24
1 11. | 12 April 2015 Philharmonie im Albertinum 11. Konzert

11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

  • Upload
    lammien

  • View
    215

  • Download
    3

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

1

11. | 12 April 2015

Philharmonie imAlbertinum

11. Konzert

Page 2: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

2

So 26. April 2015 | 18.00 UhrKreuzkirche

Sebastian Weigle | Dirigent

L‘UBA ORGONÁŠOVÁ . Marina Prudenskaya . Christian Elsner . RENÉ PAPE . MDR RUNDFUNKCHOR

»MISSA SOLEMNIS«Ludwig van Beethoven

Page 3: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

1

»…EIN MANN AM VORABEND DES RUHMES.« – Diaghilew über Strawinsky

Dmitri Kitajenko | DirigentXavier de Maistre | Harfe

Philharmonie im AlbertinumLichthof

11. Konzert

A P R I L2015

11SAMSTAG

19.30

12SONNTAG

19.30SERGEJ PROKOFJEW (1891 – 1953)

Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 44

Moderato

Andante

Allegro agitato

Andante mosso

REINHOLD GLIÈRE (1875 – 1956)

Konzert für Harfe und Orchester Es-Dur op. 74

Allegro moderato

Thema mit Variationen

Allegro giocoso

P A U S E

IGOR STRAWINSKY (1882 – 1971)

»Der Feuervogel« – Ballett-Suite (Fassung 1919)

Introduktion

Der Feuervogel und sein Tanz

Reigen der Prinzessinnen

Höllentanz des Königs Kastcheï

Wiegenlied

Finale

Page 4: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

2

Zwischen Tradition und ModerneTendenzen russischer Musik im frühen 20. Jahrhundert

Sergej Prokofjew: Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 44

1927: Sergej Prokofjew wohnt in Paris, kehrt aber in die Sowjet- union für eine Konzertreise zurück. Das Unternehmen ist heikel, denn es hat sich herumgesprochen, dass Querdenker in Arbeitslager abgezogen werden. Das politische Klima ist angstgeschwängert. Dennoch verläuft die Reise für Prokofjew reibungslos. Er möchte gern wiederkommen und fährt erleichtert nach Paris zurück, wo er sich unter anderem der Bearbeitung seiner Oper »Der Spieler« widmet, die er schon 1917 begonnen hatte, für die es aber im Revolutionsjahr (und danach) keine Chance auf eine Aufführung gab. Nicht in Russland!

1928: Prokofjew ist in Reiselaune. Es zieht ihn in den Süden Frankreichs, nach Monte Carlo. Er ist begeistert von neuer Technik und kauft sich, kaum dass es ihm finanziell besser geht, ein nagelneues Auto. Da er gern Gesellschaft hat, überredet er Freunde zur Mitfahrt – auch wenn die nicht immer wollen. Denn Prokofjews wilder Fahrstil ist berüchtigt. Zu seinen Mitfahrern zählt auch der russische Komponist Nicolas Nabokov, der später berichten wird: »Diese Fahrten waren immer sehr lang, weil die Tage ausschließlich damit verbracht wurden, Gerichte zu bestellen, sie auf zu essen und dann zu verdauen, teils aber auch, weil die Prokofjews sich stündlich bis zu Tränen darüber stritten, was man als nächstes tun sollte. Während Lina Iwanowna in jedem Dorf halten wollte, um jede Kathedrale, jedes Schloss und jedes Museum zu besichtigen, strebte ihr Mann von einem Dreisterne-Restaurant zum nächsten […] Prokofjew interessierte sich absolut nicht für Museen, Schlösser und Kathedralen […] aber wenn er eine große, fantastisch ausgestattete Speisekarte vor sich hatte, belebte sich seine Miene.«

Page 5: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

3

Die Zeit zwischen den Ausflügen und den Treffen mit seinen Freunden nutzt Prokofjew, um seine dritte Sinfonie zu beenden. Große Teile dieses Werkes sind in Anlehnung an den »Feurigen Engel« entstanden, der Oper nach dem gleichnamigen Roman von Valery Brjussow, an der Prokofjew bereits seit 1919 arbeitete und die partout niemand aufführen wollte (die Premiere erfolgte erst posthum 1954). Diese dritte Sinfonie ist bis heute kein Liebling des Repertoires, anders als die »klassische« Erste oder seine Fünfte. Dabei ist sie ein Meisterwerk, sehr komplex instrumentiert und mit überraschend unterschiedlicher Gewichtung der beiden Ecksätze: ein langer erster Satz und ein Finale, das noch nicht einmal halb so lang ist. Hauptthema des Moderato-Eingangssatzes ist ein Leitmotiv aus dem »Feurigen Engel«. Unverzüglich geht’s los, bevor sich der erste Tumult legt. Prokofjew verwendet Motive des Ritters Rupprecht, dem männlichen Protagonisten aus der Oper, der sich in eine junge Frau namens Renata verliebt und für sie in ein Duell mit dem »Feurigen

Page 6: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

4

Ritter« zieht. In der Durch-führung werden die großen Kontraste deutlich, eine unge-heure Klangwucht entsteht, die sich bis zu einer grotesken Marschmusik steigert. Wenn dann der Abschnitt vom Be-ginn wieder aufgegriffen wird, kehrt die lyrische, kontemplative Stimmung zurück. Der zweite Satz wirkt wie eine Montage aus winzigen Fragmenten, das anschließende »Allegro agitato« entpuppt sich als Perpetuum mobile, als ein Konstrukt aus Irrlichtern, nur an einer Stelle

unterbrochen durch einen lyrischen Monolog (an Renata aus der Oper angelehnt). Hier treten die Dissonanzen, mit denen Prokofjew arbeitet, am deutlichsten hervor. Das Finale erinnert dann wieder an den Eingangssatz, bestehend aus größeren Blöcken, eingefärbt in dunkle Farben mit fast apokalyptischer Ausrichtung – ein Vorbote elementarer Erschütterungen? Bevor Prokofjew nach der Fertigstellung seiner Dritten wie geplant ein weiteres Mal in die Sowjetunion reist, notiert er über dieses Werk: »Mir scheint, dass es mir in dieser Sinfonie gelungen ist, meine musikalische Sprache zu vertiefen.«

SERGEJ PROKOFJEW

geb. 23. April 1891 (11. April 1891), Gut Sonzowka bei Bachmutgest. 05. März 1953, Moskau

Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 44

Entstehung: 1928

Uraufführung: 17. Mai 1929 durch das Orchestre symphonique de Paris unter Pierre Monteux in Paris

Spieldauer: ca. 35 Minuten

Orchesterbesetzung:2 FlötePiccoloflöte2 OboenEnglischhorn2 KlarinettenBassklarinette2 FagotteKontrafagott

4 Hörner3 Trompeten3 PosaunenTubaPaukenSchlagwerk2 Harfen

Page 7: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

5

Reinhold Glière: Konzert für Harfe und Orchester Es-Dur op. 74

Einer von Sergej Prokofjews Lehrern hieß: Reinhold Glière. Er lehrte ab 1920 Komposition am Moskauer Konservatorium, nachdem er zuvor bereits sechs Jahre das Konservatorium von Kiew geleitet hatte. Glière (dessen Name in der Geburtsurkunde mit Reinhold Ernest Glier angegeben ist) zählt zur Generation von Rachmaninow und Skriabin, doch blieb er bis heute in ihrem Schatten. Vielleicht weil er sich zu sehr für die Fortsetzung der von Borodin und Rimsky-Korsakow gepflegten russischen nationalen Schule eingesetzt hat? Vielleicht weil sein Stil so melodisch, so lyrisch ist und damit zu wenig fortschrittlich? Vielleicht weil er sich mit dem sowjetischen System zu sehr arrangiert hatte? Werktitel wie »Völkerfreundschaft« und »25 Jahre Rote Armee« oder die Kantate »Ruhm der Sowjetarmee«

Page 8: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

6

legen den Verdacht zumindest nahe. Je dreimal erhielt Glière den Lenin-Orden sowie den Stalin-Preis. Drei Sinfonien, Kammermusik, Werke für Blasorchester (sein Vater war Instrumentenbauer) und mehrere Solokonzerte bil-den die Schwerpunkte seines Werkkataloges. Aus dem Jahr 1938 stammt das dreisätzige Konzert für Harfe und Orchester. Glaubt man einer Internet-Umfrage aus dem Jahr 2008, so handelt es sich bei diesem Werk um das beliebteste Harfen-

konzert des gesamten Repertoires. Einer der Gründe für diese Popularität dürfte sein, dass Glière auch hier eine volkstümlich-eingängige Musiksprache bevorzugt – ganz anders als etwa Dmitri Schostakowitsch zur gleichen Zeit, dessen Musik so rigoros anders, so progressiv und aufrührerisch ausgerichtet ist, dass sie ihm ständig Ärger mit den Offiziellen des Stalin-Regimes beschert. Nicht so bei Glière. Schon die volltönenden Akkorde zu Beginn und das breit angelegte erste Thema lassen erahnen, dass er sich eher als Hüter des russischen Erbes gesehen hat und nicht als Motor einer avant- gardistischen Künstler-Bewegung. Auch alle Anflüge impressionis-tischer Einflüsse, die seine Werke in früheren Jahren auszeichnen, scheinen in diesem Konzert wie weggeblasen. Ein Kuriosum der Entstehung dieses Konzerts ist weniger die intensive Zusammenarbeit mit der späteren Solistin der Uraufführung als viel-mehr Glières Angebot, dass er bereit war, diese als gleichberechtigte Ko-Komponistin namentlich zu erwähnen. Doch die Harfenistin

REINHOLD GLIÈRE:

geb. 11. Januar 1875 (30. Dezember 1874), Kiewgest. 23. Juni 1956, Moskau

Konzert für Harfe und Orchester Es-Dur op. 74

Entstehung: 1938

Uraufführung: 23. November 1938 in Moskau mit X. A. Erdel und dem Sinfonischen Orchester der Moskauer Staatlichen Philharmonie unter L. P. Steinberg

Spieldauer: ca. 24 Minuten

Orchesterbesetzung:2 Flöten2 Oboen2 Klarinetten2 Fagotte

3 HörnerPauken Schlagwerk

Page 9: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

7

Ksenia Alexandrovna Erdeli lehnte ab. Erdeli spielte zu dieser Zeit, von 1936 bis 1938, im Staatlichen Sinfonieorchester der Sowjetunion und trat später in hunderten von Konzerten solistisch auf. Ihre Bedeutung für die Verbreitung der Harfe in der damaligen Sowjetunion ist eminent. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann in der Leningrader »Lunatscharski-Fabrik für Zupfinstrumente« die Produktion sowjetischer Harfen. Um diese Massenfabrikation zu erleichtern, hatte Erdeli ihr eigenes Instrument zur Verfügung gestellt: Es wurde in all seine Einzelteile zerlegt, damit sich die Konstruktionsweise leichter erforschen ließ.Dass Glières Harfenkonzert, das ohne Erdelis Ratschläge und Interventionen so nie fertiggestellt worden wäre, in der Tradition des großen romantischen Konzerts steht, erschließt sich schnell: die schwelgerischer Melodien und die vielen kunstvollen Arpeggien suggerieren eine Welt, die dem Reich der Fantasie weit näher steht als der damaligen sowjetischen Alltags-Realität. Formal stützt sich

Glière auf geradezu klassische Vorlagen: Der erste Satz basiert auf der Sonatensatzform, der zweite ist ein herkömmlicher Variationen-satz, der dritte ein Rondo von fast mozartschem Zuschnitt. Letztlich dürfte gerade dieser Umgang mit traditionellen Formmodellen zum Erfolg dieses Konzerts beigetragen haben. Die Premiere erfolgte am 23. November 1938 mit dem Sinfonischen Orchester der Moskauer Staatlichen Philharmonie in Moskau.

Igor Strawinsky: »Der Feuervogel« – Ballett-Suite (Fassung 1919)

Das »Provinzielle«, wie er es nannte, war ihm längst zuwider. Er sehnte sich danach, seine Petersburger Isolation zu überwinden. Igor Strawinsky wollte sich unbedingt auf internationalem Parkett präsen-tieren, raus aus Russland.

Page 10: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

8

Der Stoff, mit dem er sich herumplagte, passte so gar nicht in dieses Konzept. Es handelte sich um eine Erzählung aus Alexander Afanasjews »Russischen Volksmärchen« aus der Mitte des 19. Jahr-hunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte die Partitur des ersten Aktes bereits abgeschlossen, als er aus den Ferien zurückkehrte und ein Telegramm erhielt, das alle seine Pläne über den Haufen warf: »Diaghilew war soeben in St. Petersburg angekommen, und er schlug mir vor, die Musik zum ›Feuervogel‹ zu komponieren, der im Frühjahr an der Pariser Oper vom Russischen Ballett aufgeführt werden sollte.« Gemeint ist der große Sergej Pawlowitsch Diaghilew, der 1909 die besten russischen Tänzerinnen und Tänzern zu einem Ensemble zusammengestellt hatte, das er unter dem Namen »Ballets russes« zu Weltruhm führen sollte. Obwohl finanziell ständig am Abgrund taumelnd, trommelte Diaghilew munter die Werbetrommel für sein Projekt. Schon im Folgejahr organisierte er die erste von insgesamt 20 Ballett-Saisons

Page 11: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

9

in Paris. Nachdem Strawinsky das Telegramm gelesen hatte, war ihm klar: Paris war der ersehnte Lockruf und seine große Chance! Die Uraufführung erfolgte bereits am 25. Juni 1910. Sie war – im krassen Gegensatz zu »Le Sacre du Printemps« 1913 – so recht nach dem Geschmack des französischen Publikums: russische Märchen- tradition einerseits, effektvolle Bühnenerscheinungen wie der glänzende Feuervogel, der mit mysteriös-weichen Klängen auf-tritt, andererseits. Die Handlung in Kürze: Im Garten des russischen Zauberers Kastschej steht ein Baum mit seltsam goldenen Früchten. Darum herum tanzen nicht nur 13 Jungfrauen, die der Zauberer gefangen hält, sondern flattert auch ein glitzernd-leuchtender Vogel. Dem Prinzen Iwan gelingt es, diesen Fantasie-Vogel einzufangen. Der wiederum verspricht für den Fall seiner sofortigen Freilassung, Iwan in jeder Notsituation behilflich zu sein. Diese tritt schon bald ein. Der Feuervogel liefert Iwan den entscheidenden Hinweis, wo sich die Seele des Zauberers befindet: in einem Riesen-Ei unter den Wurzeln des

fremdartigen Baumes. Der Prinz zerdeppert das Ei, und alle Gefangenen, darunter die Jung-frauen und er selbst, sind frei. Tamara Karsawina tanzte im Uraufführungsjahr den Feuer- vogel. Für sie bedeutete Strawinskys Komposition den Eintritt eine neue Welt: »Meine musikalische Erziehung begann mit dem Feuervogel. Es war ein tränenreiches Lernen. Zwar durchdrang mich die poetische Ausdruckskraft des Feuervogels sofort. Für jemanden wie mich aber, der nur auf leicht erkenn-

IGOR STRAWINSKY

geb. 17. Juni 1882 (05. Juni 1882), Oranienbaum b. St. Petersburggest. 06. April 1971, New York City

»Der Feuervogel« – Ballett-Suite (Fassung 1919)

Entstehung: 1910

Uraufführung: 25.06.1910 im Théatre National de l’Opéra, Paris durch das Ensemble Ballets Russes (Gesamtwerk)

Spieldauer: ca. 21 Minuten

Orchesterbesetzung:2 Flöten (2. mit Piccolo)2 Oboen (2. mit Englischhorn)2 Klarinetten2 Fagotte4 Hörner2 Trompeten3 Posaunen

TubaPaukenSchlagwerkHarfeKlavier

Page 12: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

10

bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war, gab es Schwierigkeiten, das kompositorische Muster zu verfolgen. Strawinsky zeigte Güte und Geduld. Oft erschien er vor einer Probe früher im Theater, um wieder und wieder einige schwierige Passagen für mich zu spielen. Da war keine Ungeduld über mein langsames Verstehen, kein Herabblicken eines Meisters von seinem Rang auf mein spärliches musikalisches Rüstzeug.«Später erstellte Strawinsky vom »Feuervogel« mehrere Bearbeitungen. 1911 folgte eine erste Konzertsuite von ca. 21 Minuten Spieldauer; 1919 schob er eine zweite Suite nach, fünf Minuten länger als die erste, jedoch deutlich reduziert in der Besetzung; 1945 schließlich kam es, aus urheberrechtlichen Gründen, in Amerika zu einer dritten Fassung, wiederum drei Minuten länger, dafür mit derselben Besetzung wie die zweite Suite. Glücklicherweise existieren mit Igor Strawinsky als Dirigent mehrere Schallplattenproduktionen. »Der Feuervogel« ist am häufigsten

dokumentiert, sowohl in der Urfassung als auch in der dreifach revidierten Fassung als Konzertsuite. Die letzte Produktion seiner »Feuervogel«-Diskographie stammt aus dem Jahr 1961. Als er 85-jährig auf sein Leben und seine Werke zurückblickte, nannte er seinen »Feuervogel« achtungsvoll ein echtes »Hörerbonbon«…

Christoph Vratz

Page 13: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

Dresdens Klang. Die Musiker der Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert

Änderungen vorbehalten.

Violine 1Prof. Ralf-Carsten Brömsel KVDalia Schmalenberg KVProf. Roland Eitrich KVHeide Schwarzbach KVChristoph Lindemann KVMarcus Gottwald KVUte Kelemen KVAntje Becker KVJohannes Groth KMAnnegret Teichmann KMJuliane Kettschau KMThomas Otto Eunyoung LeeSophie KeiterElgita PollokaJiwon Lim**

Violine 2Markus Gundermann Cordula Fest KMDenise NittelReinhard Lohmann KV

Viola Marzin KVSteffen Gaitzsch KVDr. phil. Matthias Bettin KVHeiko Seifert KVAndreas Hoene KVConstanze Sandmann KVJörn HettfleischDorit Schwarz KMAngelika FecklHenriette Klauk** ViolaHanno Felthaus KVBeate Müller KVSteffen Seifert KVHans-Burkart Henschke KVAndreas Kuhlmann KVJoanna Szumiel KMTilman Baubkus Sonsoles Jouve del CastilloHarald HufnagelEva Maria KnauerHui MaJie Zhou**

VioloncelloUlf Prelle KVVictor Meister KVPetra Willmann KVRainer Promnitz KVKarl Bernhard von Stumpff KVDaniel Thiele KMAlexander Will KMBruno BorralhinhoMerlin SchirmerSophia Dimitrow**

KontrabassRazvan Popescu*Olaf Kindel KVNorbert Schuster KVBringfried Seifert KVThilo Ermold KVDonatus Bergemann KVMatthias Bohrig KMIlie Cozmatchi

FlöteEric Kirchhoff*Claudia Rose KMGötz Bammes KV

OboeJohannes Pfeiffer KVJens PrasseMintzu Cheng**

KlarinetteProf. Hans-Detlef Löchner KVKlaus Jopp KVHiroki Ito**

FagottPhilipp Zeller KMRobert-Christian Schuster KMProf. Mario Hendel KV

HornMichael Schneider KVTorsten Gottschalk Carsten Gießmann KMLars Scheidig**

TrompeteChristian Höcherl KMCsaba KelemenBjörn Kadenbach

PosauneMatthias Franz KMJoachim Franke KVDietmar Pester KV

TubaProf. Jörg Wachsmuth KV

PaukeOliver Mills KM

SchlagwerkGido Maier KMAlexej Bröse KMFranz Bach*Jens Herz*

HarfeNora Koch KVAntje Gräupner*

KlavierThomas Mahn*

* als Gast** als Substitut

Page 14: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

12

Page 15: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

13

Dmitri Kitajenko | Dirigent

gehört zu den großen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. Er dirigiert die bedeutenden Orchester Europas, Amerikas und Asiens. Für seine herausragenden Schallplattenaufnahmen erhielt er im März den »Lifetime Achievement Award« der ICMA (International Classical Music Awards). Mit dem Gürzenich-Orchester Köln, dessen Ehrendirigent er seit 2009 ist, entstanden herausragende Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Schostakowitsch, Prokofjew und Tschaikowsky. Aktuell erscheint ein Rachmaninow-Zyklus und demnächst wird Tschaikowskys Oper »Jolanthe« veröffentlicht. Zahl-reiche Aufnahmen mit den Moskauer Philharmonikern, dem RSO Frankfurt, dem Bergen Philharmonic Orchestra und dem Dänischen Nationalorchester bereichern seine Diskografie.Seit 2012 ist Kitajenko Erster Gastdirigent des Konzerthaus- orchesters Berlin, mit dem er im Februar auf Spanientournee ging.

Weitere Höhepunkte 2014|15 sind Konzerte mit den Göteborger Sinfonikern, dem NDR Sinfonieorchester, dem Radiosinfonieorchester Stuttgart sowie ein Brahms-Zyklus mit dem Qatar Philharmonic Orchestra.In Leningrad geboren, studierte Kitajenko in seiner Heimatstadt und in Wien bei Hans Swarowsky sowie Karl Österreicher. 1969 war er Preisträger beim 1. Internationalen Karajan-Wettbewerb, und mit 29 Jahren wurde er Chefdirigent des Stanislawski-Thea-ters. 1976 übernahm er die Chefdirigentenposition der Moskauer Philharmoniker. 1990 ging er in den Westen und war u. a. Chef- dirigent des hr-Sinfonieorchesters, des Bergen Philharmonic Orchestra sowie Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalorchesters.

Page 16: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

14

Xavier de Maistre | Harfe

Xavier de Maistre, einer der kreativsten und außergewöhnlichsten Musiker seiner Generation, gehört zu den Künstlern, denen es gelingt, die Grenzen des auf ihrem Instrument Möglichen immer wieder neu zu definieren. Neben Auftragskompositionen von Krysztof Penderecki und Kaija Saariaho u. a. präsentiert er Arrangements von Orchesterwerken für Harfe. Xavier de Maistre konzertiert in den bedeutenden Konzerthäusern Europas, Asiens und Nordamerikas und auf den großen Musikfestivals, zuletzt u. a. Mostly Mozart Festival in New York und Salzburger Festspiele. Als Artist in Residence des WDR Sinfonieorchesters ist er in Konzerten unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste, Ton Koopman und Vassily Sinaisky sowie mit Kammer-musik zu hören. Zu den Höhepunkten der Spielzeit 2014 / 2015 gehören eine Spanientournee mit dem St. Petersburg Philharmonic unter Yuri Temirkanov und die französische Erstaufführung des Harfenkonzerts

von Toshio Hosokawa mit dem Orchestre National de France und Robin Ticciati sowie eine Asien-Tournee. Solorezitale, Duoabende mit Diana Damrau und Kammermusikkonzerte mit Baiba Skride und Daniel Müller-Schott komplettieren sein künstlerisches Schaffen.In Toulon geboren, wurde er zuerst am dortigen Konservatorium aus-gebildet und vervollständigte seine Studien bei Jacqueline Borot und Catherine Michel in Paris. Gleichzeitig studierte er Politische Wissen-schaften. 1998 gewann er den 1. Preis beim »USA International Harp Competition« Bloomington. Mit 24 Jahren wurde Xavier de Maistre Mitglied der Wiener Philharmoniker, widmet sich aber seit 2010 aus-schließlich seiner Solokarriere. Seit 2001 ist Professor an der Musik-hochschule Hamburg. Zudem gibt er regelmäßig Meisterkurse an der Juilliard School New York, der Toho University Tokyo und am Trinity College London.

Page 17: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

15

Page 18: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

16

WORLD DOCTORSORCHESTRA

Tickets (15 – 45 € zzgl. Gebühren): www.etix.com / www.carus-management.de

www.world-doctors-orchestra.org

FREITAG, 24.APRIL 2015 20:00 | KREUZKIRCHE DRESDEN

BENEFIZKONZERTWORLD DOCTORS ORCHESTRAunter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Oberbürgermeisterin a.D. Helma Orosz

Stefan Willich (Dirigent), Ludwig Quandt (Violoncello)

RICHARD WAGNEROuvertüre zu ‘Die Meistersinger von Nürnberg’

ANTONÍN DVOŘÁKCellokonzert in h-Moll, Opus 104

ROBERT SCHUMANNSymphonie Nr. 4 in d-Moll, Opus 120

Benefizkonzert zugunsten von: HOPE-Kapstadt-Stiftung und STIFTUNG MICHAEL - eine Stiftung für Epilepsie

Friends ofWORLDDOCTORSORCHESTRA e.V.

Wir danken für die Unterstützung:

ss philharmonie sw wdo anzeige sponsoren include210x105 3mm beschnitt1.pdf 1 25.03.2015 19:15:24

Wenn man intensiveGespräche führt Zum Erfrischen des Mundes – mit reinen Kräuterextrakten

Bombastus-Werke AG, Wilsdruffer Straße 170, 01705 Freital, Deutschland, Telefon: +49 351 65803-12, E-Mail: [email protected]

Mundfrisch Pastillen und Bombastus®-Mundspray

Ihr Apotheker berät Sie gern – auch zu unserem kompletten Sortiment.

0812

in IhrerApotheke

Page 19: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

17

Wenn man intensiveGespräche führt Zum Erfrischen des Mundes – mit reinen Kräuterextrakten

Bombastus-Werke AG, Wilsdruffer Straße 170, 01705 Freital, Deutschland, Telefon: +49 351 65803-12, E-Mail: [email protected]

Mundfrisch Pastillen und Bombastus®-Mundspray

Ihr Apotheker berät Sie gern – auch zu unserem kompletten Sortiment.

0812

in IhrerApotheke

Page 20: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

GROSSE KUNST BRAUCHT GUTE FREUNDE

Page 21: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

WIR DANKEN DEN FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARMONIE

Förderverein Dresdner Philharmonie e.V.PF 120 42401005 Dresden

Telefon +49 (0) 351 | 4 866 369Fax +49 (0) 351 | 4 866 [email protected]

Heide Süß & Julia Distler

Page 22: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

20

Impressum

Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015Postfach 120 424 · 01005 Dresden

Chefdirigent: Prof. Michael SanderlingEhrendirigent: Prof. Kurt MasurErster Gastdirigent: Bertrand de Billy

Intendanz: Frauke Roth

Redaktion: Adelheid Schloemann

Der Text von Christoph Vratz ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.

Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie.Dmitri Kitajenko: Mit freundlicher Genehmigung des Künstler / der Agentur; Xavier de Maistre: Marco Borggreve.

Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können.

Grafische Gestaltung: www.victoriabraunschweig.de

Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH · + 49 (0) 351 | 21 30 35 - 0

Blumen: Creativ Floristik Laubner GmbH

Preis: 2,00 Euro

www.dresdnerphilharmonie.de

Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Auf-führungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.

Page 23: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

21

Dahl und Friedrich

R o m a n t i s c h e L a n d s c h a f t e n

Albertinum | Dresden6. Februar bis 3. Mai 2015 www.skd.museum

Page 24: 11. | 12 April 2015 - Dresdner · PDF filehunderts, das Libretto hatte Michail Fokin verfasst. Strawinsky hatte ... bare Rhythmen und einfachen fasslichen Melodien erzogen worden war,

22

+49 (0) 351 | 4 866 866

www.dresdnerphilharmonie.de

PhilharmonieCard

P h i lharmo n i eC a r d

· 12€ in der Spielzeit, 20% Rabatt· flexible Terminauswahl· Rabatt bei kurzfristiger Buchung· unbegrenzte Zahl an Konzerten mit ermäßigten

Karten erleben** nach Verfügbarkeit außer bei Sonder-, Silvester- und Neujahrskonzerten

Erleben Sie auch in der Spielzeit 2014 / 2015 wieder hochkarätige Künstler und profitieren dabei von den Vorteilen der PHILHARMONIECARD:

...mit der PhilharmonieCard