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Schlussbericht | März 2013 REDES TAGUNG

130424 BF REDES Tagung Final Report€¦ · REDES ist in diesem Rahmen ein Projekt, das die langfristigen (2050) internationalen und nationalen Entwicklungen zusammenführt, Handlungsfelder

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Schlussbericht | März 2013

REDES Tagung

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Die REDES Tagung wurde gemeinsam vom Bundesamt für Landwirtschaft,  

der Forschungsanstalt Agroscope und dem World Food System Center  

der ETH Zürich organisiert. 

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REDES Tagung | Schlussbericht 

22. März 2013 

 

  

 

Inhaltsverzeichnis   

 

1.  Einführung ....................................................................................................................................... 1 

1.1  Ausgangssituation und Projekt REDES .................................................................................... 1 

1.2  Teilprojekt 3: REDES‐Tagung am 6. Februar 2013 ................................................................... 1 

2.  REDES‐Tagung: Struktur und Programm ......................................................................................... 2 

2.1  Nationale Rahmenbedingungen und Beschreibung Projekt REDES ........................................ 2 

2.2  Teilprojekte 1 und 2: Projektbeschreibung, Ergebnisse und Empfehlungen .......................... 3 

2.3  Globale Debatte zur Ernährungssicherheit ............................................................................. 4 

2.4  Interaktiver Workshop ............................................................................................................ 5 

2.4.1  REDES Café Konzept ........................................................................................................ 6 

2.4.2  Durchführung REDES Café ............................................................................................... 6 

2.4.3  Ergebnisse aus dem REDES Café ...................................................................................... 6 

2.4.4  Eindrücke aus dem World Café ....................................................................................... 8 

3.  Ergebnisse und nächste Schritte ................................................................................................... 10 

3.1  Ergebnisse der Tagung .......................................................................................................... 10 

3.2  Feedback................................................................................................................................ 10 

3.3  Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen .............................................. 10 

3.4  Nächste Schritte .................................................................................................................... 11 

 

Tagungsprogramm (Anhang 1) 

Präsentationen (Anhang 2) 

Teilnehmerliste (Anhang 3) 

REDES Café Kernfragen (Anhang 4) 

Zuteilung Table Hosts zu Kernfragen (Anhang 5) 

REDES Café Instruktionen für Teilnehmende (Anhang 6) 

REDES Café Ergebnisse (Anhang 7) 

 

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REDES Tagung | Schlussbericht 

22. März 2013 

 

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1. Einführung 

1.1 Ausgangssituation und Projekt REDES 

Die  intensive  und  gleichzeitig  nachhaltige  Nutzung  der  Ressourcen  ist  ein  Schlüsselfaktor  für  die 

künftige  Ernährungssicherheit.  Die  absehbaren  demografischen  Veränderungen,  die  zunehmende 

Knappheit der natürlichen Ressourcen  sowie die Konsequenzen der Klimaveränderungen erfordern 

neue  Denkansätze  und  die  Mitbeteiligung  der  Stakeholder  in  einem  frühen  Zeitpunkt.  Dem 

Bundesamt  für  Landwirtschaft  (BLW)  kommt  im  Rahmen  seiner  Aufgabenerfüllung  bezüglich  der 

Nachhaltigen  Entwicklung  eine  zweifache  Aufgabe  zu.  Einerseits  muss  es  sich  international  für 

nachhaltige Entwicklungspfade auf dem Gebiet der  Land‐ & Ernährungswirtschaft  (L&E) einsetzen, 

andererseits muss es  für das Ernährungssystem Schweiz national Rahmenbedingungen entwickeln, 

respektive  erhalten,  die  es  den  Bürgern  und  Konsumenten  sowie  dem  Landwirtschaft–  und 

Ernährungssektor  ermöglichen,  einen maximalen  Beitrag  zur  nachhaltigen  Entwicklung  zu  leisten. 

Damit  es  diesen  Aufgaben  nachkommen  kann,  und  im  Bewusstsein,  dass  Anpassungen  für  die 

politische Akzeptanz und  in der Umsetzung auch  immer Zeit brauchen,  ist es nötig vorausschauend 

mögliche  Entwicklungen  und  Bedürfnisse  abzuschätzen,  Fragestellungen  zu  klären  und  Lösungen 

gemeinsam  mit  Partnern  vorzubereiten,  so  dass  diese  Ergebnisse  eine  hohe  Akzeptanz  bei  der 

Bevölkerung und der Wirtschaft geniessen und positiv zur Wohlfahrt beitragen. 

REDES ist in diesem Rahmen ein Projekt, das die langfristigen (2050) internationalen und nationalen 

Entwicklungen  zusammenführt, Handlungsfelder und Handlungsoptionen priorisiert und  so  für die 

Schweizer  Land‐  und  Ernährungswirtschaft  Entscheidungsgrundlagen  bereitstellt.  Die  forcierte 

Bewusstseinsbildung der Akteure in der Ernährungskette stellt dabei eine der Herausforderungen im 

Projekt dar.  

REDES  setzt  sich  aus  verschiedenen  Teilprojekten  zusammen.  Im  Teilprojekt  1  wurden  mittels 

Simulation verschiedene langfristige Szenarien und Strategien betreffend Ressourceneffizienz für die 

Schweiz  analysiert  (B.  Kopainsky,  Flury  &  Giuliani).  Das  Teilprojekt  2  analysierte  die  wichtigsten 

aktuellen globalen Reports zur Welternährung im Hinblick auf die darin verwendeten Annahmen und 

Modelle und verglich die darauf basierenden globalen Zukunftsszenarien (B. Becker und M. Zoss, ETH 

Zürich). Die Tagung am 6. Februar 2013 an der ETH Zürich stellte das Teilprojekt 3 dar. 

1.2 Teilprojekt 3: REDES‐Tagung am 6. Februar 2013 

Die Tagung diente dazu, die Resultate aus den ersten beiden REDES Teilprojekten vorzustellen und 

die  Schweizer  Akteure  und  Interessensgruppen  der  Land‐  und  Ernährungswirtschaft  für  die 

zukünftigen  Herausforderungen  bezüglich  Ernährungssicherheit  und  Ressourceneffizienz  zu 

sensibilisieren. Der  interaktive Teil der Tagung ermöglichte den Dialog und Austausch zwischen den 

verschiedenen  Akteuren  aus  dem  Landwirtschaft‐  und  Ernährungssektor,  aus  Industrie,  Handel, 

Verkauf, Forschung, Bildung und weiteren Organisationen. 

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22. März 2013 

 

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2. REDES‐Tagung: Struktur und Programm 

Die  Tagung  setzte  sich  aus mehreren  Elementen  zusammen, die  aufeinander  aufgebaut waren  (s. 

Tagungsprogramm  im Anhang 1).  Im ersten Block wurden die nationalen Rahmenbedingungen  für 

die Land‐ und Ernährungswirtschaft aus Sicht des BLW dargestellt sowie die Struktur und die Ziele 

des  Projektes  REDES  erläutert.  Im  zweiten  Block wurden  die  beiden  REDES  Teilprojekte  1  und  2 

vorgestellt  (die  vollständigen  Präsentationen  aus  dem  ersten  und  zweiten  Block  sowie  eine  dt. 

Zusammenfassung des Teilprojektes 2 s. Anhang 2). Der dritte Block stellte den Bezug zur globalen 

Debatte über Ernährungssicherheit her. Der vierte Teil bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich 

zu den Ergebnissen und Empfehlungen aus TP1 und TP2 auszutauschen. Die wichtigsten Aussagen 

aus diesem Austausch wurden anschliessend im Plenum vorgestellt (Teilnehmerliste s. Anhang 3).  

2.1 Nationale Rahmenbedingungen und Beschreibung Projekt REDES 

Nachfolgend findet sich eine Zusammenfassung der Präsentationen aus dem ersten Teil der Tagung. 

Nachhaltiges Ernährungssystem Schweiz – Nationale Rahmenbedingungen  

(Bernard Lehmann, BLW, stellvertreten von Urs Gantner, BLW) 

Nahrungsmittelproduktion muss global ausgedehnt werden 

Zielkonflikte, aber auch Synergien bei der Ressourcennutzung müssen beachtet werden 

Zur Vermeidung von Zielkonflikten müssen Ressourcen möglichst effizient genutzt werden 

Zur Lösung der Zielkonflikte ist neues Wissen erforderlich, und der Forschungsbedarf ist gross 

REDES soll einen Beitrag leisten zur Gestaltung agrarpolitischer Massnahmen unter 

Berücksichtigung von globalen naturwissenschaftlichen und ökonomischen Zusammenhängen 

Ressourceneffizienz im Dienste der Ernährungssicherheit – Projektübersicht 

(Hans‐Jörg Lehmann, BLW) 

Projektcharakteristik: 

Betrachtet einen sehr langen Zeithorizont bis 2050 

Umfasst die ganze Ernährungskette und das dazugehörende Ökosystem 

Ist sektorübergreifend und daher stark aggregiert 

Einbezug von Stakeholderkompetenzen ist zentral 

Projektziele: 

Identifikation der kritischen Punkte zur Erreichung einer ausgewogenen Ernährung und zur 

Sicherung der langfristigen Ressourcennutzung 

Identifikation und Priorisierung der Handlungsfelder und Optionen 

Konkretisierung des notwendigen Wissensbedarfs 

Erkenntnisbasierte Grundlagen für die Weiterentwicklung des Nachhaltigen Ernährungssystem 

Schweiz 

Bewusstseinsbildung über die langfristigen Herausforderungen entlang der Ernährungskette 

 

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2.2 Teilprojekte 1 und 2: Projektbeschreibung, Ergebnisse und Empfehlungen 

Nachfolgend findet sich eine Zusammenfassung der Präsentationen aus dem zweiten Teil der Tagung. 

Land‐ & Ernährungswirtschaft Schweiz 2050 – Modellbasierte Wirkungsanalysen von Strategien 

betreffend Ressourceneffizienz 

(Birgit Kopainsky, Flury & Giuliani GmbH und Millennium Institute) 

Das REDES Modell wendet eine  integrierte Perspektive auf die gesamte  Land‐ und Ernährungswirtschaft 

und ihre quantitativen Produktions‐ und Umweltwirkungen an. 

Ergebnisse aus dem dynamischen Simulationsmodell: 

Landwirtschaftliche Nutzfläche muss qualitativ und quantitativ vorhanden sein 

Eine integrierte Perspektive auf die gesamte L&E ist zentral – einzelne Handlungsfelder reichen 

nicht aus 

Die grössten Hebel aus nationaler Perspektive liegen innerhalb der Landwirtschaft 

(Produktivitätssteigerung) 

Die Schweizer Landwirtschaft hat 2050 das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur 

Ernährungssicherung zu leisten und die Produktions‐ und Umweltwirkungen in Einklang zu bringen. 

Zur Realisierung dieses Potenzials braucht es besondere Anstrengungen, eine Kombinatin von 

Handlungsfeldern und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Entwicklung, Planung, 

Beratung und Praxis 

Ernährungssicherung und nachhaltige Ressourcennutzung – Analyse aktueller Studien  

(Barbara Becker, Marc Zoss, ETH Global, ETH Zurich) 

Übereinstimmende Annahmen der untersuchten Studien: 

Globale Bevölkerung wächst auf ca. neun Milliarden Menschen im Jahr 2050  

Klimawandel hat tiefgreifende Veränderungen für die landwirtschaftliche Produktion 

Konkurrenz um die natürlichen Ressourcen Land, Wasser und Energie nimmt stark zu 

Sich ändernde Ernährungsmuster und Konsumpräferenzen führen insbesondere in Schwellen‐ und 

Entwicklungsländern zu erhöhter Nachfrage nach höherwertigen und proteinhaltigen 

Nahrungsmitteln 

Die globale landwirtschaftliche Produktion wird nur geringfügig ändern, aber regional werden die 

Änderungen sehr gross sein. 

Ergebnisse der Meta‐Studie: 

Vergleich zwischen globalem Ernährungssystem und Schweiz zeigt: Beitrag der schweizerischen 

landwirtschaftlichen Produktion für das globale Ernährungssystem ist marginal  

Schweiz hat dagegen einen massgeblichen Einfluss auf das globale Ernährungssystem, indem viele 

weltweit tätige Agrarkonzerne und Rohstoffhändler ihren Hauptsitz in der Schweiz haben 

Die Herausforderungen des Ernährungssystems können nur dann erfolgreich begegnen kann, wenn 

sie über die klassische landwirtschaft‐liche Produktion hinausdenkt und weitere Bereiche und 

Akteure einbezieht. 

Konkrete Schlussfolgerungen und Interventionsmöglichkeiten für die Schweiz s. dt.  

 

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2.3 Globale Debatte zur Ernährungssicherheit 

Nachfolgend eine Zusammenfassung des mündlichen Vortrags von Ian Johnson; es sind keine Folien 

zu diesem Vortrag vorhanden.  

Fresh Perspectives in the Global Dialogue on Food Security 

(Ian Johnson, Club of Rome) 

Important to understand food security at three levels : (one) global aggregative level; (two) 

regional or site specific (often a temporary deficit “hot spot”); and (three) household, family and 

individual level. Each is important and requires focused attention with quite differentiated 

responses. 

Food security is tied up with income security. Most people go hungry because they do not have the 

income to purchase the requisite level of food and nutrition they and their family need. This places 

emphasis on understanding food policy as part of a larger system of economic and social policy. 

Moving food from farmer to consumer requires new thinking of food supply chains and systems. 

Systems thinking needs to be brought to the forefront of policy. Value chains of food supply must 

also be assessed for their efficiency. Losses through post harvest loss in poor countries and waste 

through inefficient consumption habits in the rich world mean that over one third of all food 

produced is lost to waste. This is a key issue requiring a global response. We have made recycling a 

priority through changing behavior and values and now we must apply the same level of effort and 

dedication to reducing food waste. 

New pressures and new factors of delivery to the food supply system will need careful 

consideration in food policy. Climate change will affect food supply projections; massively 

increased demand for livestock will affect demand for grains and, in turn, will affect land use 

patterns; depletion of oceans and wild catch will increase the supply of farmed fish in an 

environment where new health and safety concerns will rise; consumers worldwide will 

increasingly purchase food through commercial outlets and supermarkets and not through 

traditional markets. 

New pressures for efficiency in farming may place increased pressure on small farmers who will 

find it increasingly difficult to survive and increased levels of consolidation will almost certainly 

occur. How well such consolidation will be managed will be a difficult test for governments in 

countries where small farms exist. Can new modes of organization protect small farmers while 

increasing efficiency? Can small farmer survive and thrive , and if so how? 

Research and Development on the above issues must be increased, especially where public good 

concerns arise.

 

 

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Bild 1  REDES Tagung, Mittagspause 

 

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REDES Tagung | Schlussbericht 

22. März 2013 

 

Seite | 6   

2.4 Interaktiver Workshop 

Als  vierter  Teil  der  Tagung wurde  ein  interaktiver Workshop  durchgeführt. Dieser  hatte  folgende 

Ziele: 

‐  Auf dem Hintergrund der vorgestellten Studien (TP1 und TP2) das Verständnis der 

Teilnehmenden für die Herausforderungen und Handlungsoptionen der Schweizer Land‐ und 

Ernährungswirtschaft zu vertiefen; 

‐  den direkten Austausch zwischen den Teilnehmenden zu fördern und dadurch die 

unterschiedlichen Bedürfnisse und Positionen kennenzulernen. 

Um diese Ziele zu erreichen, wurde das Format des World Café gewählt, eine gängige Methode für 

die Durchführung von Gruppendiskussionen. 

2.4.1 REDES Café Konzept 

Das World Café‐Format basiert auf fünf Elementen: 

‐  Mittels kleiner Gruppentische wird eine einladende Umgebung kreiert, in der sich die 

Teilnehmenden wohl fühlen und die es ihnen vereinfacht, sich einzubringen.  

‐  Jeder Tisch wird von einem Table Host betreut, der die Diskussion moderiert und sicherstellt, 

dass alle Teilnehmenden gleichermassen zu Wort kommen. 

‐  Nach einer bestimmten Zeit rotieren die Teilnehmenden und diskutieren an einem anderen 

Tisch ein anderes Thema. Somit wird die Interaktion mit verschiedenen Personen zu 

verschiedenen Themen sichergestellt.  

‐  Die Themen und Fragestellungen für die Diskussionsrunden werden im Voraus sorgfältig 

ausgewählt und auf die Inhalte der Veranstaltung abgestimmt.  

‐  Die Inputs und Ideen aus jeder Diskussionsrunde werden durch den Table Host in die nächste 

Runde eingebracht. Somit wird sichergestellt, dass sich die Beiträge gegenseitig befruchten 

können. 

2.4.2 Durchführung REDES Café 

Für das REDES World Café formulierte die Planungsgruppe fünf Fragen (s. Anhang 4), die sich auf die 

wichtigsten Aussagen aus TP1 und TP2 stützten. Jede dieser Fragen wurde am Workshop an jeweils 

zwei  Tischen  diskutiert.  Die  zehn  Table  Hosts  rekrutierten  sich  aus  der  ETH  Zürich,  der  HAFL, 

Agroscope und Agridea (s. Anhang 5) und wurden vor der Tagung auf  ihre Aufgabe vorbereitet. Die 

Teilnehmenden erhielten  in der Mittagspause schriftliche  Instruktionen zum World Café (s. Anhang 

6).  Es wurden  drei Diskussionsrunden  à  je  30 Minuten  durchgeführt. Die  Table Hosts  hielten  die 

Inputs  schriftlich  fest. Nach Ende der  letzten Runde extrahierten die Table Hosts die drei bis  fünf 

wichtigsten Aussagen aus ihrer Diskussion und leiteten diese an M. Winzeler (Agroscope) weiter.  

Diese Aussagen wurden anschliessend  im Plenum von M. Winzeler unter Beibezug der Table Hosts 

präsentiert und sind nachfolgend aufgeführt (s. auch Anhang 7). 

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22. März 2013 

 

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2.4.3 Ergebnisse aus dem REDES Café 

Nachfolgend  sind die  fünf Kernfragen  sowie die wichtigsten Antworten bzw. Aussagen  seitens der 

Teilnehmenden aufgeführt.  

Wie  können  wir  die  Produktivität  der  Landwirtschaft  jährlich  um  1.5%  steigern,  während  wir 

gleichzeitig weniger natürliche Ressourcen verbrauchen?  

Standortgerechte Produktion 

Professionalisierung des Anbaus 

Stadtgärten fördern 

Mehr Ausbeutung 

Neue Produktionssysteme 

Zuchtformen und Zuchtziele 

Stoffkreisläufe 

Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer 

Anreizsystheme für ext. Produktion 

Wie  können wir Verluste und Abfälle  in  Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Konsum  um  30% 

reduzieren (verglichen mit 2010)? 

Verfallsdatum und Mindesthaltbarkeit 

Bessere Ausbildung der Konsumenten 

Was zu billig ist, wird verschwendet 

Absolute Sicherheit für die Ernährung? 

Qualitätsnormen zu streng  

Aufmerksamkeit provozieren 

Bewusstseinsbildung Lebensmittelverluste 

Verleitung zu Überkonsum durch Aktionen 

Was und wie könnte die Schweiz zu einer nachhaltigen, globalen Land‐ und Ernährungswirtschaft 

bis zum Jahr 2050 beitragen? Wo kann die Schweiz als kleines Land einen Unterschied machen? 

Forschung 

Grosskonzerne 

Forschung und Grosskonzerne 

Konsumenten 

Entwicklungszusammenarbeit 

Promille: Wissenstransfer 

Vorbildliche Agrarpolitik  

Andere Politikfelder 

Prozent: Kodex für die Wirtschaft 

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Welches  sind  die  Wissens‐  und  Forschungslücken,  die  am  dringendsten  angegangen  werden 

sollten? Welche (institutionellen) Partnerschaften und neuen Kooperationsmodelle braucht es zur 

Schliessung der Wissens‐ und Forschungslücken?  

Wissenstransfer als Forschungsthema 

Messbare Nachhaltigkeit (Benchmarks) 

Inter‐ und Transdisplinarität, Systemforschung 

Schritte aufeinander zu 

Mehr Forschung zu ressourcenschonender Produktion 

Wirksamkeitsanalysen zu Massnahmen 

Welche Faktoren führen zu Werthaltung? 

Periodische Foren 

Welche  Elemente  sollte  die  Landnutzungsstrategie  der  Schweiz  beinhalten,  um 

Ernährungssicherheit und effiziente Nutzung von Ressourcen zu fördern?  

Erhalt der landw. nutzbaren Flächen 

Standortgerechte Landnutzung 

Limitierende Faktoren beachten 

 Äcker primär für menschliche Ernährung 

Quantitativer Bodenschutz / Bodenstrategie 

Wasser‐Management / Bewässerung 

P‐Strategie 

Umweltkosten Dünger internalisieren 

 

 

Bild 2  „REDES Café“ 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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2.4.4 Eindrücke aus dem REDES Café 

Das Format des World Café ermöglichte den vielen unterschiedlichen Akteuren und an der Tagung 

vertretenen  Interessensgruppen,  ihre  Ansichten  und  Ideen  miteinander  auszutauschen  und  ein 

vertieftes Verständnis für die Blickwinkel der anderen Akteure zu gewinnen. Durch den Einbezug der 

Table  Hosts  war  es  des  Weiteren  möglich,  die  in  den  Diskussionen  geäusserten  Vorschläge  zu 

sammeln, zusammenzufassen und für den weiteren Projektverlauf aufzubereiten.  

Die Möglichkeit,  sich mit  den  anderen  Akteuren  am World  Café  auszutauschen, wurde  von  den 

Teilnehmenden  sehr  geschätzt.  Das  World  Food  System  Center  erhielt  viel  positives  Feedback, 

sowohl an der Tagung  selber wie auch  im Anschluss daran per Email. Mehrere Akteure haben  ihr 

Interesse am weiteren Verlauf von REDES ausgedrückt.  

Auch die Table Hosts bewerteten dieses Format und  ihre Rolle sehr positiv. Alle Table Hosts haben 

ihr  Interesse  ausgedrückt,  auch  zukünftig  in  die  Aktivitäten  rund  um  REDES  mit  einbezogen  zu 

werden. 

 Bild 3  „REDES Café“ Table Hosts   

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REDES Tagung | Schlussbericht 

22. März 2013 

 

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3. Ergebnisse und nächste Schritte 

3.1 Ergebnisse der Tagung 

Die Tagung  resultierte  in einigen  konkreten Ergebnissen, welche die Ziele dieses Teilprojektes wie 

unter  Punkt  1.2.  festgehalten  reflektieren.  Die  beiden  Studien  aus  Teilprojekt  1  und  2  und  ihre 

Schlussfolgerungen  wurden  der  Öffentlichkeit  vorgestellt.  Die  Teilnehmenden  wurden  für  die 

kommenden  Herausforderungen  bezüglich  Ernährungssicherheit  und  Ressourceneffizienz 

sensibilisiert. Die Kernfragen, welche  sich  aus den beiden  Studien  ergeben, wurden  anschliessend 

von den Teilnehmenden mit  ihren unterschiedlichen Perspektiven und  Lösungsansätzen diskutiert. 

Die wichtigsten  Aussagen wurden  schriftlich  festgehalten  und  dienen  als  Basis  für  den  nächsten 

Schritt im Projekt REDES (s. Punkt 3.4.).  

Das Modell sowie die Annahmen beim TP1 wurden von mehreren Teilnehmenden  in Frage gestellt 

und müssen überprüft werden.  

3.2 Feedback 

Der  Stakeholder  Dialog  (REDES  Café)  wurde  von  den  Teilnehmenden  sehr  geschätzt,  und  es  ist 

seitens  der  Teilnehmenden  ein  grosses  Interesse  vorhanden,  über  den  weiteren  Projektverlauf 

informiert und einbezogen zu werden.  

Feedback von Teilnehmerseite 

Die gesamte Tagung fand ich sehr spannend! – Teilnehmerin, ETH Zürich  

Gerne  möchten  wir  über  den  weiteren  Verlauf  des  Projektes  und  die  Verwertung  der  aus  dem 

Workshop resultierenden Informationen weiter  informiert und  in das Projekt miteinbezogen werden. 

– Teilnehmerin, Schweiz. Getreideproduzentenverband 

Feedback von den Table Hosts 

Besten Dank für Ihr Feedback. Ich habe die Rolle als Table Host gerne gespielt. Die Tagung als Ganzes 

fand ich sehr wertvoll. Der weitere Verlauf von REDES interessiert mich durchaus. – Alfred Buess, HAFL 

Ich habe sehr gerne mitgemacht und es freut mich, dass die Tagung auch für euch ein Erfolg war. Ich 

bin auch sehr interessiert am weiteren Verlauf des Projekts. Wenn ihr mich also diesbezüglich auf dem 

Laufenden halten könntet, würde ich das sehr begrüssen. – Daniel Bretscher, Agroscope 

Ich möchte  Ihnen noch für die Organisation dieser sehr gelungenen Tagung danken, sie war perfekt 

organisiert und vom Thema her haben sich super spannende Diskussionen ergeben. – Gregor Albisser, 

Agridea 

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REDES Tagung | Schlussbericht

22. März 2013 3.3 Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen

Die Kollaboration zwischen dem BLW, der ETH Zürich und Agroscope wurde durch die Zusammenarbeit im Teilprojekt 3 gestärkt. Über die Rolle der Table Hosts wurden HAFL und Agridea ebenfalls in das Projekt einbezogen.

Das Bedürfnis nach einer neutralen und strukturierten Plattform für den Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren und Institutionen ist klar vorhanden. Das World Food System Center der ETH Zürich bietet sich als Plattform für diesen Austausch an.

3.4 Nächste Schritte

Die Ergebnisse aus den TP 1 und 2 sowie die im World Café erarbeiteten Lösungsvorschläge (s. 2.4.3) sollen in einem nächsten Schritt konsolidiert werden und die inhaltliche Basis für die weiteren Schritte bilden. Dieser Prozess erfordert Interpretation und Synthese und sollte vom BLW in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern durchgeführt werden.

Die weiteren Schritte umfassen die Planung und Durchführung der Teilprojekte 4 und 5. Das Teilprojekt 4 soll aufbauend auf der Synthese der Lösungsvorschläge aus dem World Café die gewonnenen Erkenntnisse in Handlungsfelder übersetzen. Diese Handlungsfelder sollen in Zusammenarbeit mit der Forschungsgemeinschaft ausgearbeitet und vertieft und die Wissenslücken sowie die Hauptakteure identifiziert werden. Die Zusammenarbeit zwischen dem BLW, der ETH Zürich und Agroscope war sehr erfolgreich und sollte als Basis für das Teilprojekt 4 dienen.

Längerfristig soll eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Politik etabliert werden. Die Teilprojekte 4 und 5 sollen sich am Ziel orientieren, diese Plattform, in die auch andere Stakeholders eingebunden werden, zu schaffen. Diese Plattform sollte:

- Unabhängig und neutral sein, um akademische Freiheit zu gewährleisten; - als Schnittstelle zwischen Forschung und Politik dienen, aber einen breiten Kreis von

Interessensvertretern miteinbeziehen; - an konkrete Pilotprojekte gekoppelt sein, um die Umsetzung von Forschungsergebnissen in

der Praxis umgesetzt werden.

Der Aufbau und die Finanzierung dieser Plattform sowie der angekoppelten Pilotprojekte sollen bereits während den Teilprojekten 4 und 5 angedacht werden.

Das World Food System Center der ETH Zürich bringt Erfahrung als Koordinationsplattform innerhalb der ETH Zürich, als Schnittstelle zwischen Forschung und Umsetzung sowie im Einbezug von diversen Stakeholders mit und bietet sich somit als Partner des BLW und Agroscope für diese Plattform an.

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