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7/28/2019 130529 DNN Straenmusik mit MS
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Streit um Straenmusik weitet sich ausParteien fordern Stadtverwaltung auf, neu eingefhrte Gebhr wieder abzuschaffen
Die neuen Regelungen der Stadtver-waltung fr Dresdner Straenmusikerschlagen weiter hohe Wellen. Vor allem
die Gebhren von 25 Euro pro Woche,die Musiker entrichten sollen, sorgenfr rger. Dazu uerte sich Grnen-Kreisverbandssprecher MichaelSchmelich wie folgt: Das Abkassierender Straenknstler und das vlliginakzeptable brokratische Verfahrenist einer Kulturstadt unwrdig.
Auch die Musiker selbst sind berdie hohen Verwaltungskosten emprt:Bei Regenwetter ist es utopisch, soviel Geld berhaupt einzuspielen, r-gert sich Jonathan Fuchs. Eine Sum-me von zehn Euro pro Woche halte ichnoch fr vertretbar, aber bei derarthohen Gebhren werden wohl vieleStraenmusiker aufgeben. Der Gitar-rist, der neben Straenmusik auch inder Band The Smokkings spielt, ver-
dient an einem guten Tag mit schnemWetter 30 Euro in der Stunde dochdies sei eher die Ausnahme.
Seltsam findet Jonathan Fuchs dasArgument der Stadtverwaltung, Stra-enmusik wrde teilweise in Lrmbe-lstigung ausarten. In den vergange-nen zwei Jahren ist es mir erst zweimalpassiert, dass sich Anwohner oderPassanten ber die Lautstrke meiner
Gitarre beschwert haben, so der Mu-siker. Auch Michael Pritzke, der vieleJahre fr die Nutzung elektronischerVerstrkung sowie den Verkauf der ei-genen Kunst auf CD gekmpft hat, ist
sauer. Er weist darauf hin, dass vor al-lem durchreisende Musiker sich oftnicht an die bisher geltenden Regelngehalten haben. So spielte beispiels-weise mal eine australische Band aufdem Neumarkt, wo selbst ich als Pas-sant darum gebeten habe, leiser zu
machen. Weiterhin gab es viele andereKnstler mit Verstrker, die keine Er-laubnis hatten und dennoch lautstarkmusizierten, erklrt Pritzke in einemOffenen Brief an das Straen- und
Tiefbauamt. Diese Musiker wrden ir-gendwann weiterreisen, die heimi-schen Knstler htten nun das Nach-
sehen. Wir Straenmusiker wnschenuns eher, dass man uns untersttztund nicht stndig alles unternimmt,um uns das Leben und die Arbeit zuerschweren. Kunst findet nicht nur inteuren Kulturhusern statt, sondernoft auch davor, kommentiert Pritzkedie Verwaltungsentscheidung weiterund fgt hinzu: Falls es ntig ist, wer-de ich fr den Erhalt meiner Arbeitauch eine Petition einreichen.. Ntztalles nichts, muss er sich zwangsweisemit dem Gedanken befassen, seineHeimatstadt zu verlassen.
Auch Dresdner Politiker stehen derVerwaltungsentscheidung weiterhinkritisch gegenber, die SPD-Fraktionfordert nun ein Einlenken der Stadt-verwaltung. Diese Regelung ist
Unsinn und muss schnellstens wiederabgeschafft werden, erklrt SPD-Stadtrtin Sabine Friedel. Auch Gr-nen-Sprecher Schmelich schliet sichder Auffassung der SPD an: Seit derAntike gehre die Straenkunst zureuropischen Kultur. Wer sie inder Weise, wie das in Dresden gesche-hen soll, praktisch verhindert, sollteden Begriff Kulturmetropole nicht
mehr in den Mund nehmen, soSchmelich. Es ist ein Verwaltungsaktzur Frderung innerstdtischer Fried-hofsruhe.
Nadine Steinmann/ Julia Vollmer
Akkordeonspieler Eckehard Horst aus Hei-denau hlt die Gebhr fr berzogen.
Foto:DominikBrggemann