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AUSTROMATISIERUNG n at 14. März DAS FACHMAGAZIN Österreichische Post AG – MZ09Z038211M I Zustelldauer max. 5 Werktage AlexanderVerlag.at GmbH, Hauptplatz 11, A-3712 Maissau I 4 (Ausl.: 5 ) Österreichs fortschrittliches Magazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung Entgeltliche Themenplatzierung am Titelbild (Promotion), Fotos: Sick, Fotolia; Datenfusion für mehr Information Themen- schwerpunkt Sensorik im IIoT-Umfeld Sensorintelligenz, Datentransparenz und KI: Wie Sensorhersteller Sick mit seinen »Sensor Integration Machines«, dem Eco-System »AppSpace« und cloudbasierten Analysetools die Wertschöpfungskette optimiert

14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

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Themen-schwerpunktSensorik im IIoT-Umfeld

Sensorintelligenz, Datentransparenz und KI: Wie Sensorhersteller Sick mit

seinen »Sensor Integration Machines«, dem Eco-System »AppSpace« und

cloudbasierten Analysetools die Wertschöpfungskette optimiert

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Reznicek’s

SICHT

AUSTROMATISIERUNG

Den Begriff Blockchain bringt man unweigerlich mitden Schlagwörtern Bitcoin und Kryptowährung inVerbindung. Nicht verwunderlich, schließlich wurdedas Konzept der Blockchain als verteiltes Datenbank-Managementsystem erstmals im White Paper zu Bit-coin beschrieben – das erschien übrigens im Jahr 2008.Im Internet finden sich unzählige, teils sehr komplexeErklärungen, was es denn mit dieser Blockchain-Tech-nologie tatsächlich auf sich hat, und warum sie als ab-solut sicher gilt. Auf eine – wie ich empfinde – beson-ders gelungene Interpretation verweist neuerdingsWikipedia, nämlich auf jene von Prof. Dr. MaurizioFerraris aus Italien, der Mitte Dezember vergangenenJahres in der »Neuen Zürcher Zeitung« die Blockchainmit dem Prinzip des Kerbholzes aus früheren Jahr-hunderten verglich: „Bei dieser genauso primitivenwie raffinierten Technik werden zwei Stöcke neben-einandergelegt und quer eingeritzt, wobei jede Kerbe einer Schuld entspricht. Der Gläubiger nimmteinen Stock, der Schuldner den anderen. Der Gläubi-ger wird keine Kerbe hinzufügen und der Schuldnerkeine beseitigen können, da der Vergleich der zweiStöcke die Fälschung sofort offenbaren würde. [] DieBlockchain ist nichts anderes als ein weltweites, aufunzählige Computer ausgeweitetes Kerbholz. An-stelle eines von zwei Personen geteilten Zählstabs haben wir es mit einer Spur zu tun, die auf möglichstvielen Festplatten gespeichert wird, damit das Hinzu-fügen oder Löschen von Spuren (Blöcken) verhindertwird.“Das Funktionsprinzip der Blockchain lässt sich theore-tisch für weit mehr Anwendungen nutzen, als nur für das Errechnen von Kryptowährungen. Zu dieser Erkenntnis kamen u.a. die Protagonisten des ZVEI(Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindu-strie) in Deutschland, und suchten gemeinsam mit derHochschule für angewandte Wissenschaften Ham-burg und der Universität Würzburg nach Anwen-dungsmöglichkeiten der Technologie in der Automa-tisierungstechnik. Ziel war es, die Möglichkeit des Ein-satzes von Blockchains im Kontext von Industrie 4.0und bestehenden Bausteinen wie beispielsweise RAMI (Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0) oderOPC-UA in der Automation zu untersuchen, darzu-stellen und kritisch zu diskutieren. Das Ergebnis derStudie veröffentlichte der ZVEI vor wenigen Wochenin einem 34 Seiten umfassenden Dokument (kosten-

frei downloadbar unter www.zvei.org). Darin erklä-ren die Autoren zunächst die Blockchain-Technologiein ihren Grundzügen und stellen anschließend ver-schiedene theoretische Anwendungen in der Auto-mation sowie den jeweiligen (ebenfalls theoretischen)Nutzen dar. In der Zusammenfassung kommen siezum Schluss, dass die Industrie 4.0 von Blockchain-Eigenschaften wie u.a. Dezentralität, Asynchronität,Datensicherheit durch Verkettung sowie der Möglich-keit zur Verarbeitungs automatisierung mithilfe ver-teilter Software profitieren könnte. Abstrakt betrach-tet ließe sich die Technologie sogar zur Absicherungeiner offenen Datenkommunikation verstehen. Da Industrie-4.0-Anwendungen hohen Kommunikations-bedarf haben, wäre Blockchain als Datensicherungs-protokoll für Industrie 4.0 durchwegs in Betracht zuziehen. Die Studie empfiehlt daher abschließend, dieTechnologie als Kommunikationselement in die Weiterentwicklung von RAMI mitaufzunehmen. Es wird also spannend, ob und ggf. inwiefern dasBlockchain-Konzept künftig tatsächlich eine Rolle inder Industrie 4.0 spielen wird. Aus Sicht der Daten -sicherung scheint das Prinzip der »unendlichen Durch-rechnung und Verkettung von Informationen«, wieich es nenne, auf den ersten Blick sinnvoll. Aber: Wiesieht es mit den enormen Energieaufwänden zum Be-treiben der dafür notwendigen Serverkapazitätenaus? Wachsen diese früher oder später theoretisch insUnermessliche? Und kann daher alleine deshalb schondie Blockchain sicher nicht der Weisheit letzter Schlusssein? Das fragt sich jedenfalls

Thomas Reznicek Chefredakteur [email protected]

PS: Bereits am 1. April und damit ungewöhnlich frühim Kalenderjahr startet die heurige »Hannover Messe«.Im Fokus steht diesmal u.a. das Zusammenspiel von Automatisierungstechnik mit Künstlicher Intelligenz.Für das Thema Machine Learning kündigt der Messe-veranstalter mehr als 100 konkrete Anwendungsbei-spiele an. Vielleicht wird sogar bereits eine Blockchain-Applikation dabei sein?

Blockchain für die Automatisierung?

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AUSTROMATISIERUNG

INHALT 2/2019

IND. KOMMUNIKATION & IIoTANTRIEBSTECHNIK

Feldbusse, Indust. Ethernet & Co. 72Switches, Gateways, Router, Stecker, Kabel etc. – Produkte für den Netzwerkaufbau

»IIoT«-Nachrichten 73Neue Dinge im Industriellen Internetkurz gefasst

Industriegerechte Video-Kollaboration 74Datenstreaming-Lösung mit pfiffigem Transport-protokoll eröffnet neue Möglichkeiten

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Aktuelles Branchengeschehen 6

Mächtiger (Ein-)Druck 16Warum ein heimischer Maschinenbauer in Sachen pneumatischer Automation auf Appli-kationskompetenz direkt vom Hersteller setzt

Kurz notiert 23Produktneu- und -weiterentwicklungen

Leistungsstarke Verbindungen 28Feldbusmodule mit M12-Power-Steckverbindern erhältlich

Wofür steht der Begriff 30»Intuitive Automation«?Nachgefragt bei Christoph Röbl, MScBusiness Development Manager Automation bei Lenze in Österreich

Runde »Gesichter« voll im Trend 32Warum der klassische Rundsteckverbinder auch künftig unverzichtbar bleiben wird

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Saubere Naht 66Wie ein bürstenloser DC-Servomotor die Genauigkeit beim Löten erhöht

Erweitertes Einsatzspektrum 69Ausgebautes Frequenzumrichter-Portfolio deckt noch mehr Anwendungen ab

Zuverlässig bremsen unter 70allen Umständen mit einfach integrier-barem sensorlosen Bremsen-Monitoring

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Erkennen und Identifizieren 76Sensoren, Kameras und Identifikations-systeme kompakt beschrieben

Highspeed-Kamera 76überträgt über CoaXPress-Schnittstelle Bilddaten mit bis zu 25 Gbit/s

Das integrierte Blitzlicht 77Maschinensteuerung, Kamera u. Blitzcontrollerin einem Automatisierungssystem vereint

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BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION

n WENN’S RECHT ISTvon Nevena Shotekova-Zöchling 75

KOLUMNEN

n POINTIERT SERVIERTvon Franz Maderbacher 50

n GET EMBEDDEDvon Andreas Pfeiffer 81

Geballte Intelligenz in HannoverVorschau auf die »Hannover Messe 2019« vom 1. bis 5. April – inkl. Messetipps 12

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AUSTROMATISIERUNG

Vom Feldgerät bis zur Leittechnik 60Armaturen, Messgeräte und System-lösungen für die Prozessautomation

Methananteil bequem errechnen 61Ultraschall-Durchflussmessgerät für Biogas-Anwendungen mit Drucksensor augerüstet

#Daten_nutzen 62Wie sich IIoT-Potenziale ohne Umrüstung bestehender Prozessanlagen erschließen lassen

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Embedded & Elektronik 80Bauteile, Chips, Boards und Module bis hinzu kompletten Embedded-System-Lösungen

Projektstart ohne Hardware-Sorgen 82Wie ein neues Entwicklungs-Kit den schnellenStart in die Produktentwicklung ermöglicht

Impressum 82

Branchengeschehen Technik pur PraxisreportnB nT nP

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Mit Sicherheit sicher 56Produkte und Lösungenin Sachen Safety

Lässt mehr Platz im Schaltschrank 56Digitales Ausgangsmodul integriert auf nur 25 mm Baubreite sechs Sicherheitsrelais

Diagnose jederzeit & allerorts 57Modulare Diagnoselösung auf Basis smarter Sensoren für die sichere Fabrik der Zukunft

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„Explizit in Richtung Serviceanbieter von Automatisierungslösungen“Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Weidinger, GF von Weidmüller Österr., im Interview 10

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Themen-schwerpunktSensorik im IIoT-Umfeld

Optische Intelligenz 40Erweiterung IO-Link-fähiger, optoelektronischerSensorbaureihe mit smarten Funktionen

»Sinnesorgane« sind gefordert 44Wie Sensoren für höchste Genauigkeit in modernen Werkzeugmaschinen sorgen

Robustheit für unterwegs 48Was Sensorik für fahrerlose Transportsysteme zu leisten im Stande sein muss

Direkt kommuniziert 50es sich am bestenAbsolute Drehgeber mit »Drive-CLiQ«-Schnittstelle

Stauwarner 52Warum ein Verpackungshersteller seine Papierpressen mit einer intelligenten Komplettlösung aus Lasersensor und I/O-Modul überwacht

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PROZESSAUTOMATIONSICHERE AUTOMATION EMBEDDED & ELEKTRONIK

Sensorintelligenz, Datentransparenz und KI: Wie Sensorhersteller Sick mit seinen »Sensor Integration Machines«, dem Eco-System »AppSpace« und cloudbasierten Analysetools die Wertschöpfungskette optimiert 36nT

Datenfusion

für mehr Information

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B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE

Beckhoff kauft

ADL Embedded Solutions

Mit 1. April 2019 übernimmt der Auto-matisierungshersteller den Embedded-Spezialisten, der sich insbesondere mitseinen Deep-Embedded-Anwendungenauf Basis industrietauglicher Beckhoff-Motherboards einen Namen in der Embedded-Szene gemacht hat. www.beckhoff.at

Uwe Gräff neu im

Harting- Vorstand

Der bisherige Ge-schäftsführer derHarting-Technolo-giegruppe folgtDr. Frank Brodenach, der mit Anfang Jänner inden Ruhestandging, , und verant-wortet nunmehr

auf Vorstandsebene die Agenden »Neue Technologien & Qualität«. www.harting.at

Escha baut Vertriebsnetz aus

Der deutsche Steckverbinderhersteller beliefert seit Jahreswechsel neue Ver-triebspartner in Brasilien (Sensorville Automação) und Südafrika (Prime Auto-mation). Beide Unternehmen bieten in ihren jeweiligen Märkten das gesamteEscha-Produktspektrum an.www.escha.net

Bernhard Zangerl bleibt

Vor sitzender der AG Wind

Der Geschäfts-führer des Vorarl-berger Automati-sierungsherstellersBachmann electronic wurdein seiner Funktionals Vorsitzenderder Arbeitsge-

meinschaft Windindustrie im VDMA, Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau, bestätigt.www.vdma.org

AUSTROMATISIERUNG

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Phoenix Contact und Venios entwickeln gemeinsamDie beiden Unternehmen wollen künftig eine IoT-Plattformlösung bereitstellen, die für Transparenz und Steuerbarkeit in der Mittel- und Niederspannungsebene sorgt und ein wirtschaftlich optimiertes Management von Verteilnetzen ermöglicht.

Das Frankfurter Unternehmen Venios entwickelt seit 2012 Softwarelösungen fürorts- und zeitaufgelöste Analyse von elektrischen Energiesystemen. Die »VeniosEnergy«-Plattform ist dabei auf massive parallele Verarbeitung verschiedener Datenquellen und Modelle (Big Data) ausgelegt. Verknüpft mit vorliegenden oderabgeleiteten Informationen zur Topologie und Ausstattung des lokalen Netzes kön-nen Lastflüsse modelliert, berechnet sowie mittels integriertem Geo-Informations-System graphisch aufbereitet und bereitgestellt werden. Die Lösungen von PhoenixContact liefern neben mathematischen Modellen Live-Daten aus Ortsnetzstationen,EEG-Anlagen oder MS-Schwerpunktstationen. Sie bilden damit die Basis für eine optimierte Prognosesteuerung sowie automatisierte Netzführung im Verteilnetz.

www.phoenixcontact.at

Maschinensicherheits-Seminar in DornbirnUnter dem Titel »Harmonisierte Normen in der Praxis – Ihr Schlüsselzur Sicherheit« veranstalten Contra Safety.Automation, 4S und dieAUVA am 20. März ein kostenpflichtiges eintägiges Seminar.

Teilnehmer erfahren, wie sich Schlüsselsysteme an Maschinen und Anlagen bewäh-ren und welche Anforderungen und welchen Kontext es zum Manipulationsschutzvon Verriegelungseinrichtungen gemäß EN ISO 14119_2013 gibt. Mit einem umfas-senden Überblick, angefangen bei möglichen Schutzkonzepten bis zu praktischenAnwendungen, soll eine breite Zielgruppe angesprochen werden. Die Vorträge amVormittag beinhalten Themen wie Schutzzaun, Verriegelung und Schlüsselsysteme.Nach der Mittagspause stehen Rechtssicherheit und Unfallkosten am Programm.

www.contra.at Foto

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Wechsel an der Spitze von Stemmer ImagingAm 1. März 2019 übergab ChristofZollitsch (re.) den Vorstandsvorsitzdes europäischen Bildverarbeitungs-Anbieters an Arne Dehn (li.).

Zusammen mit den bisherigen VorständenMartin Kersting und Lars Böhrnsen wird derneue Vorstandsvorsitzende Arne Dehn denTechnologielieferanten in die Zukunft führen.Er übernimmt die Verantwortung für die Be-reiche Konzernstrategie und -entwicklung,M&A, Vertrieb, Marketing, Einkauf und Per-sonalwesen. Christof Zollitsch scheidet aufpersönlichen Wunsch aus dem Vorstand aus.

www.stemmer-imaging.de

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ABB richtet sich neu ausCEO Ulrich Spiesshofer (Bild) setzt „fundamentale Maßnahmen zur Vereinfachung des Geschäfts sowie zur Stärkung der Technologieführerschaft in digitalen Industrien“.

Ziel der Umstrukturierung ist die Fokussierung des Portfolios auf digitale Industrien. Deshalbwird die Stromnetze-Sparte an Hitachi verkauft. „Um in einer sich schnell verändernden Weltkonkurrenzfähig zu sein, stärken wir die unternehmerische Verantwortung unserer Ge-schäftsbereiche durch die Auflösung der bisherigen Matrixstruktur“, erklärt Ulrich Spiess-hofer. „Unsere vier neu geformten Geschäftsbereiche werden optimal auf die Arbeitsweiseunserer Kunden ausgerichtet sein und sich stärker auf neue Technologien wie Künstliche Intelligenz fokussieren.“ Maßgeschneiderte digitale »ABB Ability«-Lösungen sollen in jedemder vier Geschäftsbereiche Elektrifizierung, Industrieautomation, Robotik & Fertigungsauto-mation (inkl. B&R) und Antriebstechnik Mehrwert für Kunden und gleichzeitig Synergiendurch die Vorteile einer gemeinsamen Plattform generieren.

www.abb.at

AUSTROMATISIERUNG

Siemens und Aker Solutions kooperierenIm Zentrum der strategischen Zusammenarbeit steht die Entwicklung vonSoftware-Applikationen und gemeinsamen digitalen Serviceangeboten im Bereich Engineering.

Das norwegische Unternehmen Aker Solutions will dafür seine domänenspezifische Exper-tise sowie branchenspezifische Angebote für die Ölfeldentwicklung und verbesserte Anla-genleistungen und -integrität einbringen. Siemens plant, eine Vielzahl digitaler Angebotefür die Prozessindustrie zur Verfügung zu stellen – von Automatisierungskomponenten bishin zu Engineering- und Simulations-Software. Es sollen gemeinsame digitale Zwillinge fürdie Industrie entstehen. Zudem werden beide Kooperationspartner spezielle Angebote fürden Öl- und Gas-Sektor auf Basis der Engineering-Plattform »Comos« von Siemens weiter-entwickeln.

www.siemens.at I www.akersolutions.com

Endress+Hauser steigert Umsatz und BeschäftigungDen vorläufigen Geschäftszahlen zufolge wuchs derUmsatz des Schweizer Herstellers von Prozess- und Labormesstechnik im abgelaufenen Geschäftsjahr2018 um mehr als 9% auf über 2,4 Mrd. Euro.

Zum Jahresende zählte Endress+Hauser weltweit 13.928 Beschäf-tigte, 629 mehr als 2017. Beflügelt wurde das Wachstum durchInnovationen aus sämtlichen Arbeitsbereichen: „Wir haben un-sere Kunden mit mehr als 50 neuen Produkten, Lösungen undDienstleistungen unterstützt“,erklärte CEO Matthias Altendorf.„Dabei konnten wir sowohl entlang unserer Digitalisierungsstra-tegie als auch bei der Messung und Analyse von Qualitätspara-metern Akzente setzen.“ Für 2019 rechnet Matthias Altendorf mit einer etwas abgeschwäch-ten Marktdynamik und einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

www.endress.com

Matthias Altendorf, CEO derEndress+Hauser Gruppe.

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B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE

MesseTIPP: Linzer

»Smart Automation«

Vom 14. bis 16. Mai findet die heimische Automatisierungsfachmesse im Linzer »Design Center« statt. Der flatternde, bier-zeltartige Pavillon von zuletzt wird diesmaldurch eine stabile Leichtbauhalle am Vor-platz ersetzt, zudem verspricht der Veranstal-ter Reed Exhibitions mehr Parkplatzkapazi-täten unmittelbar beim »Design Center«. www.smart-linz.at

TAT verstärkt

Außendienst-Team

Karl Filzmoser(re.) bereutseit Kurzemgemeinsammit Gebietslei-ter Ing. PeterLampl (li.) dentechnischen

Vertrieb in der Region Oberösterreich/Salz-burg für den Leondinger Antriebstechnik-Spezialisten.www.tat.at

Bonfiglioli übernimmt

O&K Antriebstechnik

O&K mit Sitz in Hattingen/Deutschland hatmehr als 130 Jahre Erfahrung in der Planung,Entwicklung und Herstellung von Planeten-getrieben und zählt rund 150 Mitarbeiter.Für den neuen italienischen Eigentümer Bonfiglioli sind über 3.700 Beschäftigte tätig.www.bonfiglioli.de

Pepperl+Fuchs akquiriert

Comtrol Corporation

Seit 1. Februar gehört der US-Hersteller vonethernetbasierten industriellen Kommuni-kationslösungen sowie IO-Link-Gateways zumdeutschen Sensorikspezialisten. Mit der Erwei-terung des Portfolios setzt Pepperl+Fuchs dennächsten Schritt, um die Brücke zwischen derSensor-/Aktor- und Steuerungsebene bis indie Cloud zu schließen. www.pepperl-fuchs.at

AUSTROMATISIERUNG

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Mayr Antriebstechnik informiert über SicherheitsbremsenDer Allgäuer Hersteller veranstaltetin diesem Jahr am 5. Juni und einweiteres Mal am 4. Dezember einkostenpflichtiges Anwendersemi-nar zum Thema »Bremsen in sicher-heitskritischen Anwendungen«.

Das eintägige Seminar richtet sich an Fach- und Führungskräfte, Konstrukteure, Ent-wickler und Sicherheitsbeauftragte aus dem Maschinenbau und findet im vorigesJahr neu eröffneten »Zentrum für Kompetenz und Kommunikation« am Firmen-standort in Mauerstetten/Deutschland statt. Experten informieren umfassend überdie Auswahl, Dimensionierung, Ansteuerung und den Betrieb von Sicherheitsbrem-sen. Ein praktischer Teil mit Live-Demos auf Prüfständen rundet das Seminar ab.“

www.mayr.com

Omron und Buxbaum Automation laden zu Roboterseminar einAm 28. März bieten die beiden Unternehmen in Vösendorf (bei Wien) eine für Teilnehmer kostenfreie Einführung in die Robotertechnik.

Im Rahmen der eintägigen Veranstaltung werden u.a. die wichtigsten Auswahlkri-terien für ein Robotersystem, die Fähigkeiten moderner Robotersysteme mit inte-grierter Bildverarbeitung, jene kollaborativer Roboter sowie Einsatzmöglichkeitenvon mobilen Robotern aufgezeigt. Schwerpunkte der diskutierten Anwendungensind das Handling und die Montage von Produkten in einem Gewichtsbereich zwischen 5 g und 20 kg sowie fahrerlose Transportsysteme mit einer Nutzlast von biszu 90 kg. Eine Anmeldung ist erforderlich.

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Festo und Haberkorn erweitern ZusammenarbeitDas technische Handelshaus aus Vorarlberg hatüber 5.000 Standard-Komponenten des Automa-tionsspezialisten im Sortiment und trägt seitKurzem den Titel »Offical Partner von Festo«.

Haberkorn zählt mit mehr als 1.600 Mitarbeitern undüber 30 Standorten in Österreich, Osteuropa und derSchweiz zu den führenden technischen Händlern Euro-pas. Festo setzt neben seinem Direktvertrieb mit Sales-Experten seit dreieinhalb Jahren erfolgreich auf die Zu-sammenarbeit mit dem technischen Händler. Dipl.-Ing.Rainer Ostermann, Country Manager von Festo Öster-

reich freut sich: „An der Zusammenarbeit sieht man, wie wichtig die Bündelung vonKompetenzen im digitalen Zeitalter ist. Die Logistik-Services von Haberkorn eröff-nen einen echten Mehrwert für unsere gemeinsamen Kunden.“

www.festo.at I www.haberkorn.com

Festo Country Manager Dipl.-Ing. Rainer Ostermann

und Haberkorn-Vorstandsvor-sitzender Mag. Gerald Fitz mit der verbrieften Vereinbarung.

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Austromatisierung: Herr Weidinger, wie fälltIhre Bilanz nach den ersten sechs Monaten imHause Weidmüller Österreich aus?

Wolfgang Weidinger: Mir gefällt die Aufgabe,die ich übernommen habe, sehr gut, und esmacht mir große Freude, mit einem so engagier-ten und kompetenten Team zusammenarbeitenzu dürfen. Weidmüller ist in Österreich traditio-nell stark im Produktvertrieb verwurzelt. Einesmeiner Ziele ist es, die strategische Neuausrich-

tung und somit den globalen Fokus der Weid-müller-Gruppe auch hierzulande explizit in Rich-tung Serviceanbieter von Automatisierungslösun-gen zu lenken. Die Themen Automatisierungund Digitalisierung passen sehr gut zu meinempersönlichen Background als Automatisierungs-techniker. Wir sind gerade dabei, intern die Aufgaben teilweise neu zu verteilen – die

solut gesehen werden aber die angestammtenDivisionen den wesentlichen Anteil am Wachs-tum ausmachen. Aktuell bringen wir viele Innovationen auf den Markt, beispielsweiseneue, kommunikationsfähige Netzgeräte, bus-fähige elektronische Lastüberwachungen und eine besonders kompakte Klemmenreihe, diesich automatisiert von Robotern bestücken lässt.Aus Automatisierungssicht finden sich die interessantesten Neuheiten in unserem »U-Mation«-Automatisierungsbaukasten, derlaufend um neue Steuerungs-, HMI- und IoT-Connectivity-Varianten erweitert wird.

Austromatisierung: Ich stelle es mir extremschwierig vor, zum jetzigen Zeitpunkt in denweitgehend abgesteckten Markt für Steuerun-gen wieder einzusteigen. Wie überzeugen SieOEMs von Ihrer Technologie?

Weidinger: Grundsätzlich ist der Prozess länger-fristig angelegt, und es ist auch nicht unser vor-rangiges Ziel, arrivierte Steuerungsmarken beimSerienmaschinenbauer zu verdrängen. Wir bie-ten aber einige USP, die es so am Markt bishernoch nicht gibt – beispielsweise in Zusammen-hang mit unserem neuen IoT-Controller

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BBranchen-geschehen I IM INTERVIEW

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AUSTROMATISIERUNG

Umstrukturierung in unsere drei Geschäftsbe-reiche »Cabinet Products«, »Device and FieldConnectivity« und »Automation Products and Solutions« ist ein laufender Prozess, der unsnoch das ganze heurige Jahr begleiten wird.

Austromatisierung: Wie ist Weidmüller hierzulande aufgestellt?

Weidinger: In Österreich sind aktuell 26 Weidmüller-Mitarbeiter für unsere Kunden da –zum Vergleich: Die gesamte Weidmüller-Grup-pe zählt rund 4.700 Beschäftigte und machtezuletzt rund 820 Mio. Euro Umsatz. Obwohl wirim vergangenen Jahr nicht ganz das durch-schnittliche Gruppenwachstum in Relation er-reicht haben, sind wir mit dem Geschäftsverlaufzufrieden. Heuer wollen wir aber jedenfallsstärker wachsen, wobei ich mich auf keine konkrete Prozentzahl festlegen möchte.

Austromatisierung: Wo setzen Sie den Hebel für mehr Wachstum an?

Weidinger: Prozentuell erhoffen wir uns dasgrößte Wachstum in unserem neuen Geschäfts-feld »Automation Products and Solutions«. Ab-

Mit Wolfgang Weidinger übernahm Anfang September vorigen Jahres ein ausgewiesener Automatisierungsspezialist die Geschäftsführung von Weidmüller Österreich. Er folgte Josef Grossnach, der in Folge des plötzlichen Abgangs des langjährigen Geschäftsführers Josef Kranawetter rund ein halbes Jahr lang das Unternehmen, neben seiner Funktion als Executive Vice PresidentSales & Marketing North and Eastern Europe, interimistisch leitete. Im Gespräch mit Austromatisierung erzählt Wolfgang Weidinger überWeidmüllers Neustrukturierung, den verstärkten Fokus auf die Auto-matisierung und Digitalisierung, das jüngst wieder neu aufgebauteSteuerungsportfolio sowie seine persönlichen Ziele an der Spitze derheimischen Tochtergesellschaft des deutschen Connectivity-Herstellers.

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Weidinger, MA Geschäftsführer von Weidmüller Österreichüber den neuen Unternehmensfokus:

„Explizit in Richtung Serviceanbieter von Automatisierungslösungen“

„Die Themen Automatisierungund Digitalisierung passen

sehr gut zu meinem persönlichen Background.“

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»U-Create IoT«. Hardwareseitig basiert er auf unserer neuen Steuerungsplattform »U-Control2000« und ist entsprechend voll kompatibel mitdem »U-Remote«-Porfolio für I/O, das wir bereitsseit 2013 im Programm haben und seither suk-zessive komplettieren. Der Controller ermöglichtes, Sensorinformationen vorzuverarbeiten undper MQTT oder AMQP in die Cloud weiterzu-leiten. Es handelt sich dabei um eine reine webbasierte Softwarelösung, die sich mit jedemgängigen Webbrowser, der HTML5, CSS und JavaScript unterstützt, aufrufen lässt – manbraucht demnach keine Software am PC installie-ren. Die IoT-Anwendung wird via »Node-Red«,dem grafischen Entwicklungstool von IBM, um-gesetzt. Das Gerät kann also I/Os einlesen und direkt in eine Cloud, wie »Azure« von Microsoft,

»IBM Cloud« oder »AWS« von Amazon, senden.Mit dieser Lösung adressieren wir besonders Sondermaschinenbauer mit kleineren Stückzah-len, die eine moderne, geräte- und plattformun-abhängige Cloudanbindung suchen, aber auchEndanwender, die ihre bestehenden Maschinennachrüsten wollen. Wir rechnen damit, dass derIoT-Controller ab Juni verfügbar sein wird – imMoment laufen noch Tests bei Beta-Kunden.

Austromatisierung: Auf der Fachmesse »SPS«im vergangenen November wurde die Partner-schaft mit dem österreichischen Hersteller Kebaverkündet. Demnach nutzt Weidmüller das Engineeringtool von Keba?

Weidinger: Ja, die »Codesys«-basierte Entwick-lungsumgebung »U-Create Studio« für unsereSteuerungen kommt von Keba. Keba hat ein extrem gutes Tool und es macht für uns keinenSinn, selbst eines zu entwickeln. Die Programmie-rung erfolgt auf allen bewährten IEC-61131-3-Standards und C/C++. Die offene Software-Archi-tektur ermöglicht uns, applikationsspezifischeSoftware-Module zu installieren und unsereSteuerungen mit offener »Linux«-Architektur anindividuelle Anwendungen optimal anzupassen.Zur M2M-Kommunikation ist ein OPC-UA-Serverimplementiert. Ethercat- und CANopen-Feldbus-master sowie ein Modbus-TCP-Slave machen das System komplett.

Austromatisierung: In rund zwei Monaten startet die Fachmesse »Smart Automation« in Linz. Wie würden Sie einem Besucher mit wenigen Worten die Marke Weidmüller und wofür sie steht beschreiben?

Weidinger: Unser Firmencredo lautet »Let’s connect – Verbindungstechnik in alle Varianten«.Dafür steht Weidmüller. Mit unseren verstärktenServiceleistungen in Richtung Automatisierungund Digitalisierung ziehen wir unsere Kompetenzin der Verbindungstechnik nun ein Stück weiter –vom Sensor bis in die Cloud. Übrigens planen wir für den Messeauftritt in Linz, unseren neuen, automatisierten Bestückungsautomaten auszu-

„Prozentuell erhoffen wir uns das größte Wachstum in unserem neuen Geschäftsfeld »Automation

Products and Solutions«.“

Mit »U-Create IoT« bringt Weidmüller einen IoT-Controllerauf den Markt, der eine durch-gehende Datenverbindung vomSensor bis zur Cloud ermöglicht.Programmiert wird er mit demgrafischen Entwicklungstool »Node-Red«, bedienen lässt sich die webbasierte Lösung mit jedem gängigen Webbrowser.

„Mit unserem IoT-Controller »U-Create IoT« schaffen wir eine

durchgängige, geräteunabhängigeVerbindung vom Sensor bis zurCloud – und das rein webbasiert

ohne zusätzliche Software am PC.“

stellen. Wir wollen den Produktentstehungswegeiner Klemmenleiste, beginnend bei der CAE-Datei aus »Eplan«, über den Weidmüller-Konfi-gurator inklusive Plausibilitäts-Check bis hin zumautomatisierten Ablängen der Hutschiene undBestücken der Klemmen, live demonstrieren.

Austromatisierung: Abschließend meine klassische Frage an neue Geschäftsführer nachden persönlichen Zielen – Sie haben sich bestimmt welche gesteckt?

Weidinger: Wir sind eine Vertriebsniederlassungund als solche werden wir letztendlich am Umsatz gemessen. Insofern muss für mich als Geschäftsführer das Erreichen des angepeiltenWachstums mit einer gesunden Marge mein

Hauptziel sein. Ein für mich persönlich sehr wich-tiges Ziel ist es aber, die Philosophie, die Werteund die Visionen des in Familienbesitz stehendenUnternehmens Weidmüller hierzulande gut zuvertreten – gegenüber unseren Kunden und Part-nern ebenso wie intern im Team. Schließlich sindes die qualifizierten und engagierten Mitarbeiter,die weltweit den wirtschaftlichen Erfolg vonWeidmüller ausmachen.

Austromatisierung: Danke für das Gespräch.

Gesprächspartner von Dipl.-Ing. (FH) WolfgangWeidinger war Austromatisierung-ChR. Ing. Thomas Reznicek.

„Ich will die Philosophie, die Werte und die Visionen

des in Familienbesitz stehenden Unternehmens Weidmüller

hierzulande gut zu vertreten.“

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»Integrated Industry – Industrial Intelligence« lautet das Leitthema der

»Hannover Messe 2019«, die in wenigenWochen über die Bühne geht. Der Veran-

stalter erwartet 6.500 Aussteller aus 75Ländern. Im Fokus steht heuer das Zusam-menspiel von Automatisierungs- und Ener-

gietechnik, Intralogistik, IT-Plattformenund Künstlicher Intelligenz. Alleine für das

Thema »Maschinelles Lernen« sind mehrals 100 Anwendungsbeispiele angekün-digt. Schweden ist diesmal Partnerland.

D ie »Hannover Messe« gliedert sich heuer indie sechs Teilbereiche »Integrated Automati-on, Motion & Drives«, »Digital Factory«,

»Integrated Energy«, »ComVac«, »Industrial Supply«und »Research & Technology«. Hersteller und Anbie-ter aus den Industriesparten Automation, Robotik, In-dustriesoftware, Antriebs- und Fluidtechnik, Energie-technologien, Zulieferung sowie Vertreter aus For-schung & Entwicklung präsentieren ihre aktuellenNeu- und Weiterentwicklungen. Das übergreifendeLeitthema soll die zunehmende Bedeutung vonKünstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen inder Industrie sowie in der Energiebranche unterstrei-chen. Dabei geht es um Themen wie effiziente Ener-gieausnutzung oder autonome Produktionsprozesse,aber auch um Herausforderungen im Hinblick aufSchnittstellen, Protokolle und Sicherheit. „Die »Han-nover Messe« ist die weltweit einzige Plattform, aufder die Komponenten und Systeme des Maschinen-und Anlagenbaus sowie der Elektrotechnik mit den

digitalen Technologien von Software und IT-Unter-nehmen verschmelzen“, betont Dr. Jochen Köckler,Vorstandsvorsitzender des Veranstalters DeutscheMesse AG.

Künstliche Intelligenz und 5G

Ein Schwerpunkt der Messe widmet sich den The-men Machine Learning und Künstliche Intelligenz,die an konkreten Anwendungsbeispielen – insge-samt 100 an der Zahl – veranschaulicht werden. Zusehen gibt es Roboter, die Aufgaben in der Fabrik ei-genständig lösen und ihr Wissen an andere Maschi-nen weitergeben, ebenso wie KI-Systeme, die bei Re-paraturmaßnahmen detaillierte Instruktionen bereithalten und den Techniker bei der Ausführung be-gleiten. Ein weiteres brandaktuelles Thema ist 5G.Ab 2020 soll der neue 5G-Mobilfunkstandard Ein-zug halten. Was das für Industriebetriebe bedeu-tet, wird in der eigens eingerichteten »5G-Arena«

Die Hallenbelegung 2019

»Integrated Automation, Motion & Drives«

»Digital Factory«

»Integrated Energy«

»ComVac«

»Industrial Supply«

»Research & Technology«

B Branchen-geschehen

Die »Hannover Messe 2019«

Ort: Hannover Messegelände, Deutschland

Charakteristik: Weltgrößte Industriefachmesse

Datum: 1. – 5. April

Öffnungszeiten: täglich 9 bis 18 Uhr

Veranstalter: Deutsche Messe AG

Tagesticket: 31 Euro im Vorverkauf, 39 Euro an der Tageskassa

Dauerticket: 70 Euro im Vorverkauf, 84 Euro an der Tageskassa

www.hannovermesse.de

I IM ÜBERBLICK

I MESSEVORSCHAU

Geballte Intelligenzin Hannover

Vorschau auf die »Hannover Messe« vom 1. bis 5. April 2019

in Halle 16 gezeigt. U.a. werden erste Anwendun-gen in einem 5G-Testfeld vorgeführt.

Hotspots für Robotik und für Security

Die Halle 17 am Hannover Messegelände hat sich inden vergangenen Jahren zum Robotik-Hotspot undzentralen Treffpunkt der Branche entwickelt. Zahl-reiche namhafte Robotik-Hersteller geben sich einStelldichein, auch der »Robotic Application Park«wird wieder aufgebaut. In Halle 6 widmet sich ein eigener Ausstellungsbereich dem Thema »IndustrialSecurity«. Anwendern werden hier ebenso wie Maschinen- und Anlagenbauern die besonderenAnforderungen an Industrial Security-Systeme auf-gezeigt. Im zugehörigen Forum informieren Exper-ten u.a. über Themen wie »Security by Design«, »IT-Sicherheit«, »Virtualisierung und Cloud Compu-ting«, »Blockchain/Distributed-Ledger-Technologie«und »Cyber-Angriffe«. (r.PA./TR)

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AUSTROMATISIERUNG

Siemens stellt Weichen für die Automatisierung der Zukunft

»Digital Enterprise – Thinking industry further!« lautet das Motto am Siemens-Stand. Gezeigt werden auf rund 4.000 m2 intelligente Lösungen fürdie branchenspezifische Umsetzung von Industrie 4.0. Diese reichen vom Ein-satz von Artificial Intelligence und Edge Computing bis hin zur Fabrik- undProzessautomatisierung der Zukunft. Zudem stellt Siemens integrierte Ener-gielösungen für Netzbetreiber und digitale Unternehmen vor. Siemens – Halle 9, Stand D35

B&R zeigt Portfolio für individuelleFertigung bis Losgröße 1

Der heimische Automatisierungsherstel-ler demonstriert in Hannover, wie her-kömmliche Fertigungen zu Smart Facto-ries werden können – u.a. anhand der er-sten B&R-Cloud-Applikation für Maschi-nenbauer. Ein weiteres Highlight am

Stand ist die vollständig in die Automatisierung integrierte Bildverarbeitungs -lösung. Die zugehörige Produktpalette reicht von intelligenten Kameras überBildverarbeitungsalgorithmen bis hin zu einem Beleuchtungsportfolio. DieMensch-Track-Kollaboration mit B&R’s intelligenten Transportsystemen ist einweiteres Schwerpunktthema. B&R – Halle 9, Stand D26

Endress+Hauser setzt auf ungenutzte Gerätedaten

Die intelligente Nutzung von Daten und Informationen von Geräten derFeldebene stehen beim Messeauftritt des Schweizer Messtechnikspezialistenheuer im Vordergrund. Basis dafür sind die innovativen Diagnoseinformatio-nen der »Heartbeat Technology«, ein rundes Portfolio an digitalen Schnitt-stellen und Konnektivitätsmodulen sowie das IIoT-Ökosystem »Netilion«. Mitden Themen fokussiert Endress+Hauser Errichter neuer Anlagen ebenso wieBetreiber schon bestehender Anlagen an.Endress+Hauser – Halle 11, Stand C43

Festo bringt bionischen Arm samt Hand

Die neu entwickelte pneumatische Roboterhand »BionicSoftHand« eignetsich in Kombination mit dem »BionicSoftArm«, einem pneumatischen Leicht-bauroboter, für die Mensch-Roboter-Kollaboration. Die Finger der »Bionic-SoftHand« bestehen aus flexiblen Balgstrukturen mit Luftkammern. Umschlos-sen sind die Bälge in den Fingern von einem speziellen 3D-Textilmantel, der so-wohl aus elastischen als auch aus hochfe-sten Fäden gestrickt ist. Damit kann überdas Textil genau bestimmt werden, anwelchen Stellen sich die Struktur aus-dehnt und somit Kraft entfaltet und wosie an der Ausdehnung gehindert wird.Festo – Halle 15, Stand D11

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Pilz automatisiert mit dem »Spirit of Safety«

Im Mittelpunkt des Messeauftrittsdes Botschafters der sicheren Auto-mation stehen Neuheiten aus denBereichen Bedienen und Beobach-ten, sichere Sensorik, E/A-Systeme

sowie Services. Mit im Gepäck: Der weltweit niedrigste Betätiger und eininnovatives, weil modular aufgebautes, Betriebsartenwahl- und Zugangs-berechtigungssystem. Weitere Schwerpunktthemen sind Industrie 4.0 unddie Service-Robotik: Besucher können die »Pilz Smart Factory«, eine mo-dular aufgebaute Produktionslinie zur Fertigung von Produkten in Los-größe 1, live erleben. Pilz – Halle 9, Stand D17

Profinet, TSN und OPC-UA dominieren den PI-Gemeinschaftsstand

Messebesucher erhalten am Stand der Nutzergemeinschaft Profibus &Profinet International die Gelegenheit, sich auf Basis von verschiedenenUse Cases über das Zusammenwirken von Profinet, TSN und OPC-UA mitBeteiligung von Geräten verschiedener Hersteller zu überzeugen. Dafürsteht auch wieder ein Industrie-4.0-Demonstrator bereit, der die Erhö-hung der Flexibilität auf Basis einer modularen und wandelbaren Fabrik,die Steigerung der Produktivität durch Analyse von Dateien in der Cloudund die Verkürzung der Time-to-Market mittels virtueller Inbetriebnahmeveranschaulicht. PI – Halle 9, Stand D68.

Stöber forciert Online-Konfigurator

Der Antriebstechnik-Herstellerstellt zukunftsweisende Lösun-gen aus, die das Leben von Kon-strukteuren vereinfachen. Dazugehört unter anderem der neueProdukt-Konfigurator von Stöber. Mit diesem intuitivenOnline-Tool kann der Anwender

aus dem umfangreichen Motion-Produktportfolio die passende Antriebs-lösung mit wenigen Klicks zusammenstellen. Er erhält direkten Zugang zuDatenblättern sowie zu 2D- und 3D-Modellen. Stöber – Halle 15, Stand G06

Flexibles Cloud-Modell von Aucotec spart Hardware und Administration

Aucotec zeigt in Hannover erstmals das neues Cloud-Modell für seine ko-operative Plattform »Engineering Base«. Damit können Kunden das kom-plette Lizenzportfolio der Software ohne Hardwareinstallationen, Admi-nistrations- und Pflegeaufwand nutzen. Der Hosting-Service wird in Zu-sammenarbeit mit dem Dienstleister Mod IT Services angeboten, der seitüber 25 Jahren in den Bereichen Workplace-Management und IT-Sicher-heit zu Hause ist.Aucotec – Halle 6, Stand K28

Weidmüller demonstriert intelligenten Steckverbinder

Der Elektrotechnikspezialist zeigt in Hannover einen Demonstrator für den in-telligenten Steckverbinder »Smart Connector«, der die Übertragung, Erfassungund Analyse von Energie ermöglicht. Dazu gehören u.a. die Leitmessung einerkompletten Fertigungsanlage über einen Steckverbinder, sodass weitere Kom-ponenten entfallen können. Der »Smart Connector« hilft dabei, Elektronik,Sensorik und Aktorik sowie Kommunikationsschnittstellen auf kleinstem Raumzu kombinieren. Weidmüller – Halle 11, Stand B58

Stäubli macht Roboter mobil

Mit dem mobilen Robotersystem »HelMo« will derSchweizer Hersteller die Automatisierung aus ihremstarren Korsett lösen und ihr dank der Mobilität zumehr Flexibilität verhelfen. Die mobile Lösung kannvöllig autonom fahren und innerhalb der Produktions-umgebung selbsttätig navigieren. Für den mobilen Be-trieb verfügt »HelMo« über großzügig ausgelegteEnergiespeicher. Herzstück des Systems ist ein lei-stungsfähiger Standardroboter der »TX2«-Baureihe.

Stäubli – Halle 17, Stand B14

Universal Robots präsentiert jüngste Roboter-Generation

Der dänische Pionier im Bereich kollaborativer Robotik stellt u.a. seine neue»e-Series« vor. Die neue Roboter-Generation ist von TÜV Nord gemäß ISO10218-1 zertifiziert. Ihre Sicherheitsfunktionen werden als Kategorie 3/PL-d ge-mäß ISO 13849-1 eingestuft. Sie erfüllt damit die neuesten ISO-Sicherheitsnor-men. Ein integrierter Kraft-Momenten-Sensor und eine neu gestaltete Ben -utzeroberfläche ermöglichen ein präziseres und intuitiveres Arbeiten.Universal Robots – Halle 17 Stand D24

Faulhaber launcht bürstenlose DC-Kleinstmotoren mit hohem Drehmoment

Der Abtriebstechnik-Hersteller auf Basis klassischer Außenläufer-Motoren hat die neue Motorfamilie»Faulhaber BXT« entwickelt. Dank innovativer Wick-lungstechnik und optimierter Auslegung liefern diebürstenlosen DC-Servomotoren Drehmomente bis zu

134 mNm bei einem Durchmesser von 22 mm, 32 mm bzw. 42 mm. Vor allemdas Verhältnis von Drehmoment zu Bauraum und zu Gewicht soll überzeugen.Da die Motoren in axialer Richtung nur 14 mm, 16 mm bzw. 21 mm kurz sind,lassen sie sich auch bei platzkritischen Applikationen einfach unterbringen.Faulhaber – Halle 15, Stand H29

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AUSTROMATISIERUNG

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Schunk nutzt KI zum autonomen Greifen

Behutsam greift eine Roboterhand einzufällig zusammengestecktes Gebildeaus bunten Bauklötzen und legt es kurzdarauf wieder beiseite. Identifizieren,greifen, ablegen – Roboter und andere

Handlingsysteme sollen künftig in der Lage sein, Gegenstände selbständig zuerkennen, zu prüfen und letztlich autonom zu handhaben. Auf der »HannoverMesse« zeigt der Greifsystem- und Spanntechnikspezialist Schunk, welcheMöglichkeiten und Chancen intelligente Greifsystemlösungen für die smar-ten Szenarien der Industrie 4.0 bieten und wie Digitalisierung sowie Künstli-che Intelligenz Handhabungsprozesse bereichern.Schunk – Halle 17, Stand B40

Harting zeigt intelligente Infrastruktur für die Feldebene

Der deutsche Hersteller treibt u.a. die Entwicklung im Bereich Ethernet-Connectivity voran. Single Pair Ethernet (SPE) ist im Markt der industriellenVerkabelung in aller Munde. Harting liefert dazu die passenden normiertenSchnittstellen und zeigt auf der »Hannover Messe« erste Serienprodukte –u.a. die erste IP20-Schnittstelle aus Steckverbinder und gewinkelter Leiter-plattenbuchse. Kernelement der neuen »Harting T1 Industrial«-Reihe ist eineinheitliches SPE-Steckgesicht, das für alle Gehäuse-Varianten von IP20 bis zuIP65/67 verwendet werden kann. Das Steckverbinder-Konzept kann sowohl 1 GBit/s für kürzere Strecken als auch 10 Mbit/s für die weiten Distanzen mitdem einheitlichen Steckgesicht realisieren.Harting – Halle 11, Stand C13

HMS stellt neue CAN-Repeater aus

Ein Highlight im umfangreichen Ausstellungsprogramm von HMS Industrial Networks werden vierneue »Ixxat«-Repeater sein, die so-

wohl den bewährten CAN-Standard als auch den neuen CAN-FD-Standardunterstützen und somit flexibel in bestehenden als auch in neuen Anlageneingesetzt werden können. Der Einsatz der Repeater erlaubt die Realisie-rung von Stichleitungen sowie die effektivere Vernetzung von CAN- undCAN-FD-Komponenten unter Verwendung von Baum- und Stern-Topolo-gien. Dafür ist keine Konfiguration erforderlich, was den Einsatz und die In-betriebnahme äußerst einfach macht.HMS Industrial Networks – Halle 8, Stand D31

Balluff führt Nutzen von Industrie 4.0-Lösungen vor

In Hannover stellte der deutsche Hersteller mehrere Praxisbeispiele basierendauf IO-Link, industrieller Netzwerktechnik, Machine Vision, industrieller Iden-tifikation und seinem umfassenden Sensorik-Know-how vor. Eines davonnennt sich »Tool-ID«: Mittels Industrial RFID macht es den Einsatz von Werk-zeugen bei der spanenden Verarbeitung rückverfolgbar, gewährleistet derenoptimale Auslastung und unterstützt die vorausschauende Instandhaltung. Balluff – Halle 9, Stand F53

AUSTROMATISIERUNG

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Mächtiger

(Ein-)Druck

PPraxisreport I MECHATRONIK

AUSTROMATISIERUNG

Neue Wege geht man bei Fill: Mit den Maschinen-typen »Syncromill u« bzw. »Syncromill h« setzt der

oberösterreichische Maschinenbauer einen weiterenSchritt in der Entwicklung von Serienmaschinen zurMetallbearbeitung großer Bauteile im Automotive-Bereich. Ein wichtiger Bestandteil ist die Ventilinsel

»VTSA« von Festo, die mit über 1,6 m Länge mehrereDruck- und Spannungszonen versorgt. Sie wurde

vom Festo Technic & Applicationcenter in Wien entwickelt und wird an Fill einbaufertig, geprüft und

mit Dokumentation geliefert. Sie bietet mit ihrengroßen Ventilen beträchtliche Durchflussleistungen,aber auch verschiedene Druckbereiche, und steuert in der »Syncromill« unterschiedlichste Aktoren an.

Von Dr. Alexander M. Lille

International bekannt ist das Innviertler Unternehmen Fill ins-besondere für seine Sondermaschinen, die bei der Bearbei-tung von Metall, Kunststoff und Holz beispielsweise in der Au-

tomobil-, Luftfahrt-, Windkraft-, Sport- und Bauindustrie zumEinsatz kommen. In einigen dieser Bereiche ist Fill Weltmarkt-bzw. Innovationsführer. An der Hightech-Front immer ganz vor-ne mitzumischen bedeutet auch, sich verändernde Anforderun-gen am Markt früher als der Mitbewerb zu erkennen und somitdie Nase vorne zu haben. Mit »Syncromill h« und »Syncromill u«ist Fill dies gelungen – und liefert damit Serienmaschinen zurFertigung von Bauteilen der nächsten Automobilgenerationen.„Fill siedelt sich unter anderem in einem Bereich der Metallzer-spanungstechnik an, in dem große Hersteller am Markt derzeitkeine wirtschaftlichen Lösungen anbieten“ erläutert Patrick Dallinger, Konstrukteur Fluidtechnik bei Fill. „Wir konzentrierenuns sowohl auf bekannte Serienbauteile wie Kurbelgehäuse undFahrwerksteile als auch auf Nischenprodukte und konzipierengezielt für diese Bauteile maßgeschneiderte Anlagen, die in

Warum ein heimischer Maschinen-bauer in Sachen pneumatischer

Automation auf Applikations-kompetenz direkt vom Hersteller setzt

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hoher Stückzahl gefertigt werden.“ Der Me-tallzerspanungsbereich von Fill ist zwar eineder jüngeren Unternehmenssparten, aber manhat früh erkannt, dass es bei Bearbeitungszen-tren sehr viele Synergien gibt. „Wir haben ge-prüft, wie man möglichst viele Gleichteile in einer Maschine verbauen kann“, führt PatrickDallinger weiter aus. „Das Ergebnis der Überle-gungen ist eine fertige Rumpfmaschine, dieimmer zu 100% gleich ist. Dazu werden Opti-onspakete angeboten, aus denen der Kundedas für ihn passende auswählen kann.“ Dasführt zur Serienmaschine nach Maß, die die Bedürfnisse der Kunden optimal abdeckt. „Wirhaben eine Anlage entwickelt, die sich in sehrkurzer Zeit in Betrieb nehmen lässt, da alle we-sentlichen Teile standardmäßig vorhandensind“, bringt es Patrick Dallinger auf den Punkt.

Elektromobilität im Kommen

Der Entwicklung der »Syncromill h« und »Syncro-mill u« ging die Überlegung voraus, dass bei-spielsweise das Thema Elektromobilität immerwichtiger wird. „Wir sehen, dass die Fertigungvon Batteriewannen enorm an Bedeutung ge-winnt“, freut sich Patrick Dallinger. „Auf den

ersten Blick scheint es, als ob die Herstellungeiner Batteriewanne nicht sehr aufwändig sei.Dies kann widerlegt werden, da es diverseVorgaben und Richtlinien zu erfüllen gibt, diediesen Fertigungsprozess anspruchsvoll ma-chen.“ Neben den Bearbeitungsmaschinen liefert Fill auch Schweißlinien, die über einenhohen Grad an Automatisierung verfügen. „Indiesem Bereich dürfen wir uns zu den Spezia-listen zählen“, berichtet Patrick Dallingerstolz. Eine oberflächlich betrachtet simple Bat-teriewanne ist viel mehr als nur ein geformtesBlechteil. Sie ist mit zahlreichen Anschweiß-teilen versehen und kann bis zu einer Tonnewiegen. „Man darf sich nicht vorstellen, dasseine Batterie lediglich in die Wanne gelegtwird. Mehrere Kammern und Ummantelun-gen sind nötig, um die Sicherheit im Fahrzeugzu gewährleisten“, betont Patrick Dallinger. Inder »Syncromill« werden unter anderem dieklassischen Arbeitsschritte wie Fräsen und Ge-windeschneiden unter Einsatz einer Minimal-mengenschmierung ausgeführt. Ein Highlightist das umfangreiche Werkzeugmagazin, dasfür die verschiedenen Prozessschritte notwen-dig ist. Wichtig ist dabei die Span-zu-Span-Zeit,bei der Fill niedrigste Zeiten erzielt. In einemNischenmarkt eine maßgeschneiderte Lösungzu bekommen ist ein enormer Vorteil, wie Patrick Dallinger weiß: „Der Kunde erhält dieAnlage fertig aus einer Hand – inklusive derkompletten Automatisierung und mit allen in-dividuellen Handlings.“

„Wir haben uns für die »VTSA«-Ventil-insel von Festo entschieden, weil sie mit ihren großen Ventilen beträchtlicheDurchflussleistungen aber auch verschiedene Druckbereiche bietet.“

Patrick Dallinger, Konstrukteur Fluidtechnik bei Fill.

Das Technic and Applicationcenter

von Festo Wien liefert an Fill eine

einbaufertige Sonderlösung inForm einer über

1,6 m langen Ventilinsel

»VTSA« mitmehreren

Druck- undSpannungs-

zonen.

Metallbearbeitung vomFeinsten am Beispiel einerBatteriewanne für die Automotive-Industrie.

AUSTROMATISIERUNG

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AUSTROMATISIERUNG

Sonderlösung vom Pneumatikspezialisten

Ein wichtiger Bestandteil der Maschine ist dieVentilinsel »VTSA«. „Wir setzen in unseren Ma-schinen verschiedenste Ventilinseln von Festo

ein. Für unsere Bearbeitungszentren »Syncro-mill u« und »Syncromill h« haben wir uns fürdie »VTSA« entschieden, weil sie mit ihren gro-ßen Ventilen beträchtliche Durchflussleistun-gen, aber auch verschiedene Druckbereiche unddarüber hinaus die Möglichkeit, verschiedeneVerkettungsplatten anzuflanschen, bietet“, be-gründet Patrick Dallinger. Mit der »VTSA« wer-den unterschiedlichste Aktoren angesteuert.Dazu gehören unter anderem die Bauteilauf-lagenkontrolle, Ausblasfunktionen, Minimal-mengenschmierung, Spannfunktionen, wie etwa Kniehebelspanner oder Nullpunkt-Spann-systeme bzw. Standard-»DSBC«-Zylinder fürden Werkzeugwechsel. Wichtig ist, dass dasGrundgestell der Bearbeitungszentren beson-ders steif baut, um hohe Fertigungsgenauigkei-ten erzielen zu können.

Alles an Bord

Bei der Entwicklung der »Syncromill« hat Fillgroßes Augenmerk darauf gelegt, dass an derAnlage keine Anbauteile notwendig sind. DieHerausforderung war es daher, die Platzver-hältnisse innerhalb der Maschine möglichst gut

auszunutzen. Kühlung, Hy-draulik, Elektrik und Pneu-matik finden allesamt an der Maschinenein-hausung Platz. „Es gibt keine extern platzier-ten Medienschränke, daher haben wir für dieAbblasfunktionen keine externen Ventile auf-gebaut, sondern durch die »VTSA«-Insel allesin einem System gebündelt“, verrät PatrickDallinger. „In einigen Bereichen wird eine ex-treme Schnelligkeit verlangt. Dazu kann zu-sätzlich ein System mit hartverdrahteten Ven-tilen oder anderen Modulen eingesetzt wer-den. Wir können das Baukastenprinzip vonVentilinseln ebenso nützen wie den Vorteilvon einzeln verkabelten Ventilen.“ Ein Pro-blem, mit dem Fill im Rahmen seiner interna-tionalen Tätigkeit oftmals konfrontiert wird, istdie schlechte Dimensionierung der Druckluft-netze aus Energiespargründen, weiß PatrickDallinger zu berichten: „Deshalb errechnenwir für die jeweilige Applikation den benötig-ten Druck und gewährleisten mit dem Druck-booster die Funktion der Anlage. Dies bietetdie Möglichkeit, das Maximum aus jedem Zylinder herauszuholen.“

Wartung automatisch gewährleistet

Auf jeder Maschine befinden sich zwei War-tungseinheiten: Die große Hauptwartungsein-heit »MS9« mit integriertem Durchflussmessersorgt für die Aufbereitung der Druckluft unddie kleinere »MS4« für die Reinigung der Luftfür Wegmesssysteme. „Für alle Maschinenbe-treiber ist es wichtig zu wissen, wie viel Druck-luft eine Maschine benötigt – und zwar sowohlwährend der Betriebs- als auch während derStillstandszeiten. Ändert sich der Verbrauch, be-darf es einer genauen Analyse“, begründet Patrick Dallinger abschließend dieses Feature.Die »MS4« ist mittels Aktivkohlefilter in der Lage,die Luft sehr fein zu filtern. Dazu gibt es noch eine Differenzdrucküberwachung für die Weg-messsysteme, um für die oftmals sehr rauen Um-gebungsbedingungen gerüstet zu sein. (TR)

Zum Autor: Dr. Alexander M. Lille ist freierFachjournalist und Inhaber der PR-Agentur Contentmanufaktur.

I TIPP VOM EXPERTEN

Günther Csencits,Product Market-Manager für das»Motion Terminal«von Festo.

„Im Frühjahr bringen wir die neueVentilinsel »CPX/VTSA-CB«, die vor-handene »VTSA«-Baukästen perfektergänzt, auf den Markt. Sie bietetneben den bekannten Funktionali-täten auch serielle Kommunikationim Pneumatik-Teil, Profisafe und dieMöglichkeit, bis zu drei sichere Span-nungszonen zu bilden. Zudem inte-griert sie neue, smarte Ventilfunktio-nen und enthält eine Vakuumerzeu-gung. Das spart Zeit, Geld und Platz.“

Der Druckbooster »DPA 63« sorgt bei der»Syncromill h« für Antriebsentlastung bzw. erlaubt höhere Dynamik.

Starkes Team: »MS9« Wartungseinheiten(oben im Bild ) sorgen für die Aufbereitungder Druckluft auf der Anlage und »MS4« für die Reinigung der Luft für Wegmesssysteme.

INFOLINKs: www.festo.at I www.fill.co.at

PPraxisreport I MECHATRONIK

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I PRODUKTNEUHEITEN

Alle Igus-E-Ketten-

Leitungen erfüllen RoHS II

1.354 dauergetestete und online berechen-bare »Chainflex«-Leitungen sind gemäß derEU-Richtlinie, die gesundheitsgefährdendeBestandteile wie u.a. Blei, Quecksilber oderWeichmacher in Produkten und Arbeitsum-gebungen den Kapf ansagt, zertifiziert. Dasverspricht Maschinenbauern Rechts- undFunktionssicherheit, dem Anwender gefahrlose Verwendung und Entsorgung.www.igus.at

3D-Konfigurator für

Greif-Schwenkeinheiten

Im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategiebaut der Greifsysteme- und Spanntechnik-Hersteller Schunk seine digitalen Tools weiteraus: Nach dem erfolgreichen Start des»Schunk Online-Konfigurators« für die Mon-

tageautomationfolgt nun der 3D-Konfigurator fürGreif-Schwenkein-heiten. Außerdemsind seit Kurzemsämtliche Greif-systemkomponen-

ten aus dem Katalogprogrammals intelligente 3D-CAD-Model-

le, welche zusätzlich zu den CAD-Geometrie-daten auch die technischen Katalogdaten undProdukteigenschaften enthalten, verfügbar. www.schunk.com

WSCAD öffnet Zugriff

auf Siemens »TIA«-Welt

Die neue Schnittstelle verbindet die CAD-Plattform »WSCAD Suite X« mit dem »TIA Portal« und dem Planungswerkzeug»TIA Selection Tool«. Der bidirektionaleDatenaustausch beschleunigt gemeinsameEngineering-Projekte. In der kostenlos zurVerfügung stehenden Datenbank »wscaduniverse.com« sind bereits mehr als1,3 Mio. Artikel- und Stammdaten von über240 Herstellern in den E-CAD-Formaten»WSCAD« und »Eplan« sowie native 3D-CAD-Daten in über 100 Formaten abrufbar. www.wscad.com

Integrierte PräzisionsmesstechnikMit der Economy-Serie»ELM314x« der Ethercat-Messtechnikmodule ergänztBeckhoff die Basisserie»ELM3x0x« um eine kosten-günstige 1-kSps-Klasse.

Die neuen Ethercat-Messtechnikmodule »ELM314x« sind in zwei-, vier-, sechs-und acht-Kanal-Varianten verfügbar. Diese ermöglichen hochpräzise Mess-ungen mit 100 ppm Genauigkeit in einem Temperaturbereich von 10° bis 40° C.Die Module lassen sich kanalweise auf Strom- oder Spannungsmessung einstel-len und bieten Sampleraten von bis zu 1 kSps pro Kanal. Verarbeitbar sind ana-loge Signale im Bereich von ±1,25 bis ±10 V, von 0 bis 10 V, von ±20 mA odervon 0/4 bis 20 mA. Die Economyserie bietet bei reduzierten Kanalkosten dengleichen Funktionsumfang wie die Basisserie. Dazu gehören zweistufige, freieinstellbare Filter, Oversampling sowie Distributed-Clocks-, TrueRMS- und Scaler-Funktionen. Die von der Basisserie bekannten Diagnose-Features für denbedienerlosen Langzeiteinsatz sind ebenfalls implementiert. Eine Abtastungmit 1 kSps je Kanal eignet sich für ein vielfältiges Anwendungsspektrum. Sokönnen insbesondere die Abläufe von mechanisch bewegten Maschinen oderdie Endkontrolle in Inline-Prüfständen abgebildet werden. Typische Beispielesind die Geometrievermessung von durchlaufenden Teilen sowie schnelle unddabei hochgenaue Wägevorgänge, z.B. bei Abfüllanlagen.

www.beckhoff.at

Edle Schränke für extreme AnwendungenDas Großschranksystem »VX25« von Rittal gibt es jetzt auch in ei-ner korrosionsgeschützten Edelstahl- und einer NEMA-4X-Variante.

Bei der Edelstahl-Ausführung des »VX25« sind zusätzlich zu Rahmengerüst, Türen, Flachteilen und Bodenblech auch alle außenliegenden Teile wie 180°-Scharniere und Komfortgriffvarianten aus dem korrosionsfreien Material gefertigt.Optional ist auch eine NEMA-4X-Ausführung in Schutzart IP66 verfügbar (dieStahlblech- und Edelstahlvariante erreichen jeweils IP55). Um dies zu gewährlei-sten, wurde der Schrank dem sogenannten »Hosedown Test« unterzogen. Dabeiwerden sämtliche Spalten mit Dichtungen einem Wasserstrahl mit einem Durch-fluss von über 240 l/min ausgesetzt. DasTestverfahren beinhaltet auch eine Prü-fung des Staubschutzes, der Korrosions-beständigkeit sowie des Schutzes vor Be-schädigung durch äußere Eisbildung. Dadie Konstruktion der beiden Schrankty-pen fast identisch ist, kann das Enginee-ring des Innenraums ohne Anpassungenvon den Edelstahlschränken auf die NE-MA-4X-Schränke übertragen werden.

www.rittal.at

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Page 24: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

Herstellerübergreifendkompatible Rundsteckverbinder

Die Serie »M17« bis »M40 Prof« von PhoenixContact bietet eine durch-gängige Lösungen für dieSignal- und Leistungs-übertragung.

Mit der Schnellverriegelung»Oneclick« können Anwender

ihre Geräte zeitsparend und sicher anschließen. Die Verschlussposi-tion ist eindeutig sicht-, hör- und fühlbar. Zum Marktstart umfasstdas Programm Kabel- und Gerätesteckverbinder der Baugröße M23– jeweils mit Buchsen- oder Stiftkontakten. Die Kabelsteckverbindersind mit Standard- oder Schnellverriegelung erhältlich. Die Geräte-steckverbinder sind jeweils zu beiden Ausführungen kompatibel.Für die Signalübertragung stehen zunächst sechs- bis 19-polige Aus-führungen für Ströme bis 20 A und Spannungen bis 300 V zur Ver-fügung. Das Programm für die Leistungsübertragung umfasst fünf-und siebenpolige Varianten mit zusätzlicher Schutzerde für Strömebis 30 A und Spannungen bis 630 V.

www.phoenixcontact.at

T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN

AUSTROMATISIERUNG

Mit der Maschine sprechenDer »PowerBox«-PC sowie der »PowerTwin«-Panel-PCvon Spectra haben jetzt neu das Sprachdialogsystem»Viccontrol« integriert.

Die Sprachsteuerung bereichertdie Mensch-Maschine-Interakti-on besonders dort, wo eine»dritte Hand« benötigt wird.Auch bei der gleichzeitigenDurchführung von manuellenArbeits- oder Steuerungspro-zessen mit Protokollierungsauf-gaben ist sie hilfreich. Spectrabietet mit »Viccontrol« eine lo-kale Sprachsteuerung für seine IPC-Produkte, die dem Anwender eineflexible Art der Spracheingabe ermöglicht. Es können mehrere Schlüs-selwörter (Intents, Slots) und Parameter (Values) in beliebige Phraseneingebettet werden – ohne Beschränkung der Reihenfolge der Schlüs-selwörter oder der Struktur der Kommandos. Eine semantische Aus-wertung interpretiert die Spracheingaben und ermittelt die gestellteAufgabe sowie die zu steuernden Parameter. Mit dem offenen undweit verbreiteten M2M-Protokoll MQTT ist eine zuverlässige Kopp-lung und unabhängige räumliche Verteilung von Sprachbedienungund Maschinensteuerung im lokalen IP-Netzwerk möglich. Die Lösungist in 30 Sprachen verfügbar und somit weltweit einsetzbar.

www.spectra-austria.at

Energieketten-MonitoringDas System »CF.D« von Igus zur Überwachung von Busleitun-gen in Energiekettensystemen schlägt bereits bei geringstenVeränderungen der Übertragungseigenschaften Alarm.

Die mechanischen Belastungen in Energieketten verändern früher oderspäter die Übertragungseigenschaften von Busleitungen. Das System»CF.D« ermöglicht es, bereits im Vorfeld eine Beeinträchtigung der ver-wendeten »Chainflex«-Busleitung zu erkennen. Es besteht aus einer Aus-werteinheit und einem Response-Modul. Diese werden jeweils am Anfangund Ende der mechanisch belasteten Busleitung eingefügt. Die Auswert-einheit befindet sich üblicherweise im Schaltschrank auf der Festpunkt-seite, das Responsemodul im Verteilerkasten auf der Mitnehmerseite. Zwi-schen beiden werden spezielle Datenpakete zu Messzwecken übertragen,und die Leitungsqualität anhand der Anzahl an verlorenen oder beschä-digten Paketen permanent bewertet. Bei Überschreiten eines vordefinier-ten Wertes wird der Anwender über eine gelbe LED und das Schalten einesKontaktes alarmiert. Die Warnschwelle kann auch über das angeschlosseneNetzwerk abgefragtund die gegenwärtigeSituation in einemWebbrowser darge-stellt werden. BeiÜberschreiten einerzweiten Warnschwelleleuchtet eine rote LED.

www.igus.at

Besonders dichte SteckverbinderEin neues Zubehör macht die Rundsteckverbinder der Serie»HEC 696« von Binder nun beständig u.a. gegen Salzsprühnebel, Ozon und Temperaturschwankungen.

Die »HEC«-Serie (Harsh Environment Connector) ist für raue Umgebungen kon-zipiert. Sie umfasst Spezialstecker mit UL-Zulassung. Speziell für Flansch-Steck-verbinder der Serie mit fünf Polen (4+PE), die einen Litzenabgang erfordern,hat Binder einen Dichtungssatz entwickelt, der das Kabel anschlussseitig ab-dichtet und vor Staub und Feuchtigkeit schützt. Er besteht aus mehreren Dich-tungen, einer Druckschraube und einem Ring. Im montierten Zustand wird dieSchutzart IP67 erfüllt. Dank der sicheren Drei-Punkt-Schnellverriegelung des

Steckverbinder-Designs ist einefalsche Ausrichtung beim An-schließen ausgeschlossen. Crimp-Kontakte sorgen für einen rüt-telfesten Anschluss. Die mecha-nische Steckdauer beträgt lautHersteller mehr als 1.000 Steck-zyklen. Damit sind die Steckver-binder gut für häufige Neuver-kabelungen geeignet.

www.binder-connector.at

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Page 25: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

Druckluftbetätigtes MembranventilSMC hat die Ventilserie »LVP«speziell für die Nutzung mit aggressiven Flüssigkeiten oderätzenden Chemikalien entwickelt.

Das druckluftbetriebene Membranventil ist mit einem Gehäuse aus PVC-Cund einer Membran aus PTFE (Polytetrafluorethylen) ausgestattet. Damithält es sogar ätzenden Medien wie Salzsäure oder Wasserstoffperoxidstand. Ideale Anwendungsbedingungen findet es folglich in Bereichen wieder Medizintechnik, Analytik und Industrie, in denen es mit aggressivenMedien in Berührung kommt. Das umfasst etwa die Dosierung von Che-mikalien in Cleaning-In-Place-Systemen, die Umkehrosmose, Entsalzungs-anlagen bei der Wasseraufbereitung oder chemische Reinigungs- bezie-hungsweise Kläranlagen. Das druckluftbetätigte Membranventil bietet ei-nen leicht zu regulierenden Durchfluss und hat einen reduzierten Wasser-schlag, der rund 50% geringer als bei herkömmlichen Ventilen ausfällt.Der Druckluftanschluss der Membranventile ist von vier Seiten wählbar.Zudem verfügen die Ventile über ein flexibles Anschlussstück aus PVC-Umit Klebemuffe für Rohre aus Hart-PVC. Sowohl Medien- als auch die Um-gebungstemperatur können zwischen 0° und 60° C liegen.

www.smc.at

Vorausschauende Analyselösungfür die Fest-Flüssig-TrennungMit »Metris addIQ« bringt Andritz ein digitales Steuerungssystemauf den Markt, das Unterstützung bei der Analyse und Optimierung von Prozessen bietet.

Mittels »Predictive Analysis« sind Anlagenbetreiber in der Lage, die Verfügbarkeitzu optimieren und vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Stillständen zusetzen. Andritz bietet fünf verschiedene »addIQ«-Pakete an, wodurch jedes Unter-nehmen vom großen, kommunalen Abwasserreinigungsbetrieb bis zur familien -geführten Kleinstbrauerei im Bereich der Fest-Flüssig-Trennung seine Performanceoptimieren kann. Alle Pakete verfügen über Breitbild-Touchpanels und eine intui-tive HMI-Lösung. Leicht verständliche Symbole überbrücken interkulturelle Unter-schiede und reduzieren den Aufwand für Überset-zungen und Schulungen auf ein Minimum. Zudemerlaubt die Kombination von mobiler Konnektivitätund intelligenten Algorithmen eine genaue Be-triebsführung standortunabhängig rund um die Uhr.Jedes Paket enthält Besonderheiten, die direkt mitdem jeweiligen Maschinentyp gekoppelt sind, undkann mit Zusatzpaketen wie »addIQ Monitoring«oder »addIQ Optimizing« kombiniert werden.

www.andritz.com

GS YUASA Battery Germany GmbH

Tel.: +49 211 41790-0, Fax: +49 211 41790-11E-Mail: [email protected], www.yuasaeurope.com

Akkutron Handels GmbH

Tel.: +43 2245 82270-0, Fax: +43 2245 82270-11E-Mail: [email protected], www.akkutron.at

GS Yuasa Battery Europe hat die weltweit erste Ener-

giespeicherplattform auf Container-Basis mitentwickelt.

Eine Kombination aus Blei-Säure- und Lithium-Ionen-

Batterien speist einen Energiewandler und kontrolliert

die Einspeisung von lokal erzeugter erneuerbarer Ener-

gie ins Netz. Das System »Dual Chemistry« vereint in

einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Lösung die Vor-

teile beider Batterietechnologien: die schnelle Speicher-

fähigkeit von Li-Ionen-Zellen sowie die Entladedauer

über eine langen Zeitraum von Blei-Säure-Batterien.

Der Einsatz der Plattform »Adept« funktioniert unkompliziert, dadas System in einem Seefracht-Container untergebracht ist. Da-mit lässt es sich schnell in jede Microgrid-Konfiguration für er-neuerbare Energien integrieren. Die Plattform verfügt über zweiBatteriesysteme von GS Yuasa: ein Lithium-Ionen-Batteriesystemmit 75 kWh inklusive 36 »LIM50«-Modulen sowie ein ventilgere-geltes Blei-Säure-Batteriesystem mit 250 kWh inklusive 240»SLR500«-Zellen. Beide Systeme sind an eine bidirektionale100-kW-Energieumwandlungs-Unit sowie an vollständige Über-

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GS Yuasa bestückt erstes »Dual Chemistry«-Energiespeichersystem im Container

wachungs- und Batteriemanagementsysteme angeschlossen.Das »Dual-Chemistry«-Batteriesystem von GS Yuasa spei-chert die von Windkraftanlagen erzeugte Energie sowie dieEnergie der Solarpanels auf dem Dach des Containers. Dieseerneuerbaren Energien werden dann, kontrolliert durch den»Adept Microgrid-Manager«, in das GS-Yuasa-Werk einge-speist. Ziel ist es, die instabile schwankende Produktion dererneuerbaren Energien auszugleichen und optimale Sicher-heit bei der Energieversorgung zu gewährleisten.

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Page 26: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

Robuste Hochleistungs-SchwenkmodulDie pneumatische Schwenkeinheit »SRM« von Schunk bietet mit 24 Nm ein um 25% höheres Drehmoment als das bisherige Topmodell des Herstellers.

Neuartige Dämp-fer und spezielleKolbendichtungensowie eine Fluor-kautschuk-Abdich-tung sorgen fürhohe Robustheitder Schwenkein-heit. Eine sowohl in axialer als auch in radialer Richtung spielfrei vorge-spannte Lagerung ermöglicht die Aufnahme besonders hoher Momente undQuerkräfte. Da die innenliegenden Dämpfer bereits voreingestellt sind, müs-sen bei der Inbetriebnahme meist nur die Drosseln eingestellt werden. Wer-den die innenliegenden Stoßdämpfer gewechselt, bleiben sowohl derSchwenkwinkel als auch die Dämpferhubeinstellung erhalten, wodurch War-tungsarbeiten besonders schnell erledigt sind. Die besonders große Mitten-bohrung erlaubt die Durchführung von Pneumatikleitungen und vorkon-fektionierten Kabeln mit angegossenen Steckern. Noch mehr Komfort bie-ten die pneumatische oder elektrische Mediendurchführung: Kommt diepneumatische Mediendurchführung zum Einsatz, bleibt die große Mitten-bohrung vollständig erhalten. Die »SRM« gibt es vorerst in den Baugrößen14, 16, 25 und 40 für Schwenkwinkel von 0°/180° und 0°/90°. Die Endlage isteinstellbar (±3°). In Baugröße 40 sind Drehmomente bis 24 Nm und Massen-trägheitsmomente bis 7 kgm2 möglich.

www.schunk.com

T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN

Komplette Netzwerküberwachung Die Leistungsschalter »Tmax XT« von ABB mit »Ekip Com«-Architektur kombinieren Messen, Konnekti-vität und Schutz für Anwendungen von 160 bis 1.600 A.

»Ekip Com«-Module sind die Kommunika-tionsschnittstellen, mit denen der Auslöserdirekt an den Feldbus oder das Ethernet-Netzwerk angeschlossen wird. Die Geräteder Reihe »Tmax XT« erlauben es, zwi-schen mehr als zehn Kommunikationspro-tokollen zu wählen. Dedizierte Com-Mo-dule können direkt auf den Schalter auf-geschnappt werden, beispielsweise fürModbus RTU, Profibus DP und Devicenet.Das Modbus-Modul sorgt für eine schnelleIntegration neuer Produkte in bestehende

Systeme. Bis zu 246 Geräte können bei einer Kommunikationsgeschwin-digkeit von bis zu 38.400 Kbit/s an einer Leitung einer Master/Slave-Archi-tektur angeschlossen werden. In Automatisierungsschaltanlagen, bei de-nen ein schneller Datenaustausch erforderlich ist, bietet Profibus-DP einemaximale Übertragungsrate von 12 Mbit/s in einer Master/Slave- oder Mul-timaster-Architektur, die bis zu 125 Geräte verbindet. Für den Anschluss derLeistungsschalter an Ethernet-Netzwerke sind Lösungen verfügbar, die dieIntegration in gängige IT-Infrastrukturen vereinfachen. Die Modbus-TCP/IP-Kommunikationsmodule mit einer Übertragungsrate von bis zu 100Mbit/s können als Webserver fungieren und im Auslöser gespeicherte Da-ten direkt aus einem Browser heraus steuern.

www.abb.at Foto

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Page 27: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

I/O-Modul mit Zeit stempelfunktionSigmatek erweitert seine »S-Dias«-Baureihe um das intelligente Mix-Modul »IO 011S« mit 14 digitalen I/Ossowie zwei analogen Eingän-gen, das Signale mikrosekun-dengenau vorverarbeiten kann.

Die sechs Digitaleingänge (+24 V/3,5 mA/1 µs) verfügen über einenLatch-Modus mit dem ein Zeitstempel in Mikosekunden, bezogen aufden CPU-Zyklus, generiert wird. Positionen und Vorgänge können somikrosekundengenau berechnet werden. Die Latch-Funktion kann aufsteigende, fallende oder beide Flanken eingestellt werden. Die achtkurzschlussfesten und rücklesbaren digitalen Ausgänge (+24 V/0,5A/150 µs) besitzen einen Time-Trigger-Modus. Damit ist es möglich, denZustand der digitalen Ausgänge zu einer definierten Zeit zwischenzwei Zyklen zu ändern. So lassen sich Schaltvorgänge bzw. Reaktions-zeiten von Aktoren exakt kompensieren. Zudem ist das kompakte, nur12,5 mm breite Modul mit einem analogen Spannungseingang (±10V/16 Bit) und einem analogen Stromeingang (0 bis 20 mA/16 Bit) aus-gestattet. Die Eingänge verfügen ebenfalls über einen Latch-Modus(steigende, fallende oder beide Flanken) mit dem bei Überschreitenbzw. Unterschreiten einer konfigurierbaren Spannungs- oder Strom-schwelle ein Zeitstempel generiert wird. Auch die analogen Eingängebesitzen eine Time-Trigger-Funktion, mit der die Eingänge zu einembestimmten Zeit-Offset in Mikosekunden eingelesen werden können.

www.sigmatek-automation.com

Sauber rechnenDer Panel-PC »FlatClient HYG« von Kontron richtet sichmit einer maximalen Schutzklasse von IP69K an Anwen-dungen in hygienisch besonders sensiblen Bereichen.

Das neueste Mitglied der Panel-PC-Familie wurde nach den EHEDG-Richtlinien entwickelt. Der Rechnereignet sich damit für Anwendungenvon der Lebensmittel- oder pharma-zeutischen Industrie bis zu Biowis-senschaften und Nanotechnologie.Das 21“-Full-HD-Display kann auf-grund des symmetrischen Designssowohl im Hoch- als auch im Quer-format betrieben werden. Displaygrößen von 15,6“ bis 23,8“ mit Auf-lösungen zwischen 1.366 x 768 und 1.920 x 1.080 FullHD im 16:9- oder16:10-Wide-Format sind bereits vorgesehen. Als Prozessoren stehen inder »Eco-Linie« entweder der »Celeron Quad Core J1900« oder ein»Pentium Quad Core N4200« von Intel zur Verfügung, in der »Pro-Linie« stehen ein »Core i5-6300U« oder ein »Core i5-7300U« zur Aus-wahl. Der Panel-PC verfügt über 4 GB DDR3 SO-DIMM RAM. Als Be-triebssystem können je nach Ausführung »Windows 7«, »Windows 10IoT« oder »Linux« zum Einsatz kommen. Neben zwei GB-Ethernet-An-schlüssen und bis zu vier USB-3.0-Ports steht eine breite Palette anSchnittstellenoptionen bereit, darunter COM-Schnittstellen (RS232,RS422, RS485), eine serielle Schnitttstelle, Profibus, CAN und weitereFeldbus-Anbindungen.

www.kontron.at

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Page 28: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

Leistungsstarke Verbindungen

Murrelektronik bietet seine Feldbusmodule »MVK Metall« und »Impact67« seit

Kurzem auch mit M12-Power-Steckverbindern (L-codiert) an. Die Powerleitungen

sind besonders strombelastbar, führen bis zu 16 A Strom und ermöglichen da-

durch den Anschluss zahlreicher Sensoren und Aktoren mit hohem Energiebe-

darf – ganz ohne zusätzliche Quereinspeisung. Die M12-Steckverbinder sind zu-

dem kleiner und kompakter als die bislang gebräuchlichen 7/8“-Steckverbinder.

Feldbusmodule mit M12-Power-Steckverbindern erhältlich

Im Vergleich zu einer 7/8“-Lösung mit max.9 A ist das eine um 77% höhere Strombe-lastbarkeit. Die Stromversorgung kann

auch über mehrere Module weitergeschleiftwerden. Das vereinfacht die Installation undreduziert die Kabelwege. Installationslösun-gen mit den neuen Modulen sind zudem fitfür die Zukunft: Die Nutzerorganisation Profi-

bus & Profinet International hat den L-codier-ten M12-Stecker als Power-Anschlusstechnikder Zukunft definiert. Die Funktionserde wirdnicht mehr über mehrere Module durchge-schleift. Stattdessen werden EMV-Störungen»an Ort und Stelle« abgeleitet – mit den prak-tischen Erdungsbändern von Murrelektronik.Störungen können sich dadurch nicht mehraufaddieren.

Vielfältig nutzbare Steckplätze

Die IO-Link-Steckplätze der Mastermodulesind multifunktional ausgelegt. Sie könnenfür IO-Link-Sensoren und Aktoren sowie alsklassische Ein- und Ausgänge genutzt wer-den. Ein Modul sammelt Signale unterschied-lichster Art. Bei jedem IO-Link-Port steht einezusätzliche Versorgung mit 1 A zur Verfü-gung. IO-Link-Devices mit hohem Energiebe-darf können direkt vom Modul und ohneQuereinspeisung versorgt werden. Die Modu-le eignen sich für Anwendungen mit FastStartUp (500 ms), Conformance Class C (IRT),Shared Device und Netload Class III. Damitsteht dem Einsatz in Applikationen, in denenmaximale Leistung und absolute Zuverlässig-

keit gefordert ist, nichts im Weg. Mit IODD onBoard kommt man auf direktem Weg zumZiel. Diese Funktionalität eignet sich optimal,um IO-Link-Devices in Installationssystemeeinzubinden. Der Vorteil: Schnelle Integrati-on, kurze Inbetriebnahmezeiten und maxi-male Flexibilität.

Diagnose ohne Programmieraufwand

Die beiden Feldbusmodule »MVK Metall« und»Impact67« harmonisieren optimal mit denIO-Link-Hubs von Murrelektronik. Sie verviel-fältigen nicht nur die Zahl der Ein- und Aus-gänge, sondern sie vereinfachen auch dieDiagnose, indem sie eindeutige Informatio-nen ganz ohne Programmieraufwand liefern– bei den Metall-Hubs sogar für jeden einzel-nen Kanal. Alle Diagnoseinformationen (z.B.Kurzschluss) werden über die GSDML-Datei inKlartext-Diagnosen codiert. Tritt ein Fehlerauf, dann werden die IO-Link-Events, die derHub liefert, von den Mastermodulen in ent-sprechende Profinet-Diagnosen umgesetzt.Diese können von der Steuerung mittels derGSDML-Informationen als Klartext-Informa-tionen ausgegeben und angezeigt werden,ohne dass dies mit viel Aufwand ausprogram-miert werden muss. Das spart Zeit undschließt das Risiko einer fehlerhaften Pro-grammierung aus. (r.PA./TR)

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T Technik pur I KONNEKTIVITÄT

Die Feldbusmodule »MVK Metall« und »Impact67«von Murrelektronik sind mit den neuen M12-Power-Steckverbindern zukunftsfit ausgestattet.

INFOLINK: www.murrelektronik.at Foto

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AUSTROMATISIERUNG

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Verbesserter WorkflowIn der aktuellen Version von Eplans CAE-Lösung »Electric P8«wurde unter anderem der biodirektionale Austausch mit dem »TIA«-Portal von Siemens optimiert.

Das »AutomationML«-For-mat unterstützt das Round-trip-Engineering nun nochbesser, was die Konfigurationvon SPS-Daten vereinfacht.Daneben gibt es noch weite-re Neuerungen in der Version2.8 von »Electric P8«. So kön-

nen Anwender einer Klemme jetzt gleichzeitig mehrere aufreihbare Zube-hörartikel zuordnen. Über einen eigenen Menüpunkt lassen sich Konfigurati-onsprojekte – beispielsweise Daten eines SPS-Kastens – an die zugehörigenBus-Anschlüsse übertragen. Die manuelle Eingabe an allen einzelnen Bus-An-schlüssen entfällt somit. Eventuell vorhandene Einträge an den Bus-Anschlüs-sen werden dabei aktualisiert. Soll ein einzelner Bus-Anschluss einem anderenKonfigurationsprojekt zugeordnet werden, lässt sich der Wert auch manuelländern. Konnten Bus-Daten bislang nur an einpoligen Bus-Kabelanschlüsseneingegeben werden, so steht nun im Eigenschaftendialog von Bus-Anschlüs-sen die Registerkarte »Bus-Daten« für alle Darstellungsarten zur Verfügung.So lassen sich Bus-Daten im Schaltplan eingeben und anzeigen, ohne dass ei-ne einpolige Darstellung vorgegeben ist. Die Daten werden bei einem Wech-sel der Darstellungsart außerdem nicht mehr gelöscht.

www.eplan.at

Industrie-Displaysohne KabelsalatDie neuen Touch-Displays vonTL Electronic erlauben denkomfortablen Anschluss übernur eine einzige Schnittstellein Form eines USB-C-Kabels.

Die projiziert-kapazitiven Touchmonitore nutzen die USB-C-Technologie,mit der Strom, Videoeingangs- und Touch-Signal gleichzeitig übertragenwerden. Ein 1 m langes USB-C-Kabel ist im Lieferumfang enthalten. Geräteder neuen Display-Generation gibt es in mehreren Varianten. Die Serie wirdaktuell mit Bildschirmdiagonalen von 7“ (17,8 cm) bis 18,5“ (47 cm) mit einer Auflösung von 1.024 × 600 px bis 1.920 × 1.080 px (Full-HD) angebo-ten. Zur Auswahl stehen jeweils die Open-Frame-Einbau-Varianten oder dieStandalone-Versionen mit frontseitiger Schutzart IP65 für den rauen Indu-strieeinsatz. Auf Wunsch werden die Monitore auch ohne Touchscreen unddafür mit Schutzglas geliefert. Alle USB-Typ-C-Displays haben einen Ar-beitstemperaturbereich von 0° bis +50° C und können bei Temperaturenzwischen -10° und +60° C gelagert werden. Für die einfache Montage ist die75 × 75 mm bzw. 100 × 100 mm Vesa-Schnittstelle fest integriert. Ein intui-tives OSD-Menü vereinfacht die Displayeinstellungen.

www.tl-electronic.at

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Page 30: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

Austromatisierung: Herr Röbl, welcher Ansatzsteckt hinter dem von Lenze aktuell forciertenBegriff »Intuitive Automation«?

Christoph Röbl: Die Anforderungen an dieAutomatisierung steigen, und damit auch dieKomplexität der Lösungen. Die bisherigen Engineering- und Betreibermodelle haltendem Fortschritt nicht stand – Zeit- und Perso-nalaufwand laufen zunehmend aus dem Ruder. Wir von Lenze bemühen uns, kompli-zierte Dinge so zu verpacken, dass sie einfachscheinen und beherrschbar werden – kurzum intuitiv bedienbar. Als Hersteller mit umfang-reichem Domänenwissen sowie einer breitenPalette an Hard- und Software für die Maschi-nenautomation treiben wir diese Entwicklungentscheidend voran. Die Basis dafür schafftdas Digital Engineering.

sierte Entwicklungsprozess ermöglicht genaue-re Tests in einer frühen Projektphase, bietetUnterstützung bei der Programmierung derAnwendungssoftware und ebnet den Weg zurvirtuellen Inbetriebnahme. Dieses Szenariowar bislang für viele nur graue Theorie. Dennes fehlte an durchgängigen Entwicklungswerk-zeugen mit einer standardisierten Datenwei-tergabe für Komponenten, Module und Ma-schinen, über den gesamten Lebenszyklus hin-weg. Mit der Einführung der Verwaltungsscha-le nach RAMI 4.0, dem digitalen Zwilling, istnun erstmals ein Informationsfluss ohne Brü-che möglich. Die nötigen Werkzeuge für dendigitalen Entwicklungsprozess entwickelt Len-ze selbst, in enger Absprache mit Kunden,Partnern und den Normierungsgremien derBranchenverbände. Dabei kommt das Konzeptder intuitiven Automation voll zum Tragen.

Lenze legt aktuell einen seiner Entwicklungs-schwerpunkte auf das „Beherrschen der zuneh-menden Komplexität“, wie es in einer Presseaus-sendung heißt. Demnach würde die digitaleTransformation der Fertigung vieles komplizier-ter und komplexer machen. Diesem Trend begegnet der Automatisierungshersteller mitneuen Produkten und Tools. Ziel ist eine digitale, intuitive Automation, mit der sich deutliche Effektivitätszuwächse im Sinne von mehr Funk-tionen, mehr Flexibilität und mehr Intelligenz ein-fach erzielen lassen. Wie das genau funktioniert,erklärt Christoph Röbl im folgenden Interview.

Austromatisierung: Sie meinen also digitalesEngineering im Sinne des digitalen Zwillings?

Röbl: Ja, genau. Bei der Entwicklung immeraufwändigerer Maschinen kann es leicht pas-sieren, dass vereinbarte Spezifikationen nichtvollständig eingehalten werden, oder Hard-ware-Änderungen in letzter Minute nicht indie Software einfließen. Spätestens bei derInbetriebnahme kommt dann das böse Er-wachen. Einen Ausweg aus diesem Dilemmabietet das Digital Engineering. Der digitali-

„Wir bemühen uns, komplizierteDinge so zu verpacken, dass sie

einfach scheinen und beherrschbar werden.“

Nachgefragt bei Christoph Röbl, MScBusiness Development Manager

Automation bei Lenze in Österreich

Wofür steht der Begriff»Intuitive Automation«?

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AUSTROMATISIERUNG

T Technik pur I DIGITALES ENGINEERING

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AUSTROMATISIERUNG

Austromatisierung: Wie funktioniert diese intuitive Automation in der Praxis?

Röbl: Wir arbeiten an einer neuen »InA«-Appfürs Tablet, mit deren Hilfe grundsätzliche Parameter, gewünschte Anwendungen undKomponenten, zu verwendende Module, Motoren, Getriebe und einiges mehr abge-fragt und die Antworten im digitalen Zwil-ling abgelegt werden können. Daraus ent-steht eine virtuelle Maschine, für die automa-tisiert ein Maschinencode erzeugt, eineCloud-Anbindung eingerichtet und sogar ei-ne 3D-Simulation per Hololens generiert wer-den kann. Mit dem neuen »System SolutionDesigner« gehen wir noch einen Schritt wei-ter. Das Tool ist an den bestehenden »DriveSolution Designer« angelehnt, deckt jedochnicht nur die Antriebstechnik ab, sondern er-möglicht auch eine detailliertere Konfigurati-on des Gesamtsystems, das mithilfe von inte-grierter Intelligenz die Auswahl der einzel-nen Komponenten unterstützt und die tech-nische Realisierbarkeit sicherstellt. Ein Teildieser Lösung hat seinen Ursprung übrigensin der »FAST-Toolbox«, die nun zu einem»FAST-Framework« weiterentwickelt wurde.Letztendlich heißt das Ziel Plug&Produce.

Austromatisierung: Plug&Produce ist ebenfallseine im Moment stark frequentierte Begrifflich-

keit, die teils sehr unterschiedlich interpretiertwird. Wenn Lenze vom Einstecken&Produzierenspricht, wird welches Ziel verfolgt?

Röbl: Die Zukunft der Fertigung heißtPlug&Produce. Stärkere Individualisierungvon Produkten bedeutet immer kleinere Los-größen – und damit häufigeres Umrüsten vonFertigungslinien. Dafür brauchen wir mehrFlexibilität und Offenheit. Unser Plug&Produ-ce-Konzept setzt auf dem digitalen Zwillingauf und stellt bei einem Produktwechsel in

sierungssystemen wird vereinfacht – das re-duziert mögliche Fehlerquellen und liefertmehr Freiräume zur Entwicklung von Innova-tionen. Aufseiten der Anwender macht sichPlug&Produce bereits bei der Konzeption einer neuen Fertigungslinie durch höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, mehrOffenheit bei der Auswahl von Maschinen

und Lieferanten sowie durch eine einfachere Wiederverwendbarkeit von Maschinen-modulen positiv bemerkbar. Die Fertigungkann schneller an sich ändernde Markt- undKundenbedürfnisse angepasst werden, unddas bei geringerem Integrationsaufwand –sprich Personaleinsatz. Die durchgängigeKommunikation ermöglicht darüber hinauseine Vereinheitlichung des Diagnose- undAlarm-Managements. In der laufenden Produktion erlaubt Plug&Produce häufigereProduktwechsel durch einfachere, schnellereUmrüstung und eine höhere Anlagen-verfügbarkeit.

Austromatisierung: Danke für das Gespräch.

der Produktionslinie sicher, dass diese schnellwieder einsatzfähig ist – und das ohne hohen manuellen Aufwand bei der Konfigu-ration und Programmierung. Das Geheimnisliegt dabei in der Kommunikation: offene,herstellerübergreifende Standards ermögli-chen es den beteiligten Modulen, automati-siert untereinander Daten auszutauschen,bis hin zur vollständigen Interaktion im Zugedes Produktionsauftrags. Die Produktionsli-nie muss deshalb nicht mehr programmiertwerden – sie wird nur noch konfiguriert. Zuden Grundlagen der standardisierten Kom-

munikation gehören OPC-UA und dessenCompanion Specification »PackML«. Diesewurde um eine Beschreibung der Maschi-nenfähigkeiten erweitert – genannt »Skills«.

Austromatisierung: Das heißt OEMs profitie-ren vom Plug&Produce-Konzept gleichermaßenwie Endanwender?

Röbl: Es bringt jedenfalls beiden Vorteile. Einheitliche Schnittstellen und Standards ver-einfachen die Modularisierung von Maschi-nen und Anlagen. Zugleich wird das geistige Eigentum des OEMs geschützt, denn es musskein Kern-Know-how gegenüber Dritten offengelegt werden, um eine reibungsloseKommunikation und Vernetzung sicherzustel-len. Der Integrations- und Programmierauf-wand sinkt, auch die Integration von Visuali-

„Mit der Einführung der Verwaltungs-schale nach RAMI 4.0, dem digitalen

Zwilling, ist nun erstmals Informations-fluss ohne Brüche möglich.“

„Die Zukunft der Fertigungheißt Plug&Produce.“

Anhand eines Show-case, der die Ver-packung verschiede-ner Produkte mitunterschiedlichenModulen in der Fer-tigungslinie simu-liert, demonstriertLenze auf Messensein Plug&Produce-Konzept, das sichauf Basis aktuellerKommunikations-standards bereitsheute weitgehendrealisieren lässt.

INFOLINK: www.lenze.at

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Runde

»Gesichter«

voll im Trend

T Technik pur I STECKVERBINDER

AUSTROMATISIERUNG

Wenn es um die Verkabelung von Maschinen, Industrieanlagen und Geräten unter anspruchsvollenEinsatzbedingungen geht, sind metrische Rundsteckverbinder oft die erste Wahl. In zahlreichenDurchmessern und Kodierungen verfügbar, sorgen sie für eine zuverlässige Verbindung der dreiLebensadern Daten, Signale und Leistung. Verriegelungstechniken wie »PushPull« oder »Com-Lock«von Harting sorgen für eine zuverlässige elektrische Verbindung. Mit seinem patentierten System»pre-Link« ergänzt der deutsche Hersteller zudem das vorhandene Ensemble an Anschlusstechnikenum eine Variante, die Flexibilität und Zeitersparnis bei der Montage bringt. Von Jonas Diekmann

Warum der klassischeRundsteckverbinderauch künftig unver-zichtbar bleiben wird

Metrische Rundsteckverbinder gehö-ren zu den am weitesten verbreite-ten industriellen Schnittstellen. Ihre

Maße und Normung sind an jene von Schrau-ben angelehnt, die der ISO 1502 entsprechen.Dadurch haben metrische Rundsteckverbinderim Bereich der Verriegelung – so wie genorm-te Schraubverbindungen – stets einen fest de-finierten Durchmesser in Millimetern. GängigeGrößen sind M8 und M12, aber auch M23. Ver-lässt man das Feld der metrischen Dimensio-nen, gibt es noch den recht verbreiteten Rund-steckverbinder in der Größe 7/8“. Er dient häu-fig für die Übertragung von Versorgungsspan-nungen, die sich über kleinere Steckverbinderbisher nicht realisieren ließen. Als grundsätzli-

ches Kriterium zur Unterscheidung von Rund-steckverbindern bietet sich ihr jeweiliges Auf-gabengebiet an, also die Lebensader, die sieins Gerät bringen. Klassisch sind dies Daten, Signale und Leistung.

Schneller Datentransfer via Ethernet

Im Bereich der Datenübertragung steht für diekleinen und platzsparenden M8-Steckverbin-der die D-Kodierung nach IEC 61076-2-114 zurVerfügung. Zu den Vorteilen der kleinenSchnittstelle gehören PoE (Power over Ether-net), eine durchgehende EMV-Abschirmungund Schutz gegen Staub und Flüssigkeiten ge-mäß IP65 bzw. IP67. Im Segment der P-Kodie-

rung bietet der Markt eine Ethercat-fähigeM8-Schnittstelle an, die mit PoE ebenfalls Da-ten und Leistung übertragen kann. Im BereichM12 spielt neben der D-Kodierung vor allemdie X-Kodierung mit ihrem prägnanten Steck-gesicht eine große Rolle für die Datenüber-mittlung. Mit dem X-förmigen Schirmblech imSteckgesicht sind die Steckverbinder leicht alsEthernet-Schnittstelle für Übertragungsge-schwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s identifi-zierbar. Sie sind nach IEC 61076-2-109 genormtund die richtige Wahl, wenn es um breitbandi-ge Übertragung geht, wie sie für hochauflö-sende Kameraanwendungen und zentraleÜbertragungswege notwendig ist. Gerade An-wendungen mit modernen Industriekameras

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bieten oft wenig Platz für viele Schnittstellen. Hier kommt der X-Kodie-rung zu Gute, dass auch PoE übertragen werden kann. Wird wenigerPerformance benötigt, steht auch für die Größe M12 die D-Kodierungnach IEC 61076-2-101 zur Verfügung. Die deutlich größere SchnittstelleM23 bietet Datenübertragung nur in Kombination mit Signalen und Lei-stung. Diese hybride Lösung ist sinnvoll, da eine lediglich für die Daten-übertragung genutzte Schnittstelle dieser Größe unnötig viel Platz ein-nehmen würde. So ist sie direkt mit je vier Power- und Signalkontaktenvereint und überträgt alle Lebensadern in einem Steckgesicht.

Verbindung zu Sensorik und Aktorik

Als klassische I/O-Signal-Schnittstelle für kleine Sensoren überträgtder M8 in A- und B-Kodierung nach IEC 61076-2-104 Signale mit biszu 100 Mbit/s. Die A-Kodierung ist für Sensor- und Aktorsignale zu-ständig und kann dabei auch Leistung übertragen. Überall dort, woes um die gemäß IP65, bzw. IP67 geschützte Übertragung von Signa-

len geht, ist er eine platzsparende Option. Ähnliches gilt für den M12mit A- und B-Kodierung. Er entspricht der Norm IEC 61076-2-101 undist im Grunde eine größere und etwas robustere Variante des M8 fürSignale. Beide kommen sehr häufig auf Sensor/Aktor-Boxen zum Einsatz und stellen hier die Verbindung zur Sensorik her. Der größteVertreter der signalübertragenden Steckverbinder ist der M23 im robusten Metallgehäuse. Bei ihm können Anwender zwischen Ein-sätzen mit Polzahlen von 6 bis 19 Pins wählen. »

Unverwüstlich: Rundsteckverbinder übertra-gen Daten, Signale und Leistung (hier in derDimension M12 abgebildet).

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Kompakte Leistungsübertragung

Auch energieintensive Anwendungen schrump-fen heute zusehends und bedürfen einer klei-nen und gleichzeitig leistungsstarken Schnitt-stelle. Während bisher 7/8“ große Schnittstellenfür die Spannungsversorgung weit verbreitetund gängig waren, übernehmen diese Aufgabenun neue M12-Kodierungen. Genormt sind dieKodierungen K, L, M, S, T, E und F in der IEC

61076-2-111. Die größte Verbreitung haben mo-mentan die Kodierungen K und L. Während dieL-Kodierung mit vier Kontakten und einem FE63 V bei 16 A vorwiegend für Anwendungenmit Profinet liefert, ist die neue K-Kodierungmit 630 V bei 12 A für alle Anwendungen im Be-reich elektrischer Antriebe interessant. Auch fürSensor/Aktor-Boxen ist der M12 ein wichtigesNovum. Bisher waren die Boxen meist mit diver-sen M12-Schnittstellen und einer 7/8“ Schnitt-stelle ausgelegt. Letztere ist deutlich größerund sprengte den sonst einheitlichen Formfak-tor. Mit der Leistungsversorgung über M12 kön-nen nun alle Schnittstellen gleich ausgelegtwerden. Reichen seine Kenndaten nicht aus,kommt wiederum der M23 ins Spiel. Hier sorgenfünf Powerkontakte und ein PE für bis zu 630 Vbei 28 A. So lassen sich auch auf kleinem Bau-raum große Leistungen übertragen.

Rasche Verriegelung

Die Verriegelung ist eines der wichtigsten Merk-male industriell eingesetzter Steckverbinder.Erst die sichere und robuste Verriegelung stelltdie elektrische Verbindung her und sichert die-se gegen Schock, Vibrationen, Fremdkörper,Flüssigkeiten oder Fremdeinstrahlung. Die Zu-verlässigkeit einer Verbindung kann im indu-striellen Umfeld über reibungslose, planbare

und kosteneffiziente Produktion einerseits oderungeplante Stillstandszeiten und unkalkulierba-re Kosten andererseits entscheiden. Schnittstel-len für Daten, Signal und Leistung mögen aufden ersten Blick wie unbedeutende Details wir-ken. Doch letztendlich hängt von ihnen die feh-lerfreie Funktion einer gesamten Anlage ab. Dieklassische Verriegelung von Rundsteckverbin-dern ist die Schraubverriegelung mittels metri-schem Gewinde. Sie schafft eine robuste undgeschützte Verbindung. Nachteil dieser Technikist die Montagezeit und der benötigte Platz fürWerkzeuge zur Kontrolle des korrekten An-zugsdrehmomentes. Dafür bietet Harting aller-dings eine zeitgemäße Lösung: Im Bereich derRundsteckverbinder ist dies die »PushPull«-Technik, die in Sekundenschnelle, ohne Werk-zeug und mit einem gut wahrnehmbaren Clickverriegelt. Das spart bis zu 70% Montagezeitgegenüber herkömmlichen Schraubverriegelun-gen und bietet gleiche oder sogar höhere Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse.Zum Lösen muss man lediglich den Verriege-lungsring fassen, ziehen und die Verbindung istgetrennt. Für den M23 heißt diese Technik»Comfortable-Lock«, oder kurz: »Com-Lock«.Hierbei erfolgt die Verriegelung mittels einerViertelumdrehung des Sicherungsrings. DasPrinzip ähnelt in der Handhabung einem Bajo-nettverschluss und ist genauso schnell und ein-

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T Technik pur I STECKVERBINDER

AUSTROMATISIERUNG

Male Female Male Female D-Kodierung

Male Female Male Female X-Kodierung

Die Kodie-rung in Form

von nicht-leitende

Zapfen oderNuten ver-

hindert, dassSteckverbin-

der falsch an-geschlossen

werden.

Wenn Größe zählt:für die M23-Schnitt-stelle gibt es Daten-übertragung nur inKombination mit Signalen und Leistung.

A-Kodierung B-Kodierung

K-Kodierung L-Kodierung

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fach zu bedienen. Am Markt ist ein klarer Trendzu diesen Verriegelungstechniken erkennbar.

Patentierte Anschlusstechniken

Auch der Anschluss vom Kabel an den Steckver-binder ist ein kaufentscheidendes Kriterium. Ins-besondere bei Daten- und Leistungsverbindun-gen ist die Anschlusstechnik eine sensible Thema-tik. In der Datenweiterleitung muss die Schir-mung gegen Übersprechen, »Return Loss« undFremdeinstrahlung geschützt werden, in der Leis -tungsversorgung spielen Kabeldurchmesser undTemperaturen durch Übergangswiderstände einewichtige Rolle. Die gängigen Anschlusstechnikenim Bereich der Rundsteckverbinder sind Crimpver-bindungen, bei denen der Kupferleiter in einerMetallhülse verpresst wird. Das Ziel ist stets eineelektrisch leitende und gasdichte Verbindung. DieCrimpverbindung gilt als zuverlässig und robust.Zumindest dann, wenn die Crimpung sachgerechtausgeführt wurde. Für feldkonfektionierbareRundsteckverbinder, die beispielsweise erst beim

Errichten einer Betriebsstraße an das passend ge-kürzte Kabel angeschlossen werden, kommenSchneidklemmen zum Einsatz. Harting nutzt fürdie M12-Steckverbinder die patentierte »Harax«-Schneidklemme. Sie zeichnet sich durch einfacheund schnelle Bedienung und einen sicheren Anschluss aus. Die solcherart hergestellte Verbin-dung ist resistent gegen Schock und Vibrationenund ebenfalls eine solide und gasdichte Verbin-dung für Litzen- und Einzeladern. Eine weitereTechnik ist die Verschraubung, bei der der Leitermittels einer Klemme und einer Schraube festge-zogen wird. Eine Spezialität bei den Anschluss-techniken stellt das von Harting patentierte Sys-tem »preLink« dar, welches auch die M12-Steck-verbinder in D- und X-Kodierung anschließt. DasFunktionsprinzip basiert auf der Trennung derbisher festen und unlösbaren Verbindung von Kabeln und Steckverbindern in zwei separate Ein-heiten. Die erste Einheit bilden Steckverbinder,Buchsen, Kupplungen und Leiterplattenanschlüs-se, die über eine identische Aufnahme für den»preLink«-Abschlussblock verfügen. Dieser Ab- INFOLINK: www.harting.at

schlussblock bildet die zweite Einheit. Er kann biszu acht Litzen- oder Massivleiter aufnehmen, diemit der passenden Zange in nur einem einzigenArbeitsgang gleichzeitig gekürzt und kontaktiertwerden. Ein so konfektioniertes Kabel passt in je-des »preLink«-Bauteil und kann dort jederzeiteingesetzt und wieder herausgenommen wer-den. Dadurch lassen sich Kabel und Steckverbin-der unabhängig voneinander tauschen oder ge-trennt verbauen. Das ist besonders praktisch, weilman eine Verkabelung mit fertig konfektionier-ten Kabeln durchführen kann. Die Datenkabelmit dem angeschlossenen Abschlussblock passendabei auch durch enge Räume und können nachdem Verlegen in wenigen Augenblicken ange-schlossen werden. Zudem lassen sich verschlisseneKabel an bewegten Geräten unabhängig vomSteckverbinder schnell wechseln. (RL)

Zum Autor: Jonas Diekmann ist techn. Redakteurbei Harting Electronics in Deutschland.

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T Technik pur I TITELGESCHICHTE I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

AUSTROMATISIERUNG

Wie Sensorhersteller Sick mit seinen »Sensor Integration Machines«, dem Eco-System »AppSpace« und cloudbasierten Analysetools die Wertschöpfungskette optimiert

Datenfusion

für mehr InformationDen Begriff »Sensor Intelligence« schreibt sich der deutsche Herstel-ler Sick seit mittlerweile 15 Jahren auf die Fahnen respektive als Claimunters Firmenlogo. Mit der rasant voranschreitenden Digitalisierungund den damit verbundenen Industrie-4.0-Ambitionen erfuhr die in-telligente Sensorik zuletzt eine ungeheure Dynamik, eröffnet sichdoch durch die Möglichkeiten der Datensammlung und -aggregationdirekt im oder nahe am Sensor sowie mannigfaltiger Analyse- undDiagnosefunktionen in der Cloud zusätzliches Optimierungspotenzialentlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dieses weiß der Sensor-

spezialist mit seinen »Sensor Integration Machine«-Lösungen (kurz»SIM«) optimal auszuschöpfen, indem die gesammelten Daten ein-zelner Sensoren bereits in der Edge zu aussagekräftigen, intelligentenInformationen fusioniert werden, die sich in Folge für effiziente(re)Industrie-4.0-Prozesse nutzen lassen. Wie das in der Praxis heuteschon funktioniert, präsentiert der Hersteller auf der kommenden»Hannover Messe« anhand konkreter Anwendungsbeispiele. Außer-dem stellt Sick seine neuesten Entwicklungen in Sachen Künstliche Intelligenz und Deep Learning vor. Von Thomas Reznicek

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AUSTROMATISIERUNG

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Mit der komplex anmutenden Formu-lierung »vertikale und bidirektionaleEdge-Cloud-Integration« themati-

siert Sick den Trend, Sensordaten aus der Feld-ebene in den virtuellen Raum zu verlagern unddort zu nutzen. Allerdings muss dabei nicht jedes Bit und Byte zwangsläufig in einer Publicoder Private Cloud landen. Schließlich machenglühende Kommunikationsnetzwerke keinenSinn – eine Erkenntnis, zu der mittlerweile vie-le Automatisierungshersteller gekommen sind.Bereits im Rahmen der Fachmesse »SPS« EndeNovember vorigen Jahres hat der im Schwarz-wald ansässige Hersteller die Erweiterungs-möglichkeiten seiner intelligenten, program-

mierbaren Sensorik zu schlüsselfertigen Lösun-gen anhand konkreter Anwendungsbeispielefür sein Eco-System »Sick AppSpace« veran-schaulicht. Den kommenden »Hannover Messe«-Auftritt Anfang April stellt man nun unter dasMotto »4.0 now«. „Wir wollen unseren Besu-chern zeigen, wie Produktion und Logistik sinn-voll vernetzt und dank Datentransparenz Wert-schöpfungspotenziale gehoben werden kön-nen – in Echtzeit“, erklärte Bernhard Müller,Senior Vice President Industry 4.0 bei Sick, im

Zuge einer Pressekonferenz vor wenigen Wochen. Ihm zufolge steige der Bedarf nach einer dynamischen Produktion und damit derWechsel zwischen Losgröße 1 und Massenpro-duktion. Der Endkunde verlange eine schnelle,pünktliche und ordnungsgemäße Lieferung.„Diese Anforderungen treiben die intelligenteVernetzung einzelner Produktionsprozesse so-wie die Integration von Warenbewegungenstetig voran. Dafür ist es notwendig, Datennicht nur zu generieren, sondern sie für die Optimierung der Wertschöpfungskette nutzbarzu machen“, bringt Bernhard Müller eine ent-scheidende Herausforderung bei der Umset-zung von Industrie 4.0 auf den Punkt.

Intelligente Sensoren als Basis für Datengenerierung

Der Begriff »Sensor Intelligence« steht bei Sickfür die Fähigkeit, mithilfe von dezentralen Re-chenkapazitäten Daten direkt im oder naheam Sensor zu verarbeiten und damit Aufga-ben effizient am Ort des Geschehens zu lösen. Dank kontinuierlich steigenden Pro-zessor-Leistungsfähigkeiten sind zuneh-mend komplexere Algorithmen in Echt-zeit durchrechenbar. Immer mehr In-telligenz wandert daher hardware-seitig von der zentralen Steuerungin mit Mikrocontrollern ausgestat-tete, programmierbare Sensorenoder in »Sensor Integration Machines« (»SIM«), an die sichgleich mehrere Sensoren an-schließen lassen. Software-

„Auf der diesjährigen »Hannover Messe« wollenwir unseren Besuchern zeigen, wie Produktion undLogistik sinnvoll vernetztund dank DatentransparenzWertschöpfungspotenzialegehoben werden können.“

Bernhard Müller, Senior Vice President Industry 4.0 bei Sick.

»SIM1012«bietet zwölf

Anschlüsse fürunterschiedlichste

Sensoren. Die Ethernet-Schnitt-

stellen sind mit denKommunikations-

protokollen OPC-UA und MQTT ausgestattet.

Die neuen Basismodelle »SIM1004« der Produktfamilie »Sensor Integration Machines«können mit vier Anschlüssen beispielsweiseDaten aus zwei Kameras oder einem Laserscanner miteinander kombinieren.

seitig werden die jeweiligen Funktionen durchmaßgeschneiderte Anwendungsprogramme –so genannte Sensor Apps – umgesetzt, die Sickin einem eigenen »Sick AppPool« bereitstellt.Der in die programmierbaren Geräte integrierteWebserver macht Visualisierungen auf gängi-gen Browsern lauffähig. Hard- und Softwaresind Teil des Eco-Systems »Sick AppSpace«. Diezugehörigen Softwaretools »Sick AppStudio«und »Sick AppManager« dienen zur Entwick-lung und Verwaltung eigener Sensor-Apps. Mitder »Sick AppSpace Developers Community«

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net-Ports mit PoE-Spannungsversorgung für 2D-und 3D-Kameras ausgeführt. Via IO-Link kön-nen z.B. Sensoren zur Abstands- und Höhen-messung eingebunden werden. Die Synchroni-sation der Daten über alle Anschlüsse wird übereine Multi-Encoder-Schnittstelle erreicht. Zu-dem lässt sich »SIM4000« in ein CAN-Sensor-Netzwerk einbinden.

Großes Kreativitätspotenzial für intelligente Sensornutzung

Mit den beiden jüngsten Mitgliedern»SIM1004« und »SIM1012« verfeinert Sick dieSkalierung seiner »SIM«-Produktfamilie hin-sichtlich Rechenleistung und Anzahl der Sensor-anschlüsse. Im neuen Basismodell »SIM1004«mit vier Anschlüssen können Daten beispiels-weise aus einer Kamera und einem Laserscannermiteinander verknüpft werden. »SIM1012« eig-net sich mit zwölf Anschlüssen für komplexere

Verknüpfungen. Beide Geräte sind mit Ether-net-Schnittstellen und den Kommunikations-protokollen OPC-UA und MQTT ausgestattet.Das Fusionieren, Archivieren, Auswerten undÜbertragen der Sensordaten eröffnet Maschi-nenbauern und Integratoren neue applikatori-sche Möglichkeiten und zugleich ein großesKreativitätspotenzial. Derart mit »SIM« maßge-schneiderte Multi-Sensor-Integrationen könnenals Sensor-App im »Sick AppPool« weltweit zur

Verfügung gestellt und auf allen programmier-baren Geräten von Sick wiederverwendet wer-den – das reduziert künftige Entwicklungsauf-wände deutlich. Der öffentliche »AppPool«steht in den Startlöchern und soll bald schon fürexterne Kunden nutzbar sein. Zu Beginn wer-den ca. 15 Apps bereitstehen – Tendenz starksteigend.

Analyselösungen in der Cloud

Von Daten über Informationen zu Transparenz –so lautet der Grundgedanke der »Sick AnalyticsSolutions«. Dabei handelt es sich um sofort ein-satzbereite Out-of-the-box-Lösungen für dievertikal integrierte Sensordaten-Analyse. Datenund Informationen können von allen TCP/IP-fä-higen Sensoren importiert und sowohl in derFeldebene als auch in der Cloud verarbeitetwerden – unterstützt durch ein »SIM«-Gerät,das die Datensammlung im Edge mit der Analyse-lösung in der Cloud verbindet. Die Analyse -ergebnisse lassen sich über kundenspezifischanpassbare Dashboards auf gängigen Browsernvisualisieren. Sick bietet aktuell vier branchen-optimierte »Analytics Solutions«-Produktfamili-en an: »Logistics Diagnostic Analytics« (Intralogi-stik), »Package Analytics« (Waren- und Paket-Handling in Distributionszentren), »Tire Analytics«(Reifenproduktion) und »Baggage Analytics«(Gepäckstück-Handling auf Flughäfen).

»SIM4000« ist aktuell das leistungsfähigsteprogrammierbare Gerät in der »SIM«-Produkt-familie. Ausgestattet mit einem Multi-Core-Prozessor bietet es insgesamt 25 Schnittstellenfür Sensoren, Kameras, Beleuchtung, Encoderetc. und ermöglicht als (Hardware-)Teil desEco-Systems »Sick AppSpace« den Aufbau vielseitiger Edge-Computing-Lösungen.

bietet Sick Anwendern zudem umfassendenSupport und fördert die Vernetzung der Ent-wickler untereinander.

Edge-Computing nahe Sensorik und Aktorik

Die »SIM«-Produktfamilie ermöglicht als (Hard-ware-)Teil des Eco-Systems »Sick AppSpace« denAufbau vielseitiger Edge-Computing-Lösungen,die vertikal und bidirektional vom Sensor bis zurCloud kommunizieren können. An eine »SensorIntegration Machine« von Sick lassen sich unter-schiedlichste Sensoren, wie etwa Laserscanner,Bildverarbeitung-Kameras und RFID-Reader, an-schließen und zu leistungsfähigen Multi-Sensor-Systemen verbinden. Das »SIM«-Gerät agiertdabei nicht bloß als Sensor-Hub. Vielmehr fusio-niert es die Daten der einzelnen Sensoren, in-terpretiert und archiviert sie und generiert aus-sagekräftige Informationen, die es an eine in

der Cloud installierte Analyse-Applikation(»Sick Analytics Solutions«) sendet. Das »SIM«-Angebot skaliert sich über Rechenleistung, An-zahl von Sensoranschlüssen und Funktionalitä-ten. Das aktuell leistungsfähigste programmier-bare »SIM«-Gerät heißt »SIM4000«. Ausgestat-tet mit einem Multi-Core-Prozessor bietet es ins-gesamt 25 unterschiedliche Schnittstellen fürSensoren, Kameras, Beleuchtung, Encoder usw.Acht dieser Schnittstellen sind als Gigabit-Ether-

Am Standort Freiburg hat Sick eine smarteFertigung ganz im Sinne von Industrie 4.0 realisiert,in der in vollautomatischen Roboterzellen und an manuel-len Arbeitsplätzen parallel gefertigt wird. Automated GuidedCarts »rasen« durch die Halle und übernehmen Transportaufgaben.

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Sensorik auf Basis von Deep Learning

Sick geht in Sachen neuer Sensor-Software-Konzepte für individuelle Aufgabenstel-lungen noch einen Schritt weiter: Ein sozu-sagen firmeninternes Start-up beschäftigtsich neuerdings mit den spannenden Zu-kunftsthemen Deep Learning und Künstli-che Intelligenz. Konkret kreiert das Ent-wicklungsteam neue selbstlernende Algo-rithmen, um die Funktionalität von intelli-genten Sensoren noch weiter zu speziali-sieren. Dabei lernt der Sensor beim Verar-beiten der Informationen selbständig dazuund kann so mitunter neue Funktionen ge-nerieren. Erste Ergebnisse zeigt Sick auf derkommenden »Hannover Messe«. Beispiels-weise werden mit Deep Learning-Technolo-gie ausgestattete Sensoren anhand einerVielzahl von Bildern darauf trainiert, eineAntwort auf eine spezifische Frage zu ge-ben. Nach diesem Training kann der Sensordann selbständig neue, ihm nicht bekannteBilder einem Ergebnis zuordnen. Das könn-te etwa in der Holzindustrie von großemNutzen sein. In einem Pilotprojekt errech-net eine Kamera mit Deep Learning-Funk-tionalität anhand der im Schnittbild einesrohen Baumstamms erkannten Jahresringedie bestmögliche Schnittvariante, um beioptimalem Ressourceneinsatz maximaleQualität zu erzielen.

Fazit

Mit seinem Ansatz der vertikalen, bidirek-tionalen Edge-Cloud-Integration verlagertSick Sensordaten von der Feldebene in denvirtuellen Raum. Die Aggregation der Da-ten und ihre intelligente Interpretation alsInformationen führen zu neuem Mehrwert.Programmierbare Sensoren aus einem brei-ten Technologiespektrum und das Eco-System »Sick AppSpace« als Plattform fürmannigfaltige Anwenderprogramme schaf-fen mehr Freiräume für individuelle Appli-kationen, die sich künftig sogar mit Künstli-cher Intelligenz in Form von Deep Learning-Funktionalitäten ausstatten lassen.

Austromatisierung: Herr Dr. Bauer, was ist ausIhrer Sicht der wesentlichste Trend, der aktuelldie Sensorik prägt?

Dr. Robert Bauer: Die Idee der Industrie 4.0, eineFabrik so aufzubauen, dass sie vollautomatischeund manuelle Fertigung nebeneinander möglichmacht, ist jetzt umsetz- und somit anwendbar. Dasheißt, es gibt nicht mehr nur einen theoretischensondern einen konkreten praktischen Nutzen. Einederart flexible Produktion schafft man allerdings

nur, wenn die Umgebung so wahrgenommen wird,wie sie tatsächlich ist. Dafür muss die Sensorik nichtnur Daten sondern Informationen liefern. Das istder Haupttrend, den wir auf der kommenden»Hannover Messe« unter unserem diesjährigenStandmotto »4.0 now« anhand konkreter Beispieleaufzeigen werden.

Austromatisierung: Informationen anstatt Datenzu liefern bedeutet konkret was?

Bauer: Wenn man die von vielen unterschiedli-chen Sensoren erfassten Daten miteinander kom-biniert bzw. fusioniert, lässt sich ein höherer Ab-straktionslevel erreichen. Genau das machen wirmit unseren »Sensor Integration Machines«, diedurch die Kombination unterschiedlicher physika-lischer Erfassungen insgesamt zu mehr Erkenntnis-sen führen. Nehmen wir das Beispiel Lokalisie-rung: Wir haben Sensoren für Unfallschutz, fürNavigation, für Spurführung und für Umfelder-kennung entwickelt und beherrschen alle Techno-logien wie Utrawideband-Funk, Laserscanner, Ka-mera oder RFID. Die Sensoren erfassen entwederihre eigene Position oder die der gewünschtenObjekte. Je nach Anwendung und je nach gefor-derter Positionsgenauigkeit kombinieren wir meh-rere Technologien miteinander und bieten so dem

Kunden die passende Lokalisierungslösung für sei-ne individuellen Anforderungen aus einer Hand.Dank der aufeinander abgestimmten Sensorikund der Analysetools können große Datenmen-gen zielführend ausgewertet und Handlungsfel-der in den Abläufen der Fabrik oder der Logistikaufgezeigt werden, um komplizierte Logistiknetz-werke zu steuern, Transparenz zu schaffen sowiehohe Liefergeschwindigkeiten zu gewährleisten.

Austromatisierung: Das heißt aber, dass nichtalle Daten und Informationen zwangsläufig indie Cloud müssen?

Bauer: Wir bieten Lösungen vom Sensor bis zumSmart Data Service in der Cloud. Die Cloud ist fürbestimmte, nicht zeitkritische Anwendungen,wie beispielsweise Analyselösungen, sicher die richtige Wahl. Dass die intelligente Sensorik nahe an der eigentlichen Anwendung am bestenaufgehoben ist, war schon immer unser Konzept.Insofern passt der allgemeine Trend zur Edge-Technologie sehr gut dazu, denn unsere »SensorIntegration Machines« sind nichts anderes als Edge Machines. Vor Ort lassen sich Sensorsignaleam besten miteinander kombinieren, es gibt nurminimale Latenzzeiten, und es werden keine hohen Bandbreiten zur Datenübertragung benö-tigt. Die Edge-Technologie wurde mittlerweileallgemein als notwendig erkannt, um hoch ver-fügbare Daten in der eigenen Fabrik zu behalten– also on premise. Die Kapazitäten bzw. Leistungsfähigkeiten der Prozessoren steigen jarasant an – und damit eröffnen sich immer mehrMöglichkeiten, Daten on premise zu nutzen.

Austromatisierung: Auf der Softwareseite hatSick vor etwas mehr als zwei Jahren mit »SickAppSpace« eine Plattform für programmierbareSensoren gelauncht, die OEMs mehr Flexibilitätbeim Applikationssoftware-Erstellen verspricht.Wie wurde das Angebot seither angenommen?

Bauer: Wir haben zwischenzeitlich die »Sick AppSpace Developers Community« gegrün-det, der aktuell über 80 zahlende Mitglieder in22 Ländern und ebenso viele Mitglieder mit einer Probe-Mitgliedschaft angehören. Darüberhinaus sind mehr als 800 Mitglieder Sick-internbei der Entwickler-Community aktiv, um Apps fürKunden weltweit zu erstellen. Die dazu benötig-ten Tools stellen wir zur Verfügung. Wir veran-stalten jährlich eine Entwicklerkonferenz, bei der der offene Austausch unter den Community-Mitgliedern und den Sick-Entwicklern im Vorder-grund steht. Die Konferenz bietet zudem dieMöglichkeit, die strategische Weiterentwicklungdes Eco-Systems aktiv mitzugestalten.

Austromatisierung: Danke für das Gespräch.

Gesprächspartner von Dr. Robert Bauer war Austromatisierung-ChR. Ing. Thomas Reznicek.

INFOLINK: www.sick.at

Welche Rolle übernimmt die Sensorik im IIoT?

I NACHGEFRAGT

„Unsere »Sensor Integration Machines« sind nichts anderes als Edge Machines.“

Dr. Robert Bauer, Vorstandsvorsitzendervon Sick, im Interview.

„Die Sensorik muss nicht nur Daten sondern Informationen liefern.“

„Industrie 4.0 ist jetzt umsetzbar.“

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Optische

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T Technik pur I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

AUSTROMATISIERUNG

»PNG//smart« nennt Wenglor seine Ende 2017 auf den Markt gebrachte Generationsmarter optoelektronischer Sensoren mit IO-Link-Kommunikation. Zunächst wardie Baureihe in der 1K-Miniaturbauform und für fünf optoelektronische Disziplinenverfügbar. Ende vorigen Jahres folgte plangemäß der Launch der größeren Bau-formen 1N und 1P bzw. der High-Performance-Distanzsensoren und Reflexschranken.

Erweiterung IO-Link-fähiger,optoelektronischer Sensor-baureihe mit smartenFunktionen

Das Kürzel »PNG« im Namen der neuenSensorbaureihe steht für »Photoelec-tronic Next Generation«. Der in der Bo-

denseeregion beheimatete deutsche Herstellerbietet diese nun mit drei Bauformen (1K, 1N,1P) sowie sieben Funktionsprinzipien und dreiwählbaren Lichtarten (LED in Rot- und Blaulicht,Laser in Rotlicht) an. Neben den neuen High-Performance-Distanzsensoren und Reflex-schranken zählen Reflextaster mit und ohneHintergrundausblendung, Spiegelreflexschran-ken mit und ohne Klarglaserkennung sowie Ein-weglichtschranken zur Serie. Damit lässt sich

laut Hersteller nahezu jede Aufgabe zur be -rührungslosen Objekterkennung lösen. Möglichsind damit nicht nur automatisierte Produkt-wechsel für eine flexible Produktion bis Losgrö-ße 1, sondern auch eine vorausschauende In-standhaltung und somit Steigerung der Anla-genverfügbarkeit. Im Austauschfall wird durchdie Data Storage-Funktion die Konfigurationdes Sensors automatisch auf das neue Gerätübertragen. Die übersichtliche Visualisierungder Standardsoftware »wTeach2« ermöglicht ei-ne exakte Anpassung der Sensoren an komple-xe Applikationen. Schaltschwellen und Funkti-

onsreserven werden sichtbar und erlauben soeine qualitative Beurteilung. Die mit Laser-, Rot-oder Blaulicht arbeitenden Sensoren sindwerksseitig so abgeglichen, dass jeder Sensorbei gleicher Einstellung den gleichen Schaltab-stand hat. Dank des abgeglichenen Lichtflecksmit ausgerichteter optischer Achse ist keinenachträgliche Neuausrichtung des Lichtflecksnotwendig. Das erleichtert sowohl die Inbe-triebnahme als auch den Austausch. Zudem be-einflussen sich die Sensoren selbst dann nicht,wenn sie direkt nebeneinander oder gegenübervoneinander montiert sind. Außerdem sind sieunempfindlich gegenüber Störlicht und durch-gängig in Laserklasse 1 erhältlich.

Kommunikation via IO-Link

Alle »PNG//smart«-Sensoren sind durchgängigmit IO-Link ausgestattet. Durch die IO-Link-Schnittstelle lassen sich Sensoreinstellungen bei-

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AUSTROMATISIERUNG

spielsweise einfach speichern und für weitere Anwendungen duplizieren.Aber auch die Integration in bestehende Steuerungssysteme via Profinetoder Ethernet/IP ist damit möglich. Einen besonderen Komfort bietet dieKonfiguration der Sensoren via App: Die integrierte NFC-Schnittstelle er-möglicht das einfache Einstellen der Sensoren mittels der Near Field Com-munication. Zusätzlich lassen sich Einstellungen per Potenziometer oderper Teach-in via LED-Anzeige direkt am Sensor vornehmen. In Sachen Per-formance haben die neuen Bauformen 1P (50 x 50 x 20 mm) und 1N (75 x32,5 x 18 mm) einiges zu bieten: Während die Reflextaster mit Hinter-grundausblendung der 1N-Bauform eine Erfassungsgrenze von 1.200 mmbesitzen, schaffen die Einweglichtschranken eine Objekterfassung bis 60 mEntfernung. Mit einer Reichweite von bis zu 20 m offerieren die Einweg-lichtschranken der 1P-Bauform ebenso eine beeindruckende Performance.Die Sensoren können multifunktional als schaltende oder messende Senso-ren eingesetzt werden und beeinflussen sich gegenseitig dank der »WinTec«-Technologie nicht. Die vielfältige Anschlusstechnik rundet die Serie ab: Optional anschließbar per M8x1- oder M12x1-Stecker sowie perKabel lassen sich alle Sensoren perfekt in jede Anlage integrieren.

Die Miniaturbauform 1K

In der Miniaturbauform 1K (32 x 16 x 12 mm) sind die fünf Funktionsprin-zipien Reflextaster mit und ohne Hintergrundausblendung, Spiegelreflex-

schranken mit und ohne Klarglaserkennung sowie Einweglichtschrankenerhältlich. Sensoren der 1K-Bauform sind sowohl per Steckeranschluss alsauch per Kabelschwanz oder Kabel anschließbar und wahlweise über einenPotenziometer oder bei High-End-Varianten über Teach-in konfigurierbar.Dank ihres geringen Gewichts von nur 4 g eignen sie sich besonders gut fürAnwendungen auf Roboterarmen. Die hohe Schutzart IP67/IP68, rundumsichtbare LEDs und ein erweiterter Temperaturbereich zwischen -40°und +60 °C sind weitere industriegerechte Features. (r.PA./TR)

INFOLINK: www.wenglor.com

Die Baureihe »PNG//smart« wurde jüngstum die größeren Bauformen 1N und 1Pbzw. High-Performance-Distanzsensorenund Reflexschranken erweitert.

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SICK GmbHIZ NÖ-Süd, Straße 2a, Objekt M112355 Wiener NeudorfTel.: +43 2236 62288-0Fax: +43 2236 62288-888Mail: [email protected] www.sick.at

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messung sowie Geräte und Software zur Einbindung

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»Sinnesorgane«

sind gefordert

T Technik pur I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

AUSTROMATISIERUNG

Jede neue Generation von Werkzeugmaschinen soll präziser, schneller und pro-

duktiver sein als die vorhergehende. Ein verständlicher Wunsch, der sich oft-

mals nur mit ausgefeilter Sensorik erfüllen lässt – beispielsweise wenn es dar-

um geht, die Längenveränderung der Spindeln sowie die exakte Position des

Werkzeugs oder des Reitstocks zu erfassen. Neben Langlebigkeit, Standard-

Schnittstellen und dem geeigneten Messprinzip ist vor allem die einfache Inte-

grierbarkeit der Sensoren eine wesentliche Anforderung der Maschinenbauer.

Für diese Aufgaben hat der deutsche Hersteller Micro-Epsilon spezialisierte Pro-

dukte in miniaturisierter Bauform im Programm. Von Dipl.-Ing.(FH) Christian Niederhofer

Wie Sensoren für höchsteGenauigkeit in modernenWerkzeugmaschinen sorgen

Sensoren fungieren im Maschinen- undAnlagenbau gewissermaßen als »Sinnes-organe« der Maschine. Sie liefern Infor-

mationen an die Steuerung, die diese ausliest,verarbeitet und in der Folge die Aktoren derProgrammierung entsprechend ansteuern kann.Daraus folgt, dass eine Maschine nur so exaktarbeiten kann, wie die Sensoren messen, aberauch, dass mit den wachsenden Anforderungenan die Leistungsfähigkeit von Maschinen auchSensorenhersteller mit neuen Lösungen aufwar-

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AUSTROMATISIERUNG

ten müssen. In den vergangenen Jahren zeichnetesich am Markt ein Trend zu hochpräzisen Werkzeug-maschinen ab. Genauigkeiten im Mikro-Bereich sindmittlerweile so gut wie Standard. Um dieses Maß anPräzision zu erreichen, muss die Konstruktion derWerkzeugmaschine auf vielen Ebenen optimiert wer-den. Eine Schlüsselkomponente hierbei ist die Spindel.Hohe Drehzahlen und die Reibung zwischen Werk-zeug und Werkstück können zu einer Erwärmung derSpindel führen, was eine Längenänderung bewirkt.Mittels Flüssigkeitskühlung der Spindel lässt sich die-ser Effekt zwar begrenzen aber nicht komplett kom-pensieren. Auch die hohen Zentrifugalkräfte derschnell drehenden Spindeln können zusätzliche Län-genänderungen verursachen. Um dennoch die gefor-derten Genauigkeiten bei der Werkstückbearbeitungzu erreichen, muss die Längenänderung der Spindeldurch einen Sensor erfasst werden. Die CNC-Steue-

rung kann dann auf Basis des Messwerts die Positiondes Werkzeugs laufend nachregeln.

Verschleißfreie Messung

Micro-Epsilon bietet für diese Anwendung das Mess-system »SGS 4701« (»Spindle Growth System«) an, dasspeziell für den Einsatz in Hochfrequenz-Spindeln ent-wickelt wurde. Das System basiert auf induktiven Wirbelstromsensoren aus der Reihe »EddyNCDT«, dieberührungslos und somit verschleißfrei messen. DasMessverfahren, das auf ferromagnetische und nicht-ferromagnetische Materialien abgestimmt werdenkann, ist unempfindlich gegenüber Hitze, Staub oderÖl. Die Bauform des Systems, das aus dem miniaturi-sierten Sensor, dem Sensorkabel und einem kompak-ten Controller besteht, ermöglicht es Konstrukteuren,sämtliche Komponenten in die Spindel zu integrieren.In den meisten Anwendungen wird der Sensor so indie Spindel eingebaut, dass er die Längenänderungauf dem Labyrinth-Ring der Spindel misst. Der Con-troller kann entweder über einen Flansch am Spindel-gehäuse montiert oder ebenfalls direkt in die Spindelintegriert werden. Das Sensorsystem misst zusammenmit der Längenausdehnung auch die Temperatur und

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Das System zur Messung der Längenaus-dehnung der Spindel, das auf Wirbel-stromsensoren der Reihe »EddyNCDT« vonMicro-Epsilon basiert, lässt sich aufgrundder Miniaturisierung einfach integrieren.

Viele Werkzeugmaschinen können heute mitGenauigkeiten im Mikro-Bereich fertigen. Mo-derne Sensoren wie jene des bayerischen Her-stellers Micro-Epsilon machen es möglich.

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T Technik pur I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

AUSTROMATISIERUNG

gibt diese ebenfalls an die Steuerung aus. DieAuflösung der Längenmessung beträgt 0,5 µm.

Kollisionsschutz

Eine kritische Komponente in jeder Werkzeug-maschine ist das Werkzeugspannsystem. Moder-ne Bearbeitungszentren können die Werkzeugein der Regel vollautomatisch wechseln. Der Weg-fall des zeitintensiven und fehleranfälligen manuellen Werkzeugwechsels sorgt unter demStrich für eine höhere Produktivität. Dafür sinddie verschiedenen Werkzeuge in einem Magazinjeweils in einem Werkzeughalter montiert. Beim

Werkzeugwechsel entnimmt die Maschine auto-matisch den passenden Werkzeughalter undsetzt ihn auf die Spindel, deren Spannsystem denWerkzeughalter verriegelt. Die einwandfreieFunktion des Spannsystems an der Spindel ist da-bei unverzichtbar, denn ein falsch positioniertesWerkzeug kann zu einer fehlerhaften Bearbei-tung führen. Wenn es sich verkantet, kann es sichaufgrund der hohen Drehzahlen und der damitverbundenen Kräfte im schlimmsten Fall sogarlösen und durch die Kollision mit Maschinentei-len hohen Schaden anrichten. Zur Überwachungder Spannposition werden häufig Initiatorenoder Schaltringe verwendet, die allerdings auf-wendig justiert werden müssen. Eine konstruktivdeutlich einfachere Lösung bieten die analogenSensoren der Serie »Indusensor LVP« von Micro-Epsilon. Der zylindrische Sensor lässt sich einfachin die Löseeinheit des Spannsystems integrieren.Ein Ring, der als Messobjekt für den Sensor dient,wird dabei auf die Zugstange geklebt. Das Mess-prinzip des Sensors ist berührungslos und unter-liegt daher keinem Verschleiß. Da der Sensor einzur Hubbewegung der Zugstange proportiona-les Analogsignal liefert, ist mit dieser Lösung ei-ne kontinuierliche Überwachung möglich. Dasaufwändige Einstellen des Schaltpunkts, das beianderen Verfahren notwendig ist, entfällt hier-bei. Auch bei diesem Sensor ist die Sensorelek-tronik sehr klein und kann daher direkt vor Ortintegriert werden.

Umlenkrollen schaffen Flexibilität

Ein weitere, häufig zu lösende Messaufgabe inWerkzeugmaschinen ist die Positionsbestim-mung des Reitstocks. Auch wenn diese Messung

weder auf die Präzision, noch auf die Sicherheitder Maschine einen direkten Einfluss hat, stelltsie viele Konstrukteure vor eine Herausforde-rung. So muss die Position der Zentrierspitze desReitstocks oft über einen bis zu mehreren Me-tern großen Bereich bestimmt werden. Er-schwerend kommt oft hinzu, dass der Platz fürein Messsystem beschränkt ist. Eine Lösung hier-für bietet Micro-Epsilon mit den Seilzugsenso-ren vom Typ »Wiresensor« an. Durch die kom-pakte Bauform lassen sich die Sensoren auch beibeengten Platzverhältnissen einfach unterbrin-gen. Der Sensor muss dabei nicht direkt in derNähe des Reitstocks montiert werden, da dasMessseil über Umlenkrollen flexibel in verschie-dene Bereiche der Maschine geführt werdenkann. Die Sensoren haben in den typischen Aus-führungen für Werkzeugmaschinen Messberei-che von 300 mm bis 2.100 mm. Größere Mess-bereiche sind ebenfalls erhältlich. Die Sensorensind robust und auch unter den harten Umge-bungsbedingungen im Inneren einer Werkzeug-maschine langlebig.

Lösungen aus einer Hand

Neben den beschriebenen Aufgaben lassen sichmit Produkten von Micro-Epsilon auch weitereMessaufgaben lösen. So kann beispielsweise derLasersensor »OptoNCDT« die Position der Werk-zeugaufnahmen im Magazin exakt überprüfen.Diese Form der Positionsbestimmung wird häu-fig während des Einrichtens einer Werkzeugma-schine benötigt. Sensoren von Micro-Epsilonverfügen über gängige Schnittstellen, mit de-nen sie sich einfach an die CNC-Steuerung an-binden lassen. Sie sind zudem robust ausge-führt, um ihren Dienst in der anspruchsvollenUmgebung einer Maschine möglichst lange feh-lerfrei versehen zu können. Durch die miniatu-risierte Bauform der meisten Sensoren lassensich diese optimal in die Maschine integrieren,ohne dass aufwändige konstruktive Anpassun-gen notwendig sind. (RL)

Zum Autor: Dipl.-Ing.(FH) ChristianNiederhofer ist Produktmanagerfür Sensorik bei Micro-EpsilonMesstechnik in Bayern.

INFOLINK: www.micro-epsilon.de

Viele Werkzeugmaschinen können heute mit Genauigkeitenim Mikro-Bereich fertigen. Moderne Sensoren wie jene desbayerischen Herstellers Micro-Epsilon machen es möglich.

Da das Messseil einfach umgelenkt werden kann,fügen sich Seilzugsensoren sehr flexibel in diebaulichen Bedingungen der Maschine ein.

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AUSTROMATISIERUNG

Induktive IO-Link-AbstandssensorenDie distanzmessenden Induktivsensoren »AlphaProx« mit IO-Link Schnittstelle von Baumer liefern neben mikrometer-genauen Abstandswerten zwei Schaltpunkte, Zählwerte,Schaltfrequenz und umfassende Diagnosedaten.

Nebst der Skalierung der Distanz-Kennlinie, den Schaltpunkten und der Zählerfunktion sind u.a. verschiedene Modi wie »Highspeed« und »High Accuracy« sowie »Zeitfilter« für schnelle oder genaue Applikationen indivi-duell über IO-Link einstellbar. Derdurch den Einbau bedingte Offsetkann dabei unkompliziert kompen-siert werden. Zudem ermöglicht IO-Link einen einfachen Plug&Play -Sensortausch ohne erneute, manu-elle Parametrierung. Die Sensorenkönnen unterschiedliche Aufgabenlösen, wie u.a. die Positionsmessungvon Greiferbacken, Losgrößenzählung, Regelung und Überwachung vonBandspannungen oder die flexible Steuerung von Vibrationsförderern durcheine Frequenz- und Hubmessung. Die einfache Auswertung von Sekundär-daten, wie z.B. Temperatur, Versorgungsspannung, Betriebsdauer oderSchaltzyklen, ermöglicht eine vorausschauende Wartung und damit eine op-timale Maschinenverfügbarkeit. Die neuen »AlphaProx«-Sensoren sind inzylindrischer Bauform in den Baugrößen von 6,5 mm bis M30 erhältlich.

www.baumer.com

Optosensoren für erhöhte Arbeitsabstände Mit der »R200« und der »R201«erschließt Pepperl+Fuchsseine neue Produktarchi-tektur für smarte Senso-ren nun auch für Applika-tionen mit größeren Arbeitsabständen.

Beide Serien bieten – wie bereits die kompakten »R100«, »R101« und»R103« – durchgängig alle optoelektronischen Funktionsprinzipien in ei-ner befestigungsspezifischen und jetzt größeren Bauform. Die Usability istüber alle Serien hinweg identisch – ebenso wie die standardisierte IO-Link-Anbindung, die über aktuelle Smartsensor-Profile eine komfortable und sichere Sensorintegration in übergeordnete Steuerungssysteme gewährleis-tet. Technologisch haben auch die neuen Serien die robuste »DuraBeam«-Lasertechnologie und die hochpräzise »Multi Pixel Technology« (»MPT«)zur Distanzmessung an Bord. Es stehen Einweg-Lichtschranken, Reflexions-lichtschranken mit Polfilter oder zur Transparenterkennung, energetischeReflexionslichttaster, Taster mit Hintergrundausblendung und Vorder-grundausblendung, messende Lichtschranken mit zwei Schaltpunkten undDistanzsensoren zur Auswahl. Ein Multiturn-Potenziometer undein Drucktaster als Kombi-Bedienelement mit drei LED zur Parametrier-, Status- und Diagnosevisualisierung gewähr-leisten die schnelle und einfache Einstellung der Sensoren.

www.pepperl-fuchs.at

Absolutwertgeber mit Profinet-Konnektivität Hengstler (ÖV: Tischer) hat das Schnittstellenangebot für seinerobusten und kompakten Encoder »Acuro AC58« erweitert.

Die Drehgeber arbeiten mit optischer Abtastung und sind sehr schock-und vibrationsresistent. Sie benötigen beim Einschalten keine Referenz-fahrten zur Positionsbestimmung der Welle und können Bewegungender Welle auch im spannungslosen Zustand des Drehgebers sofort erfas-

sen. Als Singleturn- oder Multi-turn-Ausführung erreichen dieEncoder hohe Auflösungenvon 22 Bit (Singleturn) bzw. 12Bit (Multiturn). Sie arbeitenmit dem neuen Encoder-ProfilVersion 4.2, das alle Funktio-nen des Siemens-Protokolls er-füllt. Neben der Profinet-Schnittstelle ist der

»Acuro AC58« zudem OPC-UA-fähig und verfügt auch überdie Schnittstellen Ethercat, Profibus, CANopen, CANlayer2,Devicenet, Interbus, Susonet, BiSS/SSI sowie Ethernet/IP.

www.tischer.at

Robuste Gabellichtschranken Der Online-Shop Automation24führt seit Kurzem neue Lösungen für die zuverlässige Objektdetektion im Sortiment.

Konkret finden sich nun (nebenKontaktsensoren) robuste Gabel-lichtschranken von Eickmann Elek-

tronik im Angebot, die sich besonders gut für die Erkennung von Kleinst-teilen ab einem Durchmesser von 0,4 mm eignen. Angeboten werdenAusführungen mit einer Gabelweite von 10 bis 120 mm. Sämtliche Gabel-lichtschranken verfügen über die Schutzart IP67 und weisen einen präzi-sen Lichtstrahl als Rotlicht oder Infrarotlicht auf. Die Empfindlichkeitsein-stellung erfolgt dabei über Potenziometer. Kunden haben je nach Bau-form die Wahl zwischen PNP-schaltender Dunkelschaltung (Öffner) oderHellschaltung (Schließer). Ab 30 mm Gabelweite verfügen die Geräte überHell- und Dunkelschaltung. Für Anwendungen, bei denen ein ganzes Feldzur Objekterkennung benötigt wird, stehen Rahmenlichtschranken z.B.mit einer aktiven Fläche von 64 x 70 mm zur Verfügung.

www.automation24.at

Top-Anbieterder Sensorik

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I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

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Robustheit

für unterwegs

T Technik pur I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

AUSTROMATISIERUNG

Rotative Drehzahl- sowie Positionserfas-sung, Längenmessung und Erfassungdes Neigungswinkels – das sind vier derwesentlichsten Aufgaben, die der Her-steller Kübler mit einem speziell für An-wendungen in der mobilen Automationoptimierten Sortimentsegment abdeckt.Seine Drehgeber, Seilzuggeber und Nei-gungssensoren eignen sich für Kommu-nalfahrzeuge, Land- und Forstmaschi-nen und Baumaschinen ebenso wie fürfahrerlose Transportsysteme in der In-tralogistik. Robustheit, Genauigkeit undLanglebigkeit sind dabei jene Eigen-schaften, die besonders gefragt sind.

Was Sensorik für fahrerloseTransportsysteme können muss

F lurförderzeuge, oder auch fahrerloseTransportsysteme (FTS) genannt, müssenpräzise navigieren, lenken und räumliche

Hindernisse frühzeitig erkennen, um einen dau-erhaften Betrieb zu gewährleisten. Drehgeberund Seilzuggeber spielen dabei eine wichtigeRolle: Sie erfassen und überwachen die Ge-schwindigkeit, die Position sowie den Lenkwin-kel und messen die Hubhöhe bei einem FTS mit

Hubvorrichtung. Kompaktheit ist dabei ein gro-ßes Thema. Neben gelagerten Drehgebern bie-tet Kübler deshalb auch lagerlose Drehgeberan, die sich mit einer Einbautiefe von lediglich10 mm auszeichnen. Damit werden redundanteKonzepte als Kompaktlösung realisierbar. Fürdie Lenkwinkel- bzw. Positionsüberwachungder einzelnen Räder werden absolute Drehge-ber mit Analog- oder Feldbusschnittstelle einge-

setzt. Damit kann das FTS präzise durch die Hal-le gelenkt werden. Ungewollte Bremsvorgängeoder kosten- und zeitintensive Kollisionen wer-den somit vermieden.

Evolution der Schutzeinrichtung infahrerlosen Transportsystemen

Fahrerlose Transportsysteme gibt es schon seitmehreren Jahrzehnten. In den Anfängen wur-den sogenannte elektromechanische Bumpereingesetzt, die bei einer Berührung bzw. Kollisi-on mit einem Gegenstand einen abruptenBremsvorgang auslösten. Später wurden sichereLaserscanner eingesetzt, die bei der Erkennungeines Gegenstandes das FTS direkt sicher zumStillstand brachten. Durch den Einsatz sicherer Laserscanner wurden auch Gegenstände erkannt,die nicht zwingend zu einer Kollision führten.Harte Bremsvorgänge, erhöhte mechanische Be-lastungen wie auch sinkende Effizienz des fah-rerlosen Transportsystems waren die Folge. DerEinsatz von sicheren Laserscannern mit Bereichs-zonenumschaltung ist heute die Lösung. Dankder unterschiedlichen Warnzonen wird zuerst

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AUSTROMATISIERUNG

INFOLINK: www.kuebler.com

Kübler führt inkrementale absolute Drehgeber mit Sicherheitszertifizierung bis SIL3 im Programm.

Fahrerlose Transportsysteme in der Intralogistik erfordern robuste Sensorik.

die Geschwindigkeit reduziert, und erst bei Er-kennen eines Hindernisses im Sicherheitsbereichwird das Fahrzeug gestoppt. Das FTS kann somitbesser geregelt werden und passt den Bremsvor-gang der Umgebung an. Um eine sichere redu-zierte Geschwindigkeit zu überwachen, werdenredundante inkrementelle Drehgeber oder sicherheitszertifizierte Drehgeber von Kübler direkt am Antriebsmotor eingesetzt. Bei fest ein-gestelltem Scannbereich, der auf die maximaleFahrgeschwindigkeit des FTS ausgelegt wird,werden jedoch häufig Gefahren erkannt, die beigeringerer Geschwindigkeit noch gar nicht zurGefährdung geführt hätten. Dadurch wird das

Fahrzeug zu oft abgebremst und die Effizienzsinkt. Laserscanner mit adaptivem Scanbereichsind die Weiterentwicklung, welche sich auf-grund der Fahrgeschwindigkeit anpassen undsomit die optimale Steuerung und Geschwindig-keit des FTS bewirken. Dabei muss die Geschwin-digkeitsinformation aus den Safety-Drehgebernpermanent in der Sicherheitssteuerung ausge-wertet und an die Laserscanner übermittelt wer-den. Damit sich das FTS auch in engsten Gassenstörungsfrei fortbewegt, wird das Fahrzeug mitmehreren sicheren Laserscannern rundum über-wacht. Die Lenkwinkelinformation wird für dieBereichszonenumschaltung verwendet. Dafürkommen am Lenkmotor ebenfalls Safety-Dreh-geber von Kübler zum Einsatz.

Messung der Hubhöhe mit Seilzuggebern

Bei FTS mit Hebevorrichtung werden gerneSeilzuggeber eingesetzt. Sie messen die Hub-höhe über den Seilzug, um die beförderte Warepräzise ein- oder auszulagern. Kübler bietet da-für ein umfangreiches Seilzugportfolio. Es ste-hen Seilzüge mit Analogausgang und integrier-tem Neigungssensor zur Verfügung. Die Vielzahlan Seilzuggebern wird in die vier Leistungs-

klassen »Performance-Line«, »Compact-Line«,»Robust-Line« und »Base-Line« eingeordnet.Der Messbereich erstreckt sich dabei auf bis zu42,5 m. Die Seilzüge können mit den Drehge-bern kombiniert werden und lineare sowie rotative Messaufgaben übernehmen. Die Mes-sung der Hubhöhe kommt nicht nur bei fahrer-losen Transportsystemen mit Hebevorrichtungvor, sondern auch in weiteren Bereichen dermobilen Automation. Unterschiedliche Anfor-derungen an Baugröße, Messlänge, Verfahr-geschwindigkeit, Linearität und Kommunikati-ons-Schnittstelle entstehen für die lineareMesstechnik. (r.PA./TR)

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Das Angebot an Seilzuggebernreicht bis zu einem Messbereichvon 42,5 m. Manche Variantensind mit einem integrierten Neigungssensor erhältlich.

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AUSTROMATISIERUNG

Nicht gerade eine Epi- oder Pandemie, aber durchausähnlich einer grassierenden Volkskrankheit: der Stress.Auf die Frage: „Wie geht’s?“ hört man immer häufiger:„Könnte besser sein, wenn nicht der Stress wäre…“Lang andauernder Stress macht krank, das ist erwiesen.Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen und Schwächung des Immunsystemssind einige stressbedingte Symptome. Es gibt Worka-holiker, die meinen, ohne Stress keine Höchstleistungenschaffen zu können. Eine Mehrheit empfindet Stress al-lerdings als Leidensdruck, den sie lieber heute als mor-gen loswerden möchte. Aber wie? Da sind viele ratlos.Jetzt kommt die Rettung in der Not. Wie könnte es an-ders sein – mithilfe einer Smartphone-App, entwickeltvon einem Forscherteam der Technischen UniversitätKaiserslautern.Der »Stress Mentor«, wie diese App benannt wurde, er-innert die Nutzer täglich, sich zu entspannen. Dazuwerden zwischen fünf und 45 Minuten lange Übungenangeboten, die je nach Belieben in den Tagesablauf ein-gebaut werden können, wie Atem-, Meditations-, Be-wegungs- und Dehnübungen sowie Genusstraining undZeitmanagement. Und um die Motivation zu erhöhen,ist der »Stress Mentor« spielerisch lustig gestaltet: DieApp dient als »Käfig« für ein vogelähnliches Fabel-wesen, um das sich der Nutzer kümmern muss, indemer jeden Tag mindestens eine Übung durchführt. Über-dies soll ein eingebautes Tagebuch den Stress im eige-nen Alltag besser erfassen können. Über Skalen kannder Nutzer schnell einschätzen, wie stressig der Tagverlaufen ist oder welche positiven Erlebnisse es gab.Der »Stress Mentor« ist jeweils nur drei Monate aktiv,je nachdem, wie regelmäßig er zum Einsatz kommt.Dem praktischen Einsatz steht nichts im Wege: Die Antistress-App ist kostenfrei für »Android«-Handys bei»GooglePlay« und im »Amazon Store« erhältlich.Sozusagen als Ergänzung zum »Stress Mentor« ent-wickeln Wissenschaftler der Uni Duisburg-Essen Appsfür Stimmungserfassung. Die App erkennt beispiels-weise, ob der Smartphone-Nutzer über längere Zeitdepressiv ist und schlägt dann eventuell einen Arztbe-such vor. Umgekehrt rät sie bei guter Stimmung unterUmständen zu einer netten Wanderung.Daraus ergibt sich einmal mehr die Erkenntnis: DasHandy ist eben unverzichtbar, auch wenn es um die Be-wältigung physischer und psychischer Probleme geht,meint Ihr

Franz Maderbacher [email protected]

Stress, lass’ nach…

I POINTIERT SERVIERT I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

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Direkt kommuniziert

es sich am besten

Eine Schnittstelle, unzählige Möglichkeiten – so bringt der deutscheHersteller sein Drehgeber-Programm mit »Drive-CLiQ«-Schnittstelleauf den Punkt, aus dem der Maschinen- und Anlagenhersteller die

für seine Regelungsanforderung optimale Lösung wählen kann. Dazu ge-hört vor allem die Wahl zwischen Drehgebern mit optischer oder induk-tiver Abtastung. Optische und induktive Drehgeber sind in vielen Fällenanbaukompatibel. Während die optischen Drehgeber höhere Genauig-keiten ermöglichen, überzeugen induktive Drehgeber mit großer Robustheit und Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen sowiekompakteren Baumaßen. Daher kann der Maschinen- und Anlagenbauersie an ein- und demselben Motor einsetzen und so z.B. dessen Systemge-nauigkeit oder dessen Baulänge optimieren. Des Weiteren stehen nebenSingleturn- auch Multiturn-Drehgeber mit Getriebe für das Zählen dervollen Umdrehungen zur Wahl. Varianten mit und ohne Eigenlagerungsowie mit unterschiedlichen Wellenausführungen und -durchmessernrunden das Angebot ab. Alle Drehgeber sind für sicherheitsgerichtete An-wendungen nach SIL2 bzw. PL-d zertifiziert. Ein Fehlerausschluss für diemechanische Ankopplung ist bei den Varianten mit Voll- und Hohlwelleverfügbar. Außerdem bietet Heidenhain diverse Anschlusskabel und einDiagnosetool für die Messgeräte mit »Drive-CLiQ«-Schnittstelle an, mitdem sowohl im Betrieb der Maschine (Online-Diagnose) als auch bei derMontage bzw. bei einer Reparatur (Offline-Diagnose) eine umfangreichePrüfung des Zustands der Messgeräte möglich ist. Außerdem bietet dasJustage- und Prüfpaket bei absoluten Drehgebern die elektronische Null-punktverschiebung zur Ausrichtung der Singleturn-Position des Drehge-bers zur Vorzugsposition des Motors.Neben der breiten Palette absoluter Drehgeber stehen bei Heidenhainauch gekapselte Längenmessgeräte mit »Drive-CLiQ«-Schnittstelle zurVerfügung. Außerdem kann über die externe Interface-Elektronik»EIB 2391S« jedes Messgerät mit EnDat-2.2-Schnittstelle an Folge-Elektro-niken für »Drive-CLiQ«-Schnittstelle angeschlossen werden. (r.PA./TR)

Für die Positionsmessung in Maschinen und Anlagenmit Siemens-Steuerungen bietet Heidenhain absoluteDrehgeber mit »Drive-CLiQ«-Schnittstelle an.

INFOLINK: www.heidenhain.de

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AUSTROMATISIERUNG

Kapazitive Näherungsschalter mit IO-LinkCarlo Gavazzi hat eine Serie kapazitiver, IO-Link kommunizierenderSensoren in M18- und M30-Gewindebauform entwickelt.

Sie kombinieren die Eigenschaften der bisherigen Sensoren des italieni-schen Herstellers, wie beispielsweise die hohe Störimmunität mit den Vor-teilen des IO-Link-Standards. Der Zugang zu detaillierten Informationenüber den aktuellen Zustand der Sensoren erweitert den Funktionsumfang

und ermöglicht somit eine höhere Flexibilität. In puncto EMV-Beständigkeitkonnten die Eigenschaften der bisherigen »Tripleshield«-Generationen so-gar übertroffen werden, eine Verbesserung gelang z.B. beim Schutz gegenleitungsgebundene Störgrößen, wie sie etwa durch Frequenzumrichter imdirekten Umfeld des Sensors auftreten können. Aufgrund ihrer Ecolab-Zer-tifizierung eignen sich die Sensoren für den Einsatz in hygienischen Umge-bungen. Sie halten intensiven Reinigungs- und Desinfektionszyklen mit ag-gressiven Chemikalien Stand. Die Sensoren verfügen über Schutzart IP69K.Jeder IO-Link-Sensor verfügt über eine IODD-Datei mit eindeuti-ger interner ID-Nummer. Außerdem werden Diagnoseparame-ter, Prozessdaten, Leistungsfähigkeit und Konfigurationsmög-lichkeiten beschrieben.

www.carlogavazzi.at

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Die kleinsten Seilzugsensoren...der Welt sind laut Hersteller WayCon Positionsmesstechnik jeneder »Serie ZX«, die an der maxi-malen Kantenlänge des eloxiertenAlu-Gehäuses kaum mehr als ein 1-Cent-Stück messen.

Das Sensorelement ermittelt Entfernun-gen entweder potentiometrisch (»ZX-PA«) odermittels Hall-Effekt Geber (»ZX-HM«) im Bereich bis 38 mm. Die-ser kleine Messbereich, zu dem beide Ausführungen eine Linearität von±1,0% aufweisen, eignet sich ideal für Anwendungen geringster Größen.Bei einer Wiederholgenauigkeit von ±0,08 mm arbeitet der »ZX-HM« miteiner hohen Auflösung von 0,04 mm im Temperaturbereich von -40° bis+100° C. Bei einem Gewicht von lediglich 15 g wird, dank dem magneti-schen und somit berührunglosen Messprinzip, eine sehr hohe Lebensdauervon rund 30 Mio. Zyklen erzielt. Das um nochmals 3 g leichtere »ZX-PA«-Modell erreicht mit ca. 10 Mio. Zyklen eine ebenfalls hohe Lebensdauer undkann bereits ab -55° C eingesetzt werden. Diese Ausführung gewährleistetdie Wiederholgenauigkeit von 0,03% des Messbereichs bei einer Auf-lösung, die von der Qualität der Versorgungsspannung abhängig ist.

www.waycon.de

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PPraxisreport I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

Stauwarner

Warum ein Verpackungshersteller seine Papierpressen mit einer intelligenten Komplettlösung aus Lasersensor und I/O-Modul überwacht

Das britische Unternehmen DS Smith, laut eigenen Angaben einer der führenden Hersteller kundenspezifischer Verpackungenund Displays aus dem Basismaterial Wellpappe, hat den Output seiner Papierpressen im deutschen Werk Erlensee bislangmanuell überwacht. Heute informiert eine Komplettlösung von Turck bestehend aus in 5 m Höhe angebrachtem Lasersensor»LTF12« und intelligentem I/O-Modul »TBEN-S« die Mitarbeiter automatisch, wenn die Ballen aus den beiden Papierpressen denMaximalwert erreicht haben und weggeräumt werden müssen. Das spart viel Zeit, da die Mitarbeiter nicht mehr ständig in derNachbarhalle den Fortschritt überprüfen müssen. Turcks kompaktes I/O-Modul »TBEN-S« mit integriertem Field Logic Controller»ARGEE« fungiert dabei als eigenständige Steuerung – direkt im Feld, komplett ohne Schaltschrank. Von Christoph Lauer

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DS Smith betrachtet stets den komplettenSupply Cycle seiner Kunden, um so de-ren Prozesse zu optimieren. Die kreati-

ven Displays und die innovativen Verpackungs-konzepte tragen dazu bei, bei den Kunden desUnternehmens die Kosten zu senken und derenUmsätze zu steigern. Zum Produktportfolio ge-hören unter anderem handelsgerechte Regal-verpackungen, aufmerksamkeitsstarke Point-of-Sale-Displays, Konsumgüter- sowie Transport-verpackungen und Verpackungskonzepte fürdie Industrie. Der Aspekt der Nachhaltigkeit istDS Smith sehr wichtig. Das Unternehmen ver-fügt über einen eigenen Recycling-Bereich. Fürden Recycling-Prozess wird der bei der Produk-tion entstehende Ausschuss weiterverarbeitet.Noch direkt im Werk wird dieser für den Ab-transport und die Weiterverarbeitung vorberei-tet. Dazu werden Verschnitte und

fehlerhafte Ver-packungen in einer Abfall-

presse geschreddert, zu Würfeln gepresstund kontinuierlich in den Lagerraum gescho-ben. Im Werk Erlensee funktionierte dieser Pro-zess einwandfrei. Was fehlte, war eine Rück-meldung der Presse. Da diese in einem Raumsteht, in dem niemand dauerhaft arbeitet,musste stets ein Mitarbeiter seine Arbeit unter-brechen und den Fortschritt der Maschine über-prüfen. Der zuständige Kollege konnte lediglich

anhand des zugeführten Materials abschätzen,wie viele Ballen die Maschine in der Stunde pro-duzieren wird. Kam er zu früh, ging Arbeitszeitverloren, kam er zu spät, wurde das Wegräu-men mit einem Gabelstapler immer schwieriger.Im schlimmsten Fall hätten die Ballen die dünneWand zur angrenzenden Halle eindrücken unddurchstoßen können.

Einfacher Lichttaster reicht nicht aus

Um dies zu verhindern, sollte ein System einge-setzt werden, das über den Fortschritt der Bal-len informiert. Philipp Freppon, Mitarbeiter derInstandhaltung bei DS Smith, stellte fest, dassein gewöhnlicher Lichttaster für diesen Zwecknicht ausreichte. Um die Abschaltung zu ge-währleisten, war ein Sensor erforderlich, der

nicht nur eineSchaltinformation

liefert, sondern auchdie Entfernung misst und

so nur in einem bestimmten Entfer-nungsfenster schalten sollte. Ansonsten würdenvorbeilaufende Kollegen oder Mitarbeiter, diemit einem Gabelstapler gerade Ballen entfer-nen, auch vom Sensor erfasst. Hinzu kam, dassder Sensor aus baulichen Gründen nicht seitlichmontiert werden konnte, da sich an der dafür

Der »Balemaster« von DS Smith im Werk Erlensee/Deutschland schreddert Papier undpresst es zu Würfeln mit 2 m Seitenlänge.

Der Lasersensor »Banner LTF12« überwacht den Fortschrittder Papierballen und übermittelt beim Überschreiten desGrenzwerts ein Signal an das »TBEN-S«-Modul von Turck.

AUSTROMATISIERUNG

benötigten Wand ein Rolltor befindet. Somitwaren einfache Lichttaster, Lichtschalter oder eine Lichtschranke für die Anfor derungen bei DSSmith ungeeignet. Mit dieser Problemstellungwandte sich Philipp Freppon an Manfred Ernst,Fachberater Automatisierungstechnik beim Elek-trogroßhändler Sonepar. Dieser empfahl einenmessenden Lasersensor, der in Kombination miteiner kompakten Steuerung die Daten auswertetund ein entsprechendes Signal auslöst. Ernst hat-te bereits Turcks I/O-Module mit der integriertenProgrammierumgebung »ARGEE« kennenge-lernt und testete diese beim Kunden.

Dezentrale Intelligenz ohne Schaltschrank

Das »TBEN-S«-Modul bietet neben acht univer-sell konfigurierbaren Ein-/Ausgängen die Mög-lichkeit, Ein- und Ausgänge mit Aktionen undBedingungen zu verknüpfen und so kleine App-likationen autark zu steuern. Die dafür benö-tigte Programmierumgebung »ARGEE« ist be-reits ab Werk auf jedem Turck-Modul vorinstal-liert und macht aus den I/O-Modulen intelligen-te Field Logic Controller (FLC). Die Software ba-siert auf HTML5 und »JavaScript« und erlaubtdem Nutzer das Konfigurieren des Moduls ohneKenntnis einer Programmiersprache. Die Pro-grammierung ist einfach über einen klassischenWebbrowser realisierbar. Der Test des »LTF12«-

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schaffenheit und Farbe, auch aus spitzen Blick-winkeln oder bei sehr hellem Umgebungslichtbis 40.000 Lux. Daher können Anwender denSensor flexibel montieren. Bei DS Smith befindeter sich auf der Papierpresse und schaut von obenauf einen Punkt 5 m vor dem Ausgang.

Intuitives Programmieren im Handumdrehen

Neben logischen Verknüpfungen mit Boole‘schenOperatoren können die Module Berechnungen,Timer-, Counter- und Binärschalter-Funktionenausführen sowie Daten mit übergeordneten

Steuerungen austauschen. Das Modul selbstwird per Ethernet-Steckverbinder mit einemNetzwerk verbunden, das wiederum mit einemDesktop-Computer verbunden ist, über dessenBrowser die Programmierung ausgeführt wer-den kann. Alle dafür erforderlichen Daten be-finden sich auf einer übersichtlichen Seite. „Dashat super funktioniert. Die Programmierung istintuitiv, fast selbsterklärend“, schildert Philipp

Freppon seine Erfahrung. „Zur Programmie-rung des Systems wählt man immer einen Ein-und Ausgang, was diese Verbindung tun soll,sowie die gewünschte Aktion, die dadurch aus-geführt werden soll. Das alles erfolgt zwar übereinen Browser, aber dennoch braucht es keinepermanente Internetverbindung. Einmal abge-speichert, kann man das Programm jederzeitnutzen“, so Philipp Freppon weiter. Ein beson-derer Vorteil besteht darin, dass keine zusätzli-che Software auf dem Computer des Kundeninstalliert werden muss. Denn »ARGEE« ist eineserverlose Anwendung, die am Webbrowserläuft. Der Timer wurde über »ARGEE« ebenfallsals Bedingung programmiert. Dabei wähltePhilipp Freppon einen Faktor von 45 sec. undkonnte so Fehlmeldungen durch Personen odervorbeifahrende Stapler im Lichtstrahl verhin-dern. Eine LED-Ampel vom Turck-Typ »TL50«außerhalb der Halle signalisiert jederzeit denStatus der Maschine. Wird das Signal 45 sec.lang getriggert, springt das grüne Licht aufGelb um und die Sirene erktönt. Die rote Lam-pe, die über die Steuerung des »Balemasters«angesteuert wird, leuchtet nur bei einer Stö-rung der Maschine. Auf diese Weise können dieMitarbeiter ihrer Arbeit nachgehen und müs-sen erst eingreifen, wenn das Signal erklingt.Die »TL50«-LED-Ampel mit integrierter Sirenevon Turcks Optosensorik-Partner Banner Engi-neering macht das Signal in der Nachbarhallewahrnehmbar. Die integrierte Sirene informiertMitarbeiter über das Erreichen des maximalenBallen-Fortschritts, selbst wenn sie die Leuchtegerade nicht im Blick haben. „Das hat uns gutgefallen, so haben wir wirklich alles in einemeine richtige Rundum-Komplettlösung. Auchdie Leitungen sind von Turck“, lobt PhilippFreppon. Die Anzahl und Farben der Stapel-leuchten-Elemente konnte er individuell zu-sammenstellen. In diesem Fall wählte man eineklassische Ampel mit drei Leuchteinheiten inRot, Gelb, Grün und dem Sirenenelement. (TR)

Zum Autor: Christoph Lauer ist Key AccountManager Elektrogroßhandel bei Turck in Deutschland.

INFOLINKs: www.turck.at

www.sonepar.de I www.dssmith.com

Die Signalleuchte Banner »TL50C« signalisiertden Zustand des »Balemasters« an die Mitarbeit-er in der Nachbarhalle – optisch und akustisch.

Philipp Freppon, Instandhaltungsmitarbeiterbei DS Smith, und Manfred Ernst von SoneparDeutschland sind von Turcks schaltschrank-loser Komplettlösung aus Sensorik und intelligentem I/O-Modul überzeugt (l.u.r.).

Turcks kompaktes»TBEN-S«-Block-I/O-

Modul mit »ARGEE«steuert die Applika-

tion direkt im Feldohne Schaltschrank.

Lasersensors mit angebundenem »TBEN-S«-Mo-dul im Werk Erlensee überzeugte Philipp Frep-pon: „Ich dachte zunächst, ich bräuchte zusätz-lich zum Sensor auch einen Schaltschrank. Dochdann kam das »TBEN-S«-Modul mit »ARGEE«ins Gespräch. Das hat direkt perfekt gepasst, esist kompakt, passt überall hin und hat mit IP67eine sehr hohe Schutzklasse, sodass kein Schalt-schrank benötigt wird.“ Auch Manfred Ernstschätzt die hohe Schutzart des I/O-Moduls:„Schaltschrank oder Gehäuse sind für das»TBEN-S«-Modul nicht erforderlich, das ist fürmich der wesentliche Vorteil.“

Zuverlässige Objekterkennung

Ein wesentlicher Vorteil des »LTF12«-Sensorsliegt in seiner zuverlässigen Erkennung von Ob-jekten. Ab einer Höhe von 0,5 m bzw. bis zu 12 merfasst er Objekte unabhängig von Materialbe-

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AUSTROMATISIERUNG

Hygienegerechte Sicherheitslichtgitter Die Baureihe »SLC/SLG 440 IP69K« vonSchmersal ist beständig gegenüber Reinigungsvorgängen, die in hygiene-sensiblen Bereichen täglichen vorkommen.

Wie der Produktname schon verrät, entspricht dieBaureihe der Schutzart IP69K, ist nach den Grund-sätzen des Hygienic Designs konstruiert und eig-net sich daher z.B. für den Einsatz in der Lebens-mittel- oder Pharmaindustrie. Die Verschlusskap-pen werden aus Edelstahl (V4A) gefertigt, ebensodie Kabeleinführung und die Befestigungsteile.Die transparente Schutzröhre (Durchmesser 50 mm) besteht aus Polycar-bonat (PC), die nicht nur eine hohe Reinigungsmittelbeständigkeit auf-weist, sondern auch starken mechanischen Belastungen standhält. Die Materialbeständigkeit dieser Komponenten wurde durch das unabhängi-ge Prüflabor Ecolab bestätigt. Technisch interessante Eigenschaften derBaureihe sind doppelte Quittierung, Schützkontrolle und eine integrierteStrahlausblendung, die z.B. das Zuführen beweglicher Teile durch dasSchutzfeld ohne Auslösen des Stopp-Signals erlaubt. Praktisch erweist sichdie Verschmutzungsanzeige.

www.avs-schmersal.at

Magnetischer Sicherheitsschalter in Edelstahl Der Automatisierungsexperte Pilz erweitert seine Produktgruppeder berührungslosen, magnetischen Sicherheitsschalter

Deshalb kann der robuste Schalter von Pilz nach Schutzart IP67/IP69K in Berei-chen mit starken Verschmutzungen und hohen Reinigungsanforderungen ein-gesetzt werden – ideal für die Nahrungsmittelindustrie, Pharmaproduktionoder Kosmetikherstellung. Die Edelstahlvariante ist in zwei unterschiedlichenAusführungen mit Kabel- oder Steckanschluss verfügbar. Damit bietet sie eineschnelle, flexible Installation. Bei Anwendungen unter extremen Temperaturen

ist die Kabelvariante hitze- und käl-tebeständig in Temperaturbereichenvon -25° bis 80° C. Die Steckervarian-te ist bis 120° C einsetzbar. Der ma-gnetische Sicherheitsschalter ist vi-brations- und schlagfest und verfügtüber einen hohen B10D-Wert (Richt-wert für die Lebensdauer). Durch

seine kompakten Maße ist er platzsparend und bequem installierbar. Dank zu-sätzlicher Meldekontakte mit integrierter LED ist eine benutzerfreundliche Diagnose und somit schnelle Fehlerbehebung möglich. In Kombi-nation mit den konfigurierbaren sicheren Kleinsteuerungen»PNOZmulti« oder Sicherheitsrelais »PNOZsigma« von Pilz erhal-ten Anwender eine sichere und wirtschaftliche Komplettlösung.

www.pilz.at

3-in-1-Messumformer Der »EE850« Kanalmessumformervon E+E Elektronik ermöglicht dieMessung von CO2, relativer Feuchteund Temperatur mit einem einzigen Gerät.

Der CO2-Sensor basiert auf dem »NDIR«-Zweistrahlverfahren und bietet ei-nen Messbereich bis 10.000 ppm. Die CO2-Autokalibration und die Tempe-raturkompensation sorgen für eine hohe Messgenauigkeit und Langzeitsta-bilität im gesamten Arbeitsbereich von -20° bis +60° C. Zudem ist das Infra-rot-Messprinzip unempfindlich gegenüber Verschmutzung. Das im Fühler-rohr platzierte rF/T-Sensorelement wird durch das »E+E Coating« vor Staub,Schmutz und Korrosion geschützt. Es verbessert die Messleistung und Lang-zeitstabilität in rauer Umgebung, da Streuimpendanzen, verursacht durchAblagerungen auf der aktiven Sensorfläche, verhindert werden. Die CO2-,rF- und T-Messwerte sowie die berechnete Taupunkttemperatur (Td) stehenauf der RS485-Schnittstelle mit Modbus-RTU oder BACnet-MS/TP-Protokollzur Verfügung. Alternativ kann die Messwertausgabe auch über Strom- undSpannungsausgänge erfolgen. Über die Digitalschnittstelle liefert der»EE850« weitere Parameter wie absolute Feuchte, Mischungsver-hältnis, Wasserdampf-Partialdruck oder Enthalpie. Die Konfi-guration und Justage erfolgt mithilfe eines optionalen Adap-ters und der kostenlosen »EE-PCS«-Konfigurationssoftware.

www.epluse.at

IoT-Sensoren für Durchfluss und Druck Buxbaum Automation vertreibtseit Kurzem die neuen Durch-flusssensoren »E8FC« und Druck-sensoren »E8PC« von Omron.

Die Sensoren überwachen die Haupt-parameter von Durchfluss oder Druckparallel. Zusätzlich ermöglichen sie die

Temperaturregelung und geben im Falle von ProzessabweichungenWarnungen in Form von Farbsignalen oder Parameteranzeigen auf ei-ner Schwarzweiß-Anzeige aus. Die Sensoren übertragen Informationenüber den IO-Link-Standard und erfassen gleichzeitig Daten und Para-meter zur Selbstdiagnose. Sie sind ein weiterer Baustein im Omron-Kon-zept zur Verwirklichung der vertikalen Integration, in der Prozessdatenvon der untersten Ebene der Automationspyramide bis ganz nach oben,und Parameter von oben bis an jeden Sensor übertragen werden kön-nen. Die Durchflusssensoren finden beispielsweise in der Automobilin-dustrie Anwendung, um plötzliche Produktionsstopps und -defekte inGuss- und Schweißmaschinen durch Fehler im Kühlmittel-system zu verhindern. Die Drucksensoren können etwa genutzt werden, um in Pressmaschinen durch eine hoch-präzise Messung des Pressdrucks Defekte zu vermeiden.

www.myautomation.at

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I SCHWERPUNKT »Sensoriktrends im IIoT-Umfeld«

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Sicherheitsplus für Roboter

Die Safety-Option »Melfa SafePlus II« kann die Geschwindigkeit eines »Melfa FR«-Roboters von Mitsubishi Electric (ÖV: Geva) in den einzelnen Arbeitsebenen unabhängig voneinander steuern.

»Melfa SafePlus II« verfügt übereinen erweiterten Umfang an Sicherheits-I/Os, die sich in einerMatrix verschalten lassen, um mitzusätzlichen Sensoren weiterenormkonforme Sicherheitsfunk-tionen gemäß ISO/TS 15066 zurealisieren. Ein weiterer Vorteil istdie Möglichkeit, die Geschwin-digkeit des Roboters in den ein-zelnen Arbeitsebenen (x, y bzw. z) unabhängig voneinander zu steuern. Ausge-stattet mit der entsprechenden Monitoring-Sensorik kann der Roboter in Annä-herungsrichtung auf sichere Geschwindigkeit gehen, während er in den anderenEbenen mit unvermindertem Tempo verfährt. So können Mensch und Maschineeffizienter dynamisch zusammenarbeiten. Wird das Gesamtsystem um die Anbin-dung moderner Laserscanner und zugehöriger Bereichsdefinitionen ergänzt,kann das Tempo einer sich nähernden Person berechnet und die Dauer der sicherreduzierten Geschwindigkeit verringert werden. »Melfa SafePlus«-Roboter kön-nen zusätzlich mit der Sensorhaut »Melfa SafeSkin« ausgestattet werden, umMensch-Roboter-Kollaborationen zu ermöglichen.

www.geva.at Foto

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Lässt mehr Platz im SchaltschrankMit dem digitale Ausgangs-modul »X20SO6530« ergänzt B&R sein »X20«-System. Das Modul verfügt über sechs Sicherheitsrelais auf nur 25 mm Baubreite.

Um den Anforderungen für Sicher-heitstechnik zu entsprechen, müssenzwangsgeführte Rückführkontakte si-

cher ausgewertet werden. Das neue »X20«-Modul führt diese Auswertung mo-dulintern durch. Dadurch können die sechs sicheren Relais-Ausgänge genauso un-kompliziert genutzt werden wie halbleiterbasierende Ausgänge. Das digitaleAusgangsmodul hat einzelkanalgetrennte Ausgänge mit einem maximalenSchaltvermögen von 230 VAC/6 A beziehungsweise 24 VDC/6 A. Das »X20SO6530«ist eine platzsparende Lösung für Anwendungen, in denen eine Vielzahl von po-tenzialfrei geschalteten Signalen benötigt wird.

www.br-automation.at

M12-Schnittstelle

für Bahn-Anwendungen

Im Automatisierungssystem »PSS 4000-R«für die Bahn bietet Pilz jetzt zwei neueSteuerungsköpfe mit M12-Schnittstellean. Damit ist auch unter widrigen Bedingungen eine sichere Signalüber-tragung auf und neben der Schiene gewährleistet.www.pilz.at

Sicherheits-Tuning

Die erweiterte Serie der »Compact GuardLogix 5380«-Steuerungen vonRockwell Automation erfüllt nun die Sicherheitsanforderungen von SIL2/PL-dund SIL3/PL-e. Die neuen Produkte sindalle auf Ethernet/IP-Kommunikation

ausgelegt und werden in der nächstenVersion des kostenlosen Tools »SafetyAutomation Builder«, einem Leitfadenzur Konstruktion von Sicherheits-systemen, enthalten sein. www.rockwellautomation.at

ISO veröffentlicht

Roboter-Safety-Report

Die International Organization forStandardization (ISO) hat den »Techni-schen Report ISO/TR 20218-1:2018, Robotics – Safety design for industrialrobot systems« in englischer Spracheveröffentlicht. Er ergänzt die bestehen-de ISO 10218-2:2011 und dient als An-leitung für Sicherheitsmaßnahmen beider Konstruktion und Integration desletzten Elements einer kinematischenKette (Endeffektor) für industrielle Robotersysteme.www.iso.org

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S icherheitssensoren sind häufig nachfolgendem standardisierten Verfahrenin Reihe geschaltet: OSSD-Ausgänge

(Output Switching Signalling Device) des einen Sensors werden mit Eingängen des fol-genden Sensors verbunden. Um herauszufin-den, welcher Sensor ausgelöst hat, musstenbisher alle in einer Sternverkabelung einzelnverdrahtet werden, was aufwändig und teuerist. Außerdem konnte lediglich 1 Bit übertra-gen werden, nämlich die Information, ob einSensor den Betätiger erkannt hat oder nicht.Mit der Diagnoselösung »Safety Device Dia-gnostics« von Pilz, die aus einem Feldbusmo-dul und einem Verteiler sowie sicherer Senso-rik besteht, lässt sich das bewährte Prinzip derReihenschaltung jetzt erstmals auch in einerkostengünstigen Linienverkabelung mit Si-cherheitsgeräten verschiedener Hersteller um-

setzen. Darüber hinaus unterstützt dieses System – wenn auch die Sensoren des Systemseingesetzt werden – Diagnosefunktionen, dieje nach Anforderung an die Prozesse wahl-weise aktiviert werden können. Das bietetdem Anlagenbetreiber große Flexibilität. Fürden Anschluss der Sensoren genügt ein Stan-dardkabel. Zudem sind je nach Einsatzszena-rio passive Verkabelungshilfen in SchutzartIP67 oder IP20 erhältlich, die optimale Lösun-gen für die Installation im Feld und im Schalt-schrank ermöglichen.

Smarte Sensoren bieten mehr Funktionsumfang

Da die Diagnoseinformationen hier bis zu 300 Byte – zuvor 1 Bit – umfassen können, istes möglich, Funktionen zu realisieren, die bis-

her nur sehr komplexen Sensoren bzw. spei-cherprogrammierten Steuerungen vorbehal-ten waren, wie beispielsweise Einzel-Serien-nummern, Versionsstand, aktuelle Zuständeoder auch Fehlerzustände in der Vergangen-heit. Solche und andere Daten bzw. Informa-tionen sind nun auf dem Sensor. Je nachdem,welche der Anwender gerade benötigt, er-hält er diese optional angeboten. Er kannzwischen einem hochcodierten Schalter undeinem codierten Schalter unter Verwendungvon Diagnoseinformationen wählen. Beidesbietet einen sehr guten Manipulationsschutz:Nimmt er einen hochcodierten, ist derSchutz fest und starr im Schalter implemen-tiert. Der Anwender kann aber nun einigeDaten der codierten Schalter einfach in denSpeicher der Steuerung holen und dort flexi-bel den hochcodierten Schalter »abbilden«. »

Diagnose

jederzeit & allerortsIntelligente Produktionsprozesse, in denen ganz imSinne der Industrie 4.0 alles mit allem vernetzt ist,versprechen deutliche Produktivitätssteigerungenbei zugleich mehr Flexibilität. Dazu gilt es jedochvielfältige Daten verfügbar zu machen – und Dia-gnoselösungen zu entwickeln, die sich flexibel ska-lieren lassen und für die Anforderungen der smartenFabrik gerüstet sind. Eine solche ist »Safety DeviceDiagnostics« des Automatisierungsherstellers Pilz.Das System fragt dank innovativer Reihenschaltungder Sicherheitssensoren sowohl Statusinformatio-nen von Sicherheitsgeräten als auch deren Konfigu-rationsparameter ab und liefert eine detaillierte undeindeutige Diagnose. Übersichtlich visualisierte Informationen stehen sowohl vor Ort als auch viaFernzugriff zur Verfügung. Von Ing. Stephan Marban

Modulare Diagnoselösung auf Basis smarter Sensorenfür die sichere Automation in der Fabrik der Zukunft

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Diagnoseschnittstelle für die Sicherheitssenso-ren, z.B. für die linke und die rechte Maschinen-seite, verwendet werden, wobei diese jeweilsvon einem Sicherheitsauswertegerät getrenntverarbeitet werden können. Dabei lassen sich alle Sensoren über ein Mastergate des Diagnose-systems zentral verwalten, was die Überwa-chung mehrerer Sicherheitsgeräte deutlich er-leichtert. Je nachdem, wie die Netzwerkstrukturausgelegt ist, kann das Mastergate entweder viaDHCP (Dynamic Host Configuration Protocol)bzw. über eine zuvor festgelegte IP-Adresse an-gebunden werden. Das ermöglicht Anwenderngrößere Freiheitsgrade mit Blick auf die Netz-werkanbindung ihrer bestehenden Applikation.

Einkabellösung auch für größte Anwendungen

Die Diagnoselösung kann den Status der Sicher-heitssensoren sowie den Zustand der Ein- undAusgänge erfassen. Außerdem lassen sich War-nungen hinsichtlich Über- oder Unterspannungauslesen, die insbesondere bei langen Leitungenauftreten können, wenn diese zuvor nicht sorg-

fältig vermessen wurden. Denn die Diagnoselö-sung kann im Unterschied zu anderen Systemeninsgesamt 900 m abdecken, wodurch sich erst-mals beispielsweise große Hochregallager, An-wendungen in der Intralogistik oder ausgedehn-te Anlagen der Stahlindustrie über eine Einka-bellösung anbinden lassen.

Eindeutige Identifizierung von Fehlern

Darüber hinaus können auch Geräteeigenschaf-ten wie Artikelnummer, Produktversionsnummerund Seriennummer abgerufen oder Betriebs-mittelkennzeichnungen hinterlegt werden, wasim Fall eines Fehlers den Austausch erleichtert.Außerdem lässt sich anhand dieser Informationenauch in unübersichtlichen Anlagen schnell fest-stellen, wo sich ein defekter Sicherheitssensor be-findet. Ferner dokumentiert das Feldbusmodulder Diagnoselösung selbst nach einem Span-nungs-Reset alle Statusänderungen, wodurchFehler – anders als über die LEDs von Sicherheits-sensoren – eindeutig identifiziert werden kön-nen. Das ist deshalb wichtig, weil im Zuge von Reparaturarbeiten leicht weitere Fehler passierenkönnen, etwa durch das Ziehen von Steckern, wo-durch sich der ursprüngliche Fehler möglicher-weise nicht mehr erkennen lässt. Kurzum: DieDiagnoselösung sorgt dafür, dass Anlagen schnel-ler wieder in Betrieb genommen werden können.Außerdem lassen sich Warnleuchten in einemSchaltschrank direkt ansteuern, wenn ein Sicher-heitssensor eine Schutztür geöffnet hat. Diese

Statusüberwachung vor Ort und über Internet

Dort lassen sich die Daten via Modbus oder Pro-fibus und künftig auch via Profinet oder Ether-net/IP abfragen und verarbeiten. Danach wer-den sie auf dem Display des Feldbusmoduls, demMonitor einer SPS oder – via Webserver – aufdem Bildschirm eines Rechners übersichtlich an-gezeigt. Mit anderen Worten: Sie stehen sowohldem Bediener der Maschine als auch via Fernzu-griff zur Verfügung. Die Diagnoselösung ist fürden Anschluss von bis zu 16 Sicherheitssensorenausgelegt, wobei die Architektur der Sicherheits-schaltkreise keine Rolle spielt. Also kann eine

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Da sich mit der »Safety Device Diagnostics«von Pilz vielfältige Diagnosedaten vor Ortoder aus der Ferne erfassen lassen, kann sieauch für eine vorausschauende Wartung ein-gesetzt werden, die im Zuge von Industrie 4.0einen immer höheren Stellenwert bekommt.

Zusammen mit dem sicherenSchutztürsystem »PSENmlock« kön-

nen mit »Safety Device Diagnostics«Schutztüren erstmals auch einzeln

angesteuert werden. Es lässt sich definieren, welche Türen nach

einer Abschaltung geöffnet werden dürfen – ohne Verwendung der Dia-gnoselösung würden alle aufgehen.

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Methode ist in der sicheren Automatisierungnach wie vor weit verbreitet. Da das Feldbusmo-dul der Diagnoselösung die Direktansteuerungvon bis zu sechs Leuchten unterstützt, wird derEngineering- und Programmierungsaufwand fürdie Visualisierung reduziert. Das heißt, der Anla-genbetreiber profitiert von einer einfachen Ver-kabelung im Feld und ist dennoch genau im Bild, um welche Tür es sich handelt.

Zuhaltung kann jetzt einzeln ausgeführt werden

Zusammen mit dem sicheren Schutztürsystem»PSENmlock« von Pilz können mit der Diagnose-lösung, trotz ausgedehnter Einkabellösung,Schutztüren erstmals auch einzeln angesteuertwerden. Wenn in einer Anlage etwa Wartungs-arbeiten oder ein Werkzeugwechsel anstehen,

lässt sich definieren, welche Türen nach der Ab-schaltung geöffnet werden dürfen – ohne Ver-wendung der »Safety Device Diagnostics« wür-den alle aufgehen –, und wer zugangsberechtigtist. Dadurch wird sichergestellt, dass nur ent-sprechend geschultes und autorisiertes Personalan die Anlage gelangt, wodurch Manipulations-versuche oder Datendiebstahl vor Ort verhindertwerden können.

Dokumentation von Veränderungen vermindert Stillstände

Da sich mit der Diagnoselösung vielfältige Dia-gnosedaten vor Ort oder aus der Ferne erfassenlassen, kann sie auch für eine vorausschauendeWartung eingesetzt werden, die im Zuge vonIndustrie 4.0 einen immer höheren Stellenwert

bekommt. Das gilt nicht nur in Hinblick auf denrechtzeitigen Austausch verschlissener Teile,sondern auch für die Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit. Wenn ein Betreiber Jahrespäter ein Problem gemeldet hatte, konnte derHersteller bisher nicht ohne Weiteres feststellen,was in der Zwischenzeit möglichweise in derMaschine verändert wurde. Mit den in der Dia-gnoselösung gespeicherten Daten lässt sich jetztder ursprüngliche Zustand sozusagen per Maus-klick mit dem aktuellen vergleichen, und zwarohne die sonst erforderliche zusätzliche Hard-ware auf der Steuerungsebene. Dies trägt eben-falls dazu bei Stillstandzeiten zu verkürzen.

Modularer Ansatz wird unterstützt

Ein anderes Beispiel für Industrie-4.0-Szenariensind intelligente Lösungen für die funktionale

Sicherheit modularer Anlagen. Durch die Lini-enverkabelung der Diagnoselösung ist es fürden Maschinenbauer vergleichsweise einfach,ein weiteres Modul hinzuzufügen. Will etwaein Kunde seine Produkte nicht nur fertigen,sondern auch folieren und verpacken, sind da-zu weder eine neue Verkabelung noch Verän-derungen im Schaltschrank und an den Kon-struktionsplänen oder zusätzliche Sicherheits-geräte erforderlich. Es müssen – neben demStromkreis – lediglich pro Modul die Sicher-heitssensoren für die rechte und linke Schutz-tür installiert und über einen weiteren Verteileran den bisher letzten Sensor in der Linie ange-bunden werden. Erst wenn bereits 16 Sensorenan die Diagnoselösung angeschlossen sind, be-darf es eines zusätzlichen Feldbusmoduls. DieNorm sind jedoch nicht mehr als sechs, acht

oder höchstens zehn Sensoren in Reihe, sodassdieser Umfang mehr als ausreichend ist.

Alternative »IO-Link Safety«?

Der gesamte Funktionsumfang der Diagnose-lösung steht dann zur Verfügung, wenn alleKomponenten eingesetzt werden. Mit »IO-LinkSafety« wird zurzeit ein alternatives Verfahrenentwickelt. Es gewährleistet Interoperabilitätbis hin zu den Sensoren, funktioniert also aufallen Ebenen mit Sicherheitsgeräten verschie-dener Hersteller. Daten werden sichergerichtetvom Sensor hin zur SPS übertragen, wodurchneue Anwendungsmöglichkeiten entstehen. Soschaltet bei »IO-Link Safety« die SPS und nichtder Sensor, wodurch teure Sicherheitsarchitek-turen vorgegeben sind und neue Abhängigkei-ten zwischen Sensor und SPSen z.B. im Aus-

tauschfall entstehen. Außerdem basiert diesesVerfahren auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen,das heißt, gleichsam auf einer Sternverkabe-lung im Feld oder in den Schaltschrank hinein.Unter dem Strich sind sowohl die Installations-als auch die Engineering-Kosten deutlich höherals bei der Diagnoselösung, da nicht nur derVerkabelungsaufwand zunimmt, sondern auchsichere SPSen erforderlich sind, um die Datender Sensoren auszuwerten. (TR)

Zum Autor: Ing. Stephan Marban verantwortet den technischen Support bei Pilz Österreich.

Links: Mit der Diagnoselösung, dieaus einem Feldbusmodul und einemVerteiler sowie sicherer Sensorik be-steht, lässt sich das bewährte Prinzipder Reihenschaltung jetzt erstmalsauch in einer kostengünstigen Linienverkabelung umsetzen.

Rechts: Erst wenn bereits 16 Senso-ren an die Diagnoselösung ange-schlossen sind, bedarf es eines zusätzlichen Feldbusmoduls.

INFOLINK: www.pilz.at

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Redundanz für Ring-Topologien

Das »LB Profinet-Gateway« von Pepperl+Fuchsverbindet die »LB Remote I/O«-Systeme mit derProfinet-Welt und erlaubt zusätzlich vollen Zugriff auf alle angeschlossenen HART-Geräte.

Mit dem Zugriff auf HART-Geräte stehen dem Anwenderzusätzlich zu den Prozessvariablen auch HART-Nebenvaria-

blen als Zweitmesswerte zur Verfügung. Darüber lassen sich viaHARTIP die Diagnosedaten der Feldgeräte auslesen. Zudem bietet

das neue Profinet-Gateway eine hohe Flexibilität, da verschiedene Protokolle über dasselbe Verbindungskabel laufen können. An ein voll belegtes Re-mote-I/O-System sind bis zu 80 Feldgeräte anschließbar, die ohne Zeitverzögerungkommunizieren. Eine Besonderheit des Gateways ist sein intelligentes Redundanz-konzept. Ein integrierter Switch gewährleistet jederzeit die Funktion des Netzwerksauf Grundlage des Medium Redundancy Protocols (MRP). Fällt eine Leitung aus,wird das Ringnetzwerk neu konfiguriert, um Datenpakete über die alternative Route zu leiten. Da mit Big-Data und der zunehmenden Vernetzung von Industrie-anlagen auch das Gefahrenpotenzial wächst, erfüllt das neue Gateway außerdemdie nötigen Sicherheitsanforderungen. Ein besonders großes Display erleichtert dieBedienbarkeit.

www.pepperl-fuchs.at

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Kompakter Füllstands.Messumformer»Sitrans Probe LU240« heißt der neue Ultraschall-Füllstands-Messumformer mit HART-Kommunikation aus dem Hause Siemens zum Erfassen von Füllstand, Volumen und Durchfluss.

Das Gerät ist für die Umweltbranche konzipiert,eignet sich aber ebenso für Anwendungen inder chemischen sowie Nahrungsmittel- und Ge-tränkeindustrie. Durch die Echoverarbeitung»Sonic Intelligence«, die zwischen Stör- undNutzecho unterscheiden kann, liefert das Gerätzuverlässige Messwerte und reagiert schnell aufVeränderungen bei der Messung des Material-füllstandes. Der »Sitrans Probe LU240« besitzteine verbesserte Nahbereichsausblendung, dieauch bei sehr hohem Füllstand zuverlässige Messungen ermöglicht. Die Programmie-rung des Geräts erfolgt wahlweise über vier Tasten am Gerät oder über Fernzugriffmit dem »Simatic Process Device Manager« (PDM). Aufgrund des transparenten Ge-rätedeckels sparen Nutzer Zeit und Wartungskosten, denn Messwerte sind direkt ein-sehbar, ohne dass der Deckel entfernt werden muss. Neben der Erfassung von Pro-zessparametern wie Füllstand, Volumen und Durchfluss bietet der Messumformernun auch die Möglichkeit, die Prozesstemperatur anzuzeigen. Ein niedriger Anlauf-strom von 3,55 mA bei einer minimalen Versorgungsspannung von 10,5 V ermöglichtdie Stromversorgung mittels Batterie oder Solarenergie.

www.siemens.at

»Comos Walkinside«

wird webfähig

Die Virtual Reality-Plattform von Siemenszur 3D-Visualisierung von mit Comos geplanten Anlagen integriert künftig die»PureWeb«-Plattform des gleichnamigenAnbieters. Auf diese Weise können dieNutzer von »Comos Walkinside« diekomplexen Anlagenmodelle in mehrerenDimensionen mit einem beliebigen Webbrowser und auch auf mobilen Geräten realistisch darstellen.www.siemens.at

Programmierbares Gateway

für Fluid-Steuerung

Für die Integration seiner »EDIP«-Geräte-plattform in die Prozessleitebene bietetBürkert neu das Gateway »ME43« an. Eskann über Profinet, Ethernet/IP, Profibus-DP, Modbus-TCP und Ethercat kommuni-zieren. Zudem dient es als zentrale Steu-ereinheit für beliebige »EDIP«-Geräteund bietet die Möglichkeit einer grafi-schen Programmierungzur Automatisie-rung des Sub-systems. DasGateway über-trägt jeweilsbis zu 128 Ein-gangs- undAusgangsvariablen. www.buerkert.at

Namur definiert

Ethernet-Anforderungen

Die kürzlich erschienene Empfehlung NE 168 der Prozesstechnik-Anwender-gemeinschaft Namur beschreibt die Anforderungen an ein ethernetbasiertesKommunikationssystem für die Feld-ebene der Prozessindustrie. Sie beziehtsich auf alle Aspekte eines ethernetba-sierten Kommunikationssystems (Bit-Übertragungsschicht, Protokoll, etc.) so-wie auf alle Komponenten und Geräte,die Teil eines solchen Systems sind. DerSchwerpunkt liegt dabei auf den klassischen Feldgeräten.www.namur.net

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Einfaches Para meter-Handling

Der oberösterreichische Hersteller B&R hat ein Management-system für Online-Parameter in die aktuelle Version R4.2 seiner Automatisierungsplattform »Aprol« integriert.

Im »Aprol Display Center« werden Online-Parameter mittels verschiede-ner Ansichten übersichtlich dargestellt. Die Ansichten erleichtern die In-betriebnahme von Mess- und Regelkreisen sowie die Änderung von Para-metern. Online-Parameter können einfach per Drag-and-drop auf andereAnlagen übernommen werden. Die »Faceplate«-Ansicht bietet eine gutstrukturierte Bedienoberfläche. In der »Control-Module«-Ansicht wird dieSystemlogik dargestellt. Mittels Listendarstellung können Parameter ein-gegeben und gleichzeitig Control-Module aktiviert werden. Je nach An-forderung kann rasch zwischen den Ansichten gewechselt werden. Mitden neuen Bediendialogen lassen sich die Parameter nicht nur besser dar-stellen, auch bereits vorhandene Online-Parameter können auf andereMessstellen übertragen werden. Für eine lückenlose Nachverfolgbarkeitwird bei der Rückführung von Online-Parametern in das Projekt-Enginee-ring-Tool »CaeManager« automatisch eine neue Version mit dem Kom-mentar »Online-Parameter importiert« erstellt.

www.br-automation.at

Methananteil bequem errechnenDas Ultraschall-Durchflussmessgerät »Optisonic 7300 Biogas«von Krohne kann jetzt auch mit einem Drucksensor ausgerüstetwerden, der in Biogasanlagen dienlich sein kann.

Der optional erhältliche Drucksensor wird am Messrohr montiert gelie-fert. Es handelt sich dabei um das Modell »Optibar P1010 (Ex-i)« mit ei-nem Messbereich von 0–16 bar. In Kombination mit dem integriertenMengenumwerter bietet der zusätzliche Sensor erweiterte Möglichkeitenfür die Biogas-Messung. Da der Methananteil von Biogas variieren kann,ist es für den Betrieb einer Biogas-Anlage unter Umständen notwendig,den genauen Methananteil in einer Methan/CO2-Mischung zu kennen.Beispielsweise dann, wenn das Gas als Kraftstoff für Gasmotoren in einerKWK-Anlage verwendet wird. Hier ermöglicht der Temperatursensor in Kombination mit der gemessenen Schallgeschwindigkeit die direkteMessung des Methananteils überdie Berechnung der molaren Mas-se. Mittels des neuen Drucksensorsbietet der »Optisonic 7300 Biogas«zusätzlich auch die Berechnung desGasdurchflussvolumens bei Stan-dardbedingungen. Das Produktsteht in den Nennweiten DN50,80, 100, 150, 200 zur Verfügung.

www.krohne.at

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#Daten_nutzen

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AUSTROMATISIERUNG

Im Rahmen seiner IIoT-Strategieentwickelt Endress+Hauser

neue digitale Dienstleistungen und Anwendungen, die sich

nahtlos in die bestehende Anlagen-technik einfügen und dem Anwen-der sofort einen Zusatznutzen bie-

ten. Ziel ist es, die Daten sämtlicherSensoren eines Industriebetriebs

ohne Aufwand von überall zugäng-lich zu machen, und damit das

Potenzial der Industrie 4.0 Schrittfür Schritt zu nutzen.

Wie sich IIoT-Potenziale ohne Umrüstungbestehender Prozessanlagen erschließen lassen

W ährend die digitale Vernetzungfür Millionen Menschen im pri-vaten Bereich längst selbstver-

ständlich ist, bedeutet sie für große Teile derIndustrie noch Zukunftsmusik. Wer mehr überein bestimmtes Feldgerät in seiner Anlagewissen will, muss sich oft selbst vor Ort einBild machen und nachschauen. Geht es nachEndress+Hauser, soll der digitale Komfort baldauch in der Prozessindustrie Einzug halten. Einen revolutionären Umsturz haben die IIoT-Experten des Messtechnikspezialisten aller-dings nicht im Sinn, vielmehr ein evolutionäresVorgehen Schritt für Schritt. Die erste, bereitsrealisierte Anwendung nennt sich »Endress+Hauser Analytics« und ermöglicht eine digita-

le Bestandsaufnahme der installierten Basis.Nach einem ersten erfolgreichen Feldtest beieinem Stahlhersteller steht sie nun Kundenaller Anwendungsbereiche zur Verfügung.

Überall und jederzeit alle Feldgeräte im Blick

Mit »Endress+Hauser Analytics« lassen sichsämtliche Feldgeräte einer Anlage – auch sol-che von Fremdherstellern – einfach katalogi-sieren und analysieren. Ein im Netzwerk in-stallierter Schnittstellenbaustein – in diesemFall ein sogenanntes Edge Device – erkenntdie verschiedenen Gerätetypen selbständigund legt digitale Zwillinge in einem cloud-

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basierten Hub an. Alternativ lassen sich die Typenschilder der Geräte mit der Scanner-Appvon Endress+Hauser erfassen, und die Informa-tionen automatisch in den Hub hochladen. Dortwerden sie mit der Gerätedatenbank von En-dress+Hauser abgeglichen und ergänzt. DerZeitaufwand für eine Bestandsaufnahme redu-ziert sich mit der »Analytics«-Lösung auf einenBruchteil der bisher für die manuelle Erfassungbenötigten Zeit. Über die übersichtliche, vonmobilen Endgeräten ebenso wie vom Büro-PCaufrufbare, Oberfläche der Anwendung kön-nen Kunden Gerätedaten und -dokumente wieKalibrierzertifikate oder Reparaturberichte ein-sehen. Darüber hinaus erhalten sie Informatio-nen zur Kritikalität von Messstellen, zu Mög-lichkeiten der Standardisierung oder – falls einGerät ersetzt werden muss – zu Nachfolgepro-dukten. Wie bei Apps aus dem privaten Umfeldüblich, ist das Basis-Paket kostenlos, erst dar-über hinaus fallen Nutzungsgebühren an.

Das Ökosystem für die digitale Welt

Damit sind die zentralen Elemente des IIoT-Öko-systems von Endress+Hauser auch schon ge-nannt: der cloudbasierte Hub, Schnittstellen-bausteine für die Konnektivität sowie die Gerä-tedatenbank. Mit Hilfe dieser Elemente wirddas Potenzial der intelligenten Messgeräte aus-geschöpft und die Grundlage für Algorithmengeschaffen, welche die vorhandenen Geräte-und Prozessdaten verknüpfen und so – in Formdigitaler Applikationen – einen Mehrwert fürdie Anwender generieren. Die Bestandsaufnah-me funktioniert entweder per App oder vollau-tomatisch: Die Scanner-App von Endress+Hausererkennt das Typenschild und generiert darausGerätedaten direkt im Hub. Noch einfachergeht es mit dem Edge Device, einem Schnittstel-lenbaustein, der direkt in das Prozessnetzwerk

integriert wird und die Informationen herstel-lerunabhängig vollautomatisch ausliest. Ist die Bestandsaufnahme erfolgt, bietet der»Endress+Hauser Hub« Zugriff auf alle relevan-ten Daten der eingesetzten Messgeräte – direktvom Schreibtisch aus. Mit der Anwendung »Asset Health« lässt sich der Zustand der Geräteüberwachen, und die Instandhaltung wird umein Vielfaches einfacher. Bei einem Gerätefehlererhält der Instandhalter sofort einen Diagnose-code mit klaren Anweisungen zur Fehlerbehe-bung auf sein Smartphone, Tablet oder den PC.Endloses Suchen in der Hersteller-Dokumentati-on erübrigt sich, und der Fehler lässt sich ra-scher beheben. Auch von mobilen Endgerätenkönnen Anwender jederzeit und überall auf dieDaten im Hub zugreifen und tätig werden. DieAnwendung »Analytics« erkennt kritische Mess-stellen, meldet veraltete Geräte und gibt Emp-fehlungen zur Optimierung der Messtechnik.

Am komfortabelsten und schnellsten funktio-niert die Übersicht über ein Dashboard, das dasvirtuelle Tor zum »Endress+Hauser Hub« bildet.Hier können alle gerätebezogenen Daten undDokumente sicher verwahrt werden. Der »Hub«ist als offene Plattform konzipiert, sodass auchdie Daten von Fremdgeräten eingebunden undaufbereitet werden können. Um einen sicherenund vertrauensvollen Rahmen zu gewährlei-sten, wurde die Endress+Hauser-IIoT-Plattformvon der unabhängigen Organisation Eurocloudzertifiziert – mit vier Sternen für besondersschützenswerte Daten. Die Daten liegen in europäischen Rechenzentren.

Messtechnik bleibt unverändert

An der Messtechnik selbst sind keine Anpassun-gen nötig. Genutzt wird einfach die vorhande-ne Gerätekommunikation über HART, Wireless- »

Mit der App »Asset Health«lässt sich der Zustand derGeräte überwachen und

die Instandhaltung umein Vielfaches verein-fachen. So liefert das

Tool beispielsweisedie Anleitung zur

Fehlerbehebungdirekt auf das

mobile Gerät.

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AUSTROMATISIERUNG

HART, Profibus oder GSM – und künftig auch über weitere Schnittstellen.Die Cloud-Daten liegen sicher verschlüsselt in zertifizierten Rechenzen-tren. Weitere Applikationen auf Basis des IIoT-Ökosystems von Endress+Hauser sollen schon bald marktreif sein. Eine Anwendung fürdas »Asset Health«-Monitoring wird den Zustand der installierten Basisüberwachen und soll später einmal vorausschauende Wartung ermögli-chen. In dieselbe Richtung geht die Appklikation »Smart Metrology«: Mitdieser sich noch in der Konzeptphase befindlichen App lassen sich künf-tig die Kalibrierintervalle von pH-Sensoren optimieren. Eine weitere Anwendung rund um das Thema Wasserqualität wird ein einfaches und

kostengünstiges Fern-Monitoring von Wasserständen ermöglichen. Siesoll als Komplettsystem mit GSM-Gateway und Smartphone-App im Online-Vertrieb von Endress+Hauser verfügbar sein – wahlweise auch mit»Memosens«-Sensor und »Liquiline«-Messumformer. Damit testet Endress+Hauser neben der Akzeptanz der digitalen Dienstleistung auchden in der Prozessindustrie noch wenig verbreiteten Direktvertrieb. DasIIoT-Ökosystem eröffnet dem Messtechnik-Hersteller die Möglichkeit, mitseinen Kunden in eine neuartige Beziehung zu treten, die über den Ver-kauf von Produkten hinausgeht. Ziel ist es, neue Wege aufzuzeigen, wieAnwender ihre Prozesse effizienter gestalten können. (r.PA./TR)

Was bringt die Digitalisierungim Prozess-Alltag?

Austromatisierung: Wie wirkt sich die voranschreitendeDigitalisierung auf das Endress+Hauser-Portfolio konkretaus, und was ändert sich für den Anwender?

Elisabeth Wiederseder: Ein Beispiel für die Verände-rung ist, dass viele unserer neuesten Geräte mit unserer»Heartbeat Technology« ausgestattet sind. Diese Tech-nologie besteht aus drei Säulen, wobei eine davon das»Heartbeat Monitoring« ist. Die Funktion lässt sich ambesten am Beispiel eines Läufers, der eine Pulsuhr ver-wendet, erklären: Die Uhr misst während des Laufs per-manent den Puls des Sportlers und liefert ihm die Datenfür ein effizientes Training. Genauso funktioniert das»Heartbeat Monitoring«. Das Gerät liefert während desBetriebes permanent Daten, die für eine vorausschau-ende Wartung genutzt werden können.

Austromatisierung: Das heißt, der Entwicklungstrend gehtin Richtung mehr IIoT-Funktionalitäten?

Wiederseder: Ja, eindeutig. Einerseits entwickeln sichdie Geräte selbst weiter, es steigt beispielsweise der An-teil der Geräte, die sich kabellos bedienen lassen. Unse-re Durchflussgeräte »Proline 300/500« sind über Web-server und mittlerweile viele Füllstandradargeräte sindvia Bluetooth bedienbar. Andererseits bieten wir immermehr IIoT-Anwendungen an. Die Entwicklung gehtstark in Richtung vorausschauende Wartung. Unsere Vision ist es, dass die Messgeräte in Zukunft ihren War-tungsbedarf selbständig ankündigen, etwa im Sinnevon: »Hallo, ich bin’s, dein »Promass«. Ich brauche infünf Tagen eine Wartung.«

Austromatisierung: Lassen sich auch ältere Geräte ins IIoT-Umfeld einbinden?

Wiederseder: Über 90% der Endress+Hauser-Produktesind bereits in der Lage, digital über Bussysteme zukommunizieren. Diese Instrumente erzeugen ständigDaten und wertvolle Informationen, die sich ins IIoTtransferieren lassen. Hier liegt ein unglaublich großesPotenzial – zur Zeit werden nicht einmal 5% dieser Daten genutzt! Ich gehe aber davon aus, dass sich die-ser Prozentsatz in Zukunft drastisch erhöhen wird, daunsere IIoT-Lösungen einen großen Mehrwert für denAnlagenbetrieb bieten.

Austromatisierung: Danke für das Gespräch. INFOLINK: www.at.endress.com

Bei Elisabeth Wiederseder, Marketing Manager für E-Business, IIoT und Service bei Endress+Hauser Österreich

Mit »Endress+Hauser Analytics« lassensich sämtliche Feldgeräte einer Anlage – auch solche von Fremdherstellern – einfach katalogisieren und analysieren.

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I ANTRIEBSTECHNIK

Gewachsenes Motion-SystemDie Embedded-Steuerung »XM42« rundet das Motion Control-System »MLC« von Bosch Rexroth nach oben ab und hat bis zu 192 synchronisierte Achsen im Griff.

Bei einfachen Anwendungen und einer darauf abgestimmten Hardware beschleunigtdas Wizard-unterstützte »Generic Application Template« (»GAT«) die Inbetriebnahme.Anwender erstellen damit innerhalb weniger Minuten synchronisierte Achsbewegun-gen, die »GAT« automatisch in SPS-Code umwandelt. Bei komplexeren Anwendungenvereinfachen zahlreiche vordefinierte Funktio-nen wie Wickel- und Registerreglungen, Band-synchronisierung sowie verschiedene Robotik-Kinematiken das schnelle Engineering. Anwen-der entscheiden rein über das entsprechendeSoftwarepaket, ob sie bis zu 64, 128 oder 192Achsen synchronisieren. Die neue »XM42« ba-siert auf aktueller Dual-Core-Prozessor-Techno-logie von Intel und bietet damit ein gehörigesMaß an Leistung. Das reduziert die Komplexität in neuen wie auch bestehenden Kon-zepten, weil Maschinenhersteller bislang auf mehrere Steuerungen verteilte Aufgabenzentral an einem Punkt bündeln können. Neben einem geringeren Verdrahtungsauf-wand verschlankt die Reduzierung auf eine Steuerung auch die Maschinensoftware unddie Inbetriebnahme.

www.boschrexroth.at

Getriebemotoren-Programm ausgebautDas »WG20«-Getriebemotoren-programm von WEG beinhaltetjetzt auch Stirnrad-, Flach- und Kegelstirnradgetriebe mit Nennmomenten bis 18.000 Nm.

Die neuen Getriebe komplettieren in je-weils drei Baugrößen die vor zwei Jahren

eingeführte »WG20«-Getriebefamilie. Die Getriebe lassen sich mit WEG-Anbaumotorenim Leistungsbereich von 0,12 bis 75 kW und bis Energieeffizienzklasse IE4 zu Getriebe-motoren mit hoher Leistungsdichte kombinieren. Sie verfügen über marktübliche An-schlussmaße, sodass weltweit eine einfache Austauschbarkeit ohne anwenderseitige Ma-schinenmodifikationen gegeben ist. Der mit internationalen Zertifizierungen versehenemodulare Getriebeanbaumotor von WEG erleichtert zusätzlich die globale Austausch-barkeit, da er dank motorinterner Spannungsumschaltung nahezu alle Weltspannungenabdeckt und beispielsweise mit Frequenzumrichter auch bei 100 bzw. 120 Hz betriebenwerden kann. Die robusten Blockgehäuse aus Grauguss sind besonders verwindungs-steif. Sie sind präzise gefertigt, da die Bearbeitung im Produktionsprozess in einer einzi-gen Aufspannung erfolgt. Ihre glatte Oberfläche ermöglicht eine einfache Reinigung,weshalb sich die Getriebemotoren auch für Anwendungen mit hohem Reinigungsbedarfeignen. Dank des intelligenten Ritzelbaukastens sind sie in einem großen Unterset-zungsbereich zwei- bzw. dreistufig ausgeführt, was für geringe Verluste sorgt.

www.weg.net

Cloud-Anbindung für

Motoren zum Nachrüsten

Mit dem neuen Konnektivitätsmodul»Simotics Connect 400« kündigt Siemens eine Lösung an, mit der direktam Netz betriebene Niederspannungs-motoren der Baugrößen »AH100« bis»AH450« ohne weitere bauliche Verän-derung Betriebsdaten zu der cloudba-sierten »Sidrive IQ Fleet«-App sendenkönnen. Die regelmäßige Datenanalyseermöglicht Anlagenbetreibern, sichschnell einen Überblick über die Be-triebszustände ihrer Antriebssysteme zuverschaffen.www.siemens.de/sidrive-iq

Kommunikations freudiges

Servo-Komplettsystem

Festo bietet seinen neuen Servoantriebs-regler »CMMT-AS« samt Servomotor»EMMT-AS« nun als komplettes Antriebs-system bis 2,5 kW an. Durch sein »Ein-Regler-Konzept« für ethernetbasierteBussysteme ermöglicht die Kombilösungdie direkte Feldbusintegration zu allennamhaften Steuerungsherstellern– inklusive steuerungsspezifischerFunktionsbausteine.

www.festo.at

Lebensdauer von Antriebs-

Leitungen online berechnen

Igus hat seinen »Readycable«-Produkt-finder jüngst um einen Lebensdauer-rechner erweitert. Damit können kon-fektionierte Antriebsleitungen für denEinsatz in der Energiekette nun nichtnur einfach ausgewählt und bestelltsondern zusätzlich auch ihre voraus-sichtliche Haltbarkeit eruiert werden. www.igus.at

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AUSTROMATISIERUNG

Saubere Naht

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L öten bietet gegenüber dem Schweißen ei-nige Vorteile für die Serienfertigung imAutomobilbau. Denn beim Schweißen wer-

den die Bleche selbst entlang der Schweißnahtauf Schmelztemperatur gebracht und direkt mit-einander verbunden. Das erfordert einerseits eine hohe Präzision beim Ausrichten. Andererseitserreicht man trotzdem keine Sichtnahtqualität,denn die Naht wird rau und durch Zinkausgas-ungen porig. Beim Löten hingegen bringt maneine Naht aus einem anderen Material als Zu-satzwerkstoff zwischen die Bleche ein. DiesesKupfer-Silizium-Lot verflüssigt sich beim Lötenund wird danach wieder fest. Dabei verbindet esdie Teile nicht nur, sondern füllt auch die Fuge

dazwischen aus. Das Löten erfordert weniger Auf-wand beim Einspannen der Werkstücke und er-laubt dennoch größere Maßtoleranzen. Zudemsind spaltfreie Verbindungen in Sichtqualität mög-lich. Die gelöteten Bauteile lassen sich deshalb an-schließend ohne Nachbearbeitung lackieren.

Zink als Rostschutz

Um den Korrosionsschutz zu erhöhen, setzen Au-tomobilhersteller für die Karosserien häufig ver-zinktes Stahlblech ein. Wurde die metallischeSchutzschicht früher in der Regel galvanisch auf-getragen, so entscheidet man sich heute immeröfter für die feuerverzinkte Variante, weil diese

einen besseren Korrosionsschutz bietet. Als diesefeuerverzinkten Bleche in die Produktionstechnikeingeführt wurden, tauchte allerdings beim Lö-ten ein unerwartetes Problem auf: Das Lot ver-hielt sich nicht mehr wie gewohnt. „Auf den Flä-chen neben der Naht gab es vermehrt Spritzervon flüssigem Lot“, erklärt Dr. Axel Luft, Ver-triebsleiter Automotive bei Laserline. „Vor allemtraten Mikrospritzer auf, die anfangs kaum zu se-hen sind, aber nach dem Lackieren deutlich in Er-scheinung treten. Auch die Qualität der Nahtselbst ließ nach. Sie wurde rauer und bildete häu-fig sogenannte Wavelets, also Stellen, an denendas Lot die vorgesehene Nahtgrenze überschritt.“Als Ursache für diese Schwierigkeiten wurde die

Wie ein bürstenloser DC-Servomotor dieGenauigkeit beim Löten erhöht

Das Löten mittels Laser erfreut sich in der Automobilindustrie zunehmender Beliebtheit. Üblicherweise haben die eingesetztenLasergeräte einen einzelnen Brennpunkt (»Spot«). Bei schwierig zu bearbeitenden Materialien wie beispielsweise feuerverzink-ten Blechen stößt diese Technik jedoch an ihre Grenzen. Abhilfe schafft ein Lötverfahren des deutschen Laserherstellers Laserline.Es setzt auf eine Mehrfachspot-Optik, die auch bei schwierigen Anwendungen saubere Fügeverbindungen garantiert. ZentralesElement im Optikmodul ist ein bürstenloser DC-Servomotor von Faulhaber, der eine hohe Positioniergenauigkeit ermöglicht unddabei nur wenig Platz beansprucht. Von Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen und Ellen-Christine Reiff, M.A.

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AUSTROMATISIERUNG

Zinkschicht auf dem Stahlblech identifiziert. Durchdas Feuerverzinken war sie insgesamt dicker gewor-den, bei gleichzeitig größeren Schwankungen in ih-rer Stärke. Außerdem zeigte sie ein anderes Reflexi-onsverhalten, was sich beim Lötvorgang ebenfallsnegativ auswirkte. Ein Ingenieur in der Technologie-planung und -entwicklung bei Volkswagen in Wolfs-burg, der für diesen Lötprozess zuständig ist, hatteeine Idee, wie dieses Problem möglicherweise zu lösen sei: Das Zink sollte vor dem eigentlichen Lötenvon den Nahtkanten entfernt werden. Dazu müssteallerdings der kreisförmige Laser-Spot rechteckigwerden und zudem mit einer Aussparung für die Zu-führung des Lots versehen sein. So sollten die vor-deren Ecken des Spots das Entfernen des Zinks über-nehmen, während der größere Teil des Rechtecksdas eigentliche Löten erledigt.

Nebenspots als Lösung

Diese Idee ließ sich zwar technisch nicht realisieren,brachte die Prozessentwickler bei Laserline aber auf

die richtige Spur. Die Lösung war es schließlich, stattnur einen Spot mit einer komplexen und damit op-tisch sehr schwierigen Form zu bilden, dem Haupt-spot zwei kleinere Nebenspots hinzuzufügen. Diesesind beim Löten immer vor dem einige Quadratmil-limeter großen Hauptspot auf die Randfläche derNaht gerichtet. Die Energie der Nebenspots reichtaus, um die Zinkschicht in diesem Bereich zu ver-dampfen, den Stahl anzuschmelzen und eine leich-te Oxidation zu bewirken. Es entsteht eine Passiv-schicht, die ein Hochschwappen des vom nachfol-genden Hauptspot verflüssigten Lots verhindert.Dadurch treten keine Lot-Spritzer auf, die man vordem Lackieren entfernen müsste. Der quadratischeHauptspot hat noch einen weiteren Vorteil: Er ver-teilt die Wärme gleichmäßiger auf das Lot als einkreisförmiger Spot. Das trägt zu einem ruhigerenLötbad bei. „Wir konnten mit dieser Technikschließlich die Probleme, die mit den feuerverzink-ten Blechen entstanden waren, vollständig beseiti-gen“, freut sich Axel Luft. „Inzwischen ist sie bei

Das Triple-Spot-Verfahren zum Hartlöten feuer-verzinkter Bleche umgesetzt mit dem Multi-Spot-Modul von Laserline: Die Kombination eines homo-genen Rechteckspots mit zwei runden Vorspots erlaubt hohe Prozessgeschwindigkeiten bei gleich-zeitig hochwertigen Bearbeitungsergebnissen.

Der bürstenlose DC-Servomotor »1226 B«von Faulhaber baut kompakt und sorgt für hohe Positioniergenauigkeit.

Das Optikmodulvon Laserline lässtmit 12 x 12 x 5 cmGröße der An-triebstechnik nurwenig Platz.

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Volkswagen Teil der Serienproduktion. Wir er-reichen mit ihr eine Lötgeschwindigkeit vonbis zu 4,5 m/min.“

Wenig Platz für den Antrieb

Für die punktgenaue Ausrichtung der Spots istein Optikmodul zuständig. Darin sind mehrereoptische Elemente untergebracht, die den La-serstrahl gezielt verändern. Eine Kollimations-linse wandelt die zuvor divergent aus einemLichtleitkabel austretenden Laserstrahlen inein paralleles Strahlenbündel. Ein sogenanntesHomogenisierungsarray erzeugt den quadrati-

schen Hauptspot, weitere optische Elementeteilen den Strahl auf und erzeugen zusätzlicheSpots. Im Fall der Lötanwendung sind das zweivorauslaufende, den Hauptspot flankierendeVorspots. Um am Ende des Prozesses die ge-wünschte Nahtqualität zu erhalten, muss dieLeistungsaufteilung zwischen Haupt- und Vor-spots sowie zwischen den beiden Vorspots ex-akt eingestellt werden. Wie sich die Laserleis -tung auf diese Spots verteilt, hängt von der Po-sition der optischen Elemente ab. Indem mandiese auf der X- und der Y-Achse verschiebt,

kann man die gewünschte Aufteilung der Laserleistung für eine spezifische Aufgabe er-reichen. So lässt sich beispielsweise zum Tief-schweißen von Aluminium ein kleiner intensi-ver Spot innerhalb des schwächeren großenSpots platzieren. Beim Verschweißen unter-schiedlich dicker Bleche kann man die zweiSpots im laufenden Betrieb an das jeweiligeMaterial anpassen. Die Kantenlänge des qua-dratischen Optikmoduls beträgt 12 cm bei ei-ner Tiefe von 5 cm. Auf diesem engen Raumsind die optischen Elemente und die Mechanikuntergebracht. Für Antriebe bleibt da kaumPlatz. Eine wesentliche Anforderung an die zu

verbauenden Antriebe war deshalb Kompakt-heit. Die Entscheidung fiel auf bürstenlose DC-Servomotoren der Serie »1226 B« von Faulha-ber mit 12 mm Durchmesser, 2,6 mNm Dreh-moment, direkt an die Motorwelle angekleb-ter Spindel und ohne Wellenkupplung. „Damithaben wir einen sehr kompakten Antrieb, dertrotzdem zuverlässig die benötigte Kraft undGeschwindigkeit liefert“, begründet Dr. Mar-kus Baumann, leitender Entwicklungsinge-nieur bei Laserline. „Sehr wichtig war uns auchdie einfache Integration der Motorsteuerungin die Anlage.“ Der Motion Controller vonFaulhaber wurde außerhalb des Moduls unter-gebracht und kommuniziert über eine serielleRS232-Schnittstelle. Auf Wunsch kann die Mo-tor-Controller-Kombination auch über einCAN-Bussystem angesteuert werden. DerRS232-Controller wird dann einfach durch eineVersion mit CANopen-Schnittstelle ersetzt.

Positionserkennung mittels Hall-Sensor

Die Laseroptik ist beim Löten und Schweißenan einem beweglichen Roboterarm montiert.Dabei muss sie hohe dynamische Belastungenaushalten, die auch auf die Motoren wirkenund ungewollte Änderungen der Position ver-ursachen können. „Der Faulhaber-Motor hatdamit kein Problem, denn er erkennt die gere-gelte Position mit seinem integrierten Hall-Sensor und regelt bei Bedarf nach, spätestenswenn der Laser an der Naht ansetzt“, betontAxel Luft. „Das gibt uns die Sicherheit, dass je-de Fehlposition ausgeschlossen wird. Dank derhohen Qualität der Antriebe können wir unsauf dauerhaft reproduzierbare Ergebnisse ver-lassen.“ Für die beiden Unternehmen war dasProjekt nicht die erste Zusammenarbeit. Be-reits vor acht Jahren setzte der deutsche Laser-hersteller für eine neue Zoom-Optik auf Mo-tortechnik von Faulhaber. Damals war es üblich, für diese Geräteart Schrittmotoren ein-zusetzen, die allerdings mit der Massenbe-schleunigung im Roboterarm Probleme hat-ten: „Die dynamische Belastung kann bewir-ken, dass ein Schrittmotor einzelne Schritteauslässt“, erklärt Markus Baumann. „Um daszu verhindern, kann man zur Positionserfas-sung zusätzlich einen Encoder einsetzen undnachregeln. Das ist nicht nur aufwendig, son-dern in dieser Kombination auch teuer. Ich habe bei der Entwicklung der Zoom-Optik beiFaulhaber angefragt und prompt den optima-len Antrieb bekommen. Mit ihm haben wir eine sehr günstige Lösung geschaffen, die sichseitdem bestens bewährt hat.“ Auch das neueMulti-Spot-Modul verrichtet seine Arbeit in derSerienproduktion einwandfrei und hat auchbereits Anerkennung gefunden: 2018 wurdedas Entwicklerteam von der internationalen Jury des »Innovation Award Laser Technology«mit dem ersten Preis ausgezeichnet. (RL)

Zu den Autoren: Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegenleitet das Marketing bei Faulhaber in Deutsch-land. Ellen-Christine Reiff, M.A. ist Mitar-beiterin im Redaktionsbüro Stutensee.

INFOLINKs: www.faulhaber.com

www.laserline.com

AUSTROMATISIERUNG

PPraxisreport I ANTRIEBSTECHNIK

Der bürstenlose DC-Servomotor der Serie»1226 B« von Faulhaber mit 12 mm Durch-messer und 2,6 mNm Drehmoment hat einedirekt an die Motorwelle angeklebte Spin-del und kommt ohne Wellenkupplung aus.

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N achdem Mitsubishi Electric im Frequenz -umrichter-Segment schon ein breitesSpektrum an Leistungsklassen abdeckt,

verstärkt das Unternehmen nun auch sein Ange-bot im Bereich Large Capacity Inverter (LCI) ab 75 kW, insbesondere mit der »800er«-Serie fürNiederspannung. Während das Flaggschiff »FR-A800« mit vier Lastkennlinien generell fürden Schwerlastbetrieb ausgelegt ist, eignet sich»FR-F800« speziell für Lüfter- und Pumpenan-wendungen. Brandneu innerhalb der »800er«-Serie ist die Typenreihe für Industrie-Netzspan-nung dreiphasig 690 V (neben 400 u. 200 V). Beihöherer Spannung können die Geräte mit gerin-geren Strömen arbeiten, wodurch sich die Kabel-querschnitte verkleinern. Alle großen Frequen-zumrichter von Mitsubishi Electric (75 bis 630 kW)sind in Kompaktbauweise ausgeführt, das heißt,anschlussfertig für den einfachen Schaltschrank-einbau und mit einheitlicher Inbetriebnahme.

Flüssiggekühlte und branchenspezifische Umrichter

Die Umrichterbaureihe der Serie »FR-A800-LC«mit Flüssigkühlung ist derzeit in Baugrößen von110 bis 355 kW erhältlich. Diese Serie eignet sichspeziell für den Einsatz in Umgebungen, in de-nen die herkömmliche Luftkühlung aufgrundhoher Umgebungstemperaturen oder Schmutz-belastung nicht ausreicht, wie etwa im Tunnel-und Bergbau oder in der Schwerindustrie. Beider »FR-A800 Plus«-Baureihe handelt es sich umHochleistungsgeräte, die durch eine Firmwaremit vorkonfigurierten Funktionen für spezielleAnwendungsbereiche ausgerüstet werden. Derzeit sind Varianten für Krananwendungen(»FR-A800 for Cranes«) und Wickelanwendun-gen (»FR-A800 for Roll-to-Roll«) erhältlich. Er-stere punktet durch kranspezifische Funktionali-täten wie Unterdrückung von Lastschwingun-

gen (»Anti-Sway Control«) und Erkennung vonDurchrutschen am Motor (»Falling Detection«).Der Umrichter erfasst die Situation und steuertgegen. Weiters stellt das Gerät zusätzlichesDrehmoment beim Anheben schwerer Lastenzur Verfügung bzw. beschleunigt es die Bewe-gung leichter Lasten, um den Kranbetrieb durchkürzere Taktzeiten wirtschaftlicher zu machen.Dank SPS-Funktionalität lassen sich zudem ohneexterne Steuerung Applikationen wie eine Posi-tionsversatzkontrolle bei Brückenkranen pro-grammieren, die ein Verschränken oder Ver-spannen durch unterschiedliche Radgeschwin-digkeiten verhindern. Die Wickel-Variante ist imFunktionsumfang auf alle Arten von Wickelapp-likationen mit variierenden Umfangsgeschwin-digkeiten an den Spulen/Rollen zugeschnitten.Die Spannungsüberwachung (»Tension Control«)gleicht mechanische Verluste infolge von Rei-bung an Tänzer- und Wickelwalzen aus, verbes-sert durch Reduzierung des Zugs bei zunehmen-dem Durchmesser (Taper-Funktion) das Wickel-ergebnis und dämpft ein übermäßiges Schwin-gen der Stütz- oder Tänzerwalzen in der Zug-regelung beispielsweise an Papier- oder Draht-ziehmaschinen. Sämtliche branchenspezifischeFunktionen können per Software-Update auf ein »FR-A800«-Standardgerät aufgespieltwerden. (r.PA./TR)

ErweitertesEinsatzspektrum

Mitsubishi Electric (ÖV: Geva) rundet sein

Frequenzumrichter-Portfolioab und liefert Geräte für zu-sätzliche Spannungsbereiche

bis 690 V. Darüber hinauspunktet der Antriebsspezialist

mit Kompaktgeräten bis630 kW, einer flüssiggekühl-

ten Baureihe für raue Einsatz-bedingungen und kurzfristigverfügbaren Sondergerätenfür Krananwendungen und

Wickelapplikationen.

Ausgebautes Frequenz-umrichter-Portfolio deckt noch mehr Anwendungen ab

AUSTROMATISIERUNG

INFOLINK: www.geva.at

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AUSTROMATISIERUNG

Zuverlässig bremsen

unter allen Umständen

Einfach integrierbares sensorloses Bremsen-Monitoring

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Das intelligente Modul »ROBA-brake-checker« von Mayr Antriebstechnik überwacht Sicherheitsbremsen sensorlos.

Mayr Antriebstechnik erweitertdas Leistungsspektrum seiner

Kupplungen und Bremsen undpräsentiert auf der kommenden

»Hannover Messe 2019« neueAusführungen des intelligentenModuls »ROBA-brake-checker«,das Sicherheitsbremsen sensor-los überwachen und versorgen

kann. Mit diesen Ausführungeneröffnen sich nun neue

Möglichkeiten für das Bremsen-monitoring – insbesondere für

Anwendungen in den BereichenRobotik und Automation.

Außerdem hat der deutscheHersteller aus dem Allgäu das

Leistungsspektrum seiner Kupplungen deutlich erweitert.

Der Spezialist für Sicherheitsbremsen, Sicher-heitskupplungen und Wellenkupplungenbietet mit der »ROBA-servostop«-Baureihe

kleine, leistungsstarke Sicherheitsbremsen. Sie sindmit ihrer schlanken Bauform und dem geringen Ge-wicht auf die Anforderungen der Robotik zuge-schnitten. Daneben hat der Hersteller mit der »ROBA-linearstop« in elektromagnetischer Ausführung einefluidfreie Linearbremse im Programm, die dafürkonzipiert ist, schwerkraftbelastete Vertikalachsenabzusichern. Sie kommt bei Anwendungen zum Ein-satz, bei denen keine Kompressoren bzw. Aggre-gate für Druckluft oder Ölhydraulik zur Verfügungstehen oder unerwünscht sind – wie zum Beispiel inder Lebensmittel- oder Pharmaindustrie, wo hoheHygienestandards gefordert werden. Für all dieseBereiche eröffnen sich mit dem intelligenten Modul»ROBA-brake-checker« neue Möglichkeiten für dasBremsen-Monitoring. Denn mit einer aktualisiertenAusführung des Moduls können jetzt dank noch feinerer Auswertung auch kleine Bremsengrößenab einem Bremsmoment von 0,7 Nm versorgt undüberwacht werden. Die »ROBA-linearstop« ist damit

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Platz für Notizen...

...oder Ihre Werbebotschaft! Die Aufmerksamkeit ist Ihnen sicher.

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INFOLINK: www.mayr.com

heute nicht nur die – laut Hersteller – einzigeelektromagnetische Stangenbremse am Markt,sondern jetzt auch in den kleinen Baugrößenüberwachbar.

Sensorloses Bremsen-Monitoring

»ROBA-brake-checker« arbeitet ohne Sensoren.Stattdessen erkennt es durch Analyse von Stromund Spannung die Bewegung der Ankerscheibeund weiß zu jedem Zeitpunkt, in welchem Zu-stand sich die Bremse befindet. Es überwachtneben Schaltzustand, Temperatur und Ver-schleiß auch die Zugweg- oder Zugkraftreserve,also ob der Magnet noch in der Lage ist, die An-kerscheibe anzuziehen. Das Modul lässt sich ein-fach und schnell in Maschinen und Anlagen in-tegrieren, und auch bestehende Installationenkönnen problemlos nachgerüstet werden. Dassbeim Monitoring mit dem »ROBA-brake-checker« die Bremsen in Standardausführungzum Einsatz kommen, bietet nicht nur Vorteilein Hinblick auf Kosten und Lieferzeit, sondernkommt zum Beispiel auch beim Korrosions-schutz zum Tragen. Denn die Bremsen könneneinfach, schnell und sicher überlackiert werden

– zum Beispiel wenn dieKorrosionsbelastung sehrstark ist, und gemäß derNorm DIN EN ISO 12944Schutzmaßnahmen erfor-derlich sind (C5), beispiels-weise bei Windkraftanlagenoder Anwendungen im mariti-men Bereich.

Komplettlösungen aus einer Hand

Neben Sicherheitsbremsen und den dazugehö-rigen Ansteuer- und Überwachungsmodulenentwickelt und fertigt Mayr Antriebstechnikseit Jahrzehnten Sicherheitskupplungen sowieWellenkupplungen und steht für zuverlässigeKomplettlösungen aus einer Hand. Erst kürzlichwurde das Leistungsspektrum der Sicherheits-kupplungen deutlich erweitert. Die neue Bau-reihe der »EAS-HT High-torque«-Elemente-kupplungen etwa bietet nicht nur verbesserteLeistungsdichte, sondern auch eine breitere Aus-wahl an möglichen Bohrungen. Neu im Portfolioist weiters die »EAS-compact«-Freischaltkupp-lung, die den stetig steigenden Anforderungen

Die neue Baureihe der»EAS-HT High-torque«-Elementekupplungenbietet eine verbesserteLeistungsdichte undsteht für eine breitereAuswahl an möglichenBohrungen.

an Drehzahl und Dynamik Rechnung trägt. Die»EAS-HSE«-Highspeed-Elementekupplungenfür Hochgeschwindigkeits-Anwendungen wur-den um zwei kleine Baugrößen erweitert. ImBereich der Wellenkupplungen hat Mayr An-triebstechnik unter anderem den Drehmoment-bereich der großen »ROBA-DS«-Lamellenpaket-kupplungen erweitert und bietet damit auchfür Bereiche größer 100.000 Nm zuverlässigeAnbindungen für Messflansche. Und auch beiden spielfreien, leistungsstarken Servokupplun-gen vergrößert das Unternehmen seinen Stand-ardbaukasten permanent. (r.PA./TR)

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AUSTROMATISIERUNG

Bluetooth bekommt

neue Peilungsfunktion

Die Bluetooth Special Interest Group ver-bessert mit der Version 5.1 der BluetoothCore-Spezifikation die Bluetooth-basiertenStandortdienste deutlich. Durch die neuePeilungsfunktion sind Bluetooth-Nähe-rungslösungen und -Positionierungs-systeme nun in der Lage, die Richtungdes Geräts mit einer Genauigkeit von nur wenigen Zentimetern festzustellen.www.bluetooth.com

VideoTIPP: Indu-Sol

erklärt Switch-Technologie

In einem auf der Unternehmens-Webseiteaufrufbaren Videoclip erklärt der Netz-werkspezialist die von ihm verwendete

Switch-Technologie in bewegten Bildernillustriert. In einer Analogie zu einem Logistikzentrum begleitet der Zuschauerunter anderem ein Datenpaket am Wegdurch den Switch und erfährt, warumund wie eine stabile und zuverlässigeKommunikation durch den Einsatz leistungsfähiger Switches sichergestelltwerden kann.www.indu-sol.com

Steuerungsunabhängige

Ethercat-Diagnose

Die Ethercat Technology Group (ETG)hat eine neue herstellerunabhängigeDiagnoseschnittstelle veröffentlicht, die es Drittanbietern ermöglicht, auf Diagnosedaten aus Ethercat-Netzwerkenzuzugreifen. Die softwarebasierteSchnittstelle kann in die Ethercat-Masterbeliebiger Hersteller Hardware-Anpassungen implementiert werden.www.ethercat.org

T Technik pur I IND. KOMMUNIKATION & IIoT

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CC-Link-IE-Field-zertifizierte Ethernet-Leitungen für die E-Kette

»Chainflex«-Leitungen Cat5e und Cat6 von Igus für die Energiefüh-rungskette sind seit Kurzem mit CC-Link-IE-Field-Zertifikat erhältlich.

Insbesondere in Asien ist die CC-Link-IE-Technologie weit verbreitet.Um die steigenden Anforderungenan die industrielle Ethernet-Kommu-nikation sicherzustellen, hat Igusseine Cat5e und Cat6 »Chainflex«-Ethernet-Leitungen umfassend ge-testet: Mit über 76 Mio. Hüben beieinem Biegeradius von 9,5x d konnten sie dabei im Labor ihre hohe Lebensdauer be-weisen. Mit den Bus-Serien »CFBUS.045«, »CFBUS.PUR.045« und »CFBUS.PVC.045«(Cat5e) sowie »CFBUS.049«, »CFBUS.PUR.049« und »CFBUS.PVC.049« (Cat6), stehtein umfassendes Angebot an geprüften Leitungen für den Einsatz in Energiekettenzur Verfügung. Alle Testdaten gehen auch in ein Online-Tool ein, das präzise die Le-bensdauer aller »Chainflex«-Leitungen berechnet. Sämtliche neuen Bus-Leitungenwurden von der CC-Link Partner Association (CLPA) nach umfangreichen elektri-schen Testreihen zertifiziert. Außerdem besitzen sie die erhöhte 600-V-UL-Zulassungfür den amerikanischen Markt.

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IO-Link fürs sichere I/O-SystemDas Mastermodul »PSS u2 ES 4IOL« des Remote-I/O-Systems»PSSuniversal 2« von Pilz wurdefür die IO-Link Kommunikation mit Sensoren und Aktoren entwickelt.

Das IO-Link-Mastermodul kann mittels entsprechender Kopfmodule in Profinet- undEthernet/IP-Netzwerke integriert werden. Der Anschluss von IO-Link-Devices wie Sen-soren oder Aktoren an das I/O-System »PSSuniversal 2« erfolgt über vier IO-Link-Portsdes Mastermoduls. Ein Modul überträgt dabei per Punkt-zu-Punkt-Kommunikationbis zu 128 Byte Prozessdaten. Die Prozess- und Gerätedaten der Devices stehen imMastermodul zentral zur Verfügung. Aufgrund der detaillierten Geräte- und Verka-belungsdiagnose vereinfacht die Datenschnittstelle IO-Link sämtliche Wartungsauf-gaben. Die Konfiguration des Mastermoduls erfolgt über die Software »PASconfig«von Pilz. Der Anwender kann die Konfigurationen der Geräte zentral im Mastermo-dul speichern: Wird ein Sensor getauscht, werden seine Daten einfach auf den neu-en Sensor übertragen und müssen nicht neu parametriert werden. Zudem kann dasIO-Link-Modul während des Betriebs getauscht werden, was Stillstandzeiten vermin-dert. Eine LED-Anzeige am Mastermodul visualisiert den IO-Link-Modus, Betriebssta-tus sowie Modulfehler. Die erweiterte Diagnose durch Kommunikation mit den IO-Link-Devices ermöglicht auch die Kabelbrucherkennung.

www.pilz.at

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Stahlarmiertes PatchkabelDank eines dünnen Querschnitts von 3,8 mm verfügen dieCat6A-Patchkabeln mit Edelstahl-Mantel von Gogatec übereine hohe Leistungsdichte.

Da der Durchmesser des neuen, besonders flexiblen Cat6A-Patchkabels imVergleich zu Standard-Cat6A-Patchkabeln um 45% geringer ist, ergebensich viele neue Möglichkeiten in der Schaltschrankplanung. Etwa in indus -triellen Umgebungen und Serverräumen, sowie überall dort wo die Kabelhäufigen Beanspruchungen unterliegen. So reduziert sich der Platzbedarfim Schaltschrank um bis zu 50%. Die Konstruktion des rostfreien Stahl-mantels (SUS304) mit glatter Oberfläche macht das Kabel sehr flexibelund erlaubt kleine Biegeradien. Zur Reduktion vom »Kabelsalat« tragenauch die unterschiedlichen Längen (15 cm, 25 cm, 50 cm, 1 m, 2 m) bei. Sovermeiden Anwender lange Kabel bei Switch-to-Switch-Verbindungenund erhalten den Vorteil einer verbesserten Luftzirkulation und Kühlungim Schrank. Das Kabel verfügt überzwei geschirmte RJ45-Stecker mitGoldauflage und einer Stecker-tülle mit schwarzem Rastnasen-schutz. Es erlaubt Übertragungenvon bis zu 10 GBit bei 500 MHz.

www.gogatec.at

Gesicherter Fernzugriff

Die webbasierte »Remote Access Platform« (RAP) von Sigmatek stellt vielfältige Möglichkeiten für Fernwartungsowie Datensammlung und -auswertung bereit.

Anwender können über eine zentrale Oberfläche sehr einfach eine si-chere VPN-Verbindung mit der gewünschten Maschine einrichten. DieMaschinen- bzw. Anlagenvisualisierung wird über VNC bedient. Soft-ware-Updates, Debugging und Wartung lassen sich so durchführen,

als ob man direkt vor Ort wäre.Die VPN-Datenkommunikationzur »RAP« erfolgt über »RemoteAccess Router« (RAR), alternativist eine softwarebasierte Umset-zung in der Maschinensteue-rung als »Embedded RemoteAccess« möglich. Die kompak-ten »RAR« für die Hutschienesind in verschiedene Variantenverfügbar: Ethernet, SIM 3G/4G,

Wi-Fi sowie Wi-Fi + 4G LTE. Für tiefe Einblicke in die Maschine, Alarm-einrichtung und Datenberichte gibt es auf der zentralen »RAP«-Cloud-Plattform die Funktionen »Cloud Logging« und »Cloud Notify«.

www.sigmatek-automation.at

// Siemens verlagert Energiemonitoring in die Cloud

Mit der neuen Version der Energie-monitoring-Software »Powerma-nager« können Energiedaten nundirekt in offene, cloudbasierte IoT-Betriebssysteme wie »Mindsphere«übertragen werden. Die Softwareist Teil des »Sentron«-Portfolios

von Siemens für das Energiemanagement in Industrieanlagen, stelltStatusinformationen sowie elektrische Kenngrößen in übersichtlichenDashboards dar und analysiert die Energieflüsse. Daraus lassen sichOptimierungsmaßnahmen zur Energieeffizienz und -verfügbarkeitableiten und Störungen in den Anlagen schnell lokalisieren. www.siemens.de/energiemonitoring

// Start-up launcht neue IoT-Plattform

Datacake heißt ein junges deutsches Unternehmen, das eine schlüs-selfertige IoT-Plattform speziell für die Bedürfnisse von KMUs anbie-tet. Die intuitiv zu bedienende Cloud-Lösung vernetzt Anlagen undMaschinen mittels Mobilfunk. Nutzer können Prozesse in Echtzeitkontrollieren, Regeln für die automatische Anlagensteuerung erstel-len und so ihre Prozesse optimieren. www.datacake.de

// Erweiterungsmodule für IoT-Steuerung

Für die »PLCnext Control«-Steuerung der»Axiocontrol«-Baureihe bringt Phoenix Con-tact neue, linksseitig des Geräts koppelbareSchnittstellenmodule auf den Markt. Das ersteverfügbare Modul bietet eine zusätzliche Ethernet-Schnittstelle mit einer weiterenMAC-Adresse. Künftig sollen weitere Modulefür Interbus und Profibus folgen – beide mitMasterfunktionalität zur Einbindung vorhan-dener Interbus- und Profibus-Teilnehmer.www.phoenixcontact.at

// Sigfox ist »Mindsphere-Goldpartner«

Der weltweit tätige IoT-Serviceprovider will durch den PartnerstatusKunden dabei helfen, schneller geschäftsrelevante Informationen ausihren auf »Mindsphere« basierenden digitalen Zwillingen aggregie-ren zu können, und diese Daten für neue Serviceangebote und Geschäftsmodelle zu nutzen. Dafür arbeitet Sigfox intensiv an der Op-timierung der jeweiligen API- und Device-Managementfunktionen sowie an Schulungs- und Supportangeboten für Applikationsent-wickler und den Vertrieb. www.sigfox.com

IIoTDinge im industriellen Internet

I INDUSTRIAL INTERNET OF THINGS

NACHRICHTEN

AUSTROMATISIERUNG

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74AUSTROMATISIERUNG

Um hochauflösende Videos zu streamen,sind Übertragungsraten von mindestens 2 Mbit/s und extrem stabile Internetverbin-

dungen erforderlich. Vor allem auf der »erstenMeile« ist das jedoch nicht immer gegeben. Des-halb bündelt das »S-Live«-System mehrere Inter-netleitungen und sendet die Bild- und Tonsignalevia Mobilfunk nach dem 3G/4G-Standard(UMTS/LTE), WLAN (IEEE-802.11) und Ethernet, wo-bei die Datenrate dynamisch angepasst wird. Dadie Audiokommunikation via VoIP-Client erfolgt,lassen sich parallel zur Video-Kollaboration auchTelefonkonferenzen durchführen, beispielsweiseüber verschlüsseltes Voice-over-IP. Das System be-steht aus einem robusten, industriegerechten Ta-blet, das zwei Mobilfunkkanäle (UMTS, LTE) und jeeinen Kanal für WLAN und Ethernet unterstützt.Zur Ausstattung gehören ferner ein Headset mitKopfhörern und Mikrofon sowie eine abnehmbare

Standard-USB-Kamera, in die eine LED-Leuchte undein Laserpointer integriert sind. Es können aberauch andere USB-fähige Kameratypen, wie etwaInfrarot- oder Nachtsichtgeräte, und unterschiedli-che Headsets verwendet werden. Dadurch lässt sichdas System für den Einsatz in unterschiedlichen Anwendungen konfigurieren.

Zuverlässige Datenübertragung

Die Livestreams werden über das von Eks Engelentwickelte »Collaborative Transport Protocol«(»COTP«) übertragen, das vier Verfahren mitei -nander kombiniert. Durch eine Kanalbündelung(Channel Bonding) können die Daten auf bis zuvier verschiedene Kanäle aufgesplittet, dann aneinen Server gesendet, und dort wieder zusam-mengesetzt werden. Mittels redundanter Kodie-rung der Signale lassen sich zudem Übertragungs-

fehler automatisch korrigieren (Forward ErrorCorrection). Ein sogenanntes Re-Transmission-Ma-nagement sorgt parallel zum laufenden Video-stream dafür, dass fehlende Daten erneut gesen-det werden, um sie wieder zu rekonstruieren.Schließlich gewährleistet die dynamische Daten-ratensteuerung (Dynamic Bite Rate Management)eine gleichbleibend hohe Qualität der Verbin-dung über alle Kanäle. Somit können hochauflö-sende Videobilder auch bei einer schwankendenBandbreite und Verfügbarkeit der Internetleitungsowohl via WLAN als auch – Provider-unabhängig– über Mobilfunknetze mit geringer Latenz (Ver-zögerung) in Echtzeit übertragen werden.

Abhörsichere Verbindungen

Die angesprochene Aufsplittung der Livestreamsauf mehrere Kanäle sorgt zugleich für bestmögli-

Industriegerechte

Video-KollaborationDatenstreaming-Lösung mit pfiffigem Transportprotokoll eröffnet

Maschinenbauern neue Möglichkeiten

T Technik pur I IND. KOMMUNIKATION & IIoT

Durch Video-Kollaboration können Experten ihr Wissen weltweit in Echtzeit zur Verfügung stellen, ohne dass sie selbst vor Ortsein müssen. Davon profitieren auch Maschinenbauer, denn mit ihr lassen sich nicht nur Wartungs- und Reparaturarbeiten effizienter gestalten, sondern auch zusätzliche Dienstleistungen, wie etwa Service-, Schulungs- oder Instandhaltungsverträge,anbieten. Mit dem portablen »S-Live«-System hat der deutsche Hersteller Eks Engel eine pfiffige, plattformunabhängige Lösung entwickelt, um Livestreams sowohl in hoher Qualität als auch abhörsicher via Internet zu übertragen. Von Holger Steudtner

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AUSTROMATISIERUNG

Seit heuer darf ein neuer Dienstwagen nur mehr max. 121 g CO2je Kilometer emittieren, damit der geringere Sachbezug von monatlich 1,5% der Anschaffungskosten bei uneingeschränkterprivater Nutzung des Dienstwagens zu versteuern ist, ansonstensteigt der Sachbezugswert auf monatlich 2% der Anschaffungs-kosten.Die Novelle des Führerscheingesetzes legt fest, dass das Befahrender Rettungsgasse auf Autobahnen und Schnellstraßen nun zumVormerkdelikt wird, wobei der Verstoß zusätzlich mit bis zu2.180 Euro Verwaltungsstrafe geahndet wird.Übrigens: Wer bei der theoretischen Führerscheinprüfung beimSchummeln erwischt wird darf erst nach neun Monaten »Sperr-frist« wieder antreten. Diese Änderung trägt den neuen techni-schen Möglichkeiten zum Schummeln Rechnung.Für Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb gelten nun auf Auto-bahnen oder Schnellstraßen Ausnahmen von den Geschwin-digkeitsbegrenzungen des »Immissionsschutzgesetzes Luft« –kurz IG-L. Neu bei E-Fahrzeugen ist auch, dass ab Juli 2019 neu genehmig-te Fahrzeuge mit Elektroantrieb mit einem akustischen Fahr-zeugwarnsystem bis 20 km/h Geschwindigkeit ausgerüstet seinmüssen, wobei es sogar verschiedene Geräusche fürs Beschleuni-gen und Bremsen geben muss. Für bereits bestehende E-Fahr-zeuge gibt es keine Nachrüstungsverpflichtung.Weiters soll das automatische Einparken mittels Einparkhilfe(bzw. Einparkassistent) und das freihändige Fahren auf Autobah-nen und Schnellstraßen mit dem sogenannten Autobahnpilot an-hand einer Novelle zur Verordnung zum automatisierten Fahrenerlaubt werden. Solange das System zum Einparken aktiviert ist,muss sich der Lenker aber in Sichtweite zum Fahrzeug befinden.Neu ist weiters, dass das Fahrassistenzsystem auf Autobahnen ak-tiviert werden darf, sobald der Lenker auf die Autobahn oderSchnellstraße aufgefahren ist und sich in den fließenden Verkehreingereiht hat. Das Lenkrad muss bei aktiviertem Fahrassistenz-system nicht länger mit mindestens einer Fahrerhand festgehal-ten werden – vorausgesetzt, dass System hat eine Notfallvorrich-tung zur Deaktivierung und der Fahrer kann im Notfall soforteingreifen. Rechtzeitig vor dem Spurwechsel und dem Erreichender Ausfahrt sind die Fahraufgaben wieder vom Lenker zu über-nehmen.Weiters wird ein ein Jahr andauernder Pilottest zum ThemaRechtsabbiegen bei Rot voraussichtlich ab 1. April 2019 in Linzund Wels gestartet. Apropos Test: Der Testbetrieb für Geschwin-digkeitsbegrenzung von 140 km/h auf bestimmten Autobahnab-schnitten soll auf weitere Strecken ausgeweitet werden – ver-mutlich sogar erstmals auf zweispurige Abschnitte.Last but not least, gibt’s auch für Radfahrer Neuerungen: am Ende eines Radfahr- oder Mehrzweckstreifens gilt nur mehr dasReißverschlusssystem – im Unterschied zur früheren Regelungmit Nachrang für den Radfahrer. Außerdem neu für Radfahrer:der Geradeausfahrende hat Vorrang, auch wenn er vom Rechts-abbieger gekreuzt wird.

Von Mag. Nevena M. Shotekova-ZöchlingRechtsanwältin – spezialisiert auf Unternehmensrecht,Vertragsrecht und Gesellschaftsrecht E-Mail: [email protected]

I WENN’S RECHT IST

Aktuelle Neuerungen im Straßenverkehr

KOLUMNE

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INFOLINK: www.eks-engel.de

che Abhörsicherheit. Denn die Hardware des Systems lässt sich beispiels-weise über zwei Mobilfunkverbindungen sowie ein kundeneigenes WLAN-Netz an das Internet anbinden und verwendet diese drei Kanäle dann, umdas Videosignal sozusagen zu zerhacken. Selbst wenn es gelänge, einen Ka-nal zu »knacken«, wäre außer ein Datenrauschen nichts zu empfangen.Über das Tablet kann das System vor Ort leicht bedient werden. Die Video-bilder werden an einen Server gestreamt und von dort über das Internet aneinen oder beliebig viele Mitarbeiter verteilt, auf deren PCs, Tablets oderSmartphones nur ein gängiger Internetbrowser erforderlich ist, also keineSoftware installiert werden muss. Denn das System stellt eine webbasierteSupporter-Plattform zur Verfügung, die einen integrierten Videoplayer hatund zudem ermöglicht, Videos für spätere Analysen auf einem Server zuspeichern. Darüber hinaus können zu einem Servicevorgang Notizen undpriorisierte Anweisungen hinterlegt werden, etwa für die Nachverfolgungund die vorausschauende Wartung. Der Login auf diese Web-Applikation istfür Gruppenmitglieder extrem einfach gehalten, weil sie dazu lediglich

Benutzername und Passwort eingeben müssen. Während die Audiosignalebidirektional übertragen werden, wird für die Video-Kollaboration bishernur der Vorwärtskanal genutzt. Deshalb ist es grundsätzlich möglich, das »S-Live«-System so zu erweitern, dass es sich mit interaktiven Anwendungenkombinieren lässt. Dadurch könnten etwa Mitarbeiter vor Ort über eine Datenbrille den Schaltplan einer Maschine eingeblendet bekommen und so ihre Aufgaben noch gezielter durchführen. (TR)

Zum Autor: Holger Steudtner ist als Entwickler bei EKS Engel in Deutschland tätig.

Durch ein neuarti-ges Transportpro-tokoll ermöglichtdas »S-Live«-Sys -tem von Eks Engeleine stabile undabhörsichere Über-tragung von Livestreams.

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Industriekameras zur Qualitätskontrolle

Die USB3-Kameras der »EXO«-Reihe von SVS-Vistek liefern Auflösungen von 17 bis 31 Mpix und Bildfrequenzen von 11,5 bis 21,5 fps.

Die zehn neuen USB3-Kameramodelle arbei-ten alle mit den CMOS-Sensoren »Pregius 2«von Sony. Deren große, quadratische Pixelmit 3,45 µm Kantenlänge sind sehr licht-empfindlich und liefern einen hohen Dyna-mikumfang. Mit einem Frontplattenquer-schnitt von 58 x 58 mm decken die KamerasSensorformate bis APS-C und Four-Thirds ab. Für die hohen Auflösungen stehen Varianten mit M42-Mount sowie mit dem von SVS-Vistek unterstützten MFT-Mount fürfokussierbare Objektive zur Auswahl. Trotz ihrer hohen Auflösungen ermöglichen dieKameramodelle bei einer USB3-Bandbreite von maximal 360 MB/s netto Bildfrequen-zen von 11,5 fps, 18,5 fps und 21,5 fps. Die Bildübertragungszeit ist entsprechend kurzund lässt bis zum nächsten Produktionstakt oder dem nächsten Objekt genügendSpielraum für die anschließende Bildauswertung. Passende Anwendungen mit hohemAuflösungsbedarf bieten unter anderem die Branchen Apparatebau, Verkehrstechnik,Photogrammmetrie, Vermessung, Aerial-Mapping, HighEnd-Sicherheitstechnik sowiedie Solar-, Wafer- und Display-Inspektion.

www.svs-vistek.com

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Highspeed-Kamera für hohe BandbreitenDie Kamerafamilie »Bonito Pro«von Allied Vision – erhältlich beiStemmer Imaging – verfügt über eine CoaXPress-Schnittstelle (Quad CXP-6), die Bilddaten bis zu 25 Gbit/s übertragen kann.

Die »Pro X-1250« verfügt über den hochwertigen »Python 12K«-CMOS-Sensor und lie-fert bis zu 142,6 fps bei voller Auflösung von 12,6 Mpix. Das 26,2-Mpix-Modell »PRO X-2620« ist mit dem CMOS-Sensor »Python 26K« ausgestattet und erreicht eine maximaleBildrate von 79,7 fps bei voller Auflösung. Beide sind als Monochrom- und Farbmodellesowie als NIR-Modelle mit erhöhter Empfindlichkeit im Nahinfrarotbereich erhältlich. In-tegrierte Funktionen beinhalten Sequencer-Modus und Multiple-ROI sowie Defect PixelCorrection (DPC) und 2D Fixed Pattern Noise Correction (FPNC) für eine verbesserte Bild-qualität. Für die erweiterte Steuerung angeschlossener Systemkomponenten stehen um-fangreiche I/O-Funktionen zur Verfügung. Ein einziges Kabel ermöglicht Trigger undStromversorgung über CoaXPress (PoCXP). Das stabile, lüfterlose Gehäuse reduziert Bild-rauschen und ermöglicht den Betrieb im erweiterten Temperaturbereich von -20° bis 70° C.Zur Verfügung stehen diverse Objektivanschlüsse wie z.B. F-Mount (Standard), M42,M58 und EF-Mount einschließlich Fokus- und Blendensteuerung.

www.stemmer-imaging.at

Ausgeschrieben: »Young

Professional Award«

Auch heuer fördert die European Machine Vision Association (EMVA) außergewöhnliche und innovative Arbeiten von Studenten oder Start-upsin der Bildverarbeitung. Die Gewinnerwerden auf der 17. »EMVA BusinessConference« vom 16. bis 18. Mai 2019in Kopenhagen bekannt gegeben –ihnen winken attraktive Preisgelder. www.emva.org

Boardlevel-Kameras

mit Flüssiglinsen

Neue Kameras aus der »uEye LE«-Fami-lie von IDS fokussieren in Millisekun-den auf unterschiedliche Objektabstän-de – und das für Millionen von Zyklen,

verschleißfrei und ohne beweglicheTeile. Damit eignen sie sich besondersgut für Anwendungen, bei denen derArbeitsabstand häufig wechselt.www.ids-imaging.de

Hohe Fremdlicht-

unempfindlichkeit

Mit der von Vision Components ent-wickelten »Ambient Light SuppressionTechnology« ist es möglich, mit Laser-profilsensoren bei Umgebungslicht-stärken von bis zu 100.000 Lux zumessen. Das Verfahren kommt erst-mals bei den intelligenten Profilsenso-ren der Baureihe »VCnano3D-Z« zumEinsatz. Die hohe Fremdlichtunemp-findlichkeit resultiert aus einem extrem starken, blauen Laser mit einerWellenlänge von 450 nm kombiniertmit sehr kurzen Verschlussraten. www.vision-components.com

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D ie Beleuchtung ist eine kritische Kompo-nente von Machine-Vision-Systemen. Siebestimmt, wie die Kamera das abzubil-

dende Objekt wahrnimmt. Neben Faktoren wieLichtintensität, Abstrahlrichtung und Wellenlängespielt eine hochpräzise und intelligente Licht-Steuerung eine entscheidende Rolle. In der Reali-tät lässt sich eine exakte Synchronisierung jedoch

nicht umsetzen. Vision-Sensoren, Leuchten, Blitz-controller und Maschinensteuerung stammenmeist von unterschiedlichen Herstellern. Da eingemeinsames Kommunikationsprotokoll fehlt, er-folgt der Datenaustausch zwischen den unter-schiedlichen Geräten über digitale Ein- und Aus-gänge. Es entstehen zeitliche Verzögerungen undUngenauigkeiten. So ist es zum Beispiel nichtmöglich, dass Kamera und Blitz auf die Mikrose-kunde genau zur gleichen Zeit blitzen und belich-ten. Also bleibt nichts anderes übrig, als die Blitz-dauer zu verlängern – das gewährleistet, dasswährend der Belichtungszeit sicher geblitzt wird.Der Nachteil: Die Lebensdauer der LEDs sinkt be-trächtlich. Um das zu verhindern, kann der Appli-kationsprogrammierer die Blitzintensität reduzie-ren, wodurch er jedoch die Belichtungszeit verlän-

gern muss. Bei Highspeed-Applikationen werdendie Bilder dann schnell unscharf. Alternativ ver-stärkt der Programmierer das Sensorsignal – dasallerdings hat zwei Konsequenzen: Das Bildrau-schen steigt und die Qualität des aufgenomme-nen Bildes sinkt. Bei der Vision-Lösung von B&Rsind Maschinensteuerung, Kamera, Blitzcontrollerund Licht Bestandteil des gleichen Systems. DieseIntegration bietet entscheidende Vorteile: DieLichtansteuerung wird im Sub-µs-Bereich mit demAutomatisierungssystem synchronisiert und derLichtimpuls kann extrem kurz gehalten werden.Dadurch erhöht sich die Lebensdauer der LEDsund auch bei Highspeed-Applikationen werdendie Bilder gestochen scharf. Zudem ist die Aus-leuchtung sehr homogen und jederzeit reprodu-zierbar. Die Qualität der Vision-Applikation steigt. »

Neben der Kamera kommt bekanntlichder Beleuchtung eine Schlüsselrolle in

modernen Vision-Applikationen zu.B&R hat laut eigenen Angaben als erster Hersteller eine vollständige

Vision-Lösung in sein Automatisie-rungssystem integriert – inklusive der

Beleuchtung. Die Lichtansteuerungwird dabei extrem schnell im Sub-µs-

Bereich mit dem Automatisierungs-system synchronisiert, und der Licht-

impuls kann dadurch extrem kurz gehalten werden. Das neue LED-

Beleuchtungsportfolio von B&R ermöglicht zudem bis zu vier Licht-

farben pro Leuchte. Speziell ent-wickelte Linsen sorgen für eine homo-

gene Ausleuchtung. Von Stefan Hensel

T Technik pur I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION

Welche Vorteile es bringt, wenn Maschinensteuerung, Kamera, Blitzcontroller und Licht in einem Automatisierungssystem vereint sind

Das integrierteBlitzlicht

AUSTROMATISIERUNG

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Infrarot und Ultraviolett. Mit den unterschiedli-chen LED-Farben können von einem Produktmehrere Fotos mit unterschiedlicher Beleuchtunggemacht und dadurch unterschiedliche Produkt-merkmale erfasst werden. Diese Beleuchtungsse-quenzen lassen sich derart schnell umsetzen, so-dass eine einzige Kamera dafür ausreicht.

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Integrierte Bildverarbeitung à la B&R: Kamera und Beleuchtungsind vollständig in das Automatisierungssystem integriert und

kommunizieren über Powerlink.

T Technik pur I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION

Hohe Lichtintensität, maximale Homogenität

Durch die extrem kurze Blitzdauer können dieLEDs problemlos mit bis zu 300% des Nenn-stroms betrieben werden. Das bringt laut B&Reine Lichtintensität, die mit herkömmlichemDauerlicht nicht realisierbar ist. Sie ermöglichtsehr kurze Belichtungszeiten, senkt das Rau-schen und eliminiert zugleich nahezu jeglichenEinfluss von Fremdlicht. Um gleichbleibende Er-gebnisse bei einer Vision-Applikation zu erzie-len, muss das Objekt möglichst homogen aus-geleuchtet werden. Diese Homogenität lässtsich durch intelligent konstruierte Leuchten er-reichen. B&R versieht jede einzelne LED mit ei-ner Linse, die eine gleichmäßige Abstrahlungdes Lichtes garantiert. Die Leuchten werdenbereits im Werk abgeglichen und benötigen so-mit bei einem Wechsel im Feld oder im Serien-maschinenbau keinen manuellen Abgleichmehr. Auch die LED-typische Veränderung derLichtintensität im Laufe der Lebensdauer undbei unterschiedlichen Temperaturen wird auto-matisch von den Leuchten kompensiert.

Relevanz der Lichtfarben

Durch unterschiedliche Blitzfarben lassen sichzum Beispiel versteckte Produktmerkmale oderDruckmarken durch unterschiedliche Lichtfarbenentweder hervorheben oder ausblenden. Daherbestückt B&R jeden Leuchtentyp – auch die ka-meraintegrierten LEDs – nach Kundenwunsch mitbis zu vier unterschiedlichen Lichtfarben, inklusive

Parametrieren statt Programmieren

B&R hat vorkonfigurierte Software-Bausteinefür Vision-Applikationen entwickelt, die klassi-sche Programmierarbeit überflüssig macht – dieApplikation lässt sich nach dem Drag&Drop-Prinzip erstellen. Der Datenaustausch mit ande-ren Maschinenfunktionen und -bestandteilen,wie Servoantrieben, User- und Rezeptmanage-ment sowie Alarmsystem, erfolgt durch einfa-che Verknüpfung der entsprechenden Funktio-nen. Da die Vision-Komponenten integraler Be-standteil des Maschinennetzwerkes sind, stehensämtliche Diagnoseinformationen in Echtzeitzur Verfügung. Der Aufwand für die Implemen-tierung einer Vision-Applikation sinkt beträcht-lich. Sämtliche Parameter können in Rezeptengespeichert und jederzeit wieder abgerufenwerden – das macht einen Produktwechsel imlaufenden Betrieb einfach. Der Anwender kannalle Einstellungen per Software jederzeit än-dern. Dazu gehören die Lichtfarbe genauso wiedie Blitzdauer und -länge, die Belichtungszeitund der Abstrahlwinkel der Balkenleuchten.Dadurch lässt sich sogar mit den gleichen Leuch-

Die LEDs herange-zoomt: Das kompletteBeleuchtungsportfoliovon B&R ermöglichtbis zu vier Lichtfarbenpro Leuchte. Speziellentwickelte Linsensorgen für eine homo-gene Ausleuchtung.

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AUSTROMATISIERUNG

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ten eine Hell- und eine Dunkelfeldbeleuchtung nur durchAnpassen der Parameter realisieren.

Das Beleuchtungsportfolio im Überblick

Das Beleuchtungsportfolio von B&R umfasst Backlights, Balken-leuchten und Ringleuchten in unterschiedlichen Ausführun-gen. Zudem sind auch Kameras mit bis zu 64 integrierten LEDserhältlich. Jede Leuchte verfügt über einen integrierten Blitz-controller. Die flexiblen Balkenleuchten verfügen über einenelektronisch verstellbaren Abstrahlwinkel von -40° bis +90°.Die Balkenleuchten stehen auch als fertig konfigurierte vier-,sechs- und achtfache Ringleuchte zur Verfügung. Alle B&R-Be-leuchtungssysteme benötigen lediglich ein Kabel. Über einenM12-Hybridanschluss werden Leuchte und Kamera in das Maschinennetzwerk eingebunden und gleichzeitig mit 24 Vversorgt. Ein zweiter Hybridanschluss ermöglicht Daisy-Chain-Verkabelungen mit weiteren Leuchten oder Kameras. (TR)

Zum Autor: Stefan Hensel ist Unternehmensredakteur bei B&R in Eggelsberg.

INFOLINK: www.br-automation.com

Austromatisierung: Herr Waldl, wiereagieren Ihre Kunden, wenn Sie ihnendas Vision-System von B&R präsentieren?

Andreas Waldl: Die erste Reaktionwürde ich als verhaltene Neugier be-schreiben. Die Kunden sehen einen Vor-teil darin, dass sie ein System weniger inihrer Applikation haben. Schließlichkommen Steuerungstechnik, Antriebs-technik, Safety und Vision dann aus einer Hand. Das erspart ihnen Arbeitund Ressourcen.

Austromatisierung: Wieso sprechenSie dann von verhaltener Neugier?

Waldl: Weil die Kunden in den gewohn-ten Bahnen denken. Oft wollen siegleich ganz konkret über die Hardware-komponenten und deren technische Da-ten reden – dann bremse ich sie immerund lasse mir erstmal Anwendungsfälleschildern. Wenn ich ihnen dann erkläre,wie sie unsere Vision-Lösung in diesenFällen einsetzen können, blicke ich oftin ungläubige Gesichter. Was wir tun, istin der Welt der industriellen Bildverar-beitung völlig neu. Viele Leute könnensich im ersten Moment gar nicht vorstel-len, was mit einer vollständig integrier-ten Vision-Lösung möglich ist. Erst imLauf des Gespräches wird vielen klar,was für ein bedeutender Schritt das ist.

Austromatisierung: Was macht die Vision-Lösung von B&R so besonders?

Waldl: Durch die vollständige Integrati-on sind wir extrem synchron. Wir kön-nen Licht und Kameraeinzug im Sub-Mikrosekundenbereich synchronisieren.Licht, Kamera, Antriebe, Steuerung – alles hängt in einem Netzwerk und wirdaus derselben Applikation heraus ge-steuert. Das bedeutet natürlich auch,dass synchronisierte Regelschleifen mög-

lich und umfangreiche Diagnosedatenjederzeit in Echtzeit verfügbar sind.Wir sind durch die Integration sogarso schnell, dass unsere Standard-Hard-ware in vielen Anwendungen hoch-spezialisierte Highspeed-Kameras ersetzen kann.

Austromatisierung: Das heißt, High-speed-Kameras werden überflüssig?

Waldl: Wir haben keine Highspeed-Kameras – und für die wenigsten An-wendungen brauchen unsere Kundensolche Spezialkameras. Das Geheimnisliegt ausschließlich in der Integration.Unser System ist hochsynchron undunsere LEDs weisen eine hohe Intensi-tät auf. So können wir mit kurzenBlitzimpulsen auch extrem schnelle Bewegungen zu einem ganz exaktenZeitpunkt einfrieren, scharf abbildenund mit hochwertigen Algorithmenauch gleich auswerten. Es spielt keineRolle, ob die kamerainternen LEDsoder externe Beleuchtungskomponen-ten eingesetzt werden.

Austromatisierung: Haben Sie einBeispiel parat, wo eine B&R-Kamerafür eine klassische Highspeed-Applikation eingesetzt wird?

Waldl: Die extrem kurzen Belichtungs-zeiten führen so weit, dass ein B&R-Kunde aus der Lebensmittelbranche inder Entwicklung nun seine sündhaftteuren Highspeed-Kameras ausmustertund auf unsere Vision-Lösung setzenwird – zu einem Bruchteil der Kosten.Der Kunde war zwar zunächst etwasskeptisch, doch dann wurde ihm klar,dass er die bisherigen Beschränkungenvon Vision-Systemen außer Acht lassenkann. Durch die Integration in das Automatisierungssystem sind Vision-Systeme nun kein Hemmnis mehr, sondern eröffnen Möglichkeiten beider Entwicklung von Maschinen, die bisher undenkbar waren.

Austromatisierung: Danke für das Gespräch.

Was bedeutet einevollständig integrierteVision-Lösung?

I NACHGEFRAGT

AUSTROMATISIERUNG

Die kamerainternen LEDs der Vision-Lösung von B&R leuch-ten eine Fläche homogen aus (oben). Das erhöht die Quali-tät des aufgenommenen Bildes wesentlich. Bei anderenkamerainternen Beleuchtungslösungen (unten) ist eindeutlicher Randabfall bemerkbar. Zudem muss aufgrundder niedrigeren Lichtintensität das Sensorsignal verstärktwerden, wodurch das Bildrauschen – zu erkennen an den Spitzen im Signal – steigt.

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Bei Andreas Waldl, Vision-Experte von B&R in Eggelsberg

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Page 80: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

Ein Chip für alle Ethernet-ProtokolleDer Multi-Feldbuskommunikations-Chip»Antaios« des deutschen Herstellers Profi-

chip ermöglicht eine flexible Implementierunghochperformanter Echtzeit-Ethernet-Kommunikati-

onsprotokolle wie u.a. Profinet-IRT oder OPC-UA TSN.

Die Realtime-Ethernet-Unit des neuen Chips ist programmierbar, wodurch alle ethernetba-sierten Protokolle unterstützt werden können. Das ermöglicht eine schnelle Reaktion auf etwaige Protokolländerungen. Da neue Features komfortabel per Software (Microcode)nachgerüstet werden können, bietet der Chip hohe Flexibilität und Zukunftssicherheit – bei-spielsweise ist er jetzt schon für kommende TSN-Erweiterungen und zukünftige Lösungen imBereich Industrie 4.0 gerüstet. I/O-Daten werden über ein Hardware-Interface (Konsistenz-Interface) zur Verfügung gestellt. Langsame Zugriffe über Software-Callback-Funktionen undlängere Kopierroutinen sind nicht notwendig. Dadurch sind die I/O-Daten in Echtzeit verfüg-bar. Als weitere Komfortfunktion können die Daten hardwareunterstützt nahezu wahlfreiumsortiert und ins gewünschte Zielformat konvertiert werden. Als Multi-Feldbuskommunika-tions-Chip kann »Antaios« alle ethernetbasierten Protokolle unterstützen. So ist er u.a. als Ethercat Slave Controller einsetzbar, und Dienste wie EoE (Ethernet over Ethercat), FoE (FileAccess over Ethercat) und CoE (CANopen over Ethercat) werden unterstützt. Darüber hinausist ein zertifizierter Profinet-I/O Device Software Stack mit verschiedenen Applikations-Beispielen verfügbar. Für Modbus/TCP steht eine Software-Library (Client und Server) zur Ver-fügung. Master- und Slave Software Stacks für Mechatrolink gibt’s auch.

www.profichip.com

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AUSTROMATISIERUNG

TTechnik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK

Dreikernig Bei Kontron gibt es jetzt ein System-on-Module (SOM) auf Basis des Prozessors »STM32MP157« von STMicroelectronics.

Durch die drei Kerne des »Dual Cortex-A7«-und des »Cortex-M4«-Prozessors in einemChip erreicht das Modul mit den Abmes-sungen von nur 1 x 1“ (25,4 x 25,4 mm)hohe Leistung bei Visualisierung und In-ternet-Anwendungen sowie Steuerungs-aufgaben im Maschinenbau und in derGerätetechnik. Zudem bietet es umfang-reiche Schnittstellen, die es für Anwen-dungen in der Industrie, Automation, Me-dizintechnik, bei POS/POI-Anwendungen sowie fürs IoT interessant machen. Durch diekompakte Bauweise eignet sich das Modul für eine Vielzahl von Basisboard-Designs. Kontron stellt bereits ein passendes Evaluation Board im 4,3“ -Formfaktor als Referenzde-sign zur Verfügung. Das SOM ist standardmäßig mit 256 MB DDR3-RAM (optional 512 MB),2 MB NOR-Flash sowie 256 MB NAND-Flash (optional 512 MB) ausgestattet. Es verfügt überzwei 10/100 Mbit/s Ethernetanschlüsse, zwei USB 2.0-Schnittstellen, davon einmal als OTG,sowie bis zu acht UART- und bis zu zwei CAN-Anschlüssen. Weiters gibt es zahlreiche digi-tale und analoge I/Os sowie PWM- und drei SSDIO-Schnittstellen. Für den Anschluss vonDisplays stehen ein DSI-Port und eine RGB-Schnittstelle zur Verfügung.

www.kontron.de Foto

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MesseBILANZ

»Embedded World«

Im 17. Jahr ihres Bestehens kamen31.000 Besucher auf die Ende Februarin Nürnberg abgehaltene Fachmessefür Embedded Technologien, um sichbei den 1.117 ausstellenden Unterneh-men über die neuesten Trends und Innovationen zu informieren. Der be-gleitende Kongress zählte rund 2.000Teilnehmer. Die nächste »EmbeddedWorld & Conference« findet von 25. bis 27. Februar 2020 wiegewohnt in Nürnberg statt.

www.embedded-world.de

Provertha übernimmt

D-Sub-Portfolio von Erni

Im Rahmen seiner strategischen Aus-richtung hat der deutsche Steckverbin-der-Hersteller bereits Mitte vorigen Jarhes sein D-Sub-Produktportfolio ab-gekündigt. Um die Verfügbarkeit der

Produkte für laufende sowie künftigeKunden-Designs weiter zu gewährleis -ten, hat der ebenfalls deutsche Her-steller Provertha die Produktion aller D-Sub-Produkte von Erni übernommen– sogar die bisherigen Artikelnummernbleiben gleich. www.provertha.de

»Whiskey Lake«-Prozessoren

auf Embedded Boards

Congatec hat als laut eigenen Anga-ben erster Hersteller die mobilen Prozessoren der 8. Generation von Intel »Core i7-8565U« auf Embedded-Formfaktoren gebracht. Auf der jüngstvergangenen Fachmesse »EmbeddedWorld« launchte der bayerische Her-steller dazu ein COM Express Type 6Compact Module, 3,5“-SBCs und Thin Mini-ITX Motherboards.www.congatec.com

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Page 81: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

AUSTROMATISIERUNG

In den nächsten Monaten werden in vielen Ländern die 5G-Frequenzen versteigert. In diesem Zusammenhang hat derZVEI, der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronik-industrie in Deutschland, seine Anforderungen veröffentlicht.Für industrielle Anwendungen sollen lokale Frequenzbänderreserviert werden. Die Industrie will damit eigene, von dengroßen Providern unabhängige, lokale Netzwerke aufbauenkönnen. Diese sollen die öffentlichen Netze ergänzen und dieVersorgungsdichte für 5G erhöhen. Schon heute haben großeIndustrieunternehmen ihr Interesse an eigenen 5G Netzen be-kundet. Man erwartet sich dadurch eine bessere Abdeckung in den eigenen Fabrikshallen, sowie schnellere Reaktion aufden sich ständig verändernden Bedarf. Auf internationaler Ebene setzt sich die 5G Alliance for Connected Industries and Automation (5G-ACIA) dafür ein,dass Industrie-Anforderungen auch in 5G-Standardisierungeinfließen. Man darf erwarten, das 5G weit mehr sein wird alsein weiteres Mobilfunknetz für Smartphones.In der Industrie gibt es Bedarf an Netzwerken, um ein weitesFeld an neuen Anwendungen zu realisieren. Ein Bereich istdie laufende Prozessoptimierung in Echtzeit, verbunden mitWartung und Bedienung mittels Augmented Reality und diereibungsfreie Interaktion zwischen Mensch und Roboter. Dafür sind die verkürzten Latenzzeiten von 5G grundlegendeVoraussetzung.Weiterhin will man Maschinen und Anlagen noch flexiblermiteinander vernetzen können. Dabei ist es Voraussetzung,dass das Netz auch in rauen Umgebungen robust funktio-niert. Der Zugriff auf Produktionsanlagen muss mehr undmehr unabhängig von Standorten werden, Bedien- und Ser-vicepersonal soll von jedem Ort der Welt Zugriff haben – unddas alles natürlich bei maximaler Sicherheit und Verfügbar-keit. Mittels Virtual Reality könnte man verteilte Standorteund Personen im Cyberspace zusammenbringen.Natürlich muss die nahtlose Kommunikation über alle Unter-nehmensbereiche hinweg und darüber hinaus funktionieren:Ob Logistik, Produktion oder Lagerhaltung vom Lieferantenbis zum Kunden, ob in der Fabrik oder auf Büroebene – über-all sollen Daten ohne Systembruch fließen können, auch mobil. Und nicht zuletzt will man Waren und Produkte selbst ver-netzen. Über ihren kompletten Lebenszyklus hinweg sollendie »Dinge« untereinander und mit Lieferanten, Produzentenund Kunden Daten austauschen, um hier Mehrwert zu schaffen.All das sind Visionen, von denen heute einige noch schwergreifbar sind, die sich aber jedenfalls ohne ein starkes Netz-werk-Fundament nicht realisieren lassen werden.

Dipl.-Ing. Andreas [email protected]

5G in der Industrie

I KOLUMNE »GET EMBEDDED«

Zwei besonders Knifflige?

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I EMBEDDED & ELEKTRONIKT Technik pur

Projektstart ohne Hardware-SorgenDie »Embedded Linux Development Kits« des Innviertler Herstellers Ginzinger Electronic Systemserlauben Entwicklern einen schnellen Start in dieProduktentwicklung – auch wenn die endgültigeHardware noch gar nicht verfügbar ist.

Mit den »Embedded LinuxDevelopment Kits« könnenEntwickler auch ohne die fi-nale Hardware sofort in ihrProjekt starten. Alle nötigenSoftwarekomponenten undSchnittstellen stehen schlüs-selfertig zur Verfügung. Ge-wünschte Funktionen könnensofort mit der später verwen-deten Prozessorplattformund den Schnittstellen getestet werden. Noch bevor die Geräte-Hardware maßgefertigt wird, kann der Programmierer entwi -ckeln, testen und seine Software evaluieren um herauszufinden,welche Komponenten für das spätere Seriengerät benötigt wer-den. Aktuell bietet Ginzinger drei verschiedene Entwicklungs-Kits an: Das »i.MX6 UL/ULL DevBoard« eignet sich für energie-effiziente, vernetzte Geräte mit modernen grafischen Bedienele-menten. Das »i.MX6 UL/ULL DevBoard« ist eine gute Basis für dieUmsetzung von Geräten im IoT. Das »i.MX6 DevBoard« schließ-lich empfiehlt sich für die Geräteentwicklung mit modernen Be-dienelementen, Multimedia-Anwendungen und Vernetzung. Mitleistungsfähigen »Linux«-Tools und »Qt«-Framework könnenHMI- und Industrie-4.0-Geräte rasch realisiert werden. Das Leistungsspektrum reicht von Single- bis Quad-Core-Prozessoren.

www.ginzinger.com

Mehr Flexibilität im Leiterplatten-Design Harting ergänzt seine Familie kompakter Steckverbinder »Har-Flex« im Raster 1,27 mm um zwei neue Stapelhöhen.

Um einer oder mehreren Leiterkarten im Gerät den korrektenAbstand bieten zu können, erweitert Harting die »Har-Flex«-Familie jetzt um gerade Messer- und Federleisten (erstere in derStapelhöhe 13,65 mm, letztere in der Stapelhöhe 4,85 mm). Sieerlauben Platinenabstände von 8 bis 20 mm. Für noch größereAbstände stehen IDC-Flachbandkabel-Konfektionen zur Ver-fügung. Ein kompaktes Rastermaß von 1,27 mm in frei wählba-rer Pinzahl von 6 bis 100, die feine Abstufung in der Stapelhöhe,sowie eine Befestigung mittels SMT- oder THR-Niederhalter bie-ten die nötige Flexibilität. Diese Varianz trägt dem UmstandRechnung, dass im Industriegerätebau typischerweise jeder An-

wendungsfall indi-viduell ist. Jedes Ge-häuse richtet sichnach anderen Grö-ßen, Formen undAnforderungen. Somüssen auch dieLeiterkarten im Ge-räteinneren stetsandere Platzver-

hältnisse ausgleichen. Jede Platine nimmt für Schnittstellen zur Ge-häusewand oder für andere elektronische Bauteile eine fest defi-nierte Position ein. Diese variieren je nach Gerät und Einsatz. »Har-Flex« ist außerdem pick&place-tauglich und kann im Reflow-Verfahren gelötet werden.

www.harting.at

Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 3/2019 erscheint am 25. April 2019.

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Kleingedrucktes der Redaktion:Die in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruckund Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Ge-nehmigung des Verlages möglich. Für Fehler in denVer öffentlichungen kann keine Haftung übernommen werden. Sämtliche Veröffentlichungen erfolgen ohneBerücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes,auch werden Warennamen ohne Gewährleistung einer freien Verwendung benutzt. Beiträge ohne Autoren -nennung sind von der Redaktion sorgfältig redigiertePresseaussendungen (r.PA.) und wurden anhand dervorliegenden Informationen erstellt. Für deren Richtig-keit wird vom Verlag keine Haftung übernommen. Na-mentlich gekennzeichnete Artikel stellen die Meinungdes jeweiligen Autors und nicht automatisch die der Re-daktion dar. Mit dem Hinweis »Promotion« verseheneBeiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen, für derenInhalt der Auftraggeber verantwortlich zeichnet. AusGründen der Textökonomie und der Lesefreundlichkeitverzichtet die Redaktion auf »Gendering«.

Austromatisierung – Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung

85. Ausgabe, 10. Jahrgang I Erscheinungstermin: 14. März 2019 I Auflage: 11.000 Exemplare

Medieninhaber, Herausgeber und Verlag: AlexanderVerlag.at GmbH, Hauptplatz 11 (DG), A-3712 MaissauGeschäftsführende Gesellschafter: Monika Alexander & Ing. Thomas ReznicekTel.: +43 2958 82 400-0, FAX: +43 2958 82 400-30E-Mail: [email protected]

Office Managerin: Julia Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-0, E-Mail: [email protected]

Verlags-/Anzeigenleiterin: Monika Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-20, E-Mail: [email protected]

Chefredakteur: Ing. Thomas Reznicek (TR), Tel.: +43 2958 82 400-21, E-Mail: [email protected]

Freier red. Mitarbeiter: Mag. Raimund Lang(RL)

Kolumnisten: Ing. Franz Maderbacher, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Mag. Nevena M. Shotekova-Zöchling

Gastautoren dieser Ausgabe: Jonas Diekmann, Stefan Hensel, Christoph Lauer, Dr. Alexander M. Lille, Ing. Stephan Marban, Dipl.-Ing. (FH) Christian Niederhofer, Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen, Holger Steudtner, Ellen-Christine Reiff

Lektorin: Sophie C. Müller, BA

Grafiker: Emograf

Druckpartner: Friedrich Druck & Medien GmbH, Linz, www.friedrichdruck.com

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Page 83: 14. März AUSTROMATISIERUNGn · 03_18_0219_austro 07.03.19 18:01 Seite 5. INTRO » B Branchen-geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Beckhoff kauft ADL Embedded Solutions Mit 1. April

83AUSTROMATISIERUNG

2019PRODUKTNEUHEIT

Das bedarfsgerecht skalierbare »Planarmotorsystem« kann die Konzeption vonMaschinen und Anlagen deutlich vereinfachen. Durch die maximal flexible Moverpositionierung und die sehr hohe Bewegungsdynamik lassen sich bei-

spielsweise Produktströme sehr einfach und individuell teilen sowie bisher notwendigeRoboter oder andere unflexible Mechanikvorrichtungen effizient ersetzen. Mit dem be-rührungslosen Verfahren der Mover entfallen zudem Verschleiß, Emissionen und dasVerschleppen von Verunreinigungen.

Flexible und vielfältige BewegungsfunktionenBasis des »XPlanar«-Systems sind die in beliebigen und damit exakt anwendungsorien-tierten Geometrien anreihbaren 240 x 240 mm großen »Planarkacheln«. Diese beinhal-ten die gesamte Elektronik und die Ethercat-G-Kommunikation. Über ihnen schwebt –ermöglicht durch integrierte Permanentmagneten – eine frei wählbare Anzahl an »Planarmovern«. Dabei sind die Mover nicht nur waagerecht, sondern auch senkrechtund sogar kopfüber einsetzbar. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Planarmovertypen:• 95 x 95 mm große »Small Mover« für bis zu 0,4 kg Nutzlast• 155 x 155 mm große »Standard Mover« für bis zu 1,5 kg Nutzlast• 155 x 275 mm große »Long Mover« für bis zu 3 kg Nutzlast• 275 x 275 mm große »Big Mover« für bis zu 6 kg NutzlastDie zweidimensionale X/Y-Positionierung der Mover wird durch weitere Bewegungsfunktionen ergänzt:• Heben und Senken um bis zu 5 mm, optional inkl. Wägefunktion • Neigen um bis zu 5° für Transport und Handhabung von Flüssigkeiten• Drehen um bis zu ±15° bzw. über spezielle »Planarkacheln« um bis zu 360°

Geeignet für vielfältigste AnwendungenDas kollisionsfreie bzw. synchronisierte Verfahren von mehreren Movern und eine au-tomatische Bahnoptimierung sind weitere Features, die von der Automatisierungssoft-ware »Twincat« bereitgestellt werden. So kann z.B. durch das Bewegen mehrerer Moverim Verbund miteinander die maximale Nutzlast erhöht werden. »XPlanar« eignet sichals hochflexibles Transportsystem im gesamten Maschinenbau, und hier insbesonderezur Automatisierung von Verpackungs-, Montage-, Sortier- und Kommissionierprozes-sen. Die freie Wahl der Oberflächen – leicht zu reinigendes Glas, Edelstahl im HygienicDesign oder Kunststofffolie – unterstützt zudem den Einsatz im Reinraum, in derPharma- und Lebensmittelindustrie sowie unter Vakuumbedingungen.

Verfügbarkeit des neuen Transportsystems »XPlanar«: Auf Anfrage.

Schwebendes Transportsystem

Mit »XPlanar« bringt Beckhoff ein neues Transportsystem auf den Markt: über individuellanordbaren »Planarkacheln« schweben »Planarmover«, die ruck- und berührungsfrei mit bis

zu 4 m/s Geschwindigkeit, 2g Beschleunigung und 50 µm Positionierwiederholgenauigkeitzweidimensional verfahrbar sind – und das geräuschlos und ohne Abrieb. P

Über Beckhoff

Beckhoff realisiert offene Automatisierungssysteme auf der Grundlage PC-basierter Steuerungstechnik. Das Produktspektrum umfasst die HauptbereicheIndustrie-PC, I/O- und Feldbuskomponenten, Antriebstechnik und Automati-sierungssoftware. Die »New Automation Technology« von Beckhoff steht füruniverselle und branchenunabhängige Steuerungs- und Automatisierungs -lösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen, von der CNC-gesteuerten Werkzeugmaschine bis zur intelligenten Gebäudesteuerung, zumEinsatz kommen. Die österreichische Tochtergesellschaft Beckhoff AutomationGmbH mit Sitz in Bürs wurde 1997 gegründet. Neben dem Vertrieb und demtechnischen Support steht den Kunden in Bürs ein Trainingscenter zur Verfü-gung. Mit regionalen Vertriebsbüros in Innsbruck, Hagenberg, Kottingbrunnund Hallein garantiert Beckhoff Österreich eine flächendeckende Kunden -betreuung vor Ort.

Beckhoff Automation GmbHHauptstraße 46706 BürsTel.: +43 688 13-0 Fax: +43 688 13-18 E-Mail: [email protected] www.beckhoff.at PR

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