2
 335 7 Einige Unterschiede zwischen Männern und Frauen  Je bessere fachliche Leistungen die Männer zeigten, desto weniger redeten sie mit anderen und desto weniger Vergnügen bereitete ihnen soziale Interaktion. Bei den Frauen traten diese Effekte nicht auf. Bei ihnen bestand kein Zusammenhang zwischen akademi- scher Leistung und sozialen Beziehungen.  Aus dieser Studie geht hervor, dass Frauen im Hinblick auf soziale Interaktionen kompetenter sind als Männer . Daher ist der soziale Aus- tausch für sie weniger kostspielig, was die für das Studieren aufgewen- deten Ressourcen betrifft. Die Männer dagegen müssen mehr Ressourcen und mehr Anstren- gung als Frauen aufwenden, wollen sie soziale Beziehungen in ähnli- chem Ausmaß aufrechterhalten. Ihre akademischen Leistungen leiden darunter. Männern liegt die Pflege sozialer Beziehungen weniger als Frauen. Und wenn sie welche unterhalten, dann häufig zu einem bestimmten Zweck (Beruf, Sport etc.). In den Augen von Männern schließen sich im Allgemeinen soziale Beziehungen als solche und akademische Tätigkeit wechselseitig aus. Für Frauen hingegen verbinden sich soziale Interaktionen ganz natürlich mit ihrem studentischen Leben. Fazit Damit dürfte als bewiesen gelten, dass zwischen Schulleistung und Sozialverhalten bei Männern ein negativer Zusammenhang besteht, nicht aber bei Frauen. Diese Forschungsarbeit schätzt die Aussichten von Jungen, sich in der Schule zu integrieren, recht pessimistisch ein, da es ihnen schwerfällt, gute Schulleistungen mit sozialer Kompetenz zu vereinen. Da gute Schulleistungen bei Schülern oft mit freiwil- ligem Einzelgängertum einhergehen, beschwört das die Gefahr der Ausgrenzung herauf. Die feindselige Ablehnung des Klassen- besten, des „Strebers“, wird also nicht aussterben.

150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 338

  • Upload
    nadja

  • View
    218

  • Download
    1

Embed Size (px)

DESCRIPTION

150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 338

Citation preview

  • 3357 Einige Unterschiede zwischen Mnnern und Frauen

    Je bessere fachliche Leistungen die Mnner zeigten, desto weniger redeten sie mit anderen und desto weniger Vergngen bereitete ihnen soziale Interaktion. Bei den Frauen traten diese Effekte nicht auf. Bei ihnen bestand kein Zusammenhang zwischen akademi-scher Leistung und sozialen Beziehungen.

    Aus dieser Studie geht hervor, dass Frauen im Hinblick auf soziale Interaktionen kompetenter sind als Mnner. Daher ist der soziale Aus-tausch fr sie weniger kostspielig, was die fr das Studieren aufgewen-deten Ressourcen betrifft.

    Die Mnner dagegen mssen mehr Ressourcen und mehr Anstren-gung als Frauen aufwenden, wollen sie soziale Beziehungen in hnli-chem Ausma aufrechterhalten. Ihre akademischen Leistungen leiden darunter.

    Mnnern liegt die Pflege sozialer Beziehungen weniger als Frauen. Und wenn sie welche unterhalten, dann hufig zu einem bestimmten Zweck (Beruf, Sport etc.). In den Augen von Mnnern schlieen sich im Allgemeinen soziale Beziehungen als solche und akademische Ttigkeit wechselseitig aus.

    Fr Frauen hingegen verbinden sich soziale Interaktionen ganz natrlich mit ihrem studentischen Leben.

    Fazit

    Damit drfte als bewiesen gelten, dass zwischen Schulleistung und Sozialverhalten bei Mnnern ein negativer Zusammenhang besteht, nicht aber bei Frauen.

    Diese Forschungsarbeit schtzt die Aussichten von Jungen, sich in der Schule zu integrieren, recht pessimistisch ein, da es ihnen schwerfllt, gute Schulleistungen mit sozialer Kompetenz zu vereinen. Da gute Schulleistungen bei Schlern oft mit freiwil-ligem Einzelgngertum einhergehen, beschwrt das die Gefahr der Ausgrenzung herauf. Die feindselige Ablehnung des Klassen-besten, des Strebers, wird also nicht aussterben.