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Lehrplan 21 soll 2017/18 im Kanton eingeftihrt werden Der Regierungsrat gibt den Startschuss zur Urnsetzung des Lehrplans 21. Nun rnuss das Departernent Bildung und Kultur eine Vorlage zur Urnsetzung ausarbeiten. Glarus. -D er neue Lehrplan 21 ist in einer acht Jahre umfassenden Ar beit rnit rund 200 Fachleuten erstellt wor- den. Die erste Fassung stiess auf gros- sen Widerstand, sie wurde gestrafft. Nun sind auf insgesamt 470 Seiten 363 Kompetenzen rnit 2304 Unter- kompetenzen enthalten. Für die Um- setzung sind im Kanton Glarus Regie- rungs- und Landrat zustandig. Mit der Einführung des Lehrplans 21 wird der Kern-Lehrplan des Kan- tons Glarus aus dem Jahr 2002 er- setzt. Wie schon sein Vorganger legt dieser die Ziele für den Unterricht al- ler Stufen der Volksschule fest und ist ein Planungs- und Evaluationsinstru- ment für Lehrer, Schulen und Bil- dungsverwaltungen. 21 Kanton setzen um Die Einführung des Lehrplans 21 ba- siert auf dem Volksentscheid aus dem Jahr 2006 zur Revision des Bildungs- artikels in der Bundesverfassung. Die- ser besagt, dass Bund und Kantone gemeinsam für eine hohe Qualitat und Durchlassigkeit des Bildungs- raums Schweiz zu sorgen haben. Der vorliegende Lehrplan 21 trage diesem Harmonisierungsgedanken Rechnung, wie der Regierungsrat in seinem gestrigen Bulletin schreibt. Ende Oktober 2014 hat die Deutsch- schweizer Erziehungsdirektorenkon- ferenz den Lehrplan 21 zur Einfüh- rung in den Kantonen freigegeben. 21 Kantone machen sich nun daran, diesen umzusetzen. Kompetenzen im Vordergrund Im Gegensatz zum bestehenden Kern-Lehrplan orientiere sich der neue Lehrplan neu an Kompetenzen, so der Rat weiter. Er gehe von einem umfassenden Lernbegriff aus und richte den Blick verstarkt auf dieAn- wendbarkeit von Kenntnissen, Fahig- keiten und Fertigkeiten, aber auch auf die Entwicklung von Haltungen. «Der Kern-Lehrplan des Kantons Glarus beinhaltet mit seinen Kern- Bereit: Luege, lose, Lehrplan 21. Sandro Campano/Keystone Datum Tãtigkeit Verantwortlichkeit bis Ende Februar 2015 Erstellung einer Vernehmlassungsvorlage Departement Bildung und Kultur ( DBK) Mãrz l Vorinformation d er Vernehmlassungs- teilnehmenden/ lnfoveranstaltungen DBK bis Ende Juni Positionsbezug der Betroffenen, Vernehmlassungs- Veriassen von Stellungnahmen teilnehmende Juli/August l A,uswertung der Rückmeldungen Uberarbeiten von Stundentafeln und Rechtsãnderungen -' l DBK September l Beschluss des Regierungsrates über: - Erlass des Lehrplans - Anpassung d er Volksschulvollzugsverord n ung Regierungsrat bis Ende 2015 Verabschiedung der Volksschul verordnung im Landrat Lan d ra t Quelle: Kanton Gl arus, Grafik: DIE SüoosrscHWEIZ und Basiszielen schon viele Grundzü- ge dieser padagogischen Ausrich- tung >>, heisst es im Bulletin. Lehrer, die sich bereits heute mit neuen Lehrrnitteln nach einem indivi- dualisierenden und zielorientierten Unterrichtsverstandnis ausrichten, brachten gute Voraussetzungen für ei- nen kompetenzorientierten Unter- richt rnit. In Zusammenarbeit rnit den Haupt- schulleitungen, Schulleitungen und mit der Lehrerschaft hat das Departe- ment ein Konzept zur Einführung des Lehrplans 21 erarbeitet. Dieses sieht di e Einführung auf das Schuljahr 2017/18 vor (siehe Grafik). (mitg/so) Lehrplan 21 macht Religion zum Thema Glarus. - An einer Tagung unter der Leitung des reformierten En- nendaner Pfarrers Peter Hofmann haben sich Pfarrer, Katecheten, Schulratsmitglieder, Lehrer und Schulleiter über den Lehrplan 21 informiert. Im neuen Lehrplan werden auch Kompetenzen defi- niert, die eineAuseinandersetzung rnit verschiedenen Religionen vo- raussetzen. D er spezifische kirchli- che Unterricht liegt jedoch nach wie vor in der Verantwortung der Landeskirchen. Referentinnen an derTagung der beiden Landeskirchen waren Ruth Marxer, die Leiterin Unterrichts- fragen im Volksschulamt der Zür- cher Bildungsdirektion, und Brigit- te Gebs, Lehrerin und Mitautorin des Lehrmittels << Blickpunkt- Re- ligion un d Kultur>>. Ruth Marxer führte ins Konzept des Lehrplans ein. Ziel ist der Auf- bau von Kompetenzen im Umgang mit religiosen Fragen und Traditio- nen und der Einblick in die fünf Weltreligionen Buddhismus, Is- lam, Christentum, Judentum und Hinduismus. Das zentraleAnliegen ist Kenntnis, nicht Bekenntnis. Bri- gitte Gebs stellte das neue Lehr- rnittel vor. Den Jugendlichen wird darin die gleichwertig hohe Be- deutung der grossen Religionen aufgezeigt. (pmlso)

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REGION DIE SÜDOSTSCHWEIZ l MITTWOCH, 12. NOVEMBER 2014 2

Lehrplan 21 soll 2017/18 ~~~~-t~

im Kanton eingeftihrt werden Der Regierungsrat gibt den Startschuss zur Urnsetzung des Lehrplans 21. Nun rnuss das Departernent Bildung und Kultur eine Vorlage zur Urnsetzung ausarbeiten.

Glarus. -D er neue Lehrplan 21 ist in einer acht Jahre umfassenden Ar bei t rnit rund 200 Fachleuten erstellt wor­den. Die erste Fassung stiess auf gros­sen Widerstand, sie wurde gestrafft. Nun sind auf insgesamt 470 Seiten 363 Kompetenzen rnit 2304 Unter­kompetenzen enthalten. Für die Um­setzung sind im Kanton Glarus Regie­rungs- und Landrat zustandig.

Mit der Einführung des Lehrplans 21 wird der Kern-Lehrplan des Kan­tons Glarus aus dem Jahr 2002 er­setzt. Wie schon sein Vorganger legt dieser die Ziele für den Unterricht al­ler Stufen der Volksschule fest und ist ein Planungs- und Evaluationsinstru­ment für Lehrer, Schulen und Bil­dungsverwaltungen.

21 Kanton setzen um Die Einführung des Lehrplans 21 ba­siert auf dem Volksentscheid aus dem Jahr 2006 zur Revision des Bildungs­artikels in der Bundesverfassung. Die­ser besagt, dass Bund und Kantone gemeinsam für eine hohe Qualitat und Durchlassigkeit des Bildungs­raums Schweiz zu sorgen haben.

Der vorliegende Lehrplan 21 trage diesem Harmonisierungsgedanken Rechnung, wie der Regierungsrat in seinem gestrigen Bulletin schreibt. Ende Oktober 2014 hat die Deutsch­schweizer Erziehungsdirektorenkon­ferenz den Lehrplan 21 zur Einfüh­rung in den Kantonen freigegeben. 21 Kantone machen sich nun daran, diesen umzusetzen.

Kompetenzen im Vordergrund Im Gegensatz zum bestehenden Kern-Lehrplan orientiere sich der neue Lehrplan neu an Kompetenzen, so der Rat weiter. Er gehe von einem umfassenden Lernbegriff aus und richte den Blick verstarkt auf dieAn­wendbarkeit von Kenntnissen, Fahig­keiten und Fertigkeiten, aber auch auf die Entwicklung von Haltungen.

«Der Kern-Lehrplan des Kantons Glarus beinhaltet mit seinen Kern-

Bereit: Luege, lose, Lehrplan 21. Sandro Campano/Keystone

Datum Tãtigkeit Verantwortlichkeit

bis Ende Februar 2015 Erstellung einer Vernehmlassungsvorlage Departement Bildung und Kultur (DBK)

Mãrz l Vorinformation d er Vernehmlassungs-teilnehmenden/lnfoveranstaltungen DBK

bis Ende Juni Positionsbezug der Betroffenen, Vernehmlassungs-Veriassen von Stellungnahmen teilnehmende

Juli/August l A,uswertung der Rückmeldungen Uberarbeiten von Stundentafeln und Rechtsãnderungen -' l DBK

September l Beschluss des Regierungsrates über: - Erlass des Lehrplans - Anpassung d er Volksschulvollzugsverordnung Regierungsrat

bis Ende 2015 Verabschiedung der Volksschulverordnung im Landrat Lan d ra t

Quelle: Kanton Glarus, Grafik: DIE SüoosrscHWEIZ

und Basiszielen schon viele Grundzü­ge dieser padagogischen Ausrich­tung>>, heisst es im Bulletin.

Lehrer, die sich bereits heute mit neuen Lehrrnitteln nach einem indivi­dualisierenden und zielorientierten Unterrichtsverstandnis ausrichten, brachten gu te Voraussetzungen für ei­nen kompetenzorientierten Unter­richt rnit.

In Zusammenarbeit rnit den Haupt­schulleitungen, Schulleitungen und mit der Lehrerschaft hat das Departe­ment ein Konzept zur Einführung des Lehrplans 21 erarbeitet. Dieses sieht die Einführung auf das Schuljahr 2017/18 vor (siehe Grafik). (mitg/so)

Lehrplan 21 macht Religion zum Thema Glarus. - An einer Tagung unter der Leitung des reformierten En­nendaner Pfarrers Peter Hofmann haben sich Pfarrer, Katecheten, Schulratsmitglieder, Lehrer und Schulleiter über den Lehrplan 21 informiert. Im neuen Lehrplan werden auch Kompetenzen defi­niert, die eineAuseinandersetzung rnit verschiedenen Religionen vo­raussetzen. D er spezifische kirchli­che Unterricht liegt jedoch nach wie vor in der Verantwortung der Landeskirchen.

Referentinnen an derTagung der beiden Landeskirchen waren Ruth Marxer, die Leiterin Unterrichts­fragen im Volksschulamt der Zür­cher Bildungsdirektion, und Brigit­te Gebs, Lehrerin und Mitautorin des Lehrmittels <<Blickpunkt- Re­ligion un d Kultur>>.

Ruth Marxer führte ins Konzept des Lehrplans ein. Ziel ist der Auf­bau von Kompetenzen im Umgang mit religiosen Fragen und Traditio­nen und der Einblick in die fünf Weltreligionen Buddhismus, Is­lam, Christentum, Judentum und Hinduismus. Das zentraleAnliegen ist Kenntnis, nicht Bekenntnis. Bri­gitte Gebs stellte das neue Lehr­rnittel vor. Den Jugendlichen wird darin die gleichwertig hohe Be­deutung der grossen Religionen aufgezeigt. (pmlso)

Der Kanti-Chor geht auf Konzerttournee Zum zweiten Mal tritt der Kanti-Chor Glarus als Special Guest beirn Konzert des Chors der Nationen Glarus-Linth arn 22. November in der Aula der Kantonsschule Glarus auf.

Glarus. - In diesem Jahr werden die Stimmen des Kanti-Chors nicht n ur in Glarus, sondern bei allen Konzerten des Chors der Nationen- in Bern, Lu­zern und Zürich- zu horen sein. Der Chor der Kantonsschule Glarus hat sich seit 2012 unter der Leitung von Bernhard Furchner neu forrniert und geht nun erstmals aufTournee.

Rap und sphãrische Klãnge Der Titel dieser Konzertreihe des Chors der Nationen Schweiz ist auch deren Konzept. Der Chor mit seinen vier Standorten in Bern, Luzern, Zü­rich und Glarus besteht aus Mitglie­dern verschiedener Herkunftslander. Es treffen unterschiedliche Traditio­nen in Kultur, Religion und Sprache aufeinander. Durch die Musik offnet sich der Zugang für das Gemeinsa­me- eine Stimme. Neben Sprachen­vielfalt und grosser Wendigkeit der

Voller Vorfreude: Die Mitglieder des Kanti-Chors freuen sich auf ihre Konzerttournee durch die Schweiz. Bi ld Bernhard Furchner

Lieder in Charakter und Ausdruck ho !t d er Chor d er N ationen mit sein en Special Guests noch mehr Farbe und Klang in sein Programm.

Zusammen mit den Lucerne Sin­gers, einem engagierten Jugendchor aus Luzern, untermalen die Glarner Kantischüler durch spharische Klan-

ge einen weiteren Hohepunkt der Konzertabende.

Ausserdem wird Moskito, eine dreimannstarke Band aus Luzern, die sich dieses Jahr weit über die Hip-Hop- und Rap-Szene hinaus ei­nen Namen gemacht hat, zwei ihrer aktuellen Songs gemeinsam mit den

Jugendlichen auf die Bühne perfor­men. (eing)

Konzertreihe Chor d er Nationen: Donnerstag, 13. November, 19.30 Uhr, KKL Luzern; Samstag, 22 . Novem ber, 19 Uhr, Kant i-Aula Glarus; Sonntag, 23. November, 17 Uhr, Kulturcasino Bern .

G LKB erhãlt e in angepasstes Gesetz Die Glamer Kantonalbank (GLKB) soll rnehr Dividende ausschütten kõnnen. Bis zu 60 Prozent eines Jahresgewiuns sollen an di e Aktioniire weiter­gegeben werden. Die Landsge­rneinde entscheidet niichstes Jahr über di e Ãnderung.

Glarus. - Vorerst beantragt die Glar­ner Regierung dem Landrat, di e diver­sen Anderungen des Kantonalbank­gesetzes. Wie die Kantonsregierung gestern mitteilte, ist die geplante An­passung beim Jahresgewinn eine Fol­ge der Publikumsoffnung der Bank, die im Juni mit dem Borsengang ab­geschlossen wurde.

Mehr Geld für die Aktionãre Bereits vor der Publikumsoffnung ha­be sich gezeigt, dass die Beschran­kung der Ausschüttungsquote auf 45 Prozent des Gewinnes bei poten­ziellen Aktionaren ein Thema sein werde. Regierungsrat und Bank­leitung haben die Signale eigenenAn­gaben zufolge aufgenommen und n un beschlossen, die Ausschüttungsquote auf marktübliche 40 bis 60 Prozent festzulegen.

Eine weitere wesentliche Gesetzes­anderung betrifft das Aktienkapital. In Zukunft soll der Regierungsrat als Aktionarsvertreter des Kantons in ei­gener Kompetenz über Anpassungen des Aktenkapitals entscheiden kon­nen. Der letzte Entscheid über Kapi­talerhohungen liegt nach wie vor bei der Generalversammlung.

Nach Verlusten wieder in der Spur Ausserdem soll der Kreis der Perso­nenkreis, der Einsitz im Verwaltungs­rat der Bank nehmen kann, erweitert werden. Die geltenden Ausschluss­gründe widerspriichen einer zeitge­massen Corporate Governance., schrieb die Glarner Regierung.

Die Glarner Kantonalbank hat sich nach einer verfehlten Expansionspo­litik mit grossen Verlusten inzwischen wieder gefangen. Letztes Jahr wies sie einen Gewinn von 13 Millionen Fran­ken aus. Im laufenden Jahr plant die GLKB eine deutliche Gewinnsteige­rung, wie die Bankchefs Ende Okto­ber bei der Bekanntgabe der Ge­schaftszahlen nach neun Monaten er­klarten. (sda)

IN KÜRZE

Personelles. Der Regierungsrat des Kantons Glarus nimmt gemass sein em aktuellen Bulletin von zwei Rücktrit­ten Kenntnis. Karin Stüssi, Glarus, Schulsozialarbeiterin Sozialdienst Mitte, verlasst ihren Job per 30. No­vember; und Konrad Kals, Mels, Lehr­person Schulisches Zusatzangebot, per 30. Januar 2015 . (mitg)

DIE SÜDOSTSCHWEIZ Unabhangige schweizerische Tageszei tung mii Regionalausgaben in den Kantonen GraubDnden, Glarus, SI. Gallen und Schwyz.

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Verbreitete Auflage (Südostschweiz Gesamt): 81 302 Exemplare, davon verkaufte Auflage 78 482 Exemplare (WEMF-/SW-beglaubigt. 2014) Reichweite: 167 000 Leser (MACH-Basic 2014-2)

Erscheint siebenmal wochentlich

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