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Dr. Gabriele Minz Gesamtleitung Young Euro Classic Konzerteinführung per Podcast Sergei Redkin Klavier Peter Dörpinghaus Trompete Tobias Feldmann Violine Rimma Benyumova Violine Sarina Zickgraf Viola Muriel Razavi Viola Martin Leo Schmidt Violoncello Alexander Kovalev Violoncello Stephan Koncz Dirigent (Schostakowitsch) IVÁN FISCHER (*1951) • „Young Euro Classic festival hymn“ (2011) PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKI (1840-1893) • Streichsextett d-Moll „Souvenir de Florence“ op. 70 (1890) Allegro con spirito – Adagio cantabile e con moto – Allegro moderato – Allegro vivace ALEKSANDER KHUBEEV (*1986) • „Game over“ für zwei Streichquartette und Klavier (2016, Deutsche Erstaufführung) DMITRI SCHOSTAKOWITSCH (1906-1975) • Klavierkonzert Nr. 1 für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35 (1933) Allegro moderato – Lento – Moderato – Allegro con brio * Pandemiebedingt findet dieses beliebte Element des Abends im digitalen Raum, via Podcast statt. Alles zu den Konzerteinführungen finden Sie unter yecl.de/podcasts. 20 Uhr Gemeinsam. Ins Konzert. Live. Lange wa- ren diese drei Aspekte nicht zusammen zu bringen. Jetzt rückt ihre Zusammen- führung in greifbare Nähe. Wir freuen uns ungemein, mit Ihnen die Rückkehr zu einer gewissen Normalität zu feiern. Hier spielt die Zukunft – endlich wieder! Nachdem Young Euro Classic 2020 pan- demiebedingt die Gelegenheit genutzt hat, Schätze der Kammermusik zu heben, erleben wir in diesem Jahr großartige Ju- gendorchester, wie sie am liebsten spie- len: in symphonischer Besetzung, getra- gen von der einzigartigen Stimme ihrer musikalischen Botschaft. Die Rückkehr auf die Bühne ist gerade für die jungen Mit- wirkenden ein magischer Moment, den wir mit Freude und Dankbarkeit teilen. Auch mit jenen, die aufgrund begrenzter Kapazitäten keinen Platz mehr bekom- men haben: 5 der 16 Konzerte werden live auf den Gendarmenmarkt übertragen. Ob Greek Youth Symphony Orchestra, Schleswig-Holstein Festival Orchestra oder Orquesta del Lyceum de La Habana: Für jene Orchester, die für 2020 einge- plant waren und deren Konzerte abge- sagt werden mussten, stand von Anfang an fest, dass sie Wege finden wollen, 2021 dabei zu sein. Was sind schon Rei- sebeschränkungen, Abstandsvorschrif- ten und Maskenpflicht, wenn man dafür wieder vor echtem Publikum – vor Ihnen! – spielen kann! Mit bemerkenswerter Verve haben sie sich in die Planung eines Programms gestürzt, das bestens ohne gewaltig besetzte Werke auskommt. Die Rückkehr zu klassisch-romantischen Di- mensionen ist auch für sie eine willkom- mene Chance, Ihnen diesmal auf andere Art und Weise Bekanntes, Unbekanntes und Neues zu bieten. Sogar die Tradition der bi-nationalen Orchestergründungen konnte wiederaufgenommen werden: So- wohl bei Young Euro Classic als auch bei Next Generation, dem Festival für den Nachwuchs des Nachwuchses, entsteht ein deutsch-französischer Fokus für Be- gegnung und Verständigung. Wir sprechen wohl im Namen aller Be- teiligten, wenn wir sagen: Das wird ein besonderes Wiedersehen. Wir freuen uns auf Sie und eine wundervolle Zeit bei Young Euro Classic, YOUNG EURO CLASSIC 2021 30. JULI BIS 15. AUGUST KONZERTHAUS BERLIN Prof. Dr. Dieter Rexroth Künstlerischer Leiter Young Euro Classic Ulrich Deppendorf 2. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V. Dr. Willi Steul 1. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V. Online* Do 12 RUSSISCH-DEUTSCHE MUSIKAKADEMIE RUSSLAND/DEUTSCHLAND

1208 Russ dt musikakademie druck · Symphonikern und der Staatsoper Hamburg. Zudem ist er regelmäßiger Gast bei diversen Symphonie-, Opern-, Kammer- und Rund-funkorchestern. Zu

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Dr. Gabriele Minz Gesamtleitung Young Euro Classic

Konzerteinführung per Podcast

Sergei Redkin KlavierPeter Dörpinghaus TrompeteTobias Feldmann ViolineRimma Benyumova ViolineSarina Zickgraf ViolaMuriel Razavi ViolaMartin Leo Schmidt VioloncelloAlexander Kovalev VioloncelloStephan Koncz Dirigent (Schostakowitsch)

IVÁN FISCHER (*1951) • „Young Euro Classic festival hymn“ (2011)

PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKI (1840-1893) • Streichsextett d-Moll

„Souvenir de Florence“ op. 70 (1890)

Allegro con spirito – Adagio cantabile e con moto – Allegro moderato –

Allegro vivace

ALEKSANDER KHUBEEV (*1986) • „Game over“ für zwei Streichquartette und Klavier (2016, Deutsche Erstauff ührung)

DMITRI SCHOSTAKOWITSCH (1906-1975) • Klavierkonzert Nr. 1 für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35 (1933)

Allegro moderato – Lento – Moderato – Allegro con brio

* Pandemiebedingt fi ndet dieses beliebte Element des Abends im digitalen Raum, via Podcast statt.Alles zu den Konzerteinführungen fi nden Sie unter yecl.de/podcasts.

20 Uhr

Gemeinsam. Ins Konzert. Live. Lange wa-ren diese drei Aspekte nicht zusammen zu bringen. Jetzt rückt ihre Zusammen-führung in greifbare Nähe. Wir freuen uns ungemein, mit Ihnen die Rückkehr zu einer gewissen Normalität zu feiern. Hier spielt die Zukunft – endlich wieder!

Nachdem Young Euro Classic 2020 pan-demiebedingt die Gelegenheit genutzt hat, Schätze der Kammermusik zu heben, erleben wir in diesem Jahr großartige Ju-gendorchester, wie sie am liebsten spie-len: in symphonischer Besetzung, getra-gen von der einzigartigen Stimme ihrer musikalischen Botschaft. Die Rückkehr auf die Bühne ist gerade für die jungen Mit-wirkenden ein magischer Moment, den wir mit Freude und Dankbarkeit teilen. Auch mit jenen, die aufgrund begrenzter Kapazitäten keinen Platz mehr bekom-men haben: 5 der 16 Konzerte werden live auf den Gendarmenmarkt übertragen.

Ob Greek Youth Symphony Orchestra, Schleswig-Holstein Festival Orchestra oder Orquesta del Lyceum de La Habana: Für jene Orchester, die für 2020 einge-plant waren und deren Konzerte abge-

sagt werden mussten, stand von Anfang an fest, dass sie Wege fi nden wollen, 2021 dabei zu sein. Was sind schon Rei-sebeschränkungen, Abstandsvorschrif-ten und Maskenpfl icht, wenn man dafür wieder vor echtem Publikum – vor Ihnen! – spielen kann! Mit bemerkenswerter Verve haben sie sich in die Planung eines Programms gestürzt, das bestens ohne gewaltig besetzte Werke auskommt. Die Rückkehr zu klassisch-romantischen Di-mensionen ist auch für sie eine willkom-mene Chance, Ihnen diesmal auf andere Art und Weise Bekanntes, Unbekanntes und Neues zu bieten. Sogar die Tradition der bi-nationalen Orchestergründungen konnte wiederaufgenommen werden: So-wohl bei Young Euro Classic als auch bei Next Generation, dem Festival für den Nachwuchs des Nachwuchses, entsteht ein deutsch-französischer Fokus für Be-gegnung und Verständigung.

Wir sprechen wohl im Namen aller Be-teiligten, wenn wir sagen: Das wird ein besonderes Wiedersehen. Wir freuen uns auf Sie und eine wundervolle Zeit bei Young Euro Classic,

YOUNG EURO CLASSIC 2021

30. JULI BIS 15. AUGUST KONZERTHAUS BERLIN

Dr. Gabriele Minz Gesamtleitung Young Euro Classic

Prof. Dr. Dieter RexrothKünstlerischer Leiter Young Euro ClassicKünstlerischer Leiter Young Euro Classic

Ulrich Deppendorf2. Vorsitzender Deutscher Freundeskreiseuropäischer Jugendorchester e.V.

Dr. Willi Steul1. Vorsitzender Deutscher Freundeskreiseuropäischer Jugendorchester e.V.

Gesamtleitung Young Euro Classic

Online*

Do 12

RUSSISCH-DEUTSCHE MUSIKAKADEMIE

RUSSLAND/DEUTSCHLAND

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RUSSISCH-DEUTSCHE MUSIK- AKADEMIE Russland/DeutschlandDie Russisch-Deutsche MusikAkademie ist aus einer Initiative von jungen Musikstudierenden aus Russland und Deutschland hervorgegangen. Die Akademie ist ein offenes Forum, Ausdruck eines zivilbürgerlichen Engagements junger Musiker_innen und der Verständigung auf der Grundlage von Begegnungen und Austausch. So fanden seit der Gründung mehrere Kammermusikprojekte in Verbindung mit bedeutenden Musikfestivals statt: beim Beethovenfest in Bonn, dem Tschaikowski Festival in Klin und Ekaterinburg, den Kasseler Musiktagen, dem Diaghilev Festival in Perm, bei MPHIL 360 im Münchener Gasteig, dem Kissinger Sommer sowie dem Festival Stars of the White Nights in St. Petersburg. Im Mai 2015 wurde das Orchester der Russisch-Deutschen MusikAkademie gegründet, welches im Laufe der letzten sechs Jahre regelmäßig unter der Leitung von Valery Gergiev mit Konzerten in Moskau, St. Petersburg und Berlin aufgetreten ist. Arbeitsort und Zentrum der Akademie ist das Mariinsky-Theater in St. Petersburg. Maestro Valery Gergiev, Intendant und Chefdirigent des Mariinsky-Theaters in St. Petersburg, ist seit der Gründung 2013 künstlerischer Leiter der Musikakademie.

rccr-projects.de

Sergei Redkin KlavierSergei Redkin erhielt im Alter von sechs Jahren Unterricht an der Staatlichen Musik- und Theater-akademie von Krasnojarsk. Ab 2004 studierte er am Sankt Petersburger Konservatorium, zunächst an der Spezial-Musikschule und von 2009 bis 2015 regulär Klavier bei Alexander Sandler und Kom-position bei Alexander Mnazakanjan. Außerdem absolvierte er Studien an der International Piano Academy Lake Como unter anderem bei Dmitri Bashkirow, Peter Frankl und Fou Ts’ong. Redkin ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewer-be. Darunter sind der Paderewsky-Wettbewerb in Polen (2010), der Maj Lind-Klavierwettbewerb in Helsinki (2012) und der Prokofjev-Klavierwettbe-

werb in Sankt Petersburg (2013). 2015 gewann er den 3. Preis beim Internationalen Tschai-kowski-Wettbewerb in Moskau. 2017 wurde er beim Kissinger Klavierolymp mit dem 2. Preis ausgezeichnet. 2021 gewann Sergei Redkin den 2. Preis beim Queen-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel. Sergei Redkin trat weltweit mit verschiedenen Orchestern auf, darunter 2016 in Paris, New York und Mexiko sowie 2017 beim Lucerne Festival, jeweils mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters unter Valery Gergiev.

Peter Dörpinghaus TrompetePeter Dörpinghaus ist seit 2016 Solotrompeter des Konzerthausorchesters Berlin. Nach Stu-dienjahren in Essen-Werden und Hannover erfolgten Engagements bei den Bamberger Symphonikern und der Staatsoper Hamburg. Zudem ist er regelmäßiger Gast bei diversen Symphonie-, Opern-, Kammer- und Rund-funkorchestern. Zu seinen Preisen bei nationalen und internationalen Wettbewerben zählen u. a. der Hans Sikorski-Gedächtnispreis, ein dritter Platz beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb und ein Stipendium der Yamaha Music Foundation of Europe. Neben seinem 2007 gegründeten Blechbläserensemble Salaputia Brass spielt er regelmäßig in un-terschiedlichsten Kammermusikformationen auf Festivals wie Spannungen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern oder dem Rheingau Mu-sik Festival. Weitere Konzerttätigkeiten führten Peter Dörpinghaus in die großen Konzertsäle Deutschlands, durch ganz Europa und u.a. nach Mexiko, Argentinien, Japan, China, Südafrika und die USA.

Tobias Feldmann ViolineDer deutsche Geiger Tobias Feldmann zählt zu den hochkarätigsten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation. Er ist bekannt für sei-ne facettenreichen Darbietungen von überwältigender Virtuosität, fesselnder Bühnenpräsenz und emotionaler Tiefe. Seine musikalische Neugier zeigt sich nicht zuletzt in seinem breitgefächerten Repertoire, das von

den Konzerten von Beethoven, Mozart, Brahms oder Tschaikowski über Mieczysław Wein-berg, Franz Clement bis hin zu Werken von Einojuhani Rautavaara und Isang Yun reicht. Ausgezeichnet u.a. beim Königin Elisabeth Wettbewerb 2015, beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover und als Gewinner des deutschen Musikwettbewerbs 2012, erlangt seine Karriere seither internationale Reichweite und Anerkennung. 2018 wurde er mit nur 26 Jahren auf eine Professur an die Hochschule für Musik Würzburg berufen. Tobias Feldmann spielt auf einer Violine von Nicolò Gagliano (Neapel, 1769).

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Rimma Benyumova ViolineDie neu ernannte Konzertmeisterin der Staats-kapelle Berlin, Rimma Benyumova, genießt einen internationalen Ruf als herausragende und versierte junge Violinistin. 1993 in Sibirien geboren, wuchs Rimma Benyumova in einer musikalischen Familie auf und begann im Alter von fünf Jahren Violine zu spielen. Sie nahm Unterricht bei ihrem Vater in ihrer Heimatstadt Krasnojarsk und setzte ihr Studium in Berlin

bei Ulf Wallin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler fort. Rimma Benyumova ist mehr-fache Preisträgerin internationaler Violinwettbewerbe, u.a. der V. Tretykov, Schoenfeld, D. Oistrakh und Anton Rubinstein Wettbewerbe. Sie ist als Solistin u.a. mit den Münchener Symphonikern, dem Orchester „I Pomeriggi Musicali“ Milano, den Philharmonischen Orches-tern in Opole, Poznan, Krakau, dem Russischen Staatssymphonie Orchester, dem Harbin Symphony Orchestra und den Moskauer „Virtuosi“ aufgetreten. Sie konzertierte bereits im Rahmen zahlreicher international renommierter Festivals und Konzertsälen, wie unter ande-rem der Carnegie Hall in New York, der Berliner Philharmonie, dem internationalen Moskau-er Performing Arts Center, der Zaryadye Hall, dem Teatro del Vermo in Mailand, dem Piano Salon Christophori, im Schloss Bellevue Berlin zu Ehren des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck und vielen mehr. Rimma Benyumova spielt auf einer Violine von Camillus Camilli (Mantua, 1741).

Sarina Zickgraf ViolaSarina Zickgraf, geboren 1991 in Freiburg, wurde bereits mit 4 Jahren in die Freiburger Pflüger-Stiftung zur Förderung junger Geigentalente auf-genommen. Unterricht erhielt sie dort bei Keiko Skiba, Wolfgang Marschner und Rainer Kussmaul. Ihr Studium begann sie bei Wolfram Christ an der Freiburger Musikhochschule und beendete es bei Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Ferner nahm sie an zahlrei-chen Meisterkursen wie der Gustav-Mahler-Aka-demie Bozen, der Internationalen Sommerakade-

mie des Mozarteums Salzburg oder dem International Musicians Seminar in Prussia Cove teil, wo sie mit Wilfried Strehle, Yuri Bashmet, Nobuko Imai, Hariolf Schlichtig, Antoine Tamestit und Lars Anders Tomter arbeitete. Sarina Zickgraf ist seit 2013 Stipendiatin der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz, welche sie mit dem Förderpreis „Stipendiatin des Jahres 2016“ be-dachte. Gemeinsam mit Verena Chen und Indira Rahmatulla gründete sie 2014 das Trio Arev, mit dem sie unter anderem beim Schleswig-Holstein Musik Festival auftritt.

Muriel Razavi ViolaDie 1992 in Freiburg geborene Bratschistin mit amerikanischen und persischen Wurzeln ist eine viel gefragte Musikerin im Bereich der Kammermusik, Barockmusik und der Neuen Musik. Die Gewinnerin etlicher internationa-ler Wettbewerbe konzertierte bei namhaften Festivals, wie der Seiji Ozawa International Academy Switzerland, der internationalen Kammermusik-Akademie des Heidelberger Frühlings, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Mecklenburg-Vorpommern Festival, dem Rheingau Musikfestival, dem Stavelot Festival in Belgien, dem Yeosu Festival in Südkorea und dem Semanas Musicales de Frutillar in Chile, wo sie auch einen Meisterkurs gab. Mit dem Metamorphosen Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Emanuel Schmidt nahm sie für Sony Classical auf. Muriel Razavi schloss ihr Masterstudium bei Wilfried Strehle an der Universität der Künste in Berlin mit Bestnote ab. Zuvor studierte sie bei Tabea Zim-mermann in Berlin, Nils Mönkemeyer in München und Tatjana Masurenko in Leipzig und erhielt weitere musikalische Impulse bei internationalen Meisterkursen bei Rainer Kussmaul, Hatto Beyerle, Wolfram Christ, Thomas Riebl, Jean Sulem und Nobuko Imai.

Martin Leo Schmidt VioloncelloMartin Leo Schmidt wurde in Hamburg geboren und war Jung-student bei Clemens Malich an der Hochschule für Musik und Theater seiner Heimatstadt. Anschließend studierte er in Wien bei Heinrich Schiff und Reinhard Latzko und in Berlin bei Julian Steckel. Er war Solocellist im Bundesjugendorchester, 2013 wur-de er Mitglied im Orchestra Mozart Bologna von Claudio Ab-bado und spielte in den folgenden Jahren im Mahler Chamber Orchestra. Nach einer Saison im Konzerthausorchester Berlin und anschließend einem Jahr im Symphonieorchester des Bay-erischen Rundfunks trat er 2019 eine Stelle als Cellist im WDR Symphonieorchester an.

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Alexander Kovalev VioloncelloDer Solo-Cellist der Staatskapelle Berlin Alexander Kovalev ist auch ein begeisterter Kammermusiker. Während seiner Karri-ere spielte er bei einigen der renommiertesten Festivals wie dem Euregio Musikfestival, den Festspielen Mecklenburg-Vor-pommern, dem Yellow Barn Festival, dem Tsinandali Festival, Krzyżowa-Music und der Verbier Festival Academy, wo er den Preis der Neva Foundation erhielt. Er arbeitete mit renommier-ten Musikern wie Martha Argerich, Daniel Barenboim, Patricia Kopatchinskaja, Roger Tapping, Nils Mönkemeyer, Fazil Say, Mi-haela Martin und Natasha Brofsky zusammen. Auf Einladung von Daniel Barenboim wurde Alexander Kovalev auch Mitglied des Boulez Ensembles und hatte dabei Gelegenheit, mit Künst-

lern wie Lahav Shani, Matthias Pintscher, Jörg Widmann und Pablo Heras-Casado zusam-menzuarbeiten. Alexander Kovalev wurde 1992 in eine Musikerfamilie in Moskau geboren. Er begann sein Musikstudium an der angesehenen Zentralen Musikschule des Moskauer Tschaikowski-Konservatoriums. Nach seinem Abschluss an der Musikhochschule Düsseldorf und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin absolviert er derzeit seinen Master an der Universität der Künste Berlin bei Jens Peter Maintz.

Stephan Koncz DirigentStephan Koncz stammt aus einer österreichisch-unga-rischen Musikerfamilie und tritt als Solist, Kammermu-siker, Dirigent, Komponist/Arrangeur und Mitglied der Berliner Philharmoniker auf. Als Cellist und Dirigent konzertierte er mit Orchestern wie dem Philharmonia Orchestra (London), der Deutsche Radio Philharmo-nie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Münchner Rund-funkorchester und den Münchner Symphonikern. Als Kammermusiker konzertiert er unter anderem mit Leo-

nidas Kavakos, Lisa Batiashvili, Janine Jansen, Ray Chen, Antoine Tamestit, Nils Mönkemeyer, Gautier Capuçon, Gerald Finley, Thomas Hampson, Anna Prohaska, Rudolf Buchbinder, Avi Avital, Emmanuel Pahud und Andreas Ottensamer. Stephan Koncz ist Mitglied bei den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker und Cellist des Kult-Ensembles „Philharmonix“. Sein starkes Interesse gilt auch dem Arrangieren und Komponieren. So wurden viele seiner Ar-rangements auf Alben bei der Deutschen Grammophon und bei Sony Classical Music auf-genommen und u. a. von den Berliner Philharmonikern, Mariss Jansons, Lisa Batiashvili, Kian Soltani, Andreas Ottensamer, Yannick Nézet-Séguin, Leonidas Kavakos, Ray Chen, Rotterdam Philharmonic Orchestra, The Royal Flemish Philharmonic Orchestra, Thomas Hampson, Nils Mönkemeyer, Emmanuel Pahud und Renaud Capuçon aufgeführt.

GROSSE GEFÜHLSSTÜRME, KURZE KLANGEXPLOSI-ONEN UND SPRUNGHAFTE TASTENKUNSTSTÜCKE

Drei Werke, drei Jahrhunderte: Ein wahrhaft weites musikalische Spektrum deckt das heutige Festivalkonzert der Russisch-Deutschen MusikAkademie ab. Lebte Pjotr I. Tschaikowski in den Gefühlszwängen des 19. Jahrhunderts, machte sich Dmitri

Schostakowitsch schon als junger Mann beherzt von derlei Traditionen frei und ging völlig eigene Wege. Ganz in der Moderne von heute steht wiederum der 35-jährige Aleksander Khubeev mit seinem zwischen Klang und Geräusch experimentierenden neuen Werk.

Der Beiname „Souvenir de Florence“, den Pjotr Iljitsch Tschaikowsky seinem Streichsextett d-Moll op. 70 gegeben hat, führt leicht zu allerlei Missverständnissen. Dies Werk ist keinesfalls eine musikalische Ansichtskarte mit Reminiszenzen an Bella

Italia, wie man sie etwa von Mendelssohns „Italienischer“ Sinfonie kennt. Es ist durch und durch russisch geprägt, und es entstand auch nicht in Florenz, sondern – bis auf wenige Entwürfe – in Russland, im Sommer 1890. Was der Komposition überdies fehlt, ist jeder Anflug italienischer Leichtigkeit; stattdessen meint man hinter der großen emotionalen Dichte den langwierigen Kompositionsprozess zu spüren, in dem Tschaikowski mit diesem Sextett gerungen hat.

An Ideen mangelte es dem Komponisten nicht, aber er kämpfte mit den Eigenheiten einer solchen Komposition, wie er an seinen Bruder Modest schrieb: „Man braucht sechs unabhängige, aber zugleich homogene Stimmen. Das ist unvorstellbar

schwierig.“ Nach der Fertigstellung schwankte sein Schöpfer einmal mehr zwischen Euphorie und großer Skepsis. Eine gründliche Überarbeitung folgte, und die endgültige Fassung wurde erst im November 1892 in St. Petersburg bei der Kaiserlichen Kammermusikgesellschaft uraufgeführt.

Der erste Satz Allegro con spirito bricht wie ein orchestrales Unwetter über den Hörer herein; der dramatische Tonfall der Oper Pique Dame, deren Instrumentierung Tschaikowski gerade abgeschlossen hatte, klingt hier noch nach. Mag ihm auch das

Ideal der sechs homogenen Stimmen vorgeschwebt haben, so ist doch die Dominanz der Ersten Violine unüberhörbar. Aber es gibt auch Momente, in denen die dichte thematische Arbeit aller sechs Instrumente an das ungeliebte Vorbild Brahms erinnert.

Der zweite Satz Adagio cantabile, in kleinen Teilen schon in Florenz skizziert, lässt zu Anfang noch an Serenaden-Stimmung denken, wenn das innige Duett zwischen Erster Violine und Erstem Violoncello vom Pizzicato der Mittelstimmen umspielt wird.

Doch auch hier lädt sich die Stimmung, geführt vom Klagegesang der Ersten Viola, immer mehr auf und mündet in ein spukhaftes, von Tremoli im dreifachen Pianissimo geprägten Intermezzo, das so unvermittelt wieder verschwindet, wie es aufgetaucht ist.

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Ganz in russische Welten tauchen die beiden letzten Sätze ein, die wie ein Durchatmen nach dem Gefühlssturm der vorhergehenden Sätze wirken. Das Allegretto moderato ersetzt das übliche Scherzo durch ein Intermezzo über eine

Volksmelodie, dessen eher bedächtiges Thema nach und nach von Tschaikowski immer mehr zugespitzt wird. Das Finale, Allegro vivace, beginnt ebenfalls unkompliziert und volkstümlich, doch überraschenderweise schiebt Tschaikowski – vielleicht als Gruß an Brahms? – eine veritable Fuge für sechs Stimmen ein. Insofern wirkt es wie ein Aufatmen, wenn danach die originär russische Idiomatik wieder das Zepter übernimmt und in vierfachem Fortissimo und größtmöglicher Amplitude der Instrumente von fünf Oktaven das Sextett triumphal beschließt.

Geballte Energie, umgesetzt in Klänge und Geräusche, prägen auch die Komposition Game Over von Aleksander Khubeev, uraufgeführt 2016 beim Diaghilev-Festival in Perm. Damals fand, wie auch in diesem Jahr, die Fußball-EM statt, und der Titel

erklärt die ungewöhnliche Besetzung: Zwei Streichquartette tragen einen musikalischen Fight aus, während das Klavier als unabhängiger Dritter, als Schiedsrichter auftritt. In dynamischer Wellenbewegung schrauben sich die Instrumente in höchste Lagen, sinken wieder hinab, entwickeln mit wilden Glissandi gewaltige Tontrauben, die sich dann wieder zu leisen Pizzicati ausdünnen. Das Klavier fährt ebenfalls mit mächtigen Glissandi dazwischen, doch in einer letzten Welle verebbt das Spiel in leisen Zuckungen: Game Over!

Dmitri Schostakowitsch war 1933 gerade einmal 27, als er sein Klavierkonzert Nr. 1 c-Moll op. 35 komponierte. Und er durchlebte – ohne es zu ahnen – die entspanntesten Jahre seines Lebens, die mit der Verdammung seiner provokanten

Oper Lady Macbeth von Mzensk durch Stalins Kulturbolschewiken drei Jahre später ein jähes Ende nehmen sollten. Das Klavierkonzert schrieb er sich in die eigenen (gut trainierten!) Finger und spielte auch die Uraufführung in Leningrad unter Leitung des Wieners Fritz Stiedry, der kurz zuvor aus Nazi-Deutschland in die Sowjetunion geflohen war.

Wer ein tiefromantisches russisches Klavierkonzert im Stile Rachmaninows erwartet haben sollte, wurde prompt enttäuscht. Schostakowitsch bevorzugte eine völlig andere Musiksprache: sachlich bis ironisch, rhythmisch pointiert, sprunghaft

wechselnd in Tonfall und Ausdruck. Schon die Wahl der Begleitung durch ein reines Streichorchester ließ aufhorchen; als ungewöhnliche Extra-Farbe wählte der Komponist eine Solotrompete, die jedoch nur sporadisch ihre Kommentare einwerfen darf. Das Klavier hat stets den Vorrang: Es führt das erste Thema ein, das wie ein verfremdeter Gruß aus der Wiener Klassik wirkt; für den überraschenden Kontrast sorgt das zweite, stummfilmhafte Thema, das knapp an der Grenze zur Banalität vorbeischrammt. Virtuose Passagen wechseln mit kurzen Akzenten des Orchesters; erst am Ende des ersten Satz finden sich beide Solo-Instrumente zu einem verinnerlichten Dialog, der nahtlos in die tieftraurige Stimmung des Lento-Satzes überleitet.

Hier beweist Schostakowitsch, dass er den pathetischen Tonfall genauso „beherrscht“; der Mittelteil mit seinem melancholischen Trompetensolo erinnert unverkennbar an die langsamen Sätze späterer Symphonien. Und auch das Klavier passt sich

dieser Stimmung perfekt an, bevor es – über ein eingeschobenes Moderato hinweg – im Allegro con brio wieder energisch die spielerisch-motorische Note anschlägt. Doch nichts hält lange vor; die Trompete darf sich mit einer letzten pseudo-volkstümlichen Melodie (vielleicht „Ach, Du lieber Augustin“?) hervortun, während dem Klavier sogar eine Kadenz zugestanden wird, in der noch einmal Schostakowitschs Humor aufblitzt: Der erste Triller mahnt an Beethovens drittes Klavierkonzert, und dessen Wut über den verlorenen Groschen muss auch für wenige Sekunden als Parodie herhalten. So überspannt, zwischen großer Show und auskomponiertem Leerlauf, passiert dieses schillernde Werk lautstark die Ziellinie.

Michael Horst

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