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ERFOLGREICH IN SINGAPUR: 10 deutsche Mittelständler berichten.

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ERFOLGREICH IN SINGAPUR: 10 deutsche Mittelständler berichten.

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InhaltEditorial 2

Grußwort AHK Singapur 3

Einleitung 4

Langfristige und nachhaltige PlanungTRUMPF: Eine Symbiose mit Singapur 8

ROHDE & SCHWARZ: Das zweite Standbein 14

HERAEUS: Wachsen mit den Märkten 20

Ein zuverlässiger Partner in AsienDORMA: Erfolg durch Effizienz 28

MANN+HUMMEL: Mittelstand auf Wachstumskurs 34

PEPPERL+FUCHS: Ein Vorzeigestandort in Südostasien 40

SICK: Erfolg im Logistikzentrum Singapur 46

Nah am Markt und den MenschenFESTO: Mit Talent zum Erfolg 54

UHLMANN: Die Stärke des Melting Pot nutzen 60

BAUER: Erfolg durch Marktnähe 66

Fazit 74

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EditorialSehr geehrte Leserinnen und Leser, Deutschland und Singapur teilen eine lange Tradition enger und erfolgreicher wirtschaftli-cher Beziehungen: Über 1.400 Unternehmen aus Deutschland sind derzeit in der Republik vertreten.

Um das Wachstum der deutschen Wirtschaft im Stadtstaat weiter voranzutreiben, arbeitet das Singapore Economic Development Board (EDB) eng mit der Deutsch-Singapurischen Auslandshandelskammer (AHK Singapur) zusammen. In diesem Jahr feiert die AHK Singapur ihr 10-jähriges Bestehen – dazu gratulieren wir herzlich!

Im Fokus unserer gemeinsamen Wirtschaftsför-derung steht der deutsche Mittelstand, der weltweit für Innovationskraft, Krisenfestigkeit und Nachhaltigkeit steht. Aus kleinen, familien-geführten Betrieben sind globale Marktführer geworden, von denen viele die Geschäftsmög-lichkeiten in der Wachstums region Asien nut-zen, um im globalen Wettbewerb langfristig erfolgreich zu sein. Singapur als innovations- und geschäftsfreundlicher Standort bietet hier-für ideale Voraus setzungen.

Wir nehmen das Jubiläum der AHK Singapur zum Anlass, die Erfolgsgeschichten zehn deutscher Mittelstandsunternehmen zu erzählen, die in Singapur einen verlässlichen und hochentwickelten Partner gefunden haben. Diese Publikation zeigt, wie die Un-ternehmen in Singapur gewachsen sind und welche Zukunftsperspektiven sie hier sehen. Dabei stehen ihre Berichte exemplarisch für die vielen Unternehmen, für die Singapur ein festes Standbein ihrer globalen Zukunft ist.

Wir danken der AHK Singapur und allen teilnehmenden Unternehmen, die mit ihrem Engagement die Zusammenstellung dieser Publikation ermöglicht haben und freuen uns auf viele weitere Jahre erfolgreicher bilatera-ler Wirtschaftsbeziehungen.

Grußwort AHK SingapurZehn ist für die deutsche Community in Singapur eine wichtige Zahl, da es seit zehn Jahren die Deutsch-Singapurische Aus-landshandelskammer (AHK Singapur) gibt. In diesem Zeitraum hat sich Singapur stark verändert: Marina Bay Sands, das erweiterte Finanzzentrum und die erste Jugendolympia-de sind nur einige Schlagworte.

Der Standort ist heute nicht mehr nur für weltweit operierende Großunternehmen das Sprungbrett in die Region, sondern auch für mittelständische Firmen. Und die Anzahl der deutschen Unternehmen hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Der verstärkte Zuzug von deutschen Mittelständ-lern belegt beeindruckend, dass ein Schritt nach Asien mit einem verlässlichen Partner sehr kalkulierbar sein kann. Das Singapore Economic Development Board ist auch für die AHK Singapur der wichtigste Partner für alle Fragen zur Unternehmensansiedlung und zur weiteren Wirtschaftsentwicklung.

Wir freuen uns daher besonders, dass wir mit den „10 Erfolgsgeschichten“ eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem

EDB begleiten durften, die den Erfolg von deutschen Unternehmen am Standort Singa-pur hervorhebt. Mittelständische Strukturen werden hier schon seit einiger Zeit als Vorbild für die Weiterentwicklung der heimischen Unternehmen herangezogen. Die AHK Singa-pur begrüßt diesen Prozess, da starke lokale Unternehmen auch gute Partner für deutsche Unternehmen sein können.

Wir sehen den nächsten zehn Jahren erwar-tungsvoll positiv entgegen und wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre der zehn Erfolgsgeschichten.

Dr. Tim Philippi, Geschäftsführer, Deutsch-Singapurische Auslandshandelskammer

Beh Kian Teik, Internationaler Direktor Europa, Singapore Economic Development Board

3 ErfolgsgEschichtEn – EDitoriAl ErfolgsgEschichtEn – grUssWort AhK singAPUr 4

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Neben China und Indien wird Südostasien zunehmend als dritter Wachstumsmotor in Asien wahrgenommen. Die Weltbank prog-nostiziert für die Volkswirtschaften im Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) ein Wachs-tum von 4,8 Prozent in 2014. Sie bieten damit einen Markt für Technologien und Produkte, der den Bedarf von über 600 Millionen Men-schen deckt. Zugleich wächst Asiens Mittel-schicht: Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammen-arbeit (OECD) wird diese bis 2030 für rund 80 Prozent des Ausgabenwachstums der globa-len Mittelschicht verantwortlich sein.

Um diese Geschäftsaussichten gewinn-bringend zu nutzen und sich erfolgreich in den unterschiedlichen Regularien, kulturellen Gewohnheiten und Geschäftsbedingungen Asiens zurechtzufinden, ist ein verlässlicher, sicherer und gut angebundener Standort ent-scheidend, von dem aus das Asiengeschäft gesteuert wird. Bei der Suche nach dem passenden Standort und Ausgangspunkt für die Umsetzung ihrer Asienstrategie, orientieren

Einleitungsich deutsche Mittelständler vor allem an drei Kernaspekten: wirtschaftliche Nachhaltigkeit, Vertrauenswürdigkeit sowie ein wirtschafts-freundliches Umfeld.

Erfolgreich in Singapur: 10 deutsche Mittelständler berichten

Mit Blick auf diese drei Kriterien ist für viele mittelständische Unternehmen aus Deutschland das ASEAN-Gründungsmitglied Singapur der Standort ihrer Wahl in Asien. Auf den kommen-den Seiten geben zehn Manager führender deutscher Unternehmen wertvolle Einblicke in die Beweggründe und Strategien ihres Unter-nehmens für Asien und erklären, welche Rolle Singapur dabei für sie spielt. Sie berichten, wie sie in Singapur einen vertrauenswürdigen Part-ner gefunden und hier neben ihrem deutschen Hauptsitz ein zweites strategisches Standbein aufgebaut haben. Viele von ihnen haben das Potenzial der schnell wachsenden Asien-Pazi-fik-Region früh erkannt und bereits für ihr Un-ternehmen zu nutzen gewusst – ein Wissen, von dem andere deutsche Mittelständler nur profi-tieren können.

Langfristige und nachhaltige Planung: Familienunternehmen wie TRUMPF und

Rohde & Schwarz achten auf Kontinuität und Stabilität als Voraussetzungen für einen lang-fristigen wirtschaftlichen Erfolg. Wirtschaftli-che Nachhaltigkeit, angetrieben durch lang-fristiges Denken im Interesse zukünftiger Generationen, ist Teil ihrer und auch Singa-purs DNA. Als Inselstaat mit einer hohen Be-völkerungsdichte hat Singapur unter Beweis gestellt, langfristig und ökonomisch nachhal-tig planen zu können. Singapur wird sich auch weiterhin auf Wirtschaftswachstum für die Zukunft konzentrieren.

Ein zuverlässiger Partner in Asien: Singapur bietet hervorragende Lösungen

für die Geschäftsanforderungen deutscher Mittelständler und erweist sich als zuverlässi-ger Partner in Asien. International agierende Mittelständler wie Heraeus, DORMA, MANN+HUMMEL, Pepperl+Fuchs, SICK und Festo sehen in Singapur ihr strategisches zweites Standbein und finden im Stadtstaat einen vertrauenswürdigen Partner, um das

Potenzial der schnell wachsenden Region Asien-Pazifik zu nutzen. Sie haben regionale Zentralen, Forschungs- und Entwicklungsein-richtungen sowie regionale Kompetenzzentren in Singapur angesiedelt, um regionale und globale Märkte zu bedienen.

Nah am Markt und den Menschen: Neben den vielen Standortvorteilen gibt

es für Mittelständler weitere Gründe, um in Singapur aktiv zu sein. Das sind beispielsweise das Wachstum bestimmter Industriezweige und auch die Nähe zu Geschäftspartnern. Das Bau- und Maschinenbau-Unternehmen BAUER berichtet, wie Singapurs boomende Bauindustrie zu seinem Erfolg beiträgt. Der Hersteller von Pharmaverpackungsanlagen Uhlmann wiederum erklärt, wie seine Mitar-beiter dem Geschäft zu Wachstum in der ASEAN-Region verhelfen.

5 ErfolgsgEschichtEn – EinlEitUng ErfolgsgEschichtEn – EinlEitUng 6

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Langfristige und nachhaltige Planung

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Eine Symbiose mit Singapur

TRUMPF

1923 als Familienunternehmen von Christian Trumpf gegründet, ist es auch heute noch die Familie, die bei TRUMPF nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile weltweit die Fäden zieht. Im Raum Asien hat das Unternehmen Fertigungs- und Medizintechnik in Singapur angesiedelt. TRUMPF hat für seine Asien-Strategie mit Singapur einen idealen Partner gefunden: „Eine Familie achtet auf Kontinuität und Stabilität sowohl im eigenen Unternehmen als auch im wirtschaftlichen Umfeld. Die Metropole bietet beide Eigenschaften und bildet so mit TRUMPF eine ideale Symbiose“, erläutert Dr. Hans-Peter Laubscher, verantwortlich bei TRUMPF für den Raum ASEAN, Australien und Neuseeland. Darüber hinaus teilt der Stadtstaat einen weiteren wichtigen Wert, der deutsche Familienunternehmen so erfolgreich macht: „Unser Leitgedanke für Entscheidungen ist eine langfristige Strategie. Ein langfristiges und vorraus-schauendes Denken im Interesse zukünftiger Generationen hat auch in Singapur Tradition und das war für uns ein entscheidender Grund, uns hier niederzulassen.“

Ein einfacher Start TRUMPFs Niederlassung in Singapur ist

einer der Erfolgsfaktoren des Unternehmens in der Region ASEAN. Damals im Jahr 1991 wie heute in 2014 haben sie den richtigen Standort für ihren Asien-Start gewählt. „Wir können uns auf die Gesetzgebung verlassen und uns an Veränderungen flexibel anpassen. Das macht Singapur zu einem idealen Start-punkt, um erfolgreich in der Region agieren zu können“, erklärt Dr. Hans-Peter Laubscher. Auch die politische Stabilität Singapurs spielte eine Rolle. Denn diese hat es dem Unternehmen erlaubt, seine langfristigen Strategien durch kurzfristige Entscheidungen zu implementie-ren. Dr. Hans-Peter Laubscher weiter: „In Singa-pur findet man den Nährboden, der es einem erlaubt, erfolgreich und agil zu wirtschaften. Zudem profitieren wir von der Einfachheit hier Geschäfte zu betreiben und von der Unkompli-ziertheit, was Genehmigungsprozesse anbe-langt. Nicht zuletzt gibt es hier eine hervor-ragende Infrastruktur.“ Viele Gründe, die TRUMPF bei der Entscheidung geholfen ha-ben, Singapur als Schaltzentrale in Südost-asien zu wählen.

Unternehmen: TRUMPFGründung: 1923Familienbesitz: JaMitarbeiter: 10.000 Mitarbeiter weltweitUmsatz: 2,34 Mrd. Euro (2012/2013)

Branchen: Werkzeugmaschinen, Lasertechnik, Elektronik, MedizintechnikIn Singapur seit: 1991Funktionen in Singapur: ASEAN Headquarter, Unterstützung der Märkte der Region bei Vertrieb und Service mit einem zentralen Ersatzteilzentrum

„Der Stadtstaat ist eine wichtige Schaltzentrale hier in Südostasien, so auch für TRUMPF.“ Dr. Hans-Peter Laubscher, Geschäftsführer bei TRUMPF Pte Ltd. Asia Pacific

Für TRUMPF ist Singapur die Schaltzentrale in Südostasien – auch wegen der vielen gut ausgebildeten Mitarbeiter.

Dr. Hans-Peter Laubscher

9 ErfolgsgEschichtEn – trUMPf ErfolgsgEschichtEn – trUMPf 10

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„Eine Familie achtet auf Kontinuität und Stabilität im eigenen Unternehmen und auch im wirtschaftlichen Umfeld. Singapur bietet beides und bildet so mit TRUMPF eine ideale Symbiose.“ Dr. Hans-Peter Laubscher, Geschäftsführer bei TRUMPF Pte Ltd. Asia Pacific

Singapur unterstützt Unternehmen in vielerlei Hinsicht bei der langfristigen Pla-nung. So auch beim Thema Recruiting. Als Hochtechnologieunternehmen ist TRUMPF auf hochqualifizierte Mitarbeiter angewiesen. „Die finden wir hier“, berichtet Dr. Hans-Peter Laubscher. „Denn Singapur hat erkannt, dass es nicht reicht, nur eine Ausbildung an Universitäten auf hohem Niveau anzubieten, sondern eben auch im Fachkräftebereich.“ Singapur hat viel in Ausbildungsprogramme investiert und davon profitieren Unternehmen wie TRUMPF. Sie können ihre Service-Mitar-beiter vor Ort aus diesem Umfeld rekrutieren.

ASEAN – eine Region mit großem Potenzial TRUMPFs Senior Chef Prof. Berthold

Leibinger beteiligte sich als einer der Initia-toren an der Planung des German Centre in Singapur. Das German Centre hat sich zu einer wichtigen Networking-Institution für den deutschen Mittelstand entwickelt, mit Niederlassungen jetzt auch in anderen Län-dern wie China, Indien, Indonesien, Mexiko und Russland.

Im German Centre Singapore haben sich rund 140 deutsche Unternehmen niedergelas-sen – unter ihnen TRUMPF. Das Unternehmen unterhält dort ein Technologiezentrum, in dem seine neuesten Innovationen vorgestellt wer-den. „In unserem lokalen Showroom können wir Kunden aus der Region unsere Produkt-neuheiten und den letzten Stand der Technik zeigen, ohne dass sie den weiten Weg nach Deutschland auf sich nehmen müssen“, be-schreibt Dr. Hans-Peter Laubscher die Vortei-le der lokalen Niederlassung. „Von hier rollen

TRUMPF hat sich auf High-Tech im Werkzeugmaschinenbau spezialisiert und

produziert seit rund 30 Jahren Laser.

11 ErfolgsgEschichtEn – trUMPf ErfolgsgEschichtEn – trUMPf 12

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1 Markt und Mittelstand (2013): Marktchance in AsEAn-staaten nutzen. online.2 oEcD / McKinsey (2012): Wachstumsstrategien.3 oEcD (2010): the emerging class in developing countries.

wir unsere neuesten Technologien in ganz ASEAN aus und testen für unsere Kunden neue Applikationen.“

Das ist nicht verwunderlich, denn ASEAN entwickelt sich als Wachstumsregion immer weiter. Bis 2030 soll das BIP der Region ASEAN auf 10 Billionen US-Dollar steigen.1 Mit dem Wachstum seiner wirtschaftlichen Bedeutung, wächst auch die Mittelschicht Asiens. Laut einer Studie der OECD wird sich die Anzahl der Verbraucher aus der Mittel-schicht weltweit von 1,8 Milliarden in 2012 auf 4,9 Milliarden im Jahr 2032 erhöhen.2 Die meisten dieser Verbraucher (3,2 Milliarden)

Diese wird Kunden aus der Region in einem lokalen Showroom präsentiert.

TRUMPF Laser sind immer auf dem neuesten Stand der Technik.

werden dann im asiatisch-pazifischen Raum leben und im Jahre 2030 für 80 Prozent der weltweiten Konsumausgaben der Mittel-schicht verantwortlich sein.3

Die Möglichkeiten, die dieses Wachstum birgt, hat auch TRUMPF erkannt: „Wenn man alleine von den rund 600 Millionen Menschen ausgeht, weiß man um das Potenzial der ASEAN-Region. Das sehen wir auch an den Wachstumszahlen“, berichtet Dr. Hans-Peter Laubscher. TRUMPF erzielt mittlerweile 20 Prozent seiner Umsätze in Asien.

„In Singapur können wir uns auf die Gesetzgebung verlassen und uns an Veränderungen flexibel anpassen. Das macht Singapur zu einem idealen Startpunkt, um erfolgreich in der Region agieren zu können.“ Dr. Hans-Peter Laubscher, Geschäftsführer bei TRUMPF Pte Ltd. Asia Pacific

13 ErfolgsgEschichtEn – trUMPf ErfolgsgEschichtEn – trUMPf 14

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Langfristiges Denken für künftige Generationen Dass sich Rohde & Schwarz für Singapur

entschieden hat, hatte mehrere Gründe. Ei-nen Hauptgrund bildet die Geschichte des Familienunternehmens selbst. Als Unterneh-men, das immer noch in Familienbesitz ist, zählt für Rohde & Schwarz der langfristige wirtschaftliche Erfolg mehr als kurzfristige Bi-lanzerfolge im Quartalsbericht. Es geht dar-um, der nächsten Generation der Eigentümer-familien ein gesundes Unternehmen mit solider Finanzstruktur übergeben zu können. Für Rohde & Schwarz war es wichtig, dass der zweite Hauptsitz über entsprechende Rahmenbedingungen für eine solche langfris-tige Ausrichtung verfügt.

Mit Blick auf seine langfristige Strategie hat Rohde & Schwarz in Singapur einen idea-len Partner gefunden. „Ein wirklich wichtiger

Das zweite StandbeinRohde & Schwarz ist ein unabhängiges Familienunternehmen mit Sitz in München. Die beiden Ingenieure Dr. Lothar Rohde und Dr. Hermann Schwarz lernten sich während des Studiums an der Universität in Jena kennen und gründeten 1933 das Unternehmen. Zwei Dinge ziehen sich bis heute wie rote Fäden durch dessen Geschichte: die Eigentümerfamilie als Garant einer stabilen Geschäftsstrategie sowie ein Ingenieursdenken, das nach Präzision, Qualität und Innovation auf allen Feldern der drahtlosen Kommunikationstechnologie strebt. Seit 1997 ist Rohde & Schwarz in Singapur aktiv. Der Elektronikkonzern gründete damals ein Systemhaus, das die Kosten senken sollte, die durch das Entsenden von Spezialisten nach Asien zum Durchführen von EMC-Tests entstanden. Der Standort entwickelte sich gut und Rohde & Schwarz erweiterte ihn 2008 um eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Heute laufen hier alle Stufen der Produktentwicklung zusammen: Vom mechanischen Design über Leiterplatten-Layouts bis hin zur Firm- und Softwareentwicklung – in Singapur werden aus Ideen Produkte. Das Konzept geht auf. „Wir planen in den nächsten fünf Jahren 100 Angestellte in der Abtei-lung F&E einzustellen“, erklärt See Loke Ho, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung (F&E) am Standort Singapur. Andy Goh, Leiter der Fertigung für die Region Asien, ergänzt: „Made in Singapore ist inzwischen sogar zu so etwas wie einer Marke geworden, ähnlich wie Made in Germany, deshalb fertigen wir mittlerweile auch hier in Singapur.“ All dies wäre nicht denkbar gewesen, ohne die Entscheidung des Unternehmens, einen zweiten Hauptsitz außerhalb Europas zu errichten. Neben seiner Steuerungsfunktion ist die Niederlassung in Singapur gleichzeitig auch die Vertriebszentrale für die östlichen Regionen der Welt.

Unternehmen: Rohde & SchwarzGründung: 1933Familienbesitz: JaMitarbeiter: 9.300 Mitarbeiter in über 70 Ländern Umsatz: 1,9 Mrd. Euro (2012/2013)Branchen: Messtechnik, Rundfunk, sichere Kommunikation sowie Funkerfassung für Kunden aus der Mobilfunk-, Rundfunk- und Elektronik-Industrie, Luftfahrt und Verteidigung sowie aus den Bereichen Homeland Security und kritische InfrastrukturenIn Singapur seit: 1997Funktionen in Singapur: Zweiter Hauptsitz, Vertrieb, Forschung & Entwicklung, Produktion

Rohde & Schwarz

„Wir planen in den nächsten fünf Jahren 100 Angestellte in der Abteilung F&E einzustellen“, so See Loke Ho, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung in Singapur. Als der Standort 1997 eröffnete, trat er einem zehnköpfigen Team bei – heute arbeiten in Singapur allein in der F&E-Abteilung mehr als 130 Personen.

See Loke Ho

15 ErfolgsgEschichtEn – rohDE & schWArZ ErfolgsgEschichtEn – rohDE & schWArZ 16

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Faktor waren die stabilen rechtlichen Rah-menbedingungen, die der Stadtstaat bietet – ergänzt durch eine solide Finanzpolitik und eine stabile Regierung, die ein langfristiges Planen erst möglich machen“, erläutert Andy Goh.

Zu den stabilen Rahmenbedingun-gen in Singapur zählt auch der Schutz des geistigen Eigentums. Dieser war für das von Ingenieursdenken angetriebene

High-Tech-Unternehmen von großer Relevanz bei der Wahl Singapurs – beim Schutz des geistigen Eigentums zählt der Stadtstaat zu den besten zehn Ländern der Welt.1

Talent und Wachstum Der Erfolg der F&E-Aktivitäten eines Un-

ternehmens hängt nicht nur von äußeren Um-ständen ab. Von zwei Ingenieuren gegründet, legt Rohde & Schwarz großen Wert auf gut ausgebildete Mitarbeiter. Ohne sie ist es nicht

möglich, in einem High-Tech-Nischenmarkt ständig innovativ zu bleiben. Die richtigen Mitarbeiter mit entsprechender technischer Ausbildung zu finden, ist in Singapur für das Unternehmen leicht. Gut regulierte Beschäfti-gungs- und Arbeitsbedingungen sowie ein at-traktives Lebensumfeld machen Singapur zu einem beliebten Wohnort. Dadurch verfügt der Stadtstaat über eine große Zahl an talen-tierten Nachwuchskräften aus aller Welt. Rohde & Schwarz beschäftigt beispielsweise Mitarbeiter aus 21 Ländern.

Neben den internationalen Nachwuchs-kräften, die die Talentsuche begünstigen, findet sich in den singapurischen Bildungs-institutionen eine Vielzahl gut ausgebildeter Fachkräfte. Die National University of Singapore (NUS) gilt als beste Universität Asiens 2 und unter Ingenieuren genießt die Nanyang Technological University (NTU) welt-weit hohes Ansehen. Auch See Loke Ho war vor seiner Anstellung bei Rohde & Schwarz an der NUS. Zunächst als Student und später angestellt beim Forschungsinstitut Center for Wireless Communication. Mit diesem arbei-tet Rohde & Schwarz heute eng zusammen.

Das Unternehmen profitiert nicht nur bei der Talentsuche von Zusammenarbeit. So kooperiert Rohde & Schwarz auch mit dem A*STAR Institute for Infocomm Research (IR), das sie bei Forschungsarbeiten unterstützt.² „Die Grundlagenforschung wird von den Wis-senschaftlern des Instituts durchgeführt. Wir nehmen dann die Ergebnisse und wenden sie real bis zur Fertigung eines finalen Produktes an“, erklärt See Loke Ho. Durch diese und

Olecabore nonse que doluptae sequia dolut

2 World University rankings (2013). online.1 World Economic forum (2013): the global competitiveness index 2013-2014 rankings. online.

weitere Partnerschaften wird deutlich, wie Unternehmen von singapurischem Know-how profitieren können und dies zum Wachstum beiträgt. „Wir sind keine Konkurrenten, son-dern ergänzen uns bei der Entwicklung unse-rer Produkte. Dadurch fördern wir gemeinsam das Wachstum im Bereich F&E“, beschreibt Andy Goh die Kooperationen.

Made in Singapore – von Mitarbeitern, die aus den unterschiedlichsten Teilen der Region stammen. Bei Rohde & Schwarz arbeiten Mitarbeiter aus 21 Ländern.

„Ein wirklich wichtiger Faktor waren die stabilen rechtlichen Rahmen- bedingungen.“ Andy Goh, Leiter der Fertigung für die Region Asien bei Rohde & Schwarz

Andy Goh

17 ErfolgsgEschichtEn – rohDE & schWArZ ErfolgsgEschichtEn – rohDE & schWArZ 18

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Der Bereich Forschung und Entwicklung ist bei Rohde & Schwarz stetig gewachsen. Die Stärke des Unternehmens liegt in der Kombination des Ingenieursdenkens mit einer langfristig orientierten Geschäftsführung begründet. Das weiß auch Andy Goh: „Vor allem für ein Unternehmen, das sich mit Tech-nologie beschäftigt, ist es wichtig, langfristig planen zu können. Familienunternehmen haben hier einen klaren Vorteil!“

Seit 2008 arbeiten Rohde & Schwarz-Mitarbeiter in der Forschungs- und

Entwicklungsabteilung in Singapur an dem neuesten Stand der Technik.

„Made in Singapore ist zu einer Marke geworden.“ Andy Goh, Leiter der Fertigung für die Region Asien bei Rohde & Schwarz

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Heraeus

Wachsen mitden Märkten

Langfristiges Denken Singapur hat sich für Heraeus konstant als

Standort gezeigt, der ein stabiles politisches Sys-tem und langfristige Planungssicherheit bietet. All dies passt gut zur langfristigen Ausrichtung des Konzerns. Der dauerhafte Erfolg und Fortbestand eines Familienunternehmens wie Heraeus hängt in hohem Maße von den Entscheidungen und ei-nem klaren Bekenntnis der Eigentümer zu ihrem

Das Familienunternehmen Heraeus hat sich in seiner über 160-jährigen Geschichte von einer kleinen Apotheke zu einem weltweit tätigen Edelmetall- und Technologiekonzern entwickelt. Seine Kompetenzfelder umfassen die Bereiche Edelmetalle, Materialien und Technologien, Sensoren, Biomaterialien und Medizinprodukte, Quarzglas sowie Speziallichtquellen. Die Bandbreite der Produktpalette spiegelt sich auch in den Aktivitäten von Heraeus in Singa-pur wider. Als das Unternehmen 1985 in den Stadtstaat kam, bildeten Handelsaktivitäten des Bereichs Target Materials den Hauptanteil des Geschäfts. Singapurs Bedeutung als Standort für Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Handel ist für Heraeus seitdem stark gewachsen. Heraeus hat seine Präsenz im Stadtstaat Stück für Stück ausgebaut – heute sind in Singapur alle Geschäftsbereiche aktiv und das Unternehmen beschäftigt dort mittlerweile fast 700 Mitarbeiter.

Unternehmen ab. „Heraeus soll auch zum 200. Firmenjubiläum in 2051 noch in Familienhand sein“, betont Jan Rinnert, Vorsitzender der Ge-schäftsführung der Heraeus Holding GmbH. Ge-meinsam haben die rund 200 Gesellschafter von Heraeus einen Familienkodex erarbeitet, der zu-sammen mit den Heraeus Corporate Guiding Principles die unverrückbaren Leitplanken für das Unternehmen bildet.

Die langfristige Orientierung ist eine der großen Stärken und Besonderheiten von Unternehmen in Familienbesitz. Die Planung ist stark am Werterhalt orientiert und bürgt damit für eine kontinuierliche Entwicklung. Die Zukunft im Interesse nachfolgender Genera-tionen durch wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu gestalten, ist auch eines der Hauptziele singapurischer Entscheidungsträger. „Das passt gut zusammen: Heraeus denkt langfris-tig und Singapur denkt langfristig“, erläutert Daniela Klein, Managing Director der Heraeus Materials Singapore Pte Ltd. „Neben dieser gemeinsamen Haltung hat unsere Präsenz in Singapur einen weiteren Vorteil: Wir wollen

„Heraeus und Sin-gapur denken beide langfristig, das passt gut zusammen. Unsere Präsenz in Singapur hat einen weiteren Vorteil: Wir wollen nah an un-seren Kunden sein. Auch deshalb sind wir hier“, sagt Daniela Klein, Managing Director der He-raeus Materials Singapore Pte Ltd. Sie kennt sich im asiatischen Markt aus. Bevor die Deut-sche 2013 die Leitung des Heraeus-Standorts in Singapur übernahm, war sie fast vier Jahre im Controlling des Familienunternehmens tätig. Zuvor lebte sie rund sechs Jahre in Hongkong, wo sie für Siemens arbeitete.

Daniela Klein

21 ErfolgsgEschichtEn – hErAEUs ErfolgsgEschichtEn – hErAEUs 22

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nah an unseren Kunden sein. Auch deshalb sind wir hier.“ Singapur bietet für den gesam-ten ostasiatischen Markt einen strategisch günstigen Ausgangspunkt. Auch unterstützt der Stadtstaat durch seine hervorragende Infrastruktur inklusive schneller und transpa-renter Prozesse die (Weiter-) Entwicklung von Unternehmen, sodass sie sich ideal auf Märkte und Kunden ausrichten können.

Wachsen, wo die Kunden sind Heraeus hat schon früh angefangen dort

Produktionsstätten zu etablieren, wo seine Kunden sind. 1983 übernahm Dr. Jürgen He-raeus in vierter Generation die Unternehmens-leitung. Er trieb die Internationalisierung stark voran und dehnte die Aktivitäten des Konzerns in den asiatischen Raum aus. Am Hafen von Singapur sind heutzutage Unternehmen aus der Finanz-, Biotech- oder Pharmaindustrie angesiedelt. Ihre Perspektiven werden be-günstigt durch das Wachstum in Asien sowie durch die Potenziale, die sich aus der Ansied-lung weltweit operierender Konzerne

ergeben – diese sind zum Teil Kunden von He-raeus. „Wir pfl egen langfristig ausgerichtete Beziehungen zu unseren Kunden und Part-nern“, erläutert Daniela Klein. „Wir wollen für regionale Märkte und Kunden vor Ort sein und auch dort produzieren.“

Um die richtigen Produkte herzustellen und weiterzuentwickeln, ist es wichtig, die Pers-pektive der jeweils führenden Märkte richtig zu verstehen. Deshalb führt bei Consumer Electronics an Asien kein Weg vorbei. Ob in Smartphones, Tablets oder Ultra-Notebooks – Mikrochips funktionieren nicht ohne Verbin-dungsleitungen aus hauchfeinen Bonddrähten, bei denen Heraeus eine marktführende Position einnimmt. Die Dynamik der Elektronik- und Unterhaltungsindustrie spiegelt sich im Bedarf an diesen Drähten wider.

Unternehmen: HeraeusGründung: 1851Familienbesitz: JaMitarbeiter: 12.500 Mitarbeiter an über 110 Standorten weltweitUmsatz: Produktumsatz von 3,6 Mrd. Euro, Edel-metallhandelsumsatz von 13,5 Mrd. Euro (2013) Branchen: Edelmetalle sowie damit verbun-dene Materialien und Technologien, Sensoren, Biomaterialien und Medizinprodukte, Quarzglas, SpeziallichtquellenIn Singapur seit: 1985Funktionen in Singapur: Forschung & Entwick-lung, globale Managementfunktionen, Produkti-on in fünf Bereichen: Bonding Wires, Assembly Materials, Photovoltaik, Medical Components, Thin Film Materials

„Wir wollen für regionale Märkte und Kunden vor Ort sein und auch dort produzieren.“ Daniela Klein, Managing Director der Heraeus Materials Singapore Pte Ltd.

Heraeus bietet Innovationen im Bereich Edelmetall und Medizintechnologie.

In der Photovoltaik, Bonding Wires, Assembly Materials, Medical Components oder Thin Film Materials arbeitet das Heraeus-Team in Singapur gemeinsam an

der Technik der Zukunft …

… und ist dadurch in vielen Bereichen marktführend.

23 ErfolgsgEschichtEn – hErAEUs ErfolgsgEschichtEn – hErAEUs 24

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So beträgt die Weltjahresproduktion von ultradünnen Bonddrähten inzwischen über 20 Millionen Kilometer. Heraeus ist dabei der führende Anbieter. Entwickelt werden die Drähte dort, wo die Mikrochipindustrie zu Hause ist – zum Beispiel in Singapur. Heraeus möchte die Entwicklung der Märkte aktiv ge-stalten und engagiert sich in der Metropole, um neue Trends im dynamischen Wirtschafts-umfeld Singapurs voranzutreiben.

Diese Strategie zahlt sich aus: Im Jahr 2013 erwirtschaftete Heraeus mehr als die Hälfte des Produktumsatzes in Asien. Innovationen sind die Grundlage des Erfolgs von Heraeus und sichern die Zukunft des Konzerns. „Mit kundenorientierten Produkten und Lösungen tragen wir wesentlich zur langfristigen Wert-schöpfung und Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden bei“, so Daniela Klein. „Singapur bietet hierfür ein ideales Umfeld.“ Der Stadtstaat hat weltweit mit die geringsten Korruptions- und Kriminalitätsraten, zugleich gibt es eine hohe Rechtssicherheit - besonders, wenn es um den Schutz geistigen Eigentums geht, der innovationsgetriebenen Unternehmen wie Heraeus besonders wichtig ist.

Hochkonzentriert wird in den Werken in Singapur gearbeitet. Dabei spielen Sicherheit und Präzision die größte Rolle.

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Ein zuverlässiger Partner in Asien

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Erfolg durch Effizienz

DORMA

Die DORMA Group ist der zuverlässige weltweite Partner für Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen, die bessere Gebäude ermöglichen. Das Familienunternehmen mit über 100-jähriger Tradition bietet ganzheitliche Lösungen rund um das Öffnen und Schließen von Türen: Türbänder, Türschließer, automatische Türsysteme, Zeit- und Zutrittskontrollsysteme sowie horizontale Schiebewandsysteme. Bis Ende der 70er Jahre beschränkte sich das Unternehmen hauptsächlich auf passive Exportverkäufe – zum Beispiel nach Asien – ohne eigene internationale Niederlassungen. Die Geschäftsführung erkannte jedoch bald, dass Asien nicht nur ein attraktiver Zukunftsmarkt für die Produkte ist, sondern auch als Produktionsstandort viele Vorteile bietet. Ihre erste Übersee-Niederlassung gründete die DORMA Group in Singapur. Als das Unter-nehmen 1978 in den Stadtstaat kam, spielte die Verständigung eine große Rolle. Da Englisch in Singapur die offizielle Geschäftssprache ist, brauchte sich DORMA um eine Sprachbarriere keine Sorgen zu machen. Die Stadt bot schon damals für die aus Deutschland entsandten Fachkräfte, die den Standort aufbauten, ein attraktives Umfeld zum Arbeiten und Leben. „Auch heute bietet Singapur immer noch einen hohen Lebensstandard und eine familien-freundliche sowie aufregende Umgebung für unsere Mitarbeiter aus Deutschland“, bestätigt Ong Kee Hwee, Operations Director Asia-Pacific, Australia.

Unternehmen: DORMAGründung: 1908Familienbesitz: JaMitarbeiter: Weltweit rund 7.000 Mitarbeiter in über 50 LändernUmsatz: 1,03 Mrd. Euro (2012/2013)Branchen: Verarbeitendes Gewerbe, Premi-um-Zugangslösungen und -ServiceleistungenIn Singapur seit: 1978Funktionen in Singapur: Hauptsitz der Geschäftstätigkeiten in Fernost, zwei Produk-tionsstätten: Türschloss-Fabrik sowie kleinere Montagestätte für automatische Schiebetür-antriebe und Glasschiebewände, Forschung & Entwicklung

Mit Mitarbeiterbindung und Effizienz zum Erfolg

Für seinen Betrieb braucht DORMA moder-ne Maschinen und vor allem fähiges Personal. Singapurs Arbeitsmarkt bietet dem Mittel-ständler die Möglichkeit, aus einem großen Fachkräftepool zu wählen: „Die Menschen im Stadtstaat sind in der Regel bestens ausgebil-det und sprechen fließend Englisch“, so Ong Kee Hwee. Im Rahmen einer langfristigen Ge-schäftsstrategie ist für DORMA sowie andere

„Singapur hat für DORMA eine hohe strategische Bedeu-tung: erster inter-nationaler Produk-tionsstandort und Wachstumsmotor für unser gesam-tes asiatisches Ge-schäft“,sagt Ong Kee Hwee, Operations Director Asia-Pacific, Australia. Ong Kee Hwee ist be-reits seit über 30 Jahren für DORMA tätig und hat die erfolgreiche Wachstumsgeschichte des Unternehmens miterlebt und begleitet.

Ong Kee Hwee

29 ErfolgsgEschichtEn – DorMA ErfolgsgEschichtEn – DorMA 30

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mittelständische Unternehmen auch eine Kontinuität der Beschäftigung wichtig. Das macht sie zu attraktiven Arbeitgebern, denn sie setzen nicht auf das „Hire and Fire“-Prinzip, sondern möchten ihre Mitarbeiter langfristig an sich binden. DORMA verfügt über eine Vielzahl an Mitarbeitern, die schon seit vielen Jahren für das Unternehmen tätig sind. Ong Kee Hwee selbst ist schon seit 33 Jahren für DORMA im Einsatz.

Im DORMA-Werk in Singapur bauen etwa 300 Arbeiter hochwertige hydraulische Tür-schließer zu fertigen Produkten zusammen. „Wenn wir diesen Betrieb in ein anderes asiatisches Land verlagern würden, bräuchten wir dort für dieselbe Produktion etwa 2.000 Mitarbeiter“, schätzt Ong Kee Hwee. Wegen ihrer Effizienz ist die Fertigung in Singapur so erfolgreich. „Unsere Produktion in Singapur gilt als beste Fertigungsanlage in unserer In-dustrie. Produkte, die wir in Singapur herstel-len, werden in die ganze Welt exportiert.“

Bedürfnisse der asiatischen Konsumenten verstehen

Die verarbeitende Industrie gehört zu den tragenden Säulen der Wirtschaft in Singapur. Ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt liegt bei über 18 Prozent.1 Dies entspricht ungefähr dem Niveau in Deutschland.2 „Singapur hat für DORMA eine hohe strategische Bedeu-tung“, sagt Ong Kee Hwee. „Anfangs als unser erster internationaler Produktionsstand-ort und heute als Wachstumsmotor für unser gesamtes asiatisches Geschäft.“ Dazu gehört für DORMA mittlerweile auch der Bereich Forschung und Entwicklung.

1 Department of singapore statistics (2014): singapore Economy. 2 germany trade & invest (2013):

Wirtschaftsstruktur und -chancen Deutschland. online.

DORMA unterhält in Singapur auch eine eigene F&E -Abteilung für die asiatischen Märkte, die das Unternehmen auch hier zu einem

führenden Anbieter für Premium-Zugangslösungen macht.

31 ErfolgsgEschichtEn – DorMA ErfolgsgEschichtEn – DorMA 32

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Mit den in Singapur verfügbaren Arbeits-kräften ist es DORMA möglich, Forschung und Entwicklung (F&E) kostengünstig zu betreiben. Das ist aber nur einer der Gründe, weshalb das Unternehmen 2012 eine F&E-Einrichtung in Singapur eröffnet hat. „Das wichtigste Argu-ment ist, dass wir hier vor Ort Produkte entwi-ckeln können, die an die lokalen Bedürfnisse angepasst sind. Wir sehen zunehmend, dass unsere Ingenieure, die in Deutschland sitzen, die asiatischen Konsumenten nicht vollstän-dig verstehen. Aus diesem Grund brauchen wir hier F&E-Kapazitäten, um den Bedürfnis-sen des lokalen Marktes in Asien und auch in anderen Regionen der Welt gerecht zu wer-den“, erklärt Ong Kee Hwee. Dieser Ansatz hat sich für das Unternehmen ausgezahlt. Auf der ganzen Insel nutzen Besucher von Hotels, Bürotürmen, Behörden oder Einkaufszentren DORMA-Produkte.

„Da Englisch in Singapur die offizielle Geschäftssprache ist, müssen wir uns hier um Sprach-barrieren keine Sorgen machen.“ Ong Kee Hwee, Operations Director Asia-Pacific, Australia

In Singapur werden qualifizierte Fachkräfte ausgebildet …

… die im DORMA-Werk hochwertige hydraulische Türschließer fertigen.

33 ErfolgsgEschichtEn – DorMA ErfolgsgEschichtEn – DorMA 34

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Mittelstand auf Wachs-tumskurs

MANN+HUMMEL

Im Jahr 1996 startete MANN+HUMMEL, führender Hersteller von Filtrationslösungen, seine Asienaktivitäten mit der MANN+HUMMEL Pte Ltd. in Singapur und einem Vertriebsbüro in Shanghai. Das Wachstum des asiatischen Automobil- und Industriezulieferers hat zuneh-mend zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. „Seit 2007 haben wir den Umsatzanteil von Asien am Gesamtergebnis der Gruppe von vier Prozent auf 20 Prozent gesteigert“, erklärt Josef Parzhuber, CEO von MANN+HUMMEL Asia Pacific. „Wir erwarten, dass Asien auch in der Zukunft eine wichtige und tragende Rolle spielen wird.“

Wachstumsregion Südostasien Parzhuber sieht die Region Südostasien als

wichtigen Wachstumsmarkt. Nach China und Indien ist ASEAN der dritte Wachstumsmotor in Asien. Mit mehr als 600 Millionen Einwoh-nern ist die ASEAN-Region eine der wirtschaft-lich am schnellsten wachsenden Regionen der Welt.1 Sie ermöglicht Unternehmen wie

MANN+HUMMEL von diesem Wachstum zu profitieren. „Die Automobilindustrie schaut verstärkt nach Südostasien“, weiß Josef Parz-huber. „Und wir tun das auch. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben wir 2012 unseren Asien-hauptsitz nach Singapur verlegt. Singapur ist unsere Brücke in die südostasiatischen Län-der, in denen wir Potenzial sehen.“

Die geografische Nähe zu den Kunden in der Region ist nur ein Vorteil, den Singapur als Standort bietet. Die Verfügbarkeit guter Dienstleister – sei es in der Logistik, in der Rechts- oder Steuerberatung – ist ein weiterer Vorteil des Stadtstaates. Abgesehen von diesen erfolgversprechenden Rahmenbedingungen, gab es auch interne Gründe, die für das Hauptquar-tier in Singapur sprachen: „MANN+HUMMEL hat starke Compliance-Richtlinien“, erklärt Josef Parzhuber. „In dieser Hinsicht machen wir keine Kompromisse. Und da passen die niedrigen Korruptionsraten und das transpa-rente Rechtssystem von Singapur natürlich gut zu unseren Ansprüchen.“

Neuer Geschäftszweig aus Singapur Teil des Rechtssystems in Singapur ist auch

der konsequente Schutz geistigen Eigentums. Für Unternehmen wie MANN+HUMMEL ist das eine wichtige Erfolgsvoraussetzung, um neue Produkte zu entwickeln. Mit dieser Sicher-heit hat MANN+HUMMEL nicht nur neue Pro-dukte hervorgebracht, sondern auch einen neuen Geschäftszweig entwickelt. „In Singapur fiel der Startschuss für unsere Wasserfiltration“, so Josef Parzhuber.

1 AsEAn AhK / DihK / germany trade & invest (2013): AsEAn roadmap 2015. online.

„Wir haben starke Compliance-Richtlinien. Die niedrigen Korrupti-onsraten und das transparente Rechts-system von Singapur passen gut zu unseren Ansprüchen“,sagt Josef Parzhuber. Er ist seit über 20 Jah-ren in der Automobilindustrie tätig. Seit 2012 ist er bei MANN+HUMMEL und verantwor-tet von Singapur aus das Asiengeschäft des Familienunternehmens.

Unternehmen: MANN+HUMMEL Gründung: 1941Familienbesitz: JaMitarbeiter: 14.575 Mitarbeiter Umsatz: 2,77 Mrd. Euro (2013)Branchen: Automobilindustrie, Filtration, WasserfiltrationIn Singapur seit: 1996Funktionen in Singapur: Hauptsitz für Asien, Forschung & Entwicklung, Vertrieb, Produktion

Josef Parzhuber

35 ErfolgsgEschichtEn – MAnn+hUMMEl ErfolgsgEschichtEn – MAnn+hUMMEl 36

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Als knappe Ressource hat Wasser in Singapur eine strategische Bedeutung. Der Inselstaat ist zwar von Meerwasser umgeben, verfügt aber kaum über eigene Süßwasserspeicher. Singapur hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2060 die Abhängigkeit von Nachbarländern zu verringern und bei der Wasserversorgung unabhängig zu sein. Aus diesem Grund und angesichts der wach-senden Bevölkerung und Industrien in der

Region, rechnet Josef Parzhuber mit einem steigenden Bedarf für Wasseraufbereitung in Südostasien – sowohl zur Gewinnung von Trinkwasser als auch von Prozesswasser für die Industrie.

MANN+HUMMEL hat die Zeichen der Zeit erkannt und 2010 in Singapur das Wasser-filtrationsunternehmen Ultra-Flo erworben, um auf den Bedarf in Singapur zu reagieren. Aber auch in den umliegenden Märkten stieg die Nachfrage nach innovativen Filtra-tionslösungen des renommierten deutschen Unternehmens. Forschung und Entwicklung in Singapur war für MANN+HUMMEL deshalb auch eine notwendige Voraussetzung. Bei der Forschung zur Nanofiltration erhielt das Familienunternehmen Unterstützung durch führende Universitäten wie die National Uni-versity of Singapore.

Auf Basis der in Singapur erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse geschah dann etwas eher Untypisches: Das Wasserfiltrati-onsgeschäft hat vielversprechende Wachs-tumsperspektiven, sodass MANN+HUMMEL begann, aus Asien heraus zurück nach Deutschland, Europa und Amerika zu expan-dieren. „Wir sehen ein potenzielles Marktvo-lumen für Wasserfiltration von weltweit zehn Milliarden Euro“, erklärt Josef Parzhuber. Das Heimatland Deutschland profitiert von dieser Entscheidung: „Hier betreiben wir inzwischen Vertrieb, Lagerung und ein Forschungslabor, in dem wir die Wasserfiltration der Zukunft entwickeln. Unsere jüngste Akquisition in Deutschland wird unsere Wasseraktivitäten deutlich verstärken.“

„In Singapur fiel der Startschuss für unsere Wasser-filtration.“ Josef Parzhuber, CEO von MANN+HUMMEL Asia Pacific

Dieser Mitarbeiter in Singapur ist Teil einer Erfolgsgeschichte, …

… die im Stadtstaat geschrieben wurde: Hier fiel der Startschuss für das Wasserfiltrationsgeschäft von MANN+HUMMEL.

37 ErfolgsgEschichtEn – MAnn+hUMMEl ErfolgsgEschichtEn – MAnn+hUMMEl 38

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Anfang Mai 2014 hat MANN+HUMMEL 50 Prozent der Anteile des in Deutschland ansässigen Unternehmens MICRODYN-NADIR erworben. „Mit dieser Akquisition verfolgen wir weiter unser Ziel, MANN+HUMMEL als bedeutendes Unternehmen im Wasserfiltra-tionsgeschäft zu etablieren“, erläutert Josef Parzhuber und fährt fort: „Die Produktpa-letten der beiden Unternehmen weisen nur sehr geringe Überschneidungen auf und ergänzen sich daher perfekt. Dasselbe gilt für die geografische Marktpräsenz: MICRODYN- NADIR ist stark in Europa, den USA und China aufgestellt; wir sind stark in Südost-asien und Brasilien.“

„Singapur ist unsere Brücke in die südostasiatischen Länder.“ Josef Parzhuber, CEO von MANN+HUMMEL Asia Pacific

Weltweit arbeiten 14.575 Mitarbeiter an den Innovationen des Filtrationsherstellers.

39 ErfolgsgEschichtEn – MAnn+hUMMEl ErfolgsgEschichtEn – MAnn+hUMMEl 40

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Ein Vorzeige-standort in Südostasien

Pepperl+Fuchs:

„Nachhaltigkeit, kurze Kommunikationswege und Menschen“, erklärt Mehmet Hatiboglu, Geschäftsführer Produktion, Logistik und IT bei Pepperl+Fuchs, „sind die drei Faktoren, die den Mittelstand ausmachen.“ Im Jahr 1945 von Walter Pepperl und Ludwig Fuchs gegründet, sind es eben diese Faktoren, die auch Pepperl+Fuchs zu seinem Erfolg verholfen haben. Als Hersteller und Dienstleister in der Automatisierungsindustrie konzentriert sich Pepperl+Fuchs auf zwei Bereiche: die Fabrik- sowie Prozessautomation. In diesen Segmenten ist das Unternehmen heute weltweit führend. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begann in einer kleinen Radiowerkstatt in Mannheim. Heute ist Pepperl+Fuchs global aufgestellt und seit 35 Jahren in Singapur aktiv.

jede wichtige Region Asiens in maximal sieben Flugstunden. „Waren ein- und auszuführen ist in Singapur kein Problem. Die Regierung hat den logistischen Vorteil des Standortes längst erkannt und unterstützt dessen Funktionen. Das ist übrigens der Grund, warum wir planen, ein neues globales Distributionszentrum hier und nicht irgendwo anders zu bauen“, erläutert Mehmet Hatiboglu. Von einem 20.000 m² großen Gebäude aus will Pepperl+Fuchs seine Kunden weltweit bedienen und darüber hinaus die Ko-ordination der Bestände übernehmen. In die-sem Zusammenhang plant das Unternehmen auch, die Produktionsflächen in entsprechen-dem Umfang zu erweitern. Denn eines steht für Mehmet Hatiboglu fest: „Für Pepperl+Fuchs wird Singapur in Zukunft der Logistikhub“.

1 World Airport Awards (2014): World Airport Awards results. online.

„Auf der Suche nach einem geeig-neten asiatischen Standort waren es die politische und rechtliche Stabilität, die uns hierher geführt haben. Singapur ist in dieser Hinsicht ein Leuchtturm in Südostasien.“ Mehmet Hatiboglu, Geschäftsführer Produktion, Logistik und IT bei Pepperl+Fuchs

Unternehmen: Pepperl+FuchsGründung: 1945Familienbesitz: JaMitarbeiter: 5.600 Mitarbeiter weltweitUmsatz: 500 Mio. Euro (2013)Branchen: Fabrik- und ProzessautomationIn Singapur seit: 1979Funktionen in Singapur: Forschung & Entwicklung, Produktion, Vertrieb

35 Jahre Stabilität und Partnerschaft Den ersten Schritt ins Ausland ist

Pepperl+Fuchs schon vor langer Zeit gegangen. Heute gilt es, das globale Wachstum weiter auszubauen. „Singapur ist logistisch gesehen der zentrale Knotenpunkt in Asien. Es gibt hier auch sehr kompetente Dienstleistungspartner“,

erklärt Jürgen Seitz, Geschäftsleitung Produk-tion Singapur. Die zentrale Lage Singapurs, die Anbindung an internationale Wasserstraßen sowie der Changi Airport, dem 2014 der Titel „Asiens bester Flughafen“ verliehen wurde, spricht für die logistische Einzigartigkeit des Stadtstaates. 1 Von Singapur aus erreicht man

Mehmet Hatiboglu

41 ErfolgsgEschichtEn – PEPPErl+fUchs ErfolgsgEschichtEn – PEPPErl+fUchs 42

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Seit 1979 in Singapur vertreten, bedient Pepperl+Fuchs von der kleinen Insel aus den asiatischen Markt. Im Stadtstaat werden Produkte entwickelt, die auf die speziellen Be-dürfnisse der Region zugeschnitten sind. Es handelt sich dabei nicht um spezielle Vorlie-ben asiatischer Verbraucher, sondern eher um die spezifischen Anforderungen der regiona-len Industrie – wie zum Beispiel Minisensoren für Maschinen der Halbleiterindustrie.

Um diese effektiv bedienen zu können, siedelte Pepperl+Fuchs neben seiner Produk-tionsstätte auch Forschung und Entwicklung am Standort an. Ein wichtiger Standortfaktor für die Entscheidung war, dass der Schutz von geistigem Eigentum gewährleistet wird. „Un-sere Produkte werden in anderen Ländern oft kopiert. Das ist ein riesiges Problem und da-mit muss man umgehen“, erklärt Jürgen Seitz. Doch der Schutz von geistigem Eigentum war nicht der einzige Grund, warum das Unter-nehmen damals die Entscheidung traf, sich in Singapur niederzulassen. Auf der Suche nach einem geeigneten asiatischen Standort war es die politische und rechtliche Stabilität, die Pepperl+Fuchs dorthin geführt hat. Vergleich-bare Rahmenbedingungen können andere Länder in Südostasien so nicht bieten.

Fachkräfte von morgen sichern Neben den politischen und rechtlichen

Bedingungen sprach die Kooperations- und Unterstützungsbereitschaft örtlicher Regie-rungsorganisationen für eine Niederlassung in Singapur. Diese haben dazu beigetragen, den Standort zu dem zu machen, was er heu-te für Mehmet Hatiboglu ist: „Ein Leuchtturm in Südostasien.“ So arbeitet Pepperl+Fuchs gemeinsam mit der Regierungsbehörde Sin-gapore Economic Development Board (EDB) an der Etablierung des dualen Studienpro-gramms „Poly Goes UAS“, einem System ähnlich dem deutschen dualen Hochschul-system. „Das ist eine Initiative, die vom EDB ausging und wir sind sehr glücklich, dass wir daran mitwirken können“, erklärt Mehmet Hatiboglu. Die Initiative unterstützt Unter-nehmen wie Pepperl+Fuchs dabei, den

"Wenn sich ein Un-ternehmen in Asien niederlassen will, dann ist ein erster Schritt über Singa-pur von Vorteil." Jürgen Seitz, Geschäftsleitung Produktion Singapur

Die lokal ansässige Abteilung für Forschung und Entwicklung arbeitet z. B. an Minisensoren für Maschinen der Halbleiterindustrie.

Jürgen Seitz

43 ErfolgsgEschichtEn – PEPPErl+fUchs ErfolgsgEschichtEn – PEPPErl+fUchs 44

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Ingenieursnachwuchs für ihre Betriebe in Sin-gapur zu sichern.Die Fachkräfte müssen dabei nicht nur gut ausgebildet sein, sondern sich auch mit den kulturellen Gegebenheiten der asiatischen Region auskennen. „Obwohl das Gegenteil oft angenommen wird, ist Asien kulturell he-terogen. Singapur hat hier einen Vorteil, da es sehr kosmopolitisch ist“, erklärt Jürgen Seitz. Rund 25 Prozent der Einwohner Singapurs stammen aus dem Ausland, davon sind circa 77 Prozent Chinesen, 14 Prozent Malaysier und acht Prozent Inder. Unternehmen finden unterschiedlichste Menschen aus der Region. Diese Vielfalt ermöglicht es ihnen, mit Kunden aus der Region zu interagieren – sprachlich sowie kulturell. „Singapur ist ein Melting Pot – ein Schmelztiegel. Wenn sich ein Unternehmen in Asien niederlassen will, ist es ein Vorteil, wenn der erste Schritt über den Stadtstaat erfolgt“, schließt Jürgen Seitz.

… Pepperl+Fuchs plant ein 20.000 m² großes Distributionszentrum, von dem aus Kunden zukünftig weltweit bedient und zentral Bestände koordiniert werden.

Zu den 5.600 Mitarbeitern werden in Zukunft noch viele

hinzukommen, denn …

45 ErfolgsgEschichtEn – PEPPErl+fUchs ErfolgsgEschichtEn – PEPPErl+fUchs 46

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SICK

Das Familienunternehmen SICK entwickelt Sensoren und Applikationslösungen für in-dustrielle Anwendungen. Die Einsatzgebiete der Sensoren reichen von der Fabrik- über die Prozessautomation hin zur Logistikautomation. Besonders der Bereich Logistik hat für SICK in Singapur eine besondere Bedeutung. "Wir bei SICK machen uns die logistische Effizienz Singapurs gleich zweifach zu Nutzen. Es gibt hier eine große Logistikindustrie und die in dieser Branche tätigen Unternehmen sind unsere direkten Kunden. Gleichzeitig unterstützt uns Singapur als Logistikzentrum dabei, un-sere Kunden in Bezug auf Lieferungen zufriedenzustellen“, beschreibt Jack Goh, Geschäfts-führer der SICK-Niederlassung in Singapur, die entscheidenden Vorteile des Standortes.

Erfolgsfaktoren: Konnektivität und Kompetenz

Im Changi Airport spiegelt sich die Dop-pelnutzung der Logistikindustrie Singapurs für SICK wider: Zum einen macht sich das Unternehmen im täglichen Geschäft die logis-tische Infrastruktur zu Nutze. Da SICKs Pro-dukte in die ganze Welt exportiert werden, profitiert das Unternehmen von der hervorra-genden Konnektivität des Changi Internatio-nal Airport. Der Flughafen ist einer der größ-ten Flughäfen Asiens. Mehr als 6.500 Flüge pro Woche steuern rund 240 Städte in 60 Ländern an und in 2012 wurden dort rund zwei Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Zum anderen ist der Flughafen selbst Kunde von SICK, da beispielsweise Geräte des Un-ternehmens im Gepäckabfertigungssystem installiert sind. SICK versorgt auch internatio-nale Third-Party Logistics Provider wie UPS, DHL und FedEx mit Sensoren für logistische Scan- und Sortiervorgänge.

„Die logistische Effizienz Singapurs nutzt uns zweifach: Erstens sind Lo-gistikunternehmen unsere direkten Kunden. Zweitens können wir Zu-friedenheit durch schnelle Lieferun-gen garantieren.“ erklärt Jack Goh, Managing Director von SICK in Singapur.

Jack Goh

Erfolg im Logistikzentrum Singapur

Unternehmen: SICKGründung: 1946Familienbesitz: JaMitarbeiter: Weltweit über 6.300 Mitarbeiter in fast 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie zahlreichen VertretungenUmsatz: 1 Mrd. Euro (2013)Branchen: Fabrik-, Logistik- und Prozessauto-mationIn Singapur seit: 1991Funktionen in Singapur: Regionales Vertriebs- und Servicezentrum für ASEAN, regionales Kompetenzzentrum sowie regionales Produkt-zentrum für Forschung & Entwicklung, Herstellung und Einkauf

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Im heutigen wettbewerbsorientierten wirt-schaftlichen Umfeld geht es nicht mehr nur um die Qualität und Kosten von Produkten und Dienstleistungen, sondern auch darum, wie schnell das Produkt bis zur Haustür des Endverbrauchers geliefert werden kann. Das hat auch SICK erkannt: „Gerade wenn es um kurzfristige Lieferbedingungen geht, profitie-ren wir von der exzellenten logistischen Infra-struktur hier in Singapur“, erklärt Jack Goh.

SICK arbeitet konstant daran, für seine Kunden einen reibungslosen Ablauf zu

gewährleisten. Dabei ist nicht nur die Siche-rung von kurzen Lieferzeiten wichtig. Damit die Kunden in der Region Asien optimal betreut werden können, erhalten die regio-nalen Vertriebszentralen eine systematische Ausbildung und kompetente Unterstützung durch das in Singapur angesiedelte regio-nale Kompetenzzentrum. „Es ist uns sehr daran gelegen, die Kompetenzen in unseren asiatischen Niederlassungen aufzubauen und zu fördern. Wir können hier in Singapur auf qualifiziertes Personal zugreifen und durch die wirtschaftsfreundliche Umgebung

die gesamte Asien-Region bedienen“, beschreibt Jack Goh das Zentrum. In Sin-gapur angesiedelte Ingenieure unterstützen Anwendungstechniker und Vertriebshändler in China, Korea, Taiwan, Japan und Indien mit Trainings.

Produktentwicklung für den asiatischen Markt

Neben dem regionalen Kompetenzzentrum legt SICK in Singapur einen besonderen Schwerpunkt auf Forschungs- und Entwick-lungsarbeit. Deshalb unterhält das Unter -

nehmen ein regionales Produktionszentrum, dessen Aufgabe es ist, Produkte zu gestalten und herzustellen, die auf den asiatischen Markt zugeschnitten sind. Jack Goh weiß, wie wichtig die Marktanpassung von Produkten ist: „Die Unternehmen in Asien reagieren sehr sensibel auf Kosten. Um auf diese Anforde-rung des asiatischen Markts zu reagieren, müssen wir hier in der Region sein. So können wir Produkte aus der Region für die Region entwickeln und produzieren.“ Für SICK bedeu-tet das auch, dass auf Ressourcen und Roh-material aus Asien zurückgegriffen wird.

Die Anwendungen an den Fließbändern der Industrie vollziehen sich in drei verschiedenen Bereichen: der Fabrikautomation, der Logistikautomation und der Prozessautomation.

Nicht nur Pakete landen durch den führenden Anbieter von Sensoren bei den richtigen Zulieferern. Auch am Flughafen

sorgt der Hersteller dafür, dass Reisende ihr Gepäck am Zielort wieder in den Händen halten können.

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In der Vergangenheit gingen mit der Produk-tion in Asien oft Probleme mit Produktpirate-rie einher. In diesem Zusammenhang ist der Schutz des geistigen Eigentums eines der wichtigsten Themen, wenn Forschung und Entwicklung für Asien in Asien stattfi ndet. „In punkto Rechtssicherheit fühlen wir uns in Singapur bestens aufgehoben“, erklärt Jack Goh. „Wir profi tieren von dem guten, effi zi-enten Gesetzes- und Verwaltungsrahmen für IP-Protection und schätzen die politisch

„Bei der Produktentwicklung ist der Schutz des geistigen Eigentums essenziell. Wir profi tieren von Singapurs gutem, effi zienten Gesetzes- und Verwaltungsrahmen für IP-Protection.“ Jack Goh, Managing Director von SICK in Singapur

stabile Umgebung ohne Korruption und mit einer niedrigen Kriminalitätsrate.“ SICK hat in Singapur rund 13 verschiedene Produkte entwickelt. Eines davon ist ein sehr kleines optoelektronisches Gerät, der Global Sensor G6, von dem das Unternehmen innerhalb der kurzen Zeitspanne von nur drei Jahren mehr als 800.000 Stück verkaufen konnte.

Präzision steht für SICK an erster Stelle – das wissen auch die Kunden des Unternehmens zu schätzen.

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Nah am Markt und den Menschen

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Mit Talent zum Erfolg

Festo

Festo kam 1980 nach Singapur, um den südostasiatischen Markt zu erschließen. Man wollte von hier den Vertrieb für die Region steuern und technische Kundenbetreuung für Festos Au-tomatisierungstechnik liefern. Diese Technologie macht das Unternehmen bis heute zu einem der führenden Anbieter von Fabrik- und Prozessautomation. Das Unternehmen – in dritter Ge-neration im Familienbesitz mit rund 16.700 Mitarbeitern weltweit – baute die Niederlassung im Laufe der Jahre kontinuierlich weiter aus. Der Standort Singapur ist in Südostasien über die Jahre in der Bedeutung für Festo stark gewachsen. Mit einem kombinierten Montage- und Logistikzentrum ist Festo Singapore mittlerweile zum Knotenpunkt der Region geworden.

Schnell und flexibel Singapur ist die Metropole im Herzen Süd-

ostasiens und für Festo der Standort in der Region, der dem Unternehmen ein hohes Maß an Flexibilität ermöglicht – besonders wenn es um logistische Herausforderungen geht. „Alles, was vor zehn Uhr morgens als Bestel-lung bei Festo eingeht, wird noch am selben Tag gefertigt. Am folgenden Tag ist das Pro-dukt dann bereits beim Kunden in Thailand oder Malaysia“, erläutert Christian Burdin,

Geschäftsführer von Festo Südostasien. „Jede Firma muss für sich entscheiden, wel-cher der beste Standort ist. Sind Flexibilität und Schnelligkeit erforderlich, so ist man in Singapur an der richtigen Adresse.“

Ferner profitiert Festo von einem Angebot an Dienstleistern vor Ort, das europäische Qualitätserwartungen erfüllt, sie teilweise sogar übertrifft. Dabei spielt es keine Rolle, ob es etwa um Dienstleistungen durch private

„Im Vergleich zu anderen Ländern in Südostasien be-kommt man in Sin-gapur hervorragend ausgebildete Ingenieure“,sagt Christian Burdin, seit 2011 Geschäftsführer von Festo Südostasien. Er ist schon seit 1995 mit Singapur verbunden, hat einen Teil seines Studiums dort verbracht und lange Zeit in der Produktentwicklung und im Vertrieb vor Ort gearbeitet. Somit ist er ein alter Hase, was den Standort und Südostasien angeht.

Anbieter wie Rechts- beziehungsweise Unter-nehmensberatungen oder um Unterstützung durch Regierungsbehörden geht. Gleiches gilt für die Verfügbarkeit qualitativ hoch-wertiger technischer Komponenten, die das Unternehmen zur Herstellung seiner oft kom-plexen Produkte benötigt. Christian Burdin macht deutlich: „Die vielen Vorteile Singapurs tragen entscheidend zu unserem Erfolg in Asien-Pazifik bei und unterstützen uns in un-serer regionalen Hub-Funktion dabei, flexibel zu agieren.“

Fachkräfte vor Ort – Finden und Fördern Dem weltweit führenden Unternehmen für

Automatisierungstechnik geht es primär um eins: Festo will die Produktivität seiner Kunden erhöhen. Das geht jedoch nicht ohne entspre-chend ausgebildete Mitarbeiter. In Festos Fall sind das vor allem Ingenieure. Festos Ziel wei-ter zu wachsen, erhöht dementsprechend den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. Singapur hat sich auch in dieser Hinsicht als die richtige Adresse erwiesen, betont Christian Burdin:

Christian Burdin

Unternehmen: FestoGründung: 1925Familienbesitz: JaMitarbeiter: 16.700 Mitarbeiter in 61 LändernUmsatz: 2,28 Mrd. Euro (2013)Branchen: Automatisierungstechnik, Lernsyste-me, Training und ConsultingIn Singapur seit: 1980Funktionen in Singapur: Solution Engineering Center für regionalspezifisches Produktdesign, Service Center für regionalspezifische Produkti-on, Logistik und Lagerung, Vertriebsbüro

55 ErfolgsgEschichtEn – fEsto ErfolgsgEschichtEn – fEsto 56

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„Im Vergleich zu anderen Ländern in Südost-asien bekommt man hier hervorragend ausge-bildete Ingenieure und Singapur ist sehr daran gelegen, dass das auch so bleibt“.

Festo selbst trägt einen entscheidenden Teil dazu bei: Festo Didactic ist weltweit führend in der technischen Aus- und Weiter-bildung und bietet die notwendige Bildungs-ausrüstung sowie Trainings und Beratung für verarbeitende Industrieunternehmen sowie Universitäten und technische Schulen an. Es kommt auch vor, dass Festo Ministerien und Regierungsorganisationen berät. „Wir beraten zum Beispiel, wie die technische Ausbildung weiterentwickelt werden könnte und welche Ausbildung für welche Ziel- und Industrie-struktur Sinn macht“, erklärt Christian Burdin.

Vorbild dabei ist nicht selten das deutsche Ausbildungssystem: Gemeinsam mit dem Singapore Economic Development Board (EDB) engagiert sich Festo beim Aufbau einer

"Jedes Land ver-sucht, attraktive Bedingungen zu schaffen. Singapur sticht dabei hervor." Christian Burdin, Geschäftsführer von Festo Südostasien

Engagierte Mitarbeiter tragen zu einem Großteil des Erfolgs eines Unternehmens bei – das weiß auch Festo. Der Bereich Festo Didactic ist weltweit führend in der technischen Aus- und Weiterbildung …

… und bietet die notwendige Bildungsausrüstung, Trainings sowie Beratung für Industrieunternehmen, Universitäten und technische Schulen an.

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anwendungsorientierten Ausbildung, wie man sie in Deutschland als duales Studium an Fachhochschulen kennt. „Die Regierung in Singapur hat erkannt, dass ein universitärer Abschluss allein noch keine Fachkraft aus-macht“, erläutert Christian Burdin.

Im Zuge der neuen dualen Ausbildung soll es Studenten aus Singapur auch ermöglicht werden, einen Teil ihres Studiums in Deutsch-land zu verbringen. Ein entscheidender Schritt in diese Richtung bildet das Studentenpro-gramm „Poly Goes UAS“ 1. Gemeinsam mit an-deren führenden mittelständischen Unterneh-men wie Pepperl+Fuchs, Rohde & Schwarz und SICK ermöglicht Festo jungen singapuri-schen Talenten ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge eine duale Hochschulausbildung an deutschen Fachhochschulen. Ziel ist es, für die Unternehmen neue, hochqualifizierte Mitar-beiter auszubilden, um sie dann in Singapur zu beschäftigen.

Christian Burdin ist zuversichtlich, dass die Talentförderungsprogramme in Singapur Früchte tragen werden. Für Festo würde sich dies nicht nur positiv auf das Geschäft auswir-ken, sondern auch dazu beitragen, Talente in der Region nachhaltig an das Unternehmen zu binden. Sein Fazit: „Jedes Land in Asien ver-sucht, für Unternehmen attraktive Bedingun-gen zu schaffen. Das gelingt manchen besser als anderen. Singapur sticht in jeder Hinsicht dabei hervor.“

Festo hat das Geschäft fest im Griff und ist mit einem kombinierten

Montage- und Logistikcenter ein Knotenpunkt der Region geworden.

1 „Poly“ steht für die beteiligten institute „nanyang Poly-technic“ und „singapore Polytechnic“. hinter der Abkürzung „UAs“ verbergen sich fachhochschulen (Universities of Applied sciences).

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Die Stärke des Melting Pot nutzen

Uhlmann

Alles begann mit einem Auftrag, der noch bis heute als größter Einzelauftrag in der Unter-nehmensgeschichte gilt: Das Familienunternehmen Uhlmann erhielt die Anfrage eines pharmazeutischen Großkonzerns, der in Singapur eine Produktionsanlage installieren wollte. Als renommierter Hersteller von Maschinen für das Verpacken und Kartonieren von Phar-mazeutika sollte sich Uhlmann als Generalausrüster um den gesamten Verpackungsanteil kümmern. Eine Grundvoraussetzung für diesen Vertrag war, dass das Unternehmen qualifi-ziertes Service- und Vertriebspersonal vor Ort zur Verfügung stellt. „Dieser Auftrag war für uns im Jahr 2002 der Startschuss, hier in Singapur eine Niederlassung zu gründen“, resümiert Peter Schulz, Managing Director von Uhlmann in Singapur. „Eigent-lich war es unsere Absicht, hier lediglich eine Vertriebs- und Servicegesellschaft aufzubauen, aber das änderte sich in den folgenden Jahren schnell.“ Eine Entwicklung, die auch vom Hauptsitz in Deutschland mit Interesse verfolgt und unterstützt wurde.

Anerkennung aus Deutschland: Ein Ritterschlag

In Singapur gab es keine Verpackungsma-schinenindustrie, wie man sie im klassischen Sinne aus Deutschland kennt. Uhlmann stand vor der Herausforderung, sich um fachspezifi-sche Ausbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter zu kümmern. Doch zu Peter Schulz‘ Überra-schung stellte dies kein großes Problem dar: „Die Qualifikation der Mitarbeiter und deren Motivation hat mich sehr positiv überrascht. Die Grundausbildung und die Fähigkeiten, die die Mitarbeiter mitgebracht haben, erforder-ten nur eine kurze Einarbeitungszeit.“

Peter Schulz weiter: „Einhergehend mit dem steigenden Wettbewerbsdruck in Asien, sondierten wir Möglichkeiten, unter ähnlichen Bedingungen zu produzieren." Bereits drei Jahre nach Gründung der Niederlassung fing Uhlmann an, Formatteile für bestimmte

Unternehmen: Uhlmann GruppeGründung: 1948Familienbesitz: JaMitarbeiter: Mehr als 1.500 Mitarbeiter an 13 Standorten weltweitUmsatz: 255 Mio. Euro (2013)Branchen: Pharmazeutische Verpackungs industrieIn Singapur seit: 2002Funktionen in Singapur: Service- und Ver-triebsniederlassung für die Beratung bei der Projektierung neuer Anlagen, Unterstützung bei der Integration ergänzender Anlagen, Ausarbeitung passender Blisterauslegung sowie fachgerechter Service und Wartung, Produktion der Blistermaschine B 1240 und des Kartonierers C 130

Die Qualifikation sowie Motivation der Mitarbeiter vor Ort hat dazu beigetragen, dass das Unternehmen sich erfolgreich am Markt etabliert hat.

„Als Melting Pot bie-tet Singapur einen Pool an Talenten, mit denen man die gesamte Region bedienen kann“, Peter Schulz, Managing Director von Uhlmann in Singapur

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Maschinentypen in Singapur herzustellen. Die Qualität der gefertigten Teile entsprach absolut den hohen Qualitätsansprüchen der Kollegen in Deutschland. Basierend auf diesen Erfahrungen hat das Unternehmen 2006 die Produktion eines bestimmten Blis-termaschinentyps komplett nach Singapur verlagert. Zwei Jahre später folgte dann die Produktionsverlagerung eines Kartonierers, um integrierte Verpackungslinien anbieten zu können. Anfang 2014 wurde die Fertigstellung der 200sten Maschine “Made in Singapore“ gefeiert.

Es wird erwartet, dass sich die zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten bis 2015 zu einer Freihandelszone zusammenschließen – Uhl-mann würde dies enorme Vorteile bieten. Denn ein Schlüsselprinzip der ASEAN Economic Community 2015 ist der freie Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Investitionen, um einen einzigen Markt und Produktionsstandort zu etablieren. Des Wei-teren würden Unternehmen mit einer lokalen Präsenz von den Zollbefreiungen profitieren. Dies ist besonders wichtig, wenn man die Supply Chain-Vorteile der ganzen Region nutzen will.

Auch der deutsche Hauptsitz in Laupheim hat die positive Entwicklung und die Möglich-keiten der Tochtergesellschaft in Singapur aufmerksam verfolgt. „Ich habe mich sehr über die große Akzeptanz und Unterstützung gefreut“, berichtet Peter Schulz. „Wenn die Kollegen aus Deutschland sagen: Ja, die können das! Dann ist das der höchste Rit-terschlag, den man hier in Asien bekommen

kann.“ Das Unternehmen fertigt mittlerweile von Singapur aus für den weltweiten Markt.

Sprache als Schlüssel zum Erfolg Lifetime Partnership ist eines der Erfolgs-

geheimnisse von Uhlmann und die lokale Präsenz spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn eine Vertrauensbasis kann nur aufge-baut werden, wenn man sich des Öfteren sieht und vor Ort die richtigen Ansprechpart-ner hat. Peter Schulz erklärt warum: „Asiaten sind sehr beziehungsorientierte Menschen, wohingegen westlich orientierte Nationen eher abschlussorientiert sind. Beziehungsori-entierte Partnerschaften brauchen Zeit. Asiaten wollen wissen, wer vor ihnen sitzt und wem sie vertrauen können.“

„Wenn die Kollegen aus Deutschland sagen: Die kön-nen das in Singa-pur! Dann ist das der höchste Ritter-schlag.“sagt Peter Schulz, Managing Director von Uhl-mann in Singapur. Er ist seit 2002 in Singapur und hat das Standbein des Unternehmens vor Ort gegründet, aufgebaut und über die Jahre erfolgreich weiterentwickelt.

Peter Schulz

Mit Lifetime Partnership gemeinsam zum Ziel: Ein Produkt für die Region aus der Region.

„Asiaten sind be-ziehungsorientierte Menschen. Sie wol-len wissen, wer vor ihnen sitzt und wem sie vertrauen können.“Peter Schulz, Managing Director von Uhlmann in Singapur

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Um in Asien erfolgreich zu sein, muss man sich intensiv mit den verschiedenen Kulturen und Mentalitäten auseinandersetzen. Dabei ist die Sprache ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Uhlmann kann in Singapur auf einen großen Pool an lokalen Talenten zugreifen. Als Schmelztiegel von Menschen unter-schiedlicher Nationalitäten bietet Singapur dem Unternehmen die Möglichkeit, Mitarbei-ter auch auf Basis ihrer Sprachkenntnisse den verschiedenen Märkten und Schlüsselkunden zuzuordnen. „Wir haben Personal aus Malay-sia, Indonesien, China, Europa und natürlich aus Singapur. Dieses heterogene Gemisch an Mitarbeitern fördert das Verständnis für andere Kulturen und Verhaltensweisen. Davon profitieren wir enorm. Durch den Melting Pot Singapur können wir die ganze Region noch einfacher bedienen.“ Das macht den Insel-staat in Peter Schulz‘ Augen aus und lässt Uhlmann erfolgreich Geschäfte machen.

Uhlmann hat es in Singapur geschafft, aus einem kleinen Industriezweig ein florierendes Geschäft zu machen.

So kam der Ritterschlag deutscher Ingenieure schnell: Das Unternehmen feierte erst kürzlich die Fertigstellung

der 200sten Maschine “Made in Singapore“.

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Erfolg durch Marktnähe

BAUER

In den 80er Jahren hatte sich die BAUER Gruppe dazu entschieden, ihr Hauptquartier für die Region Asien in Singapur aufzubauen. Daneben ist in Singapur auch der Bereich Maschinen angesiedelt, vor allem der Vertrieb von Bohrgeräten und Spezialmaschinen sowie der dazugehörige Service. Neben den beiden Sparten Resources und Bau, ist dies das dritte Hauptgeschäftsfeld des Unternehmens. Von seinem Hauptsitz in Singapur aus, steuert die BAUER Far East Group alle regionalen Entscheidungen in Asien. Klaus Schwarz, Managing Director der BAUER Far East Group gibt dafür mehrere Gründe an: Durch seine hervorragende Lage und exzellente Infrastruktur dient Singapur als Logis-tikdrehscheibe für die gesamte Asien-Region. Singapur bietet BAUER genau die logistische Infrastruktur, die für den Vertrieb der Maschinen in die Region gebraucht wird. Die BAUER Gruppe profitiert auch von Singapurs Gesetzen zum Schutz des geistigen Eigentums und den zahlreichen Freihandelsab-kommen mit anderen asiatischen Ländern. Klaus Schwarz erläutert: „Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie Singapur wählen.“

Unternehmen: BAUER GruppeGründung: 1790Familienbesitz: JaMitarbeiter: 10.300 Mitarbeiter in 70 Ländern

Umsatz: 1,45 Mrd. Euro (2012)Branchen: Bau, Maschinen und ResourcesIn Singapur seit: 1991Funktionen in Singapur: Hauptsitz BAUER Far East Group, Vertrieb Baumaschinen

„Wir erleben eine fantastische Entwicklung, die uns beweist, dass wir hier in Singapur am richtigen Ort sind.“Klaus Schwarz, Managing Director der BAUER Far East Group

BAUER verkaufte im Stadtstaat rund doppelt so viele seiner eindrucksvollen Maschinen wie im gesamten deutschen Markt.

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Hoteltürmen und einem 340 Meter langen Dachgarten in einer Höhe von 191 Metern besteht. Während dieses Großprojektes waren mehr als 30 Maschinen von BAUER im Einsatz. „Unsere deutschen Kollegen kamen teilweise mit ganzen Delegationen, um sich dieses Projekt anzusehen“, berichtet Klaus Schwarz. „Solche Monumentalbaustellen gibt es in Europa nicht mehr.“

Spezielle Herausforderungen Beim Bau derartiger Gebäude müssen Stahl-

konstruktionen tief im Boden verankert werden. Aufgrund von Singapurs Bodenbeschaffenheit stellt dies eine große Herausforderung dar. Denn der teilweise aus hartem Granit bestehende Bo-den macht eine Bearbeitung mit herkömmlichem Baugerät kaum möglich. Genau hier kommen die Spezialgeräte von BAUER zum Einsatz.

Um den Anforderungen des wachsenden Marktes in Südostasien noch besser gerecht werden zu können, hat die BAUER Gruppe inzwischen auch einige wichtige Funktionen

Ein dynamischer Markt Für BAUER gibt es einen weiteren über-

zeugenden Grund, in Singapur aktiv zu sein: Hier ist der Markt. „Wir haben in Singapur in den vergangenen Jahren jeweils gut doppelt so viele Maschinen verkauft wie im gesamten deutschen Markt“, erklärt Klaus Schwarz.

„Wir haben in Singa-pur doppelt so viele Maschinen verkauft wie im deutschen Markt.“Klaus Schwarz, Managing Director der BAUER Far East Group

Singapur ist ein wirtschaftlich sehr sta-biles und sich schnell entwickelndes Land. Der Stadtstaat besteht aus einer Hauptinsel mit flächenmäßig nur 715 Quadratkilometern und einigen kleineren Inseln. Da Land knapp ist, ist der Regierung sehr daran gelegen, die Effizienz der Landnutzung durch langfristiges Planen zu maximieren. Die aktiven Land-planungsaktivitäten und das wirtschaftliche Wachstum des Landes haben einen dyna-mischen Markt für die Baubranche hervor-gebracht. So wurden in 2013 Bauaufträge in Höhe von rund 35,8 Millionen Singapur-Dollar vergeben – ein Zuwachs von 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.1

Es sind viele Großprojekte entstanden, wie das integrierte Resort Marina Bay Sands – ein Luxusresort, das aus drei 55-stöckigen

„Monumentalbau-stellen wie in Singapur gibt es in Europa nicht mehr.“Klaus Schwarz, Managing Director der BAUER Far East Group

1 Building and construction Authority (2013): Building and construction Activities.

Klaus Schwarz ist seit 2007 Managing Director der BAUER Far East Group. Zuvor arbeitete er bereits zwölf Jahre in Singapur. Aufgrund seiner langjährigen Arbeitserfahrung im Stadtstaat kann er mit Überzeugung sagen:

„Singapur hat enorme Vorteile und sich mit der Zeit extrem positiv entwickelt.“

Klaus SchwarzFür Asien hat BAUER die Produktlinie Value Line

entwickelt. Sie ist speziell an die Standard-Bohrtechniken

im asiatischen Raum angepasst.

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von Forschung und Entwicklung in Singapur angesiedelt. Das Unternehmen arbeitet mit der Nanyang Technological University und der National University of Singapore an ge-meinsamen Forschungsprojekten.

BAUER hat zum Beispiel die Produktlinie Value Line entwickelt, die speziell auf asia-tische Bodenverhältnisse angepasst wurde. Dieses Produkt konzentriert sich auf das Kellybohren – eine Methode, bei der eine teleskopierbare Kellystange das Drehmoment und die Vorschubkraft auf das Werkzeug überträgt. Diese spezielle Bohrmethode wird fast überall in Asien angewendet.

Die Geschichte von BAUER in Singapur ist eine Erfolgsgeschichte. Der Umsatz der BAUER Far East Group belief sich im Jahr 2003 auf 18 Millionen Euro mit einem Gewinn von ungefähr 800.000 Euro nach Steuern. Im Jahr 2013 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 150 Millionen Euro mit einem Ge-winn von sieben Millionen Euro nach Steuern. Klaus Schwarz resümiert: „Das ist eine fan-tastische Entwicklung, die uns beweist, dass wir hier in Singapur am richtigen Ort sind.“

Im BAUER-Trainingszentrum werden Gerätefahrer in hochmodernen Simulatoren ausgebildet, die die Verhältnisse

auf Asiens Großbaustellen perfekt wiedergeben können.

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Fazit

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Asien und durch den Zulauf technischen Know-hows wird die Region für Unternehmen weiter an Bedeutung gewinnen. Hier können sie Trends aufspüren, Chancen entdecken, neue Partnerschaften knüpfen und sich so Wettbewerbsvorteile sichern.

Die Erfolgsgeschichten zeigen, dass der asiatische Markt hinsichtlich wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, Demografie und Verbrauchervorlieben beobachtet werden sollte. Unternehmen, die in Asien erfolgreich sein wollen, müssen über eine hochwertige Produktion sowie Forschungs- und Entwick-lungsabteilungen verfügen – und diese auch in Asien ansiedeln. Nur so können sie den Bedürfnissen der wachsenden Mittelschicht und deren Industriekunden, von denen viele ein Standbein in Asien haben, entsprechen.

Talentförderung nach deutschem Vorbild Mit der Initiierung von Programmen zur

Anwerbung und Ausbildung ausländischer und lokaler Spezialisten fördert die singapu-rische Regierung qualifizierte Arbeitskräfte.

Dieses Engagement fruchtet: Mittelständler, die von der hohen Qualität des singapuri-schen Bildungssystems überzeugt sind, ha-ben sich zusammengetan, um Absolventen ein duales Studium in Deutschland anzubie-ten. Singapur hat zudem eine fünfte Univer-sität aufgebaut, in der alle Studenten ein du-ales Studium mit Unternehmenspartnern absolvieren. Diese Entwicklungen lassen Mittelständler einer Talentinfrastruktur ent-gegenblicken, die mit der heimischen ver-gleichbar ist.

Singapur hat sich als zuverlässiger Part- ner in der Weltwirtschaft etabliert. Die Wachs-tumsstrategien der Republik basieren auf Werten wie Vertrauen, Wissen, Konnektivität und Lebensqualität. Dies macht Singapur zu einem einzigartigen Ort für internationale Unternehmen – besonders für den deutschen Mittelstand. Kurz gesagt: Singapur ist für den Mittelstand wie eine bessere Hälfte in Asien.

Fazit Die zehn Erfolgsgeschichten zeigen: Sin-

gapur hat sich international als Ort für Innova-tion, Geschäftswachstum und hohe Lebens-qualität positioniert und bietet deutschen Unternehmen ideale Voraussetzungen für langfristigen Erfolg. Folgende Faktoren sind für den Mittelstand besonders relevant: hohe Rechtssicherheit, Zugang zu hochqualifizier-ten Arbeitskräften und Marktzutritt zur Region Asien-Pazifik. Singapur liegt als Drehkreuz in-mitten der wichtigsten Märkte Asiens. Seine Bedeutung wird weiter wachsen, da hier die wirtschaftlichen Kräfte Chinas, Indiens, der ASEAN-Staaten und global agierender Unter-nehmen zusammentreffen.

Zukunftsmarkt ASEAN Durch die verstärkte Zusammenarbeit der

südostasiatischen Ökonomien wird Singapur seine regionale Bedeutung weiter ausbauen und ist als Gründungsmitglied des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) bestrebt, die Entwicklung der Region voranzutreiben. Ab 2015 wollen die zehn Mitgliedsstaaten die ASEAN Economic Community (AEC) gründen.

Ein Prinzip der AEC 2015 ist der freie Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Investitio-nen, um in der Region einen einzigen Markt zu etablieren. Im Zuge des Freihandelsabkom-mens ACFTA will die AEC ihre Handelsschran-ken bis 2015 mehrheitlich fallen lassen. 95 Prozent der Zölle für den Warenhandel inner-halb von ASEAN sollen bis dahin abgeschafft werden. Singapur hat es schon heute ge-schafft, die Ziele der Freihandelszone zu ver-wirklichen. Zusätzlich ist Singapur dabei, ein Freihandelsabkommen mit der EU zu schlie-ßen, das Handel und Investitionen stärken soll. Dies wird die Wettbewerbsfähigkeit für europäische und deutsche Unternehmen ver-bessern, sodass sie in Singapur und der Wachstumsregion ASEAN ihr wirtschaftliches Engagement weiter ausbauen können.

Trends erkennen und Wettbewerbsvorteile sichern

Das Wachstum Asiens wird auch in Zu-kunft die globalen Handels- und Investitions-flüsse prägen. Produktions- und Dienstleis-tungskapazitäten bewegen sich Richtung

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10 Erfolgsgeschichten: Deutsche Mittelständler berichten persönlich, wie sie vom Standort Singapur profi tieren.