1
Dictu ^iirdjtr <;3cilimg FEUILLETON 167- 19 Donnerstag, 22. Juli 1993 Nr. 167 19 Lesezeichen Das Bilder-Buch zum König Peter Burkes Monographie «Ludwig XIV.» Paris 1639. A star Is born. Ludwig XIV., der zukünftige Sonnenkö- nig, betritt die Welt- bühne. Von Anfang an ü3 ist er Hauptdarsteller in einer eigens Tür ihn inszenierten Show, die 75 Jahre dauern wird. s*"1 Er ist Held, Vater, Mil- zen, Kriegsherr, Heili- ger, Herrscher, Richter, Organisator, Helfer, Retter. Ab seinem fünf- ten Lebensjahr muss er "£~ König spielen wollen. Das gelingt ihm, glaubt man der Dar- stellung Peter Burkes . . über die «Inszenierung des Sonnenkönigs», fast ein Leben lang. Der international re- nommierte Historiker hat sich in seiner Stu- die über Ludwig XIV . zur Aufgabe gemacht, den über ein halbes Jahrhundert fortdau- ernden Prozess der «Hervorbringung eines Bildes» genau nachzu- vollziehen. Der franzö- sische Sonnenkönig ist in dieser Hinsicht ein dankbares Objekt: Nicht nur die Dauer seiner Regierungszeit, sondern auch seine von Anfang an intensiven Bemühungen um die Gestaltung seines Images machen ihn zu einem idealen Beispiel für Möglichkeiten und Grenzen der «Propa- ganda» im absolutisti- schen Staat. Die Rolle, die Lud- wig XIV. spielt, ist im wahrsten Sinne des Wortes spektakulär. Er bestimmt und fördert die Medien, die sein Bild an die Aussen- und Nach- welt vermitteln sollen, er setzt sich, wo er kann, in Szene, er wählt seine engsten Mitarbeiter selbst aus und betraut sie mit der Aufgabe, das könig- liche Bild einem möglichst illustren Publikum möglichst gut zu verkaufen. Staatliche Kunstpolitik Peter Burke ist in seiner Studie streng chrono- logisch vorgegangen. Er zeigt einen König, dessen Regierungszeit in zwei sehr unterschiedliche Peri- oden eingeteilt werden kann, in denen jedoch konstant royalistische Imagepflege betrieben wird. Die ersten Jahrzehnte nach dem Tod Maza- rins sind in jeder Hinsicht glanzvoll, das Bild ist entsprechend strahlend. Ludwig XIV. arbeitet persönlich an der anhaltenden Wirkung seiner politischen und militärischen Erfolge. Sein eng- ster Vertrauter, Jean- Baptiste Colbert, verfasst 1662 einen langen Bericht über die Möglichkei- ten, mit Hilfe der Künste den Glanz der könig- lichen Unternehmungen zu wahren. Die könig- lichen Akademien (die wichtigste, die Academie Das nächste Lesezeichen: Marlin Walsers Roman «Ohne einander» francaise, hatte bereits Ludwig XIII. 1635 gegrün- det) sind entsprechend Ausdruck einer plan- mässig staatlichen Kunstpolitik. So schreibt z. B. die Academie royale de peinture jedes Jahr einen Wettbewerb aus, dessen Thema allein der Ver- herrlichung Ludwigs XIV . dient. Der Sonnen- könig ist eine Kultfigur und jedes Ereignis Anlass, ihm zu huldigen. Neben Colbert verfügt Ludwig über weitere ausgezeichnete Berater (Lebrun Tür die bildende Kunst, Lully für die Musik, Chapelain zunächst für die Literatur), die landesweit Tür den Vertrieb ihres Produktes sorgen. Aussenpolitische Erfolge werden in Serien von Gedenkmedaillen umge- münzt, in Gobelinteppiche verwebt, in Reiter- standbildern verewigt, in Hymnen und Sonetten gefeiert. Grossartige Triumphzüge durch die Hauptstadt führen die Macht der französischen Monarchie blendend vor Augen. Darüber hinaus lässt Ludwig XIV. die seinerzeit absolut gross- artigste königliche Bühne gestalten: Versailles. Das Schloss gerät zu einer symbolischen Kulisse; hier wird in der Grande Galerie, dem Salon de guerre et de paix und entlang den Esca- liers des ambassadeurs die Geschichte der Aussenpolitik des Königs in aller Pracht nach- gestaltet, Versailles ist ein einziger architektoni- scher Triumphschrei. Und auch das «tägliche Leben» im Schloss ist ein Schauspiel: selbst die kleinsten Handlungen des grossen Ludwig sind einem strengen Zeremoniell unterworfen und nur einem ganz bestimmten Publikum zugänglich. «L'Euit c'est moi.» Wer das von sich sagt, des- sen Bild muss sich in schwierigen politischen Situationen zwangsläufig verdunkeln. Die letzten «Der siegreiche Ludwig», Kupferstich von Nicolas Arnault nach einer Statue von Desjardins. 25 Regierungsjahre Ludwigs XIV. sind schwierig. Nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes 1685, die Ludwig eine weitere Medaillenserie und die glorreiche Bezeichnung «neuer Charlemagne» einträgt, bricht der Krieg gegen die Augsburger Liga aus. Steigende Militärausgaben schmälern das Budget Tür Propaganda. Die besten Berater sind dem Sonnenkönig weggestorben. Statt hym- nischer Dichtungen, rauschender Feste und glanz- voller Porträts gibt es eher beredtes Schweigen oder vereinzelt eine Münze. Der Spanische Erb- folgekrieg überschatte t bis 1713 das Geschehen, das Bild des alternden Königs verblasst. Als dann 1715 der grosse Vorhang fällt, ist die Beerdigung Ludwigs XIV. sein letzter würdiger Auftritt. Der König ist tot. Lang lebe das königliche Image! Purallelen Imagepflege, ein Stab von Beratern, das In-Dienst-Nehmen der Medien durch den Herr- scher - die Mittel der absolutistischen Propa- ganda scheinen vertraut. Tatsächlich liefert Burke nicht nur eine historische Studie, sondern er ver- sucht darüber hinaus zweierlei: zum einen schreibt er eine Art «illustrierter Propaganda- geschichte» (die 88 Abbildungen machen die Untersuchung zu einem höchst interessanten Bil- der-Buch), zum anderen wagt er sich auf das Feld der Interdisziplinarität. Die propagandistischen Methoden Ludwigs XIV. sollen auf diese Weise in das Forschungsgebiet «Herrscherbilder und die Mechanismen ihrer Herstellung» eingebunden werden. Dabei dienen Burke die von der Sozialanthro- pologie entwickelten Modelle über den Theater- staat Bali (19. Jahrhundert) ebenso wie wissen- schaftliche Ausführungen über die alltägliche Selbstinszenierung alltäglicher Personen. Ein Ver- gleich mit anderen Herrschern und ihren Metho- den der Selbstdarstellung soll unterstreichen, dass Ludwig XIV. wie kaum ein anderer Herrscher vor ihm, aber wie mehrere Herrscher nach ihm wirk- lich alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel pro- pagandistischer Einflussnahme einsetzte. In die- sem Sinne ist er ein sehr «modernen>; König ge- wesen, von dem sich scheinbar mühelos die von Burke nur angedeuteten Parallele n zu Diktatoren, allerdings auch zu demokratisch gewählten Herr- schern des 20. Jahrhunderts und deren Umgang mit den heutigen Medien ziehen lassen. Mit einem Unterschied: Um «das Volk» brauchte sich der Sonnenkönig nicht zu bemühen .. Nach der Lektüre des Buches bleiben Schrek- ken und Bewunderung. Die Bühne für das könig- liche Spiel scheint echter als das Leben - sie zu schildern verdient in der von Burke vorgelegten Form Applaus. Sie auch in ihren heutigen Er- scheinungsformen genau zu beobachten wird dem Leser durch die Aktualisierung vorgeschrieben. Denn die König spielen wollen, gibt es noch. Und Burkes Bilder- Buch zum König ist auch ein Buch gegen dieses Spiel. claudia Teusch Peter Burke: Ludwig XIV. Die Inszenierung des Sonnen- königs. Wagenbach- Vertag, Berlin 1993. 278 S . Fr. 57.60. «Presque toujours <;en roman>;» Eine Ausstellung über Georges Simenon «II lui restait ä suivre un couloir mal eclaire jus- qu'ä sa porte, la troisieme ä gauche, et, quand il introduisait la clef dans ja serrure, le veston sur le bras, il lancait un traditionnel: <;C'est moi!>;» - Dieses «C'est moi!» aus der Eingangsszene des Romans «L' Amoureux de Mme Maigret» könnte - auch wenn Georges Simenon (1903-1989) mit Jules Maigret nicht zu verwechseln ist - wie ein Motto über der grossen Ausstellung «Tout Sime- non» stehen, die bis zum 31. Oktober im Musee de l'Art Wallon in Lüttich, der Geburtsstadt des Romanciers, zu sehen ist. Auf 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind insgesamt 304 Schaukästen aufgestellt, zu denen noch - analog formuliert - besonders auf- regende bis gruselige «Schaubuden» gehören, für deren Aufbau die ganze konkrete Phantasie der Requisiteure gefordert war. Der Besucher wird nämlich beispielsweise in die rekonstruierte Loge der Josephine Baker geführt, die von Simenon be- wundert und verehrt wurde; der Besucher durch- quert den wie eine Filmkulisse aufgebauten, muf- fig riechenden Flur des Gebäudes der Pariser Police judiciaire («36, quai des Orfevres»), wo Maigret sein Zimmer hatt e - in das man einen Blick werfen darf, um all die bekannten, jetzt schon fast wie Devotionalien präsentierten Uten- silien wiederzuerkennen; auch ein Aufenthalt im Autopsieraum des gerichtsmedizinischen Instituts bleibt dem Besucher bei seinem Gang durch vier Etagen «Tout Simenon» nicht erspart. Es sind jedoch nicht diese Schauplätze einer fiktiven Reality-Show, die dem Besucher buch- stäblich den Atem verschlagen, sondern die über 300 Vitrinen mit der überwältigenden Fülle an Dokumenten aller Art aus Simenons Lebens- und Schaffensepochen. Es mag sein, dass in der Aus- stellung so viele Zeugnisse wie noch nie zu- sammengetragen und ausgestellt werden, der An- spruch freilich, «alles über Simenon» oder den «ganzen Simenon» zu präsentieren, ist zweifellos zu hoch. Er ist - und nichts macht die Ausstellung deutlicher bewusst - nicht zu erfüllen. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen. Eine striktere Auswahl bei der Bücher- und Manuskriptepräsentation hätte die Möglichkeit geboten, auch auf die zeitgeschichtlichen Zu- sammenhänge und Hintergründe einzugehen und sie sichtbar zu machen. Simenon, der «nur Figu- ren schaffen (wollte)» und möglicherweise an Zeitgeschichte und Politik nur sehr wenig interes- siert gewesen ist und darum als «Zeitzeuge» nicht in Frage kommt, erscheint merkwürdig zeit- und geschichtslos, eben wie eine seiner Figuren. Die weltbewegenden Ereignisse der etwa neun Jahr- zehnte dieses Jahrhunderts, die Simenon gelebt und erleb t hat, kommen - in der Ausstellung wenigstens - nur als Randbemerkungen vor. Simenon war - obwohl er es zu suggerieren versuchte - eines nicht: «un homme comme un autre». Vielleicht stimmt ja, was er geschrieben hat: «Pour ceux qui me connaissent , je suis un homme comme un autre, avec une vie normale, sans beaucoup d'imprevus et sans grands ä- coups.» Aber das Unvergleichliche, das grosse «Imprevu» ist sein immenses Werk, zu dem auch die zahllosen journalistischen Arbeiten und die unbegreiflich vielen, fast schon «industriell» her- gestellten Groschenromanprodukte vor der «Mai- gret»-Epoche gehören. Das Unheimliche seiner permanenten produk- tiven Existenz, die sieben Jahrzehnte gedauert hat, kommt beiläufig in einer Bemerkung zum Ausdruck, die in «Des traces de pas» zu lesen ist. Er beschäftige einen Chauffeur, weil er sich nicht auf sich selber, auf seine Verkehrstüchtigkeit ver- lassen könne, denn sie verlange, rechtzeitig Strassenschilder zu erkennen und ihnen zu fol- gen: «Presque toujours <;en roman>;, je pensais ä tout autre chose qu'a prendre ä gauche ou ä droite.» Dieses «presque toujours <;en roman>;» deutet auf das Geheimnis von «tout Simenon». Rainer Hoffmann Kinderbücher im Wettbewerb Kandidaturen für den Andersen- Preis 1994 Die Schriftstellerin Hanna Johansen und Illu - strator Jörg Müller sind von der dafür zuständi- gen Fachgruppe des Schweizerischen Bundes für Jugendliteratur (SBJ) bestimmt worden, mit ihrem kinderliterarischen beziehungsweise bilder- buchkünstlerischen Gesamtwerk für den Hans- Christian-Andersen-Preis 1994 zu kandidieren. Was bedeutet das? Einheimische Vor-Lorbeeren vom Baum der international renommiertesten Jugendbuch- Preisausschreibung, die alle zwei Jahre die Frage nach dem Vorzeigbarsten, Besten stellt; willkommener Anlass, in den vier Sprach- regionen der Schweiz periodisch gründlich über die (Kinder-)Bücher zu gehen. Optionen Die beiden Kandidaturen sind sehr überzeu- gend. Die Schriftstellerin Hanna Johansen hat als Kinderbuchautorin, zunächst unter dem Namen Hanna Muschg, seit der zweiten Hälfte der sieb- ziger Jahre ein kleines, sehr konsistentes dichteri- sches (Euvre für Kinde r entwickelt, still und kon - tinuierlich, möchte man sagen; nun ist es unver- wechselbar da. Geschichten wie Wegstrecken. «Die Ente und die Eule» zum Beispiel: 1984 in einem gleichnamigen Bändchen mit drei Vogel- märchen erschienen, dann 1988 in buchfüllender, von Käthi Bhend sehr schön illustrierter Version; 1993 mit zusätzlichen Illustrationen nochmals neu aufgelegt. Ein Vergleich mit der allerersten Fassung, nachzulesen in Hans-Joachim Gelbergs Jahrbuch der Kinderliteratur von 1977, deutet be- sonders gut die Wege der Überarbeitung, Konkre- tisierung der dort noch «unglaublichen» Tier- geschichte an: Arbeit am Stoff, Gewinn an natur- wissenschaftlicher Tragfähigkeit wie auch ein be- harrliches sprachliches Prägnant- und Geschmei- digmachen. Was nun vorliegt, ist eine in hoch reflektierter Art kindereinfache lyrische Prosa, die «atmet», mit Dialogen, die sich einem beim Vor- lesen unerhört schön und selbstverständlich in die Kehle legen. Ähnlich «Bruder Bär und Schwester Bär» (1983 noch bei Benziger) und die wunderbar langsame, inhaltsreiche, kurze und leseleichte «Geschichte von der kleinen Gans, die nicht schnell genug war» (1989 bei Nagel & Kimche, wo die Kinderbücher Hanna Johansens nun er- scheinen). 1987 «Felis, Felis», breiter angelegt, ein Menschenalltagsroman aus der scharf beob- achtenden Sicht eines Katers. Ein weiterer Akzent ergäbe sich mit dem Greifbarmachen der in Gel- bergs Jahrbüchern verstreuten Gedichte. Als bis- her letztes Kinderbuch erschien die temporeiche, witzige Geschichte «Dinosaurier gibt es nicht», die Hanna Johansen mit eigenen Linolschnitten illustriert hat.1 Der Illustrator Jörg Müller war schon 1989 Kandidat für den Andersen-Illustrationspreis; die damalige Doppelkandidatur mit dem Schriftstel- ler Jörg Steiner betonte die Untrennbarkeit von Bild und Text in den Bilderbüchern der beiden. Der Vorschlag wurde in der internationalen Andersen-Jury damals intensiv diskutiert. Dies- mal wird Müller allein kandidieren, wodurch auch seine übrigen Werke eingeschlossen sind: von den akribisch-unheimlichen Bildpanoramen, die das Wirken von «Presslufthammer» (1970) und «Bag- gerzahn» (1976) zeigen, bis zu dem als prächtige Kinderoper ausgestatteten Bilderbuch «Peter und der Wolf» (1985). Die Dokumentation zuhande n der internationalen Jury 1990 ist somit neu zu schreiben.1 Ob Hanna Johansen und Jörg Müller Chancen haben, wenn die Andersen-Jury im April 1994 tagt, steht in den Sternen. Die begehrte Medaille ging seit Alois Carigiet (1966) nie mehr in die Schweiz. Viele Länder beteiligen sich am Wett- bewerb, die Kandidatenzahl geht jeweils gegen vierzig. Mit der Leiterin des Schweizerischen Jugendbuch- Instituts, Rosmarie Tschirky, wird der internationalen Jury eine sehr kompetente Schweizerin angehören. Bestenliste Zeitgleich mit der Wahl der Andersen -Kandi- daturen geht alle zwei Jahre die Zusammenstel- lung der sogenannten IBBi'-Ehrenliste über die Bühne, einer Art weltweiter Kinderbuch- Besten- liste, in die sich die dem Internationalen Kurato- rium für das Jugendbuch (IBBY) angegliederten Ländersektionen eintragen können. In diesem Rahmen zeichnet die Jury-Gruppe des SBJ fol- gende Buchtitel aus: Das graphisch hervor- stechende Faltbüchlein «Ourasima» von Warja lavater; «Petruschkas Lackschuhe» von Vita Andersen in Anerkennung der wirklich vorbild- lichen Übersetzung aus dem Dänischen durch die Zürcher Nordistin Christine Holliger. Als beson- ders überzeugende kinderliterarische Leistung landete - überraschend, doch sehr einleuchtend - in der französischen und in der deutschen Schweiz je ein Buch zur Einführung in die Kunst auf der Ehrenliste: «Un dimanche avec Matisse», Text und Bildeinrichtung von Florian Rodari. und «Zum Beispiel: Paul Klee» von Katharina Bütikofer, Stefan Frey und Katharina Nyffeneg- ger - zwei schön gedruckte und gestaltete Bücher, die in ganz unterschiedlicher Art mit dem Text einen Zeitfaden zwischen den Bildern, ein Ge- webe von Annäherungsweisen, Perspektiven, Ein- sichten flechten, bewundernswert ausgewogen zwischen lebhafter Anregung und ruhigem Frei- stellen des Blicks.5 Im Zusammenhang mit den jetzt ausgesproche- nen Entscheidungen wird im Herbst 1994, nach der Übergabe der Andersen-Medaillen und der feierlichen Präsentation der IBBY-Ehrenliste am 24. IBBY- Weltkongress in Sevilla, auch in der Schweiz eine Veranstaltung zu Ehren der jetzt Ausgezeichneten stattfinden. Der Sinn der Aus- zeichnungen liegt aber viel näher: Sie rücken Bücher ins Licht, die ausgezeichnet ins Sommer- feriengepäck für die ganze Familie passen. Anna Katharina Ulrich ' Von Hanna Johansen liegen bei Nagel & Kimche vor: Die Ente und die Eule, 199.1 neu ausgestattet von Kathi Bhend. 72 Seiten, Fr. 22.80. - Dinosaurier giht es nicht. Mit Linolschnitten von Hanna Johansen. 1992. 144 Seiten, Fr. 23.80. - Die Ge- schichte von der kleinen Gans, die nicht schnell genug war. Illu- strationen von Kathi Bhend. 1989, 1 12 Seiten, Fr. 22.80. - Felis, Felis. Illustrationen von Käthi Bhend. 1987. 144 Seiten, Fr. 22.80. 1 Die 1989 von Hans tcn Doornkaat zusammengestellte Dokumentation «Jörg Müller und Jörg Steinen>; und weitere Dokumentationen zu früheren Andersen-Kandidaturen sind er- haltlich beim Zentralsekretariat de» SBJ, Gewerbestrasse 8, 6330 Cham. 1 Warja Lavater: Ourasima. Leporello-Format. Adrien Maeght, Paris 1991. Fr. 56.-. Vita Andersen: Petruschkas Lack- schuhe. Aus dem Danischen von Christine Holliger. Bilder von Rotraut Susanne Berner. Nagel & Kimche, Zürich/Frauenfeld 1992. 108 Seiten. Fr. 22.80. Florian Rodari: Un dimanche avec Matisse. Skira jeunesse, Geneve 1993. 56 Seiten, Fr. 29.50. Katharina Bütikofer. Stefan Frey, Katharina Nyffenegger: Zum Beispiel: Paul Klee. Wir entdecken Kunst. Aare-Verlag, Solo- thurn 1992. 120 Seiten, Fr. 39.80. Neue Zürcher Zeitung vom 10.09.1991

167-¶nig+mit+5_1.18775498...ganda» im absolutisti-schen Staat. Die Rolle, die Lud-wig XIV. spielt, ist im wahrsten Sinne des Wortes spektakulär. Er bestimmt und fördert die Medien,

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • Dictu ^iirdjtr ; König ge-wesen, von dem sich scheinbar mühelos die vonBurke nur angedeuteten Parallelen zu Diktatoren,allerdings auch zu demokratisch gewählten Herr-schern des 20. Jahrhunderts und deren Umgangmit den heutigen Medien ziehen lassen. Miteinem Unterschied: Um «das Volk» brauchte sichder Sonnenkönig nicht zu bemühen . .

    Nach der Lektüre des Buches bleiben Schrek-ken und Bewunderung. Die Bühne für das könig-liche Spiel scheint echter als das Leben - sie zuschildern verdient in der von Burke vorgelegtenForm Applaus. Sie auch in ihren heutigen Er-scheinungsformen genau zu beobachten wird demLeser durch die Aktualisierung vorgeschrieben.Denn die König spielen wollen, gibt es noch. UndBurkes Bilder- Buch zum König ist auch ein Buchgegen dieses Spiel.

    claudia TeuschPeter Burke: Ludwig XIV. Die Inszenierung des Sonnen-

    königs. Wagenbach-Vertag, Berlin 1993. 278 S . Fr. 57.60.

    «Presque toujours ;»Eine Ausstellung über Georges Simenon

    «II lui restait ä suivre un couloir mal eclaire jus-qu'ä sa porte, la troisieme ä gauche, et, quand ilintroduisait la clef dans ja serrure, le veston sur lebras, il lancait un traditionnel: ; und weitereDokumentationen zu früheren Andersen-Kandidaturen sind er-haltlich beim Zentralsekretariat de» SBJ, Gewerbestrasse 8, 6330Cham.

    1 Warja Lavater: Ourasima. Leporello-Format. AdrienMaeght, Paris 1991. Fr. 56.-. Vita Andersen: Petruschkas Lack-schuhe. Aus dem Danischen von Christine Holliger. Bilder vonRotraut Susanne Berner. Nagel & Kimche, Zürich/Frauenfeld1992. 108 Seiten. Fr. 22.80. Florian Rodari: Un dimanche avecMatisse. Skira jeunesse, Geneve 1993. 56 Seiten, Fr. 29.50.Katharina Bütikofer. Stefan Frey, Katharina Nyffenegger: ZumBeispiel: Paul Klee. Wir entdecken Kunst. Aare-Verlag, Solo-thurn 1992. 120 Seiten, Fr. 39.80.

    Neue Zürcher Zeitung vom 10.09.1991