direktes Trauma, der Bruch der körperfernen Speiche und der Speichenköpfchen-bruch durch Sturz auf die gestreckte Hand. Der Bruch der körperfernen Speiche ist der häufigste Knochenbruch am Menschen überhaupt. Verlet-zungen am Unterarm sind besonders häufig bei Trendsportarten wie Inline-skaten und Snowboarden. Auch im alpinen Skisport zeigt sich ein Trend: Je kürzer die Ski, umso weiter oben am Körper die Verletzung.

Operation oder Gips

Knochenschaftbrüche werden in der Regel operativ behandelt. Die Behandlung mit Oberarmgips ist nur bei nahezu unverschobenen Brüchen möglich, weil selbst geringe Verschiebungen oder Narbenbildungen zur Einschränkung oder gar Blockierung der Unterarmumwendbewegung führen. Die Behandlung des körperfernen Speichenbruchs erfolgt bei sta-bilen Brüchen im Gipsverband, bei Instabilität wird mit Kirschnerdrähten stabilisiert. Eine moderne Therapieform stellt hier die beugeseitig ange-brachte, winkelstabile Metallplatte dar.

Implantate

Zur Stabilisierung der Unterarmschaftbrüche werden Platten und elas-tische Nägel eingesetzt, die Verfahren können auch kombiniert werden. Beim Kind werden nur elastische Nägel verwendet und damit längere Hautschnitte vermieden. Besonders kleine Plättchen kommen beim Radius-köpfchen zum Einsatz. Neueste Entwicklungen sind kleine, verriegelbare Nägel, z.B. für die ellenbogennahe Elle. Der Vorteil des Nagels liegt in der hohen mechanischen Stabilität, ohne dass das Implantat bei der geringen Weichteildeckung am Ellbogen stört.

Nachbehandlung

Die stabile Versorgung mit verschiedenen Implantaten hält während der Ausheilung eine anatomiegerechte Stellung aufrecht. Sie ermöglicht in vielen Fällen eine funktionelle Nachbehandlung. Je nach Stabilität können sämtliche angrenzende Gelenke passiv oder auch aktive beübt werden.

Knochenbrüche am Unterarm sind häufig und betreffen alle Altersgruppen.

Nach der Reposition ermöglicht die Wahl des richtigen Implantates in vielen Fällen eine funktionelle

Nachbehandlung. Bewegungseinschränkung und Fehlstellung werden so vermieden.

Arthrose im Gelenk zwischen Speichenende und Ellenkopf – Beweglichkeit erhalten

Ein kompliziertes Gelenk

Die gelenkige Verbindung zwischen Ellenkopf und Speiche erlaubt die Umwendbewegung des Unterarmes nach außen und innen, indem die Speiche um den Ellenkopf gedreht wird.

Eine störungsfreie Funktion dieses relativ klei-nen, aber wichtigen Gelenkes ist abhängig von der perfekten Kongruenz der Gelenkpartner. Veränderungen der knöchernen Konfiguration, der Länge oder Neigung der Speichenfläche, bzw. des Ellenkopfes führen schnell zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels – bedingt durch die falsche Belastung und übermäßige Reibung – und damit zu einer Arthrose. Es treten Schmer-zen bis hin zu Blockierungen bei der Unterarm-umwendbewegung auf, die unbehandelt zu einer deutlichen Einschränkung der Ellenbogen- und Handfunktion führen.

Zudem gibt es auch Fälle, in denen der Ellenkopf nach einem Bruch nicht anheilt und somit funk-tionslos wird.

Die Prothese – stabil und schmerzfrei

Die alleinige Entfernung des Ellenkopfes kann zu Instabilitäten und Schmerzen im Bereich der Operationsnarbe führen. Die Berücksichtigung der anatomischen Besonderheiten bei verbes-serter Operationstechnik haben dazu geführt, dass ein Ersatz des veränderten Ellenkopfes durch eine Prothese durchgeführt werden kann. Dies ist bei uns ein etabliertes Verfahren in der Behandlung dieser Arthroseform.

Die erhaltene Stabilität bei freier Beweglichkeit ist der entscheidende Vorteil dieser Prothese gegenüber der alleinigen Ellenkopfresektion, was durch Studien belegt werden konnte.

Eine verfahrene Situation – ein Fallbericht

Nach einem Verkehrsunfall wurde der Patient in einem auswärtigen Krankenhaus voroperiert und bei einem Bruch der Speiche und Elle sowie des fünften Mittelhandknochens mit Platten und Schrauben, bzw. mit Drähten für den Mittel-handknochen versorgt.

Die Knochenbrüche der Speiche und des Mit-telhandknochens verheilten gut, im Bereich des Ellenkopfes blieb die Heilung aus und die Platte brach.

Der Patient stellte sich mit Schmerzen bei mitt-lerweile nicht mehr rekonstruierbarem Ellenkopf vor.

Implantation der Prothese

Der nunmehr unförmige Ellenkopf wurde ent-fernt und eine Prothese eingesetzt mit der der Patient seinen Beruf wieder störungsfrei aus-üben kann. Die Schmerzen sind beseitigt und eine stabile Funktion wiederhergestellt.

Zustand nach Ersatz des zerstörten Ellenkopfes durch eine Endoprothese

Zustand nach auswärtiger Versorgung einer kom-plizierten Handgelenksfraktur. Die Knochenbrüche der Speiche und des Mittelhandknochens sind gut verheilt. Im Bereich des Ellenkopfes ist die Heilung ausgeblieben und die Platte gebrochen. Der Ellen-kopf ist nicht mehr rekonstruierbar.

Zustand nach Implantation der Prothese für den Ellenkopf mit einer ungestörten Unterarmwendbe-wegung

Eine Arthrose in dem Gelenk zwischen

Ellenkopf und Speiche führt zu Schmerzen

bei den Umwendbewegungen des Unter-

armes. Die Implantation einer Prothese

kann diese Schmerzen beseitigen.

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Was tun bei krummen oder unterschiedlich langen Beinen?

Ursachen

Beinlängendifferenzen können ihre Ursache in unterschiedlichem Knochen-wachstum haben oder funktioneller Natur sein. Funktionelle Verkürzungen finden sich z.B. bei Gelenk-Kontrakturen, d.h. unvollständigen Bewe-gungsausmaßen von Gelenken, und erscheinen deshalb nur auf den ersten Blick als Verkürzung. Knöcherne Verkürzungen können in allen Regionen zwischen Becken und Fuß auftreten, obwohl meist nur die Längendis-krepanzen zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein augenfällig werden.

Gewissenhafte Untersuchung

Wichtig ist zunächst die Feststellung jeglicher Körperasymmetrie des Jugendlichen und Veränderungen der Körperproportionen: Betrifft die Asymmetrie nur die Beine? Welche Seite ist eigentlich die Anormale, welche die normal Gewachsene? Handelt es sich um einen einseitigen Riesenwuchs (Hemihypertrophie) oder etwa einen Minderwuchs der ande-ren Seite (Hemihypotrophie)? Die Hemihypertrophie sollte eine abdominelle Untersuchung nach sich ziehen wegen möglicher Blutgefäßveränderungen als häufiger Ursache übermäßiger Wachstumsstimulation und resultie-rendem Riesenwuchs. Die Hemihypotrophie findet sich häufig bei der spastischen Zerebralparese (ICP) einer Körperhälfte oder auch bei Zustand nach Kinderlähmung. Eine gewissenhafte Beobachtung des Gehens ist unabdingbar: Liegt ein Zehengang vor (Spitzfuß) oder sehen wir ein eigen-artiges Herumführen eines Beines (Zirkumduktionshinken) oder ein starkes Oberkörperschwanken? Ist die Fußlänge gleich? Wie verhalten sich Ober- und Unterschenkel zueinander? Ergibt sich auch eine Diskrepanz im Bereich der Arme? Liegen Veränderungen der Gelenkbeweglichkeit vor? Zeigt das Kind insgesamt eine ungewohnte Verschiebung der Körperproportionen?

Alle diese Fragen werden im Rahmen der Vorstellung des Kindes in der Hochschulambulanz der Kinderorthopädie untersucht. Dabei helfen modernste bildgebende Verfahren, welche dem Kind oder Jugendlichen keine Angst machen und rasch Daten zum Einleiten einer wirkungsvollen Therapie liefern: Hierzu gehören der Gelenkultraschall, die röntgenfreie Oberflächenvermessung und natürlich die Kernspintomographie. Auf Rönt-genbilder kann allerdings nicht immer verzichtet werden.

Minimalinvasiv

Zu den einfachsten minimal-invasiven Korrekturen von Beinlängendiffe-renzen beim Kind gehören die vorübergehenden (temporären) Wachs-tumsfugenblockierungen (Epiphyseodesen) mit Klammern oder Schrau-ben-Plättchen-Systemen. Diese sind gerade dann sinnvoll, wenn genaue Wachstumsvorhersagen, insbesondere des verbleibenden Beinlängen-wachstums – z.B. aufgrund der Unmöglichkeit einer präzisen Skelettalter-bestimmung – schwierig sind. Es werden hierzu pro Wachstumsfugenseite zwei verstärkte (Blount-)Klammern oder jeweils ein Schrauben-Plättchen-System („8-plate“) eingesetzt. Es eignen sich besonders die sehr aktiven Wachstumsfugen von Ober- und Unterschenkel am Knie. Sie können dann nach Erreichen des gewünschten Ausgleichs bzw. nach vorausschauender Verkürzung der gesunden Seite wieder entfernt werden. Mit dieser kleinen operativen Maßnahme lassen sich je nach zu erwartender Wachstumszeit des Kindes 3-6 cm Beinlängenunterschied schrittweise korrigieren (z.B. 1,5 cm pro Wachstumsjahr bei Blockierung der knienahen Wachstumsfugen). Mit dieser Methode lassen sich nicht nur überlange Beine verkürzen, son-dern auch X- und O-Beine schrittweise korrigieren: Durch die vorüberge-hende Blockade einer Seite der Wachstumsfuge wächst das Bein allmählich gerade.

Orthopädietechnik

Bei stärkeren Beinlängendifferenzen > 6 cm müssen allerdings aufwen-digere Verfahren eingesetzt werden, wie z.B. die schrittweise Verlänge-rung des zu kurzen Beines über einen inneren Teleskop-Nagel oder einen äußeren verlängerbaren Fixateur. Gelegentlich ist keines der operativen Verfahren indiziert: Bei stärksten Beinlängendifferenzen (> 10 cm) werden sogenannte Orthoprothesen, also künstliche Gliedmaßen zum Ausgleich eingesetzt.

Welches Verfahren für das betroffene Kind oder den Jugendlichen am erfolgversprechendsten und gleichzeitig mit der geringsten Belastung für das Kind verbunden ist, wird nach einer ausführlichen Untersuchung im Rahmen eines Beratungsbesuchs in der kinderorthopädischen Sprech-stunde eingehend mit Eltern und Patient besprochen.

Der harmonische aufrechte Gang des Menschen gilt als eine der

größten evolutionären Leistungen der Natur. Aus diesem Grund

sind Störungen des kindlichen Gangbildes mit Hinken und Humpeln,

sowie Asymmetrien der Beinachsen häufig Anlaß zur Sorge von

Eltern und Angehörigen.

Im Gegensatz zu den seltenen, Besorgnis erregenden dramatischen

Fehlentwicklungen des Bewegungsapparates, gibt es viel häufiger

natürliche vorübergehende Beinachsveränderungen, die bei den

Laien Verwirrung stiften und deshalb den Rat des erfahrenen

Kinderorthopäden erfordern.

Die komplizierte Versorgung: Offenes Gelenk bei einer Patientin mit Rheuma

Eine entsprechende Versorgung kann nur eine Klinik leisten, die auf solche Fälle spezialisiert ist und über die entsprechende Erfahrung verfügt. Die Patientin nimmt hierfür die lange Anreise aus Südafrika auf sich, da eine unzureichende Operation für sie den Verlust der Selbstständigkeit bedeutet.

Weichteilsanierung vor der eigentlichen Prothesenimplantation

Eine Prothese als ideale Lösung zur Gewährleistung der Ellenbogenfunk-tion kann erst implantiert werden, wenn die Weichteile geschlossen sind. Das Ellenbogengelenk ist durch die Infektion und das Rheuma so zerstört, dass die Knochenenden von Oberarm und Unterarm keinen Kontakt mehr haben. Diese Knochen werden durch die Reibung aneinander so scharf-kantig, dass sie durch die ohnehin schon vom Rheuma ausgedünnte Haut durchspießen und damit eine offene Wunde vorliegt, durch die Keime eintreten können. Hier droht ein Weichteilinfekt, der – wenn er nicht behandelt wird – auch zu einem Verlust des Armes führen kann.

Um die Beweglichkeit des Ellenbogengelenks zu erhalten, eine Verkürzung der Weichteile zu vermeiden und eine Heilung der Haut zu ermöglichen, werden in diesen Fällen zunächst die Weichteile (Muskeln und Sehnen) gesäubert und die Knochen wieder in die richtige Stellung zueinander gebracht. Um diese Stellung halten zu können, wird ein Bewegungs-fixateur eingebracht. Dieser wird mit jeweils zwei Schrauben im Oberarm und Unterarmknochen fixiert, wobei die Beweglichkeit in der Gelenkachse durch ein Scharniergelenk sichergestellt wird. Das Gelenk wird stabil fixiert und ist schmerzfrei.

In einem zweiten Schritt kann dann ein künstliches Ellenbogengelenk eingebaut werden.

Implantation der Prothese

Da die Weichteile und die Knochen durch die chronische Polyarthritis komplett zerstört worden sind, ist es notwendig, eine Prothese mit Schar-niergelenk zu verwenden. Dieses Prothesenmodell vereint Stabilität und Beweglichkeit, so dass eine schmerzfreie Beweglichkeit wieder möglich ist. Lange Prothesenstiele sind notwendig, um die Prothese in den Knochen zu verankern, da keine natürliche Gelenkkontur mehr vorhanden ist.

Das individuelle Prothesendesign erlaubt eine feste Verankerung der Pro-thesenstiele in dem weichen Knochen, so dass frühzeitig mit Bewegungs-übungen begonnen werden kann.

Die Zeit nach der Prothese

Nachdem die Wunde abgeheilt ist, sind krankengymnastische Übungen erforderlich, um die Beweglichkeit wiederherzustellen. Nach einigen Wochen kann die Patientin ihren Arm und den Ellenbogen wieder einset-zen und hat damit ihre Selbstständigkeit wiedererlangt.

Patienten mit langjährig bestehender rheumatischer Arthritis leiden

unter einer verminderten Knochenfestigkeit und sehr empfindlichen

Hautverhältnissen. Diese Kombination stellt für die Operateure eine

besondere Herausforderung dar.

Nach Versorgung mit der Ellenbogenprothese ist die volle Funktions-fähigkeit wieder hergestellt.

Zustand, mit dem sich die Patientin in unserer Ambu-lanz vorstellte: Das Ellenbogen gelenk ist komplett aufgelöst. Eine Funktion ist nicht mehr gegeben.

Zustand nach Anlage des gelenkübergreifen-den externen Fixateurs: Die Knochen werden damit zueinander eingestellt.

Handelt es sich dann auch noch um einen offenen Bruch, bei dem

der Oberarmknochen die Haut durchbohrt hat und eine Infektion

vorliegt, ergibt sich eine ganz besonders schwierige Situation.

Proximales fokales Femur-Defizit (PFFD) als longitudinaler Defekt der linken unteren Extremität, versorgt mit einer OrthoprothesePlättchen zur einseitigen Wachstumsfugenblockierung

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Ausstattung des Labors

Zur Ausstattung gehört das dreidimensionale Bewegungsanalyse-System der Firma Simi (Unterschleißheim) mit 6 simultan aufzeichnenden digitalen Basler-Kameras (70Hz). Die Analysen können sowohl auf einem 10 Meter langen Walkway als auch auf einem Woodway-Laufband durchgeführt werden. Parallel dazu können 16 Kanäle Oberflächen-EMG und die Boden-reaktionskräfte mit 2 Kistler Kraftmessplatten registriert werden. Das Fast-Scan-System der Firma Teckscan zur plantaren Fußdruckmessung (In-Schuh Messung und statisch) und das Balance System der Firma Biodex runden die Ausstattung des Labors ab. Für Fragestellungen der Haltungsvermes-sung oder Beinlängendifferenz wird der 3D-Oberflächenscanner der Firma Diers eingesetzt (Formetric 4D).

Gäste 2009

2009 konnten wir auch internationale Gäste in unserem Labor begrüßen. Neben Ärzten und Wissenschaftlern aus der Schweiz und Ungarn konnten wir mit Frau Dr. Huyen Whu eine Kollegin aus Vietnam begrüßen, die in Kooperation mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) einen 4-wöchigen Forschungsaufenthalt in unserem Labor durchführte.

Promotionsarbeiten

Von drei Studenten 2008 stieg die Zahl der Doktoranden, die ihre Untersu-chungen im Labor durchführen im Jahr 2009 bereits auf acht an. Betreut werden die Studenten von der Sportwissenschaftlerin Silvia Dullien und Dr. Jürgen Götz. Die dabei abgedeckten Themen reichen von ganganalytischen Nachuntersuchungen von Sprunggelenksarthrodesen, Sprunggelenk-Totalendoprothesen, navigierten Hüftendoprothesen, Analyse der Schuh-versorgungen von Diabetikern sowie Balancetestung bei verschiedenen künstlichen Gelenken bis hin zur umfassenden Untersuchung des Bewe-gungssystems, inklusive Muskelaktivitätsmessungen von gesunden und verletzten Sportlern.

Balancefähigkeit nach Knieprothesenimplantation

Eine 2009 abgeschlossene Studie hatte zum Ziel, 2 Knieprothesen-Typen miteinander bezüglich der Propriozeption und Balancefähigkeit zu verglei-chen. Bei Prothesentyp 1 (P.F.C., Fa. DePuy) handelt es sich um die standard-mäßig in unserem Haus verwendete Knie-Prothese, wie sie 2009 bei der weit überwiegenden Zahl unserer Patienten eingesetzt wurde. Der zweite Prothesentyp (P.F.C.-KS, Fa. DePuy) hat eine zusätzliche hintere Stabilisation (kreuzbandsubstituiert), die dann zum Einsatz kommt, wenn auch das hin-tere Kreuzband bei der Implantation einer Knie-Prothese ersetzt wird.

Es wurden 20 Patienten pro Prothesengruppe 6 Monate nach ihrer Implan-tation untersucht. Alle Patienten waren frei von Erkrankungen des Gleich-

gewichtsorgans und hatten nur auf einer Seite eine Knie-Prothese. Die klinische Untersuchung ergab in beiden Gruppen eine reduzierte Knie-Beugung des operierten Beines im Vergleich zum nicht operierten. Die Balancefähigkeit im Einbeinstand zeigte in beiden Gruppen keine Unterschiede zwi-schen operiertem und nicht ope-riertem Bein. Dieses Ergebnis lässt sich zum einen durch eine gute Wiederherstellung der Muskelkraft im operierten Bein erklären, zum anderen aber auch dadurch, dass einige Patienten auch auf der nicht operierten Seite bereits arthro-tische Beschwerden angaben. Beim Vergleich der Balance-Werte der Patientengruppen mit denen gleichaltriger Gesunder, lagen die Patienten im Normbereich.

Das Fazit der Balance-Studie lautet, dass Patienten, bei denen das hin-tere Kreuzband entfernt werden muss, laut unserer Datenlage keinen Nachteil in der Mobilität und Gehsicherheit haben, wie sich auch in der Balance fähigkeit im Einbeinstand zeigt.

Auffällig war allerdings, dass das durchschnittliche Körpergewicht beider Patientengruppen mit einem BMI von 33 (P.F.C. KS) bzw. 31 (P.F.C.) deutlich über dem Bevölkerungsschnitt lag und alle untersuchten Patienten als adipös einzustufen waren. Eine Forschergruppe der Universität Delaware (USA) fand, dass Patienten 2 Jahre nach Implantation einer Knieprothese im Schnitt 3 kg zunahmen. Dabei legten Patienten, die vor ihrer Operation eine schwache Muskulatur besaßen, mehr an Gewicht zu als muskelkräftige Patienten. Daraus lassen sich zwei wichtige Empfehlungen ableiten: erstens die Vermeidung einer Gewichtszunahme (meist sogar das Anstreben einer Gewichtsreduktion), um das Implantat und das andere Knie zu entlasten, und zweitens die Inte-gration von Bewegung in den Tages ablauf, um ein stabiles Muskelkorsett um das operierte Knie aufzubauen und einer Gewichtszunahme entgegen-zuwirken.

Aktivitäten im Labor für Gang- und Bewegungsanalyse 2009

Ein Patient beim Test der Balancefähigkeit im Einbeinstand auf dem Biodex-Balance-System

Von links: Dr. Huyen Whu, Dr. Franz Köck, Dr. Jürgen Götz und Silvia Dullien (Dipl. Sportwiss.) mit einer Orthese für das Diabetische Fußsyndrom.

Das Labor für Gang- und Bewegungsanalyse in der Orthopädischen

Klinik für die Universität Regensburg existiert inzwischen seit 4

Jahren. Hier werden sowohl Fragestellungen aus der Forschung als

auch aus dem klinischen Alltag bearbeitet.

Schnelles Handeln bei kindlichen Rückenproblemen

Rückenschmerzen bei Kindern sind ungewöhnlich und können ganz

unterschiedliche Ursachen haben. Als bayerisches Zentrum für

Kinder-Orthopädie und Skoliosen werden Kinder mit Rückenproble-

men von weither zur Untersuchung und Behandlung bei uns vor-

gestellt. Wegen der Schwierigkeit der Einschätzung von kindlichen

Rückenbeschwerden haben wir 2009 ein Symposium zu diesem

Thema veranstaltet, das große Beachtung gefunden hat.

Rumpfasymmetrien

Veränderungen der Rückenkontur, sogenannte Asymmetrien, sind in den ersten Lebensjahren häufig und in der Regel ohne Relevanz. Treten Sie aber im Schulalter auf, so verbergen sich dahinter oft Wachstumsstörungen, die zu einer zunehmenden Verkrümmung, einer so genannten Skoliose, führen und dringlich behandlungsbedürftig sind. Wenn man sie früh erkennt, reicht oft eine intensive krankengymnastische Behandlung, bei ausge-prägten Formen eine Korsettbehandlung.

„Lehrlingsrundrücken“

Bei Kindern und Jugendlichen kann es durch Verformungen der Wirbel-körper auch zu einer ausgeprägten Rundrückenbildung, der sogenannten „Scheuermannschen Erkrankung“ kommen. Auch hierbei kann in frühen Stadien mit einer gezielten Krankengymnastik erfolgreich behandelt werden. Bei ausgeprägtem Rundrücken ist eine vorübergehende, wachs-tumsbegleitende Korsettbehandlung wichtig, um der Verkrümmung und auch Schmerzen entgegenzuwirken.

Alarmsignal Rückenschmerz

Jede Schmerzsymptomatik bei Kindern und Jugendlichen muss gründlich abgeklärt werden. Es darf keine Zeit versäumt werden! Schmerzen im Übergangsbereich der Brustwirbelsäule zur Lendenwirbelsäule können Zeichen schwerwiegender Erkrankungen sein, z. B. entzündlicher Verän-derungen. Zur Schmerzvermeidung entwickeln die Kinder mitunter eine völlige Hüftlendenstrecksteife: Beim Anheben der Beine des liegenden Kindes werden Beine und Rumpf starr wie ein Brett angehoben.

Oberflächenoptometrie (Formetric-System) zur Vermes-sung der Wirbelsäule: Die Position der Wirbelkörper wird auch ohne Röntgenaufnahme genau ermittelt

Hüftlendenstrecksteife („Brett-Syndrom“) bei pathologischen Prozessen der Lendenwirbelsäule

Wirbelgleiten

Eine andere mögliche Ursache von Rückenbeschwerden im jugendlichen Alter sind Gleitwirbel. Kommt es zu einer raschen Zunahme und Instabi-lität, so können wir mit modernster minimal-invasiver Operationstechnik helfen. Mit einer sogenannten „Schlüssellochtechnik“ wird das schmerz-hafte Gleitgeschehen korrigiert und stabilisiert. Durch kleine Hautschnitte wird ein Stabilisierungssystem mit Schrauben in den Wirbelkörpern tief in der Wirbelsäule implantiert. Die Kinder haben einen nur geringen Wund-schmerz und benötigen nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt.

Schulische Belastung

Von all diesen Strukturveränderungen der Wirbelsäule müssen Stressphä-nomene abgegrenzt werden. Mitunter ist der Rückenschmerz bei Kindern und Jugendlichen auch Ausdruck starker schulischer oder gesellschaftlicher Belastungen. Der erfahrene Kinder- und Wirbelsäulenorthopäde kann solche Störungen von strukturellen Veränderungen abgrenzen, damit auch keine falsche und sogar überflüssige orthopädische Therapie stattfindet.

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GelrinC® – Eine neuartige Biomatrix zur verbesserten körpereigenen Gelenkflächenreparatur im Kniegelenk

Konventionelle Knorpeloperation

Bei dem konventionellen operativen Reparaturverfahren wird durch Anbohrung/Perforation (Mikrofrakturierung) des frei liegenden Knochens der Einstrom von Knochenmarkstammzellen in die Defektzone ermöglicht. Aus dem so entstehenden Blutkoagel können die enthaltenen Knorpelvorläuferzellen ein knorpeliges Ersatzgewebe bilden. Derartige Verfahren sind in der Gelenkchirurgie seit über 40 Jahren etabliert, waren jedoch bislang stets auf kleinere Defekte (<2 cm²) begrenzt.

Innovative Knorpeltherapie

Als günstig hat sich der Einsatz von biolo-gischen Trägermaterialien (Matrices) erwie-sen, welche den körpereigenen Stammzellen eine natürliche Umgebung simulieren. Das Tissue-Engineering hat in den letzen Jahren eine Vielzahl an derartigen Materialien entwi-ckelt. Seit November 2009 findet in unserer Klinik eine multizentrische Studie zur Versorgung von fokalen Knorpeldefekten des Kniegelenkes mit einer neuartigen Biomatrix (GelrinC®, Fa. Regentis) statt. Es handelt sich dabei um ein unter UV-Licht polymerisierbares Gel auf Basis eines natürlichen Eiweißes der Blutgerinnung (Fibrin), welches nach üblicher Mikrofrakturierung in den Defekt eingebracht wird. Es fungiert dabei als biologisch-resorbierbarer, individueller Platzhalter, indem es den einströmenden Stammzellen des Knochenmarks eine biologische Umgebung bietet, so dass diese sich in knorpelartige Zellen differenzieren zu können. Diese Zellen produzieren dann ein knorpel-ähnliches Ersatzgewebe zur Defektauffül-lung. Das implantierte Gel löst sich synchron

dazu auf. Durch dieses Verfahren wird der Defekt quasi ausgegossen und unmittelbar versiegelt. Typische Spaltbildungen zum intakten Nachbarknor-pel wie bei anderen vliesartigen Matrices treten nicht auf. Die Belastung der gesunden Knorpel um den Defekt herum wird reduziert. Die glatte

elastische Oberfläche dieser neuartigen Substanz zeigt zudem weniger Reibungseffekte.

Anwendungsbereiche

Zur Versorgung geeignet sind prinzipiell fokale singuläre Defekte der Oberschenkelrolle (Femurcondylus) mit einer Größe zwischen 2 und 4 cm² bei intaktem Bandapparat, gerader Beinachse sowie möglichst intakten Menisken. Das Patientenalter sollte zwischen 18 und 55 Jahren liegen. Das GelrinC®-Verfahren wird bei lokalen Defekten (traumatisch oder degenerativ) und

geeigneter Lokalisation am Knie einzeitig, unmittelbar im Anschluss an eine Arthroskopie

durchgeführt. Die Nachbehandlung entspricht dem Standard einer konventionellen Mikrofrak-

turierung mit Teilbelastung an Unterarmgehstützen, einer gelenkigen Knieschiene sowie einem drei- bis

viermonatigen intensiven physiotherapeutischen Nach-behandlungsprogramm. Sport fähigkeit für kniebelastende

Mannschafts- und Ballsportarten ist nach ca. 6 Monaten gegeben.

Mit dem GelrinC®-Verfahren können körpereigene Prozesse zur Gelenkflächenreparatur aussichts-

reich verbessert werden.

Lokalisierte Gelenkknorpeldefekte in den Kniegelenken entstehen

häufig durch Unfälle oder Abnutzung. Das körpereigene Reparatur-

potenzial für derartige Gelenkflächendefekte ist stark begrenzt, da

die Knorpelzellen aus der Defektumgebung keine Teilungsaktivität

mehr zeigen.

Ein frühzeitiger Gelenkflächenverschleiß (Arthrose) droht. Durch die

Verwendung einer neuartigen Biomatrix können die Heilungsmög-

lichkeiten verbessert werden.

Arthroskopisches Bild eines Knorpeldefektes der

Oberschenkelrolle

UV-Polymerisation der eingebrachten durch -sichtigen GelrinC®-Matrix

Bei Aufnahme in die Klinik wird mit dem Patienten im Rahmen des „Nar-kosegesprächs“ ein erster Kontakt hergestellt, seine individuellen gesund-heitlichen Voraussetzungen eingeschätzt und mögliche Risiken durch ergänzende diagnostische Maßnahmen soweit möglich eingegrenzt. Den Erfordernissen der anstehenden Operation entsprechend wird das für den Patienten optimale Anästhesieverfahren ausgewählt.

Postoperativ steht für die Versorgung der Patienten ein moderner, rund um die Uhr besetzter Aufwachraum/Intensiveinheit mit einer Kapazität von 14 Betten und Beatmungsmöglichkeit zur Verfügung.

Regionalanästhesieverfahren

Eine tragende Rolle mit mittlerweile einem Anteil von über 90% aller durchgeführten anästhesiologischen Verfahren spielen die Regionalanäs-thesieverfahren, auch „Teilnarkosen“ genannt.

Entsprechend dem allgemeinen Trend zur „Minimalinvasiven Medizin“ bieten sich die vielfältigen Techniken der Regionalanästhesie an, nach dem Motto „soviel wie nötig, so wenig wie möglich“ zu betäuben, d.h. die Inte-

Verteilung der Narkoseverfahren

Beratungsgespräch vor der Operation

8%

60%

32%

Vollnarkosen

Regionalanästhesie

• rückenmarksnahe Verfahren (spinale und epidurale Anästhesie)

• periphere Verfahren (Schmerzkatheter)

Institut für Anästhesiologie

grität des Gesamtorganismus und seine Homöostase so geringfügig wie möglich zu beeinflussen. In Ergänzung mit einer sog. „Sedierung“, welche dem Patienten unter Erhalt der Spontanatmung maximale Abschirmung und einen ungestörten Schlaf während der Operation ermöglicht, stellen diese Verfahren eine ideale Methode dar, Patienten sicher und schmerzfrei durch eine Operation zu begleiten.

Dies ist ein umso wichtigerer Aspekt in Hinblick auf das Patienten klientel, welches sich zusammensetzt vom Säugling bis hin zu einem hohen Anteil an betagten Patienten mit vielfältigen Vorerkrankungen.

Bluttransfusionswesen

Dem Ziel, möglichst Fremdblut zu sparen, dient auch die routinemäßige Anwendung moderner Autotransfusionssysteme. Damit steht eine sichere und zeitnahe Möglichkeit zur Verfügung, patienteneigenes Blut unmittel-bar zurück zu transfundieren.

So ist seit Jahren ein konstanter Verbrauch an Blutkonserven zu verzeich-nen, während sich die Anzahl an operativen Eingriffen von rund 2.600 im Jahr 2001 auf 5.000 Eingriffe im Jahr 2009 annähernd verdoppelte.

Postoperative Schmerztherapie

Umfragen unter unseren Patienten ergeben eine hohe Zufriedenheit von 95% mit den genannten Verfahren, zumal die angewandten Regionalver-fahren zum überwiegenden Anteil mit kontinuierlichen Katheterverfahren kombiniert werden, so dass eine ideale post operative Schmerztherapie unter Einsparung kreislaufbeeinträchtigender und nebenwirkungsbe-hafteter Medikamente gewährleistet ist.

Zudem werden Wundheilung und Durchblutung günstig beeinflusst und in der Folge davon auch thrombotische Komplikationen und Blutverlust reduziert. Mit einer Anzahl von jährlich ca. 2.000 Schmerzkathetern hat sich die anästhesiologische Abteilung zu einem Kompetenzzentrum für Regionalanästhesie entwickelt.

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Anzahl der Operationen Jährlicher Gesamtverbrauch an Blutkonserven

Ein Team von 7 Fachärzten für Anästhesie stellt die perioperative anästhesiologische Versorgung der orthopädischen Patienten sicher und

bildet damit einen wichtigen Anteil in der Patientenversorgung.

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24 25

Innovationspreis Medizintechnik

Für ihr Konzept zur Entwicklung dieser neuartigen, navigationsgestützten OP-Methode beim Hüftgelenkersatz wurden Klinikdirektor Professor Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka, Dipl.-Ing Sabine Gneiting und Projektleiter Dr. med. Tobias Renkawitz vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem „Innovationspreis Medizintechnik“ prämiert. Die hochkarätig besetzte Jury hat bei der Preisvergabe die Symbiose aus Wissenschaft und Wirt-schaft überzeugt. Insgesamt wurde das Projekt mit 1,1 Millionen Euro an Forschungsgeldern des Bundesministeriums gefördert. Das Bad Abbacher Projektteam mit Dr. Renkawitz, Dr. Sendtner, Dr. Wörner und Dr. Springo-rum hat dazu im vergangenen Jahr die enge Entwicklungszusammenarbeit mit der Firma BrainLAB aus Feldkirchen fortgeführt, die durch eine große

Expertise bei der Herstellung und Programmierung von computerge-stützten Navigationssystemen mittlerweile zum Weltmarktführer in diesem Sektor aufgestiegen ist. Diese neue Generation von computergestützten Navigationssystemen für den Hüftgelenks ersatz wird in Verbindung mit der Operationsmethode nach dem „Femur First Prinzip“ zukünftig zu einem integralen Bestandteil des Operationsablaufs werden und die Resultate nach Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes noch weiter verbessern helfen.

Femur First beim Hüftgelenksersatz

Traditionellerweise implantiert der orthopädische Chirurg beim Hüft-gelenksersatz zuerst die künstliche Gelenkpfanne im knöchernen Becken (Acetabulum) und anschließend den Prothesenschaft im Oberschenkel-markraum (Femur). Biomathematische Berechnungsalgorithmen konnten zeigen, dass gerade die dreidimensionale Stellung von Hüftpfanne und -schaft zueinander entscheidenden Einfluss auf die postoperative Funktion und Belastungsfähigkeit des künstlichen Hüftgelenks besitzt. Die Rotation des Hüftschaftes im Oberschenkelknochen ist dabei allerdings gerade bei Verwendung von modernen, zementfreien Schafttypen nur eingeschränkt vom Operateur beeinflussbar. Bei der Operationsmethode nach dem soge-nannten „Femur First Prinzip“ wird der herkömmliche Operationsablauf

deshalb quasi umgekehrt: Der orthopädische Chirurg beginnt mit dem Einsetzen des künstlichen Hüftschaftes in den Oberschenkelknochen, der Schaft „sucht sich“ bildlich gesprochen dabei eine stabile Rotationsstel-lung, in der er fest verklemmt ist und einwächst. In Abstimmung zu dieser Schaftposition kann dann im Anschluß die Pfanne optimiert implantiert werden. Wichtig dabei: Der Operateur benötigt genaue Informationen über den Rotationsgrad des Schaftes im Oberschenkelknochen und Zusatz-informationen über die individuelle Patientenanatomie (z.B. über das knöcherne Pfannenlager). Eine wichtige Hilfe sind dabei stereotaktische Navigationssysteme, die über eine Infrarotkamera im Operationssaal das patienten-individuelle Knochenmodell virtuell berechnen und genaue Infor-mationen über Winkel, Distanzen und eine optimale Positionierung der Implantatkomponenten bereitstellen.

Neue Wege in der Hüftendoprothetik – das Femur First Konzept

Virtuelle Bewegungstestung mit Hilfe eines Modells nach dem Femur First Prinzip: Computergestützte Navigationssysteme berücksichtigen die patientenindividuelle Anatomie und berechnen daraus die optimale Implantatposition.

Schmerzfreiheit, bestmögliche Funktionalität und lange Haltbarkeit

sind die drei postoperativen Hauptziele nach der Implantation eines

künstlichen Hüftgelenks.

Bereits während der Operation legt der Operateur dazu den Grund-

stein. Ein neuartiges, computerassistiertes Operationsverfahren

hilft bei der optimierten Platzierung der Hüftkomponenten.

bp

1000 –

500 –

200 –

Melanocortinrezeptorexpression im Gelenk.

A) Immunohistologische MC-1R - Färbung im artikulären Knorpel. Panel a zeigt einen Querschnitt durch einen OA-Gelenksknorpel, b zeigt eine Vergrößerung aus dem Oberflächenbereich, c aus der mittleren Zone und d aus der tiefen Zone, welche an den subchondralen Knochen grenzt. Das Inlet demonstriert die Genex-pression des Rezeptors in Chondrozyten, detektiert mittels RT-PCR.

Der Pfeil indiziert die Knorpeloberfläche, NHM bedeutet normale humane Kerati-nozyten (Kontrolle) und CHO steht für Chondrozyten

B) Immunfluoreszenzfärbung des MC-1R im Synovialgewebe. Die rote Färbung zeigt den MC-1R, die grüne Färbung detektiert die Tyrosinhydroxylase, dass Schlüsselen-zym für die Katecholamin-Biosynthese. Die Zellkerne sind mit DAPI gegengefärbt (blaue Färbung). Das Inlet demonstriert die Genexpression des Rezeptors in Synovi-ozyten, detektiert mittels RT-PCR.

NHM bedeutet normale humane Keratinozyten (Kontrolle) und SYN steht für Synoviozyten.

Experimentelle Orthopädie

Hintergrund

Ursprünglich als Neurohormone beschrieben, zeigen Melanocortine (MCs), welche von der Hypophyse produziert werden, ein breites Wirkungsspek-trum. Eine der interessantesten Eigenschaften der MCs ist ihr anti-inflamm-atorisches Potential, sie werden z.B. als Reaktion auf pro-inflammatorische Stressoren induziert. Trotzdem ist unser derzeitiges Wissen zur Funktion von MCs im Knorpel und vor allem in der Osteoarthrose (OA) dürftig. Einige wenige Studien weisen auf eine mögliche Bedeutung des Melano-cortinsystems in der Knochen- und Knorpelbiologie hin. In Patienten, die an f amiliärer Glukokortikoid-Defizienz leiden, führt die Überproduktion eines Hormons aus der Familie der Melanocortine (Adrenokorticotropes Hormon) zu überschießendem Längenwachstum und vorzeitigem Altern der Knochen. Es wurde außerdem beschrieben, dass α-Melanozyten-stimulierendes Hormon (α-MSH) die Expression eines Knorpelmatrix degradierenden Enzyms, der Matrixmetalloprotease (MMP) – 13, inhibiert, ein Befund, der eine anti-inflammatorische Wirkungsweise des Hormons unterstützt. Auch in entzündlichen Gelenkserkrankungen könnten Melano-cortine eine entscheidende Rolle spielen. In Patienten, die unter Rheumato-ider Arthritis, juveniler chronischer Arthritis und OA leiden, wurde α-MSH in der Synovialflüssigkeit detektiert, vermutlich wird es direkt am Ort der Entzündung produziert. Eine lokale und systemische Applikation von MSH hatte eine merkliche Reduktion der entzündlichen Symptome im Gelenk zur Folge. Wir stellten daher die Hypothese auf, dass α-MSH in der Knor-pelphysiologie chondroprotektiv ist. In diesem Projekt wollen wir die Rolle von α-MSH und der Melanocortinrezeptoren im Kontext der Osteoarthrose (OA) definieren.

α-MSH moduliert das Immunsystem

Alle Melanocortine binden an Melanocortinrezeptoren, von denen 5 ver-schiedene Subtypen beschrieben sind. Wir konnten kürzlich zeigen, dass der MC-1-Rezeptor (MC-1R) in humanen artikulären Chondrozyten und Synoviozyten exprimiert ist. α-MSH, Prototyp der MCs, kann wichtige Gene regulieren, welche die Organisation und Stabilität der extrazellulären Matrix und Entzündungsprozesse beeinflussen. α-MSH schwächt die IL-1β-induzierte Expression der Matrixmetalloproteinasen (MMP)-1, -2, -9 und -13, sowie der pro-inflammatorischen Zytokine IL-6 und IL-8 ab. Wir wollen den anti-inflammatorischen und protektiven Effekt in wichtigen Effektorzellen der OA in vitro eingrenzen und die Signaltransduktionswege identifizieren, welche die Wirkung von α-MSH in diesen Zellen vermitteln. Die Bedeutung dieser Befunde soll in einem humanen Knorpelexplantat-Modell untersucht werden. Außerdem soll die Wirksamkeit von α-MSH im OA-Modell in vivo getestet werden. Durch den Einsatz von MC-1R-defizienten Mäusen wird die Rolle von MC-1R in der endogenen Chondroprotektion erfasst. Diese Untersuchungen könnten zu neuen neuroendokrinen Behandlungswegen von degenerativen Gelenkserkrankungen führen.

förderung: Als Teilprojekt der Forschergruppe FOR 696 (Universitätskli-nikum Regensburg) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

beteiligte arbeitsgruppen und institute: Prof. Dr. Rainer Straub, Dr. Silvia Capellino, Innere Medizin 1, Universitäts-klinikum Regens burg; Prof. Dr. Markus Böhm, Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Münster

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Dr. Alfred Opolka, Anja Pasoldt, MTA, Prof. Dr. Susanne Grässel

BA

Chondroprotektive Eigenschaften des Melanocortinsystems und seine Rolle in der Osteoarthrose

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26 27

Der Vergleich mit den Kontrollen (LacZ.-transfizierte Zellen) kann Hinweise auf die Inhibition von MMPs durch das überexprimierte TIMP-3 geben.

Vorteile gentechnischer Therapie im Vergleich zu synthetischen MMP-Inhibitoren

Gelänge der Nachweis einer Reduktion der Aktivität von MMPs- und Agg-recanasen in der Umgebung arthrotisch veränderten Knorpels, sowie dem damit einhergehenden Sistieren des Kollagen- bzw. Aggrecanabbaus durch Implantation von TIMP-3 überexprimierender Zellen, wäre eine endogene, lokal wirkende Arthrosetherapieoption gefunden.Gegenüber systemisch wirkenden, synthetischen MMP- Hemmern hätte die gentechnische The-rapie den Vorteil, spezifischer hinsichtlich Lokalisation – durch Verpflan-zen veränderter Zellen an den Ort der Pathologie – zu sein. So hat der Breitspektrum-MMP-Hemmer Marimastat systemische Nebenwirkungen, wie herabgesetzte Beweglichkeit und Gelenkschmerz (abgesehen von den Problemen der Übertragbarkeit vom Tiermodell auf den Menschen im Falle dieses Medikaments).

Ferner würden durch die Überexpression von TIMP-3 mehr Pathogenese-faktoren (MMPs, ADAMs und ADAMTS durch TIMP-3 gehemmt) erfasst, als dies durch selektive MMP-Hemmer (Marimastat, Doxycyclin) der Fall ist. Nicht zuletzt ist auch an die geringeren Kosten zu denken: im Idealfall genügte ein Eingriff, anderenfalls ist eine andauernde (bei den Tetrazykli-nen ohnehin nicht möglich) und kostenintensive Medikamenteneinnahme zu gewärtigen.

beteiligte arbeitsgruppen und institute: Prof. Thomas Pap, Christina Wunrau, Muskuloskeletales Zentrum des Uni-versitätsklinikums Münster

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Georg Feierabend, Medizinstudent, Mandy Vogel, MTA, Prof. Dr. Susanne Grässel

Hintergrund

Tissue inhibitor of metalloproteinases (TIMP) -3 ist einer von vier, beim Menschen bekannten Inhibitoren der Matrixmetalloproteinasen (MMPs), einer Gruppe von 23 verschiedenen Endopeptidasen, die an physiolo-gischen (z.B. Gewebeumbau während der Embryonalentwicklung) und pathologischen Prozessen, wie der Osteoarthritis und der rheumatoiden Arthritis, durch Kollagen- und Matrixabbau im Knorpel und Knochen betei-ligt sind. So baut MMP-13 Kollagen II auf der Stufe der Quartärstruktur ab, die Monomere werden weiter durch MMP-2 und MMP-9 zerlegt.

Durch die Inhibierung von TNF-α Converting Enzym (TACE), dessen Syno-nym ADAM-17 ist, über TIMP-3 kann pro-TNF-α nicht in seine aktive Form überführt werden, was zu einer Herabsetzung der Entzündungsreaktionen bei der rheumatoiden Arthritis führt. Weiterhin hemmt TIMP-3 ADAMTS-4 und ADAMTS-5, zwei Aggrecanasen, die bei Arthritiden ebenfalls eine Rolle spielen, indem sie durch Aggrecanabbau die Druckelastizität des Knorpels herabsetzen. Im Aggrecan, einem Proteoglycan, das in der Knor-pelmatrix die Funktion einer durch die zugfesten Kollagenfasern gezügel-ten Sprungfeder hat, bauen die beiden Aggrecanasen, wie auch MMP-3, das die Glykosaminoglykane tragende Core-Protein ab.

Zymographischer Nachweis der Aktivität von endogenen MMPs nach TIMP-3 Überexpression

Mittels eines lentiviralen Vektors wurde das TIMP-3-Gen in das Genom von HTB-94- Chondrosarkomzellen stabil integriert und überexprimiert. Mithilfe von Western Blots wurde diese Überexprimierung in den einzelnen Zellklo-nen anhand einer Positivkontrolle (rekombinantes TIMP-3) im Gegensatz zur nicht transfizierten Negativkontrolle (lacZ-Insert) nachgewiesen.

Mit der Technik der Zymographie wird das Vorhandensein, sowie die Akti-vität von MMPs in den Überständen einzelner Proben untersucht. Die Pro-teine werden der Größe nach aufgetrennt, nach Inkubation wird schließ-lich die enzymatische Aktivität im, mit Gelatine bzw. Casein versetzten Elektrophoresegel sichtbar. An der Stelle, an der die MMPs die Gelzusätze Gelatine, bez. Casein verdaut haben, erscheint eine farblose Bande. Im Gelatine-Gel können MMP-2 und -9, im Casein-Gel die MMPs -1, -7, -11, -12, -13 nachgewiesen werden.

Gelatine-Zymogramm: Anhand des Bandenmusters der rekombi-nant hergestellten MMPs (lane 2 und 3) wird die entsprechende Matrix metalloproteinase in den Proben bestimmt.

Überexpression von TIMP-3 in Chondrosarkomazellen

Nachweis der TIMP-3- Überexpression im Westernblot: In den Überständen der TIMP-3 überexprimierenden Zellen (T7-9,T12,T13) läßt sich TIMP-3 (MW 30 kDa) deutlich nachweisen, im Gegensatz dazu ist die Bande in der Negativkontrolle (L2 = lacZ) sehr schwach

kDa 37

25

20

Überstände 48h FCS-frei gehaltener Proben

T7rekomb. TIMP-3

L2 T8 T9 T12 T13 T13MMP-9 Proform

MMP-Positiv-kontrollen

48h FCS-frei gehaltene Proteinüberstände

MMP-2 aktiv

T14 L1 L2 L3 L4

TIMP-3

Hintergrund

Schmerzen in einem Gelenk werden oft durch Krankheiten, Verletzungen oder altersbedingte Abnutzung von Knorpel bedingt. Die Therapie bei Knorpeldefekten besteht meist aus Schmerz- und Entzündungshemmung und in manchen Fällen aus einer ganzen oder teilweisen Entfernung des geschädigten Gewebes, gefolgt vom Einbau einer künstlichen Prothese mit begrenzter Lebensdauer. Eine alternative Therapie bietet seit mehr als einem Jahrzehnt der Einsatz von körpereigenen Zellen. Das patienten-eigene Zellmaterial zur Reparatur des Defekts wird aus gesunden, wenig belasteten Knorpelstellen desselben Gelenks gewonnen. Problematisch ist, dass sich Knorpelzellen nur noch begrenzt vermehren lassen und daher ausreichend große Stücke entnommen werden müssen, um die notwen-dige Anzahl an Zellen zu erhalten. Dadurch kann es zu einer Erkrankung der Entnahmestelle (Donormorbidität) kommen. Zudem entwickeln sich die eingesetzten Knorpelzellen im Patienten nicht wie gewünscht und produzierten anstatt des flexiblen hyalinen Knorpelgewebes ein mehr starres faseriges Bindegewebe mit minderwertigen biomechanischen Eigenschaften.

Kokultur von MSC in Fibringel mit Knorpelexplantaten

Dieses Projekt hat zum Ziel die grundlegenden Vorgänge in der Knorpel-reparatur besser zu verstehen. Deshalb haben wir ein Modell entwickelt, dass einen Knorpeldefekt außerhalb des Körpers simuliert. Unser Modell besteht aus einem Knorpelstück mit einer Einkerbung in der Mitte. Diese Mulde wird mit einem Fibringel, das Zellen enthält, aufgefüllt. Wir untersu-chen drei verschiedene Varianten dieses Fibringel-Zell Gemisches: Fibringel mit Knorpelzellen, Fibringel mit humanen Stammzellen und Fibringel mit einer Mischung aus Knorpelzellen und Stammzellen. Die Verwendung von Stammzellen bietet gegenüber der alleinigen Verwendung von Knorpel-zellen viele Vorteile, denn sie können nicht nur ohne Folgeschäden leicht aus dem Knochenmark des Patienten gewonnen werden, sondern sind auch noch in der Lage, sich in ausreichender Anzahl zu vermehren. Die Stammzellen können sich unter Einfluss bestimmter Faktoren zu anderen Zellspezies, wie zum Beispiel auch Knorpelzellen differenzieren. Das Prinzip unserer Studie beruht darauf, dass die Stammzellen von den Knorpel-zellen nach dem Schüler/Lehrer-Prinzip lernen, sich zu Knorpelzellen zu

entwickeln. Um zu unterscheiden, ob nur die Knorpelzellen allein oder zusammen mit löslichen Faktoren aus dem Knorpelexplantat Einfluss auf die Stammzellen haben, vergleichen wir unsere Ergebnisse mit Zellen, die nur in Fibringel ohne Knorpel kultiviert wurden. Mit einem Vitalitätstest konnten wir nachweisen, dass sowohl Knorpelzellen als auch Stammzellen, die in ein Fibringel eingebettet wurden, für mindestens 28 Tage auf der Knorpeloberfläche überleben können. Eine Differenzierung zu Knorpelzel-len konnte durch Anfärben von für Knorpel typischen Proteinen wie z.B. Glykosaminoglykanen und Kollagenen nachgewiesen werden. Bekräftigt werden diese Ergebnisse durch quantitative real-time PCR Analysen von spezifischen Markergenen wie z.B. COL2A1 und SOX9. Die bisherigen Ergebnisse unserer Kokultur Studie deuten darauf hin, dass die Produktion von extrazellulärer Matrix und die Differenzierung von Stammzellen zu Knorpelzellen durch Faktoren, die das Knorpelgewebe an seine Umgebung abgibt, eingeleitet werden. Die Kultivierung von Stammzellen zusammen mit Knorpelzellen in Gegenwart von artikulärem Knorpel könnte eine wirkungsvolle Methode zur Zellbasierten Wiederherstellung von Knorpel-schäden sein.

Vorteile der Verwendung von autologen Stammzellen zur Knorpel-defekttherapie

Auf diesem Weg wollen wir Botenstoffe und Wachstumsfaktoren finden, die Einfluss auf die Beschaffenheit des neu gebildeten Knorpels haben, um die Qualität des Reparaturgewebes zu verbessern. Diese Faktoren könnten eine Grundlage zur Entwicklung einer neuen unterstützenden Medikation sein.

Die Verwendung von patienteneigenen mesenchymalen Stammzellen zusammen mit Knorpelzellen ist eine neue Möglichkeit, die Behandlung von fortgeschrittener Gelenkartrose zu verbessern. Besonders für die The-rapie größerer Knorpeldefekte und älterer Patienten bietet dieser neue Ansatz in Kombination mit Fibringel, die Chance einer schonenden und erfolgreichen Behandlung. Eines Tages könnte diese Stammzelltherapie es ermöglichen, eine operative Gelenksentfernung und das Einsetzen einer Prothese überflüssig zu machen.

förderung: Als Einzelantrag von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG)

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Michaela Leyh, Dipl.-Biol., Lilly Weger, MTA, Prof. Dr. Susanne Grässel

Modell zur zellbasierten Regeneration von defektem Knorpel

Schema des Knorpel-Kokulturmodells

Die Mulde in einem Knorpelstück wird mit Fibringel aufgefüllt, in dem sich (A) humane mesenchymale Stamm-zellen (hMSCs), (B) ein Gemisch aus hMSCs und Knorpelzellen und (C) nur Knorpelzellen befinden.

A

B

C

Experimentelle Orthopädie

75

100

kDa

37

25

50

Kollagen II Färbung von Kontrollen und Kokulturen: A) Knorpelzellen (blaue DAPI Kernfärbung) lagern bei Kultivierung in Fibringel mit zunehmender Zeit (Tag 7 bis 28) Kollagen II (grün) ab. Zum Vergleich: ursprüng-licher humaner Knorpel. B) Knorpelzellen (blaue DAPI Kernfärbung), die für 7 bis 28 Tage in Fibringel auf Knorpelexplantaten kultiviert wurden, lagern Kollagen II (grün) ab.

F = Knorpelzellen in Fibringel FC = Knorpelzellen in Fibringel kokultiviert auf Knorpelexplantaten

A

B

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28 29

In vitro Gen-knockdown von Sox9 in mesenchymalen Stammzellen aus dem Knochenmark

Mit Alcianblau gefärbte Schnitte der Pellet-Kulturen zur Darstellung der Glykosaminoglykane.

Neuropeptide aus dem sensorischen und sympathischen Nervensy-stem haben keinen Einfluss auf die Matrixbildung der Chondrozyten. SP wurde in Konzentrationen von 10-9 bis 10-11 M und NA im Kon-zentrationsbereich von 10-6 bis 10-8 M appliziert.

d07 = Tag 7, d14 = Tag 14, d21 = Tag 21

d07 d14 d21Kontrolle

SP 10-9 M

SP 10-10 M

SP 10-11 M

NA 10-6 M

NA 10-7 M

NA 10-8 M

Hintergrund

Neuropeptid-haltige Nervenfasern sympathischer und sensorischer Her-kunft konnten in der Vergangenheit sowohl in Knochen und Knochen-haut, als auch im Frakturkallus nachgewiesen werden. Man geht deshalb heute davon aus, dass das periphere Nervensystem bei der Frakturheilung und beim Remodelling des Knochens eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus sind knochenassoziierte Nervenfa sern möglicherweise als Quelle trophischer Faktoren für die strukturelle Integrität des Knochens und die Knochenfunktion essentiell. Inzwischen spricht sogar vieles dafür, dass Katecholamine, d.h. Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems die Differenzierung von Knochenzellen steuern und an der Knochen-resorption beteiligt sind. Nur sehr wenig ist jedoch über die Funktion

Neuropeptide des sensorischen und sympathischen Nervensystems beeinflussen Teilungsrate und programmierten Zelltod von Knorpelzellen

Hintergrund

Mesenchymale Stammzellen (MSCs) sind multipotente, wenig differenzierte Vorläuferzellen aus denen sich u.a. Adipozyten, Osteozyten oder Chondro-zyten entwickeln können.

Während der Chondrogenese von MSCs spielt der Transkriptionsfaktor Sox9 eine Schlüsselrolle und beeinflusst maßgeblich die Entstehung von Knorpel und Knochen.

Eine heterozytoge Mutation von Sox9 verursacht das Kampomelie-Syn-drom, eine seltene, autosomal-dominante Krankheit. Wesentliche Merk-male dieser Erkrankung sind die gebogenen Röhrenknochen der unteren Extremitäten und der deformierte Brustkorb, welcher meist innerhalb der ersten 4 Wochen zum Tod der Neugeborenen durch Atemprobleme führt.

In unserem aktuellen Projekt generieren wir einen RNA-Interferenz (RNAi) vermittelten Gen-knockdowns von Sox9 in humanen sowie in mesen-chymalen Stammzellen aus dem Knochenmark von Ratten. Dabei wird mit Hilfe eines viralen Vektors eine shRNA (short hairpin RNA) bzw. eine miRNA (micro RNA) in die Zellen appliziert, um so die Expression des Transkriptionsfaktors Sox9 auf RNA und auf Proteinebene herrunterzure-

Osteogene Differenzie-rung von MSCs: Alizarin Red Färbung von drei Wochen osteogen differenzierter MSCs aus dem Knochenmark von Ratten. Alizarin bildet mit dem Kalzium der extrazellulären Matrix farbige (rote) Chelat-komplexe.

GFP transduzierte MSCs: (A) Unbehandelte humane mesenchymale Stamm-zellen (B) Green Fluorescence Protein (GFP) wird zusammen mit der Sox9-spezifischen miRNA als Transfektions-kontrolle exprimiert.

gulieren. Das Prinzip dahinter beruht darauf, dass doppelsträngige RNA in der Zelle in 21 bis 25 Nukleotide lange Stücke gespalten wird. Diese kurzen RNA-Fragmente werden anschließend entwunden und führen dann, als einzelsträngige RNAs, zusammen mit zellulären Proteinen zu einer spezi-fischen Degradierung der Sox9 mRNA.

In Differenzierungsstudien mit diesen Sox9-Knockdown-Zellen versuchen wir Aufschluss über die Beteiligung von Sox9 an differenzierungsstadien-spezifischen Prozessen zu gewinnen. Außerdem sind wir daran interessiert, unbekannte Signalfaktoren und Proteine zu identifizieren, die an der Diffe-renzierung von MSCs beteiligt sind und direkt oder indirekt mit dem Tran-skriptionsfaktor Sox9 interagieren.

Sox9 beeinflusst die Expression osteogener Markergene

Anhand erster Genexpressionsanalysen konnten wir bereits Unterschiede in der Expression verschiedener Gene feststellen. So wird Runx2, ein ent-scheidender Transkriptionsfaktor für die osteogene Differenzierung, nach einem Sox9 Knockdown sowohl in humanen als auch in mesenchymalen Rattenstammzellen ebenfalls vermindert exprimiert. Gleiches finden wir für VEGF alpha, einem wichtigen Wachstumsfaktor für die Angiogenese. Auf-grund dieser Hinweise haben wir erste Studien zur osteogenen Differen-zierung von MSCs aus Ratten nach einem Sox9 Knockdown durchgeführt. Diese Versuche deuten darauf hin, dass die Sox9-Dosis die Osteogenese beeinflusst.

Sox9 beeinflusst das zelluläre Überleben

Neben seiner Hauptaufgabe als Tanskriptionsfaktor der Chondrogenese wird auch über die Beteiligung von Sox9 an anderen biologischen Prozes-sen wie Proliferation, Seneszens und Apoptose diskutiert. Wir können eine um ca. 60% verminderte Bcl-2 Expression in MSCs aus Ratten nach einem Sox9 Knockdown von mindestens 50% zeigen. Bcl-2 fungiert als anti-apoptotisches Protein und eine verringerte Expression könnte auf einen verstärken „programmierten Zelltod“ deuten.

förderung: Als Einzelantrag von der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG)

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Sabine Stöckl, Dipl. Biol., Claudia Göttl, MTA, Mandy Vogel, MTA, Prof. Dr. Susanne Grässel

A B

von sensorischen und sympathischen Nervenfasern im Knorpelgewebe bekannt, z.B. ob die Freisetzung von Neuropeptiden einen Einfluss auf die Differenzierung von Knorpelzel len hat. Die Funktion von Katecholaminen beim Umbau der Kallusmatrix wurde bislang nicht untersucht, daher ist ihr Einfluss auf den Frakturver lauf weiterhin unklar.

Beteiligt an der Innervation des Frakturkallus sind Nervenfasern des sensorischen und des sympathischen Nervensystems. Eine typische Transmittersub stanz des sensorischen Nervensystems ist das Neuropeptid Substanz P (SP), das seine Wirkung über die Neurokinin-1-Rezeptoren (NK1-R) entfaltet. Im peripheren Nervensystem des Sympathikus hingegen fun-gieren Katecholamine als Neurotransmitter (in diesem Fall Noradrenalin), die ihre Wirkung über verschiedene Alpha- und Beta-Adrenorezeptoren

Unsere Daten implizieren eine bisher unbekannte und möglicherweise tro-phische Funktion von Neuro peptiden während der Knorpeldifferenzierung und der enchondralen Ossifikation im ausgewachsenen Organismus. Mög-licherweise sind spezifische Matrixstrukturen in der Lage, SP zu speichern und bei Bedarf frei zu setzen, oder der Matrixumbau während der Fraktur-heilung führt zu einer kontrollierten Neuropeptidfreisetzung.

förderung: Als Einzelantrag von der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG)

beteiligte arbeitsgruppen und institute: Prof. Dr. Rainer Straub, Innere Medizin 1, Universitätsklinikum Regens burg; Dr. Richard Stange, Dr. Britta Wieskötter, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Münster

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Dr. Alfred Opolka, Anja Pasoldt, MTA, Brigitte Wild, MTA, Prof. Dr. Susanne Grässel

vermitteln. Als Marker für das sympathische Nervensystem wird häufig Tyrosinhydroxylase (TH) – ein Schlüsselenzym für die Synthese von Nora-drenalin – verwendet.

Anhand unseres Frakturmodelles konnten wir in der Vergangenheit zeigen, dass während der Frakturheilung stadienspezifische Verteilungsmuster sen-sorischer und sympathischer Nervenfasern zu beobachten sind, und dass die Knorpelzellen des Frakturkallus sowohl auf RNA- als auch auf Protein-ebene SP und seinen Rezeptor NK1-R exprimieren. Auch dieser Expressions-verlauf ist stadienspezifisch und somit von der Kallusdifferenzierung abhän-gig. Diese Daten implizieren eine bisher unbekannte und möglicherweise trophische Funktion von Neuro peptiden während der Knorpeldifferenzie-rung und der enchondralen Ossifikation im ausgewachsenen Organismus.

Biomechanische Eigenschaften des neugebildeten Knochens nach Sympathektomie

In Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wie-derherstellungschirurgie in Münster wurden biomechanische Testungen durchgeführt, die Aufschluss darüber geben sollten, inwieweit eine sympa-thische und/oder sensorische Innervation die Stabilität des neu gebildeten Knochens beeinflusst. Dabei zeigt sich in dem von uns verwendeten Maus-Modell, dass ein Fehlen sympathischer Nervenfasern zu einem signifikant verschlechterten Drehmoment beim Brechen bereits geschlossener Frak-turen führt. Daraus lässt sich folgern, dass die vom sympathischen Nerven-system ausgeschütteten Neurotransmitter wie Noradrenalin den Knochen-umbau während der Frakturheilung positiv beeinflussen.

In vitro Effekte der sensorischen und sympathischen Neurotransmitter

Um die Einflüsse der freigesetzten Neuropeptide auf die Bildung und Diffe-renzierung von Knorpel besser untersuchen zu können, haben wir Knorpel-zellen in Kultur genommen. Da Knorpelzellen in zweidimensionaler Kultur sehr rasch zur Dedifferenzierung neigen, kommen hier neben Monolayer-Kulturen auch 3D-Kulturen zum Einsatz. Die von uns verwendeten kostalen Knorpelzellen exprimieren laut unseren RT-PCR-Analysen nicht nur SP und seinen Rezeptor, sondern auch eine Vielzahl von unterschiedlichen Adreno-rezeptoren. Sie sind daher grundsätzlich in der Lage, auf Reize des senso-rischen und sympathischen Nervensystems zu reagieren. Unsere bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Stimulierung von Knorpelzellen mit Neuropeptiden des sympathischen und sensorischen Nervensystems nicht zu einer qualitativen oder quantitativen Veränderung der durch die Zellen gebildeten Matrix führt. Obwohl quantitative Genexpressionsana-lysen auf eine verminderte Expression bestimmter Kollagene hindeuten, zeigen sowohl histologische als auch immunhistochemische Analysen auch nach 21 Tagen Kultur auf Proteinebene eine unveränderte Knorpelmatrix. Sowohl SP als auch Noradrenalin beeinflussen jedoch die Teilungs- und Apoptoserate der Knorpelzellen sowie deren Vitalität und Adhäsionsver-halten. Da Chondrozyten sowohl SP als auch den entsprechenden Rezeptor exprimieren, können wir also annehmen, dass SP in einem feedback loop die Proliferationsrate und die Differenzierung von Knorpelzellen im Kallus-gewebe mit beeinflusst. Das von uns nachgewiesene verbesserte Adhäsi-onsverhalten der Zellen gestattet den bei der Teilung gebildeten Tochter-zellen, sich außerdem schneller in den Gewebeverband einzugliedern und mit Matrixbildung zu beginnen. Im Gegensatz zu SP scheint Noradrenalin die Proliferationsrate der Chondrozyten nicht zu beeinflussen. Dafür setzt es aber in den Monolayer-Kulturen die Apoptoserate der Zellen deutlich gegenüber den unstimulierten Kontrollen herab.

Experimentelle Orthopädie

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30 31

Hintergrund

Die Arthrose ist eine Erkrankung, die mit einer Degeneration (Abbau/Verschleiß) des Gelenkknorpels einhergeht. Diese Degeneration kann aufgrund einer Verletzung, einer Systemerkrankung oder durch eine alters-bedingte Abnutzung entstehen. Durch den Verlust des Gelenkknorpels kommt es zu einer vermehrten Belastung und Veränderungen des Kno-chens unterhalb des Knorpels. Durch den Knorpelabrieb sowie die Kno-chenschädigung kommt es zu einer Schmerzsymptomatik und zur Produk-tion von Entzündungsstoffen.

Bei einer beginnenden Arthrose werden schmerzreduzierende und entzün-dungshemmende Medikamente sowie eine krankengymnastische Mobili-sation des Gelenkes zur Erhaltung des Bewegungsumfanges empfohlen. In fortgeschrittenen Stadien der Arthrose wird das Restknorpelgewebe und eine oberflächliche Knochenschicht entfernt und eine künstliche Gelenk-prothese eingesetzt.

Um die Implantation einer Gelenkprothese hinauszuzögern, werden unter-schiedliche knorpelerhaltende Therapiemaßnahmen eingeleitet. Studien konnten zeigen, dass ein adäquates Training des Gelenkes bei beginnender Arthrose zu einer Schmerzreduktion und zu einem verminderten Knor-pelabbau führt.

Ziele

Dieses Projekt hat zum Ziel, die molekularen Vorgänge zu analysieren, die während der Mobilisation des Gelenkes aktiviert werden, und festzustel-len, inwieweit diese Vorgänge den Knorpel- und Knochenstoffwechsel beeinflussen und die Entzündungsreaktion unterdrücken.

Wir benutzen für die Untersuchungen ein etabliertes 3-D Modell zur Knorpel- und Knochenzellkultur. Die Zellen werden in 3-D Polymer-konstrukten angesiedelt und wachsen über einen bestimmten Zeitraum in den Gerüsten, um ein möglichst nah an die natürliche Umgebung heran-reichendes Stadium zu erreichen.

Zusammenhang biomechanischer Belastung und der Knorpel- Knochenregeneration

Nach dem Erreichen eines gewebeähnlichen Status werden die Zellkulturen im weiteren Verlauf einer biomechanischen Belastung in 2 Stufen unter-zogen. Die erste Stufe simuliert ein adäquates, moderates Training, woge-gen die zweite Stufe ein Training mit einer zu hohen Krafteinwirkung dar-stellt. Als Kontrollgruppen werden unbelastete Zellkulturen untersucht. Wir gehen davon aus, dass es durch die adäquate Belastung der Zellen zu einer Aktivierung von Signalproteinen kommt, die in einem nächsten Schritt die Produktion von Knorpel- und Knochengewebe initiieren. Des Weiteren nehmen wir an, dass es zu einer Unterdrückung von Molekülen und Pro-teinen kommt, die entzündungsfördernd sind und zu einer Schädigung des Knorpel- und Knochengewebes führen. Eine übermäßige Belastung sollte im Sinne eines Traumas (Verletzung) das Gegenteil bewirken und zu einem vermehrten Abbau der Knorpel- und Knochensubstanz führen. Um die Hypothesen zu untersuchen, werden im Anschluss an die Belastung einzelne Zellsubstanzen (RNA, Proteine) aus den Zellen gewonnen und mit molekularbiologischen Methoden untersucht. Anhand der gewonnen Erkenntnisse sollen Rückschlüsse gezogen werden, durch welchen Mecha-nismus bzw. welche Moleküle ein adäquates Training zu einer verbesserten Gelenkfunktion und einem verminderten Knorpel- und Knochenabbau führt. Diese Ergebnisse können dann zur Optimierung der Therapieansätze bei der beginnenden Arthrose eingesetzt werden.

förderung: MSD® -Stipendium 2009 Arthrose/Arthritis

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Dr. B. Rath, Prof. Dr. S. Grässel, K. Stengel, MTA

Kooperationspartner: Dr. J. Nam (USA), Prof. Dr. S. Agarwal (USA)

Hintergrund

Das „Tissue Engineering“ beschäftigt sich mit der Entwicklung eines gezüchteten Organersatzes. Dazu werden Zellen in dreidimensionalen Gerüsten (Scaffold) angesiedelt und kultiviert, um nach einer definierten Wachstumszeit ein gezüchtetes Gewebe zu erhalten. Ziel des „Tissue Engi-neering“ im Bereich der regenerativen Medizin ist der Wiederaufbau des entsprechenden Gewebes. Die Zellen müssen in dem Kulturgerüst (Scaf-fold) entsprechend verankert sein und im Weiteren muss das Endkonstrukt im Umgebungsgewebe gebunden werden, bzw. einwachsen. Die Beschaf-

fenheit und Biokompatibilität der Scaffolds spielt dabei eine entscheidende Rolle insofern, als sie eine Leitstruktur für die Zellen sind und eine Primär-stabilität der gezüchteten Gewebe gewährleisten müssen.

Ein Bereich des „Tissue Engineering“ beschäftigt sich mit der Knorpelre-generation. Dieses Teilgebiet ist von besonderer Bedeutung, da Knorpel-gewebe keine ausreichende eigene Regenerationskapazität besitzt. Ein weiteres Gebiet liegt in der Knochenregeneration, bzw. im Knochenersatz. Nach Knochenbrüchen oder bei dem Wechsel von Gelenkprothesen kann

Immunfluoreszenz-mikroskopisches Bild von Osteoblasten im 3-D Polymerkonstrukt.

Violett: Zellkerne Grün: Aktin (Zellstruktur-protein).

Die Analyse von Knorpel- und Knochenfördernden sowie -abbauenden Effekten in 3D-Zellkulturen unter Berücksichtigung des Einflusses der Biomechanik

Der Einfluss von biomechanischer Belastung auf die Integration von Osteoblasten- und Chondrozyten/Scaffold-Konstrukten in Knochen- und Knorpelgewebe

Hintergrund

Etwa 12-15% aller Gehirntumore sind höchst bösartige und schnell wach-sende Glioblastome. Histologisch weisen diese Tumore Ähnlichkeiten mit den Stützzellen des Gehirns (Gliazellen) auf. Während in normalem Kortex-gewebe Kollagen XVI nur in einem verschwindend geringen Maße expri-miert ist, zeigen Glioblastome eine starke Expression von Kollagen XVI. Auch in Glioblastomzelllinien konnten ähnlich hohe Werte von Kollagen XVI auf mRNA-Ebene nachgewiesen werden.

Funktion von Kollagen XVI bei der Tumorprogression

Um die Funktion von Kollagen XVI in der Tumorentstehung, dem Tumor-wachstum und der Metastasierung genauer zu untersuchen, haben wir in einer Glioblastomzelllinie Kollagen XVI mittels RNAi herunterreguliert und seine Auswirkung auf die Expression anderer Gene in einem Microarray untersucht. Dabei haben wir festgestellt, dass durch den Knockdown von Kollagen XVI vor allem Gene betroffen sind, die im Zytoskelett Einfluss auf Adhäsions- und Migrationsverhalten der Tumorzellen nehmen. Tatsächlich können wir in Kollagen XVI defizienten Zellen Veränderungen im Zyto-skelett und eine verringerte Anzahl fokaler Kontakte im Vergleich zu den Kontrollzellen beobachten. Auch das Invasionspotential dieser Zellen ist mit dem Verlust von Kollagen XVI verringert. Es scheint, dass Kollagen XVI eine wichtige Rolle in der Tumorprogression und -invasion einnimmt; seine Beteiligung in der Tumorangiogenese ist bisher noch unklar.

förderung: Max Buchner Forschungsstiftung

beteiligte arbeitsgruppen und institute: Dr. Sabine Ratzinger, Hals-, Nasen,- Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg; Dr. Volker Senner, Institut für Neuropathologie, Universitäts-klinikum Münster

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Prof. Dr. Susanne Grässel, Anja Pasoldt, MTA

Kollagen XVI im Glioblastom

Immunfluoreszenzfärbung von Kollagen XVI im Kortex

Kollagen XVI Färbung (rot) in normalem Kortexgewebe (a) und im Glioblastom (b). Die Kollagen IV Färbung (grün) repräsentiert Blutgefäße.

Hintergrund

Das Plattenepithelzellkarzinom gehört zu den häufigsten Malignomen im oberen Aerodigestivbereich und ist mit einer durchschnittlichen 5-Jahres-Überlebensquote von 50% angegeben. Krankhafte Veränderungen der Keratinozyten oberhalb der Basalmembran sind für die Entstehung verant-wortlich, aber ein genauer Mechanismus ist noch nicht bekannt. Gerade die Wechselwirkung von Tumorzelle und Extrazellulärmatrix spielt in der Invasivität und Malignität des Tumors eine große Rolle.

Kollagen XVI, ein Mitglied der Fibrillen-assoziierten Kollagene mit unter-brochenen Tripelhelices (FACIT) ist gewebsabhängig in unterschiedliche fibrilläre Aggregate, wie D-gebänderte Knorpelfibrillen und Fibrillin-1-haltige Mikrofibrillen der Haut integriert. Die Rolle von Kollagen XVI liegt vermutlich in der aktiven Anordnung und Verankerung von Mikrofibrillen mit der Basalmembran und trägt zur zellulären Integrität und fibrillären Organisation innerhalb des Bindegewebes bei.

Die Rolle von Kollagen XVI während der Tumorigenese des PEK

Wir interessieren uns für die Rolle von Kollagen XVI im Tumorentstehen und Tumorwachstum und haben in ersten Versuchen festgestellt, dass humane orale Keratinozyten des Plattenepithelzellkarzinoms (PEK) in vitro und in situ eine deutlich verringerte Genexpression von Kollagen XVI auf-weisen. Die quantitative Analyse der Genexpression zeigt eine deutliche verringerte Kollagen XVI Expression (10-20fach) in sieben untersuchten Zelllinien von Plattenepithelzellkarzinomen im Vergleich zu normalen humanen epidermalen Keratinozyten (NHEKs) und humanen oralen Kerati-nozyten (HOKs). Auf Proteinebene ging dieser Mangel an Kollagen XVI im PEK mit einer Modulation von α2β1 Integrin einher. Integrine sind wichtige Rezeptoren auf der Zelloberfläche, die für die Verankerung und Kommu-nikation der Zellen mit der umgebenden Matrix verantwortlich sind. Die

Kollagen XVI im Plattenepithelzell karzinomImmunfluoreszenzfärbung von Kollagen XVI in der Mundschleimhaut: Kollagen XVI Färbung (rot) in unauffälliger Mundschleimhaut (a) und einem Plattenepithelzellkarzinom (b). Die weißen Pfeile zeigen die Ablagerung von Kollagen XVI an der Basal membran in der gesunden Mundschleimhaut und die Reduktion beim Ausbreiten des Tumors.

veränderte Expression von Kollagen XVI und alpha2-Integrin in squamösen Plattenepithelzellen legt eine Störung der Anordnung umgebender Matrix nahe. Kollagen XVI weist in seiner C-terminalen Domäne eine Bindungs-stelle für α1β1 Integrin auf, daneben ist auch die Bindung über α2β1 an Zellen möglich. Eine repräsentative Zelllinie (PCI13) wurde mit einem Kollagen XVI - Vektorkonstrukt stabil transfiziert. Diese Zellen wiesen in der Folge eine vermehrte Kollagen XVI Gen- und Proteinexpression auf. Anhand dieser Zellen untersuchen wir nun die Regulation von Zelladhäsi-onsproteinen und assoziierten Molekülen, die einer Veränderung durch die Kollagen XVI Expression unterliegen.

förderung: Deutsche Krebshilfe

beteiligte arbeitsgruppen und institute: Dr. Richard Bauer, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg; Dr. Sabine Ratzinger, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universi-tätsklinikum Regensburg; Brigitta Hauer, MTA, Mund-, Kiefer-, Gesichtschi-rurgie, Universitätsklinikum Regensburg

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Prof. Dr. Susanne Grässel

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Experimentelle Orthopädie

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ein Knochenverlust vorliegen, der nachfolgend mit Ersatzgewebe wieder aufgefüllt werden muss, um die weitere Stabilität des Knochens zu gewährleisten.

Integration des künstlichen Knorpel- und Knochengewebes

Unser Projekt untersucht die Integrationska-pazität von PCL (Poly-ε-Caprolacton) Scaffolds unter verschiedenen Kulturbedingungen. PCL ist ein Polymer, das unter anderem auch zur Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial verwendet wird. PCL löst sich im Körper nach 6 Monaten auf, bzw. wird in dieser Zeit vom Körper resorbiert. In bisherigen Untersuchgen

Hintergrund

Die Infektion von künstlichen Gelenken ist eine seltene, aber schwer-wiegende Komplikation. Die Behandlung einer eingetretenen Prothesen-infektion muss oft in Zentren durchgeführt werden, die das entsprechende Know-how haben, um diese Komplikation in den Griff zu bekommen. Für die betroffenen Patienten geht dies mit einer erheblichen physischen und psychischen Belastung, mit einem langen Krankenhausaufenthalt und oft mehrfachen Operationen einher. Es droht der Funktionsverlust des infi-zierten Gelenkes bis hin zur Gelenkversteifung. Außerdem bedeuten sep-tische Komplikationen hohe Kosten.

Neue Behandlungsstrategie

Hieraus wird die Bedeutung einer optimierten Behandlungsstrategie bei periprothetischen Infektionen deutlich. Im Rahmen der Behandlung erfolgt in der Regel ein Ausbau der Prothese. Um eine Verkürzung der Weichteil-strukturen bei fehlender Spannung zu verhindern, wird ein Platzhalter aus Knochenzement (Spacer) geformt und bis zur Beruhigung des Infektes in der Gelenkhöhle belassen. Der Platzhalter wird anschließend entfernt und eine neue Prothese implantiert, häufig in zementierter Technik.

Ein Problem ist die effektive und anhaltende Keimbekämpfung. Knochen-zemente mit Antibiotikazusatz stehen zur Verfügung. Nachteil dieser Pro-dukte ist die zeitlich begrenzte Wirksamkeit des Antibiotikums, da schon nach 8 Tagen nur noch ein Viertel der anfänglich wirksamen Antibiotikum-

Modellierte Zementplatz-halter (Spacer) für das Kniegelenk

dosis vorhanden ist. Aus zahlreichen Anwendungen ist die antimikrobielle Wirkung von Silber bekannt (silberbeschichtete Prothesen, silberhaltige Kompressen, Silberzusatz zur Trinkwassergewinnung, Silberfäden in Texti-lien, Kosmetika). Ziel unserer Entwicklung und Studie ist es, einen mit Silber versetzten Zement herzustellen und anzuwenden, der durch die bleibende antimikrobielle Wirkung des Silbers eine bakterielle Besiedelung auch längerfristig wirksam verhindert.

Schwerpunkt der Untersuchungen sind die Sicherheit und die Wirksamkeit des verwendeten Nanosilbers.

haben wir gezeigt, dass sowohl Knorpel- als auch Knochenzellen ein gutes Wachstumsver-halten in den PCL-Scaffolds gezeigt haben und nach entsprechender Kulturzeit auch Knorpel- und Knochengewebe in den Scaffolds gebildet haben. In weiteren Versuchen möchten wir nun analysieren, ob diese Scaffold/Zellkulturen auch in Gewebedefekten weiter- bzw. einwachsen, um diese Defekte so aufzufüllen.

Die Scaffolds (6mm x 3mm) werden nach der Ansiedelung von Knorpel- und Knochenzellen in einen entsprechenden Knorpel- oder Kno-chendefekt eingesetzt und dann über einen bestimmten Zeitraum in den Defekten belassen.

Prophylaxe und Behandlung von Protheseninfekten durch Nanosilber

Nach definierten Zeitpunkten wird die Integra-tion der Zellkonstrukte anhand histologischer Schnitte und biomechanischen Testungen ana-lysiert. Die Ergebnisse dieser Versuche sollen aufzeigen, ob es zu einem Einwachsen der Kon-strukte gekommen ist und ob dies ausreichend ist, um eine Primärstabilität zu erlangen. In einem zweiten Versuchsteil werden die Knor-pel-/Knochenkonstrukte nach der Einsetzung in die Gewebedefekte über einen definierten Zeit-punkt biomechanisch belastet und nachfolgend ebenfalls mit oben genannten Methoden analy-siert und die Daten mit denen der unbelasteten Versuchsreihe verglichen. Dadurch soll geklärt werden, inwieweit eine Belastung der Kon-strukte zu einer verbesserten oder verminderten Integration führt.

Anhand unserer Studie soll geklärt werden, ob PCL-Scaffolds eine gute Option bei der Knorpel- und Knochenregeneration darstellen, und des Weiteren, ob es möglich ist, eine bestehende Integration der Konstrukte durch eine biome-chanische Belastung zu beeinflussen.

förderung: ReForM-A Universität Regensburg

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:Dr. B. Rath, Dr. J. Schaumburger, Dr. J. Beck-mann, PD Dr. M. Tingart, Prof. Dr. S. Grässel

Kooperationspartner: Dr. M. Müller (Unfallchirurgie), Dr. J. Nam (USA)

Abnehmende Anzahl von Bakterien (Punkte) bei stei-gendem Silbergehalt.

Laborteam 2009

Die Studie wird vom bayerischen Förderprogramm „Leitprojekte Medizintechnik“ und europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert und zusam-men mit den Firmen aap Biomaterials GmbH, Obernburg, und rent-a-scientist, Regensburg, durchgeführt.

förderung: Bayerisches Förderprogramm „Leitprojekte Medizintechnik“ und europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

mitarbeiter der arbeitsgruppe: Dr. J. Schaumburger, Dr. A. Opolka, Dr. H.-R. Springorum, Dr. B. Rath

Die Mitarbeiter des Forschungslabors 2009 (von links): Anja Pasoldt, MTA, Katrin Stengel, MTA, Sabine Stöckl, Dipl. Biologin (Doktorandin), Georg Feierabend,

Medizinischer Doktorand, Michaela Leyh, Dipl. Biologin (Doktorandin), Dr. rer. nat. Sabine Ratzinger, Dipl. Biotechnologin, Mandy Vogel, MTA,

Lilly Weger, MTA, Prof. Dr. rer. nat. Susanne Grässel, Dr. rer. nat. Alfred Opolka, PostDoc, Claudia Göttl, MTA

Experimentelle OrthopädiePCL-Scaffold/Knorpelzellkonstrukt

PCL-Scaffold/Knorpelzellkonstrukt in einem Knorpeldefekt eingesetzt

an. So ist am Schenkelhals eine Steigerung der Knochendichte von 20% nötig, um einen osteoporotischen Knochenbruch durch einen einfachen Sturz zu verhindern. Es stellt sich die Frage, ob eine Verstärkung des Schenkelhalses, die sog. „Femuroplastie“, die Frakturgefahr senken kann.

Therapie

Daher wurde ein Verfahren experimentell entwickelt, um den bruchanfäl-ligen Schenkelhalsknochen auf einfache Weise zu stabilisieren, die sog. „Femuroplastie“. Mit den bereits international veröffentlichten Studien zur Femuroplastie konnte gezeigt werden, dass eine lokale Verstärkung des Schenkelhalses eine deutliche Steigerung der mechanischen Stabilität bewirkt und damit das Bruchrisiko deutlich senkt. Weitere Studien der Arbeitsgruppe untersuchen die Verstärkung nun mit verschiedenen Zementarten, verschiedenen Zementiertechniken, der Kombination aus Drähten, Schrauben und Zement sowie im Anschluss die Erprobung der besten Methoden am Tiermodell. Ferner sollen Substanzen untersucht werden, die die Knochenneubildung vor Ort stimulieren. Einschränkend muss jedoch gesagt werden, dass diese Ergebnisse an menschlichen Knochen Verstorbener gewonnen wurden und ihre Über-tragbarkeit auf den lebenden Organismus daher zum jetzigen Zeitpunkt nur eingeschränkt möglich ist.

förderung: Heraeus Medical GmbH

beteiligte arbeitsgruppen und institute: Biomechanik Universitätsklinik Hamburg: PD Dr. Gebauer, Prof. Dr. Amling; Rechtsmedizin Universitätsklinik Hamburg: Prof. Dr. Püschel; Biomechanik FH Regensburg: Herr Bachmeier

mitarbeiter aus der experimentellen orthopädie:PD Dr. Beckmann, Dr. Springorum, Dr. Ringleff, PD Dr. Tingart, Prof. Dr. Grifka

Hintergrund

Die Osteoporose ist die Rückbildung der Knochenstruktur, die zu einer Steigerung der Brüchigkeit führt. Betroffen sind v.a. Frauen nach dem Ausbleiben der Monatsblutungen, jedoch in zunehmendem Masse auch Männer, ferner Raucher und Personen mit Bewegungsmangel. Angesichts steigender Bevölkerungszahlen und steigender Lebenserwartung steigt die Anzahl betroffener Patienten und damit osteoporotischer Knochenbrüche stetig. Weltweit sind über 200 Millionen Menschen von der Osteoporose betroffen. In Deutschland sind dies allein 9 Millionen Osteoporotiker, welche jährlich allein für knapp 6 Milliarden € Kosten verantwortlich waren und etwa 350.000 Knochenbrüche erlitten, davon allein 100.000 Schen-kelhalsbrüche.

Für 2025 wird weltweit von einer Zahl von 3 Millionen Schenkelhalsbrüchen ausgegangen, die sich bis 2050 noch verdreifachen soll. Eine Prävention dieser Knochenbrüche und damit Folgen ist somit wün-schenswert, sowohl für den einzelnen Betroffenen als auch die Allgemein-heit im Hinblick auf Kosten und Behandlung. Die medikamentöse Therapie ist hierbei oft nicht ausreichend oder wird zu spät begonnen. Außerdem sprechen nicht alle Patienten auf die Therapie

Kann osteoporotischen Schenkelhalsfrakturen vorgebeugt werden? – Erfahrungen mit der „Femuroplastie“

Femuroplastie: Bruch im CT, einfach zementiertRöntgenaufnahme einer Femuroplastie am Präparat

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Vorlesung – Seminar – Kurs

Praxisseminar am Studentischen Ausbildungs- und Trainingszentrum der Universität Regensburg

Mehr als 120 Studenten bekundeten per Online-Anmeldung Interesse für den in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Humanmedizin von Dr. med Tobias Renkawitz angebotenen Kurs. Um eine persönliche Betreuung und größtmögliche Praxiserfahrung aller Teilnehmer zu gewährleisten, wurden letztend-lich 25 Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.

Tapeverbände für Sprungelenk und Fuß

Nach einem Einführungsreferat machten die Studenten unter praktischer Anleitung von Dr. Renkawitz und der Sportphysiotherapeutin Anne Toffel (Physiotherapeutin der Biathlon-Nationalmannschaften China und Türkei) reichlich Gebrauch von den von BSN Medical zur Verfügung gestellten Materialien. Neben funktionellen Verbänden nach Muskelfaser/-bündelverletzungen wurden Tapeverbände am Sprunggelenk und Fuß angelegt. Ans Aufhören dachte keiner, und nach einer kurzen, von der Deut-schen Ärzte- und Apothekerbank Regensburg zur Verfügung gestellten Erfrischungspause, wurde intensiv weitergeübt. Kein Wunder, dass die Kursleiter das Praxisseminar spät abends letztendlich nur unter dem Versprechen beenden durften, die Veranstaltung zügig zu wiederholen.

Anfang Dezember 2009 wurde das neue StATUR (Studentisches

Ausbildungs- und Trainingszentrum der Universität Regensburg)

Gebäudes eröffnet. Um die Qualität der praktischen Lehre von

Medizinstudentinnen und Medizinstudenten zu verbessern, wurde

an der Universitätsklinik Regensburg damit ein Platz für Übungen

und Kurse geschaffen, die den angehenden Ärztinnen und Ärzten

zukünftig noch mehr Trainingsmöglichkeiten bietet. Bereits wenige

Tage nach Eröffnung des neuen Gebäudekomplexes wurde für die

Studenten klinischer Semester ein orthopädisches Praxisseminar zur

Thematik „Funktionelle Verbände nach Sportverletzungen“ angebo-

ten. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

„Hands on!“: Das orthopädisches Praxisseminar „Funktionelle Verbände nach Sportverletzungen“ war ein voller Erfolg.

Dr. Renkawitz bei der Einweisung im Tape-Kurs

Lehre 2009

Gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß. Wer wissen möchte, wie die studentische Ausbildung geregelt ist, kann dies in der neuen Approbationsordnung vom Jahr 2005 nachle-sen. In dieser ist unter anderem zu lesen:

„Der Unterricht im Studium soll fächerübergrei-fendes Denken fördern und soweit zweckmäßig problemorientiert am Lehrgegenstand ausge-richtet sein. […] Die Vermittlung des theore-tischen und klinischen Wissens soll während der gesamten Ausbildung so weitgehend wie mög-lich miteinander verknüpft werden. Zusätzlich sind Seminare im Umfang von mindestens 98 Stunden als integrierte Veranstaltungen, in die geeignete klinische Fächer einbezogen werden, vorzusehen; darüber hinaus sind weitere Semi-nare mit klinischem Bezug im Umfang von min-destens 56 Stunden vorzusehen.“

Die Unterrichtsveranstaltungen werden durch systematische Vorlesungen vorbereitet oder begleitet. Die Vorlesung ist eine zusammenhän-gende Darstellung und Vermittlung von wissen-schaftlichen und methodischen Kenntnissen.

Vorlesung

Die Umsetzung dieser Maßgaben sieht in der Orthopädischen Klinik wie folgt aus:

Montagmorgen, 8.15 Uhr, Hörsaal der Unikli-nik Regensburg. 1 Dozent, 80 Studenten. Die Voraussetzung für Wissen ist die Neugier. Diese Neugier versuchen wir durch einleitende Block-vorlesungen, die wir im Hörsaal der Universitäts-klinik Regensburg für zwei Wochen mit täglich fünf Unterrichtsstunden abhalten, zu wecken, indem wir das gesamte Spektrum der Orthopä-die anschaulich darstellen.

Jede Ausbildungsmaßnahme bedarf der Über-prüfung ihres Erfolges. Deshalb steht am Ende des Vorlesungsblocks eine schriftliche Prüfung im Multiple-Choice-Verfahren.

Seminar

Aus 80 mach 20. Nach erfolgreich abgeschlos-sener schriftlicher Prüfung beginnen die Block-praktika, aufgeteilt in Gruppen von 20 Studie-renden pro Seminar, über das Semester verteilt und anschließendem Kleingruppenunterricht.

Die praktischen Übungen umfassen die eigen-ständige Bearbeitung von praktischen Aufga-ben durch die Studierenden unter Anleitung, Aufsicht und Verantwortung der ausbildenden Lehrkraft. Bei den praktischen Übungen ist die praktische Anschauung zu gewährleisten. Soweit der Lehrstoff dies erfordert, ist in kleinen Gruppen zu unterrichten. Der Lehrstoff der prak-tischen Übungen soll sich an den Anforderungen der ärztlichen Praxis ausrichten.

Bedside Teaching

Beim Unterricht am Krankenbett darf jeweils nur eine kleine Gruppe von Studierenden gleichzeitig unmittelbar am Patienten unterwiesen werden.

Eine erfolgreiche Teilnahme an einer praktischen Übung liegt vor, wenn die Studierenden in der praktischen Übung in einer dem betreffenden Fachgebiet angemessenen Weise gezeigt haben, dass sie sich die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten angeeignet haben und sie in der Praxis anzuwenden wissen.

Nach zwei Wochen erfolgt eine erneute Über-prüfung des Erlernten durch eine praktische Prü-fung am Patienten, die in der Form abgehalten wird, wie sie auch im mündlichen Staatsexamen abläuft, das heißt zwei Studenten stellen einen Patienten und sein Krankheitsbild vor, demons-trieren die Untersuchungstechniken, die sie erlernt haben, und beurteilen die Röntgenbilder.

Wie wird die Lehre bewertet?

Nach der Approbationsordnung sind Lehrveran-staltungen regelmäßig auf ihren Erfolg zu eva-luieren. Die Ergebnisse sind bekannt zu geben, sprich nicht nur die Studenten werden für ihre Leistungen in den schriftlichen und praktischen Prüfungen benotet, sondern auch die Studieren-den geben durch eine Evaluation der Veranstal-tungen, Dozenten und Tutoren Bewertungen ab. Dies geschieht unmittelbar nach absolvierten Vorlesungen, Seminaren und Praktika durch das Ausfüllen von Evaluationsbögen mit Benotung (Schulnoten 1-6) der Vortragenden und Tutoren.

Wer keine Kritik verträgt, der hat sie bitter nötig. Deshalb stellen sich alle Lehrstühle in den klinischen Semestern der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg am Ende jeden Semesters der Kritik der Studierenden im sogenannten Forum Lehre. Seit der Umstellung der Approbationsordnung und der Ausbil-dungsordnung ist der Lehrstuhl für Orthopädie bislang jedes Mal ausschließlich gelobt worden

Im Jahre 2005 wurde den ärztlichen Mitarbeitern der Orthopädischen Klinik vom

Dekanat der Medizinischen Fakultät Regensburg der Auftrag erteilt, die Medizinstudenten

nach der novellierten Approbationsordnung auszubilden.

und auch im Sommersemester 2009 und dem Wintersemester 2009/2010 wurde uns als Aus-bilder unserer studentischen Kollegen die Note sehr gut für Vorlesung, Seminar und praktische Übungen erteilt. Insbesondere hervorgehoben wurde die gute Strukturierung des Unterrichts, die klare Zuordnung von Studentengruppen zu Tutoren und das praxisnahe Lernen durch Bed-side Teaching.

Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos. Deshalb sind wir am Ende des Semesters, im Rahmen des Forums Lehre, immer dankbar, wenn auch Anregungen kommen. Vorlesung, Seminar und Bedside Teaching sollen den Erwartungen der Studie-renden entsprechen und unser Fachgebiet so vermitteln, dass die künftigen Ärzte für alle Anforderungen bei Diagnose und Therapie von

Erkrankungen an Knochen, Gelenken und Wir-belsäule, bei Kindern wie bei Erwachsenen, gut gerüstet sind.

Somit können wir gestärkt und gewappnet dem Sommersemester 2010 entgegenblicken. Die Einteilung steht schon …

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Journalbeiträge

Appel B, Baumer J, Eyrich D, Sarhan H, Toso S, Englert C, Skodacek D, Ratzinger S, Grässel S, Goepferich A, Blunk T (2009): Synergistic effects of growth and differentiation factor-5 (GDF-5) and insulin on expanded chon-drocytes in a 3-D environment. Osteoarthritis Cartilage 17 (11): 1503-1512

Baier C, Götz J, Rümmele P, Grifka J, Lüring C (2009): Ochronosis – a rare cause of secondary gonarthrosis. Z Orthop Unfall 147: 366-368

Beckmann J, Matsuuro M, Grässel S, Köck FX, Grifka J, Tingart M (2009): Hip resurfacing in patients with osteonecrosis of the femoral head: A µCT analysis of the femoral bone stock. Arch. Orthop Trauma Surg.129 (4): 501-505

Beckmann J, Lüring C, Tingart M, Anders S, Grifka J, Köck FX (2009): Cup positioning in THA – current status and pitfalls. A systematic evaluation of the literature. Arch Orthop Trauma Surg 129: 863-872.

Beckmann J, Goldapp C, Ringleff K, Schaumburger J, Grifka J, Perlick L (2009): Cementing technique in femoral resurfacing. Arch Orthop Trauma Surg 129: 1317-1325.

Beckmann J, Stengel D, Tingart M, Köck FX, Grifka J, Lüring C (2009): Navigated cup implantation in total hip arthroplasty - a meta-analysis. Acta Orthop 80: 538-544.

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Geyer M, Grässel S, Straub RH, Schett G, Dinser R, Grifka J, Gay S, Neu-mann E, Müller-Ladner U (2009): Differential transcriptome analysis of intraarticular lesional vs. intact cartilage reveals new candidate genes in osteoarthritis pathophysiology. Osteoarthritis Cartilage 17(3): 328-335

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Grässel S, Rickert M, Opolka A, Bosserhoff A, Angele P, Grifka J, Anders S (2009): Coculture between periosteal explants and articular chondrocytes induces expression of TGF-ß1 and collagen I. Rheumatology (Oxford), Dec. 1 [Epub ahead of print]

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Kraft CN, Pennekamp PH, Becker U, Young M, Diedrich O, Lüring C, von Falkenhausen M (2009): Magnetic resonance imaging findings of the lumbar spine in elite horseback riders: correlations with back pain, body mass index, trunk/leg-length coefficient, and riding discipline. Am J Sports Med 37(11): 2205-2213

Kraus E, Harstall R, Borisch N, Weber D (2009): Primary total elbow replacement for complex intra-articular distal humerus fractures. Unfallchi-rurg. 2009 Aug;112(8): 692-8

Lowin T, Straub RH, Neumann E, Bosserhoff A, Vogel C, Moissl C, Anders S, Müller-Ladner U, Schedel J (2009): Glucocorticoids increase alpha5 inte-grin expression and adhesion of synovial fibroblasts but inhibit ERK signa-ling, migration, and cartilage invasion. Arthritis Rheum 60: 3623-3632

Lüring C, Oczipka F, Perlick L, Tingart M, Grifka J, Bäthis H (2009): Two year follow-up comparing computer assisted versus freehand TKR on joint stability, muscular function and patients satisfaction. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc 17(3): 228-232

Matussek J, Oczipka F, Dullien S, Stemper W (2009): Die systematische dreidimensionale Spiegelung der Rumpfasymmetrie in der Skoliosebe-handlung im modernen handgefertigten Derotationskorsett (Typ Chêneau) am Beispiel definierter thorakaler Verkrümmungen. Prospektive Studie primärer Korrekturen und optometrischer Veränderungen über 2 Jahre. Medizinisch-orthopädische Technik (MOT) 4: 45-56

Ratzinger S, Eble JA, Pasoldt A, Opolka A, Rogler G, Grifka J, Grässel S (2009): Collagen XVI induces formation of focal contacts on intestinal myofibroblasts isolated from the normal and inflamed intestinal tract. Matrix Biol. Nov 18 [Epub ahead of print]

Renkawitz T, Schuster T, Sendtner E, Goessmann H, Herold T, Grifka J, Kalt-eis T (2009): Measuring leg length and offset with an imageless navigation system during total hip arthroplasty: Is it really accurate?. Int J Med Robot 5: 192-197

Renkawitz T, Tingart M, Grifka J, Sendtner E, Kalteis T (2009): Computer assisted total hip arthroplasty-coding the next generation of navigation systems for orthopaedic surgery. Expert Rev Med Devices 5: 507-514.

Renkawitz T, Schuster T, Grifka J, Kalteis T Sendtner E (2009): Leg Length and Offset Measures with a Pinless Femoral Reference Array during THA. Clin Orthop Relat Res. Sep 19

Renkawitz T, Wegner M, Gneiting S, Haimerl M, Sendtner E, Kalteis T, Grifka J (2009) Experimental validation of a pinless femoral reference array for total hip arthroplasty. J Orthop Res Nov 30

Schubert T, Anders S, Neumann E, Schölmerich J, Hofstädter F, Grifka J, Müller-Ladner U, Libera J, Schedel (2009): Long-term effects of chondro-spheres on cartilage lesions in an autologous chondrocyte implantation model as investigated in the SCID mouse model. Int J Mol Med 23: 455-460

Publikationen 2009Navigation im Operationssaal: 75 Schüler bei Live-Eingriff

Die Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios Klini-kum Bad Abbach hatte im Rahmen des Hochschulwettbewerbes „Alltags-tauglich“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung einen Preis gewonnen und präsentierte nun den Schülerinnen und Schülern modernste Operationsverfahren für Gelenkprothesen. Informativ und mit Humor zugleich moderierte Privatdozent Dr. med. Christian Lüring das Einbringen der Knie-Endoprothese, das aus dem OP in den Hörsaal des Klinikums übertragen wurde. Über vier Fachvorträge waren die Oberstufen-Schüler ans Thema heran geführt worden. Nach der Live-OP konnten die Schüle-rinnen und Schüler, von denen sich nach Befragung mehr als zehn für ein Medizinstudium interessieren, an Workshops teilnehmen: Beim Workshop „Knieendoprothetik“ konnte das zuvor gesehene am Kunstknochen aus-probiert werden. In Gruppen fuhren die SchülerInnen auch zu den Partnern der Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr.-Ing. Joachim Hammer und Prof. Dr.-Ing. Thomas Schlegl an der Hochschule für angewandte Forschung Regensburg, um dort biomechanische Testungen kennen zu lernen.

„Kann es passieren, dass Sie zuviel wegsägen? Wozu braucht man die Kniescheibe noch?

Aus welchem Material besteht ein künstliches Gelenk?“

Diese und zahlreiche weitere Fragen stellten rund 75 Schülerinnen und Schüler von

sieben Gymnasien aus Regensburg, Kelheim und Neutraubling an den Operateur

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Joachim Grifka – während dieser einen navigierten Eingriff

am Knie vornahm.

Live-Übertragung der Implantation einer navigierten Knieendoprothese in den Hörsaal der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg (Foto: H.C. Wagner)

Besuch der Biomechanik-Labors der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Prof. Dr.-Ing. Joachim Hammer und Prof. Dr.-Ing. Thomas Schlegl), Regensburg

Workshop in Kleingruppen mit Implantation einer Kniepro-these am Kunstknochen

In Kurzvorträgen wurden die Grundlagen zur Biomechanik und der Operationstechnik von Knieprothesen erläutert.

Die Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg

wurde im Wissenschaftsjahr 2009 beim Hochschulwett-

bewerb "Alltagstauglich" des Bundesministeriums

für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet.

Page 20: 10. Jahr - uni-regensburg.de...ist über die Jahre von allen ärztlichen Mitarbeitern der Orthopädie mit großem Engagement und Erfolg durchgeführt worden. In der Bewertung der Studierenden

38 39

2. Wiener Rheumahandkurs, 23.-25.04.2009

Borisch N: Pathobiomechanik des Handgelenks bei Rheumatoider Arthritis [23.04.]

Borisch N: Eingriffe am Handgelenk bei Rheumatoider Arthritis [23.04.]

Borisch N: Eingriffe an den Strecksehnen bei Rheumatoider Arthritis [23.04.]

Borisch N: Klassifikation der Daumendeformitäten [23.04.]

34. REG „Rund um den Knochen“, Regensburg, 25.04.2009

Grifka J: Wann besteht die Indikation für eine chirurgisch-orthopädische Intervention (Kyphoplastie)

57. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden e.V., Baden-Baden, 30.04.-03.05.2009

Handel M, Brettschneider J, Sell S: Lässt sich am präoperativen Röntgenbild das Risiko für die Ausbildung heterotoper Ossifikationen nach Hüfttotalen-doprothesen abschätzen? [30.04.]

Grifka J: Hüft-TEP, Minimal invasiver Zugang und Navigation [02.05.]

Handel M, Köck FX, Graf S, Schaumburger J, Kalteis T, Grifka J: Die Arthro-dese des Großzehengrundgelenks beim Hallux rigidus mit einem multidi-rektional winkelstabilen Implantat [02.05.]

Sendtner E: Express Workflow [05.05.]

Elisabeth Krankenhaus Straubing 13.05.2009

Sendtner E: Minimalinvasivität und Navigation an der Hüfte

Kölner Kniesymposium, Köln, 15.-16.05.2009

Köck FX: Interpositionelle Knieimplantate [16.05.]

DVOST-Symposium, Pichlarn, 20.-24.05.2009

Heers G: Effizienz der eigenständigen Übungstherapie von Patienten mit Rotatorenmanschetten [22.05.]

EFORT, 10th Congress, Vienna Convention Center, Wien, Österreich, 03.-06.06.2009

Borisch N: Radiographic changes of the wrist in RA and OA [03.06.]

Anders S, Beckmann J, Schaumburger J, Wiech O, Grifka J: Minimal-inva-sive reconstruction of osteochondral lesions of the talus by use of a cell-free collagen scaffold [04.06.]

Unfallmedizinische Tagung DGUV – Landesverband Nordost, Berlin, 18.-19.06.2009

Borisch N: Indikation und Therapie der traumatischen Schwanenhalsdefor-mität [19.06.]

SU-Grundkurs für Assistenzärzte, Rookies Perspective; Kreuzjochhaus, Garmisch-Partenkirchen 25.-26.6.2009

Sendtner E: Zement und Zementiertechnik [25.06.]

Sendtner E: Zugänge Hüfte [26.06.]

Update Orthopädie – Unfallchirurgie, Bad Abbach, 01.07.2009

Grifka J: Zugänge und Techniken in der primären Endoprothetik (MicroHip)

2. Bamberger Kinderrheumatologie-Kinderorthopädie-Symposium (zusammen mit dem Jahrestreffen nordbayerischer und nordbaden-würtembergischer Kinderrheumatologen), Bamberg, 04.07.2009

Füssel S, Matussek J: Orthopädische Ursachen von Beinschmerzen im Kin-desalter

9. Bad Abbacher Kindersymposium, 11.07.2009

Boluki D, Füssel S, Hofbauer R: Fallvorstellungen und Expertenmeinung

Matussek J: Vom schiefen Säugling zum schiefen Jugendlichen – KISS und Skoliose

Symposium Osteoporose und Schmerz mit Live-OP, Bad Abbach, 17.-18.07.2009

Grifka J: Orthopädie/Unfallchirurgie – zwei Fachgebiete wachsen zusam-men [17.07.]

Grifka J: Arthroplastik – die Vermeidung der Hüftendoprothese [18.07.]

Renkawitz T: Prinzipien der Nachbehandlung nach Knie-und Hüftendopro-thesen [18.07.]

Schaumburger J: Aktuelles zu Diagnostik und Therapie der Osteoporose [18.07.]

Sendtner E: Micro Hip navigiert, Live-OP [18.07.]

Hochschulwettbewerb „Alltagstauglich“ im Wissenschaftsjahr 2009 – Forschungsexpedition Deutschland, 28.07.2009

Springorum HR: Knieendoprothetik

Asklepios Summer Academy 20.08.-22.08.2009, Hamburg

Renkawitz T: Hüftnavigation-Möglichkeiten und Perspektiven [21.08.]

Symposium Endoprothetik, Schloss Marbach-Bodensee, 04.09.2009

Grifka J: Bedeutung des Weichteil-Balancing für den Erfolg der Knieendo-prothetik

40. Jahrestagung der DGPRÄC, Hannover, 10.-12.09.2009

Borisch N: Die Hand – Ein zweites Gesicht? Ästhetische Handchirurgie [11.09.]

50. Symposium der DAH, Zürich, Schweiz, 17.-19.09.2009

Borisch N: Der ulnare Handgelenksschmerz beim Rheumatiker [19.09.]

ESMAC, London, 17.-19.09.2009

Götz J, Dullien S, Beckmann J, Rath B, Lüring C, Grifka J: Gait kinematics of patients with total hip replacement (THR) – influence of gait velocity on determining pathological findings [18.09.]

27. Symposium und Kurs: Konservative Behandlung der idiopathischen Skoliose-Korsettbaukurs nach Dr. Jacques Chêneau, Bad Abbach, 24.-26.09.2009

Matussek J: Zur Entwicklung des Chêneau-Korsetts: Indikation und theore-tische Grundlagen [24.09.]

Matussek J: Die Entwicklung der dreidimensionalen Rumpfdeformität als Folge von Kontrakturen im Beckenbereich, Wachstumsasymmetrie im Wachstumsschub oder als Black-Box-Update Literatur [26.09.]

Matussek J, Chêneau J: Langzeitergebnisse der Skoliosetherapie mit Dero-tationskorsetten [26.09.]

Bundeskongress Physiotherapie, Leipzig, 01.-03.10.2009

Götz J: Schwung aus der Hüfte – Operativ Gelenk erhaltend [02.10.]

DKOU – Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, ICC Berlin, 21.-24.10.2009

Tingart M, Beckmann J, Opolka A, Matsuura M, Schaumburger J, Grifka J, Grässel S: Alterationen der Knochenmatrix & trabekulären Mikroarchitektur bei aseptischer Femurkopfnekrose [20.10.]

Schubert T, Kaufmann S, Wenke AK, Grässel S, Bosserhoff AK (2009): A role for Deleted in Colon Carcinoma (DCC) in chondrocytes in osteoarthritis and in chondrocyte migration. Rheumatology (Oxford) 48 (11): 1435-1441

Seidler A, Bergmann A, Jäger M, Ellegast R, Ditchen D, Elsner G, Grifka J, Haerting J, Hofmann F, Linhardt O, Luttmann A, Michaelis M, Petereit-Haack G, Schumann B, Bolm-Audorff U (2009): Cumulative occupational lumbar load and lumbar disc disease-results of a German multi-center case-control study (EPILIFT). BMC Musculoskelet Disord. May 7; 10:48.

Telisselis P, Heers G, Plock B, Baier C, Neugebauer R, Füchtmeier B (2009): Emergency Open Surgical Treatment of Extravasations of Cytostatic Agents in the Upper Extremity. Handchir Mikrochir Plast Chir 3

Tingart M, Beckmann J, Opolka A, Matsuura M, Schaumburger J, Grifka J, Grässel S (2009): Analysis of bone matrix composition and trabecular microarchitecture of the femoral metaphysis in patients with osteonecrosis of the femoral head. J Orthop Res 27: 1175-81

Wenke AK, Grässel S, Moser M, Bosserhoff AK (2009): The cartilage spe-cific transcription factor Sox9 regulates AP-2 expression in chondrocytes. FEBS J 276(9): 2494-2504

Winkler FJ, Heers G, Hartung W, Grifka J (2009): Examination of the painful wrist. Orthopaede 38(2): 213-227

Bücher und Buchbeiträge

Grifka J (2009): Die Knieschule. Rowohlt Verlag, 8. Auflage

Grifka J (2009): Berufskrankheit „Gonarthrose“: Fragen aus orthopädischer Sicht. Broschüre Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

Vorträge

AO Foundation Education, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, 17.01.2009

Anders S: Omarthrose – Pathophysiologie, Therapie, Endoprothetik

7. Kurs Technische Orthopädie Initiative 93: Orthetik, Bad Klosterlausnitz, 16.-17.01.2009

Matussek J: Ätiologie der idiopathischen Skoliose und deren Behandlung mit Orthesen

Weiterbildungsprogramm des Rheumazentrums Baden-Baden, 28.01.2009

Borisch N: Neues aus der Rheumahandchirurgie

BKM ´09 – Barcelona Knee Meeting, Barcelona, 04.-06.02.2009

Köck FX: Interpositional prostheses [05.02.]

18. Internationale Sport Medizin Symposium, Bad Elster, 07.02.2009

Matussek J: Ursachen, Entstehung, Behandlung der idiopathischen ado-leszenten Skoliose unter Berücksichtigung sportärztlicher Interessen und Aktivitäts-Empfehlungen [07.02.]

2. Kongress Gesundheitskommunikation, Berlin, 10.-11.02.2009

Grifka J: Ein Riese erwacht – Fachgesellschaften und Patientenkommunika-tion [11.02.]

Exkursion der Fachhochschule Weihenstephan im BioPark Regensburg, 12.02.2009

Grässel S: ZMB: Tissue-Engineering und Tumorforschung

International Cerebral Palsy Conference, Sydney, Australien, 18.-21.02.2009

Matussek J: A Prospective Dynamic Pedobarographic Study Of Indirect Kinematic Changes In The Roll-Over Process Of Valgus Foot Deformities Pre/Post Surgery In CP [18.02.]

Matussek J: Short term natural history of pelvic and trunkal asymmetry in adolescents with asymmetric diplegic CP. A comparison of computerized static trunkal surface analysis (formetric) and dynamic 3D gait analysis over 2 years [20.02.]

Gesundheitswoche, Regensburg, 02.-07.03.2009

Grifka J: Das Kreuz mit dem Kreuz [05.03.]

NAB-Meeting, München, 06.-07.03.2009

Grifka J: Endoprothetik: Möglichkeiten und Grenzen der Computer-assi-stierten Navigation [07.03.]

D.A.F. Kongress, Magdeburg, 13.-14.03.2009

Götz J, Rath B, Beckmann J, Grifka J, Köck FX, Handel M: Die Lapidus-Arthrodese mit einer polyaxialen winkelstabilen Platte zur Korrektur des instabilen TMT-I-Gelenks bei Hallux valgus [13.03.]

Anwendertreffen Fa. Königsee, Baden-Baden, 14.03.2009

Handel M: Anwendungsmöglichkeiten und Ergebnisse variabel winkelsta-biler Vorfuß-Platten und klinische Ergebnisse [13.03.]

Köck FX, Handel M: Rückfußarthrodesen und –osteosynthesen mit variabel winkelstabilen [14.03.]

9. Thüringer VBG-Forum, Erfurt, 20.-21.03.2009

Handel M: Degenerative und posttraumatische Veränderungen der Fuß-wurzel und deren Behandlungsoptionen [20.03.]

Borisch N: Mögliche Komplikationen an Sehnen nach winkelstabiler Platte-nosteosynthese am distalen Radius [21.03.]

Surgery Week, Wien, 23.-27.03.2009

Sendtner E: Live OP MicroHip navigiert [24.03.]

Sendtner E, Renkawitz T: Standortbestimmung: Forschung und Entwick-lung Hüftnavigation [24.03.]

Renkawitz T, Sendtner E: Anwendung bildfreier Navigationssysteme bei der minimal-invasiven Implantation von Hüftendoprothesen [25.03.]

Expertengespräch „Endoprothetik und Traumatologie meets Reha“, Herzogenaurach, 27.03.2009

Grifka J, Lüring C: Navigation in der Knieendoprothetik

AGROP Frühjahrstagung, Freiburg, 02.-03.04.2009

Lüring C: Erste Erfahrungen mit dem voll integrierten Op mit BrainLAB Technologie [02.04.]

Forschungssymposium Experimentelle Orthopädie, Bad Abbach, 17.04.2009

Leyh M: Einfluss der Mikroumgebung auf die Chondrogenese mesenchy-maler Stammzellen

Beckmann J: Moderne Therapieverfahren am proximalen Femur

Stöckl S: Sox-9 Gen knockdown in vitro: Evaluation verschiedener experi-menteller Ansätze

Rath B: Beeinflussung der Zellmigration während der osteoblastären Rege-neration

Publikationen 2009

Page 21: 10. Jahr - uni-regensburg.de...ist über die Jahre von allen ärztlichen Mitarbeitern der Orthopädie mit großem Engagement und Erfolg durchgeführt worden. In der Bewertung der Studierenden

40 41

Second Joint Meeting of the German and French Connective Tissue Societies, Reims, Frankreich, 03.06.-05.06.2009

Leyh M, Rath B, Tingart M, Grifka J, Grässel S: Microenvironmental influ-ence of cartilage on chondrogenic differentiation of multipotent mesen-chymal stem cells

Opolka A, Straub RH, Grifka J, Grässel S: The influence of neuropeptides from the sympathetic and sensory nervous system on proliferation proper-ties and metabolic activity of chondrocytes in vitro

Ratzinger S, Eble JA, Pasoldt A, Rogler G, Grifka J, Grässel S: Collagen XVI induces number and length of focal contacts formed by intestinal myofi-broblasts isolated from the normal and inflamed intestinal tract

Stöckl S, Göttl C, Vogel M, Grifka J, Grässel S: In vitro gene knockdown of the transcription factor Sox9 in MSC

10th EFFORT Congress, Vienna, Austria, 03.06.-06.06.2009

Grässel S, Beckmann J, Vogel M, Grifka J, Tingart M: Expression profile of matrix metalloproteases and their endogenous inhibitors in osteonecrotic compared to osteoarthritic femoral heads

Kalteis T, Renkawitz T, Grifka J, Sendtner E: The Role of Transverse Ace-tabular Ligament for Cup Orientation in THR: Analysis of Acetabular Cup Position and Range-of-Motion

Renkawitz T, Grifka J, Kalteis T, Schuster T, Gneiting S, Wegner M, Sendtner E: A novel pinless femoral reference system for imageless navigation during THA

Sendtner E, Hartl J, Seitz J, Grifka J: Soft tissue sparing in minimally invasive total hip replacement- a prospective randomised trial using MRI

Cartilage Gordon Research Conference, Les Diablerets, Switzerland, 07.06.- 12.06.2009

Grässel S, Opolka A, Anders S, Straub RH, Grifka J, Luger T, Böhm M: The Melanocortin System in Human Chondrocytes

DKOU – Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, ICC Berlin, 21.-24.10.2009

Renkawitz T, Kalteis T, Gneiting S, Wegner M, Grifka J, Sendtner E: Ein femoral-pinfreies Navigationsverfahren zur Messung von Beinlänge und Offset in der Hüftendoprothetik

Abstracts

Anders S, Fligertshofer W, Mohsen A, Grifka J (2009): Prospektiv rando-misierte Evaluation eines speziellen bewegungstherapeutischen Nachbe-handlungsprogramms zur Anschlussheilbehandlung nach Hüft-TEP. Orthop Praxis, Suppl 86

Grässel S, Opolka A, Anders S, Straub RH, Grifka J, Luger T, Böhm M (2009): The Melanocortin System in Human Chondrocytes. Osteoarthritis Cartilage, 17, Suppl 1: 126

Grässel S, Opolka A, Straub R H, Grifka J (2009): Neurotransmitter from the sympathetic and sensory nervous system alter proliferation properties and metabolic activity of chondrocytes in vitro. Osteoarthritis Cartilage, 17, Suppl 1: 139

Stoeckl S, Göttl C, Grifka J, Grässel S (2009): In vitro gene knockdown of Sox9 in rat MSC affects cell cycle progression. Osteoarthritis Cartilage, 17, Suppl 1: 260-261

Vorsitze

International Cerebral Palsy Conference 2009, Sydney Australien, 18.-21.02.2009

Matussek J, Chambers H: ORAL Session Participation and Quality of Life: Adults Prevention of impairments: Orthopaedic Surgery (Vorsitz und Moderation) [02.02.]

9. Thüringer VBG-Forum, Erfurt, 20.-21.03.2009

Zwipp H, Handel M: Sitzung Fuß (Vorsitz) [20.03.]

Forschungssymposium Experimentelle Orthopädie, Bad Abbach, 17.04.2009

Grässel S: Experimentelle Orthopädie (Vorsitz und Moderation) [17.04]

57. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden e.V., Baden-Baden, 30.04.-03.05.2009

Tingart M: Fehlverheilung nach Tibiakopffraktur: Rekonstruktion versus Endoprothetik (Vorsitz) [30.04.]

Grifka J: Hüft-TEP, Minimal invasiver Zugang und Navigation (Vorsitz) [02.05.]

40. Jahrestagung der DGPRÄC, Hannover, 10.-12.09.2009

Borisch N, Piovano L: Sitzung: Ästhetische Handchirurgie (Vorsitz) [12.09.]

50. Symposium der DAH, Zürich, Schweiz, 17.-19.09.2009,

Borisch N, Greulich M: Sitzung: Lappenplastiken Finger (Vorsitz) [17.09.]

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, Berlin, 21.10.-24.10.2009

Grässel S: Netzwerktreffen NRO (Vorsitz und Moderation) [22.10.]

Grifka J: Bayer Vital Satellitensymposium (Vorsitz) [22.10.]

Grifka J: BMBF Roadmap (Vorsitz) [22.10.]

Grifka J: Bayer Vital Mittagssymposium (Vorsitz) [22.10.]

Lüring C: Der informierte Patient (Vorsitz) [23.10.]

Lüring C: Computerassistierte Chirurgie (Vorsitz) [24.10.]

Kongresstage der Vinzenzgruppe 2009, Wien, 06.11.2009

Borisch N, Chochole M: 2. Sitzung (Vorsitz)

43. Jahreskongress SGH, Biel, Schweiz, 12.-13.11.2009

Borisch N: Sitzung Rheumahand – Finger (Vorsitz) [13.11.]

8. Unfallchirurgisches-Sportorthopädisches Zugspitzsymposium, Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen, 20.-21.11.2009

Anders S, Waibl B: Revisionseingriffe in der Sportorthopädie und Trauma-tologie – Knie (Vorsitz) [21.11.]

Knorpelreparatur – Update 2009, 1. German Cartilage Club Meeting der ICRS, Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, 04.-05.12.2009

Grässel S: Session Grundlagenwissenschaft (Vorsitz und Moderation) [04.12.]

Anders S, Basad E: Knorpeltherapie: Chondroprotektiva und adjuvante Operationen (Vorsitz) [05.12.]

Köck FX, Lindhorst E: Sitzung: Osteochondrale Läsionen und metallische Knorpelreparaturverfahren (Vorsitz) [05.12.]

Anders S: Minimal-invasive Rekonstruktion osteochondraler Talusläsionen mit einer zellfreien Kollagen-Matrix [21.10.]

Götz J, Steeger D, Dullien S, Beckmann J, Rath B, Grifka J, Lüring C: Gang-kinematik nach Hüft-TEP – Einfluss der Ganggeschwindigkeit auf dieêêê Bestimmung von pathologischen Gangparametern [21.10.]

Wörner M: Ein femoral pinfreies System zur navigationsgestützten Implan-tation von Hüftendoprothesen [21.10.]

Grässel S: Forschungsanträge aus Sicht einer Gutachterin [22.10.]

Grifka J: Muskuloskelettale Forschung aus Sicht der DGOU [22.10.]

Lüring C: Erste Erfahrung mit dem integrierten Op mit BrainLAB Technolo-gie [22.10.]

Anders S, Wiech O, Beckmann J, Schaumburger J, Grifka J: Sekundäre Matrix-ACT nach fehlgeschlagener Mikrofrakturierung fokaler Knorpelde-fekte des Kniegelenkes – eine Matched-pair Analyse [23.10.]

Anders S, Schaumburger J, Wiech O, Beckmann J, Grifka J: Autologe matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC®) zur minimal-invasiven Rekon-struktion osteochondraler Talusdefekte [23.10.]

Grifka J: Perioperatives Schmerzmanagement [23.10.]

Handel M, Köck F, Graf S, Kalteis T, Schaumburger J, Grifka J: Rückfuß-arthrodesen mit mit multidirektional winkelstabilen Platten [23.10.]

Lüring C: Patienteninformation aus Sicht des Arztes [23.10.]

Lüring C, Kauper M, Perlick L, Grifka J, Tingart M: Klinische 5-7 Jahreser-gebnisse nach navigierter vs. konventioneller Knieprothesenimplantation [23.10.]

Sendtner E, Grifka J, Renkawitz T, Kalteis T: Kombinierte Anteversion beim navigierten, minimal invasiven Hüftgelenksersatz [23.10.]

Sendtner E: Navigation an der Hüfte – neueste Entwicklungen [23.10.]

Sendtner E, Renkawitz T, Grifka J: Einfluss der Patientenlagerung auf die Genauigkeit der bildfreien Navigation für die Hüftendoprothetik [24.10.]

Winkler R, Grifka J, Sendtner E: Bestimmung der Genauigkeit des bild-gestützten Navigationssystems der Firma BrainLAB bei der Therapie des femoroacetabulären Impingements [24.10.]

Kongresstage der Vinzenzgruppe 2009, Wien, 06.11.2009

Borisch N: Hand und Rheuma – Indikationen und Möglichkeiten der chirur-gischen Intervention

Patientensymposium „Orthopädie aktuell“, Regensburg, 07.11.2009

Heers G: Probleme mit der Schulter

Köck FX: Häufige orthopädische Fußprobleme

Lüring C: Gelenkersatz Hüfte und Knie

Matussek J: Das Kreuz mit dem Kreuz

Sendtner E: Gelenkerhaltende Therapie an Hüfte und Knie

SOFCOT-Kongress, 09.-12.11.2009

Grifka J, Renkawitz T: Can computer navigation improve our results in total hip replacement? [10.11.]

43. Jahreskongress SGH, Biel, Schweiz, 12.-13.11.2009

Borisch N: Littler-Tenodesis for treatment of rheumatoid swanneck defor-mity [13.11.]

Borisch N: Synovectomy of the PIP-joint in Rheumatoid Arthritis [13.11.]

Forschungsklausur Unfallchirurgie, Kloster Kostenz, 13.11.-14.11.2009

Grässel S: Noradrenalin und Substanz P beeinflussen den Metabolismus von Chondrozyten [13.11.]

Update Orthopädie – Unfallchirurgie, Bad Abbach, 18.11.2009

Köck FX: OSG Arthrose: Arthrodese vs. Endoprothese

ERASS Instructional Course, Florenz, 20.-21.11.2009

Borisch N: The wrist – Radiological patterns of evolution, classification, algorithm of treatment [20.11.]

Borisch N: The thumb – pearls and pitfalls – How I do it [21.11.]

8. Unfallchirurgisches-Sportorthopädisches Zugspitzsymposium, Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen, 20.-21.11.2009

Anders S: Ursachen für das Versagen der Knorpeltransplantation [21.11.]

14. Aachener Pauwelssymposium, Aachen, 04.12.2009

Tingart M: Kurzschaftprothesen – Wie lang ist gerade noch lang genug?

Knorpelreparatur – Update 2009, 1. German Cartilage Club Meeting der ICRS, Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, 04.-05.12.2009

Grässel S: Einfluss der Mikroumgebung auf die Differenzierung von BMSC und Chondrozyten [04.12.]

Anders S: Zellfreie Gelenkflächenrekonstruktion unter Verwendung einer Kollage I/III-Matrix - AMIC® [05.12.]

Köck FX: Wenn die Biologie auf breiter Fläche versagt – Interpositionelle Implantate und Gelenkflächen-Resurfacing [05.12.]

Poster

American Academy of Orthopaedic Surgeons 2009 Annual Meeting, 22.-28.02.2009, Las Vegas, Nevada, USA

Köck FX, Basad E, Schmitz B, Isono SS, Beyer AH, Beckmann J, Labib SA, Vogel J, Grifka J: Clinical results with a novel, patient-specific interpositional knee implant: ConforMIS iForma

55th Annual Meeting, Orthopaedic Research Society, Las Vegas, USA, 25.02.-01.03.2009

Grässel S, Vogel M, Beckmann J, Grifka J, Tingart M: Expression Profile of Matrix Metalloproteases and their endogenous Inhibitors in osteonecrotic compared to osteoarthritic Femoral Heads

Grässel S, Anders S, Straub RH, Grifka J, Luger T, Böhm M: The Melanocor-tin System in Human Chondrocytes

Grässel S, Opolka A, Schubert T, Straub RH, Grifka J: Regulation of Chon-drocyte Differentiation by neural Factors from Sympathetic and Sensory Nerve Fibres

ICRS – 8th World Congress of the International Cartilage Repair Society, Miami, Florida, USA, 23.05.-26.05.2009

Anders S, Schaumburger J, Wiech O, Beckmann J, Grifka J: Autologous Matrix Induced Chondrogenesis (AMIC® ) for focal chondral defects of the knee – results at 2-4 years

Anders S, Wiech O, Schaumburger J, Beckmann J, Grifka J: Second-line scaffold ACI after failed microfracturing for focal chondral defects in the knee

Publikationen 2009

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2001

Bicker JH: Evaluierung der Integration der Arbeitsmedizinisch-Orthopä-dischen Mehrstufendiagnostik in arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersu-chungen am Beispiel des Steinkohlebergbaus.

Wortmann K: Modell zur Förderung der körperlichen Leistungsfähig keit und Selbständigkeit im Alter.

2002

Bicker C: Wissenschaftlicher Vergleich der fachärztlichen Dokumentation von Befunden des Muskel-Skelett-Systems in Arbeitsmedizin und Orthopä-die am Beispiel der Mehrstufendiagnostik.

Engelbert S: Die konservative Therapie der frühkindlichen Luxationshüfte – Langzeitergebnisse der Extensions- und Schienenbehandlung nach Krämer.

Filgertshofer W: Evaluation eines speziellen bewegungstherapeutischen Nachbehandlungsprogramms während der Abschlussheilbehandlung nach Hüftendoprothesenimplantation.

Gharavi-Nouri H: Die hohe Tibiavalgisationsosteotomie. Wechselwirkung zwischen medialbetonter Varusgonarthrose und der Retropatellararthrose unter Berücksichtigung der präoperativen Gelenktoilette.

2003

Holtz N: Evaluation konservativer und operativer Therapiemaßnahmen bei Osteochondrosis dissecans genu im mittelfristigen Verlauf

Hecht H-U: Umsetzung des fachorthopädischen Lehrbuches „Orthopädie in Frage und Antwort“ in ein multimediales Lernprogramm auf CD-ROM und Vergleich der Wissensvermittlung von Buch- und CD-ROM-Form.

Siemon B: Überlastungsbeschwerden an Stütz- und Bewegungsorganen von Musikern im Laienorchester.

2004

Renkawitz T: Diagnostik und Bedeutung neuromuskulärer Dysbalancen der Rückenmuskulatur als Ursache sportinduzierter Rückenschmerzen im Tennissport und ihre Therapie mit einem neuentwickelten funktionsgymna-stischen Trainingsprogramm.

2005

Hower K: Langfristige Ergebnisse gelenkerhaltender Eingriffe am Ellbogen-gelenk des Rheumatikers.

Jansen P: Einfluss eines CT-basierten Navigationssystems auf die Implantati-onsgenauigkeit in der Knieendoprothetik.

Müller M: Praktikabilität endoskopischer Operationsverfahren an der Wir-belsäule am Formalin- und nach Thiel fixierten menschlichen Leichnam. Der lumboskopisch-retroperitoneale Zugang zur Lendenwirbelsäule.

Oczipka F: Klinische und patientenorientierte 2-Jahres-Ergebnisse in der Knieendoprothetik: Navigiert vs. konventionell operierte Patienten.

Schlewitz G: Die Wirkung von Fibrinkleber (Tissucol®) im Hinblick auf die Proliferation, die Differenzierung und die Zytotoxizität von Osteoblasten in vitro.

Thiede A: Retrospektive Analyse der Wirksamkeit des NSAID Proglumetacin (Protaxon forte®) bei der Prophylaxe heterotoper Ossifikationen nach endo-prothetischem Hüftgelenkersatz.

2006

Ahmed N: Influencing chondrogenesis in bone marrow stromal cells

Gugler G: Experimentelle Untersuchung zur akuten Gewebetoxizität von PMMA-Knochenzementen in der Endoprothetik.

Blum C: Vergleich der postoperativen Kraftentwicklung nach Kniegelenks-prothesenimplantation bei unterschiedlichen operativen Zugangswegen.

Damzog M: Qualitätssicherung in der Hüftendoprothetik

Maronde K: Prospektive Einzelfallstudie zur Narbenentwicklung und zum Innervationsverhalten der lumbalen Rückenmuskulatur bei Patienten mit Mikrochirurgischer Bandscheibenoperation.

Winkler S: Der Einfluss der Chemospynoviorthese mit Natriummorrhuate auf humane Knorpelzellen und Knorpel in vitro.

2007

Kerl S: Langfristige Ergebnisse nach Synovektomie am oberen Sprung-gelenk des Rheumatikers.

Müller M: Erstellung und Analyse einer Serum-Datenbank „Rheumatoide Arthritis und Osteoarthrose“. Rolle des monoklonalen Antikörpers FKN-E12 in der Pathophysiologie der rheumatoiden Arthritis und Osteoarthrose.

Sieverding F: Ist die routinemäßige Gastroskopie vor oraler Antikoagulation klinisch sinnvoll? Ergebnisse einer retrospektiven Studie.

2008

Dingeldey E: Auswirkungen eines Bürostuhls mit dreidimensional beweg-licher Sitzfläche bezüglich Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigung im Bereich der Lendenwirbelsäule gegenüber einem baugleichen, nicht dreidi-mensional beweglichen Stuhl.

Graßl MG: Experimentelle Untersuchung zur Entwicklung einer optimierten bioresorbierbaren Polymer-Matrix für das Tissue-Engineering mittels einer neuartigen Scaffold in Scaffold-Technik.

Grauvogl C: Einfluss des sequentiellen medialen Ligamentrelease in der Knieendoprothetik auf die Beinachse. Eine navigationsgestützte Studie an der rotierenden Plattform.

Hamberger C: Axiale und tangentiale Messung der Stabilität von ventral und transpedikulär eingebrachten Schrauben der Wirbelsäule. Analyse anhand verschiedener Versuchsreihen.

Lehner B: Bedeutung des Hoffaschen Fettkörpers in der Entstehung des vorderen Knieschmerzsyndroms nach TEP-Implantation.

Madl M: Erste Ergebnisse der minimalinvasiven Injektionstherapie bei Pati-enten mit radikulärem Lumbalsyndrom.

Schatz S: Prospektiv randomisierte doppelblinde Studie zur Bestimmung des Einflusses eines transkutanen Elektrostimulationsgerätes auf post-operative Schmerzen und Ödementwicklung nach Implantation einer Knie-Totalendoprothese.

Trepte C: Mittelfristige Ergebnisse zwei Jahre nach navigationsgestützter Implantation bei Knieendoprothesen mit rotierendem und fixem Gleit lager – eine klinische Fallstudie.

2009

Geyer MF: Untersuchung des differentiellen Transkriptoms von intaktem und destruiertem Knorpelgewebe des osteoarthrotischen Kniegelenks

Götz J: Ganganalytische Untersuchung an unilateral hüfttotalendoprothe-tisch versorgten Patienten im Vergleich mit einem gleichaltrigen gesunden Probandenkollektiv.

Haiböck P: Minimalinvasive Knieendoprothetik und Navigation: verglei-chende Untersuchung zwischen konventioneller, minimalinvasiver und navigiert minimalinvasiver Technik.

Hartl J: Ergebnisse quantitativer und qualitativer Messungen an der Mus-kelmanschette des Hüftgelenkes vor und nach Implantation einer Hüft-totalendoprothese mittels minimal-invasivem anterolateralen und konventi-onellen transglutaealem Zugang.

Ratzinger S: Studies on the molecular interactions of collagen type XVI

Rupprecht T: Korrelieren die klinischen, radiologischen und intraoperativen Befunde der Gonarthrose? Eine klinische Untersuchung an 103 Patienten.

Schmidt T: Infusion, Hüftkopfanbohrung oder Infusion nach Hüftkopfan-bohrung in der Behandlung der atraumatischen Hüftkopfnekrose und des Knochenmarködemsyndroms.

Trum S: Mittelfristige Ergebnisse der Chemosynoviorthese mit Natrium-morrhuat.

Wolf AR: Regressansprüche in Orthopädie und Traumatologie. Warum klagen unsere Patienten?

Wolfsteiner J: Einfluss eines CT-freien Navigationssystems auf die Implanta-tionsgenauigkeit in der Knieendoprothetik.

Promotionen 2001 - 2009 Habilitationen

2004

Lerch K: Die Bedeutung von Candida species bei Systemmykosen – Klinische und histomorphologische Untersuchungen der Wirkmechanismen von Azolen

Perlick L: Nutzen der computerassistierten Chirurgie für das postoperative Alignment in der endoprothetischen Versorgung bei Gonarthrose

Tingart M: Die Knochenqualität des proximalen Humerus und ihre Bedeu-tung für die operative Versorgung von Rotatorenmanschettenrupturen und proximalen Humerusfrakturen

2005

Borisch N: Die Behandlung des instabilen rheumatischen Handgelenks durch radiolunäre Arthrodese

Bäthis H: Fortschritte des Weichteilmanagements durch navigations-gestützte Operationstechniken in der Knieendoprothetik.

2006

Handel M: Die Bedeutung und Optimierung der Drainageblutretransfusion bei Patienten mit Alloarthroplastik des Kniegelenks

Heers G: Wertigkeit bildgebender Verfahren an der Schulter unter beson-derer Berücksichtigung des Akromioklavikulargelenks.

Kalteis T: Computerassistierte Operationsverfahren in der Hüftendo-prothetik.

Lüring C: Experimentelle Untersuchungen zur Weichteilspannung am künstlichen Kniegelenk.

2007

Linhardt O: Möglichkeiten zur stabileren Verankerung von Wirbelsäulen-implantaten und Vergleich unterschiedlicher Instrumentationssysteme

2009

Beckmann J: Moderne Therapieverfahren am proximalen Femur unter besonderer Berücksichtigung der Osteonekrose und Osteoporose.

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Ausgezeichnet!

Der Themistocles Gluck Preis gehört zu den bedeutenden wissenschaft-lichen Auszeichnungen der deutschen Orthopädie. Er wird jährlich von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie im Rahmen ihrer Jahrestagung in Berlin vergeben.

Themistocles Gluck dürfte nach seinem am 12.4.1890, während des XIX. Congresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie zu Berlin gehaltenen und 1891 publizierten Vortrag wohl der erste gewesen sein, der den künst-lichen Gelenkersatz u.a. für Hüft- und Kniegelenke propagierte und die Zementfixation dieser Prothesen konzipierte.

In 2009 wurde die Arbeitsgruppe aus der Orthopädischen Klinik der Uni-versität Regensburg unter der Leitung von Frau Prof. Dr. rer. nat. Susanne Grässel und Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Markus Tingart für ihre zukunfts-weisenden Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der endoprothetischen Versorgung bei Femurkopfnekrose mit diesem Preis ausgezeichnet.

Die Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass der trabekuläre Knochen bei Pati-enten mit einer Femurkopfnekrose Veränderungen des Knochenvolumens und des Struktur-Modellindex aufweist, sowie einen Anstieg der Osteobla-stenzahl und der Genexpression für Bone Morphogenetic Protein 2. Diese Veränderungen im Knochenmetabolismus und der Knochenarchitektur könnten die Ursache für eine frühzeitige Prothesenlockerung bei Patienten mit einer endoprothetischen Versorgung der Hüfte nach fortgeschrittener Femurkopfnekrose sein.

Diese Ergebnisse wurden in einem der renommiertesten Journals, dem Journal of Orthopaedic Research, im März 2009 publiziert.

arbeitsgruppe: M. Tingart, J. Beckmann, A. Opolka, M. Matsuura, J. Schaumburger, J. Grifka, S. Grässel

Themistocles Gluck Preis 2009

Das MSD Stipendium Arthrose/Arthritis wird jährlich von der Firma Merck Sharp & Dohme GmbH verliehen. Das Stipendium ist mit 12.000 Euro dotiert und ermöglicht jungen, promo-vierten Humanmedizinern einen mehrwöchigen Aufenthalt an einem anerkannten Forschungs-labor im In- oder Ausland. Dieser Aufenthalt dient dazu, neue wissentschaftliche Metho-den und Verfahren zu erlernen, um diese im Anschluss an der Heimatklinik in die dortige Forschung zu integrieren. Die Auswahl des jähr-lichen Stipendiaten trifft jeweils eine unabhän-gige Jury aus hochrangigen Wissenschaftlern.

Preisträger im Jahr 2009 wurde Herr Dr. med. Björn Rath, welcher den Preis am 23.10.2009 auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin verliehen bekam. Herr Dr. med. Björn Rath absolvierte seinen Forschungsaufenthalt an der Ohio State Uni-versity (USA) in Columbus im Biomechanik und Tissue Engineeringlabor von Fr. Prof. Dr. Sudha Agarwal. Insgesamt arbeitete er im dortigen Forschungslabor zwei mal 4 Wochen, im Sep-tember 2009 und im Februar 2010. Während dieser Zeit untersuchte er den Einfluss von biomechanischer Belastung auf Knochen- und Knorpelzellen auf molekularer Ebene und setzte damit seine Arbeiten auf dem Gebiet des Tissue Engineering und der Analyse von intrazellulären Signalwegen fort. Die Untersuchungen sollen aufzeigen, durch welchen Mechanismus bzw. welche Moleküle ein adäquates Training zu einer verbesserten Gelenkfunktion und einem vermin-derten Knorpel- und Knochenabbau führt. Des-weiteren werden molekulare Vorgänge analy-siert, die während der Mobilisation des Gelenkes aktiviert werden. Diese Arbeiten zielen darauf, die Therapieansätze und eventuelle Prävention im Rahmen der Arthrose zu optimieren.

MSD Stipendium Arthrose/Arthritis 2009

Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Christian Lüring aus der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg wurde im Jahr 2009 das Stipendium der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) verliehen. Dieses Reisestipendium der AE erlaubt den Besuch des Current Concepts Kongresses in Orlando, Florida, bei dem die aktuellen Trends und Erkenntnisse der Bereich Hüft- und Knie-endoprothetik ausgetauscht werden. Auf diesem Meeting können die Stipendiaten mit führenden Experten auf diesem Gebiet diskutieren und aktuelle Therapiestrategien auf dem Gebiet der Endoprothetik vorantreiben. Herr Priv. Doz. Dr. med. Christian Lüring erhielt diese Auszeichnung in Anerkennung seiner besonderen klinischen und wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Endoprothetik des Knie- und Hüft-gelenks.

AE Reisestipendium zum Current Concepts Kongress in Orlando, USA

Von links: Hr. Prof. F. Niethard (Generalsekretär der DGOOC), Fr. Prof. S. Grässel, Hr. Priv.-Doz. M. Tingart, Hr. Th. Schmidt (Fa. DePuy)

Herrn Dr. med. Jürgen Götz und Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Johannes Beckmann wurde im Rahmen des Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) das Resorba-Reisestipen-dium verliehen. Das Stipendium wird jährlich in Anerkennung der Organisationstätigkeit des Kongresses verliehen, der von Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka als Kongresspräsident und seinem Organisationsteam 2008 ausgetragen wurde.

Resorba-Reisestipendium

Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Johannes Beckmann wurde 2009 das AFOR-Reisestipendium ver-liehen. Durch diese Unterstützung besuchte er durch Eigeninitiative und -organisation mehrere Kliniken in und um Boston, USA, sowie den renommierten 39th Arthroplasty Course der Harvard Medical School. Herr Priv.-Doz. Dr. med. Johannes Beckmann konnte hierdurch gute Einblicke in das amerikanische System der Kran-kenversorgung und die operativen Vorgehens-weisen an verschiedenen Krankenhäusern sowie die amerikanische Weiterbildung erfahren, die sein Wissen in akademischer wie praktischer Weise bereicherten.

Das AFOR-Reisestipendium wird jährlich für orthopädisch-unfallchirurgisch tätige Medizi-ner in Anerkennung Ihrer wissenschaftlichen Leistungen verliehen.

AFOR-Reisestipendium „Harvard-Fellowship“

Oberarzt Dr. Jan Matussek und Frau Silvia Dullien

MOT-Forschungspreis für Dr. Jan Matussek für die Orthesenversorgung bei jugendlicher Skoliose

Anlässlich der 57. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden in Baden Baden wurde Herrn Dr. Jan Matussek und sein Team für die Arbeit „Die dreidimensionale Spiegelung der Rumpfachsensymmetrie im modernen hand-gefertigen Derotationskorsett (Typ Chêneau)“ der mit 5.000 € dotierte MOT-Forschungspreis verliehen. Der Preis der Fachzeitschrift „Medizinisch-orthopädische Technik“ (MOT) wird jährlich für außergewöhnliche Leistungen im Bereich Orthopädie-Technik verliehen. Die MOT-Redaktionsleitung, der Beirat und der Gut-achterausschuss des Fachmagazines lobten insbesondere die praktische interdisziplinäre Durchführung und wissenschaftlich-prospektive Kontrolle der Behandlung von Wirbelsäulenver-krümmungen mit dem speziellen Konzept und der handwerklichen Ausarbeitung. Zusammen mit der Sportwissenschaftlerin Silvia Dullien und Mitarbeitern der Fa. Urban und Kemmler, Orthopädietechnik, kontrollierte Dr. Matussek, Oberarzt und Leiter der Kinderorthopädie in Bad Abbach, über 2 Jahre den Therapieerfolg eines weiterentwickelten Chêneau-Korsetts. Dieses wird bei Jugendlichen mit Wirbelsäulenverkrüm-mungen (idiopathischer Skoliose) eingesetzt. Die Besonderheit dabei ist die standardisierte, syste-matische Spiegelung der Rumpfasymmetrie des Patienten-Gipsabdruckes und die anschließende Umsetzung im Korsett.

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Blitzlichter 2009

06 Mai

Fortbildungsreihe Update Orthopädie Unfallchirurgie: Wirbelsäule

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

27 Mai

Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Osteonekrosen: Ursachen - Therapie - Verhalten am Arbeitsplatz

17 April

Forschungssymposium Experimentelle Orthopädie

Auch 2009 konnten wir ein

breites Spektrum an Veranstal-

tungen anbieten – sowohl für

Ärzte als auch für Patienten.

Zudem findet einmal im Monat

für Patienten, denen die ope-

rative Versorgung mit einem

künstlichen Gelenk empfohlen

wurde, ein Informationsabend

zu Operation und Verhaltens-

maßnahmen statt.

11 März

Fortbildungsreihe Update Orthopädie Unfallchirurgie: Schulter in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

11 Juli

9. Bad Abbacher KindersymposiumDie kindliche Wirbelsäule im Spannungsfeld zwischen operativer und konservativer Therapie

18 Juli

Symposium Innovationen in der Hüftchirurgie: Live-OP MicroHip

24 - 26 september

Symposium Konservative Therapie der idiopathischen Skoliose

01 Juli

Fortbildungsreihe Update Orthopädie Unfallchirurgie: Hüfte in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

21 - 23 Mai

9. Bad Abbacher Sporttage Schwimmen, Laufsport

Kurs Chêneau-Korsettbau

07 November

Patientenkolloquium Orthopädie aktuell

18 November

FortbildungsreiheUpdate Orthopädie Unfallchirurgie: Oberes Sprunggelenk

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

04 & 05 Dezember

1. ICRS-DACH-Symposium der Deutschsprachigen Arbeitsge-meinschaft für Chondrogenese

Knorpelreparatur – Update 2009

23 September

Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Die neue BK 2112 (Gonarthrose) und

ihre praktische Umsetzung

25 November

Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen für ältere Mitarbeiter

Auszeichnung als Knorpeltransplantationszentrum für regenerative Therapie von Gelenkknorpelschäden mit Repräsentanten der Fa. Genzyme (14.07.2009)

Workshop Rumpforthesen mit Patientin und Modell-fertigung (11.07.2009)

Update Orthopädie Unfallchirurgie gemeinsam mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg

(18.11.2009)

Regensburger Grundschüler beim Kinder-Tag der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg (13.03.2009)

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Veranstaltungen 2010

05. & 06.03.10 Schmerzsymposium mit Injektions-Workshop Minimalinvasive Schmerztherapie bei Wirbelsäulenproblemen

17.03.10 Fortbildungsreihe Update Orthopädie Unfallchirurgie: Knie in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

24.03.10 Orthopädisch-Arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Thema: Berufsbedingte Erkrankungen des Hand-Arm-Systems. Aktuelle Diskussion: Aufnahme des CTS als Berufskrankheit

16.04.10 ForschungssymposiumExperimentelle Orthopädie

17. - 19.06.10 10-Jahres-Symposium Triathlon der Hochschulmedizin – Klinik, Forschung, Lehre

23.06.10 Symposium Osteoporose – neue Ansätze in der systemischen und operativen Therapie

03.07.10 10. Bad Abbacher Kindersymposium Knochen- und Gelenkverletzungen bei Kindern – operativ oder konservativ

10.07.10 SymposiumDiabetisches Fußsyndrom – eine interdisziplinäre Standortbestimmung

14.07.10 Orthopädisch-Arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Thema: Psychische Einflussfaktoren auf Rücken-beschwerden im Kontext der Arbeit

21.07.10 Fortbildungsreihe Update Orthopädie Unfallchirurgie: Handgelenk in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

15.09.10 Patientenkolloquium Osteoporose

23. & 24.09.10 Kurs Chêneau-Korsettbau

25.09.10 Symposium Konservative Therapie der idiopathischen Skoliose

29.09.10 Fortbildungsreihe Update Orthopädie Unfallchirurgie: Ellenbogen in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

15.10.10 Symposium Lehre in der Medizin: Eine Standortbestimmung in Regensburg

10.11.10 Orthopädisch-Arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Thema: Stand und Ergebnisse der Wirbelsäulenstudie

12. & 13.11.10 Symposium Revisionsendoprothetik am Hüft- und Kniegelenk

27.11.10 Handsymposium Die rheumatische Hand

08.12.10 Fortbildungsreihe Update Orthopädie Unfallchirurgie: Hüfte in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

Termine 2010 04. Januar | 01. Februar | 01. März 12. April | 03. Mai | 07. Juni 05. Juli | 02. August | 06. September 04. Oktober | 08. November | 06. Dezember

Informationsveranstaltung über Formen und Werkstoffe der künst-

lichen Gelenke, Verankerung der Gelenke, Narkoseverfahren und

Krankengymnastik jeweils um 18.00 Uhr im Hörsaal der Orthopä-

dischen Klinik.

Patientenkolloquium „Künstlicher Gelenkersatz“

„Knorpelreparatur – update 2009“: Internationaler Kongress zu innovativen Knorpelreparaturverfahren in Bad Abbach

Spezielle Regenerationstechnologien

Der Gelenkknorpel des Menschen ist ein im Körper einzigartiges, hochspezialisiertes Gewebe, welches jedoch gleichzeitig anfällig für Schädigungen ist. Eine nennenswerte körper-eigene Reparatur nach Verletzungen findet nicht statt. Isolierte Knorpelschäden am Kniegelenk treten häufig bei jungen, sportlich aktiven Pati-enten auf und führen unbehandelt häufig zur frühzeitigen Arthrosekrankheit. Die Therapie von Knorpelschäden erfordert ein fundiertes Wissen über die Eigenarten des menschlichen Gelenkknorpels sowie technisches Know-how bei ihrer operativen Versorgung. Durch moderne Biotechnologieverfahren sind in den letzten Jahren verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Knorpeldefektbehandlung entstanden. Als Meilenstein ist die sog. autologe Knorpelzell-transplantation anzusehen, bei welcher Knorpel-zellen im Labor vervielfältigt und dem Patienten als körpereigenes Transplanat wieder implantiert werden.

Andere Techniken beschäftigen sich mit dem Einsatz des körpereigenen Stammzellpools aus dem Knochenmark, um diese Zellen gezielt zur Bildung von Knorpelersatzgewebe zu stimulie-ren. Viele dieser Verfahren benutzen biokompa-tible vlies- oder gelartige Trägersubstanzen. Die Operateure der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios Klinikum Bad Abbach verfügen über eine bereits mehr als 10-jährige Erfahrung mit diesen Technologien.

Grundlagenforschung und klinische Expertise

Am 04. & 05. Dezember 2009 fand in unserem Hause unter dem Titel „Knorpelreparatur – update 2009“ in Kooperation mit der Interna-tional Cartilage Repair Society (ICRS) ein mit Experten aus dem In- und Ausland besetztes Symposium zu innovativen Reparaturmöglich-keiten von Gelenkknorpeldefekten am Knie-gelenk statt. Neben aktuellen Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung zur Knorpelbiologie und medikamentösen Arthrosetherapie wurden etablierte Standards und zukünftige Entwick-lungen verschiedenster operativer Techniken zur Knorpelreparatur einem breiten Fachpublikum dargestellt. Mit weiteren Vorträgen zu moder-nen, minimal invasiven individuellen künstlichen Gelenkimplantaten wurde die Brücke zur klas-sischen Endoprothetik geschlagen. Die Wich-tigkeit dieser Thematik und die hohe fachliche Kompetenz der Referenten ließ sich nicht zuletzt auch an dem großen Besucherzuspruch ablesen.

Durch die Kooperation von Grundlagenwissen-schaft und angewandter klinischer Therapie, wie im Rahmen dieses Symposiums, können fachübergreifend wichtige Synergieeffekte in der reparativen Gelenkchirurgie genutzt werden, um innovative Therapieoptionen des Tissue engineering zum Wohle des Patienten einsetzen zu können.

Wissenschaftliche Vorträge und Workshops stießen auf reges Publikumsinteresse

Der Anwendung biotechnologischer Innovationen geht eine inten-

sive Zusammenarbeit von Grundlagenwissenschaftlern und klinisch

tätigen Ärzten voraus.

Zu einem Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der innovativen

Knorpelbehandlung trafen sich am 04. & 05.12.2009 namhafte

Spezialisten in Bad Abbach.

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Drittmittel & Spenden

Ein besonderer Dank gilt den Mäzenen und Patienten, die im Jahr 2009 unsere Arbeit mit Spenden unterstützt haben, insbe-sondere Frau Iris Bourouti für Ihre Spende von € 1.000,-.

Drittmittelprojekte

2009 wurden Projekte für folgende Drittmittel geber bearbeitet:

Otto Bock Stiftung, Duderstadt BrainLAB AG, Feldkirchen MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar DePuy Orthopädie GmbH, Kirkel-Limbach Novartis Deutschland GmbH, Nürnberg Bayer Vital GmbH, Leverkusen Vabene GmbH, Gütersloh OPED GmbH, Valley Rottapharm | Madaus GmbH, Köln Servier Deutschland GmbH, München ConforMIS Inc., Burlington, USA (iForma-Studie) Geistlich Pharma AG, Wolhusen, Schweiz (AMIC-Studie) Heraeus Medical GmbH, Wehrheim Regentis Biomaterials Ltd., Israel Verigen AG, Leverkusen DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) Max Buchner Forschungsstiftung Bundesministerium für Bildung und Forschung

Drittmittel-Mitarbeiter (extern finanziert) experimentelle Orthopädie

Dr. Alfred Opolka: DFG: GR 1301/4-3 Sabine Stöckl: DFG: GR 1301/7-1 Lynn Wales: Stipendium: Max Buchner Forschungsstiftung Brigitte Wild (0,5 Stelle): DFG: GR 1301/7-1 Michaela Leyh: DFG: GR 1301/8-1 Lilly Weger (0,5 Stelle): DFG: GR 1301/8-1

Unser Spendenkonto

Kto.Nr. 780 010 500, Sparkasse Regensburg, BLZ: 750 500 00

Kenn-Nr. 372 6002

Jede Unterstützung hilft uns bei unseren Forschungsaufgaben.

Ausblick

Das Gesundheitssystem und damit die Vorgaben für unsere Versor-gungsmöglichkeiten ändern sich seit Jahren in kurzen Abständen. Die erwünschte Planungssicherheit und damit Konstanz für unsere Versorgung wird es wohl auch in absehbarer Zukunft nicht geben.

Klar ist, dass die demographische Entwicklung das orthopädisch-unfall-chirurgische Fachgebiet in besonderem Maße betreffen wird, insbesondere wegen der in zunehmender Zahl vorliegenden degenerativen Erkran-kungen (Verschleißerscheinungen) und der Knochenbrüche bei älteren Menschen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Gelenk- und Wirbel-säulenbehandlungen wie auch osteoporotische Knochen- und Wirbel-körperbrüche weiterhin stark zunehmen. Zwecks Sicherung einer qualitativ hochwertigen Versorgung bei quantitativem Anstieg wird für die Kosten-träger wie auch die Krankenhäuser der Weg zur Zentrenbildung führen.

Die Politik muss überlegen, wie sie die Prävention als vierte Säule in unserem Versorgungssystem verankert. Nur durch Vorsorgemaßnahmen, die schon im Kindesalter beginnen müssen, wird es möglich sein, in spä-terem Alter Versorgungsnotwendigkeiten zu reduzieren und die Voraus-setzungen für gesunde Verhältnisse der Halte- und Bewegungsorgane zu schaffen und damit die Grundlage für Mobilität und Selbständigkeit im Alter zu gewährleisten.

In Forschung und Lehre werden wir weiterhin alle Bemühungen auf den weiteren Ausbau richten und hoffen auf entsprechende Unterstützung für unser Anliegen.

Der wissenschaftliche Bereich eines orthopädischen Fachgebietes kann nur mit Hilfe von

zusätzlich eingeworbenen Drittmitteln und Spenden erfolgreich betrieben werden.

Was ist Arthrose?

Ob Wirbelsäule, Hüft- oder Kniegelenke, alle Gelenke des Menschen können von Verschleißerkrankungen betroffen sein. Insbesondere mit zunehmendem Alter zählen Arthro-sen zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Die Beschwerden sind oft phasenweise verstärkt ausge-prägt. Schätzungsweise 15 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter arthrosebedingten Gelenkbeschwerden. Mit der chronischen Erkrankung gehen Schmerzen und Funktionseinschränkungen der Gelenke einher, die nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen enorm beeinträch-tigen, sondern durch die Einschränkung der Mobilität auch viele Folgeerkrankungen nach sich ziehen können.

Die richtige Diagnose und ein frühzeitiger Beginn mit der jeweils angemessenen Therapie sind für die Behandlung von Arthrosepatienten entscheidend.

Die Arthrose-Liga

Die Arthrose-Liga e.V. wurde gegründet, um den von Arthrose Betroffenen eine umfassende Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten und um Ärzte und Wissenschaftler zu unter-stützen, die sich mit dieser Volkskrankheit beschäftigen. Die Arthrose-Liga e. V. ist eine unabhängige Gesellschaft und eignet sich daher besonders gut für die wissenschaft-liche Betreuung, wenn neue Behandlungsmethoden über-prüft werden.

Die Arthrose-Liga e.V. vertritt die Interessen der Patienten und führt die Wissenschaftler zusammen, die über Arthrose forschen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Fachleute und Betroffene entwickeln gemeinsam Pro-gramme zur Behandlung der Arthrose. Gerade Patienten leisten nämlich einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung von Behandlungsmethoden. Der Austausch zwischen den Betroffenen und den Fachleuten eröffnet die Möglichkeit, die Erkrankung selbst und alle Maßnahmen der Selbsthilfe allgemeinverständlich darzustellen. Den Patienten und Angehörigen kann somit eine umfassende Hilfe gegeben werden.

Ziele

Erstes Ziel der Arthrose-Liga ist es, einen Kreis von Fachleuten zu bilden, Behandlungs-verfahren zu prüfen und Anregungen zu weiteren wissenschaftlichen Analysen zu geben. Zudem werden für die Grundlagenforschung gezielt Forschungsaufträge ausge-schrieben und die Effizienz diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen überprüft.

Behandlungsmethoden prüfen, Anregungen zu wissenschaftlichen Analysen geben und neue Entwicklungen betreuen. Dies hat sich die Arthrose-Liga zur Aufgabe gemacht.

Aufgabe

Die Arthrose-Liga unterstützt die Ärzte bei Fort- und Weiterbildung und erarbeitet Richtlinien für die angemessene Arthrosebehandlung. Anhand eines Stufenplans für die einzelnen Behandlungsschritte und einer Bewertung der verschiedenen Therapiemaß-nahmen kann der behandelnde Arzt schnell die richtige Therapieform auswählen.

Die Arthrose-Liga erarbeitet Richtlinien für die Behandlung der Arthrose und unterstützt die Ärzte in ihrer Fort- und Weiterbildung.

Wichtiges Arbeitsfeld der Arthrose-Liga ist auch eine Patienteninformation, die im Rahmen von Seminaren und Schulungen stattfindet und durch schriftliches Informati-onsmaterial ergänzt wird. Auf diesem Weg entwickelt sich ein Forum, das Ärzte und Patienten enger zusammenführt.

Seminare und Schulungen bieten den Patienten ein breites und vielfältiges Informationsangebot über die neuen Möglichkeiten in der Arthrosebehand-lung.

Arthrose-Liga e. V. Mitglied können einzelne Personen oder Unternehmen werden.

Kostenloses Informationsmaterial erhalten Sie bei:

Informationen

Fr. Silvia Frankl

Telefon: 09405.182478 Fax: 09405.182479

Arthrose Liga e.V. Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg

Kaiser-Karl V.-Allee 3 93077 Bad Abbach

Spendenkonto „Arthrose-Liga“

Kto. 199 273, Raiffeisenbank Bad Abbach, BLZ 750 690 14

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Universität RegensburgOrthopädische Klinik

www.uni-regensburg.de/orthopaedie