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12 Katalonien-Highlights Routen durch Katalonien Katalonien glänzt nicht nur mit seinen zahlreichen Stränden, sondern auch mit einem sehr abwechslungsreichen Hinterland. Die folgenden Routenvorschläge sollen deshalb dazu einladen, auch einmal im Landes- inneren auf Entdeckungsreise zu gehen. Kataloniens vielfältige Küstenstriche gehören bei einer Tour durch die Re- gion aber natürlich auch zum Pflichtprogramm. Kombiniert man beide vorgeschlagenen Routen, die eine vielleicht für die Hinfahrt, die andere als Rückweg, so erschließt sich bereits ein großer Teil der Schönheiten Katalo- niens. Kleine Abstecher zu reizvollen Zielen unterwegs runden die Reise ab. Die Küstenroute: Kataloniens Küstenlinie misst immerhin fast 600 Kilome- ter. Zu ihr zählen wildromantische Abschnitte mit felsgesäumten kleinen Badebuchten ebenso wie kilometerlange, feinsandige Strände. Landschaft- lich besonders schön zeigt sich der nördliche und mittlere Abschnitt der Costa Brava mit dem bildhübschen Städtchen Cadaqués und der stark ge- gliederten, buchtenreichen Küste um Begur; ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt ist die Panoramastrecke zwischen Sant Feliu und Tossa de Mar. Der sicher interessanteste Abstecher von der Costa Brava führt in die Pro- vinzhauptstadt Girona, die einen der am besten erhaltenen Altstadtkerne ganz Spaniens besitzt. Weiter südlich wartet die quirlige Kapitale Barcelona, die allein schon die Reise wert wäre: Die ewige Konkurrentin Madrids bro- delt geradezu vor Leben... Hinter Barcelona lohnt sich ein Stopp im Städt- Höhepunkt der Pyrenäen-Route: Nationalpark Aigüestortes Katalonien – Allgemeines Routen durch Ka- talonien Katalonien -High- lights

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Routen durch Katalonien Katalonien glänzt nicht nur mit seinen zahlreichen Stränden, sondern auch mit einem sehr abwechslungsreichen Hinterland. Die folgenden Routenvorschläge sollen deshalb dazu einladen, auch einmal im Landes-inneren auf Entdeckungsreise zu gehen.

Kataloniens vielfältige Küstenstriche gehören bei einer Tour durch die Re-gion aber natürlich auch zum Pflichtprogramm. Kombiniert man beide vorgeschlagenen Routen, die eine vielleicht für die Hinfahrt, die andere als Rückweg, so erschließt sich bereits ein großer Teil der Schönheiten Katalo-niens. Kleine Abstecher zu reizvollen Zielen unterwegs runden die Reise ab. Die Küstenroute: Kataloniens Küstenlinie misst immerhin fast 600 Kilome-ter. Zu ihr zählen wildromantische Abschnitte mit felsgesäumten kleinen Badebuchten ebenso wie kilometerlange, feinsandige Strände. Landschaft-lich besonders schön zeigt sich der nördliche und mittlere Abschnitt der Costa Brava mit dem bildhübschen Städtchen Cadaqués und der stark ge-gliederten, buchtenreichen Küste um Begur; ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt ist die Panoramastrecke zwischen Sant Feliu und Tossa de Mar. Der sicher interessanteste Abstecher von der Costa Brava führt in die Pro-vinzhauptstadt Girona, die einen der am besten erhaltenen Altstadtkerne ganz Spaniens besitzt. Weiter südlich wartet die quirlige Kapitale Barcelona, die allein schon die Reise wert wäre: Die ewige Konkurrentin Madrids bro-delt geradezu vor Leben... Hinter Barcelona lohnt sich ein Stopp im Städt-

Höhepunkt der Pyrenäen-Route: Nationalpark Aigüestortes

Katalonien – Allgemeines

Routen durch Ka-

talonien

Katalonien-High-lights

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chen Sitges vor allem für Reisende mit Lust auf intensives Strand- und bun-tes Nachtleben, bevor sich die Küstenroute bei Tarragona mit unserem zweiten Routenvorschlag vereinigt. Von den Pyrenäen ins Ebre-Delta: Diese weitgehend im Landesinneren verlaufende Route führt zu einer ganzen Reihe von beeindruckenden Natur-schönheiten und berühmten Kulturdenkmälern. Ein origineller Beginn ist das skurrile Dalí-Museum in Figueres, einer der Eckpfeiler des "surrealisti-schen Dreiecks" des Salvador Dalí. Die folgende Strecke, die immer etwa pa-rallel zum Pyrenäenhauptkamm verläuft, streift Naturparks wie den vulka-nischen Park Garrotxa bei Olot, gibt aber auch Gelegenheit zur Besichtung romanischer Kunstschätze wie des großen Westportals des Klosters von Ri-poll. Das eigentliche Glanzlicht dieses Abschnitts ist jedoch der Parc Nacio-nal d'Aigüestortes i Sant Maurici, Kataloniens einziger Nationalpark, der sich inmitten hochalpiner Gebirgswelt erstreckt. Von hier geht es südwärts in Richtung der Provinzhauptstadt Lleida, deren Umgebung schon an die endlosen Weiten Zentralspaniens erinnert. Über das Zisterzienserkloster Poblet erreicht man die Provinzhauptstadt Tarragona mit ihren zahlreichen

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römischen Monumenten. Den Schlusspunkt setzt ganz im Süden Kataloniens das flache Ebre-Delta, eine ausgesprochen ungewöhnliche Landschaft der Reisfelder, Lagunen und Kanäle, Lebensraum zahlreicher seltener Vogelarten. Diese kurze Übersicht soll selbstverständlich nur erste Anregungen vermit-teln – Katalonien bietet noch wesentlich mehr Raum für Entdeckungen. Blättern Sie, lesen Sie und stellen Sie sich Ihre ganz persönliche Reiseroute zusammen...

Katalonien-Highlights... ... für Kunst- und Kulturinteressierte Liebhaber der Kunst und Architektur vergangener Epochen erwartet in Ka-talonien eine wahre Fülle an Sehenswürdigkeiten, von denen viele mittler-weile in die berühmte Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Neben Relikten der Iberer, Griechen und Römer beeindrucken vor allem die Monumente der Romanik und Gotik, entstanden in der Blütezeit der katalanischen Nation. Während der Renaissance und im Zeitalter des Barock erlebte das Land einen dramatischen Niedergang, weshalb Bauten aus jenen Jahrhunderten nahezu völlig fehlen. Für Überraschungen sorgt der katalanische Jugendstil Modernisme. Ruïnes d'Empúries: An der Costa Brava knapp nördlich von L'Escala liegen die Reste einer der ersten griechischen Kolonien, die in Spanien gegründet

Modernisme-Hauptstadt Barcelona: Casa Bruno Cuadros an den Rambles

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wurden. Der Ausgrabungsstätte angeschlossen ist ein sehenswertes Mu-seum, in der Nähe liegen reizvolle Strände. Poblat Ibéric de Ullastret: Die Iberer gelten als die älteste bekannte Volks-gruppe Spaniens. Ihre Siedlung bei Ullastret im Hinterland der Costa Brava war durch eine mächtige Mauer geschützt, die bis heute gut erhalten blieb; das zugehörige Museum dokumentiert die hier gemachten Funde. Girona: Die Hauptstadt der Costa Brava glänzt mit einem wunderbar erhal-tenen mittelalterlichen Ortskern, der fantastischen gotischen Kathedrale samt romanischem Kreuzgang, einer begehbaren Stadtmauer und zahlreichen hochklassigen Museen. Girona ist einen Abstecher unbedingt wert. Ripoll: Das Städtchen, knapp außerhalb der eigentlichen Pyrenäenregion ge-legen, darf sich mit dem bedeutendsten Bildhauerwerk der katalanischen Romanik schmücken, dem fast zwölf mal acht Meter großen und ungemein detailliert skulpturierten Westportal der Klosterkirche Santa María. Vall de Boí: In dem entlegenen Gebirgstal am Westrand des Nationalparks von Aigüestortes steht eine ganze Reihe schöner romanischer Kirchen, von denen einige, innen mit meisterhaften Fresken ausgeschmückt, in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Weitere romanische Schatz-kästlein verteilen sich über die restliche Pyrenäenregion und ihr Vorfeld. Barcelona: Kataloniens schöne Hauptstadt bietet Kulturgenuss im Über-fluss. Zu den Glanzpunkten zählen das mittelalterliche Stadtviertel Barri Gòtic, die einzigartigen, z. T. als Weltkulturerbe geschützen Gebäude Gaudís und anderer Modernisme-Architekten sowie zahlreiche Kunstausstellungen

Nur Mut: Badespaß in Tamariu

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und Museen, darunter ein sehr gut bestücktes Picasso-Museum und das katalanische Nationalmuseum für Kunst. Taragona: Die Hauptstadt der Costa Daurada besitzt nicht nur eine beein-druckende Kathedrale im Übergangsstil der Romanik zur Gotik, sondern auch die mit Abstand wichtigsten römischen Relikte Kataloniens, darunter eine uralte Stadtmauer und eine ausgedehnte Nekropolis mit angeschlosse-nem Museum. Das römische Tarragona ist als Weltkulturerbe ausgewiesen. Klöster Poblet und Santes Creus: Im Hinterland der Costa Daurada stehen mehrere Zisterzienser-Klöster, die im 12. Jh. nach der Rückeroberung des Gebiets von den Mauren angelegt wurden und als Grabstätte der Könige dienten. Das bedeutendste von ihnen ist das Kloster Monestir de Poblet (Weltkulturerbe), doch lohnt auch Santes Creus einen Besuch.

... für Liebhaber schöner Strände und reizvoller Badeorte An langen, breiten und feinsandigen Stränden herrscht entlang der katalani-schen Küsten wirklich kein Mangel. Vor allem an der Costa Brava f inden sich auch zauberhafte kleine Buchten, oft von duftenden Pinienwäldern um-fangen und von felsigen Kaps begrenzt. Die folgende, natürlich subjektive Kurzauswahl gründet sich nicht nur auf die Qualität der einzelnen Strände, sondern bezieht auch das Umfeld mit ein – nicht jeder möchte sich ja unbe-dingt vor einer Hochhauskulisse im Meer tummeln... Buchten bei Roses: In dem fast unbesiedelten Gebiet östlich des Touristen-zentrums versteckt sich eine Reihe mittelgroßer und kleinerer Buchten, die nur schwer zu erreichen und deshalb selten überfüllt sind. Zu den größeren

Feiner Strand hinter Sant Feliu: Platja de Canyerets

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Buchten zählen die Cala Montjoi und die Cala Jòncols; die vielleicht schönste kleine Bucht ist die Cala Rostella. Sant Pere Pescador: Der breite Strand des kleinen Örtchens am Golf von Roses erstreckt sich über rund sechs Kilometer und zählt damit zu den längsten Stränden der Costa Brava. Das Hinterland ist fast unverbaut. Nutz-nießer sind in erster Linie Ausflügler und die Bewohner der nahen Cam-pingplätze, Hotels gibt es in Sant Pere nur wenige. L'Estartit/Platja de Pals: Südlich des Ferienzentrums L'Estartit verläuft ein weiterer, ebenfalls mehrere Kilometer langer Sandstrand, unterbrochen nur von der Mündung des Riu Ter. Das Hinterland ist hier schon etwas stärker bebaut als an der Platja de Sant Pere, bislang jedoch noch nicht allzu störend. Begur: Von seinem verfallenen Kastell bewacht, thront das reizvolle Hügel-städtchen hoch oberhalb einer zerklüfteten Küste, in die sich mehrere kleine Buchten schmiegen. Den besten Sandstrand besitzt die hübsche Cala Sa Riera, ein Fußweg führt weiter zum traumhaften Nacktbadestrand Platja de la Illa Roja. Küstendörfer bei Palafrugell: Unweit des Inlandsstädtchens Palafrugell lo-cken die drei Strandsiedlungen Calella, Llafranc und Tamariu mit recht angenehmer, aufgelockerter Architektur, vor allem aber mit einer vielfälti-gen Küstenlinie. Die kleinen bis mittelgroßen Strandbuchten sind besonders zur Nebensaison reizvoll, im Hochsommer wird es eng. Sitges: Die Kleinstadt südlich von Barcelona, früher zur Costa Daurada und heute zur Costa de Garraf gerechnet, ist mit über einem Dutzend Stränden ein beliebtes Badeziel der Hauptstädter, erfreut aber auch mit lockerer Atmosphäre und einem ausgesprochen bunten Publikum.

Farbtupfer in der Ferienstadt: die Promenade von Salou

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Cambrils: Lange, breite und goldgelbe Sandstrände sind das Markenzeichen der Costa Daurada. Das ehemalige Fischerstädtchen Cambrils glänzt dar-über hinaus auch mit Charme und seinem angenehmen Ortsbild, einem Vor-zug, den leider nicht mehr alle Siedlungen dieser Küste aufzuweisen haben.

... für Landschafts- und Naturgenießer Majestätisches Hochgebirge, sanfte Hügel, ausgedehnte Wälder, staubtro-ckene Ebenen, Brackwassersümpfe und Lagunen: Auf relativ kleinem Raum vereinigt Katalonien eine Fülle unterschiedlicher Landschaftsformen. Viele besonders reizvolle Gebiete sind unter Naturschutz gestellt, siehe hierzu weiter hinten im Abschnitt "Naturparks in Katalonien".

Cap de Creus: Die felsige, teils mit dichter Macchia bewachsene, teils aber auch nahezu vegetationslose Halbinsel im Norden der Costa Brava ist nur dünn besiedelt und mit ihren vielen kleinen Wegen und Pfaden ein Dorado für Wan-derer und Mountainbiker. Eine spektakuläre Aussicht auf die Küs-te bietet sich vom Kloster Mones-tir Sant Pere de Rodes, das reiz-vollste Standquartier der Region ist sicher Cadaqués. Die Küste zwischen Sant Feliu und Tossa: Zwischen Sant Feliu de Guíxols und Tossa de Mar er-streckt sich eine spektakuläre Küs-te aus steilen Felsabstürzen, har-schen Klippen und eingelagerten kleinen Buchten, die leider teilwei-se mit Feriensiedlungen verbaut sind. Die Panoramen von der Küs-tenstraße sind dennoch grandios, schöner noch ist eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff.

Vulkane bei Olot: Um das Inlandsstädtchen Olot, ja sogar im Ort selbst, er-hebt sich eine Reihe von Vulkanen, die ihre bislang letzte Tätigkeit schon vor langer Zeit eingestellt haben und heute überwiegend begrünt sind. Die sanft geschwungene Landschaft des Gebiets ist ein beliebtes Ausflugsziel und durch markierte Wanderwege gut erschlossen. Die Pyrenäen: Die alpine Gebirgswelt der Pyrenäen lockt mit schnee-bedeckten Gipfeln, tief eingeschnittenen Schluchten, schäumenden Flüssen und entlegenen Tälern zu genussreichen Wanderungen. Das vielleicht

... fürFreundedes Un-

gewöhnli-chen undKuriosen

Schroff: Felshänge in den Pyrenäen

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... für Freunde des Ungewöhnlichen und Kuriosen 19

schönste Tourengebiet der Region ist der wasserreiche Nationalpark Aigüestortes, der von zwei verschiedenen Seiten angesteuert werden kann. Montserrat: Der sagenumwobene "Zersägte Berg" Montserrat südlich von Barcelona beherbergt mit dem gleichnamigen Kloster nicht nur das Natio-nalheiligtum Kataloniens. Mit seinen tiefen Schluchten und den hoch aufragenden, verwitterten Gesteinsblöcken bietet das mächtige Massiv auch einen wahrhaft spektakulären Anblick. Wanderwege führen zu entlegenen Einsiedeleien und auf den höchsten Gipfel. Ebre-Delta: Wieder ein ganz anderes Katalonien präsentiert sich tief im Sü-den der Region, an der Grenze zu Valencia. Hier formt der Riu Ebre ein breites, topfebenes Mündungsdelta, dessen beschauliche Dörfer, stille Lagu-nen und saftig grüne Reisfelder einen eigenen, fast nostalgisch anmutenden Reiz besitzen.

... für Freunde des Ungewöhnlichen und Kuriosen Bei aller Normalität f indet sich auch in der Europa-Nation Katalonien eine Reihe origineller und auch kurioser Attraktionen. Schließlich sorgt schon al-lein der Fremdenverkehr gelegentlich für sehr ungewöhnliche Eindrücke. Und dann ist da noch der Großmeister der Originalität: Salvador Dalí. Teatre-Museu Dalí: Das "Dalí-Dreieck" der Costa Brava besteht aus drei Wallfahrtsstätten für Anhänger des skurrilen Genies. Einer der Eckpunkte ist Dalís eigenhändig gestaltetes Museum in Figueres. Nicht umsonst zählt es zu den meistbesuchten Museen ganz Spaniens – ein surrealistischer Traum, den man selbst erlebt haben muss.

Skurril: Wagnerköpfe am Brunnen von Schloss Púbol

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Casa-Museu Dalí: Dalís Wohnhaus in Port Lligat wurde erst 1997 für die Allgemeinheit geöffnet. Der Meister hat dem Anwesen, das sich aus mehr als einem halben Dutzend früherer Fischerhäuser zusammensetzt, deutlich seinen Stempel aufgedrückt. Sein original erhaltenes Atelier scheint erst gestern verlassen worden zu sein. Casa-Museu Castell Gala Dalí: Im Dörfchen Púbol, nahe der C 66 von La Bisbal nach Girona, steht dieses Schloss, das Dalí für seine Gefährtin Gala gekauft und in typischer Dalí-Manier eingerichtet hatte – spinnenbeinige Elefanten, bunte Wagner-Köpfe am Brunnen... In Púbol wollte Dalí auch be-graben sein, doch dazu kam es nicht. Rafting im Glücksdorf Sort: Das Pyrenäendorf am Riu Noguera Pallaresa ist Spaniens Rafting-Hochburg; eine ganze Reihe von Agenturen bietet hier die mehrstündigen Wildwasser-Abenteuer an. Bekannter noch ist Sort aller-dings für das geradezu unverschämte Glück, das das Dorf beim Lotteriespiel genießt. Universal Mediterránea: Der Erlebnispark bei Salou an der Costa Daurada ist die spanische Antwort auf Euro-Disney. Seine zahlreichen Fahrgeschäfte, Restaurants und Shows mögen nicht direkt ungewöhnlich sein, eine gewisse Kuriosität allerdings lässt sich dem künstlichen Ambiente jedoch kaum ab-sprechen. Hausboot-Ferien auf dem Ebre: Mal etwas anderes – auf dem Stausee Pantà de la Riba-Roja darf jeder sein eigener Kapitän sein. Hier lassen sich komplett ausgestattete, führerscheinfreie Hausboote mieten, die ein völlig autarkes Leben auf dem Wasser ermöglichen. Und mit etwas Glück holt man noch einen Riesen-Wels aus dem See...

Katalonienerleben

Spaß im Wildwasser: Rafting bei Sort

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Katalonien erleben +++ Ein Volk für sich +++ Wohlstand aus Industrie, Touris-mus und Landwirtschaft +++ Kräftiges Nationalbewusstsein und eigene Amtssprache +++ Politisch ein Teil Spaniens, dabei im Selbstverständnis eine Nation für sich: Seit Einführung der Demokratie lebt Katalonien mit diesem Zwie-spalt gar nicht einmal mehr so schlecht.

Die Comunitat Autònoma de Catalunya ist eine der 17 Autonomen Ge-meinschaften Spaniens, die in etwa den deutschen Bundesländern zu ver-gleichen sind. Sie erstreckt sich im Nordosten der Iberischen Halbinsel, von den Pyrenäen bis zum Ebre-Delta und wird begrenzt von Frankreich sowie den Autonomen Gemeinschaften Aragón im Westen und Valencia im Sü-den. Gut sechs Millionen Menschen leben in den vier Provinzen, davon über ein Viertel allein in der Hauptstadt Barcelona. Katalonien besitzt eine eigenständige Sprache, das català. Trotz jahrzehntelangem Verbot durch das Franco-Regime ist es im Volk immer lebendig geblieben und wird von der katalanischen Landesregierung nach Kräften gefördert. Katalonien in Kürze Landesname: Catalunya Spanische Bezeichnung: Cataluña Fläche: 31.932 Quadratkilometer, etwa 6,3 % der Gesamtfläche Spaniens (504.751 Quadratkilometer). Katalonien ist damit etwas kleiner als Holland, aber größer als Belgien. Bevölkerung: 6.090.000 Einwohner; dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 190 Einwohnern pro Quadratkilo-meter, eine der höchsten Spaniens. Größte Städte: Barcelona (1.503.000 Einwohner); L'Hospitalet de Llobregat (246.000), Badalona (218.000), Sabadell (189.000), Terrassa (173.000). Alle liegen sie im äußerst dicht besiedelten Groß-raum Barcelona, in dem allein über vier Millionen Einwohner leben. Politik: Seit 1979 ist Katalonien als eine der 17 spanischen Comunidades Autó-nomas teilautonom. Es besitzt ein eige-nes Parlament, den Consell Executiu, und eine eigene Landesregierung, die Generalitat. Verwaltungstechnisch glie-dert sich Katalonien in vier Provinzen, die wiederum in insgesamt 41 soge-nannte Comarques (etwa mit "Landkrei-se" zu übersetzen) aufgeteilt sind.

Provinzen: Girona, auf spanisch Gero-na, Hauptstadt Girona, 75.000 Einwohner. Lleida, spanisch Lérida, Hauptstadt Lleida, 115.000 Einwohner. Barcelona, gleichzeitig die Hauptstadt der Comunitat. Tarragona, Hauptstadt Tarragona, 112.000 Einwohner. Amtssprachen: català (katalanisch) und castellano (kastilisch, also spanisch) Wirtschaft: Katalonien stellt etwa 20 % des spanischen Bruttosozialprodukts, bei nur knapp 17 % der Einwohner Spa-niens. Einen wichtiger Wirtschaftsfak-tor bildet mit rund 13 Millionen jährli-chen Besuchern der Tourismus. Die Ar-beitslosigkeit ist im Schnitt weit gerin-ger als in anderen Gebieten Spaniens; in den ländlichen Provinzen Girona, Tar-ragona und Lleida liegt die Rate sogar unter fünf Prozent. Geographie: 580 Kilometer Küstenlinie. Kataloniens Oberfläche ist überwie-gend gebirgig strukturiert; höchste Er-hebung ist mit 3145 Metern der Pyre-näengipfel Pic d'Estats. Rund 44 Pro-zent der Gesamtfläche werden von Wald eingenommen, 36 Prozent von landwirtschaftlich genutztem Gebiet.

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Català, Sprache der Katalanen Català ist nicht etwa ein Dialekt des Spanischen, sondern tatsächlich eine völlig eigene, viele Jahrhunderte alte Sprache.

Wie das Spanische, besser gesagt das Kastilische (castellano, "hochspa-nisch"), zählt Català zu den aus dem Vulgärlatein entstandenen romani-schen Sprachen, ist aber dem Provençalischen näher verwandt. Wer etwas Italienisch, Latein oder Französisch beherrscht, wird viele verwandte Aus-drücke entdecken: "Si us plau" bedeutet z. B. erwartungsgemäß "bitte". Na-türlich ähneln auch viele Bezeichnungen ihrem spanischen Pendant, wie man überhaupt mit Spanisch überall problemlos durchkommt – Ausländern wird der Gebrauch dieser "Fremdsprache" in der Regel verziehen. Der Sprachraum des Català reicht bis hinunter nach Alicante in der Comu-nidad Valencia. Gesprochen und verstanden wird Katalanisch jedoch auch in Andorra, Teilen Aragóns, auf den Balearen, im französischen Roussillon jenseits der Pyrenäen und sogar in der sardischen Gemeinde Alghero, letz-teres als Erbe der hohen Zeit Kataloniens, als die Nation auch über Sardi-nien und Sizilien herrschte. Seit 1990 ist Català vom Europäischen Parla-ment als europäische Sprache anerkannt. Dies erfolgte reichlich spät, bedenkt man, dass rund sechs Millionen Menschen Katalanisch sprechen, etwa ebenso viele wie z. B. Dänisch. Im letzten Jahrzehnt hat sich der Einfluss des Català noch verstärkt, wurde das Spanische weiter zurückgedrängt. Auf den ehemals zweisprachigen Wegweisern an Landstraßen muss die spanische Bezeichnung kaum noch von katalanischen Aktivisten übermalt werden: Sie fehlt mittlerweile fast überall. Wo nötig, wurden die Autokennzeichen allmählich ausgetauscht, ersetzt das "GI" für Girona nun das alte "GE" von Gerona. Und auch ganz neue Nationalitätskennzeichen tauchen im Straßenbild auf: Viele Autofah-rer geben jetzt mit einem "CAT"-Schild zu erkennen, welcher Nation sie sich zugehörig fühlen. •Etwas Katalanisch verstehen Im An-gang dieses Handbuchs finden Sie ein Verzeichnis wichtiger katalanischer Worte und Redewendungen. Vor allem mit Blick auf die zahlreichen Touristen hat die Lan-desregierung Generalitat einen kleinen "Sprachführer Deutsch-Katalanisch" heraus-

gebracht, der in den Fremdenverkehrs-ämtern vor Ort gratis erhältlich ist. Wer sich näher mit Català anfreunden will, wird an aufwändigeren Sprachführern und Wörterbüchern, wie sie z. B. von Polyglott herausgegeben werden, nicht vorbeikommen.

"Catalunya no es Espanya" "Katalonien ist nicht Spanien": Nicht nur aus der eigenen Sprache leiten die Katalanen das Recht auf Eigenständigkeit ab. Schon immer war die Region eher dem Mittelmeerraum und übrigen Europa zugewandt als dem Inneren Spaniens. Jahrhundertelang rang sie um ihre Unabhängigkeit von der Zent-ralmacht Madrid. Längerfristige Erfolge wie der Autonomiestatus und die Anerkennung des Català als Amtssprache, die auch in den Schulen gelehrt

Katalonien erleben

"Catalunya no

esEspanya"

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wird, stellten sich jedoch erst nach Francos Tod ein. Die Entscheidung für Barcelona als Austragungsort der olympischen Sommerspiele 1992 brachte dem Selbstbewusstsein der Katalanen einen weiteren Schub.

Katalanische Nationalsymbole Flagge: La Senyera, vier waagrechte rote Streifen auf gelbem Grund, ein Motiv, das bis weit ins Mittelalter zurückgeht. Ebenso gefärbt ist das Wap-pen, bei dem die roten Streifen allerdings senkrecht stehen. Hymne: Els Segadors (Die Schnitter), Ende des 19. Jh. komponiert, aber erst 1993 offiziell vom Parlament als Nationalhymne eingeführt. Der Text erinnert an den "Krieg der Schnitter", einen Volksaufstand des 17. Jh. gegen die kastili-sche Zentralmacht. Nationalfeiertag: La Diada, der 11. September, jener Tag des Jahres 1714, als der Bourbone Philipp V. in Barcelona einmarschierte und damit alle Hoff-nungen auf Eigenständigkeit zerstörte. Man feiert nicht etwa die Niederlage, sondern den heimischen Widerstandswillen.

Älteren Datums ist ein anderer Eckpfeiler katalanischen Nationalstolzes: Wirtschaftlich steht die Region im innerspanischen Vergleich hervorragend da. Etwa ein Viertel der spanischen Industrieproduktion wird hier erzeugt, an Textilien sogar gut drei Viertel. Der Tourismus steuert ebenfalls ein nicht gerade geringes Scherflein zum Wohlstand bei. In den Augen Restspaniens gilt Katalonien deshalb als die "Schweiz" des Landes, seine Bewohner als ge-schäftstüchtig, bienenfleißig und dynamisch – ein Blickwinkel, der einer ge-wissen Portion Neid wie Argwohn nicht entbehrt. Seny ist das Wort, das die

Symbolträchtig: Kataloniens "La Senyera" und die Europa-Flagge

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katalanische Mentalität umschreibt: Es meint etwa soviel wie "Augenmaß", Erkenntnis dessen, was zählt im Leben. In kultureller Hinsicht nimmt Katalonien gleichfalls eine Sonderstellung ein. Ein guter Teil der auch außerhalb Spaniens bekannten Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts stammt aus dieser Region, darunter so illustre Persön-lichkeiten wie Salvador Dalí oder Joan Miró. Katalonien war die Geburts-stätte des modernisme, der spanischen Variante des Jugendstils, dessen be-rühmtester Vertreter, der Architekt und Bildhauer Antoni Gaudí, aus Reus in der Provinz Tarragona stammt. Künstler waren es auch, die ab den 60er-Jahren, selbstverständlich auf Katalanisch, immer lauter die Forderung nach Selbstbestimmung aussprachen. Besonders aktiv waren Sänger wie Lluis Llach, Pau Riba und Joan Manuel Serrat, deren musikalischer Protest, zu-sammengefasst in der Bewegung nova canço ("Neues Lied"), der Franco-Re-gierung gar unangenehm in den Ohren klang. Auch der Volkstanz sardana geriet zum politischen Ausdruck einer Nation, die sich zu Recht lange um ihre eigene Kultur betrogen sah. Wirtschaftlich gefestigt und im Bewusstsein der eigenen Sprache und Kul-tur, treiben es die Katalanen mit ihrem "Wir-sind-eine-Nation-Fieber" nach Meinung vieler Spanier heute allerdings etwas weit. Allerorten prangt die rot-gelb gestreifte katalanische Flagge, ersetzen rein katalanische die alten, zweisprachigen Inschriften. Die Generalitat de Catalunya, im steten Clinch mit der zentralspanischen Regierung, unterstützt den Trend nach Kräften, leistet sich unter anderem einen eigenen Sprachkommissar. 1999 wurde gar ein Gesetz verabschiedet, das die "Präferenz" des Català festlegt und dem

Graffito-Protest: "Freiheit für Katalonien"

Land-schaft

und Geo-graphie

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Regionalfernsehen, den privaten Radios und den Kinos Katalanisch-Quoten vorschreibt: So müssen nun 25 Prozent der im Rundfunk ausgestrahlten Lieder und Schlager auf Katalanisch erklingen. Das Gesetz bedroht auch alle Firmen mit Strafen, die ihre Offerten nicht "mindestens" in Català aus-schreiben. Was den Katalanen recht sein kann, wirft für die starke Minder-heit der vor allem aus Südspanien kommenden, xarnegos (spanisch: charne-gos) genannten "Einwanderer" ernste Probleme auf. Immerhin sind etwa 40 Prozent der Einwohner Barcelonas Nicht-Katalanen. Ohne Kenntnis des Katalanischen bleibt ihnen z. B. die Anstellung im öffentlichen Dienst verwehrt.

"Ich bin nur'n armer Murcianer, n'ungebildeter charnego, und ich bin den Ka-talanen ja so dankbar, dass ich hier arbeiten kann und anständich leben, in euerm reichen und schönen Katalonien..."

(Juan Marsé, "Der zweisprachige Liebhaber")

Landschaft und Geographie Mehr als nur Strand: Spanien ist nach der Schweiz das gebirgigste Land Europas. Katalonien trägt seinen Teil dazu bei.

Der weit überwiegende Teil Kataloniens nämlich wird von ausgedehnten Gebirgszügen unterschiedlicher Höhe geprägt, unterbrochen nur von eini-gen flacheren Gebieten und den Mündungsebenen der größeren Flüsse. Et-was vereinfacht lässt sich Kataloniens Landschaft in drei Bereiche gliedern. Die Pyrenäen bilden den gewaltigen Sperr-Riegel, der die ganze Iberische Halbinsel vom Rest Europas trennt. Deutlich mehr als die Hälfte des über 400 Kilometer Länge messenden Hochgebirges zählt zu Katalonien. Im Nordwesten Kataloniens steigen die Pyrenäen bis über 3000 Meter an; ihre höchste Erhebung hier ist mit 3145 Metern der Pic d'Estats. Nach Osten, zur Küste hin, verliert der Gebirgszug dagegen an Höhe, bis er beim Cap de Creus auf das Meer trifft. Auch gen Süden nehmen die Höhen allmählich ab, senken sich die Berge zu den Vorpyrenäen, einer ausgedehnten Hügelregion. Das Katalanische Gebirge erstreckt sich von den Pyrenäen parallel zur Küste nach Südwesten bis zu den Randgebirgen der zentralspanischen Me-seta. Durch das Katalanische Längstal getrennt, besteht es aus zwei unter-schiedlich hohen Gebirgszügen. Direkt hinter der Küste erhebt sich die Ser-ralada Litoral, die von der mittleren Costa Brava bis hinter Barcelona reicht und deutlich unter der Marke von tausend Meter bleibt. Landeinwärts die-ses Höhenzugs verläuft, etwa auf der Linie von Girona über Barcelona bis Tarragona, das fruchtbare Katalanische Längstal. Es ist das am dichtesten besiedelte Gebiet der Region, ihr wirtschaftliches Zentrum und seit alters her der bedeutendste Verkehrsweg, den auch die Autobahn und die Bahnli-nie Richtung Valencia nutzen. Noch weiter landeinwärts steigt die Serralada Prelitoral bis in Höhen von deutlich über tausend Meter an.

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394 Costa Daurada

Costa Daurada (Costa Dorada) Die südlichste Küste Kataloniens unterscheidet sich landschaftlich deutlich von der Costa Brava. Lange Sandstrände bestimmen das Bild, attraktive Ortschaften sind dagegen eher rar.

Bevor es in Spanien zur Mode wurde, jeder Region ihre eigene Costa zuzu-ordnen, begann die "Goldene Küste" bereits mit dem Maresme zwischen Blanes und Barcelona – dort ist sie nun wirklich nicht mehr golden. Doch auch der verbliebene Rest glänzt nicht mehr ganz so wie einst. Obwohl der Tourismus hier später einsetzte als an der Costa Brava, verfügt die Costa Daurada heute doch über kräftige Übernachtungskapazitäten. Man ahnt schon, was dies bedeutet, kann sich aber doch wieder etwas beruhigen: Ein guter Teil der Touristenzahlen entfällt auf die vielen riesigen Campingplätze, die diese Küste säumen. An baulichen Missetaten fehlt es dennoch nicht. Ein Beispiel dafür ist der Ferienort Salou, dessen Hotelhochhäuser und Apartmentanlagen nicht nur vom langen Sandstrand, sondern seit einigen Jahren auch vom nahen Themenpark "Universal Mediterránea" prof itieren. Überhaupt lassen die Küstensiedlungen der Costa Daurada vielfach den Char-me vermissen, den sich manche der Dörfer und Städtchen an der Costa Brava trotz des Massentourismus bewahren konnten. Jedoch gibt es, je nach Ge-schmackslage, durchaus auch Ausnahmen. Ihren eigenen Reiz, der vor allem in der Nebensaison spürbar wird, besitzen vor allem Städtchen wie Cambrils oder das kleine L'Ametlla de Mar, in dem der Fischfang auch heute noch die Haupteinnahmequelle darstellt. Für das kulturelle Beiprogramm muss man

Trutzburg in Traumlage: Castell de Tamarit

CunitCosta Daurada

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Costa D

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396 Cunit 395

sich, mit Ausnahme der Povinzhauptstadt Tarragona und ihrer römischen Ruinen, dagegen schon ins Hinterland begeben. Erneut ist es vorwiegend sak-rale Kunst, die dorthin lockt: Zwei besondere Glanzlichter sind die Zisterzien-serklöster Poblet und Santes Creus. Sehenswert ist auch die alte Kathedrale von Lleida, der Hauptstadt der einzigen katalanischen Inlandsprovinz, die bereits an den Ausläufern der weiten, trockenen Hochflächen Zentralspaniens liegt. Natur und Abgeschiedenheit f inden sich ganz im Süden Kataloniens. Das Delta des Riu Ebre, auf spanisch Río Ebro genannt, steht seit einer Reihe von Jahren zu Recht unter Naturschutz. Es ist eine eigentümliche Land-schaft, geprägt von zahlreichen Kanälen und weiten Reisfeldern, Brutrevier und Rückzugsgebiet zahlreicher Vogelarten. Ein ganzes Stück landeinwärts der Mündung zeigt der große Fluss wiederum ein ganz anderes Gesicht: Bei Riba-Roja in der Nähe von Flix zum See aufgestaut, ist er nicht nur ein Tipp für Freizeitkapitäne, sondern insbesondere auch für Angler, die hier mit et-was Glück den Wels ihres Lebens an Land ziehen können. Klimatisch gibt sich die Costa Daurada viel milder als ihr Pendant im Nor-den. Die Goldküste bleibt verschont von dem kalten, bissigen Wind Tra-montana, der gelegentlich im Frühjahr und Herbst den Badegästen an der Costa Brava den Spaß verdirbt. Und auch der Küche merkt man die nahen Gestade der Levante an. Wie in den Regionen Valencia und Murcia zählen Reisgerichte verschiedener Variationen (arròs a ... ) zu den Favoriten. Sie ge-ben einen Vorgeschmack auf die valencianische Paella, die an der Costa Daurada natürlich ebenfalls zu bekommen, aber eben nicht "original" ist. •Verbindungen Zug: Das bevorzugte öf-fentliche Verkehrsmittel der Küste. Die Li-nie verläuft bisher durchgängig in Meeres-nähe, die Bahnhöfe liegen fast immer strandnah direkt bei den Ortschaften. Al-lerdings soll der Schienenstrang künftig etwas landeinwärts verlegt werden; die Arbeiten haben bereits begonnen und sol-len in einigen Jahren abgeschlossen sein. Bus: Busverbindungen sind aufgrund der starken Konkurrenz durch die Schiene et-was seltener als in Katalonien sonst üblich.

Auto: Reichlich Verkehr. An der Küsten-strecke über Sitges herrscht starker Aus-flugsbetrieb, weshalb es sich trotz der neuen Autobahn empfiehlt, diese Route am Wochenende zu meiden. Bei El Vend-rell trifft die Nationalstraße N 340 mit ihrem extremen Schwerlastverkehr auf die Küste; Richtung Süden ist vor allem für längere Strecken die Autobahn des-halb unbedingt vorzuziehen. Wie die Bahn-linie soll auch die N 340 in den kommen-den Jahren landeinwärts verlegt werden.

Cunit (2500 Einwohner)

Attraktiv an der ausgedehnten Siedlung ist in erster Linie ihr langer, breiter Strand – viel mehr hat Cunit nicht zu bieten.

Cunit liegt etwa zehn Kilometer hinter Vilanova i la Geltrú und bereits in der Provinz Tarragona. Um den kleinen Ortskern erstrecken sich großflä-chige Siedlungen von Ferienhäusern, in denen vor allem Spanier ihren Ur-laub verbringen. •Verbindungen Zug: Nur Lokalzüge hal-ten, Anschlüsse Richtung Tarragona und Barcelona je 2-mal täglich. •Camping Mar de Cunit (3. Kat.), strandnah gelegen und recht einfach aus-

gestattet. Geöffnet von etwa Mitte Juni bis September, Parzelle inklusive Auto und Zelt rund 12 €, p.P. 4 €. Zufahrt von der C 31, ¢ 977 674058.

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396 Costa Daurada

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uRichtung Tarragona: Südwestlich von Cunit setzt sich die Urbanisierung fort. Bis kurz vor Torredembarra ist das Gebiet zwischen der Hauptstraße und der Küste fast durchgängig mit Villen- und Apartmentsiedlungen be-baut. Im Hinterland der kilometerlangen Sandstrände f inden sich zahlrei-che, teilweise sehr gut ausgestattete Campingplätze. •Camping Park Platja Bará (1. Kat.), hervorragend ausgestatteter und mehr-fach mit Preisen dekorierter Ferienplatz in angenehmer, vergleichsweise wenig ver-bauter Umgebung bei Roda de Bará. Sehr schön und üppig begrünte Anlage in Strandnähe; diverse Sportmöglichkeiten

und Veranstaltungen, reizvolle Poolland-schaft und prima Sanitärs. Für Ruhesu-chende gibt es eine radio- und fernseh-freie Platzzone. Geöffnet etwa Mitte März bis Ende September, p.P., Auto, Zelt je et-wa 8 €. Zufahrt von der N 340 beim römi-schen Triumphbogen, ¢ 977 802701.

Torredemb

arra

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Costa D

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396 Torredembarra 397

uArc Roma de Barà: Der Triumphbogen aus dem 2. Jh. steht auf Höhe des In-landsdorfes Roda de Barà direkt an der Straße Richtung Torredembarra. Mit seiner respekablen Höhe von über zehn Metern bietet er einen ersten Vor-geschmack auf die römischen Bauten Tarragonas.

Torredembarra (6200 Einwohner)

Der wichtigste Ferienort zwischen Vilanova und Tarragona wirkt auf-grund seiner Ausdehnung weit größer, als die relativ geringe Einwohner-zahl es vermuten ließe.

Die Bahnlinie und die Nationalstraße N 340 teilen Torredembarra ziemlich rigoros in zwei unterschiedliche Hälften. Zum Meer hin erstreckt sich die übliche Strandsiedlung, zusammengesetzt aus Hochhäusern, Villengebieten, einem noch recht jungen Sporthafen und dem etwas abseits gelegenen, ge-radezu winzigen, aber ganz netten ehemaligen Fischerviertel Baix a Mar ("Unten am Meer"). Landeinwärts liegt der eigentliche Ort. Obwohl im Ver-gleich zum übrigen Siedlungsgebiet eng gedrängt, ist die auf einem Hügel liegende Altstadt doch das Zentrum des Alltagslebens wie auch der Treff-punkt der Urlauber. Ihren höchsten Punkt markiert ein Kastell, dessen An-fänge zwar bis ins 11. Jh. zurückgehen, das sich heute jedoch im Stil der ita-lienischen Renaissance präsentiert. Torredembarra zu beurteilen fällt etwas schwer. Es gibt an der spanischen Mittelmeerküste durchaus schönere Orte, sicher aber auch eine ganze Reihe weniger angenehme. Die (kleine) Altstadt besitzt ihre malerischen Ecken, die Strandsiedlung wirkt vielleicht etwas langweilig, bleibt aber optisch noch halbwegs erträglich. Für den einen oder anderen Strandtag mit gemäßigtem abendlichem Bummel mag Torredembarra, vor allem in der Nebensaison, vielleicht nicht die schlechteste Adresse sein: Der kilometerlange Strand näm-lich ist wirklich nicht übel, im Juli und August allerdings auch gut besucht.

Information/Verbindungen___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

•Information Oficina de Turisme, Carrer Nostra Senyora de Montserrat 28, in der Urbanisationszone beim Hafenviertel, ¢ 977 644580. Geöffnet ist Mo–Fr 8-15 Uhr, im Sommer erweiterte Öffnungszeiten. •Verbindungen Zug: Der Bahnhof liegt

näher am Strand als an der Altstadt. Nicht jeder Zug der Linie Barcelona-Tarragona hält, trotzdem tagsüber etwa stündliche Anschlüsse in beide Richtungen. Bus: Busse von/nach Tarragona verkeh-ren etwa stündlich.

Übernachten/Camping/Essen_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Im Juli und August ist Torredembarra oft voll belegt. Die Touristeninformation hilft dann gerne weiter, besitzt auch Adressen von Apartmentvermietern. *** Hotel Morros, in der Strandsiedlung. Großes, recht komfortables Hotel, viele der Zimmer mit Meerblick; Garage. DZ nach Saison etwa 55-75 €. Carrer Pérez Ga-lós 15, ¢ 977 640225, § 977 641864, www.morros.es.

** Hotel Costa Fina, mittelgroßes Ferien-hotel in strandnaher Lage unweit der Info-stelle. 48 Zimmer, geöffnet April bis Mitte Oktober; DZ nach Saison etwa 45-60 €. Avinguda de Montserrat 33, ¢ 977 640075, § 977 643559.

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398 Costa Daurada

** Pensió Hostal Coca, an der Hauptzu-fahrt zur Altstadt aus Richtung Barcelona. DZ/Bad um die 60 €, einfachere DZ ohne Bad 35-40 €. Carrer Antoni Roig 95, ¢ 977 640055. * Pensió Sierrita, am Rand der Altstadt. Gut eingerichtete Zimmer, kleiner Innen-hof und Küche zur allgemeinen Nutzung. Ganzjährig geöffnet, DZ/Bad etwa 45 €, ohne Bad knapp 40 €, in der NS jeweils auch schon mal günstiger. Carrer Indians 13, ¢ 977 641213. •Camping Insgesamt sieben Plätze um Torredembarra, teilweise in recht lauter Lage zwischen N 340 und der Bahnlinie.

La Noria (2. Kat.), etwas nördlich des Or-tes nahe der Hauptstraße. Großes, schat-tiges Gelände, gute Ausstattung, gepfleg-te Sanitärs. Geöffnet Ostern bis Septem-ber; Parzelle etwa 12,50 €, p.P. etwa 4 €, zur NS deutlich ermäßigt. N 340, km 1178; ¢ 977 640453, www.camping-lanoria.com. •Essen Restaurant Morros, an der Strandpromenade, im Besitz des gleich-namigen Hotels. Gehobenes Lokal in hüb-scher Lage, feine Küche mit Schwerpunkt auf regionalen Spezialitäten. Menü à la carte ab etwa 25 € aufwärts. Del Mar s/n, im Winter So-Abend und Mo geschlossen.

Baden/Feste______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

•Baden Die Platja de Torredembarra ist die Visitenkarte des Ortes. Der lang-gezogene, z. T. sehr breite Strand aus feinem gelben Sand erstreckt sich vom Sporthafen Richtung Nordosten und wird von einer Promenade begleitet. Jenseits des Viertels Baix a Mar wurde das Gebiet zwischen Strand und Bahnli-nie unter Naturschutz gestellt und ist deshalb unbebaut.

•Feste Sant Joan, 23./24. Juni im Strand-viertel, das Mittsommernachtsfest mit Feuerwerk. Festa Major i Festa del Cuadre de Santa Rosalia, das Hauptfest an mehre-ren Tagen um den 15. Juli, mit den Men-schentürmen Castellers, Teufelstänzen und Sardanas. Festa Major de Santa Rosalia, am 4. September, zu Ehren der Schutzheiligen.

Altafulla (1700 Einwohner)

Ein kleines Städtchen etwas landeinwärts der Küste. Der historische Ortskern und die Ausgrabungen einer römischen Villa lohnen einen Zwischenstopp.

Altafulla liegt nur ein kurzes Stück hinter Torredembarra. Sein altes, mauer-bewehrtes Zentrum, die Villa Closa, erhebt sich direkt neben der N 340 und wird von einem schönen Kastell im Renaissancestil und der neoklassizisti-schen Kirche Sant Martí beherrscht. Im Umfeld des Städtchens locken der hübsche Strand Platja de Altafulla und die Ausgrabungen der römischen Villa Els Munts (Di–Sa 10–13.30 Uhr, 15–17.30 Uhr, bzw. im Sommer 16–19.30 Uhr, So 10–14 Uhr; 1,80 €), die aus dem 1. bis 5. Jh. stammt und auf einem Hügel etwas oberhalb der Küste in Richtung Torredembarra errichtet wurde. •Verbindungen Zug: Bahnhof etwa auf halbem Weg zwischen Ortskern und Küs-te, Anschlüsse Richtung Barcelona und Tarragona bestehen tagsüber alle ein bis zwei Stunden.

Bus: Busse von und nach Tarragona verkehren etwa stündlich. •Übernachten Jugendherberge Alberg de Joventut Casa Gran, in einem reizvol-len Bau der Altstadt. 66 Betten, Reservie-rung ratsam. Placeta 12, ¢ 977 650779.

Von Altafulla Richtung Tarragona Von Altafulla bis zur Provinzhauptstadt sind es nur noch gut zehn Kilome-ter. Etwas abseits der Fernstraße N 340 liegt eine Reihe reizvoller Strände,

VonAltafulla

RichtungTarragona

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396 Von Altafulla Richtung Tarragona 399

deren Umfeld meist weniger verbaut ist als im Gebiet nordöstlich von Tor-redembarra. Die Campingplätze hier sind ein empfehlenswertes Standquar-tier für den Besuch von Tarragona, das mit guten Plätzen nicht gesegnet ist.

uTamarit: Ein reizvolles Ensemble aus der restaurierten mittelalterlichen Burg Castell de Tamarit, die auf einem ins Meer vorgeschobenen Felsklotz thront und als Privatbesitz leider nicht besichtigt werden kann, und zwei Campingplätzen in sehr schöner Strandlage. Parkplätze sind allerdings äußerst rar. Nur von einer Flussmündung unterbrochen, reicht der Sand-strand von hier bis zur Küstensiedlung von Altafulla. In der Gegenrichtung führt ein Fußweg, der das Kastell zunächst landeinwärts umgeht, entlang der Felsküste bis zur Nachbarbucht La Móra. •Camping Beide Plätze in unmittelbarer Nachbarschaft des Kastells. Anfahrt bei Kilometer 1172 der Nationalstraße, aus Richtung Barcelona kommend wenden. Tamarit Park (1. Kat.), sehr schön am Strand gelegen, ganzjährig geöffnet und gut ausgestattet. Mittlerer Schatten, viele Sportmöglichkeiten; auch Bungalows. Ho-hes Preisniveau: Die Parzelle inklusive Auto, Zelt gibt es je nach Lage ab 19 €,

p.P. zusätzlich 6 €, in der NS jeweils güns-tiger. ¢ 977 650128, www.tamarit.com. Trillas Platja (2. Kat.), nicht ganz so schön gelegen, aber ebenfalls gut ausgestattet. Parzelle inkl. Auto, Zelt etwa 18 €, p.P. 5,50 €, in der NS Rabatt. Auch Bungalows. Geöffnet etwa von April bis September, Anfang Oktober. ¢ 977 650249, www.campingtrillas.com.

uLa Móra: An einer hübschen Sandbucht gelegen, verdankt die weit ins Hin-

terland reichende Feriensiedlung ihren Namen dem mittelalterlichen Turm Torre de la Móra, der heute auf dem Gelände des Campings steht. Richtung Westen führt ein Weg zunächst zum Kap Punta de la Móra und weiter ent-lang der unbebauten, von Wald begrenzten Küste zu den beiden bildschö-nen Strandbuchten Platja de Calabeig und Cala Fonda, auch Cala Waikiki genannt; an beiden ist Nacktbaden üblich. Von letzterer ist es nicht mehr weit zur kilometerlangen Platja Llarga – wer Lust hat, könnte nun, immer etwa parallel zur Küste, sogar weiter bis Tarragona wandern. •Camping Torre de la Móra (1. Kat.), in sehr schöner und ruhiger Lage. Terras-senplatz in hügeligem, mit Pinienwald be-wachsenem Gelände, das eine reizvolle Aussicht bietet. Sehr gute Ausstattung, Pool, viele Sportmöglichkeiten. Geöffnet etwa Mitte März bis Ende Oktober.

Stellplatz inklusive Auto, Zelt und einer Person 18 €, jede weitere Person knapp 6 €, zur NS jeweils ermäßigt. Abfahrt von der N 340 etwa acht Kilometer nördlich von Tarragona bei km 1171; ¢ 977 650277, www.torredelamora.com.

Torre dels Escipions: Der fälschlicherweise "Turm der Scipionen" genannte, neun Meter hohe Römerbau stammt aus dem 1. Jh. n. Christus und ist über eine Abzweigung rechter Hand etwa sechs Kilometer vor Tarragona zu er-reichen. In der Nähe liegt der Steinbruch Pedrera del Mèdol (Juni bis Sep-tember Di–Sa 9-20 Uhr, So 9-15 Uhr, sonst Di–Sa 10-16 Uhr, So 10-14 Uhr; gratis), aus dem das Material für die römischen Bauten Tarragonas stammt. Ein Monolith wurde stehen gelassen und zeigt nun die Höhe des Felsgebie-tes vor dem Abtragen der Steine an.

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400 Costa Daurada

Tarragona (112.00 Einwohner)

Älter und in der Antike weit bedeutender als Barcelona, besitzt die Pro-vinzhauptstadt zahlreiche Baudenkmäler vor allem aus römischer Zeit. Neben der malerischen Altstadt sind sie die Hauptattraktion hier und be-förderten Tarragona zur Stadt des Weltkulturerbes.

Das Tarragona von heute ist vor allem Industriestadt mit Schwerpunkt auf Petrochemie, sein Hafen der zweitgrößte Kataloniens. Das engere Stadtge-biet erstreckt sich auf einem Hügel oberhalb der Küste. Die Neustadt bildet zwar das betriebsame Zentrum des Alltagslebens, wirkt mit ihren schnurge-raden, sich rechtwinklig kreuzenden Straßen, die von modernen Zweckbau-ten gesäumt werden, jedoch ziemlich reizlos. Anders die hübsche Altstadt Casc Antigua, die etwas abseits des Gesche-hens auf der Kuppe des Hügels liegt. In manchen Gebieten sind zwar Ärm-lichkeit und Verfall nicht zu übersehen, in anderen wurde in den letzten Jah-ren vieles restauriert. Dennoch hat sich die Altstadt ihre Identität weitge-hend bewahrt. Noble Antiquitätengeschäfte und urige Fischläden liegen Tür an Tür, und immer noch halten die alten Herrschaften der Nachbar-schaft unter Orangenbäumen ihren gemütlichen Schwatz. In erster Linie allerdings wird Tarragona nicht aufgrund seiner Atmosphäre besucht, sondern wegen seiner Baudenkmäler. Die römischen Relikte in Stadt und Umgebung sind neben denen von Mérida in der Extremadura die bedeutendsten des ganzen Landes, schließlich war Tarragona Jahrhunderte lang die Hauptstadt einer der beiden römischen Provinzen Spaniens. Im Jahr 2000 wurden die römischen Monumente Tarragonas in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Aber auch die mächtige Kathedra-le, im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik, zählt zu den "Musts" eines Tarragona-Besuchs.

Orientierung Tarragona gliedert sich deutlich in drei Gebiete. Die Unterstadt liegt beim Hafen, die Oberstadt, die heute das eigentliche Stadtzentrum darstellt, auf dem Hügel. An sie schließt sich die noch höher gelegene Altstadt an. Das Herz der Oberstadt ist der breite Boulevard Rambla Nova, ein besonders am frühen Abend sehr belebter Treffpunkt, wenn auch nicht zu vergleichen mit den Rambles von Barcelona. Nordöstlich parallel markiert die Rambla Ve-lla den unteren Rand der Altstadt. Einen Straßenzug ins Gassengewirr hinein liegt mit der Plaça de la Font der Hauptplatz dieses ältesten Stadtgebiets.

Geschichte Tarragona ist uralt. Mancher Historiker datiert die Anfänge der Stadt gar bis ins 3. Jahrtausend vor Christus. Verschiedene Münzfunde wie auch die untersten Schichten der Stadtmauern belegen für das 6. Jh. v. Chr. die Exis-tenz einer iberischen Siedlung. Im 2. Punischen Krieg eroberten 218 v. Chr.

Tarragona

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396 Tarragona 401

die Römer das damalige Dorf. Mit kräftig verstärkten Befestigungsanlagen wurde Tarraco zu ihrem wichtigsten Stützpunkt in Spanien. Im Jahre 45 v. Chr. ernannte Julius Cäsar Tarraco zur Kolonie, unter seinem Nachfolger Kaiser Augustus wurde es zur Hauptstadt der Provinz Hispania Citerior. Glanzvoll, reich und mächtig wie nur wenige andere Orte, war Tarraco eine der bedeutendsten Städte des Römischen Reiches. Während der Völkerwanderung wurde Tarraco ab dem 3. Jh. n. Chr. mehr-fach geplündert und teilweise zerstört, so 476 durch die Westgoten. Die Zeit der Mauren, die ab 712 vier Jahrhunderte herrschten, hinterließ kaum bauli-che Spuren. Nach der christlichen Rückeroberung um 1120 konnte Tarrago-na, obwohl bald wieder Sitz eines Erzbischofs, die einstige Bedeutung nicht zurückerlangen – längst zu mächtig geworden war die Konkurrenz des auf-strebenden Barcelona.

Information/Verbindungen/Diverses ________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

•Information Oficina de Turisme de la Generalitat, Carrer Fortuny 4, eine Seiten-straße hafenwärts der Rambla Nova. Das Büro der Landesregierung, zuständig für Stadt, Provinz und ganz Katalonien. Öff-nungszeiten Mo–Fr 9.15-14, 16-18.30 Uhr, Sa 9.15-14 Uhr; ¢ 977 233415, www.gencat.es. Oficina Municipal de Turisme, Carrer Mayor 39, in der Altstadt unterhalb der Ka-thedrale; zuständig für die Stadt. Öff-

nungszeiten von Juli bis September Mo–Sa 9-21 Uhr, So 10-14 Uhr; Rest des Jahres Mo–Sa 10-14, 16-19 Uhr, So 10-14 Uhr. Im Sommer öffnen Zweigstellen an der Rambla Nova und in einem Kiosk am Ron-dell beim Busbahnhof. ¢ 977 250795, www.fut.es/~turisme. •Internet-Zugang Ciberspai, Carrer Esta-nislao Figueras 58, nahe der Plaça Imperial Tarraco; ¢ 977 245764, www.ciberspai.net.

Pretori Romà: Sarkophag des Hippolytus, Tod des Helden

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402 Costa Daurada

•Post An der Plaça Corsini, von der Rambla Nova meerwärts über den Carrer Soler Cañelàs. Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.30-20.30 Uhr, Sa 9.30-14 Uhr. •Konsulat Deutsches Honorarkonsulat, Avinguda del President Companys 14, ¢ 977 230398; nur Mo–Fr vormittags geöffnet. •Verbindungen Flug: Flughafen Aero-port de Reus (¢ 977 779800) knapp zehn Ki-lometer außerhalb in Richtung der In-landsstadt Reus; auch von deutschen Chartermaschinen angeflogen. Keine Bus-verbindung.

Zug: Bahnhof (Renfe-Info: ¢ 902 240202) an der Plaça de la Pedrera in der Unter-stadt. Fernzüge in alle Teile Spaniens, sehr gute Verbindungen Richtung Barce-lona, nach Lleida 6-mal täglich, allerdings zu teilweise ungünstigen Zeiten. Bus: Der noch recht neue Busbahnhof liegt an der Plaça Imperial Tarraco, am meerabgewandten Ende der Rambla No-va. Nach Salou/Cambrils im Sommer halb-stündliche Abfahrten, im Winter und Sa/So seltener; nach Barcelona ebenfalls gute Verbindungen. Nach Lleida 6-mal täglich, davon 3-mal via Poblet.

Übernachten ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Einige hübsch und zentral gelegene Hotels und Hostals liegen an der Rambla Nova und in der Altstadt um die Plaça de la Font, an der es auch eine Tiefgarage gibt. Daneben finden Autofahrer eine ganze Reihe von Hotels mit Garagen oder Parkplätzen an der Via Augusta, der Zufahrt von der N 340 aus Richtung Barcelona; von dort existiert eine recht gute Busver-bindung in die Stadt. **** Hotel Imperial Tàrraco (13), eines der Tophotels der Stadt, unweit des Balcó del Mediterrani gelegen. 170 Zimmer, viele davon mit weiter Aussicht; Pool und Ga-rage. DZ etwa 115-135 €, an Wochenenden oft Spezialangebote. Rambla Vella 2, ¢ 977 233040, § 977 216566, www.fut.es/~imperial. *** Hotel Lauria (12), langjährig einge-führtes Haus in zentraler Lage direkt an der Rambla, ebenfalls nahe des Balcó del Mediterrani. Gut und modern ausgestat-tet, unter anderem mit Swimmingpool und Garage. DZ etwa 60-70 €. Rambla Nova 20, ¢ 977 236712, § 977 236700. *** Hotel Marina (14), an der oben er-wähnten Via Augusta, etwa auf Höhe des Strands Platja de la Rabadassa. Kleineres, vor wenigen Jahren renoviertes Hotel mit nur 16 Zimmern; Parkmöglichkeit. Von et-wa Mitte Dezember bis Januar geschlos-sen. DZ etwa 65-80 €. Via Augusta 151, ¢ 977 233027, § 977 233309. ** Pensió Fòrum (7), am Hauptplatz der Altstadt. Vor einigen Jahren renoviert, komfortable Zimmer. Angeschlossen ein hübsches, aber hochpreisiges Restaurant. DZ/Bad knapp 35-40 €. Plaça de la Font 37, ¢ 977 231718. ** Pensió Noria (8), ebenfalls an der Pla-ça. Gut eingerichtete Zimmer, am schöns-ten die fünf mit Blick auf die Plaça. Beliebt und oft belegt. Ganzjährig geöffnet,

DZ/Bad nach Saison etwa 30-40 €. Plaça de la Font 53, "Rezeption" in der Bar; ¢ 977 238717. Jugendherberge (1): "Alberg de Joventut Sant Jordi" (IYHF), stadtauswärts des Ron-dells beim Busbahnhof. Eigentlich ein Stu-dentenwohnheim, das aber auch wäh-rend der Semesterzeit einige (wenige) Betten für JH-Gäste bereithält. Vorheriger Anruf unter ¢ 977 240195 oder bei der Re-servierungszentrale unter ¢ 934 838363 ist sehr ratsam. Avinguda President Compa-nys s/n, Eingang um die Ecke. •Camping Die relativ stadtnahen Plätze an der Küste Richtung Barcelona sind mit Stadtbus Nr. 1 oder Nr. 9 ab der Plaça Cor-sini unweit der Post zu erreichen, akus-tisch allerdings durch die nahe Bahnlinie beeinträchtigt. Reizvoller und ruhiger sind die Campings von La Móra und Tamarit (siehe oben); in Tamarit findet sich auch ein ganzjährig geöffneter Platz. Tàrraco (2. Kat.), stadtnächster Platz, beim Strand Platja de l'Arabassada. Knapp drei Kilometer außerhalb, Bushaltestelle je nach Fahrtroute Rabassada oder Platja. Ei-gentlich ein ganz angenehmer Platz, der jedoch direkt unterhalb der lauten Bahnli-nie liegt. Geöffnet April bis September; Preise p.P., Auto, Zelt je knapp 4 €. Die Zufahrt ist ab der Hauptstraße aus Rich-tung Barcelona beschildert; ¢ 977 290289. Las Salinas (3. Kat.), ein paar Kilometer

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weiter in Richtung Barcelona; Bushalte-stelle Residencial. Direkt am hier nicht mehr so vollen Strand Platja Llarga, teil-weise Schatten. Auch hier stört die Bahn, jedoch nicht mehr ganz so stark. Einkauf

an der Zufahrtsstraße, nur im Sommer. Geöffnet Mitte Mai bis Ende September, Preise p.P., Auto, Zelt je etwa 3,50 €; ¢ 977 207628.

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404 Costa Daurada

Essen (siehe Karte S. 403)________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Eine Reihe guter, wenn auch nicht gerade billiger Fischrestaurants liegt im Fischerviertel El Serrallo, westlich der großen Gleisanlagen; besonders am Wochenende herrscht hier viel Betrieb. Sehr im Kommen ist die Altstadt, die sich heute deutlich lebendiger zeigt als noch vor wenigen Jahren. Restaurant Merlot (6), in einem schönen Haus der Altstadt. Eines der besten Loka-le Tarragonas; reizvolles Dekor, exquisite und fantasievolle Küche. Ein üppiges Me-nü mit sechs Gängen – nur für den ge-samten Tisch zu bestellen – kommt auf etwa 35 € pro Person, für ein Menü à la carte ist mit etwa 25 € aufwärts zu rech-nen. Carrer Cavallers 6, ¢ 977 220652, So ganztags und Mo-Mittag geschlossen. Restaurant Barquet (3), in einem wenig ansehnlichen Stadtteil, jedoch den kleinen Abstecher von der Rambla wert. Gute, ortstypische Küche zu vergleichsweise günstigen Preisen: Tagesmenü bescheide-ne 8 €, à la carte ab etwa 20 €. Carrer Gasó-metro 16, So und im August geschlossen. Restaurant El Tiberi (4), mit netter, ge-mütlicher Einrichtung. Angeboten wird ein schmackhaftes "Buffet català": Für etwa 10 € kann man essen, soviel der Magen fasst. Mehrere Leser waren sehr zufrie-den. Etwas versteckt im Carrer d'én Marti D'Ardenya 5 gelegen, einer Seitenstraße des Carrer Unió bei Nr. 42. So-Abend und Mo geschlossen. Restaurant Cal Brut (2), eine der preis-werteren Lokalitäten im Fischerviertel El Serrallo. Besonders das Tagesmenü fällt re-lativ günstig aus, à la carte muss man aber schon mit etwa 20-25 € rechnen. So-Abend und Mi geschlossen; Carrer Sant Pere 14.

Pizzeria-Rest. Mistral (5), eines der vie-len Lokale am Hauptplatz der Altstadt, mit Tischen direkt auf der abends besonders lauschigen Plaça. Pizza kostet etwa 5-6 €, als Restaurant eher teuer, vom durchaus ordentlichen Menü für gut 10 € einmal ab-gesehen. Plaça de la Font 19. Restaurant El Caserón (9), typisches Nachbarschaftslokal der Altstadt. Solide Hausmannskost, Tagesmenü günstige 7,50 €. Mittags sehr gut besucht, abends eher leer. Eingänge am Carrer Trinquet Nou und am Carrer Cos del Bou, jeweils nur einen Katzensprung von der Plaça de la Font. Bar Ca l´ Oscar (11), ein Lesertipp von Bernd Steckroth: "Tapas in Super-Qualität und guten Portionen, und dann noch zum Draußensitzen in sehr hübscher Umge-bung. Geöffnet ab 20.30 Uhr." Plaza del Rey, ein schöner kleiner Altstadtplatz beim Archäologischen Museum, an dem noch weitere Lokale liegen, darunter das schicke Can Llesques und das preis-günstige, auch für Vegetarier interessan-te, aber nur im Sommer geöffnete indone-sische Restaurant Bali. Cerverseria La Nau (10), edle Bierstube und Tapa-Bar in einem schönen Gewölbe der Altstadt, bei den Einheimischen sehr beliebt. Carrer de la Nau 12.

Nachtleben/Einkaufen/Feste/Baden _______________________________________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

•Nachtleben Früher zeigte sich das Nacht-leben Tarragonas erstaunlich provinziell. Auch heute noch trifft man sich in erster Linie in den umliegenden Küstenorten wie Salou, doch gibt es mittlerweile immerhin Alternativen innerhalb der Stadt. Pau del Protectorat, eine Parallelstraße zum Carrer Apodaca, hat sich zur belebten Kneipenzone entwickelt. Betrieb herrscht hier ab etwa 23 Uhr. Port Esportiu: Auch der neue Sportha-fen, unweit des Hafens gelegen, bildet mit seinen Bars einen vor allem in Som-mernächten beliebten Anziehungspunkt.

•Einkaufen Mercat Plaça Corsini, von der Rambla meerwärts über Carrer Soler Cañe-làs. Städtischer Markt, bis etwa 14 Uhr ge-öffnet, Do/Fr auch nachmittags. Dort Di/Do auch freier Markt, Geschirr, Kleidung etc. Sonntagsmarkt in Bonavista, einem west-lichen Stadtteil an der N 340; ein Umzug ist allerdings möglich. Antiquitäten- und Sammlermarkt eben-falls jeden Sonntag, von 10-14 Uhr vor der Kathedrale. •Feste/Veranstaltungen Sant Magi, um den 19. August. Großes Fest mit Prozes-sion, Theater, Musik und Tanz.

Kunst am Bau: Fassade in der Altstadt

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