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Schlussbericht | März 2013
REDES Tagung
Die REDES Tagung wurde gemeinsam vom Bundesamt für Landwirtschaft,
der Forschungsanstalt Agroscope und dem World Food System Center
der ETH Zürich organisiert.
REDES Tagung | Schlussbericht
22. März 2013
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung ....................................................................................................................................... 1
1.1 Ausgangssituation und Projekt REDES .................................................................................... 1
1.2 Teilprojekt 3: REDES‐Tagung am 6. Februar 2013 ................................................................... 1
2. REDES‐Tagung: Struktur und Programm ......................................................................................... 2
2.1 Nationale Rahmenbedingungen und Beschreibung Projekt REDES ........................................ 2
2.2 Teilprojekte 1 und 2: Projektbeschreibung, Ergebnisse und Empfehlungen .......................... 3
2.3 Globale Debatte zur Ernährungssicherheit ............................................................................. 4
2.4 Interaktiver Workshop ............................................................................................................ 5
2.4.1 REDES Café Konzept ........................................................................................................ 6
2.4.2 Durchführung REDES Café ............................................................................................... 6
2.4.3 Ergebnisse aus dem REDES Café ...................................................................................... 6
2.4.4 Eindrücke aus dem World Café ....................................................................................... 8
3. Ergebnisse und nächste Schritte ................................................................................................... 10
3.1 Ergebnisse der Tagung .......................................................................................................... 10
3.2 Feedback................................................................................................................................ 10
3.3 Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen .............................................. 10
3.4 Nächste Schritte .................................................................................................................... 11
Tagungsprogramm (Anhang 1)
Präsentationen (Anhang 2)
Teilnehmerliste (Anhang 3)
REDES Café Kernfragen (Anhang 4)
Zuteilung Table Hosts zu Kernfragen (Anhang 5)
REDES Café Instruktionen für Teilnehmende (Anhang 6)
REDES Café Ergebnisse (Anhang 7)
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1. Einführung
1.1 Ausgangssituation und Projekt REDES
Die intensive und gleichzeitig nachhaltige Nutzung der Ressourcen ist ein Schlüsselfaktor für die
künftige Ernährungssicherheit. Die absehbaren demografischen Veränderungen, die zunehmende
Knappheit der natürlichen Ressourcen sowie die Konsequenzen der Klimaveränderungen erfordern
neue Denkansätze und die Mitbeteiligung der Stakeholder in einem frühen Zeitpunkt. Dem
Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) kommt im Rahmen seiner Aufgabenerfüllung bezüglich der
Nachhaltigen Entwicklung eine zweifache Aufgabe zu. Einerseits muss es sich international für
nachhaltige Entwicklungspfade auf dem Gebiet der Land‐ & Ernährungswirtschaft (L&E) einsetzen,
andererseits muss es für das Ernährungssystem Schweiz national Rahmenbedingungen entwickeln,
respektive erhalten, die es den Bürgern und Konsumenten sowie dem Landwirtschaft– und
Ernährungssektor ermöglichen, einen maximalen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Damit es diesen Aufgaben nachkommen kann, und im Bewusstsein, dass Anpassungen für die
politische Akzeptanz und in der Umsetzung auch immer Zeit brauchen, ist es nötig vorausschauend
mögliche Entwicklungen und Bedürfnisse abzuschätzen, Fragestellungen zu klären und Lösungen
gemeinsam mit Partnern vorzubereiten, so dass diese Ergebnisse eine hohe Akzeptanz bei der
Bevölkerung und der Wirtschaft geniessen und positiv zur Wohlfahrt beitragen.
REDES ist in diesem Rahmen ein Projekt, das die langfristigen (2050) internationalen und nationalen
Entwicklungen zusammenführt, Handlungsfelder und Handlungsoptionen priorisiert und so für die
Schweizer Land‐ und Ernährungswirtschaft Entscheidungsgrundlagen bereitstellt. Die forcierte
Bewusstseinsbildung der Akteure in der Ernährungskette stellt dabei eine der Herausforderungen im
Projekt dar.
REDES setzt sich aus verschiedenen Teilprojekten zusammen. Im Teilprojekt 1 wurden mittels
Simulation verschiedene langfristige Szenarien und Strategien betreffend Ressourceneffizienz für die
Schweiz analysiert (B. Kopainsky, Flury & Giuliani). Das Teilprojekt 2 analysierte die wichtigsten
aktuellen globalen Reports zur Welternährung im Hinblick auf die darin verwendeten Annahmen und
Modelle und verglich die darauf basierenden globalen Zukunftsszenarien (B. Becker und M. Zoss, ETH
Zürich). Die Tagung am 6. Februar 2013 an der ETH Zürich stellte das Teilprojekt 3 dar.
1.2 Teilprojekt 3: REDES‐Tagung am 6. Februar 2013
Die Tagung diente dazu, die Resultate aus den ersten beiden REDES Teilprojekten vorzustellen und
die Schweizer Akteure und Interessensgruppen der Land‐ und Ernährungswirtschaft für die
zukünftigen Herausforderungen bezüglich Ernährungssicherheit und Ressourceneffizienz zu
sensibilisieren. Der interaktive Teil der Tagung ermöglichte den Dialog und Austausch zwischen den
verschiedenen Akteuren aus dem Landwirtschaft‐ und Ernährungssektor, aus Industrie, Handel,
Verkauf, Forschung, Bildung und weiteren Organisationen.
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2. REDES‐Tagung: Struktur und Programm
Die Tagung setzte sich aus mehreren Elementen zusammen, die aufeinander aufgebaut waren (s.
Tagungsprogramm im Anhang 1). Im ersten Block wurden die nationalen Rahmenbedingungen für
die Land‐ und Ernährungswirtschaft aus Sicht des BLW dargestellt sowie die Struktur und die Ziele
des Projektes REDES erläutert. Im zweiten Block wurden die beiden REDES Teilprojekte 1 und 2
vorgestellt (die vollständigen Präsentationen aus dem ersten und zweiten Block sowie eine dt.
Zusammenfassung des Teilprojektes 2 s. Anhang 2). Der dritte Block stellte den Bezug zur globalen
Debatte über Ernährungssicherheit her. Der vierte Teil bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich
zu den Ergebnissen und Empfehlungen aus TP1 und TP2 auszutauschen. Die wichtigsten Aussagen
aus diesem Austausch wurden anschliessend im Plenum vorgestellt (Teilnehmerliste s. Anhang 3).
2.1 Nationale Rahmenbedingungen und Beschreibung Projekt REDES
Nachfolgend findet sich eine Zusammenfassung der Präsentationen aus dem ersten Teil der Tagung.
Nachhaltiges Ernährungssystem Schweiz – Nationale Rahmenbedingungen
(Bernard Lehmann, BLW, stellvertreten von Urs Gantner, BLW)
Nahrungsmittelproduktion muss global ausgedehnt werden
Zielkonflikte, aber auch Synergien bei der Ressourcennutzung müssen beachtet werden
Zur Vermeidung von Zielkonflikten müssen Ressourcen möglichst effizient genutzt werden
Zur Lösung der Zielkonflikte ist neues Wissen erforderlich, und der Forschungsbedarf ist gross
REDES soll einen Beitrag leisten zur Gestaltung agrarpolitischer Massnahmen unter
Berücksichtigung von globalen naturwissenschaftlichen und ökonomischen Zusammenhängen
Ressourceneffizienz im Dienste der Ernährungssicherheit – Projektübersicht
(Hans‐Jörg Lehmann, BLW)
Projektcharakteristik:
Betrachtet einen sehr langen Zeithorizont bis 2050
Umfasst die ganze Ernährungskette und das dazugehörende Ökosystem
Ist sektorübergreifend und daher stark aggregiert
Einbezug von Stakeholderkompetenzen ist zentral
Projektziele:
Identifikation der kritischen Punkte zur Erreichung einer ausgewogenen Ernährung und zur
Sicherung der langfristigen Ressourcennutzung
Identifikation und Priorisierung der Handlungsfelder und Optionen
Konkretisierung des notwendigen Wissensbedarfs
Erkenntnisbasierte Grundlagen für die Weiterentwicklung des Nachhaltigen Ernährungssystem
Schweiz
Bewusstseinsbildung über die langfristigen Herausforderungen entlang der Ernährungskette
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2.2 Teilprojekte 1 und 2: Projektbeschreibung, Ergebnisse und Empfehlungen
Nachfolgend findet sich eine Zusammenfassung der Präsentationen aus dem zweiten Teil der Tagung.
Land‐ & Ernährungswirtschaft Schweiz 2050 – Modellbasierte Wirkungsanalysen von Strategien
betreffend Ressourceneffizienz
(Birgit Kopainsky, Flury & Giuliani GmbH und Millennium Institute)
Das REDES Modell wendet eine integrierte Perspektive auf die gesamte Land‐ und Ernährungswirtschaft
und ihre quantitativen Produktions‐ und Umweltwirkungen an.
Ergebnisse aus dem dynamischen Simulationsmodell:
Landwirtschaftliche Nutzfläche muss qualitativ und quantitativ vorhanden sein
Eine integrierte Perspektive auf die gesamte L&E ist zentral – einzelne Handlungsfelder reichen
nicht aus
Die grössten Hebel aus nationaler Perspektive liegen innerhalb der Landwirtschaft
(Produktivitätssteigerung)
Die Schweizer Landwirtschaft hat 2050 das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur
Ernährungssicherung zu leisten und die Produktions‐ und Umweltwirkungen in Einklang zu bringen.
Zur Realisierung dieses Potenzials braucht es besondere Anstrengungen, eine Kombinatin von
Handlungsfeldern und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Entwicklung, Planung,
Beratung und Praxis
Ernährungssicherung und nachhaltige Ressourcennutzung – Analyse aktueller Studien
(Barbara Becker, Marc Zoss, ETH Global, ETH Zurich)
Übereinstimmende Annahmen der untersuchten Studien:
Globale Bevölkerung wächst auf ca. neun Milliarden Menschen im Jahr 2050
Klimawandel hat tiefgreifende Veränderungen für die landwirtschaftliche Produktion
Konkurrenz um die natürlichen Ressourcen Land, Wasser und Energie nimmt stark zu
Sich ändernde Ernährungsmuster und Konsumpräferenzen führen insbesondere in Schwellen‐ und
Entwicklungsländern zu erhöhter Nachfrage nach höherwertigen und proteinhaltigen
Nahrungsmitteln
Die globale landwirtschaftliche Produktion wird nur geringfügig ändern, aber regional werden die
Änderungen sehr gross sein.
Ergebnisse der Meta‐Studie:
Vergleich zwischen globalem Ernährungssystem und Schweiz zeigt: Beitrag der schweizerischen
landwirtschaftlichen Produktion für das globale Ernährungssystem ist marginal
Schweiz hat dagegen einen massgeblichen Einfluss auf das globale Ernährungssystem, indem viele
weltweit tätige Agrarkonzerne und Rohstoffhändler ihren Hauptsitz in der Schweiz haben
Die Herausforderungen des Ernährungssystems können nur dann erfolgreich begegnen kann, wenn
sie über die klassische landwirtschaft‐liche Produktion hinausdenkt und weitere Bereiche und
Akteure einbezieht.
Konkrete Schlussfolgerungen und Interventionsmöglichkeiten für die Schweiz s. dt.
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2.3 Globale Debatte zur Ernährungssicherheit
Nachfolgend eine Zusammenfassung des mündlichen Vortrags von Ian Johnson; es sind keine Folien
zu diesem Vortrag vorhanden.
Fresh Perspectives in the Global Dialogue on Food Security
(Ian Johnson, Club of Rome)
Important to understand food security at three levels : (one) global aggregative level; (two)
regional or site specific (often a temporary deficit “hot spot”); and (three) household, family and
individual level. Each is important and requires focused attention with quite differentiated
responses.
Food security is tied up with income security. Most people go hungry because they do not have the
income to purchase the requisite level of food and nutrition they and their family need. This places
emphasis on understanding food policy as part of a larger system of economic and social policy.
Moving food from farmer to consumer requires new thinking of food supply chains and systems.
Systems thinking needs to be brought to the forefront of policy. Value chains of food supply must
also be assessed for their efficiency. Losses through post harvest loss in poor countries and waste
through inefficient consumption habits in the rich world mean that over one third of all food
produced is lost to waste. This is a key issue requiring a global response. We have made recycling a
priority through changing behavior and values and now we must apply the same level of effort and
dedication to reducing food waste.
New pressures and new factors of delivery to the food supply system will need careful
consideration in food policy. Climate change will affect food supply projections; massively
increased demand for livestock will affect demand for grains and, in turn, will affect land use
patterns; depletion of oceans and wild catch will increase the supply of farmed fish in an
environment where new health and safety concerns will rise; consumers worldwide will
increasingly purchase food through commercial outlets and supermarkets and not through
traditional markets.
New pressures for efficiency in farming may place increased pressure on small farmers who will
find it increasingly difficult to survive and increased levels of consolidation will almost certainly
occur. How well such consolidation will be managed will be a difficult test for governments in
countries where small farms exist. Can new modes of organization protect small farmers while
increasing efficiency? Can small farmer survive and thrive , and if so how?
Research and Development on the above issues must be increased, especially where public good
concerns arise.
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Bild 1 REDES Tagung, Mittagspause
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2.4 Interaktiver Workshop
Als vierter Teil der Tagung wurde ein interaktiver Workshop durchgeführt. Dieser hatte folgende
Ziele:
‐ Auf dem Hintergrund der vorgestellten Studien (TP1 und TP2) das Verständnis der
Teilnehmenden für die Herausforderungen und Handlungsoptionen der Schweizer Land‐ und
Ernährungswirtschaft zu vertiefen;
‐ den direkten Austausch zwischen den Teilnehmenden zu fördern und dadurch die
unterschiedlichen Bedürfnisse und Positionen kennenzulernen.
Um diese Ziele zu erreichen, wurde das Format des World Café gewählt, eine gängige Methode für
die Durchführung von Gruppendiskussionen.
2.4.1 REDES Café Konzept
Das World Café‐Format basiert auf fünf Elementen:
‐ Mittels kleiner Gruppentische wird eine einladende Umgebung kreiert, in der sich die
Teilnehmenden wohl fühlen und die es ihnen vereinfacht, sich einzubringen.
‐ Jeder Tisch wird von einem Table Host betreut, der die Diskussion moderiert und sicherstellt,
dass alle Teilnehmenden gleichermassen zu Wort kommen.
‐ Nach einer bestimmten Zeit rotieren die Teilnehmenden und diskutieren an einem anderen
Tisch ein anderes Thema. Somit wird die Interaktion mit verschiedenen Personen zu
verschiedenen Themen sichergestellt.
‐ Die Themen und Fragestellungen für die Diskussionsrunden werden im Voraus sorgfältig
ausgewählt und auf die Inhalte der Veranstaltung abgestimmt.
‐ Die Inputs und Ideen aus jeder Diskussionsrunde werden durch den Table Host in die nächste
Runde eingebracht. Somit wird sichergestellt, dass sich die Beiträge gegenseitig befruchten
können.
2.4.2 Durchführung REDES Café
Für das REDES World Café formulierte die Planungsgruppe fünf Fragen (s. Anhang 4), die sich auf die
wichtigsten Aussagen aus TP1 und TP2 stützten. Jede dieser Fragen wurde am Workshop an jeweils
zwei Tischen diskutiert. Die zehn Table Hosts rekrutierten sich aus der ETH Zürich, der HAFL,
Agroscope und Agridea (s. Anhang 5) und wurden vor der Tagung auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die
Teilnehmenden erhielten in der Mittagspause schriftliche Instruktionen zum World Café (s. Anhang
6). Es wurden drei Diskussionsrunden à je 30 Minuten durchgeführt. Die Table Hosts hielten die
Inputs schriftlich fest. Nach Ende der letzten Runde extrahierten die Table Hosts die drei bis fünf
wichtigsten Aussagen aus ihrer Diskussion und leiteten diese an M. Winzeler (Agroscope) weiter.
Diese Aussagen wurden anschliessend im Plenum von M. Winzeler unter Beibezug der Table Hosts
präsentiert und sind nachfolgend aufgeführt (s. auch Anhang 7).
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2.4.3 Ergebnisse aus dem REDES Café
Nachfolgend sind die fünf Kernfragen sowie die wichtigsten Antworten bzw. Aussagen seitens der
Teilnehmenden aufgeführt.
Wie können wir die Produktivität der Landwirtschaft jährlich um 1.5% steigern, während wir
gleichzeitig weniger natürliche Ressourcen verbrauchen?
Standortgerechte Produktion
Professionalisierung des Anbaus
Stadtgärten fördern
Mehr Ausbeutung
Neue Produktionssysteme
Zuchtformen und Zuchtziele
Stoffkreisläufe
Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer
Anreizsystheme für ext. Produktion
Wie können wir Verluste und Abfälle in Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Konsum um 30%
reduzieren (verglichen mit 2010)?
Verfallsdatum und Mindesthaltbarkeit
Bessere Ausbildung der Konsumenten
Was zu billig ist, wird verschwendet
Absolute Sicherheit für die Ernährung?
Qualitätsnormen zu streng
Aufmerksamkeit provozieren
Bewusstseinsbildung Lebensmittelverluste
Verleitung zu Überkonsum durch Aktionen
Was und wie könnte die Schweiz zu einer nachhaltigen, globalen Land‐ und Ernährungswirtschaft
bis zum Jahr 2050 beitragen? Wo kann die Schweiz als kleines Land einen Unterschied machen?
Forschung
Grosskonzerne
Forschung und Grosskonzerne
Konsumenten
Entwicklungszusammenarbeit
Promille: Wissenstransfer
Vorbildliche Agrarpolitik
Andere Politikfelder
Prozent: Kodex für die Wirtschaft
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Welches sind die Wissens‐ und Forschungslücken, die am dringendsten angegangen werden
sollten? Welche (institutionellen) Partnerschaften und neuen Kooperationsmodelle braucht es zur
Schliessung der Wissens‐ und Forschungslücken?
Wissenstransfer als Forschungsthema
Messbare Nachhaltigkeit (Benchmarks)
Inter‐ und Transdisplinarität, Systemforschung
Schritte aufeinander zu
Mehr Forschung zu ressourcenschonender Produktion
Wirksamkeitsanalysen zu Massnahmen
Welche Faktoren führen zu Werthaltung?
Periodische Foren
Welche Elemente sollte die Landnutzungsstrategie der Schweiz beinhalten, um
Ernährungssicherheit und effiziente Nutzung von Ressourcen zu fördern?
Erhalt der landw. nutzbaren Flächen
Standortgerechte Landnutzung
Limitierende Faktoren beachten
Äcker primär für menschliche Ernährung
Quantitativer Bodenschutz / Bodenstrategie
Wasser‐Management / Bewässerung
P‐Strategie
Umweltkosten Dünger internalisieren
Bild 2 „REDES Café“
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2.4.4 Eindrücke aus dem REDES Café
Das Format des World Café ermöglichte den vielen unterschiedlichen Akteuren und an der Tagung
vertretenen Interessensgruppen, ihre Ansichten und Ideen miteinander auszutauschen und ein
vertieftes Verständnis für die Blickwinkel der anderen Akteure zu gewinnen. Durch den Einbezug der
Table Hosts war es des Weiteren möglich, die in den Diskussionen geäusserten Vorschläge zu
sammeln, zusammenzufassen und für den weiteren Projektverlauf aufzubereiten.
Die Möglichkeit, sich mit den anderen Akteuren am World Café auszutauschen, wurde von den
Teilnehmenden sehr geschätzt. Das World Food System Center erhielt viel positives Feedback,
sowohl an der Tagung selber wie auch im Anschluss daran per Email. Mehrere Akteure haben ihr
Interesse am weiteren Verlauf von REDES ausgedrückt.
Auch die Table Hosts bewerteten dieses Format und ihre Rolle sehr positiv. Alle Table Hosts haben
ihr Interesse ausgedrückt, auch zukünftig in die Aktivitäten rund um REDES mit einbezogen zu
werden.
Bild 3 „REDES Café“ Table Hosts
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3. Ergebnisse und nächste Schritte
3.1 Ergebnisse der Tagung
Die Tagung resultierte in einigen konkreten Ergebnissen, welche die Ziele dieses Teilprojektes wie
unter Punkt 1.2. festgehalten reflektieren. Die beiden Studien aus Teilprojekt 1 und 2 und ihre
Schlussfolgerungen wurden der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Teilnehmenden wurden für die
kommenden Herausforderungen bezüglich Ernährungssicherheit und Ressourceneffizienz
sensibilisiert. Die Kernfragen, welche sich aus den beiden Studien ergeben, wurden anschliessend
von den Teilnehmenden mit ihren unterschiedlichen Perspektiven und Lösungsansätzen diskutiert.
Die wichtigsten Aussagen wurden schriftlich festgehalten und dienen als Basis für den nächsten
Schritt im Projekt REDES (s. Punkt 3.4.).
Das Modell sowie die Annahmen beim TP1 wurden von mehreren Teilnehmenden in Frage gestellt
und müssen überprüft werden.
3.2 Feedback
Der Stakeholder Dialog (REDES Café) wurde von den Teilnehmenden sehr geschätzt, und es ist
seitens der Teilnehmenden ein grosses Interesse vorhanden, über den weiteren Projektverlauf
informiert und einbezogen zu werden.
Feedback von Teilnehmerseite
Die gesamte Tagung fand ich sehr spannend! – Teilnehmerin, ETH Zürich
Gerne möchten wir über den weiteren Verlauf des Projektes und die Verwertung der aus dem
Workshop resultierenden Informationen weiter informiert und in das Projekt miteinbezogen werden.
– Teilnehmerin, Schweiz. Getreideproduzentenverband
Feedback von den Table Hosts
Besten Dank für Ihr Feedback. Ich habe die Rolle als Table Host gerne gespielt. Die Tagung als Ganzes
fand ich sehr wertvoll. Der weitere Verlauf von REDES interessiert mich durchaus. – Alfred Buess, HAFL
Ich habe sehr gerne mitgemacht und es freut mich, dass die Tagung auch für euch ein Erfolg war. Ich
bin auch sehr interessiert am weiteren Verlauf des Projekts. Wenn ihr mich also diesbezüglich auf dem
Laufenden halten könntet, würde ich das sehr begrüssen. – Daniel Bretscher, Agroscope
Ich möchte Ihnen noch für die Organisation dieser sehr gelungenen Tagung danken, sie war perfekt
organisiert und vom Thema her haben sich super spannende Diskussionen ergeben. – Gregor Albisser,
Agridea
REDES Tagung | Schlussbericht
22. März 2013 3.3 Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen
Die Kollaboration zwischen dem BLW, der ETH Zürich und Agroscope wurde durch die Zusammenarbeit im Teilprojekt 3 gestärkt. Über die Rolle der Table Hosts wurden HAFL und Agridea ebenfalls in das Projekt einbezogen.
Das Bedürfnis nach einer neutralen und strukturierten Plattform für den Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren und Institutionen ist klar vorhanden. Das World Food System Center der ETH Zürich bietet sich als Plattform für diesen Austausch an.
3.4 Nächste Schritte
Die Ergebnisse aus den TP 1 und 2 sowie die im World Café erarbeiteten Lösungsvorschläge (s. 2.4.3) sollen in einem nächsten Schritt konsolidiert werden und die inhaltliche Basis für die weiteren Schritte bilden. Dieser Prozess erfordert Interpretation und Synthese und sollte vom BLW in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern durchgeführt werden.
Die weiteren Schritte umfassen die Planung und Durchführung der Teilprojekte 4 und 5. Das Teilprojekt 4 soll aufbauend auf der Synthese der Lösungsvorschläge aus dem World Café die gewonnenen Erkenntnisse in Handlungsfelder übersetzen. Diese Handlungsfelder sollen in Zusammenarbeit mit der Forschungsgemeinschaft ausgearbeitet und vertieft und die Wissenslücken sowie die Hauptakteure identifiziert werden. Die Zusammenarbeit zwischen dem BLW, der ETH Zürich und Agroscope war sehr erfolgreich und sollte als Basis für das Teilprojekt 4 dienen.
Längerfristig soll eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Politik etabliert werden. Die Teilprojekte 4 und 5 sollen sich am Ziel orientieren, diese Plattform, in die auch andere Stakeholders eingebunden werden, zu schaffen. Diese Plattform sollte:
- Unabhängig und neutral sein, um akademische Freiheit zu gewährleisten; - als Schnittstelle zwischen Forschung und Politik dienen, aber einen breiten Kreis von
Interessensvertretern miteinbeziehen; - an konkrete Pilotprojekte gekoppelt sein, um die Umsetzung von Forschungsergebnissen in
der Praxis umgesetzt werden.
Der Aufbau und die Finanzierung dieser Plattform sowie der angekoppelten Pilotprojekte sollen bereits während den Teilprojekten 4 und 5 angedacht werden.
Das World Food System Center der ETH Zürich bringt Erfahrung als Koordinationsplattform innerhalb der ETH Zürich, als Schnittstelle zwischen Forschung und Umsetzung sowie im Einbezug von diversen Stakeholders mit und bietet sich somit als Partner des BLW und Agroscope für diese Plattform an.
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