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Zeitschrift der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH 6 / 2005 Tel.:(03573)84-14159 Fax:(03573)84-14639 E-Mail:[email protected] 10. Jahrgang

10. Jahrgang - LMBV...Druck:DruckStudio Pudenz, Verwaltungsring 2, Espenhain LMBVkonkret erschien bisher sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 11. November 2005

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Page 1: 10. Jahrgang - LMBV...Druck:DruckStudio Pudenz, Verwaltungsring 2, Espenhain LMBVkonkret erschien bisher sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 11. November 2005

Zeitschrift der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH

6/2005

Tel.:(03573)84-14159Fax:(03573)84-14639

E-Mail:[email protected]

10. Jahrgang

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I m B l i c k

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Die Zeitschrift für Mitarbeiter und Pensionäre sowie Partner und Freunde des UnternehmensHerausgeber im Auftrag der Geschäftsführung der LMBV:Jürgen WingefeldGeschäftsführer Personalund Soziales/Arbeitsdirektor

Die LMBV im Internet:www.lmbv.deAnschrift der Chefredaktion:LMBV konkret, Unternehmens-kommunikation,Knappenstraße 101968 SenftenbergChefredakteurin und verant-wortlich für die Bereiche Brandenburg und Ostsachsen:Heidi Skorna (HS)Telefon: (03573)84-4305Fax: (03573)84-4621

E-Mail: [email protected] für die Bereiche Sachsen-Anhalt und West-sachsen/Thüringen: Reinhard Röhser (RR)Telefon: (03433)21-3588Fax: (03433)21-3505E-Mail: [email protected], Fotosund Grafiken: Peter Radke,Telefon: (030)2451-3044Layout und Satz: RedaktionDruck:DruckStudio Pudenz,

Verwaltungsring 2, EspenhainLMBV konkret erschien bishersechs Mal im Jahr.Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 11. November 2005Die nächste Ausgabe vonLMBV konkret neu erscheint am 28. Februar2006Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben im Allgemeinendie Auffassung der Autoren undnicht unbedingt die des Heraus-

gebers oder der Redaktion wieder. Der Nachdruck von Beiträgen ist bei Quellenangabe erwünscht.

Titelbild: Den Hafen am Bern-steinsee in der Goitzsche zeigtdas Januar-Bild des LMBV-Ka-lenders. Am Rande des Buchdor-fes Mühlbeck-Friedersdorf ent-stand ein kleines Wassersportzen-trum, das in diesem Jahr vieleGäste hatte. Foto: Bedeschinski

Gerd Ehlers: LMBV ist kompetenter Partner

Bund finanziert auchnach 2007 die Sanierung

IBA-Werkschau bis 2006

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Das Jubiläum 15 JahreMitbestimmung im mit-teldeutschen Braunkoh-lenrevier begingen MitteNovember einstige undheutige Mitstreiter derIGBCE. Während einerExkursion überzeugtensich die Gäste vomStrukturwandel im Süd-raum von Leipzig, hier amAussichtspunkt des künf-tigen Störmthaler Sees.

Großräschen.Mehr als 60000 Gäste habendie sechsmonatige Werkschau „BewegtesLand“ der Internationalen Bauausstellung(IBA) Fürst-Pückler-Land besucht. Wegendes großen Besucherechos wird die Präsenta-tion zur IBA-Halbzeit bis Februar verlängert.

Während fünf international besetzter Fach-konferenzen und mehr als 30 Terrassenaben-den wurde der Wandel auf Europas größterLandschaftsbaustelle diskutiert. Alle IBA-Pro-jekte sind bis zum Zieljahr 2010 dokumentiert.

Berlin. Gerd Ehlers, Staatssekretär imBundesministerium der Finanzen, infor-mierte sich vor einigen Wochen bei derLMBV im Leipziger Südraum sowie beideren Tochter GVV in Sollstedt überdieArbeit der Sanierungsunternehmen. Ausaktuellem Anlass – das dritte Verwal-tungsabkommen läuft Ende 2007 aus – ge-währte erkonkret das folgende Interview.

Im August überzeugtesich Gerd Ehlers

(Mitte) in Begleitungvon LMBV-Chef Dr.

Mahmut Kuyumcuund Bereichsleiter

Christian Röber vomSanierungsfortschritt

im Unternehmen.

Welchen Eindruck haben Sie nach IhremBesuch vom Sanierungsfortschritt?

Seit Beginn der Braunkohlesanierung 1991haben Bund und ostdeutsche Braunkohle-länder mehr als 7,5 Milliarden Euro für die-sen Zweck bereitgestellt – eine sinnvolle In-vestition in die Zukunft, mit der bisher mehrals 80 Prozent der einstigen Braunkohlege-biete wieder nutzbar gemacht sind. Ich habemich hiervon bei meiner Befahrung des ehe-maligen Tagebaus Zwenkau überzeugt undwar von den Ergebnissen tief beeindruckt.

Durch Leistungsvergabe an regionale Un-ternehmen und Maßnahmen der Berufsaus-bildung leistet die LMBVeinen wichtigenstrukturpolitischen Beitrag in den Braun-kohleregionen der neuen Länder. Noch im-mer sichert die Bergbausanierung mehrerentausend Menschen ihren Lebensunterhalt.Bis heute hat die LMBVdie reichliche Hälf-te der bergbaulich beanspruchten Flächen

von insgesamt 100000 Hektar verwertet und inden Wirtschafts- und Naturkreislauf integriert.Der planmäßig verlaufende Sanierungsfort-schritt ist ausgesprochen positiv zu bewerten.Die LMBV hat sich – so mein Eindruck – alskompetenter Projektträger bewährt.

Eine ebenso gute und planmäßige Leis-tungsbilanz weist auch die GVVvor. SeitBeginn der 90-er Jahre wurden rund 1,2Milliarden Euro in die Sanierung und Siche-rung der stillgelegten untertägigen Bergbau-betriebe investiert und so auch mögliche Ge-fahren für Mensch und Umwelt abgewendet.

Welche Perspektiven sehen Sie für dieMenschen im Osten und für die LMBV?

Durch die Sanierungsarbeiten wird die Um-welt in den betroffenen Regionen wieder-hergestellt und den Menschen eine Basis fürden Start in eine ökologisch nachhaltige undökonomisch chancenreiche Zukunft gebo-ten. Mit dem fortschreitenden Erledigen der

endlichen Sanierungsaufgaben werden dieBelegschaften entsprechend angepasst – einschmerzlicher, aber unvermeidbarer Prozess.

Wie bewerten Sie nach dem internatio-nalen Sanierungskongress einen mög-lichen Know-how-Transfer ins Ausland?

Die LMBV hatte mit dem von der Fachweltsehr beachteten internationalen Bergbau-und Umweltsanierungskongress eine ganzbesondere Gelegenheit, die von ihr als Pro-jektträger umgesetzte Bergbausanierung inOstdeutschland als eine der Erfolgsgeschich-ten der deutschen Einheit vorzustellen. Obdieses Know-how wirtschaftlich an Dritteverwertet werden kann, wird geprüft.

Mit welcher Position geht der Bund in die Verhandlungen zu einem möglichenvierten Verwaltungsabkommen?

Auch für den Zeitraum nach 2007 wird derBund die Finanzierung der Braunkohle-sanierung weiter sicherstellen.

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6 / 2005

U n s e r T h e m a

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von JürgenWingefeld,

Geschäftsfüh-rer Personal

und Soziales/Arbeitsdirektor

Ein optimistischesGlückauf für 2006

Das Jahresende steht vor der Tür. In vielenArbeits- und Gremienzusammenkünftenwird bilanziert und sicher auch hier und daein Blick nach vorn gewagt. Planmäßig wur-de das Arbeitsprogramm der LMBV abgear-beitet. Besonders die bergmännischen Sa-nierungsaufgaben sind damit weitgehend ab-geschlossen. Im Grunde gibt es nur nochdrei bis vier ehemalige Tagebaue, verteilt aufdie Reviere, in denen noch bergmännischeSanierungstechnologien – wie zum BeispielBöschungsgestaltung im großen Stil oderVerdichtungstechniken – zu erleben sind.

Selbst das Wasserdargebot hat sich in die-sem Jahr in der Lausitz von seiner bestenSeite gezeigt. Die bescheidene Menge vonetwas mehr als je 60 Millionen KubikmeterFlutungswasser in den beiden vorangegan-genen Jahren wurde bereits im Frühjahr die-ses Jahres überschritten. Der selbst für un-beteiligte Betrachter sichtbare Anstieg desWasserspiegels in den ehemaligen Tagebau-en ist beeindruckend. Mit der Inbetriebnah-me der zweiten nunmehr 70 km langen Nei-ßewasserrohrleitung am 10. Oktober 2005ist – soweit es die Neiße ermöglicht – nochein weiterer Zufluss für das Lausitzer Seen-land geschaffen worden, um die Flutung imgeplanten Zeitraum zu realisieren. Auch inder Konzipierung, wie die LMBV ihre Struk-turen und ihr Standortkonzept den künfti-gen Anforderungen anpasst, sind wir – kon-kret berichtete – weit vorangekommen.

Viele Augen richten sich nunmehr darauf:Wie wird die Verabredung der Finanziers imderzeitigen Verwaltungsabkommen einge-löst, wonach sich Bund und Braunkohlelän-der rechtzeitig vor Ende des laufenden, näm-lich Ende 2007, über die zukünftige Organi-sation der Braunkohlesanierung verständigenwerden? Ergebnisse von Vorprüfungen las-sen erwarten, dass zu Beginn des kommen-den Jahres der Auftakt für ein mögliches vier-tes Verwaltungsabkommen erfolgen wird.Ein optimistisches Glückauf ist angebracht.

Diese Lebensweisheit, liebe Kolleginnen undKollegen, erfuhren wir auch im zurücklie-genden Jahr. Der Prozess der Personaldimen-sionierung von 2007 an und die Entschei-dung zur Konzentration der LMBV auf zweiStandorte hat für Unruhe in Belegschaft undkommunalem Umfeld gesorgt. Inzwischenarbeiten die Brandenburger in Senftenberg;die weiteren Umzüge werden vorbereitet.

Erstmals konnten wir mit der Geschäfts-führung im gemeinsamen Verständnis einerbedarfgerechten Personaldimensionierungdie Kapazitätsanpassung für 2006 bis auf ei-ne Ausnahme durch den Eintritt in die Al-tersteilzeit-Ruhephase kompensieren. DieGeschäftsführung entschied über Verände-rungen beim Erstellen von LMBVkonkret.An dieser Stelle danken wir dem bisherigenTeam für die geleistete Arbeit. Dank tatkräf-

Der Gesamtbetriebsrat hat das Wort

Nichts ist so stetig wie der Wandel

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10. Oktober 2005:Gemeinsam mitRepräsentanten

von Bund, Ländernund Behörden

nimmt LMBV-ChefDr. Mahmut Ku-

yumcu den Neiße-wasserüberleiter

in Betrieb.

Geschäftsführung dankt allen Mitarbeitern und Partnern

Mit Zuversicht ins neue JahrMit Blick auf das zu Ende gehende Jahr kön-nen wir feststellen, dass wir voraussichtlichunsere Ziele in der Braunkohlesanierung für2005 – durch die hohe Qualität Ihrer Arbeitund Ihren persönlichen Einsatz – erreichenwerden. Dafür bedanken wir uns bei Ihnen,liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, undbei all unseren Partnern ganz herzlich.

Die Prozesse für eine auch künftig effi-ziente LMBV haben wir weitgehend beendet.Die Konzentration auf zwei Standorte und dasZusammenlegen der Organisationsstrukturenzum 1. Januar 2007 stehen. Vorangebrachtwird die Ermittlung des Stellenplanbedarfsnach 2007 und die darauf basierende Perso-nalentwicklungskonzeption. Den Arbeit-nehmervertretungen danken wir für die kons-truktive Zusammenarbeit in diesem Jahr.

Die Ergebnisse unserer Arbeit sind sichtbar.Das erfuhren wir auch von den 240 Teilneh-mern aus 18 Ländern bei der Lausitz-Revier-befahrung zu unserem internationalen Berg-bau- und Umweltsanierungskongress im Sep-tember. Wegen ähnlicher Herausforderungenin Ländern des ehemaligen Ostblocks und desausländischen Interesses wollen wir die Kon-takte vertiefen mit dem Ziel, unser Know-how,wenn möglich, auch für Dritte einzusetzen.

Unsere aktuelle Planung für Projekte nach2007 ist eine gute Grundlage für die im nächs-ten Jahr startenden Gespräche von Bund undBraunkohleländern zur weiteren Finanzierungder Bergbausanierung. Zuversichtlich gehenwir ins neue Jahr. Ihnen und Ihren Familien,liebe Leser, wünschen wir erholsame Feierta-ge und einen guten Start ins Jahr 2006.

Dr. Mahmut Kuyumcu Friedo Ulpts Jürgen Wingefeld

tiger Hilfe der IGBCE konnten wir eine ak-zeptable Gehaltssteigerung bis 2007 erzielen.

Bei allem Für und Wider resümieren wirein erfolgreiches Jahr. Die Geschäftsführungkonnten wir davon überzeugen, in ihrerunternehmerischen Entscheidung für 2007die bevorstehende Betriebsratswahl zu be-rücksichtigen und Personalanpassungen umsechs Monate zu verschieben. Wir bedankenuns bei allen Mitarbeitern für das Geleistete,die gute Zusammenarbeit und das in uns ge-setzte Vertrauen. Allen Mitarbeitern und Le-sern wünschen wir erholsame Stunden imKreis ihrer Familien und einen guten Rutschin ein erfolgreiches Jahr 2006.

Olaf Gunder Dietmar Stein

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S a c h s e n - A n h a l t

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Sanierung alter Bergbaurestlöcher abgeschlossen/Gedenkstein soll an Projekt erinnern

Richard-Gruben haben sichere Böschungen

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Bitterfeld. Am 10. Oktober übergab dieLMBV die seit September des Jahres 2004sanierten Tagebaurestlöcher Richard Iund II an die Gemeinde Sandersdorf.In Projektträgerschaft der LMBV hat diebauausführende Firma Ecosoil Ost GmbH,Niederlassung Bitterfeld, seit September2004 das Projekt realisiert. Um die Uferbe-reiche sicher zu gestalten, sind allein in derGrube Richard I 175000 Tonnen Wasser-bausteine aufgeschüttet worden.

Die Maßnahme war erforderlich, weil dieehemaligen Bergbaugruben zwischen denJahren 1920 und 1930 ohne Sicherung bzw.Böschungssanierung aufgegeben wurdenund es deshalb in den letzten Jahren zu Rut-schungen kam. So beispielsweise im Jahr1993, als rund 10000 Kubikmeter Erdmas-sen der Grube Richard I absackten. Dazukam der steigende Grundwasserpegel, derauch den Wasserspiegel der beiden altenBergbaugewässer ansteigen ließ. Die durch

die neuen Druckverhältnisse nicht mehrstandsicheren Böschungen mussten auch sa-niert werden, um die nahe der Gruben gele-genen Siedlungshäuser nicht zu gefährden.Die Kosten von rund vier Millionen Euro

stellten zu je fünfzig Prozent Bund und Landbereit. Sie stammen aus einem Fördertopfder dafür eingerichtete wurde, mit dem An-stieg des Grundwassers zusammenhängendeGefährdungen abzuwenden. RR

Dieser Stein aus Quarzporphyr istden an der Sanie-

rung beteiligtenFirmen und Unter-nehmen gewidmet.

Nach der Enthüllungspendeten LMBV-

Bereichsleiterin GritUhlig, Sandersdorfs

BürgermeisterWolfgang Thiel und

Ecosoil- BauleiterUwe Gittel Beifall.

Die MBS-Mitarbei-ter Wolfgang Bor-chert, René Jacobi und Mike Bosch(von links) grabenim Beisein vonOberförster UweHäfker Pflanzlöcherfür Traubeneiche,Aspe, Schwarzerle,Hundsrose, Weiß-dorn, Roten Hart-riegel und Schlehe.

15000 heimische Baum- und Straucharten im Boden

Ludwigsee-Ufer bald noch grünerBitterfeld. Im Bereich der Westböschungdes Ludwigsees fanden kürzlich umfangrei-che Renaturierungsmaßnahmen statt. AlsHerbstmaßnahme wurden insgesamt 15000heimische Baum- und Straucharten entspre-chend der potenziell natürlich vorkommen-den Vegetation auf etwa drei Hektar Flächegepflanzt. Diese Gewächse sollen gleichzei-tig als Riegel dienen, da diverse Böschungs-bereiche noch nicht trittsicher sind und derEndwasserspiegel noch nicht erreicht ist.

Die Bodenbearbeitung bzw. das Grubbernbis zu 30 Zentimeter Tiefe und das Anlegenvon Pflanzstreifen mit dem Doppelschar-

pflug „Waldmeister“ waren bereits zuvor ab-geschlossen worden. Als Schutz vor Hasenund Rehwild sind sämtliche Flächen mitForstgeflecht eingezäunt worden.

Der Naturschutzverband BUND e.V. istbereits Besitzer des Ludwigsees. SämtlicheMaßnahmen wurden daher gemeinsam undin guter Zusammenarbeit mit der LMBVvorbereitet und abgestimmt.

Das gesamte Terrain ist als „Vorranggebietfür Natur und Landschaft“ ausgewiesen undgleichzeitig durch den neuen Besitzer sowieNachfolgenutzer als dauerhafte Prozess-schutzfläche deklariert worden.

Bitterfeld. Der große Goitzschesee sollsich künftig über einen Ablauf in das Leine-bett selbst regulieren. Dazu begannen kürz-lich die Bauarbeiten für einen natürlichenAbleiter. Die LMBV beauftragte für das Pro-jekt die Firma U&W GmbH aus Dessau.

Bitterfeld. Mitte November wurde zwischender LMBV und der kommunalen Entwick-lungs-, Betreiber- und Verwertungsgesell-schaft Goitzsche (EBV) mit Sitz in Bitterfeldder Kaufvertrag über eine Fläche von etwa1350 Hektar der Goitzsche beurkundet.

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6 / 2005

B r a n d e n b u r g

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Senftenberg. Kaum ein Passant derBrü-cke überdie Schwarze Elsteram Tierparkwirft nicht einen neugierigen Blick auf dieMänner von der Löbauer Firma SteinleBau. Im Auftrag der LMBV vertiefen sieden Fluss um einen Dreiviertel Meter.„Durch das wieder steigende Grundwassergewinnt die Vorflut – in den vergangenenJahrzehnten überbaut, zugeschüttet oder -ge-wachsen – enorm an Bedeutung “, erklärtLMBV-Projektmanager Michael Matthes. Sowird die Schwarze Elster als Hauptvorflutervon der Einmündung der Rainitza, der übri-gens Gleiches bevorsteht, bis etwa 400 Me-ter nach dem alten Amtsmühlenwehr vertieft.

Dieses musste deshalb zurückgebaut wer-den. Als Ersatz errichten Mitarbeiter vomTief- und Wasserbau Boblitz nahe der Rai-

nitzamündung, gegenüber dem neuen Stand-ort der LMBV in der Knappenstraße, einneues Wehr. Als das Foto links oben ent-stand, waren sie noch mit Betonarbeiten be-schäftigt. Laufen die Arbeiten zügig weiter,wird die Anlage, wenn Sie, liebe Leser, die-se Zeitung in den Händen halten, fertig sein.

Ebenfalls bis zum Ende des Jahres soll esdauern, bis die Schwarze Elster ihr neuesBett hat. Als unser Fotograf vor Ort war, wa-ren die Einbauten des alten Wehres zurück-gebaut und die Spundwände unter der Brü-cke bereits gesetzt. Dazu mussten acht Me-ter lange Stahlkonstruktionen, so genannteLarsen, in die Erde gerammt und dutzendeKubikmeter Beton verbaut werden. Das Fo-to rechts zeigt die Arbeiten an den Wändenunterhalb des alten Amtsmühlenwehres.

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Als Ersatz für das alte Amtsmühlenwehr entsteht ein neues. Neben und unter der Elsterbrücke wird der Fluss vertieft.

Vertiefung der Schwarzen Elster und Bau einer Wehranlage

Für eine funktionierende Vorflut

See lädt bald zum BadBahnhof mit

neuem Gesicht

Brieske.Jahrzehntelang wur-den auf dem alten Kohleab-fuhrbahnhof die Züge ausden Brikettfabriken Fort-schritt in Schwarzheide-Ostund Brieske in Richtung Ber-lin, Cottbus oder Dresden zu-sammengestellt. Nun bauenhier Mitarbeiter der Deut-schen Bahn Projektbau GmbH.

Im Auftrag der LMBVwer-den die nicht mehr benötigten zwölf Kilo-meter Anschlussbahngleise und 32 Weichenzurückgebaut. Weiterhin sind 32 KilometerOberleitungen zu entflechten, 46000 TonnenAltschotter und 55000 Tonnen Boden abzu-tragen bzw. auszutauschen. Neu, so die Deut-sche Bahn, entstehen hier für den künftigen

Zugverkehr durch Brieske nach Dresden undLeipzig 8,6 Kilometer Oberleitungen, 300Meter Gleis, neue Weichenheizungen zumsicheren Winterbetrieb und ein rund sechsKilometer langer Entwässerungsgraben. DieSanierungs- und Umbauarbeiten für rund 2,7Millionen Euro dauern bis zum Frühjahr. HS

Kittlitz. Die Bewohner des Ortes könnensich freuen: Der Schönfelder See, den derOrtsteil des Amtes Lübbenau erworben hat-te, ist fertig saniert. Bis zum Jahresende solldas Abschlussgutachten zum Ende der Berg-aufsicht erstellt sein, so dass eine Nutzung inder nächsten Saison anvisiert werden kann.

Auf der Kippenseite des einstigen Tümpelsim ehemaligen Tagebau Seese-West warmittels Rütteldruckverdichtung ein Stützkör-per errichtet und anschließend die Trittsi-cherheit der Ufer hergestellt worden. Parallelzur Uferlinie auf der gewachsenen Seite ver-läuft die Flutungsleitung aus der Spree. So-bald der Grundwasser-Absenkungstrichteraufgefüllt ist, wird das Gewässer aus derKlepna gespeist. Durch eine wenige Zenti-meter tiefe gepflasterte Furt können Touris-ten dann von hier aus den in Regie der LMBVangelegten Weg rund um den See erkunden.

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W e s t s a c h s e n / T h ü r i n g e n

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Verwahrungszustand von Altstrecken auf Prüfstand gestellt

Bohrungen sollen Auskunft geben

Meist werden die Steuerzahler zur Kasse gebeten

Brandstifter schlugen abermals zu

Auf dem Tatortfotodes angezündetenPKW Volkswagen

sind die ausgebrann-ten Fässer und dieBodenkontamina-

tion durch Altölgut zu erkennen.

Zwenkau. Sonnabend, 17. September: Einbesonderes Ereignis mit vorsätzlicher Brand-stiftung und Umweltgefährdung ereignetsich auf dem Betriebsterritorium des Tage-baus Zwenkau. Darüber informiert die Ret-tungsstelle Grimma den an diesem TagDiensthabende Bernd-Stephan Tienz, LeiterPlanung Mitteldeutschland der LMBV.

Nach seinem Eintreffen am Tatort rücktdie Feuerwehr Zwenkau bereits wieder ab,Ermittler der Kriminalpolizei nehmen ihreArbeit auf. Zwischen ihnen und einer Mitar-beiterin des Amtes für Umweltschutz vomLandratsamt Leipziger Land erfolgt ein ers-ter Datenaustausch. Eindeutig steht fest: Eshandelt sich um einen PKW vom Typ Volks-wagen, der, mit mehreren Ölfässern beladen,

vorsätzlich angezündet worden war. DerDiensthabende der LMBV leitet im WeiterenMaßnahmen zum Absperren des Geländesein und verständigt den zuständigen Be-reichsleiter von dem Vorkommnis.

Nach Abschluss der kriminaltechnischenUntersuchungen erfolgt am 19. Septemberim Auftrag der LMBV als Grundstücksei-gentümer das Entsorgen des ausgebranntenFahrzeuges und des kontaminierten Erdrei-ches. Sollten der oder die Verursacher dieserSchandtat nicht ermittelt werden, geht dieRechnung letztendlich wieder auf Kosten derSteuerzahler. Bei einem ähnlichen Vorfall imDezember 2004, fast an der gleichen Stelle,konnte der Fahzeughalter ermittelt werdenund musste das Wrack entsorgen. RR

Zwenkau. Am Rande des künftigen Zwen-kauer Sees erfolgten in den vergangenenMonaten Erkundungsbohrungen aufmehreren Strecken des Altbergbaus, dieauch durch den Grundwasseranstieg indiesem Territorium beeinflusst sind.In der ehemaligen BraunkohlentiefbaugrubeZwenkau wurde in der Zeit von 1890 bis1906 Braunkohle im Ober- und Unterflözabgebaut. Ein schwerer Wassereinbruch imJahr 1906 führte zur unplanmäßigen Stillle-gung der Grube. Für diese existiert eineBergschadenkundliche Analyse (BSA) von1979 mit einer Präzisierung von 1980.

Bereits von 1980 bis 1984 erfolgten um-fangreiche Bohrarbeiten mit dem Ziel derErkundung und Verwahrung der untertägi-gen Grubenbaue. Der geplante Wiederan-stieg des Grundwassers im Tagegebauterrain

macht das Überarbeiten der Bergschaden-kundlichen Analyse hinsichtlich der verän-derten hydrologischen Verhältnisse unum-gänglich. Das Erkundungsprogramm bein-haltet Bohrungen und vorsichtige Schürfar-beiten im Bereich von drei Schächten.

Die gezielt auf ausgewählte Tiefbaustre-cken bzw. auf zwei Blindschächte niederge-brachten Bohrungen sollen Auskunft zu denin der vorhandenen BSA beschriebenen Ver-schiebungen sowie Verschwenkungen imAltrisswerk geben. Außerdem erfolgte eineBohrkerngewinnung und Auswertung zuexakten Aussagen des Verwahrungszustandesder einzelnen Grubenbaue. Mit dem Überar-beiten der BSA und dem Begleiten des Er-kundungsprogrammes mit allen vermessungs-technischen Leistungen ist das IngenieurbüroDr. G. Meier aus Freiberg beauftragt. RR

Mitarbeiter der Firma Geomechanik Sach-sen aus Tauscha führen die Erkundungsar-beiten in Projektträgerschaft der LMBV aus.

Zurückgebaut wurde kürzlich die nichtmehr benötigte 6-kV-Freileitung vom Um-spannwerk Espenhain zur Schaltstation Dah-litzsch. Auf einer Länge von fünf Kilometernkamen dabei Spannbeton- und Stahlgittermas-te mit Blockfundamenten unter den Hammer.

Sanierung geht weiterDeutzen. Seit Mitte November erfolgt aufdem ehemaligen Territorium des Vered-lungsstandortes die Unterflurenttrümmerungund Bodensanierung des Schwelereigelän-des. Auf einer Fläche von acht Hektar wer-den bis April 2007 mehr als 40000 Kubik-meter Bodenmassen ausgehoben und entsorgtsowie 24000 Kubikmeter Kulturboden auf-getragen. Den Sanierungsauftrag vergab dieLMBV kürzlich an eine Bietergemeinschaft.

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O s t s a c h s e n

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Grundwasser-Sanierungskonzept umgesetzt

Anlagen im DauerbetriebSchwarze Pumpe.Der Bergbau hat auf demeinst gigantischen Industriestandort tiefeSpuren hinterlassen: Phenole, Benzol, Koh-lenwasserstoff- und Ammoniumverbindun-gen kontaminierten den Boden und sickertenins Grundwasser. Die Schadstoffe sind aufdem Industrieareal sehr unterschiedlich ver-teilt. Im Quellbereich – hier standen einst dieEntphenolung, das Tanklager und die Recti-solanlage – ist die Konzentration natürlicham höchsten. Deshalb bildet die Grundwas-serreinigung in diesem Bereich das Kern-stück des Sanierungskonzeptes der LMBV.

In einem zweijährigem Versuchslauf wareine von der niederländischen Firma MPPSystems patentierte Anlage getestet wordenund hatte die Erwartungen der Sanierer über-troffen. Diese MPPE-Technologie basiertauf einer makroporösen Polymer-Extrak-tion: Gehobenes Grundwasser wird durch ei-ne Polymerkolonne, eine Art Schwamm, ge-leitet, die die Schadstoffe herausfiltert. DieAnlage stellt das Reinigungselement einesSanierungsmodules dar. Weiterhin gehörenein Element zum Heben des kontaminierten

Grundwassers, Hal-tungsbrunnen, und einElement zum Reinfil-trieren des gereinigtenWassers, das sind Infil-trationsbrunnen undRohrrigolen, dazu.

Bis September wur-den fünf Sanierungs-module mit einer Ge-samtabreinigungska-pazität von 75 Kubik-metern je Stunde er-richtet. Damit könnenjährlich rund 600000Kubikmeter Grundwasser abgereinigt undvor Ort in den Untergrund geleitet werden.

Während ihrer Beratung am 13. Oktoberstimmte die für das Projekt zuständige Fach-gruppe der Aufnahme des Dauerbetriebesder Sanierungsmodule zu. Damit ist dasGrundwasser-Sanierungskonzept umgesetzt.

Die komplexe Grundwassersanierungwird fortlaufend durch Monitoring des ge-samten Umfeldes begleitet. Regelmäßiger

Nochten. Mit dem Schließen einerTiefla-ge im ehemaligen Tagebau ist ein weiteresSanierungsprojekt der LMBV beendet. Dieetwa 250 Hektargroße Fläche ist profilier tund für die Rekultivierung vorbereitet.Auftragnehmer war die Gesellschaft fürMontan- und Bautechnik mbH (GMB), eineTochter von Vattenfall Europe Mining & Ge-neration. Mit einer Gerätekombination ausSchaufelradbagger, Gurtbandförderer undAbsetzer wurden in zwei Jahren rund 10,4Millionen Kubikmeter Abraummassen ver-stürzt, um das durch den Grundwasseran-stieg gefährdete Areal zu sichern und die spä-

tere Nutzung laut Braunkohlenplan ohneEinschränkungen gewährleisten zu können.

Am 15. November trafen sich Vertreter bei-der Unternehmen vor Ort. GMB-Geschäfts-führer Werner Fahle resümierte, dass alleLeistungen planmäßig auf den Punkt ge-bracht wurden. „Unter guten Vorzeichen“,so LMBV-Bereichsleiter Michael Illing,„hatten die Arbeiten im Dezember 2003 be-gonnen. Die Großgeräte waren nach länge-rem Stillstand sofort einsatzbereit. Der hoch-qualifizierten Mannschaft der GMB ist esauch zu danken, dass die bergmännischenArbeiten perfekt erledigt worden sind.“ HS

Tieflage im Sanierungstagebau ist gesichert und profiliert

Respekt dem GMB-Team

Die Fachgruppe, bestehend aus Rahmengutachter, Behörden- undLMBV-Mitarbeitern, stimmt dem Dauerbetrieb der Anlage zu.

Abgleich mit den Ergebnissen der Grund-wassermodellierung führt zur Optimierungdes Haltungsbrunnenbetriebes und damit zumehr Effektivität in der Sanierung.

Mit dem Dauerbetrieb der MPPE-Modulehaben die Sanierer ihr erstes Ziel erreicht.Am nächsten, auch die weitere Grundwas-serdekontamination durch den Boden in denGriff zu bekommen, wird mit Hilfe der Wis-senschaft schon fleißig gearbeitet.

Terpe/Zerr e. Mit 193400 Tonnenrückge-bauter Teerölfeststoffe hat die AG zur Ver-wertung der Teerdeponie Lausitz (VTL) amStandort Terpe ihre Arbeit beendet (konkretberichtete). Auf der Deponie Zerre waren am29. September 287300 Tonnen abgetragen.Damit hatte der LMBV-Partner VTL dasProjekt mit der Gesamtvertragsmenge von480700 Tonnen abgeschlossen

Da in Zerre größere Mengen Kohletrübeals erwartet vorgefunden worden waren, hatdie LMBV noch im September Anschluss-vereinbarungen mit der VTL und der LobbeTankschutz GmbH getroffen. Danach läuftnun der Rückbau dieser Mehrmengen von48000 Tonnen aus dem Becken 11.

Weiterhin werden die 26000 Tonnen Koh-letrübe abgebaut, die einst gezielt als Ge-ruchsminimierer aufgetragen worden waren.Bis Ende März kommenden Jahres sollen dieRückbauarbeiten abgeschlossen sein.

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15. November vorOrt: GMB- und

LMBV-Mitarbeiterbilanzieren eine gute

Zusammenarbeit.Am 20. Dezembersollen die Großge-

räte wieder inReichwalde sein.

Deponiearbeit bis März

Heber regelt Wasserstand

Spreetal. Seit Oktober errichtet die FirmaSteinle Bau aus Löbau am Blunodamm eineHeberanlage zwischen dem Sabrodter Seeund der Blunoer Südsee. Im Zusammenhangmit dem Neißewasserüberleiter soll damit ei-ne Wasserspiegeldifferenz zwischen beidenSeen unter drei Meter garantiert werden.

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I m p r e s s i o n e n v o m F e s t d e r H e i l i g e n B a r b a r a

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Jahresr�ckblick in Leipzig und Cottbus /Traditionelle Bergschichten mit Partnern, Kultur, Bergmannsschnaps und Brotzeit

Sanierer bilanzieren Investition in die Zukunft

Den Festsaal in Leipzig betraten die G�ste durch eine Strecke undwurden von Bergknappen mit einem herzlichen Gl�ckauf begr��t.

Traditionell feierte die LMBV auch in diesem Jahr mit den im mitteldeutschen Reviert�tigen Bergbaugesellschaften MIBRAG und ROMONTA das Fest der Heiligen Bar-bara. Am 4. Dezember waren Partner aus Politik, Wirtschaft, Forschung und �ffentli-chem Leben in R�besams Da Capo nach Leipzig eingeladen. Zwei Tage sp�ter fand dieLausitzer Barbarafeier im Best Western Hotel Branitz & Spa in Cottbus statt. Hier ehr-te Arbeitsdirektor J�rgen Wingefeld auch die LMBV-Jubilare des Jahrgangs 2005.

aber f�r die Regionen weiterhin bedeutende Be-sch�ftigungswirkung der Bergbausanierung be-lief sich 2005 auf insgesamt mehr als 5500 Ar-beitspl�tze. Rund 330 Millionen Euro Sanie-rungsleistungen werden f�r das Jahr zu Buchestehen. Damit bel�uft sich das bisherige Enga-gement des Bundes und der Braunkohlel�nderauf insgesamt 7,8 Milliarden Euro � eine loh-nende Investition in die Zukunft, so der Redner.

Unter diesem Motto standen auch die in derLausitz gezeigten, vom bew�hrten LMBV-Part-ner FilmART Potsdam liebevoll in Szene ge-setzten Bilder zum Sanierungsjahr 2005.

Gewohnt kritisch �u�erte sich Gesamtbe-triebsratsvorsitzender Olaf Gunder. Ist der Pro-zess des Personalabbaus im n�chsten Jahr fastausschlie�lich mit Altersteilzeit-Regelungenkompensierbar, so wird das nach heutigemKenntnisstand in den Folgejahren nicht mehr so

sein k�nnen. �Politik und Wirtschaft sollten inerster Linie wieder f�r Verl�sslichkeit stehenund Vertrauen schaffen�, r�gte er Unsozialesder notwendigen Reformen. Dr. Lutz Modes,Vorsitzender des Verbandes der Sanierungsge-sellschaften, wartete mit Beispielen neuer Her-ausforderungen f�r die Zukunft der Firmen auf.

Beisspielhaft nannte Reinhold Dellmann,Staatssekret�r im brandenburgischen Ministe-rium f�r Infrastruktur und Raumordnung, dieSanierungseffekte. �Schon bald�, so der Fest-redner in Cottbus, �wird man im Reiseb�ro Was-sersporturlaub in der Lausitz buchen k�nnen.�

Mit �Klopfzeichen aus Leipzig� begeistertenin Cottbus Michael Metzler, Jean Walther undFrank Liebscher: Percussion mit Bergbausach-zeugen und Saxophon rissen die G�ste zu Bei-fallsst�rmen hin, bevor Bergmannsschnaps undBrotzeit den Schichtwechsel einl�uteten.

Zur mitteldeutschen Barbarafeier hatten die Bergbaugesellschaften LMBV, MIBRAG und RO-MONTA 450 G�ste in die R�ume von R�besams Da Capo nach Leipzig-Plagwitz eingeladen. Zubestaunen gab es hier auch eine der gr��ten Sammlungen amerikanischer Oldtimer in Europa.

Schwungvoll: Die Blaskapelle des Braunkohlenbergwerkes Tur�w imbenachbarten Polen hatte auch Cheerleader mitgebracht (Foto links).

Klangkunst der besonderen Art in Cottbus: Die �Klopfzeichen� erwiesen sichals rhythmisch-jazzige Harmonie von Saxophon und Industrie-Percussion.

Der M�nnerchor aus Lohsa sorgte im Best Western Hotel f�r besinnliche Momente. Ehrenbergleute wurden Senftenbergs B�rgermeister Klaus-J�rgen Gra�hoff, Dr. Bernd Hartmann vom Bundesfinanzministerium und die Kamenzer Landr�tin Petra Kockert (im Vordergrund von links).

Ehrengast und Festredner Thomas Jurk, S�ch-sischer Staatsminister f�r Wirtschaft und Ar-beit, w�rdigte in Leipzig vor rund 450 G�stendie engagierte Arbeit der Braunkohle- und Sa-nierungsbergleute. Er betonte, dass die Staats-regierung bei ihrer Energiepolitik auch in Zu-kunft auf preisg�nstige, umweltfreundlicheheimische Braunkohle setzt. Der Freistaat ste-he zu seinem Wort zur �bernahme der Berg-baugew�sser und zu seiner Zusage, bis Ende2007 zur Erh�hung des Folgenutzungsstan-dards insgesamt 50 Millionen Euro bereitzu-stellen. Thomas Jurk bekr�ftigte, alle Anstren-

gungen f�r den Abschluss eines vierten Ver-waltungsabkommens zu unternehmen.

Nach dem musikalischen Auftakt in Leipzigdurch die Geiseltaler Musikanten folgten dieRevierberichte. Die Gesch�ftsf�hrer von MI-BRAG, Bruce P.De Marcus, und ROMONTA,G�nter Stieberitz, zogen �berwiegend positiveBilanzen und gaben einen Ausblick auf k�nf-tig zu l�sende Aufgaben der Unternehmen.

LMBV-Chef Dr. Mahmut Kuyumcu berich-tete in Leipzig wie auch in Cottbus, dass dasUnternehmen seinen Sanierungsauftrag er-folgreich fortgef�hrt hat. Die abnehmende,

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Ein inzwischen traditioneller H�hepunkt vor jeder Barbarafeier: das Treffen der Bergbaujubilare des Jahres mit LMBV-Ar-beitsdirektor J�rgen Wingefeld. Im Branitzer Schloss gabs eine Gratis-F�hrung, Sektempfang und interessante Gespr�che.

Ein Augen- und Ohrenschmaus in Leipzig war die Damenband �Ladylike�, die bis zum Schicht-wechsel angenehme Unterhaltungsmusik zu Geh�r brachte. Neben Wirtschaftsminister Tho-mas Jurk (rechts) sprangen Hartmut L�schner, stellvertretender LMBV-Aufsichtsratsvorsitzen-der, Georg-Friedrich Oelze, Gesch�ftsf�hrer der V�lpker Montanwachs-GmbH und Dr. Chris-toph Kirsch, Vorstandsmitglied der S�dzucker AG Mannheim, in die Ehrenbergmannsw�rde.

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Meldepflichtige Arbeitsunfälleje eine Million verfahrene Arbeitsstundenim Vergleich Januar bis Oktober (2004/2005)

2004 2005

LMBV-Mitarbeiter 1,5 (2) 2,6 (3)Auszubildende 6,6 (2) 12,7 (3)

Zahlen in Klammern = absolute Zahlen

Meldepflichtige Wegeunfälleje tausend Beschäftigteim Vergleich Januar bis Oktober (2004/2005)

2004 2005

LMBV-Mitarbeiter 6,9 (7) 9,2 (8)Auszubildende 9,3 (2) 23,4 (4)

Zahlen in Klammern = absolute Zahlen

LMBV-Ersthelfer über richtiges Verhalten bei Unfällen und Notfällen geschult

Jeder hat die Verpflichtung zum Helfen LebensrettendeSofortmaßnahmendemonstriert DRK-Ausbilder Chris Bode.

Die Lehrgangsteil-nehmer üben an

Dummys die Herz-Druck-Massage

und die Mund-zu-Nase-Beatmung.

Arbeitsschutzausschuss Westsachsen/Thüringen tagte

Sicherheit bleibt oberstes Gebot

Menschen in Not brauchen Hilfe. Dies istnicht allein eine Frage der Moral, sondernauch gesetzlich festgelegt. Alle sind bei ei-nem Notfall, einem Unglück, verpflichtet,im Rahmen der Möglichkeiten zu helfen.In der LMBV fanden deshalb in den vergan-genen Monaten in allen Sanierungsbereichenund in der Hauptverwaltung Berlin Ersthel-fer-Lehrgänge mit 40 Teilnehmern statt.

So erläuterten unter anderem im Septem-ber in Espenhain die beiden Ausbilder ChrisBode und Mario Goldberg vom DRK-Kreis-verband Leipzig-Land die wichtigsten Ret-tungs- und Verhaltensmaßnahmen bei Un-

fällen. Bei sich anschließenden praktischenÜbungen zur stabilen Seitenlage, zu Erst-maßnahmen bei Atemstillstand, Störungendes Herz-Kreislauf-Systems und anderenSchädigungen des menschlichen Körperskonnten die Lehrgangsteilnehmer das theo-retisch vermittelte Wissen selbst anwenden.

Allen Ersthelfern wurde ein Handbuch zurersten Hilfe ausgehändigt, das als Nach-schlagewerk die vermittelten Kenntnisse er-halten, festigen und vertiefen soll. Es gliedertsich in neun Kapitel, in denen die Notfälle,Verletzungen durch mechanische, thermi-sche oder chemische Einwirkungen bis hin

zu Unfällen mit elektrischem Strom sowieakuten Erkrankungen und die entsprechen-den Maßnahmen zusammengefasst sind. Re-nate Struzina, Sachbearbeiterin im Personal-management Sanierung, dazu: „Lernen undüben, um sicher zu helfen, ist wichtig“. RR

Espenhain. Im Sanierungsbereich fand am23. September die dritte Beratung des Ar-beitsschutzausschusses statt. Neben den Ar-beitsschutzbeauftragen der Abteilungen unddem Betriebsrat nahm erstmals auch dieneue Ärztin für das arbeitsmedizinische Zen-trum, Dr. Margarete Baumheuer, teil.

Das Unfallgeschehen in der LMBV und inden Ausbildungsstätten wurde kritisch mitder Maßgabe ausgewertet, durch weitere

Einflussnahme der Sicherheitsbeauftragtenbessere Ergebnisse anzustreben. Dem Sanie-rungsbereichsleiter wurden Empfehlungenzur Vereinheitlichung von Beschilderungenin den Sanierungsgebieten unterbreitet. Des-weiteren wurden die bisherige Verfahrens-weise bei der Handhabung von Schweißer-laubnisscheinen bei Sanierungsarbeiten er-örtert und Hinweise zum Umsetzen der ent-sprechenden LMBV-Weisung gegeben.

LMBV. Bei Verkehrssicherheitsschulungenan vier Standorten vertieften in den letztenMonaten 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter der LMBV ihr Wissen zum richtigen Ver-halten im Straßenverkehr und im Gelände.

Über Ergebnisseund künftige Anfor-

derungen auf demGebiet der Arbeits-sicherheit im Sanie-rungsbereich West-sachsen/Thüringen berichtet Bringfried

Reichelt, LeiterUnternehmerkon-

trolle (3. von links).

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Fasziniert von der Bergbaufolgelandschaftwar bei den Events rund um das Tagebau-flutlicht im September auch Marie-Luise Ar-telt aus Leipzig. Wie sie sich die künftigenSeen, Strände und Wanderwege im Leipzi-ger Südraum vorstellt, malte sie auf Karton.

Markkleeberg. Am 11. September erfolgtein unmittelbarer Nähe der Seepromenade amMarkkleeberger See der erste Spatenstich fürfünf von insgesamt 20 Eigenheimen. Das erste Haus soll bereits Ende Mai nächstenJahres fertig sein. Dann wird voraussichtlichauch der Markkleeberger See, den dieLMBV seit Mitte des Jahres 1999 flutet, sei-nen Endwasserstand erreichen und für dieöffentliche Nutzung freigegeben werden.

Anlässlich des Baubeginns übergab derBauträger, die NCC Immobilien GmbH, ei-nen Scheck über tausend Euro an die Kom-mune. Dieses Geld soll – die Knirpse könnensich freuen – in den Bau eines Kinderspiel-platzes an der Seepromenade einfließen. Inunmittelbarer Nähe wurde kürzlich auch einParkplatz für Besucher fertig gestellt.

Legt beim Spatenstich kräftig Hand an: Mark-kleebergs OBM Dr. Bernd Klose (Mitte)

Baustart für Eigenheime in der Bergbaufolgelandschaft

Wohnen am Markkleeberger See

Neuer GIS-Baustein leistet wichtigen Beitrag zum Beenden der Bergaufsicht

Wandel der Lausitz auf digitalen KartenLMBV. Mit der digitalen Erfassung vor-bergbaulicher Flächennutzungen im Lau-sitzer Revier ist ein weiterer Baustein imGeoinformationssystem (GIS) des Unter-nehmens umgesetzt. Diese neuen Datendienen in erster Linie der Vorbereitungzum Entlassen umfangreicher einstigerBergbauflächen aus der Bergaufsicht.Das Projekt ermöglicht die Dokumentation,Analyse und Bewertung des Landschafts-wandels in der Lausitz von der Mitte des 19.bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts, derdurch den 150 Jahre währenden Braunkoh-lenbergbau verursacht worden ist. Als Partnerder LMBV beim Umsetzen dieser Aufgabefungierte die Berliner Beraterfirma Thales.

Zu den wenigen nutzbaren komplett vor-liegenden Informationsquellen gehörten his-

torische Karten im Maßstab 1:25000. So bil-deten das Deckersche Kartenwerk von 1816bis 1821, die Preußischen Urmesstischblättervon 1822 bis 1872 und die TopographischeKarte des Deutschen Reiches von 1876 bis1921 wesentliche Grundlagen der Digitali-sierung. Unschätzbarer Vorteil dieses Materi-als ist die einheitliche und präzise Darstel-lung sämtlicher damals vorhandenen Gewäs-ser in ihrer von der späteren Industrialisie-rung noch weitgehend unbeeinflussten Form.

Die so erstellten Aussagen sind unerläss-lich für die geforderten Dokumentationen inden Abschlussbetriebsplänen der LMBVzum Beenden der Bergaufsicht. Weiterhinkönnen diese lokalen Geo- und Sachdatengemeinsam mit vorhandenen Riss- und Kar-tenunterlagen der später bergbaulich bean-

spruchten Flächen genutzt werden, um Ana-lysen zum Bewerten und Beplanen vonBergbaufolgelandschaften zu erstellen.

Den Mitarbeitern der LMBV stehen dieDaten im Infosystem des Unternehmens zurVerfügung. Diese sind für weitere Planungs-und Informationsaufgaben in vielfältigsterForm nutzbar. Darüber hinaus lassen sich ausdiesen Angaben durch Vergleiche mit ande-ren Zeiträumen bis hin zur Gegenwart Rück-schlüsse zum Beispiel auf die Entwicklungder Siedlungsdichte und -struktur ziehen.Ähnliches gilt für die Entwicklung der Ver-kehrsinfrastruktur. Schnittpunkte mit ande-ren GIS-Themen liegen auf der Hand.

In einem zweiten Schritt ist geplant, dieLeistungen auf den Landschaftswandel immitteldeutschen Revier auszuweiten.

Aus den PreußischenUrmesstischblätternstammt die Origi-nalkarte des Gebie-tes im späteren Tagebau Seese-Ost.

Anschaulich zeigendie drei Grafiken die Entwicklung derLandschaft von derZeit vor bis nachdem Bergbau.

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Vier Firmen im Stress /Brandenburger LMBV-Mitarbeiter haben Umzug gemeistert

Möbel und Technik für 250 im neuen Haus

Ende September in Brieske: Die symbolischeletzte Kiste packen Mitarbeiter fürs Foto.

Anfang Oktober in Senftenberg: Mobiliarund Umzugskartons wandern per Technik ...,

mit Hilfe dreier Umzugsfirmen, in die Häu-ser 3 und 4 in Senftenbergs Knappenstraße.

Senftenberg. Seit März liefen die Vorbereitun-gen in der Arbeitsgruppe. Und wenn auch am 5.Oktober noch einiges fehlte im neuen Domizil– die 250 Mitarbeiter richteten sich ein. Inzwi-schen sind die 190 Büros natürlich komplett, je-der Karton hat seinen Empfänger erreicht.

„Einen Umzug dieser Dimension hat wohlauch von der LMBV noch nie jemand bewäl-tigt“, meint Bernd Nikolaus, einer der Ma-cher, und erklärt: „Allein rund 350 Tische,

550 Schränke, etwa 5640 Umzugskartonsfuhr die Lausitzer Firma Oldi-Trans in dieKnappenstraße. Die Hoyerswerdaer Heinzel-männchen und Wincanton-midiData, eineweitere Umzugsfirma, beförderten die geleas-te PC- und Kopiertechnik. Größtes Problemfür uns war, dass auf Grund der verschiedenenLMBV-Möbelprogramme, nicht grundrissge-rechter Räume und veränderter Belegung fastkeine Büroeinrichtung blieb, wie sie war. Wir

mussten sämtliche Teile neu zusammenstel-len. Dabei lag der Teufel oft im Detail“.

Ende Oktober sichtete die Umzugs-AG inBrieske Möbel-Bestände, um schon Büros fürdie 2007 nachrückenden Mitarbeiter ausHoyerswerda und Berlin zusammenzustellen.Was bleibt, wird zum Verkauf angeboten. Bisdie Immobilien Nachnutzer gefunden bzw.abgerissen werden, gehen sie vom Netz undwerden gegen Vandalismus gesichert. HS

Vierte Weinlese auf Klobikauer Halde unter Dach und Fach

Trauben für den Goldenen Steiger

Freyburg/Großkayna. Seit dem 5. Okto-ber sind die Trauben von mehr als 4000Rebstöcken von der Halde Klobikau amkünftigen Geiseltalsee durch die Winzer-familie Reifert und ihre Helfer geerntet.Noch am gleichen Tag gingen sie auf Reiseins Weingut Weichschütz bei Freyburg, wosie gepresst und weiter bearbeitet werden.Wie von der Winzerfamilie zu erfahren war,

wird die diesjährige Ernte nach dem Kelternetwa dreitausend 0,75-Liter-Flaschen des be-reits beliebten und begehrten MüchelnerWeines „Goldener Steiger“ ergeben.

Lars Reifert dazu: „Auf dem Gelände derim Jahr 2000 von der LMBV gekauftenBergbauhalde sind die Trauben von Jahr zuJahr besser gewachsen und gesund. DerÖchslegrad, der Auskunft über Zuckergehalt

und Inhaltsstoffe gibt, von 81 – im Vorjahrwaren es 72 – verspricht eine Spitzenqualitätdes künftigen Müller-Thurgauers.“

Wie gut der Goldene Steiger wirklich mun-den wird, können Weinfreunde am 8. April2006 erfahren. An diesem Tag wird beim ers-ten Weinfest des Anbaugebietes Saale-Un-strut in der Sankt Barbara Halle Braunsbedraerstmals der Neue ausgeschenkt. RR

Die Weinlese für denGoldenen Steiger2005 erfolgte am 5. Oktober auf derHalde Klobikau.

Beim Winzerfest inFreyburg präsen-

tierte sich im Sep-tember auch dasWeingut Reifert.

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Bergbaufolgeseen in der Region mit neuen Namen

Zahlen zum Leben erweckenLauchhammer. Die zahlreichen Restseen,die der Kohleabbau hinterließ, numeriertendie Bergleute für die Sanierungspläne. DieEinwohner der Stadt aber kennen z. B. dasRestloch 36 nur als Wolschinka- oder dasRestloch 38 als Kuhteich. Als Südsee ist dasRestloch 29 in Schwarzheide bekannt.

Die Mitglieder der AG Umwelt der Loka-len Agenda 21, so erfuhr konkret von derenVorsitzendem Werner Blaschke, ergänztendie Liste der historisch gewachsenen Na-men: So wurden der Kleine und der GroßeWoobergsee nach einem alten Flurnamen be-

nannt, der Koynesee nach der benachbartenSiedlung. Der Kranichsee war das ersteBergbaugewässer, in welchem der Kranichbrütete und der Seewaldsee liegt im Natur-schutzgebiet „Seewald“. Diese Vorschlägefanden Anklang bei den Stadtverordneten, inderen Beschluss es heißt: „Die Seenamentragen zur nachhaltigen Entwicklung der Re-gion bei und erleichtern die Orientierung.“

Inzwischen sind die Namen, wie in derGrafik oben ersichtlich, Bestandteil offiziel-ler touristischer Karten, während die der Sa-nierer nach wie vor Nummern tragen ... HS

Schwarze Pumpe. Als eine der größten In-vestitionen in der Region wurde am 18. Ok-tober die Papierfabrik der österreichischenW. Hamburger AG eingeweiht. Auf von derLMBV sanierten Flächen stellen rund 300Beschäftigte jährlich rund 265000 TonnenWellpappenrohpapier her, die in mehrereLänder Europas sowie nach Übersee gehen.

Potsdam. Mit einer Fördersumme von ins-gesamt 14,8 Millionen Euro hat der Natur-SchutzFonds Brandenburg Naturschutzpro-jekte im Wert von rund 40 Millionen Euro er-möglicht, bilanziert dieser zu seinem zehn-jährigen Bestehen in diesem Jahr. Allein 722Hektar auf vier Flächen in Brandenburg er-warb die Stiftung bisher von der LMBV.

Spremberg. Der Internetauftritt des Touris-musverbandes Niederlausitz trägt Früchte.Seit seinem Start nutzen immer mehr Men-schen die Info-Quelle www.niederlausitz.deüber die Reiseregion. Allein von Januar bisAugust hatte die Seite fast 36000 Besucher,was einem Anstieg von fast fünfzig Prozentgegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Witznitz. Eine große Silvesterparty mit Feu-erwerk erwartet die Gäste in den Gebäudender 1912 erbauten und 1992 stillgelegtenBrikettfabrik. Auf zwei Ebenen kann beiCharts, Oldies und Stimmungsmusik dasTanzbein geschwungen werden. Veranstaltersind die Mikoleiczyk GmbH und Regio TVBorna. Infos unter ( 03433-204862.

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Tausende bei 15. Zwenkauer Herbstwanderung /Ausstellungspavillon nun mit Logo

Auf Schusters Rappenquer durch den TagebauZwenkau. Der Einladung der Stadt und derLMBV zur mittlerweile 15. Herbstwande-rung durch den Tagebau Zwenkau waren am16. Oktober mehrere tausend Wander- undNaturfreunde gefolgt. Unter Führung vonBürgermeister Herbert Ehme nahmen dieWanderer die zehn Kilometer lange Streckein Angriff. Am nunmehr fertiggestelltenAusstellungspavillon war der erste Halt. Mitdem Enthüllen des Logos – einem für diekünftigte Entwicklung der Stadt besondersbedeutungsvollen Ereignis – erwartete dieGäste hier eine besondere Überraschung.

Danach führte der Weg quer durch den Sa-nierungstagebau. Hier überzeugten sich diezahlreichen Teilnehmer selbst vom weiterenSanierungsfortschritt der LMBV. Angetan

von dem neu Geschaffenen – besonders vomkünftigen Hafenbereich am Kap Laura, derseine Schatten bereits vorauswirft – ging eswieder zum Pavillon zurück. Hier konntensich die hungrigen Wanderer bei einer Mahl-

zeit aus der Gulaschkanone für die letzteStrecke bis hin zum Rathaus stärken. BetagteWanderfreunde nutzten gern das Angebotzum Rücktransfer per Bus – ein Service derStadt Zwenkau, der gut ankam. RR

Nach Enthüllungdes neuen Logos

präsentiert sich derPavillon künftig in

diesem Outfit denBesuchern. Die offi-zielle Eröffnung des

Kleinods ist für Anfang kommenden

Jahres geplant.

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Brandenburgs Jugend-und Auszubildendenvertreter:

Wo der Schuh drückt helfen

Eine Weintour durchSachsen führte im Okto-ber 40 IGBCE-Mitgliederder LMBV Brandenburgnach Dresden ins SchlossWackerbarth zur Besichti-gung der Kelterei und zumVerkosten guter Tropfen.In „Merlins Wunderland“erlebten sie einen gelunge-nen Abend bei Theater,Musik, Humor, kulinari-schen Genüssen und Tanz.

Seit ihrer Wahl zur Jugend- und Auszubil-dendenvertretung (JAV) im Bereich Bran-denburg im Dezember 2004 sind sie einTeam. Ihre Aufgabe: die Interessen der rund70 LMBV-Auszubildenden bei der RAGBildung in Cottbus, Spremberg und Brieskevertreten. Chefin Yvonne Noack erklärt:

„Wir informieren unsere Mitstreiter überihre Rechte und Pflichten, sehen uns als Ver-bindungsglied zwischen Azubi, Bildungs-stätte und LMBV, bieten Rechtsauskunft undHilfe an. Das Know-how dazu holen wir unsin Seminaren und Infoveranstaltungen. Einervon uns ist bei den Betriebsratssitzungen derLMBV dabei, damit wir immer auf dem Lau-fenden bleiben.“ Überhaupt ist der Betriebs-rat Partner Nummer eins. Im Büro bei AntjeFreitag und Olaf Gunder finden die fünf von

der JAV immer offene Ohren. Obwohl nicht immer leicht zu

managen, treffen sich Yvonne, ihrStellvertreter Konrad, Schriftfüh-rerin Nicole, Melanie und Patrikregelmäßig. Sie kümmern sichum gewünschte geförderte Zu-satzqualifikationen, machen sichschlau zu Wohngeld-, BAB- undHartz-4-Anträgen, planen Kum-merkästen in den Ausbildungs-stätten. Im September haben sieFragebögen verteilt: Hast du unser Plakat ge-sehen? Was erwartest du von deiner JAV?Antworten auf 24 Fragen zu Ausbildung undBerufsschule sollen helfen, effektiver helfenzu können. In einer Versammlung sollen dieUmfrage-Ergebnisse ausgewertet werden.

Melanie Skrock, Patrick Lehner, Nicole Fenger, KonradMiosga und Yvonne Noack (von links) kümmern sich umdie Belange der Brandenburger LMBV-Auszubildenden.

Übrigens: Dass sich interessierte Neu-Azubiam 16. September im Niemtscher Schul-landheim am Senftenberger See kennenler-nen konnten, ist auch ein Verdienst der Fünf.

Zu erreichen sind die Jugendlichen überAntje Freitag, ( (03573)84-4339. HS

LMBV-Vorschlagswesen: Ideen werden anerkannt

Rollend durch die RohrleitungLichterfeld. Per Skateboard rollen die Män-ner der gemeinsamen Grubenwehr von Stra-bag und LMBVneuerdings durch die Flu-tungsleitung vom Restloch 29 zur Gruben-wasserreinigungsanlage, über die der Berg-heider See geflutet wird. Bisher bewältigtensie diese jährlich mehrtägigen Kontrollbe-fahrungen durch die 1,20-Meter-Pipeline perpedes in gebeugter Zwangshaltung.

„Das verlangte von uns viel körperlicheFitness und eine besondere mentale Einstel-lung. Immerhin bewegen wir uns in wasser-geschützten Gummisachen mehr als fünfMeter unter der Erdoberfläche durch Eisen-hydroxidschlamm und teils bis zu 50 Zenti-merter hohes Wasser, im Gepäck Gasmess-,Abseil- und Sicherungstechnik. In die rund16 Kilometer lange Leitung kann man nur aneinigen Stellen gelangen . So extreme Belas-tungen führen auch bei trainierten Wehrleu-

ten nach einer gewissen Zeit zu erheblichenLeistungsabfällen“, erklärt LMBV-Mitarbei-ter und Grubenwehrmitglied Rainer Busch.

Gemeinsam mit seinen Kameraden GerdBöthig von der LMBVsowie Reiner Trassatund Roy Rösner von der Strabag testete erdie Idee, für die unterirdische FortbewegungSkateboards zu nutzen. Als optimale Varian-te erwies sich die Kopplung zweier Boards,verbunden mit einer starken Gummifläche,die durch Anpassung an die Rohrkrümmungdas Lenken ermöglicht. Die Vorteile der Er-findung: körperliche Entlastung, Zeiterspar-nis, bessere Sicht aus der Sitzposition auf dieRohrnähte, leichtere Mitnahme von Hilfs-gegenständen. Die Boards können sitzendoder knieend, mit den Füßen schiebend oderseitlich mit den Armen abstemmend, bewegtwerden. Auch ein Schieben oder Ziehen mitaufgeladener Technik ist möglich.

Auch Andreas Lesniczek nutzt das Board.

Dies ist einer von fünf angenommenen Ver-besserungsvorschlägen seit 1998. Auch nichtumgesetzte der 18 eingereichten Ideen wur-den mit bis zu 100 Euro vergütet. „Laut Ge-samtbetriebsvereinbarung handelt es sich umeine Führungsaufgabe. Mitarbeitern dürfenkeine persönlichen Nachteile entstehen“, soLMBV-Verantwortlicher Jörg Bergner. HS

35 Jahre BergbauErich Behr, Brandenburg und GerhardMüller, Westsachsen/Thüringen

25 Jahre BergbauRalf Kühne, Berlin und Dietmar Mantel,Brandenburg

15 Jahre BergbauVeronika Paß, Berlin

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Lübbenau

Lausitzer Bergbaumuseum Knappenrode blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück

Erlebnisse bei Tag- und Nachtschichten

An den Weihnachtsfeiertagen und am letz-ten Tag des Jahres bietet der Kohlebahnver-ein Regis-Breitingen Sonderfahrten. Am 26.Dezember gibt es als Highlight Gänsebratenim Zug. Die Kohlebahn startet um 10 Uhr inMeuselwitz. Infos: www.kohlebahn.info

Borna. Dieser kleineKerl ist das Maskott-chen des LeipzigerNeuseenlands. Eine Ju-ry wählte Rico, derWasser und Natur sym-bolisieren soll, als bes-ten Entwurf der gebürti-gen Bad LausickerinKerstin Groß aus. 269Bürger aus der BornaerRegion hatten 344 Vor-schläge eingereicht.

Logo erobert Region

den unterirdischenEntwässerungsstol-len, vorbei an demmit 17 Metern einstgrößten Förderturmder Lausitz.

Mehr als ein Dut-zend Ausstellungs-und Erlebnisbereichewarten darauf, er-kundet zu werden:Liebhaber von Mine-ralien, bergmänni-schen Grubenlampenund Grubenwehrenkommen hier ebensoauf ihre Kosten wie Bewunderer von Bag-gern, Dampfloks und Modellbahnen.

Rund 22 000 Besucher pilgerten in diesemJahr in das „Mekka der Bergbaugeschichte“.Tendenz weiter steigend. Grund dafür sindauch die Kunst- und Kultur-Events, mit de-

Knappenrode. Ein dreiviertel Jahrhundert,bis 1993, wurde in der altehrwürdigen Bri-kettfabrik Braunkohle zu Energiepaketen ge-presst. Doch im Gegensatz zu vielen anderenkonnten hier der imposante Industriebau undzahllose technische Giganten aus 100 JahrenBraunkohlenbergbau erhalten werden. Seiteinigen Jahren nun lädt die Museumsfabrikzu einem kurzweiligen Streifzug durch dieGeschichte des Lausitzer Bergbaus ein.

In den Fabrikhallen glaubt man sich zu-rückversetzt in die Zeit der industriellen Re-volution. Jede der 13 Dampfmaschinen giltals technisches Denkmal. In der Kraftzentra-le zeugen imposante Dampfturbinen vomKönnen deutscher Ingenieure und Techniker.

Die Wege durch die kinderfreundliche Mu-seumslandschaft führen über und unter Tage.Im urigen Tertiärwald wachsen jene Bäumeund Sträucher, aus denen vor Millionen Jah-ren die Lausitzer Braunkohle entstand. Span-nend und abenteuerlich ist der Streifzug in

Senftenberg. „Die liebenswerte Welt derTeddybären“ (Foto links) ist eine der dreiSonderausstellungen, die noch bis zum 1. Ja-nuar außer am 24. und 31. Dezember täglichvon 10 bis 18 Uhr im Schloss geöffnet hat.

Nach den umfangreichen Bauarbeiten inder Festungsanlage wird die traditionelleWeihnachtsausstellung das Museumsjahrkrönen. Neben den mit handwerklichemSchmuck verzierten Bäumen, Sträußen, Ge-stecken und Kränzen gibt es Märchen- undWeihnachtsdarstellungen zum Thema „Diekleine Welt in Zinn“ zu sehen. Rund 80 Jah-re altes Blech- und Holzspielzeug wird si-cher auch Eltern und Großeltern an längstvergangene Kindertage erinnern.

Eine Reise wert istzu jeder Jahreszeitdie Villa am Bern-steinsee bei Bitter-feld. Das 1896 im Stilder Neo-Renaissan-ce erbaute Gebäudewar bis 2003 demVerfall Preis gegeben.Nach der Grundsa-nierung durch priva-te Investoren ist dasHotel heute ein se-henswertes Kleinodan der Goitzsche.

Alljährlich im Juni ist das Flair der Goldenen Zwanziger zu erleben.

nen sich das Team um Ute Baumgarten einenRuf als Spielort der besonderen Art erwor-ben hat. Highlights waren die „PhantastischeNacht im Industriedom“ und die „Nacht-schichten“. Das nächste Jahr startet mit dertraditionellen Neujahrsführung.

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Harte Brocken hielt das ADMV-Spree-wald-Enduro um die einstigen TagebaueSchlabendorf und Seese auch für den Lüb-benauer Christoph Pudenz (15) bereit.

Schon zum 21. MalWeihnachten im Schloss

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Heilige Barbara ist Schutzpatronin der Bergleute und vieler anderer Berufsgruppen

Die Legende vom Mädchen im Turminer schönen Tradition zufolgefeierte die LMBV auch in diesemJahr mit zahlreichen Freunden

und Partnern aus Politik und Wirtschaftdas Fest der Heiligen Barbara (Seite 8/9).Doch was verbirgt sich hinter dieserFrau, die als Märtyrerin so verehrt wird?Der Legende nach ist Sankt Barbara dieTochter des Heiden Doiskuros von Nikome-dien, östlich von Istanbul. Als Christin wur-de sie vom eigenen Vater in einen Turm ge-sperrt, entkam zeitweilig und starb im Jahre306 einen qualvollen Martertod. Auf demRichtplatz traf ihren Vater als Strafe Gottesein tödlicher Blitz. Die Heilige Barbara giltals eine der großen frühchristlichen Frauen,die für ihre Überzeugung den Märtyrertodauf sich genommen haben soll. Seit vielenJahren gehört sie zu den beliebtesten Heili-gen sowohl der römisch-katholischen alsauch der griechisch-orthodoxen Kirche.

Als vornehmes, dem einfachen Volk zu-getanes Mädchen gilt sie von jeher als

Schutzpatronin der Bergleute und vieler an-derer Berufsstände, die mehr als andere vonGefahren bedroht sind und sorgt der Legen-de nach für eine gute Sterbestunde: „Sie sollden Bergmann bewahren vor dem jähen undunversehenen Tode, der die Geschicke gera-de dieses Berufsstandes so oft erfüllte.“

Das besondere Verhältnis Barbaras zumBergbau und zu den Bergleuten leitet sichaus der Überlieferung ihrer im Berge gefun-denen Zuflucht ab, die sie rettete, als der Va-ter sie töten wollte: „... löste sich auf ihr Ge-bet ein Fels vom Berge, schloss sie ein undwarf sie über den Berg hinaus, wo sie sichwieder von dem Steine trennte und floh ...“

Die Barbaraverehrung, die bis ins 5. Jahr-hundert zurückgeht, ist ein Teil des berg-männischen und kirchlichen Brauchtums.Sie stellt einen Dank für den Bergsegen dar,gibt sich als ein Bekenntnis zum Gottver-trauen und ist von Optimismus beseelt. InFreiberg und Umgebung gab es bereits imJahre 1346 mehr als sechzig Barbara-Altäre.

Barbarafeiern am 4. Dezember stehen seitmehr als 100 Jahren besonders in Polen, Ös-terreich und Deutschland im Kalendarium.

Im Ruhrgebiet beispielsweise wurde die-ser alte Brauch erst nach 1945 aufgenom-men. Die Betriebsfeiern mit oder ohne Pa-rade waren geprägt von Ansprachen, Jubi-larehrungen sowie anschließende Musik-oder Tanzveranstaltungen. Verschiedentlichstand auch die Freisprechung von Bergbau-lehrlingen auf dem Programm.

Bei der LMBV, die den Barbaratag seit derpolitischen Wende in Mitteldeutschland undin der Lausitz begeht, gestaltet sich in jedemJahr das Schlagen von Ehrenbergleuten zubesonderen Höhepunkten. Dabei werdenverdienstvolle Persönlichkeiten geehrt.

Über das gesamte deutsche Sprachgebietverbreitet ist auch der schöne Brauch, im De-zember – am besten am 4. – Barbarazweigezu schneiden. Meist wird dazu Kirsche, aberauch Apfel oder Birne verwendet – Zweige,die bis zur Weihnachtszeit blühen. RR

Diese Barbarafiguren zierten in der Vergangenheit die Einladungenzum Barbaratag der LMBV. Die Fotos dazu entstanden (v. li.) in der

Schrotholzkapelle in Sprey bei Nochten, in der Frauenkirche Gör-litz sowie in den Dorfkirchen Benndorf und Neukirchen bei Borna.

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