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Seite 3 Bundestagswahl – das solltest Du wissen Seite 5 Neue Bundes- jugendleitung untitled DAS MAGAZIN DER JOHANNITER-JUGEND 1|2009 Seite 8 medien tipps Seite 4 Arbeiten im Bundestag 2009 ist DAS Superwahljahr, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Die Bundesregierung wird neu gewählt, das höchste Amt im Staat, die Bundespräsidentschaft, ebenfalls. Zahlreiche Kommunalwahlen und sogar die Europawahl finden statt. „Demokratie zum Mitmachen“ Die Volljährigkeit ermöglicht es: Führerschein machen, rechtsverbindliche Unterschriften leisten und: Wählen gehen. Einige von Euch können in diesem Jahr erstmals mitbestimmen, können aktiv Politik und Demokratie gestalten. Das ist eine tolle Chance. Vieles können die Wähler beeinflussen, denn Politik in Deutschland ist demokratisch organisiert und geht alle etwas an – jede Stimme zählt. Wie Wahlen eigentlich funktionieren und was die Kreuzchen auf dem Wahlzettel für Auswir- kungen haben, erfahrt Ihr auf den Seiten 4/5 Soforthilfe im Chat: Der Helpmessenger Seite 2 Porträt: Graf v. Schwerin v. Schwanenfeld Seite 6 Rückblick: 30 Jahre Johanniter-Jugend Seite 7 Spieletipps Seite 8

1|2009 untitled []€¦ · untitled Da S Magazi N D er Joha NN iter-Juge ND 1|2009 Seite 8 medien tipps Seite 4 arbeiten im Bundestag 2009 ist DaS Superwahljahr, nicht nur in Deutschland,

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Bundestagswahl – das solltest Du wissen

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Neue Bundes-jugendleitung

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arbeiten im Bundestag

2009 ist DaS Superwahljahr, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit.

Die Bundesregierung wird neu gewählt, das höchste amt im Staat, die

Bundespräsidentschaft, ebenfalls. zahlreiche Kommunalwahlen und sogar

die europawahl finden statt.

„Demokratie zum Mitmachen“

Die Volljährigkeit ermöglicht es: Führerschein machen, rechtsverbindliche unterschriften leisten und: Wählen gehen.

Einige von Euch können in diesem Jahr erstmals mitbestimmen, können aktiv Politik und

Demokratie gestalten. Das ist eine tolle Chance. Vieles können die Wähler beeinflussen, denn

Politik in Deutschland ist demokratisch organisiert und geht alle etwas an – jede Stimme zählt.

Wie Wahlen eigentlich funktionieren und was die Kreuzchen auf dem Wahlzettel für Auswir-

kungen haben, erfahrt Ihr auf den Seiten 4/5

Soforthilfe im Chat: Der helpmessenger Seite 2

Porträt: graf v. Schwerin v. Schwanenfeld Seite 6

rückblick: 30 Jahre Johanniter-Jugend Seite 7

Spieletipps Seite 8

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www.juh-bb.de/helpmessenger

Yes, we can!Habt Ihr das noch im Ohr? Mit diesen Worten ist kürz-

lich Barak Obama an die Spitze der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt worden und hat seinen politischen

Gegnern eine Niederlage beschert.In Deutschland wird in diesem Jahr die Bundesregierung neu gewählt.

Und nicht nur das: Auch das Europaparlament wird gewählt – und die Johanniter-Jugend hat seit März eine neue Bundesjugendleitung (siehe Seite 3).

Im Herbst sind dann die Landesjugendleitungen dran, im kommenden Frühjahr die Regionaljugendleitungen und so weiter und so fort. In der Johanniter-Jugend wird eigentlich ständig irgendwo jemand gewählt, es ist praktisch ein Grundsatz-thema in unserem Verband. Auch wichtige Entscheidungen werden demokratisch getroffen, denn wir verstehen uns ganz ausdrücklich als demokratischer Jugend-verband. Grund genug also, dass sich auch die untitled mit den Themen Demo-kratie und Wahlen beschäftigt (siehe Seite 4/5).Wir wünschen Euch bei Euren Entscheidungen ein gutes Händchen. Abstim-

men heißt eben auch, aktiv mitbestimmen, wie unsere Johanniter-Jugend aussehen soll. Das sollte sich keiner entgehen lassen.

Einen schönen Sommer wünscht Euch

Euer Marcus Blanck

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Preisverleihung im Partykeller

Seit einigen Jahren ist die Johanniter-Jugend Mitglied der arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend in Deutschland (aej). aber wer ist die aej eigentlich und wie ist die zusammenarbeit mit der JJ geregelt?

Als Dachorganisation vertritt die aej die Interessen der Evangelischen Jugend auf Bundesebene gegenüber Bundesministerien, gesamtkirchlichen Zusammenschlüssen und internationalen Partnern. Ihre derzeit 36 Mitglieder sind evangelische Jugendwerke und Jugendverbände, Jugendwerke evangelischer Freikirchen und die Jugendarbeit der Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland. Außerdem sind elf bundesweit tätige Partnerorganisationen kooperativ angeschlossen. Neben beispielsweise dem Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) oder dem Verband Christlicher Pfadfinder (VCP) ist seit 2002 auch die Johanniter-Jugend Mitglied der aej. Durch dieses Netzwerk von Verbänden und Vereinen wird besonders der fachliche Austausch zwischen den Mitgliedern gefördert. Zusätzlich arbeiten Mitglieder der JJ in Fachkreisen mit und sie entsendet zwei Delegierte in die aej-Mitgliederversammlung. Einer davon ist sogar im kinder- und jugendpolitischen Beirat, dem Beratungsgremium für den aej-Vorstand, vertreten. In der Bundesjugendversammlung im Herbst 2008 wurde nach einem Vortrag von Ralf Taubenheim, Delegierter der JJ, die Notwendigkeit der Vernetzung noch einmal deutlich. Sich darüber Gedanken zu machen und praktikable Wege zu entwickeln und zu gehen, werden Aufgaben der neuen Bundesjugendleitung sein. Katrin Winkler

Verbandsarbeit vernetztWas ist eigentlich die aej?

Der Förderpreis wird vom Präsidenten der Johanniter-unfall-hilfe, hans-Peter v. Kirchbach, gestiftet. Jedes Jahr widmet sich dieser Preis einem anderen Schwerpunkt – mit dem ziel, vorhandene arbeitsfelder der Johanniter-Jugend zu stärken oder neue zu erschließen. Bei der auswahl der themen lässt sich der Präsident von experten aus der Johanniter-Jugend beraten.

Weil Präsident v. Kirchbach die Preisverleihung immer persönlich vornimmt, fand er sich am 14. März in einem Partykeller ein. Die Decke war niedrig, die Beleuchtung schummrig, aber die Stimmung super. Bei seinem Engagement betont v. Kirchbach immer wieder den hohen Stellenwert der Jugendarbeit, deshalb scheut er auch nicht die Anstrengung, den Förderpreis in einem dunklen Partykeller zu verleihen. Die diesjährigen Gewinner arbeiteten zum Thema „Kooperationen vor Ort“. Der 1. Preis, eine Wochenendreise, ging an die integrative Jugendgruppe „Eisbären“ des Kreisverbandes Berg-straße. Das ganze Jahr über haben die Jugendlichen das Thema in verschiedenen Aktivitäten umgesetzt. Besonders spannend war die Kooperation mit der Reiterstaffel der Johanniter und dem Kindermitmachzirkus „Hallöchen“. Die Jugendgruppen aus Schwandorf und Schwarzenfeld

des Landesverbandes Bayern erhielten den 2. Preis für ihre Idee, verschiedene Seniorennach-mittage zu gestalten und den THW bei einem Zeltlager zu unterstützen. Der 3. Preis ging an die Jugendgruppe aus Harburg. Diese hatte eine Jugendfreizeit mit dem THW, der Bahnfeuer-wehr und dem LV Niedersachen/Bremen organisiert. Ein Sonderpreis für ihr Engagement um die Auseinandersetzung mit der deutschen NS-Vergangenheit erhielt die Jugend im LV Berlin/Brandenburg. Im Anschluss an die Ehrung lobte der Präsident unter dem Motto „SSD gehört dazu“ die inhalt-liche Ausrichtung des Förderpreises 2009/2010 aus. Alle Jugendgruppen sind aufgerufen, sich zu beteiligen und Projekte einzureichen. Mehr Infos unter www.johanniter-jugend.de Marcus Blanck

Projektarbeit 2008: Förderpreis verliehen

eisbären ganz vorn

www.johanniter-jugend.de

Präsident v. Kirchbach gesellte sich zu den Gewinnern – wie hier zu den Vertretern der Jugendgruppe „Eisbären“.

www.kinder-messenger.de

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Surfen, chatten, bloggen: Das „social web“ bestimmt einen großteil der Freizeit, längst haben Computer die Kinder- und Jugendzimmer erobert.

Aber es wird sich nicht nur zum Kinobesuch verabredet oder über Musik gesprochen. Auch Probleme mit den Eltern oder der Schule werden thematisiert. Wenn jemand allerdings keinen Ansprechpartner hat, dem er von Sorgen und Ängsten erzählen kann, dann fühlt er sich allein gelassen und findet vielleicht selbst keine Lösung für das Problem. Vielen fällt es leichter, Ängste und Sorgen anonym im Chat zu erzählen als Eltern oder Freunden. Genau hier setzt der Johanniter-Helpmessenger an: Gibt es Probleme in der Schule oder mit den Eltern, Liebeskummer oder Streit mit Freunden – völlig anonym berät ein Team der Johanniter und gibt erste Tipps zur Bewältigung der Krise. Sollte dies nicht ausreichen, kann eine „Chatsprechstunde“ mit einem Sozialpädagogen vereinbart werden. Auch einen Messenger speziell für Kinder gibt es schon, darin enthalten ist ein Notruf-Knopf, der direkt zum Johanniter-Beratungsteam führt.Weitere Infos unter: www.juh-bb.de/helpmessenger sowie www.kinder-messenger.deJuliane Flurschütz

onlinehilfe per ChatKrisenberatung im Web

Schnelle Hilfe für Kinder und Jugendliche: der Johanniter-Helpmessenger.

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BundesverbandLeiter ag Bildung

Michael Bode, Trainer und Lehr-beauftragter Jugend, ist neuer Leiter der AG Bildung. Im Rahmen der Fachausbilderfortbildung in Münster wurde die ehemalige „AG Ausbildung“ inhaltlich neu ausgerichtet, umbenannt und Michael Bode mit der Leitung betraut.

Bundesverbandzusammenarbeit mit Malteser JugendBei einem ersten Treffen zwischen Vertretern der Malteser Jugend und Johanniter-Jugend sowie dem Beauftragten für den Kirchentag, Justus Pinker, haben die beiden Jugendverbände vereinbart, ihre gute Zusammenarbeit beim zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München fortzuführen.

Bundesverbandtaubenheim für aejRalf Taubenheim ist von der BJV für weitere vier Jahre zum Delegierten der Johanniter-Jugend bei der aej gewählt worden.

oV LübeckJJ beim KinderfestBeim ersten Lübecker Kinderfest am 29. März hat die JJ ihre Jugendgruppe vorgestellt. An 100 Kindern haben sie kreative Gesichtsbemalungen vorgeführt, auch die JJ-Hüpfburg in Mittelalter-Optik war ein echter Besuchermagnet.

oV Stendalim Bundestag unterwegsUnter dem Motto „In den Schaltzentralen der Macht“ haben fünf Johanniter-Jugendliche und rund 15 weitere junge Menschen vom 5. bis 8. März an einem Politikseminar in Berlin teilgenommen. Gemeinsam besuchte die Gruppe den Bundestag und das ehemalige Stasi-Gefängnis in Berlin/Hohenschönhausen.

Mensch, wo bist Du?in Bremen, beim KirchentagDer Countdown läuft: Noch etwas mehr als zwei Wochen und es ist wieder Kirchentag. Diesmal in Bremen, dabei ist der Kölner Kirchentag doch gerade erst gewesen. Die Johanniter-Jugend ist natürlich auch wieder dabei und bietet verschiedene aktionen an.

Die Kinderbetreuung und der Begleitdienst für Menschen mit Behinderungen ist mittlerweile ein Standarddienst der Johanniter-Jugend. Beides hat die JJ schon auf vergangenen Kirchentagen mit großem Erfolg und sehr vielen positiven Rückmeldungen von Kirchentagsverantwortlichen und Nutzern der Dienste angeboten. Die Helfer freuen sich vor allem darüber, dass zahlreiche Besucher aus den Vorjahren immer wieder kommen und kündigen sich oft schon im Vorfeld an. Und auch die, die schon einmal beim Kirchentag als Helfer dabei waren, beschreiben das besondere Gemeinschaftsgefühl, das sie während der Dienste und in der gemeinsamen Unterkunft erleben, als „JJ-Feeling pur“. Für sie auf jeden Fall ein Grund, immer wieder dabei zu sein. In diesem Jahr werden die Johanniter-Jugendlichen sogar auf der Bühne eine gute Figur machen: Unterlegt mit passenden Rhythmen laden sie alle Besucher zu einer dynamischen Herz-Lungen-Wiederbelebung ein. Und: Die Johanniter-Jugend hat einen großen Stand aufgebaut, an dem die Besucher einen Anschauungs-Rettungswagen besichtigen, sich informieren oder ausruhen können. Eine Handy-Ladestation wird sicher noch mehr Menschen an den Stand locken als sonst. Möchtet Ihr gern als Helfer mit nach Bremen kommen? Infos dazu unter: www.johanniter-jugend.de/kirchentagKatrin Winkler

32. Deutscher evangelischer Kirchentag

Über den gesamten Zeitraum des Kirchen-tages bietet die Johanniter-Jugend eine Kinderbetreuung und den Begleitdienst für Menschen mit Behinderung.

www.johanniter-jugend.de/kirchentag

Stand Johanniter-Jugend: „zentrum Jugend“, BLg-Forum, Freifläche NordDonnerstag, Freitag und Samstag, von 10: 30 – 22:00 Uhr:Anschauungs-RTW, Ausruh-Wiese, Handy-Ladestation, Kaltgetränke.

Moderation einer herz-Lungen-Wiederbelebung: Bühne am BLg-Forum Donnerstag, 13:30 –14: 00 Uhr, Freitag, 18:00 –18:30 Uhr: Eine Mitmachaktion zum Erlernen und Üben dieser lebensret-tenden Maßnahme bei passender Musik.

Liturgische gestaltung eines gottesdienstes: oslebshauser Kirche Donnerstag, Freitag und Samstag, von 23: 00 – 24: 00 Uhr: Die JJ-NRW ist für die liturgische Gestaltung der Gottesdienste „Mensch, du bist’s – Bilder, Gedanken und Gebete zur letzten Stundes des Tages“ verantwortlich.

Podiumsdiskussion „Kinder- und Jugendarmut in Deutschland“: Congress Centrum, Borgward-SaalSamstag, 15: 00 –17: 00 Uhr: Hans-Peter v. Kirchbach (Präsident der JUH), Milena Bucken (JJ NRW), Prof. Dr. Ronald Lutz (Soziologe), Janek Rochner-Günther (Streetworker) und Thomas Sonnenburg (Coach und Streetworker) diskutieren über das Thema „Armut von Kindern und Jugendlichen“.

32. Deutscher evangelischer Kirchentag vom 20. bis 24. Mai 2009 in Bremen

Von links: Johannes Kattermann, Melanie Kroll, Clemens Rath, Caroline Lansky, Daniel Schierholz, Boris Mikloss.

Dortmund – Bei der Bundesjugendversammlung (BJV) vom 13. bis 15. März stand ganz oben auf der tagesordnung die Wahl der neuen Bundesjugendleitung (BJL). im Vorfeld hatte sich die Suche nach Kandidaten schwierig gestaltet.

Satzungsgemäß festgeschrieben sind sechs Mitglieder, über alle Kanäle warb sogar Bundesvorstand Wolfram Rohleder für und um Kandidaten. Auch seine Landesvorstandskollegen holte er ins Boot. Drei Mitglieder der alten BJL traten bei der Wahl nicht wieder an, sie wollen sich nach bis zu acht Jahren Amtszeit nun auf ihr Studium bzw. ihre hauptamt-liche Arbeit konzentrieren. Wolfram Rohleder bedankte sich persönlich bei Sandra Hofmann, der bisherigen Bundesjugendleiterin, Richard Stahl, dem ehemals stellvertretenden Bundesjugendleiter, und Christian

Wienke, einem weiteren Mitglied der BJL, für die gute Zusammenarbeit. Im Namen des gesamten Verbandes wünschte er ihnen alles Gute. Am 14. März standen dann schließlich sechs Kandidaten zur Wahl: Es wurden Boris Mikloss (Bonn) zum Bundesjugendleiter, Clemens Rath (Wolfsburg) und Caroline Lansky (Cottbus) als seine Stellvertreter sowie Melanie Kroll (Greifswald), Johannes Kattermann (Mannheim) und Daniel Schierholz (Blender/Verden) als weitere Mitglieder der BJL gewählt. Ihre zukünftigen Aufgaben werden u. a. die Fortführung der „Strategie 2010“ mit einem Kommunikationsschwerpunkt sein. Außer-dem arbeiten sie weiter an der Kampagne „!Achtung“ und erarbeiten Konzepte, wie das jugendpolitische Engagement der JJ in Zukunft aus-sehen kann. Dafür gutes Gelingen!Katrin Winkler

Die neue BundesjugendleitungFrisch gewählt

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Wahlen und DemokratieDemokratie aktiv mitgestalten!

ihr habt die Wahl(en)!

Wahlen und Demokratie – klingt irgendwie trocken und nach Politik. ein komisches thema für die untitled? Vielleicht auch nicht! Demokratie kommt aus dem griechischen und bedeutet „Volksherrschaft“. Damit ist gemeint, dass in unserem Land immer die Bürger entscheiden, wie die Dinge laufen. und das funktioniert vor allem über Wahlen und abstimmungen.

Dadurch, dass in Deutschland alle Menschen ab 18 Jahren das Grundrecht haben, Vertreter zu wählen, die dann im Namen der Wähler das Land regieren, ist sichergestellt, dass eigentlich das Volk regiert. Am besten funktioniert das, wenn möglichst viele Menschen dieses Recht in Anspruch nehmen. Schaut man sich jedoch die verschiedenen Bundesländer an, so stellt man fest, dass vor allem in den östlichen Ländern viel weniger Bürger zur Wahl gehen, besonders bei jungen Menschen scheint das ein Trend zu sein. Warum ist das so? Oft hört man in diesem Zusammenhang von dem Schlagwort „Politikverdrossenheit“. Damit ist wohl gemeint, dass viele Menschen in unserem Land von den Politikern enttäuscht und

der Ansicht sind, sie könnten doch nichts ändern. Wahlen sind aber die einzige Möglichkeit, Demokratie aktiv mitzugestalten, etwas zu bewegen.Wählen als Teil demokratischen Handelns ist in Deutschland ein Grundrecht und hat auch etwas mit Verantwortung zu tun. Das heißt, dass jeder zwar auch das Recht hat, nicht wählen zu gehen, aber für diese Entscheidung dann auch die Verantwortung übernehmen muss. Im schlimmsten Falle hieße das z. B., mitverantwortlich an der Erstarkung radikaler Parteien zu sein. Außerdem kann sich jemand, der nicht wählen geht, auch nicht beschwe-ren – weil er sich am demokratischen Prozess ja gar nicht erst beteiligt.

Diese demokratische Staatsordnung ist nicht selbstverständlich. Es gibt noch immer zu viele Länder auf der Welt, in denen Diktaturen an der Macht sind, so dass Menschen nicht frei entscheiden können. Die Johanniter-Jugend versteht sich ganz klar als demokratischer Verband. Uns ist wichtig, dass sich jedes unserer Mitglieder aktiv an der Gestaltung der Johanniter-Jugend beteiligen

Mit Stoppuhr und KlingelDr. hans-Joachim Berg verhindert rechtliche unfälle

ein eleganter Mann in den besten Jahren mit gepflegtem ober-lippen bart und einem Siegelring des Johanniterordens über dem ehering. Das ist er, der Doktor der Juristerei, hans-Joachim Berg. er leitet das Sekretariat des ersten untersuchungsausschusses im Bun-destag und die Subkommende Berlin Süd-ost des Johanniterordens.

Worum geht es im Untersuchungsausschuss?Allgemein bekannt geworden ist der Untersuchungsausschuss als Aus-schuss des Bundesnachrichtendienst (BND), weil es auch um Geheim-dienste geht. Der konkrete Untersuchungsauftrag ist fünf Seiten lang und thematisiert nicht nur den BND, sondern auch CIA-Flüge der USA, das Schicksal einzelner Terrorverdächtiger, den Irakkrieg und den inter-nationalen Terrorismus.

Sitzen zu all diesen Themen Experten in dem Ausschuss?Keine Sachexperten, aber Fachleute für die Aufklärungsarbeit im Gestrüpp großer Bürokratien. Der Ausschuss besteht aus elf Bundes-tagsabgeordneten. Je vier von den Regierungsfraktionen und einem aus der Opposition. Die Politiker kennen den Untersuchungsauftrag, beraten sich, fordern von der Regierung viele tausend Seiten Akten an und laden Zeugen. Dabei gibt es oft sehr unterschiedliche Interessen, wie verfahren werden soll. Sich auf bestimmte Zeugen zu einigen, kann dauern. In diesem Ausschuss haben wir seit dem Jahr 2006 mehr als 140 Zeugen befragt.

Und was sind Ihre Aufgaben dabei? Ich stehe dem Vorsitzenden zur Seite, insbesondere, wenn es rechtliche Fragen zu klären gilt. Niemand kann alle Verfahrensregeln vor Augen haben, wenn er gerade engagiert diskutiert. Ich wirke im Hintergrund und helfe mit, rechtliche Unfälle zu verhindern. Da brauche ich auch schon mal eine Stoppuhr mit Klingel.

Das klingt ja sehr sportlich und auch streng.An beidem ist was dran. Sportlich im Sinne von fair. Die Redezeiten sind genau festgelegt, nach Stärke der Fraktion. Wer die meisten Wähler-stimmen hatte, darf im Ausschuss am längsten fragen. Das gilt übrigens auch für die Redezeit im Plenarsaal. Nach Ablauf der Redezeit darf nur noch der Satz beendet werden. Sonst würden wir nicht durchkommen.

Was machen Sie zuerst, wenn Sie morgens in Ihr Büro kommen?Ich suche mir die Zeitungen zusammen und fange an zu lesen. Als erstes den Politik- und Kulturteil, so weiß ich gleich, was an diesem Tag Thema ist.

Würden Sie jungen Leuten raten, sich politisch zu interessieren?Einerseits habe ich meinen Kindern immer geraten, Zeitung zu lesen, um in der Lage zu sein, über Politik urteilen zu können. Andererseits finde ich, dass es unsere Gesellschaft jedem ermöglichen sollte, sich nicht andau-ernd politisch engagieren zu müssen - einfach aus dem Vertrauen heraus, dass unsere Demokratie durch ihre gewählten Vertreter funktioniert.

Das Gespräch führte Katrin JuhlEin Fan der Johanniter-Jugend: Dr. Hans-Joachim Berg.

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kann. Egal ob es darum geht, das Programm für die Jugendgruppe festzulegen oder den Orts- oder Bundesjugendleiter zu wählen.

Auf der großen jugendpolitischen Bühne wird derzeit, besonders vom Deutschen Bundes-jugendring (DBJR), heiß darüber diskutiert, das Wahlalter abzusenken. Einige Bundesländer lassen Jugendliche bereits ab 16 Jahren zu Kommunalwahlen zu. Der DBJR meint, dass man mit der Herabsetzung des Wahlalters Jugendliche für politische und demokratische Prozesse interessieren und damit dem „Nichtwählertum“ vorbeugen kann. Und die aej unterstützt die Initiative „U18“, bei der Jugendgruppen eigene Wahllokale eröffnen und so „Wählen gehen“ üben können. Schließlich wachsen junge Menschen an ihren Herausforderungen. Der Politik würde ein frischer Wind auf jeden Fall gut tun. Marcus Blanck

Informationen unter: www.dbjr.de und www.u18.org

Über Landesparlamente, Bürgermeister, das europaparlament und die Mehrheit im Bundestag wird neu entschieden. und die Bundesversammlung wird am 23. Mai das höchste amt im Staat neu vergeben.

Wer als Bundespräsident ins Schloss Bellevue in Berlin einziehen möchte, muss mindestens 40 Jahre alt sein und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Um als Kandidat für die Wahl aufgestellt zu werden, muss man von einem Mitglied der Bundesversammlung vorgeschlagen werden. Zur Bundesversammlung gehören alle Politiker des Bundestages und eine genauso große Anzahl von Vertretern aus den einzelnen Bundesländern. Die müssen aber keineswegs Politiker sein: Die Länder-parteien können im Prinzip jeden in die Bundesversammlung berufen, oft sind es sogar prominente Schauspieler oder Sportler. Die Aufgabe der Bundesversammlung ist es, den Bundespräsidenten zu wählen. Danach wird sie sofort wieder aufgelöst. In diesem Jahr stehen erneut Horst Köhler (Foto) und Gesine Schwan zur Wahl. Neu im Rennen ist der Schauspieler Peter Sodann. Die Wahl findet periodisch alle fünf Jahre am 23. Mai statt. Am 23. Mai deshalb, weil an diesem Tag im Jahr 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde. So gibt es in diesem Jahr nicht nur viele Wahlen, sondern auch einen Geburtstag: 60 Jahre Bundesrepublik. Herzlichen Glückwunsch! Annette Schmelzeisen

Das höchste amt im StaatDas Bundespräsidentenamt wird neu besetzt

ihr habt die Wahl(en)!

www.dbjr.dewww.u18.org

Neue Perspektiven für europa500 Millionen Menschen entscheiden

Wie funktioniert sie?

www.mitmischen.de

oma hat eigentlich nie geheimnisse vor opa, die beiden verstehen sich einfach super. Das einzige, was sie ihm nie erzählt, ist, wem sie ihre Stimme bei der Bundestagswahl gibt. Sie genießt ihre freie entscheidung ganz allein in der Wahlkabine. opas neugierige Blicke und bohrende Fragen beantwortet sie mit „Wahl geheimnis“. Dann lächelt sie spitzbübisch.

Ihren Enkeln erklärt sie, dass Wählen erste Bürgerpflicht ist: „Wir haben in Deutschland allgemeine, freie, gleiche und geheime Wahlen“, sagt sie und betont jedes einzelne Wort. Aber wie funktioniert diese Bundestagswahl überhaupt? Oma entwirft zum Verständnis einen Wahlzettel. Sie malt Spalten und beschriftet sie mit Namen und Abkürzungen. In der linken Spalte steht der Name desjenigen, der in der Stadt oder im Wahlkreis die meisten Stimmen bekommen will, um in den Bundestag in Berlin einzuziehen. Das ist die so genannte „Erststimme“. „Ihr wählt am besten jemanden, den ihr für ehrlich haltet und der eure Meinung am ehesten vertritt“, erklärt sie. Und was tun, wenn man gar nicht weiß, welche Ansichten ein Kandidat hat? In den Wochen vor der Wahl gibt es in den Städten oft kleine Stände mit Partei-Logos. Dort stehen die Kandidaten und kommen mit ihren potenziellen Wählern ins Gespräch. Schnell kann man hier einen Eindruck gewinnen von deren Persönlichkeit, den politischen Werten und Zielen der Partei, für die sie zur Wahl antreten. Heute können wir auch Informationsangebote nutzen, die Oma früher noch nicht hatte: Mit einem Blick auf die Internetseiten der Parteien kann man sich schnell einen Überblick über deren politische Ziele verschaffen. Auch die wichtigsten Inhalte der Parteiprogramme zu kennen, hilft bei der Entscheidung. Denn: Die Partei wählt man ja auch mit der „Zweitstimme“. Diese entscheidet, wie viele von den 598 Sitzen die jeweilige Partei im Bundestag bekommt. Und das ist wörtlich gemeint. Auf diesen sitzen nämlich die Kandidaten, deren Partei mit mehr als fünf Prozent der Stimmen gewählt wurden. Nun heißen sie Abgeordnete. Je mehr Prozent eine Partei bei der Wahl bekommt, desto mehr Abgeordnete kann sie stellen. Steht also ein Abgeordneter in seiner Partei ganz oben auf der Liste, hat er gute Chancen, über die Zweitstimme einen Sitz zu bekommen. Gewinnt eine Partei zusätzliche Sitze durch die Erststimme, weil sie besonders beliebte Kandidaten in den Wahlkreisen hat, müssen die Parlamentsmitarbeiter weitere Sitze dazu stellen. Das sind dann „Überhangmandate“, davon gibt es in der laufenden Wahlperiode 16. Ganz schön kompliziert. Mal sehen, ob Oma ihr Geheimnis doch noch irgendwann verrät.

Infos zur Bundestagswahl findet ihr unter: www.mitmischen.de Katrin Juhl

Die Bundestagswahl

alle sprechen von der erweiterung der europäischen union (eu), von grenzöffnungen und handelszone. und einige fragen sich, ob man eigentlich das, was da im eu-Parlament mit hauptsitz in Straßburg bestimmt wird, in irgendeiner Weise beeinflussen kann. Man kann – indem man zur europawahl geht.

Das Europaparlament (EP) ist die einzige direkt gewählte EU-Institution und repräsentiert die Interessen und den demokratischen Willen von rund 500 Millionen Europäern. Das EP spielt eine entscheidende Rolle bei der Genehmigung von Gesetzen, die das Leben jedes einzelnen EU-Bürgers betreffen: Das sind besonders Entscheidungen über den EU-Haushaltsplan und über Gesetzesentwürfe, die den Transport von Personen, Gütern, Dienstleistungen und Finanzen innerhalb der EU regeln. Auch Bestimmungen im Umwelt- und Verbraucherschutz werden hier getroffen. Die Debatten im Parlament werden in allen offiziellen Sprachen der EU-Mitgliedsländer abgehalten – sogar in Rumänisch. Zwölf Plenarsitzungen hält das EP pro Jahr ab, die Ausschüsse tagen in Brüssel. Seit 1979 werden die Abgeordneten des EP alle fünf Jahre durch Direktwahlen bestimmt. Das derzeitige Parlament zählt 785 Abgeordnete aus 27 Mitgliedstaaten. Die nächsten Wahlen für das EP finden in allen 27 Mitgliedstaaten der EU gleichzeitig statt. Eine logistische Meisterleistung, bei der 500 Millionen EU-Bürger insgesamt 736 Parlamentarier wählen – und das aus rund 9000 Kandidaten. Ihr seht: die Wahlen des Europaparlaments vom 4. bis 7. Juni 2009 bieten die Gelegenheit, aktiv neue Perspektiven für Europa zu eröffnen. Agnes Bosca (Agnes, 23, kommt aus Rumänien. Sie beschäftigt sich intensiv mit Europapolitik und schreibt für die Zeitung „youngstar“ der aej).

Der Reichstag in Berlin: Sitz des Bundestages.

Amtierender Bundespräsident Horst Köhler.

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Kennen genug Menschen die Johanniter-Jugend?

achtung!Vormerken:

Berlin – Wie bringen wir uns und unsere Projekte in die Medien und damit in die Öffentlichkeit? Wie kann eine verbesserte Kommunikation dazu beitragen, neue, engagierte Mitglieder zu gewinnen? Mit der „Strategie 2010“ hat sich die Johanniter-Jugend ein hohes ziel gesetzt.

Diese Fragen beschäftigten 43 führende Kollegen der Johanniter-Jugend und Medien-Fachleute der Landesverbände sowie der Bundesgeschäftsstelle bei einem gemeinsamen Workshop am 17. Januar in Berlin. Um das Strategieziel einer besseren Kommunikation des Jugendverbandes weiterzuentwickeln, diskutierten die Teilnehmer über Interne Kom-munikation, Pressearbeit und Jugendkommunikation im Internet. Obwohl regionale Tageszeitungen bereits regelmäßig über Jugendprojekte berichten, kann die Kommunikation

in vielen Bereichen verbessert werden. Wie dies im Internet aussehen könnte, erläuterte Oliver Skopek, Entwickler des Online-Netzwerks „SchülerVZ“. Als externer Referent half er, einen „Blick von außen“ auf die Verbandskommunikation zu werfen. Dabei wurde schnell klar: Das Internet passiert von allein, auf die Arbeit an der Basis kommt es an. Der Work-shop war die Auftaktveranstaltung für den „Kommunikationsschwerpunkt Jugend“, der 2009 mit zahlreichen Projekten die Angebote und das Profil der Johanniter-Jugend in der Öffentlichkeit bekannter machen sowie die Interne Kommunikation bundesweit verbessern soll. In den vergangenen Monaten haben einzelne Landesverbände bereits eigene Work-shops veranstaltet, um die Ideen regional umzusetzen. Weitere Veranstaltungen sind in Vorbereitung. Patrick Schultheis

Fachleute beraten über die Kommunikation

Die Strategie 2010

eine bewegte zeit hat v. Schwerin 21 Jahre lang als Präsident der Juh erlebt und ein ganzes arbeitsleben lag bereits hinter ihm, als er mit 65 Jahren einen Neuanfang startete. graf v. Schwerin kehrte 1994 auf das Familiengut im osten Mecklenburgs zurück und wurde Landwirt.

Als junger Mann, kurz nach dem Krieg, hatte er in Südafrika Farmen verwaltet. Weit weg wollte er sein von dem Deutschland, in dem sein Vater von den Nazis hingerichtet worden war, weil er zu den verantwortlichen Attentätern auf Adolf Hitler gehörte. Er wäre noch weiter weg gegangen, nach Neuseeland, wenn er Arbeit als Wolleinkäufer gefunden hätte. Aber alles kam anders: Er kehrte nach Deutschland zurück, heiratete, wurde Vater von drei Kindern und arbeitete als studierter Landwirt in der Landma-schinenindustrie. Schon früh hat er sich sozial engagiert, das war seine Leidenschaft. Und schließlich war er von 1980 bis 2001 Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe. In seine 21-jährige Amtszeit fiel der Zusammenbruch der Sowjetsysteme und so auch das Ende der DDR-Diktatur. Die friedliche Revolution des Volkes hat ihn tief bewegt. Ein vereintes Deutschland schien möglich, eines für alle Deutschen – aus Ost und West. Der Aufbau der JUH in den neuen Bundesländern war die spannendste und schönste Aufgabe seiner Amtszeit. Mit dem Ruhestand schließlich zog er sich zurück auf das Familiengut in Göhren, Mecklenburg-Vorpommern. Das Haus der Familie stand nicht mehr, aber einige Ställe gab es noch. Die baute Graf v. Schwerin um und bewohnt sie seitdem zusammen mit seiner Frau. Hier, in seinem Heimatort, wo ihn die Gestapo 1944 abgeholt hatte, startete er einen Neuanfang. Der väterliche Betrieb von einst hatte sich von einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) zu einer Landbetriebsgesellschaft (LBG) verwandelt. Mit den Menschen von damals arbeitet v. Schwerin bis heute zusammen, mittlerweile verstehen sie sich auf Augenhöhe. „Das war ein langjähriger Prozess. Ich kam als Fremder und aus dem Westen“, erinnert er sich. Vorsichtig ist er geworden mit Beurtei-lungen von Menschen, die unter dem DDR-Regime leben mussten. Niemand könne beantworten, wie man sich selbst in diese Diktatur eingebracht hätte. Eines hat ihn jedoch erschreckt. Wie schon nach 1945 in Westdeutschland wurden auch Anfang der 1990er Jahre in den östlichen Bundesländern hohe Positionen wieder an diejenigen vergeben, die bereits der Vorgängerregierung treu gedient hatten. „Man hatte anscheinend keine anderen oder sie trauten es sich nicht zu“, sagt v. Schwerin.In diesem Jahr ist er 80 Jahre alt geworden, seit einiger Zeit beobachtet er eine Zunahme von DDR-Nostalgie bzw. Verklärung. Das hänge stark damit zusammen, dass es nun geringe Perspektiven für die Jugend im Osten gäbe. Früher war alles besser, alle hatten Arbeit – so erzählen es die Alten. Jetzt steigt die Arbeitslosigkeit stetig, die Jungen ziehen alle weg. „Noch eine Genera-tion, dann wird Deutschland eins sein, dann ist auch die Mauer in den Köpfen Vergangenheit,“ das hofft v. Schwerin fest, „nur vergessen sein sollte sie nicht“.Katrin Juhl

erst Präsident, dann LandwirtWilhelm graf v. Schwerin v. Schwanenfeld ist seit 41 Jahren Mitglied der Juh

Die Jugend-redaktion sucht Dich! Lust darauf, mal Presseluft zu schnuppern? Eine Redaktionskonferenz zu erleben? Den Geburtstag der JJ hinter den Kulissen zu dokumentieren? Die Redaktion der untitled ist zum Bundeswettkampf am 12. und 13. Juni mit einer Jugendredaktion vor Ort, bei der Ihr Euch im Schreiben ausprobieren könnt. Am Freitag gibt es ein Seminar zu journalistischen Stilformen, am Samstagmorgen ist Redaktionssitzung, danach geht’s zum Recherchieren, Interviewen und Dokumentieren. In der näch-sten untitled werden Eure Artikel dann veröffentlicht.

Wer kann Mitmachen? Alle 14- bis 25-jährigen Johanniter-Jugendlichen, die Lust haben – Vorkenntnisse sind nicht nötig.Wo kann ich mich melden? Bei [email protected] Bis wann muss ich mich anmelden? Bis zum 2. Juni.Fragen zur Schulbefreiung beantworten wir gern: Katrin Winkler oder Markus Blanck: [email protected], [email protected]

Oliver Skopek kam als externer Experte.

Graf v. Schwerin als Präsident der JUH ...

... und heute vor der Kirche in Göhren, seiner Heimat.

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Mit vier internet-Spots macht die aej auf die Bundestagswahl aufmerksam. unter dem Motto „Nutze den raum“ ruft sie junge Menschen zur Wahlbeteiligung auf.

Im Mittelpunkt der vier kurzen Videosequenzen steht ein Quadratmeter Deutschland: die Wahlkabine. Sie wird von jungen Menschen jeweils auf deren ganz eigenwillige Art und Weise genutzt: Es wird gegrillt, geplanscht und getanzt. So wird deutlich, dass jugendliche Erstwähler etwas bewirken und aktiv am demokratischen Prozess teilnehmen können. Ab Mitte August gehen die Spots online: www.nutze-den-raum.de

Nutze den raumein Quadratmeter Deutschland

Den Kinderschuhen entwachsenglückswünsche für ein geburtstagskind

Berlin – ist man mit 30 Jahren eigentlich noch jung? oder doch schon älter? Kann man sich – ohne ausgelacht zu werden – noch mit Kapuzenjacke und turnschuhen auf die Straße trauen? Sind die träume aus der Pubertät alle wahr geworden? Wie ist das eigentlich, das erwachsenwer-den? Die Johanniter-Jugend wird 30 Jahre – zeit für einen rückblick.

Damals, im Jahr 1979, war die junge Riege der JUH bereit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Den Gemein-schaftsgedanken in einem gesetzlichen Rahmen zu verfestigen und sich als „Johanniter-Jugend-Arbeits-gemeinschaft der JUH“ offiziell zu gründen. Als es 1982 die ersten Mitgliederzählungen gab, hatten sich bereits 1760 junge Menschen der JJ angeschlossen. Der Anspruch war schon damals, einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen zu leisten und soziale Kompetenzen zu för-dern. Helma Kriegisch wurde 1985 zur Bundesjugendsprecherin gewählt, auch wenn noch strittig war, mit welchen Rechten und Pflichten sie überhaupt ausgestattet werden sollte. Heute, 2009, ist in der

JUH-Satzung klar geregelt, dass der/die Bundesjugendleiter/in volles Mitglied der Bundesleitung und als solches auch stimmberechtigt ist. Nach dem Mauerfall gründete sich 1990 in Frankfurt/Oder die erste Jugendgruppe in Ost-Deutschland und auch hier verfolgte die JJ ihre basisdemokratische Jugendverbandsarbeit: Ausbildungswochen, regelmäßige Treffen. Die JJ wurde sogar international tätig, organisierte einen Austausch mit Jugend-gruppen aus Ungarn und besuchte 1992 ihre Kollegen der „Cadets of St. John Ambulance“ in England. Um die Jahrtausendwende verstärkte die JJ ihr Engagement auch im jugendverbandlichen Dialog und vernetzte sich mit der katholischen Malteser Jugend. Gemeinsam übernahmen beide Verbände die Kin-derbetreuung beim Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin. Damals war die JJ ja bereits Anfang 20 und somit schon aus dem Gröbsten raus. Die wilden Zeiten des Formens und Findens waren vorüber und die JJ arbeitete nun an ihrem Selbstverständnis als evangelischer Jugendverband. Seit 2002 ist sie Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend (aej). Ein Höhepunkt war 2008 das achte Bundespfingstzeltlager in Grömitz an der Ostsee: 1300 Jugendliche reisten an, zeigten in Workshops ihr Können und tanzten abends gemeinsam in der Disco. Innerverbandlich umreißt die JJ mit ihren Fortbildungen und Schulsanitätsdiensten auch vor JUH-Vertretern deutlich ihren Anspruch und zählt zu Beginn des Jubiläumsjahres 2009 bereits rund 10 000 Mitglieder, Schulsanitäter einge-schlossen. In ihrer „Strategie 2010“ wirbt sie für weitere Mitglieder, damit sie gestärkt in die „Ü-30“-Phase gehen kann. Nachdem nun die ersten 30 Jahre aufgerollt sind, geht die Party-Saison los: Die erste große Geburts-tagsfeier findet zum Kirchentag in Bremen statt. Dann natürlich anlässlich der Landespfingstzeltlager am 30. Mai und 1. Juni und beim Wimpelwettstreit in Freiburg vom 17. bis 19. Juni. Beim Bundeswett-kampf am 13. Juni in Leipzig feiern wir alle gemeinsam – seid dabei!Katrin Winkler / Ylvi Hanke

„Sag‘ nicht, wir hätten es Dir nicht gesagt.“ Älter werden wir alle

30 Jahre Johanniter-Jugend

unter diesem Motto startete im Februar eine neue Kampagne zur ausbildung in der ambulanten Pflege. Die initiatoren sind der Johanniter-regionalverband Köln, die Caritas-Köln, die Diakonie Köln und Michaelshoven.

Gemeinsam werben sie um Jugendliche ab 16 Jahren – für die dreijährige Ausbildung zum examinierten Altenpfleger. Auf der Internetseite der Kampagne finden sich viele Infos zum Berufsbild und den Entwick-lungsperspektiven nach der Ausbildung. Die Ausbildung beginnt jeweils zum 1. September oder 1. Oktober des Kalenderjahres. Die Vergütung im ersten Ausbildungsjahr beträgt bereits bis zu 700 Euro. Schaut doch mal vorbei unter: www.sagnichtwirhaettenesdirnichtgesagt.de Hermine Urbaniak

www.sagnichtwirhaettenesdirnichtgesagt.de

www.nutze-den-raum.de

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Was ist eigentlich im Bundestag so los? Was tun Abgeordnete den ganzen Tag und wie sieht die Reichstagskuppel von innen aus? Die Internetangebote des Deutschen Bundestages richten sich an Jugendliche und Kinder mit politischen Interesse. Hier erfahrt Ihr, wie Gesetze entstehen und welche Aufgaben Abgeordnete haben. Für Jugendliche: www.mitmischen.de, für Kinder: www.kuppelgucker.de

Seit 2002 ist die Johanniter-Jugend Mitglied bei der aej, kennt Ihr eigentlich das Jugendportal „youngspirix“? Von Chat-gruppen über Lifestyle-Infos und Glaubensfragen findet Ihr auf den Internetseiten der Evangelischen Jugend allerhand Interessantes: www.youngspirix.de

PiratenspielSpieleralter: 6 bis 99 Jahregruppengröße: 8 bis 25 MitspielerMaterial: Ein Reifen pro Teilnehmer (Fahrradmäntel funktionieren ebenfalls), ein kleiner Ball

SpielverlaufEine Person ist der Pirat, alle anderen sind Schiffskapitäne. Der Pirat hat den Ball, die Kapitäne haben jeder einen Reifen, in den sie steigen, ihn um sich halten und so durch den Raum laufen. Der Pirat versucht nun, die Schiffe zu versenken, indem er den Ball durch die Reifen wirft, die Kapitäne müssen dies verhindern. Wessen Schiff versenkt ist, der legt seinen Reifen auf den Boden und ruft, im Reifen stehend, um Hilfe. Andere Kapitäne müssen die Schiffbrüchigen in ihr Schiff aufnehmen. Wessen Schiff als letztes versenkt wird, der wird der neue Pirat.

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Spieletipps

angedacht

LöffelspielSpielealter: 6 bis 99 Jahregruppengröße: 5 bis 15 MitspielerMaterial: Löffel

SpielverlaufAlle Teilnehmer sitzen im Kreis. In der Mitte liegen Löffel, einer weniger als Leute mit-machen. Eine Person beginnt eine Geschichte zu erzählen. Sobald der Erzähler das Wort „Löffel“ gebraucht, versuchen alle einen Löffel aus der Mitte zu ergattern. Derjenige, der keinen Löffel erwischt hat, erzählt nun die Geschichte weiter. Beispiel: Familie Keller feiert den Geburtstag von Sohn Klaus. Sie gehen in ein Restaurant. Als sie die bestellte Suppe erhalten, nimmt Klaus seinen Löffel in die Hand.

Variation: Funktioniert auch mit allen anderen Gegenständen.

Der bundesweite Wettbewerb „Demokratisch Han-deln“ sucht beispielhafte Projekte und Initiativen, die sich mit demokratischer Haltung und Kultur im gelebten Alltag von Schule und Jugendarbeit beschäftigen. Der Wettbewerb richtet sich an alle Schularten und -stufen von der Grundschule bis zur Berufsschule sowie an Kinder- und Jugend-initiativen. Nähere Infos unter: www.demokratisch-handeln.de

Wettbewerb für Schüler

www.youngspirix.de

www.demokratisch-handeln.dewww.bpb.de/publikationen

es geht um Dich! Misch Dich ein! inter-Nett

Bekannt aus dem Geschichtsunterricht: die „Informationen“ der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie sind sehr hilfsreich und erklären anschaulich und verständlich das Prinzip der Gewaltenteilung, die Parlamentsfunktionen und den Aufbau des Bundestages. Zu beziehen unter: www.bpb.de/publikationen

Parlamentarische Demokratie

informationen zur politischen Bildung

Chinesisches Märchen

Als der Krieg zwischen zwei benachbar-

ten Völkern unvermeidlich war, schickten

die Feldherren Späher aus, um zu erkun-

den, von wo aus man am leichtesten

in das Nachbarland einfallen könne.

Sie kehrten zurück und berichteten: Es

gäbe nur eine Stelle an der Grenze, die

sich dafür eigne. „Dort aber“, sagten sie,

„wohnt ein braver Bauer in einem kleinen

Haus mit seiner Frau. Sie haben ein Kind

und sind die glücklichsten Menschen

auf der Welt. Wenn wir nun über das

Grundstück marschieren, zerstören wir

das Glück. Also kann es keinen Krieg

geben.“ Das sahen die Feldherren ein und

der Krieg unterblieb. Wie jeder Mensch

begreifen wird.

Ausgesucht von Markus Blanck

www.kuppelgucker.dewww.mitmischen.de

Demokratisch handeln