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Mountain Equipment Sonderheft Daune

105 Tage im Gefrierschrank – Ben Saunders und Tarka L ... · Rekord aufstellte, ehe Ben die rund 2.500 Kilometer über Eis, ebenfalls mit gezogenem Schlitten, zurücklegte. Trotz

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Mountain Equipment Sonderheft Daune

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D Ole Marius Elvestad

Auf dem Gipfel eines schneebedeckten Berges stehen und für einen Augenblick den Atem anhalten, nichts um einen herum, außer Berge

und endloser Himmel; in dieser Stille und voller Ehrfurcht fühlt man sich unbedeutend wie eine Schneeflocke.

Es ist schwer zu erklären, warum fremde und außergewöhnliche Orte immer wieder eine so große Anziehungskraft auf uns ausüben.

Vielleicht liegt es daran, dass sie uns immer wieder erden und uns vor Augen führen, dass wir nur ein kleiner Teil des großen Ganzen sind?

Mit diesem Abstand sieht man viele Dinge plötzlich ganz anders. Da ist Balsam für die Seele.

Im Großen und Ganzen bedeutet es auch Verantwortung für all unser Tun zu übernehmen. Dabei geht es nicht nur im die Qualität der Produkte, sondern

auch darum, wo sie herkommen und wie sie produziert werden. Nach fünf Jahren sind wir endlich soweit, dass wir unseren Down Codex®

abgeschlossen und vollständig präsentieren können. Es ist das umfangreichste Lieferketten-Audit seiner Art und eine

weitere „Erstbegehung“ für Mountain Equipment.

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105 Tage im Gefrierschrank – Ben Saunders und Tarka L’Herpiniere vollenden Captain Scott’s epische Antarktisreise.

D Tarka L’Herpiniere

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“Die Antarktis hat mich so viel Demut gelehrt, dass ich nicht weiß, ob ich es jemals in Worte fassen kann.”

Zu einer Zeit, in der schon mehr als 3000 Menschen auf dem Mount Everest waren und bereits ein Dutzend auf dem Mond, ist man schnell daran zu sagen, dass die Zeiten des Entdeckergeistes schon lange vorbei sind. Umso unglaublicher, dass eines der größten ikonischen Abenteuer bis Februar 2014 unvollendet war.

Die britischen Abenteurer Ben Saunders und Tarka L’Herpiniere waren die ersten, die Captain Scott’s vom Unglück verfolgte Expedition von der Küste der Antarktis bis zum Südpol und zurück vollendeten. Der britische Marineoffizier Captain Robert Falcon Scott machte sich 1910 auf den Weg zum Südpol. Sein fünfköpfiges

Team erreichte am 17. Januar 1912 das Ziel, doch leider zu spät. 35 Tage zuvor hatten dort bereits der Norweger Roald Amundsen und sein Team die norwegische Flagge gehisst. Auf dem Rückweg, im Jahr 1913, kamen Scott und sein Team ums Leben. Die schlechtesten Wetterbedingungen seit Beginn der Wetteraufzeichnung, Unterernährung und Krankheit wurden ihnen zum Verhängnis. Scott setzte bei der Wahl seiner Transportmittel zuerst auf eine Strategie aus Hunde- und Motorschlitten sowie Ponys, ehe er sich für das Man-Hauling entschied. Ben entschied sich von vornherein für das Man-Hauling. Bemerkenswert, dass Scott damals einen über 100 Jahre währenden

Rekord aufstellte, ehe Ben die rund 2.500 Kilometer über Eis, ebenfalls mit gezogenem Schlitten, zurücklegte.Trotz des verlorenen Wettrennens um die Erstbegehung, quer durch den kältesten, windigsten und unwirtlichsten Kontinent der Welt, wurden Scott und sein heldenhaftes Expeditions-Team ein einflussreicher Teil der britischen Geschichte. Mut und Tapferkeit trotz völliger Ermüdung und absoluter Hoffnungslosigkeit wird in vielen Schulen heute noch gelehrt.

Diese Geschichte hat Ben Saunders sein Leben lang fasziniert und inspiriert. „Es herrscht ein Irrglaube, dass alles schon entdeckt und erstbegangen wurde. Nur

hat Scott die Latte damals schon so hoch gelegt, dass bisher niemand auch nur ansatzweise an die 2.500 Kilometer Ein-Mann-Reise gekommen ist. Vor gut 100 Jahren hat er sich auf den Weg gemacht, den Südpol zu erkunden, ohne zu wissen, was ihn dort erwartet. Zu dieser Zeit haben wir bereits mehr über den Mond gewusst.

Diese unvollendete Herausforderung fesselt mich schon seit über einem Jahrzehnt und lässt mich nicht in Ruhe. Der Start unserer dreimonatigen Expedition letztes Jahr im Oktober, zusammen mit meinem Kumpel Tarka, war der Höhepunkt von fast zehn Jahren Planung, Träumen und Training.

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Ich habe schon viele Expeditionen in der Arktis geführt, aber keine von ihnen hat mich auf diese schonungslose Belastungsprobe vorbereitet. Temperaturen unter -50°C, brutaler Windchill und Schlitten die mehr als 200 Kilo gewogen haben – jeder einzelne Schritt der fast 2.900 Kilometer war hart erkämpft.

Draußen in der antarktischen Wildnis ist man sich seiner eigenen Wärme bewusst, man muss sie hüten und schützen. Manchmal habe ich mir vorgestellt, wie wären zwei winzige, rot glühende Stecknadeln, die sich

zentimeterweise durch das das riesige, klirrend kalte Blau vorwärts kämpfen.

Sich immer am Rand des gerade noch Machbaren zu bewegen ist für mich zu einer Art Sucht geworden.Polarexpeditionen verschlingen jeden Penny, den ich verdiene und zerstören jegliche zwischenmenschliche Beziehung. Aber es geht darum, es zu versuchen, es zu erfahren und darum zu kämpfen. Unser Leben ist so viel sicherer und komfortabler als jemals zuvor und ich kann absolut verstehen, dass man heutzutage keinerlei Drang verspürt, diese Komfortzone zu verlassen. Aber

ich habe eines in den vergangenen 12 Jahren, als ich verdammt schwere Sachen durch verdammt kalte Gegenden geschleppt habe, gelernt: Wahre Größe entsteht durch Misserfolge und Herausforderungen. Von dieser Lektion können wir alle nur lernen und profitieren.

Es schadet niemanden ab und zu seine Komfortzone zu verlassen und Neuland zu betreten – hin zu etwas Unbekanntem. Das sind für mich die Sahnestücke im Leben. Meiner Meinung nach muss man seine Komfortzone verlassen, um wirklich wichtige Dinge

im Leben zu lernen und Veränderungen herbeizuführen.

Die Reise war unvorstellbar schwierig und es gab Tage, da habe ich mir gewünscht, ich würde mir ein Bein brechen, nur damit ich mit intaktem Ego nach Hause fliegen könnte. Aber es sind die kleinen Momente, die einen immer wieder antreiben und weitergehen lassen, die Intensität des Erlebten, das Ausmaß des Ganzen und die Schönheit der echten Wildnis. Irgendwo zu sein, wo es nichts vom Menschen Geschaffenes gibt, ist schon etwas sehr Besonderes.

“Nur Du alleine entscheidest, wie weit

Du gehst und wie leistungsfähig Du bist.”

Das Motto der Expedition lautete “Ambulatio Memoranda” – eine Reise für die Erinnerung. Zweifelsohne kann ich behaupten, dass ich die 105 Tage und Nächte in der Antarktis nie vergessen werde. Diese bedeutenden und mächtigen Eindrücke haben mich tief geprägt. Ich hoffe inständig, dass ich damit auch die Vorstellungskraft derer erreiche, die immer wieder an fremden und außergewöhnlichen Orten nach dem Besonderen suchen. Was die ursprüngliche Scott Expedition erreicht hat war unglaublich. Sogar mehr als 100 Jahre später, mit so viel mehr Erfahrung, Wissen und dem neuesten Stand der

Technik, brachte uns die Expedition an die Grenze des menschlich Möglichen.

Abschließend möchte ich Euch diese kleine Anekdote nicht vorenthalten: Über meinem Schreibtisch hängt ein altes Schulzeugnis, das ich mit 13 Jahren bekam. Darin schreibt meine damalige Lehrerin: „Ben mangelt es an Elan, um jemals etwas Erstrebenswertes zu erreichen“. Was ich daraus gelernt habe? Dass niemand sonst beurteilen kann, was man erreichen kann und was nicht. Du selbst bist der einzige, der bestimmt, wie weit es gehen soll und wie leistungsfähig Du bist”.

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“Gelegentlich entscheidet das richtige Material über Leben und Tod. Und jeden Tag macht

es den entscheidenden Unterschied zwischen bequem und miserabel”.

Everest Schlafsack Der Daunenschlafsack ist das Ergebnis jahrzehntelanger

Tests und Erfahrungen auf Expeditionen zu allen 8000ern und zu beiden Polen. Die komplexe

Kammerkonstruktion, hochwertige Daune und der Expeditionsschnitt machen den Schlafsack zur besten

Wahl für kalte und unwirtliche Regionen.

Gasherbrum Jacket Mit nur 785g ist sie eine leichte Daunenjacke für

höchste Ansprüche. Beste Daune, ein sehr leichtes Außenmaterial und eine hervorragende Passform und

Kammerkonstruktion. Die ideale Ausrüstung für ambitionierte Expeditionen.

Ben Saunders hat auf seiner Polarexpedition den Mountain Equipment Everest Daunenschlafsack und die Gasherbrum Daunenjacke verwendet. Bereits seit über 15 Jahren verlässt er sich bei seinen Expeditionen auf Ausrüstung und Bekleidung von Mountain Equipment.

In den vergangen fünf Jahren hat er uns zudem beim Testen und bei der Weiterentwicklung unserer Produkte unterstützt.

Ben Saunders Ausrüstungsliste

Seit 2009 arbeiten wir intensiv an unserem Down Codex®. Damals haben wir fünf Richtlinien für unsere Daunenlieferanten festgelegt, die den Tier- und Umweltschutz sowie ethische Aspekte umfassen.

Der Down Codex® ist mehr als nur ein standardisierter Audit: Er unterstützt uns ganzheitlich dabei, bessere und vor allem faire Daunenprodukte herzustellen.

Wir wollen uns nicht auf schriftliche Garantieerklärungen und Selbstzertifizierungen von Zulieferern verlassen. Wir wollen, dass jede Daunenquelle durch unabhängige Dritte kontrolliert, geprüft und bewertet wird. Dazu gehören Besuche vor Ort, persönliche Gespräche mit Mitarbeitern und die Kontrolle von Papieren. Nur so können wir eine verlässliche Kontrollkette und damit eine transparente Lieferkette aufbauen. Jeder Lieferant, der mit Mountain Equipment zusammenarbeiten möchte, muss die Richtlinien des Down Codex® akzeptieren und uns Zutritt zu seinen Produktionsstätten gewähren, um am Ende den gesamten Prozess auditieren zu lassen – von der Weiterverarbeitung zum Schlachthaus, vom Schlachthaus zu den Farmen.

Die Audits werden in unserem Auftrag vom internationalen Daunen- und Federnlabor (IDFL) durchgeführt, einem

unabhängigen, weltweit etablierten Test-und Auditierungslabor. Mountain Equipment hat von Anfang an mit dem IDFL zusammengearbeitet, um den Auditierungsstandard festzulegen.

Audits finden mindestens alle drei Jahre statt, die Ergebnisse werden dann allgemein veröffentlicht. Sie zeigen unter anderem eine Einschätzung des Risikolevels sowie einen

Tierschutz- und Qualitätsreport zur Daune, der für jede Daunencharge individuell erstellt wird.

Sollte ein Lieferant oder ein Teil der Lieferkette den Richtlinien des Audit nicht

genügen, so hat er sechs Monate Zeit, korrigierende Maßnahmen zu ergreifen, bevor eine weitere Auditierung durchgeführt wird. Wenn das Risikolevel bis dahin nicht deutlich gesunken ist, werden wir mit dem Zulieferer nicht

weiter zusammenarbeiten.

Jedes Down Codex® zertifizierte Produkt trägt einen individuellen 12-stelligen Code,

der auf einem eingenähten Label zu finden ist. Gibt man diesen Code auf unserer Down Codex

Website ein, erhält man den Tierschutz-und Qualitätsreport des IDFL für das jeweilige Produkt. So kann sich jeder Kunde vor dem Kauf ausführlich über die Herkunft und Qualität der Daune erkundigen. www.thedowncodex.com

Mountain Equipment Down Codex®

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Mountain Equipment hat in der 50-jährigen Unternehmensgeschichte immer schon sehr viel Zeit und Aufwand in die Gewinnung qualitativ hochwertiger Daune für Schlafsäcke und Bekleidung investiert. In den vergangenen fünf Jahren rückten weitere Aspekte in den Fokus: Ethische, umweltschonende und tierfreundliche Faktoren müssen bei der Daunengewinnung berücksichtigt werden.

Bei der Daunengewinnung besteht das Risiko von Lebendrupf, Zwangsmästung und nicht artgerechter Tierhaltung. Wir haben Daune schon immer wegen ihrer Funktion und nicht aus modischen Gründen verwendet: Unsere Produkte sind in erster Linie für den Einsatz unter extremen Bedingungen gemacht. Da es noch keine wirkliche Alternative zur Daune gibt, mussten wir sicherstellen, dass unsere Daune aus absolut unbedenklichen Quellen stammt.

Somit riefen wir 2009 ein Projekt ins Leben, das heute unter dem Namen Down Codex® bekannt ist. Wir dachten, wir kennen unsere Daunenlieferkette genau, konnten dies aber nicht aufzeigen. Wir wussten, dass Lebendrupf und Zwangsmästung absolut nicht akzeptabel sind. Darüber hinaus wussten wir jedoch kaum etwas über weitere Tierschutz Aspekte, die mit der Wasservogel-Zucht zusammenhängen. Was wir sicher wussten, ist, dass es keine akzeptable Alternative an Kunstfaser-Produkten gab; von daher wollten wir unbedingt weiterhin hochwertige Daunenbekleidung und Daunenschlafsäcke herstellen.

Zunächst muss gesagt werden, dass der Down Codex® damit begann, unsere Vermutungen über unsere Daunen-Zulieferer zu überprüfen. Wir starteten mit Inspektionen vor Ort, Besuchen auf Schlachthöfen und Farmen, bei Zulieferern und Weiterverarbeitungsbetrieben. Wir führten Gespräche mit Mitarbeitern, machten Fotos und sahen offizielle Dokumente ein. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keinen komplexen Auditierungsstandard und keine bewährte Untersuchungsmethode. Wir lernten permanent dazu und so entwickelte sich unsere Herangehensweise basierend auf unseren Erfahrungen. Wir mussten sie immer wieder anpassen und erweitern. Nur sehr wenige andere Marken, wenn überhaupt, hatten zuvor so etwas gemacht. Es gab keinen Maßstab als Orientierung und keine Richtlinien, denen wir folgen konnten.

Auch das unabhängige IDFL, die Experten in Bezug auf Daunenqualität sind und die wir als Kontrollorgan vor Ort beauftragt haben, hatte wenig Erfahrung mit der Überprüfung

von Daunenlieferketten, die über den Großhändler hinausgehen. Aber sie wollten unbedingt mit uns zusammenarbeiten und hatten äußerst wichtige Beziehungen und Kontakte, um eine vertrauenswürdige Basis mit unseren Zulieferern zu schaffen. Aufgrund der Tatsache, dass wir so viel von ihnen wissen wollen, waren diese anfangs etwas misstrauisch.

Seit dem ersten Audit im Jahr 2010 führen wir jährlich weitere Audits in China und Taiwan, in der Ukraine und zuletzt auch in Russland und Deutschland durch. Dabei haben sich die Inhalte und die Methoden des Audits stetig weiterentwickelt. Wir haben viel gelernt und wir haben auch dazu beigetragen, einen Industriezweig zu dokumentieren und zu beleuchten, der bis 2009 völlig im Dunkeln lag und gerne auch im Verborgenen geblieben wäre. Zudem haben wir schrittweise Rahmenbedingungen für Audits etabliert, die auch schon das Interesse anderer internationaler Outdoorfirmen geweckt haben.

Nach fünf Jahren sind wir endlich so weit, dass all unsere Daunenprodukte mindestens einmal auditiert wurden. Einzelne Produkte, die wir nicht bei der Down Codex® Auditierung berücksichtigen konnten, werden eingestellt. Wir haben die Anzahl unsere Zulieferer reduziert und uns auch auf Grund von nicht bestandenen Audits von Zulieferern getrennt. Wir arbeiten bereits an einem neuen, verbesserten und strengeren Überprüfungs-System, das 2015 getestet werden soll.

Das Projekt war von Anfang an mehr eine Reise, als ein Ziel. Es ist ein sich konstant weiterentwickelnder Prozess. Zusammen mit unseren Zulieferern und dem IDFL versuchen wir die Risiken einer komplexen und sich stetig verändernden Lieferkette zu verstehen und zu bewältigen.

Der Down Codex® wird womöglich nie hieb- und stichfeste Garantien leisten können. Was er jedoch erreicht, ist Klarheit und neue Wege der Informationsbeschaffung und

-verteilung. Indem wir uns mit den Bedenken unserer Kunden auseinandergesetzt und diese an unsere Zulieferer reflektiert haben, konnten wir das Bewusstsein bei Farmen, Schlachthöfen und Verarbeitungsbetrieben steigern und Erwartungen klären. In diesem Sinne sind wir nun am Ende der ersten Phase. Einen Prozess stetig weiter zu entwickeln und zu verbessern ist effizienter, als immer nur Pionierarbeit zu leisten. Dennoch betrachten wir den Down Codex® als weitere

„Erstbegehung“ für Mountain Equipment.

Eine weitere Erstbegehung für Mountain Equipment Wie ein

Audit abläuftRichard Talbot, Leiter Produktmanagement bei Mountain Equipment, war von Anfang

an in das Down Codex® Projekt involviert und hat es maßgeblich vorangetrieben.

Gemeinsam mit dem Internationalen Daunen- und Federnlabor (IDFL) haben wir ein System zur Überprüfung unserer Daunenlieferkette entwickelt. Für das IDFL haben wir uns aus drei Gründen entschieden:

1. Dort sitzen Experten für die Daunengewinnung in unserer Branche. Es ist auch im Interesse des IDFL, den gesamten Prozess der Daunengewinnung offen und transparent zu gestalten.

2. Das IDFL ist von Daunenproduzenten und Daunenabnehmern unabhängig und hat kein Interesse daran, eine der Parteien im gesamten Prozess zu bevorzugen oder zu schützen.

3. Das IDFL hat Niederlassungen in Europa, in den USA und in China. Ein zentraler Aspekt ist die Tatsache, dass das IDFL auch einheimische Mitarbeiter in China beschäftigt, die wesentlich dazu beigetragen haben, Zugang zu den chinesischen Farmen zu erhalten.

Für jede Untersuchung zieht das IDFL den Down Codex® heran und überprüft diesen Punkt für Punkt hinsichtlich der Einhaltung durch den entsprechenden Daunen-Anbieter. Die jeweils erste

Überprüfung erfordert ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen Mountain Equipment, IDFL und dem Lieferanten. Daune wird häufig über mehrere Zwischenhändler an die Daunenabnehmer geliefert. Gegenseitiges Vertrauen ist der Schlüssel zu einem effektiven Audit. Nur dadurch gelingt es bei der Überprüfung, den Weg der Daune über die Zwischenhändler bis hin zu jeder einzelnen Farm, die die Enten und Gänse aufziehen, zurückzuverfolgen.

Sollte ein Anbieter das Audit nicht besteht, werden die Ergebnisse diskutiert und ein Plan aufgestellt,

um korrigierend zu handeln. Wenn keine Korrekturen oder Veränderungen erfolgen,

wird die Zusammenarbeit mit dem Anbieter beendet. Wenn die Auditierung

aus irgendeinem Grund für das IDFL nicht möglich ist oder der Anbieter den Zugang zu den Farmen nicht gestattet, wird auch hier die Zusammenarbeit beendet. Grundsätzlich ist es notwendig,

dass wir andere Daunen-Anbieter finden, deren Daune unseren strengen

Qualitätsvorstellungen entspricht, bevor wir den Lieferanten wechseln können. Dieser

Prozess wird ohne Verzögerung in Gang gesetzt. Unser Ziel ist es, innerhalb von sechs Monaten einen

neuen Anbieter gefunden zu haben.

Da es nicht möglich ist, alles von einem Tag auf den anderen zu ändern, haben wir in den vergangenen fünf Jahren sehr hart und zielführend daran gearbeitet, die gesamte Lieferkette zu erfassen, damit wir Verbesserungen schrittweise initiieren können.

Mit dem Down Codex® liefern wir das umfangreichste und transparenteste Auditierungssystem für eine ethisch korrekt gewonnene, nachvollziehbare und transparente Daunenlieferkette - und zwar als erstes Unternehmen in der Outdoor-Branche weltweit.

“Was er erreicht hat, ist Klarheit und neue Wege der

Informationbeschaffung und deren Verteilung”

Mountain Equipment Down Codex®Mountain Equipment Down Codex®

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Charlotte Gild, Mitglied des DAV Expedkaders 2011-2013 und jetzt Mountain Equipment Pro Partner, über ein Naturprodukt, auf das sie niemals verzichten könnte.

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Stufe 1: Regeln & Richtlinien

Mountain Equipment verwendet weiterhin ausschließlich Daune höchster Qualität. Die Daune wird von verschiedenen Quellen auf der ganzen Welt bezogen.

Die verwendete Daune ist ein reines Nebenprodukt der Nahrungsmittelproduktion und wird nur gewonnen, nachdem die Tiere auf ethisch korrekte Weise getötet wurden.

Lebendrupf und Mauserrupf sind absolut ausgeschlossen. Die Tiere werden nicht zwangsgemästet.

Die Tiere leben unter artgerechten Bedingungen. Sie haben genug Platz, sich frei in natürlicher Umgebung zu bewegen und Unterschlupf zu finden. Sie haben Zugang zu frischem Wasser und natürlicher Nahrung. Die Anzahl von Tieren pro Quadratmeter liegt unter der empfohlenen maximalen Anzahl.

Jede Daunencharge, die wir verwenden, wird hinsichtlich Sauberkeit, Zusammensetzung und Fill Power getestet. Das IDFL erbringt diesen Service für Mountain Equipment. Alle Angaben zur Fill Power werden nach der IDFB Lorch Zylinder Methode ermittelt.

Stufe 2: Kommunikation an unsere Lieferanten

Diese Vorgaben wurden an unsere Lieferanten kommuniziert. Um langfristig mit uns zusammenzuarbeiten, müssen sie

sich damit einverstanden erklären und die Richtlinien strikt einhalten.

Stufe 3: Audit & Nachverfolgung

Wir haben einen Auditierungsprozess entwickelt, der von einem unabhängigen Institut durchgeführt wird. Dabei wird die Einhaltung und Umsetzung unserer Richtlinien auf allen Stufen der Lieferkette überprüft.

Mit dem Audit streben wir eine vollständig transparente und nachvollziehbare Daunen-Gewinnung an. Dazu gehören die Überprüfung der Großhändler, Sortierbetriebe, Schlachthöfe und auch der Farmen, wo die Tiere großgezogen werden.

Anhand dieser Informationen ist es möglich, jede Daunencharge bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen. Fast alle unsere Daunenprodukte sind mit einem 12-stelligen Zahlencode versehen. Durch Eingabe des Codes auf unserer Down Codex® Website können unsere Kunden die Herkunft der Daune aus ihrem Schlafsack, ihrer Jacke, Hose oder ihren Handschuhen nachverfolgen und erhalten weitere Informationen zum Produkt. www.thedowncodex.com

Die drei Stufen des Down Codex®

Mountain Equipment Down Codex®

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Ich muss gestehen, ich nehme nicht nur auf Wintertouren eine Daunenjacke mit, sondern auch im Sommer beim Felsklettern. Ich finde das einfach praktisch, vor allem beim Sichern. Es ist einfach so gemütlich und warm, da stecke ich gerne die Frotzeleien meiner Freunde ein, z.B. Sätze wie „Charlie geht nie ohne Daunenjacke aus dem Haus“ – mein Gott, das juckt mich nicht.

Im Sommer ist eine warme Jacke natürlich purer Luxus, aber im Winter ist eine gute Daunenjacke und ein Daunenschlafsack mit kleinem Packmaß und geringem

Gewicht einfach unverzichtbar. Gerade in anspruchsvollen Routen, wenn ein Biwak dazu gehört und vor allem natürlich für mich, da ich ja sehr kälteempfindlich bin und schnell friere.

Wahrscheinlich werden die Kälte und ich nie gute Freunde, aber ich liebe das Winterbergsteigen, von daher muss ich damit zurechtkommen. Gute Isolierung ist auf jeden Fall unerlässlich.

Bei den wesentlichen Kriterien wie Wärme, Gewicht und Packmaß muss man immer Kompromisse machen. Auf langen Touren in den

Alpen habe ich immer mein Sigma Jacket dabei, das ist einfach die beste Wahl. Auf Expeditionen ist das K7 Jacket unentbehrlich, die hält mich immer warm. Wenn ich in den Bergen unterwegs bin, fühle ich mich mit Daunenjacke im Rucksack einfach ein bisschen sicherer.

Da ich sehr viele Daunenprodukte besitze, gibt es mir ein gutes Gewissen, dass sie von Mountain Equipment sind. Durch den Down Codex® kann ich mir sicher sein, dass die Daune ethisch korrekt gewonnen wurde. Nicht umsonst ist der Down Codex® weltweit ein

fundierter, bekannter und sehr strenger Audit.

Für mich ist die alpinistische Königsdisziplin das Winterbergsteigen oder besser gesagt die großen Eiswände.

Ich träume zum Beispiel noch von den Grandes Jorasses, der Dru und dem Matterhorn, aber die sind noch in weiter Ferne. Aber umso mehr Erfahrungen ich sammele, desto näher rücken sie.

Dieses Jahr fühlt sich gut an und ich habe mir viel vorgenommen!

Kälte lieben lernen “Für ein Biwak in harten Routen ist ein kleines Packmaß und geringes Gewicht unverzichtbar.”

D Barbara V

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Ulrich V

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örte Pietron

D D

örte Pietron

Page 10: 105 Tage im Gefrierschrank – Ben Saunders und Tarka L ... · Rekord aufstellte, ehe Ben die rund 2.500 Kilometer über Eis, ebenfalls mit gezogenem Schlitten, zurücklegte. Trotz

Das K7 Jacket – ultimative Isolation für hochgesteckte Ziele.Mit weit unter einem Kilo Gesamtgewicht, eignet sich das K7 Jacket optimal für Polar-und Bergexpeditionen. Gefüllt ist sie

mit hochwertigster Daune, als Obermaterial verwenden wir unser stark wasserabweisendes und winddichtes Drilite® Material. Die Boxkammer-Konstruktion der Jacke hält die Daune in Position und vor allem den Körper zuverlässig warm. Zwei große

Außentaschen, eine Innentasche für Flaschen sowie eine Sicherheitstasche innen bieten viel Stauraum. Mit den verstellbaren Ärmelbündchen und dem zweiteiligen Gummizug am Bund kann man sich jedem kalten Sturm entgegenstellen.

Mountain Equipment Down Codex®

DAMEN SIGMA JACKET

HERREN & DAMEN XERO HOODED JACKET

HERREN GASHERBRUM JACKET

HERREN VEGA JACKETWELTWEIT BEWÄHRT

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40 YEARS OF EXPERIENCE DISTILLED

INTO ONE JACKET

Wir haben die Jacke nicht Annapurna genannt, weil es ein inspirierender und schöner Achttausender im Himalaya ist. Wir haben die erste Jacke für Don Whillans gemacht, der 1970 zusammen mit Dougal Haston die Annapurna Südwand erstbegangen hat. Statistisch gesehen ist es immer noch der gefährlichste Achttausender. Vor allem die Begehung über

die Südwand wird von vielen als die Schwierigste überhaupt angesehen.

Mountain Equipment Down Codex®

DAMEN CHO OYU JACKET

DAMEN LIGHTLINE LONG JACKET

HERREN & DAMEN LIGHTLINE PANT

HERREN & DAMEN LIGHTLINE JACKET40 JAHRE

REINSTE ERFAHRUNG

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Wir lassen uns von unseren eigenen Erfahrungen in den Bergen inspirieren, nicht von den Trends auf der Straße. Deshalb verwenden wir wasserdichte Daune nur in Produkten, in denen es auch wirklich Sinn macht. Nämlich in unseren dünnen und leichten Jacken, die man auf Touren und in Klimazonen trägt, wo es oftmals feucht ist und

regnen kann. In diesen Jacken spiegeln sich alle Erfahrungen bezüglich Konstruktion, innovativer Materialien und wasserdichter Daune wieder, die wir in den vergangenen 40 Jahren gesammelt haben.

Mountain Equipment Down Codex®

NEU HERREN & DAMEN MAZENO JACKET

HERREN & DAMEN ARETE HOODED JACKET

HERREN & DAMEN LUMIN JACKET

HERREN & DAMEN ARETE JACKET

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“Als wir nachts in unseren Schlafsäcken lagen, war es so stürmisch, dass wir uns anschreien mussten, um uns zu unterhalten. Ich konnte fast nicht schlafen, nicht mal mit Ohropax. Der Wind der gegen unser Zelt, unsere Schlitten und die Abspannseile peitschte macht so einen Lärm, als würde jemand direkt neben meinem Kopf ein

Motorrad aufheulen lassen.

Auch am Morgen herrschten noch dieselben Bedingungen und leider war ich an der Reihe aus dem Zelt zu gucken, um zu entscheiden, ob wir weiterziehen können oder nicht. Ich konnte weder den Horizont noch Kontraste

erkennen. Alles weiß, der totale Whiteout.”

Ben Saunders vertraute auf seiner historischen Expedition

– die längste autarke Ein-Mann-Reise der Geschichte –

auf den Mountain Equipment Everest Daunenschlafsack.

www.mountain-equipment.co.uk  mtnequipment   @mtnequipment