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dass das ukrainische Militär diesen Krieg gegen Russland niemals ge- winnen kann. Und die Idee, dass es Putin zum Umdenken bewegen könnte, wenn dieser Krieg noch blutiger würde und die Gefechte mit modernen Kriegswaffen dann ein zu hoher Preis für ihn darstellen würde, ist einer gefährlichen Kriegs- Logik geschuldet. Wer aber dieser Logik folgt, überlässt den Militärs die Deutungshoheit. Dies löst eine Dynamik aus, die schnell außer Kontrolle geraten kann. Statt amerikanischer Waffen sollen es nun Worte richten. Um die vielleicht letzte Chance zu ergreifen, einer fürchterlichen Spirale des Krieges vorzugreifen, sind Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande nun also zu Gesprächen nach Kiew und Moskau aufgebrochen. Und Putin hat im Vorfeld ausrichten lassen, dass er dies für einen „positiven Schritt“ hält. Na also, werden die Verfechter Putins sagen. Wer es weniger mit Putin hält, wird aber darauf verweisen, dass D er Krieg in der Ostukraine ist in den letzten Tagen voll entflammt. Tausende Tote gab es in kürzester Zeit, darunter auch viele Zivilisten. Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben die prorussischen Separatisten im Osten des Landes eine Großoffensive ge- startet. Zuvor hatten sie außerdem eine Massen-Mobilmachung ange- kündigt. Der Krieg mitten in Europa steht kurz davor, zu einem offenen Krieg der Staaten zu eskalieren. Selbst unter den vielen Putin- Verstehern (die es gerade auch in Freiburg gibt, wie zahlreiche Leser- briefe an unsere Redaktion zeigen) wird es kaum Zweifel darüber geben, dass Russland mehr oder weniger offen eine der Kriegsparteien ist. Die Offensive der Separatisten ist ohne logistische und militärische Unter- stützung von Russland wohl kaum vorstellbar. Nach Ansicht der Putin- Versteher ist dies aber in gewisser Weise „legitim“, da Putin damit die Interessen seines Landes schütze, zum Beispiel wegen des Szenarios einer ihm auf den Pelz rückenden Nato. Und natürlich stecken dann nach dieser Lesart auch immer die USA hinter alldem. Genau so stellen dies russische Militärs auch immer dar. Und Putin-Versteher werfen dem Westen und auch der westli- chen Presse eine Art Gleichschal- tung vor, die Putin verteufele, an- statt seine Interessen anzuerkennen. Russland wehrt sich also nur gegen Amerika und den ungeniert expan- dierenden Westen. Weniger wichtig scheint es solchen Betrachtern zu sein, dass Putin dies mit militäri- schen Mitteln tut. Und das heißt: mit Krieg. Als kürzlich bekannt wurde, dass Amerika erwägen würde, der Ukraine Waffen im Wert von drei Milliarden Dollar zu liefern, war dies den Putin-Verstehern ein Beleg für ihre These. Böses Amerika! Auch Betrachter, die nicht per se Putin-Versteher sind, waren froh, dass Obama dann doch keine Waffen in das Kriegsgebiet liefern will. Dies aber aus einem anderen Grund. Eine solche Waffenlieferung würde nämlich nichts daran ändern, diese – selbstverständlich unbedingt nötigen – Gespräche eine seltsame Voraussetzung haben. Sie müssen geführt werden, weil Putin Krieg führt. Es sind Gespräche mit der Knarre am Kopf der ukrainischen Bevölkerung. Und da Putin den Finger am Abzug hat, dürfte es da- bei auch kaum andere Ergebnisse geben als genau jene, die Putin vor- schweben. Was das aber genau ist, weiß eigentlich niemand. Wenn es also mitten in Europa mit Waffengewalt und Krieg er- zwungene Lösungen geben sollte, ist das natürlich immer noch besser als eine Eskalation des Krieges, etwa bis hin zu einem Marsch von russischen Truppen auf Kiew (wie das ranghohe russische Militärs schon mehrfach in den Mund nahmen). Es würde aber trotzdem auch eine tiefe Zäsur in der europäischen Friedensordnung darstellen. Der Krieg wäre wieder die Fortsetzung der Politik mit an- deren Mitteln. Und könnte immer aufflammen. Ausgabe 174 am 7. Februar 2015 Dominanter Auftritt Nicht einig über Nichteinigkeit Das nennen wir jetzt mal eine Pressekonferenz, die hält, was sie verspricht: Wolfgang Schäuble, der bei den Griechen verhasste, sture Spar-General, und Yanis Varoufakis, der neue, lässige Finanzminister der Griechen geben ein Bonmot kund, über das, worin sie sich nicht einig sind. Schäuble meint: „Wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind“. Varoufakis hingegen sagt: „Wir haben uns nicht einmal geeinigt, dass wir uns uneinig sind“. Da lässt sich natürlich trefflich philosophieren, was denn nun eigentlich mehr oder weniger Einigkeit ist. Dabei zeigt sich: Schäuble ist halt durch und durch ein Rechner. Er hat den einen Punkt, pardon Euro, gefunden, dass zwar kein Konsens besteht, dies aber halt sicher sei. Wenn man seinem griechischen Kollegen folgt, gibt es aber auch diesen Punkt, pardon Euro, gar nicht, was dann natürlich auch schon wieder erklärt, um was es geht. Der eine hat einen Euro und der andere hat ihn nicht. Aber weil er ihn nicht hat, will er sich darüber halt auch nicht einigen. Michael Zäh HALLO ZUSAMMEN Raub oder Fluchthilfe? Jazz und Beethoven Montage: S. Schampera Freiburg Schleuserprozess vor dem Land- gericht. Der Arbeitskreis kriti- scher Juristinnen und Juristen plädiert für Freispruch für die drei Angeklagten. Seite 5 SC Freiburg Nach dem 4:1-Auftaktsieg gegen Frankfurt spielte die Streich-Elf zuletzt in Gladbach mutig und sehr dominant, verlor aber mit 0:1. Nun kommt Dortmund. Seite 8 Tipps Dieter Ilg ist einer der beeindruk- kendsten Jazzbassisten. Jetzt hat er sich mit seinem Trio Werke von Beethoven heran geholt und tritt damit im Jazzhaus auf. Seite 3 Wenn Angela Merkel und François Hollande nun nach Moskau zu Gesprächen mit Wladimir Putin gereist sind, ist das vielleicht eine Chance, den Krieg in der Ukraine zu stoppen. Jedoch zu Putins Bedingungen. Von Michael Zäh Worte statt Waffen

174. Ausgabe, ET 07.02.2015

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Worte statt Waffen: Wenn Angela Merkel und François Hollande nun nach Moskau zu Gesprächen mit Wladimir Putin gereist sind, ist das vielleicht eine Chance, den Krieg in der Ukraine zu stoppen. Jedoch zu Putins Bedingungen. Von Michael Zäh

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Page 1: 174. Ausgabe, ET 07.02.2015

dass das ukrainische Militär diesenKrieg gegen Russland niemals ge-winnen kann. Und die Idee, dass esPutin zum Umdenken bewegenkönnte, wenn dieser Krieg nochblutiger würde und die Gefechtemit modernen Kriegswaffen dannein zu hoher Preis für ihn darstellenwürde, ist einer gefährlichen Kriegs-Logik geschuldet. Wer aber dieserLogik folgt, überlässt den Militärsdie Deutungshoheit. Dies löst eineDynamik aus, die schnell außerKontrolle geraten kann.

Statt amerikanischer Waffensollen es nun Worte richten. Um dievielleicht letzte Chance zu ergreifen,einer fürchterlichen Spirale desKrieges vorzugreifen, sind KanzlerinAngela Merkel und der französischePräsident François Hollande nunalso zu Gesprächen nach Kiew undMoskau aufgebrochen. Und Putinhat im Vorfeld ausrichten lassen,dass er dies für einen „positivenSchritt“ hält. Na also, werden dieVerfechter Putins sagen.

Wer es weniger mit Putin hält,wird aber darauf verweisen, dass

Der Krieg in der Ostukraineist in den letzten Tagen vollentflammt. Tausende Tote

gab es in kürzester Zeit, darunterauch viele Zivilisten. Nach Angabendes ukrainischen Militärs haben dieprorussischen Separatisten im Ostendes Landes eine Großoffensive ge-startet. Zuvor hatten sie außerdemeine Massen-Mobilmachung ange-kündigt. Der Krieg mitten in Europasteht kurz davor, zu einem offenenKrieg der Staaten zu eskalieren.

Selbst unter den vielen Putin-Verstehern (die es gerade auch inFreiburg gibt, wie zahlreiche Leser-briefe an unsere Redaktion zeigen)wird es kaum Zweifel darüber geben,dass Russland mehr oder wenigeroffen eine der Kriegsparteien ist. DieOffensive der Separatisten ist ohnelogistische und militärische Unter-stützung von Russland wohl kaumvorstellbar. Nach Ansicht der Putin-Versteher ist dies aber in gewisserWeise „legitim“, da Putin damit dieInteressen seines Landes schütze,zum Beispiel wegen des Szenarioseiner ihm auf den Pelz rückenden

Nato. Und natürlich stecken dannnach dieser Lesart auch immer dieUSA hinter alldem. Genau so stellendies russische Militärs auch immerdar. Und Putin-Versteher werfendem Westen und auch der westli-chen Presse eine Art Gleichschal-tung vor, die Putin verteufele, an-statt seine Interessen anzuerkennen.Russland wehrt sich also nur gegenAmerika und den ungeniert expan-dierenden Westen. Weniger wichtigscheint es solchen Betrachtern zusein, dass Putin dies mit militäri-schen Mitteln tut. Und das heißt:mit Krieg.

Als kürzlich bekannt wurde,dass Amerika erwägen würde, derUkraine Waffen im Wert von dreiMilliarden Dollar zu liefern, wardies den Putin-Verstehern ein Belegfür ihre These. Böses Amerika!

Auch Betrachter, die nicht perse Putin-Versteher sind, warenfroh, dass Obama dann doch keineWaffen in das Kriegsgebiet liefernwill. Dies aber aus einem anderenGrund. Eine solche Waffenlieferungwürde nämlich nichts daran ändern,

diese – selbstverständlich unbedingtnötigen – Gespräche eine seltsameVoraussetzung haben. Sie müssengeführt werden, weil Putin Kriegführt. Es sind Gespräche mit derKnarre am Kopf der ukrainischenBevölkerung. Und da Putin denFinger am Abzug hat, dürfte es da-bei auch kaum andere Ergebnissegeben als genau jene, die Putin vor-schweben. Was das aber genau ist,weiß eigentlich niemand.

Wenn es also mitten in Europamit Waffengewalt und Krieg er-zwungene Lösungen geben sollte,ist das natürlich immer noch besserals eine Eskalation des Krieges,etwa bis hin zu einem Marsch vonrussischen Truppen auf Kiew (wiedas ranghohe russische Militärsschon mehrfach in den Mundnahmen). Es würde abertrotzdem auch eine tiefeZäsur in der europäischenFriedensordnung darstellen.Der Krieg wäre wieder dieFortsetzung der Politik mit an-deren Mitteln. Und könnteimmer aufflammen.

Ausgabe 174 am 7. Februar 2015

Dominanter Auftritt

Nicht einig überNichteinigkeitDas nennen wir jetzt mal einePressekonferenz, die hält, wassie verspricht: WolfgangSchäuble, der bei den Griechenverhasste, sture Spar-General,und Yanis Varoufakis, derneue, lässige Finanzministerder Griechen geben ein Bonmotkund, über das, worin sie sichnicht einig sind. Schäublemeint: „Wir sind uns einig,dass wir uns nicht einig sind“.Varoufakis hingegen sagt: „Wir haben uns nicht einmalgeeinigt, dass wir uns uneinigsind“. Da lässt sich natürlichtrefflich philosophieren, wasdenn nun eigentlich mehr oderweniger Einigkeit ist. Dabeizeigt sich: Schäuble ist haltdurch und durch ein Rechner.Er hat den einen Punkt, pardonEuro, gefunden, dass zwar keinKonsens besteht, dies aber haltsicher sei. Wenn man seinemgriechischen Kollegen folgt,gibt es aber auch diesen Punkt,pardon Euro, gar nicht, wasdann natürlich auch schonwieder erklärt, um was es geht.Der eine hat einen Euro undder andere hat ihn nicht.Aber weil er ihn nicht hat,will er sich darüber halt

auch nichteinigen.

MichaelZäh

H A L L O Z U S A M M E N

Raub oder Fluchthilfe?Jazz und Beethoven

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FreiburgSchleuserprozess vor dem Land-

gericht. Der Arbeitskreis kriti-scher Juristinnen und Juristenplädiert für Freispruch für die

drei Angeklagten. Seite5

SC FreiburgNach dem 4:1-Auftaktsieg gegenFrankfurt spielte die Streich-Elf zuletzt in Gladbach mutig und sehrdominant, verlor aber mit 0:1. Nunkommt Dortmund. Seite 8

TippsDieter Ilg ist einer der beeindruk-kendsten Jazzbassisten. Jetzt hater sich mit seinem Trio Werke vonBeethoven heran geholt und trittdamit im Jazzhaus auf. Seite 3

Wenn Angela Merkel und François Hollande nun nach Moskau zu Gesprächen mit Wladimir Putin gereist sind, ist das vielleicht eine Chance, den Krieg in der Ukraine zu stoppen. Jedoch zu Putins Bedingungen. Von Michael Zäh

Worte statt Waffen

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Samstag, 7. Februar 2015F R E I B U R G UND DIE WELT2

Überall auf der Welt kommenimmer wieder Kinder mit einerLippen-Kiefer-Gaumenspalte

auf die Welt. Doch in vielen ärmerenLändern fehlt Eltern meist das Geld füreine dringend notwendige Operation.Der in Freiburg ansässige Verein Deut-sche Cleft Kinderhilfe finanziert sol-chen Kindern vor Ort die medizinischeBehandlung durch einheimische Ärzte.Barbara Breitsprecher sprach mit Alex-ander Gross, dem Geschäftsführer undeinem der Vorstände des Vereins, überdie Folgen der Fehlbildung, unter-schiedliche Kulturen und nachhaltigeHilfe zur Selbsthilfe statt herkömmli-cher Entwicklungshilfe.

Zeitung am Samstag: Wie kommt eszu Lippen-Kiefer-Gaumenspalten?Alexander Gross: Es ist eine Fehlbil-dung, die vor der Geburt entsteht.Die angelegte Spalte verschließt sichim zweiten bis dritten Schwanger-schaftsmonat nicht. Teilweise sinddie Ursachen genetisch. Man kanndas beim Ultraschall erkennen, würdeaber deshalb nie dazu raten, das Kindnicht weiter auszutragen.ZaS: Gibt es in Europa weniger Fällevon Lippen-Kiefer-Gaumenspaltenals in ärmeren Ländern?Gross: Das ist ein sehr spannendesThema. Weitgehend geht man davonaus, dass in Europa jedes 500. bis 600.Kind eine Lippen-Kiefer-Gaumen-spalte hat. Auf den anderen Konti-nenten verhält es sich aber nicht vielanders. In Asien vermutet man etwashäufigere Vorkommen, in Teilen vonSüdamerika auch, in Afrika etwasweniger.ZaS: Eine solche Fehlbildung verur-sacht Probleme. Welche?Gross: Das Fatale ist, wenn man dieSpalte an Lippe und Vorderkiefersieht, dann ist es eine sichtbare Ent-stellung. Zu 70 Prozent ist solch eineFehlbildung zudem mit einer Gau-menspalte verbunden, die auch al-leine vorkommen kann. Ein solcheroffener Gaumen führt zu vielenfunktionalen Störungen. Das Klein-kind kann nicht richtig an der Brustder Mutter saugen, weil es keinenUnterdruck aufbauen kann. Dannkommt es zu erheblichen Zahnfehl-stellungen und zu großen Problemenmit dem Gehör, weil die Durchlüf-tung gestört ist, was zu verminderterHörleistung bis zur Taubheit führenkann. Auch die Sprache ist sehr be-einträchtigt.ZaS: Eine solche Fehlbildung führt si-cherlich auch zur Stigmatisierung?Gross: Das ist eine ganz schwerwie-gende Folge, die gerade dann auftritt,wenn das Gesicht entstellt ist. Eskann passieren, dass eine Mutter ihrKind ablehnt oder Verwandte undNachbarn Kind und Eltern schief an-schauen. Oft weiß man ja nicht, wie

das entstanden ist, in ärmeren Ge-genden werden dann alle möglichenErklärungen hinzugezogen. Manch-mal heißt es dann, Gott habe diesverursacht, ein Blitz habe einge-schlagen oder die Eltern hätten sichfalsch verhalten. In Indien ist es so,dass es ein großes Problem für die El-tern ist, eine solche Tochter zu ver-heiraten. Der Brautpreis steigt erheb-lich, was für einen Bauern oderKleinhandwerker zum Ruin führenkann. Er ist von allen Seiten unterDruck: Er muss seine Tochter verhei-raten, das ist die gesellschaftliche Er-wartung, doch wenn er das tut, dannmuss er dafür so viel bezahlen, damitjemand seine entstellte Tochternimmt, dass ihn das persönlich rui-niert. Das führt zu Konsequenzen,die man sich gar nicht ausmalenmag. Wir wissen von Tötungsfällenin diesem Bereich…ZaS: Sollten Operationen an Spalt-kindern möglichst rasch erfolgen?

sammen, die sehr erfahren und sehrgut sind. Die Hilfe bleibt immer übereinheimische Träger gewährleistet. ZaS: Ein einheimischer Arzt wird alsovon Ihrer Organisation bezahlt, damitein Cleft-Kind aus armen Verhältnis-sen kostenfrei behandelt wird?Gross: Genau. Wir haben Verträgemit Krankenhäusern und Chirurgenund es gibt dort einen Projektleiter.In den Verträgen ist genau definiert,wer wieviel bekommt. Alle Kosten,die entstehen, wie Laboruntersu-chungen, Medikamente, chirurgi-sches Material, Miete für den Opera-tionssaal und stationärer Aufenthalt,werden genau aufgeschlüsselt undmonatlich abgerechnet. Jede Opera-tion wird zudem in einer online-ba-sierten Datenbank erfasst.ZaS: Was kostet so eine Operation?Gross: Das variiert. Das können 200Euro sein, beispielsweise in Indien, inPeru bezahlen wir mehr, bis zu 420US-Dollar. Der Preis für eine entspre-chende Operation einer Lippen-Kie-fer- oder Gaumen-Spalte läge beiuns bei ungefähr 5000 Euro.ZaS: Weshalb dieser Preisunterschied?Gross: Unsere Partner, die Kranken-häuser und Ärzte, geben uns zum ei-nen besonders günstige Konditionen,weil sie der armen Bevölkerung hel-fen wollen. Zum anderen sind dieStandards dort mit unseren Kran-kenhäusern nicht vergleichbar. Diedortigen Chirurgen und Anästhesi-sten sind sehr gut, aber die Infra-struktur kann man nicht mit unserervergleichen. Beispielsweise ist esauch völlig normal außerhalbDeutschlands, dass die Patienten undihre Familien das Essen selbst orga-nisieren, das wird nicht vom Kran-kenhaus geliefert.ZaS: Wie kam es zur Gründung desVereins?Gross: Eine Gruppe von Fachleutenhat die Organisation im Jahr 2002gegründet. Ein deutscher Chirurg,Professor Hermann Sailer, der in Zü-rich praktiziert, wollte sich nicht da-mit abfinden, dass man als Arzt inein Land geht, etwas macht, aber we-nig Nachhaltiges dort lässt. Er nanntedas „Safari-Chirurgie“. Stattdessenwar er dafür, vor Ort medizinischeEinrichtungen aufzubauen, die Ope-rationen mit Einheimischen bewerk-stelligen. Das sind natürlich langeProzesse. Dr. Heinz Lübbe aus Stutt-gart ist dann auf diese Idee eingestie-gen und heute im Vorstand unseresVereins. Der dritte im Vorstand istProfessor Frank Feyerherd, früher ander Uniklinik Greifswald. ZaS: Glauben Sie, dass dies eigentlichdie moderne und angemessene Formvon Entwicklungshilfe ist, nämlichStrukturen vor Ort aufzubauen unddiese zu unterstützen, statt Fachleu-ten zu exportieren?

Gross: Ich bin nun schon sehr langeauch im Ausland tätig und fest davonüberzeugt, dass es für uns nur ganzschwer möglich ist, die Kulturen undWertesysteme in anderen Ländernrichtig zu verstehen. Ich lerne beijeder Reise dazu und mache immernoch Fehler bei der Einschätzungvon Situationen. Wir müssen einLand so wie es ist akzeptieren und mitden Ressourcen und mit den Mög-lichkeiten arbeiten, die vorhandensind. Aber was heißt arbeiten… Dassind unsere Partner und wir stehendemütig dabei und offerieren unsereHilfe, damit sie ihre Ziele erreichen.Ich halte es für sehr wichtig, dass wiruns den Ideen, die Perspektiven bie-ten, unterordnen. Deshalb halte ichEntwicklungshilfe, die in irgendeinerForm etwas aufoktroyiert, auch beigutem Willen, nicht für nachhaltig. ZaS: Vielfach hat Entwicklungshilfeaber einen erzieherischen oder mis-sionarischen Charakter…Gross: Ich würde mich freuen, wenngerade auch die staatliche Entwick-lungshilfe etwas sensibler betrachtetund mehr an den Bedürfnissen vorOrt gemessen würde. Ich glaubenicht daran, dass einfach nur Geld zugeben dort die Probleme löst. Dazumuss eine gute, langfristige Bezie-hungspflege treten und ein Erkennender Motive, warum sich zum Beispieleinheimische Ärzte und Therapeutenengagieren. Ein wichtiger Punkt istdie Zeit, von der Menschen in ande-ren Kulturen mehr haben. Es mussnicht unbedingt so schnell gehen,wie wir uns das oft wünschen.ZaS: Die klassische Frage: Wie könnensich Spender, die dem Verein Geldzukommen lassen wollen, sicher sein,dass die Spende ankommt?Gross: Zum einen tragen wir dasSpendensiegel des Deutschen Zen-tralinstituts für soziale Fragen (DZI),das bedeutet, dass wir einen geprüf-ten Jahresabschluss haben und un-sere Ausgaben sehr genau definiertsind. Zusätzlich haben wir noch einezweite Sicherheit: Das ist unsere Da-tenbank, wo wir die Behandlungeneinsehen. Wir zahlen keine festenLöhne und halten uns auch zurückbei Investitionen von Geräten, son-dern wir haben Leistungskataloge,nach denen die erbrachte Leistungabgerechnet wird, was von unserenPartnern gut akzeptiert ist.

Interview: Barbara Breitsprecher

■ Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V.Stühlingerstr. 11, 79106 Freiburg,Tel. 0761/137 9760 [email protected]:                         Bank für SozialwirtschaftIBAN:DE46251205100008484200BIC: BFSWDE33HAN

Gross: Die Chirurgen und alle amHeilungserfolg beteiligten Therapeu-ten wünschen sich, dass so schnellals möglich operiert wird. Die ersteOperation findet heute in Europameist schon im fünften oder sechstenMonat statt, manchmal früher. Dannwird die Lippe verschlossen, etwasechs Monate später in einer zweitenOperation dann der Gaumen.ZaS: Können die Operationen undBegleittherapien in den ärmeren Län-dern vor Ort geleistet werden?Gross: Sehr, sehr rudimentär. Wirvon der Deutschen Cleft Kinderhilfegehören zu den wenigen Organisa-tionen, die versuchen vor Ort zusam-men mit einheimischen ChirurgenQualität aufzubauen. Aktuell gibt esweltweit etwa 170000 Geburten miteiner Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte.In ärmeren Gegenden werden dieseKinder bestenfalls operiert. Weiter-führende Behandlungen wie kiefer-orthopädische oder sprachtherapeu-tische Maßnahmen sind dort kaummöglich. Unsere Organisation fördertaber auch genau dies. ZaS: Sie setzen also ausschließlichauf einheimische Ärzte vor Ort stattdeutsche Ärzte in die ärmeren Länderzu schicken?Gross: Zu 90 Prozent machen wir dasso. Außer in Afrika. Dort versuchenwir verstärkt auszubilden und schik-ken deshalb auch deutsche Chirurgenhin. In anderen Ländern, beispiels-weise Indien, Bang ladesh, Bolivienoder Peru, arbeiten wir ausschließlichmit einheimischen Chirurgen zu-

Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Der in Freiburg ansässige Verein Deutsche Cleft Kinderhilfe finanziertOperationen in ärmeren Ländern mit einheimischen Ärzten. Interview mit Alexander Gross, dem Geschäftsführer des Vereins.

Hilfe muss nachhaltig sein

Dharati, ein Mädchen aus Indien:Ihr konnte mit einer Operation, dieihre Eltern nie hätten bezahlenkönnen, geholfen werden.

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Samstag, 7. Februar 2015 L E B E NTIPPS 3

Konzertmenü

Kultur und Genussvereint im SchlossDer junge Pianist Enya Haas wird inSchloss Reinach auf seinem „Prepa-red Piano“ Klaviermusik changie-rend zwischen Klassik, New Ageund Minimal Music darbieten. Vorabgibts für die Gäste einen Aperitif, an

das Konzert schließt sich außerdemein Verwöhnmenü mit drei Gängenund inklusive aller Getränke an.Enya Haas lässt sich bei seinenKompositionen gerne auch vonFilmmusik inspirieren, beispielswei-se von Werken von Yann Tiersen(„Fabelhafte Welt der Amélie“).

■ Enya Haas, Klavierkonzert „Pre-pared Piano“ und Konzertmenü,28. Februar, 17.30 Uhr, Schloss Rei-nach, 79 Euro, Tel. 07664/ 4070

Ball

„Ball Verqueer“ im MärchenlandBeim legendären Kostümball derFreiburger Aids-Hilfe kann man un-ter dem diesjährigen Motto „Sün-denfall im Märchenland! VonSchneeflittchen bis Dornhöschen“

nach Herzenslust tanzen und sichverkleiden. DJane Conny und DJRobert Sun legen auf dem Mainfloorgemischte Sounds auf, Cybear wirdden Housefloor beschallen. Bei derKostümprämierung warten Preiseauf die besten Outfits, moderiertwird der Abend von Betty BBQ.

■ 19. „Ball Verqueer“ der Aids-Hil-fe Freiburg, 14. Februar, 21 Uhr,E-Werk, Eschholzstraße 77;www.ewerk-freiburg.de

Theater

Achte Regisseure,vier SzenenDie angehenden Theaterpädagogendes Ausbildungsinstitutes Spiel-Raum präsentieren ihre Abschluss-produktion „SpielRäume XI“ nachdem dritten Ausbildungsjahr. AchtRegisseure inszenieren vier Szenenmal zwei. Das Freiburger Institut fürTheaterpädagogik besteht seit 2012und ist Mitglied des Bundesverban-des Theaterpädagogik (BuT) und ko-operiert mit der LAG Theaterpäd-agogik Baden-Württemberg e.V.

■ Abschlussproduktion der Thea-terpädagogen, Premiere: 21. Febru-ar, 19.30 Uhr, SpielRaum Freiburg,Brombergstraße 17c

Ausstellung

Radikale Begrenzungund ReduktionIm Rahmen des neuen Ausstel-lungsformates „curator's choice“zeigt die eingeladene Kuratorin Jen-nifer Trauschke im T66 Arbeiten desKünstlers Holger Bleyhl. Auf radikaleWeise begrenzt der FreiburgerKünstler in seiner Malerei Farbe undGegenstand auf ein Minimum – wasbleibt, sind reduzierte geometrischeFormen. Vermeintliche Doppelbilderirritieren und ermutigen zu einer ge-nauen Betrachtung.

■ „Kontrast“, Ausstellung HolgerBleyhl, bis 22. Februar, Do/Fr/So, 14bis 18 Uhr, T66 Kulturwerk, Frei-burg, Talstraße 66

Tanz & Performance

Blicke geratenins WankenDie Themenreihe „Rip it!“ spielt mitKlischees, Weibliche und Männliche.Es erinnert an die Normen, mitdenen wir groß geworden sind undfordert spielerisch dazu auf, sie neuzu erfinden. Eine Ikone des zeitge-nössischen Tanzes ist dabei die Cho-reografie „Rosas danst Rosas“ vonAnne Teresa de Keersmaeker, dasnun im großen Haus präsentiertwird. Ein Stück, das im Tanz Ge-schichte gemacht hat.

■ „Rip it!“, mit „Rosas danst Ro-sas“ von Anne Teresa de Keersmae-ker, Premiere: 7. Februar, 20 Uhr,Großes Haus Theater Freiburg

Jazz und Beethoven: Dieter Ilg gilt als einer derbeindruckendsten Jazzbassisten. „Mein Beetho-ven“ heißt seine aktuelle Konzertreihe, bei der erzusammen mit Rainer Böhm am Piano undPatrice Héral am Schlagzeug nun im Jazzhausauftritt. Seine elektrisierende Vitalität, unermüd-liche Neugier und technische Brillanz sind legen-där. Aus den Werken Ludwig van Beethovens holtsich der Freiburger Kontrabassist das Material für

sein Trio in Form von Kammerjazz, intim und ex-trovertiert zugleich, wobei die Grenzen zwischenmusikalischen Epochen und Genres aufgehobenwerden. Konsequent verfolgt Dieter Ilg dabeiseinen eigenen Sound.

■ Dieter Ilg „Mein Beethoven“, 22. und 23. Fe-bruar, jeweils 20 Uhr, Jazzhaus Freiburg, Tickets:23,60/24 Euro; www.jazzhaus.de

K O N Z E R T Konzert & Performance

Solo für einenbewegten GeigerDer Freiburger Musikers und Per-former Harald Kimmig zeigt im E-Werk seine neueste Arbeit „Flow“,die experimentelle Live-Musik mitVideo und Bewegung verschmilzt.Wasser ist das durchgehende Thema,

wobei sich der Performer und Violi-nistin einer projizierte Wasser-Weltzwischen Video-Projektionen, Zu-spiel-Geräuschen und Violinklängenbewegt. Er findet Geräusche, Bewe-gungen, skurrile Brüche, transfor-matorische Abläufe, sinnliches undAnalytisches.

■ „Flow“, Musik & Performancevon Harald Kimmig, 26./27./28. Fe-bruar, E-Werk, Eschholzstraße 77;www.ewerk-freiburg.de

Ausstellung

Ästhetik derVergänglichkeitVanitas - die Vergänglichkeit undihre Ästhetik sind seit jeher Themader Kunst. Almut Quaas dokumen-tiert in ihren Fotografien den Verfalleiner Villa auf Rhodos. Ihre gemalten

Stillleben - nature morte – greifendiese Spannung in der Schönheitleicht verderblicher Früchte wiederauf. Auch Ludwig Quaas kokettiertmit dem Charme des Morbiden. Sei-ne filigranen Architekturen sind rei-ne Konstrukte der Phantasie, die anTraumbildern erinnern.

■ „Vanitas – Ästhetik der Ver-gänglichkeit“, Ausstellung Almut u.Ludwig Quaas, 13.2. bis 13.3., De-pot K, Freiburg, Schopfheimerstr. 2

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Samstag, 7. Februar 2015

Der Mieter als Käufer

machte geltend, sie sei von dem Ver-kauf der Wohnungen nicht informiertworden und habe daher auch ihr ge-setzliches Vorkaufsrecht nicht aus-üben können. Wenn sie jetzt für dieWohnung 80.000.-€ mehr bezahlenmüsse, möchte sie diesen Betrag alsSchadensersatz vom ursprünglichenEigentümer.Der Bundesgerichtshof hat der Miete-rin Recht gegeben: Das Vorkaufsrechtsolle die Mieterin nicht nur vor Ver-drängung durch neue Eigentümerschützen, sondern ihr auch die Chancegeben, ihre Wohnung zu den vorteil-haften Konditionen zu kaufen, die derneue Eigentümer ausgehandelt hat.Zu beachten ist aber: Der Mieter hatnur dann ein Vorkaufsrecht, wennseine Wohnung während seiner Miet-zeit in eine Eigentumswohnung um-gewandelt wird. Zieht der Mieter be-reits in eine Eigentumswohnung ein,hat er kein gesetzliches Vorkaufsrecht,falls sein Vermieter die Eigentums-wohnung verkauft. Für den Vermietergilt es, nach einer Umwandlung denMieter rechtlich korrekt über einenVerkauf der Wohnung zu informieren,um teuren Schadensersatz zu ver-meiden.

Versäumt es der Vermieter,den Mieter auf sein gesetzli-ches Vorkaufsrecht hinzu-

weisen, kann dem Mieter Schadens-ersatz zustehen.

Werden in einem Mietshaus die Woh-nungen in Eigentumswohnungenumgewandelt, besteht die Gefahr,dass die Mieter verdrängt werden.Als Schutz hat der Gesetzgeber einVorkaufsrecht des Mieters normiert:Wird die Wohnung des Mieters wäh-rend seiner Mietzeit umgewandelt, istder Mieter zum Vorkauf berechtigt,wenn seine Wohnung dann als Ei-gentumswohnung verkauft wird –damit erhält er die Möglichkeit, dieWohnung selber zu den Konditionenzu kaufen, die sein Vermieter mit ei-nem Käufer für die neu entstandeneEigentumswohnung ausgehandelthatte. Der Mieter hat damit das Recht,an Stelle des ursprünglichen Käufersin den Kauf einzutreten. Damit derMieter dieses Vorkaufsrecht ausübenkann, muß ihm der Vermieter den In-halt des Kaufvertrags mitteilen undden Mieter außerdem über das ge-setzlich verbriefte Vorkaufsrecht un-terrichten.

Informiert der Vermieter den Mieternicht über den Verkauf, kann derMieter sein Vorkaufsrecht nicht aus-üben. Dass dem Mieter dann ein er-heblicher Schadensersatz zustehenkann, hat der Bundesgerichtshof jetztentschieden ( BGH, Urteil v.21.01.2015, VIII ZR 51/14): Im dorti-gen Fall wurden die sieben Wohnun-gen eines Mehrfamilienhauses in Ei-gentumswohnungen umgewandeltund später en bloc an einen neuen Ei-gentümer veräußert. Dieser entschlosssich, schnell Kasse zu machen: Nachsechs Monaten bot er einer Mieterinderen Wohnung zum Kauf an – aller-dings mit einem satten Aufschlagvon rund 80.000.-€. Die Mieterin

Neue BGH-Entscheidung. Der Bundesgerichtshof stärkt das Vorkaufsrechtder Mieter. Von Christian Räuchle

ZaS-Leserin Susanne D. fragt:Ich bin sehr begeistert von meinemJob, arbeite als Assistentin für eininternationales Team von Produkt-managern und habe die Option, inmeinem derzeitigen Unternehmenauf der Karriereleiter weiter nachoben zu steigen. Allerdings merkeich auch, dass der Preis für dieKarriere, der Termin- und Zeit-druck sehr hoch sind. Da hilft oftauch das gute Klima unter den Kol-legen wenig. Dazu kommt, dass ichein sehr perfektionistisch veranlagterMensch bin und mit meinen 26 Jah-ren fühle ich mich schon in diesemberühmten Hamsterrad. Gibt es Wegedie Geschwindigkeit zu reduzieren?

Jobcoach Alexandra Feder:Liebe Frau D.: Positiv habe ichwahrgenommen, dass Sie in einemsehr angenehmen Arbeitsklima ar-beiten dürfen. Das finde ich sehrwertvoll und viele können das heutevon ihrem Umfeld nicht mehr sagen.Das Gefühl permanent in einemHamsterrad zu laufen ist ein in un-serer Arbeitswelt sehr präsentesThema. Arbeitsformen verändernsich, die Arbeit in Projektteamssteigt und es wird zunehmend invirtuellen Teams gearbeitet. Inter-nationale Märkte und Globalisie-rung tun ihr Übriges. Daraus resul-

tiert ebenso eine zunehmendeFremdbestimmtheit. Die Ursache,das Hamsterrad-Gefühl zu habenist aus meiner Sicht immer das Zu-sammenwirken innerer und äußererMotive. Es geht darum, nicht nurdie äußeren Umstände zu analysie-ren, denn diese lassen sich leider oftnur geringfügig oder gar nicht än-

dern. Aber wichtig und interessantist es auch, die inneren Motive zuerforschen. Daran lässt sich dannarbeiten. Genauso sollte man sichdie Frage stellen: Bestimme ichmein Leben oder der Job? Au-ßerdem ist die Frage: Möchte ichkomplett raus aus dem Hamster-rad oder suche ich kleine Wege,

um das Rad zu entschleunigen?Versuchen Sie Arbeits- und Erho-lungsphasen strikt zu trennen unddie kleinen Momente des Abschal-tens zu suchen. Gönnen Sie sich diekleinen Urlaube oder Auszeiten imAlltag. Kennen Sie das: Sie fahren bereitsmorgens mit dem Tunnelblick insBüro und sind in Gedanken schondarin versunken, was heute allesauf Sie wartet. Unterbrechen Siediesen Rhythmus bewusst. NehmenSie einen Umweg und gönnen Siesich einen Moment in Ihrem Lieb-lingskaffee bevor der Stress imBüro losgeht. Das ist nur ein kleinesBeispiel von vielen, wie Sie den Tagbewusst unterbrechen können. Den-ken Sie daran: Oft sind es diekleinen Schritten, die einen Anfangmachen. Ich wünsche Ihnen vieleEntschleunigungs-Momente.

Liebe Zas-Leserinnen und –leser.Was ist Ihre Meinung zum Thema?

An dieser Stelle können Leserkostenlos Fragen zu

Berufswahl, Bewerbung, Vorstellungsgespräch usw.

an Jobcoach Alexandra Feder richten.

Zuschriften an:[email protected].

Die Namen werden von der Redaktion geändert.

Entschleunigen im Hamsterrad

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Herausgeber: Michael Zäh und Christopher Kunz

Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH,Benzstraße 22, 79232 March. Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286, e-mail: [email protected]

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Gerade hat vor dem Landge-richt Freiburg der Prozessgegen drei Männer begon-

nen, die zu einer international agie-renden Schleuserbande gehören sol-len. Die Angeklagten sollen mehrereEinbrüche in Rathäuser in der Regionbegangen haben, um Blankopässe zustehlen, aus denen dann gefälschteAusweise für syrische Flüchtlinge ge-fertigt wurden. Für den Arbeitskreiskritischer Juristinnen und JuristenFreiburg (akj) steht hier jedoch dielebensrettende Fluchthilfe an ersterStelle, die nicht bestraft werdendürfe, da es für die Flüchtlinge umGefahr für Leib und Leben geht.

„Wer in einer gegenwärtigen,nicht anders abwendbaren Gefahrfur Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Ei-gentum oder ein anderes Rechtsguteine Tat begeht, um die Gefahr vonsich oder einem anderen abzuwen-den, handelt nicht rechtswidrig,wenn bei Abwägung der widerstrei-tenden Interessen, namentlich derbetroffenen Rechtsguter und des

Grades der ihnen drohenden Gefah-ren, das geschutzte Interesse das be-einträchtigte wesentlich überwiegt.Dies gilt jedoch nur, soweit die Tatein angemessenes Mittel ist, die Ge-fahr abzuwenden.“ Soweit der Para-graph 34 des Strafgesetzbuches.

Aus Sicht des akj sind die dendrei Männern vorgeworfenen Taten„geeignet und erforderlich“, um dieGefahr für die Kriegsflüchtlinge ab-zuwenden. Denn, so der akj: „Fursyrische Fluchtlinge gibt es keine le-galen Wege nach Europa“. Das Fäl-schen von Ausweisen sei somit ge-eignet und erforderlich, um dieFluchtlinge in Sicherheit zu bringen.

Gilt diese Sichtweise aber auch,wenn die Männer die Pässe nur ausHabgier gestohlen haben? Wenn siemit dem Handel von Ausweisen dasgroße Geld gewittert haben?

Ja, sagt David Werdermann vomakj, denn es gehe nicht um eine mo-ralische Beurteilung, die sei in die-sem Fall rechtlich unbedeutend. DerStudent, der in Freiburg im 9. Seme-ster Jura studiert, hält den soge-

Raub oder Fluchthilfe?Schleuserprozess vor dem Landgericht: Der Arbeitskreis kritischer

Juristinnen und Juristen plädiert für Freispruch.Von Barbara Breitsprecher

F R E I B U R GSTADT 5Samstag, 7. Februar 2015

nannten Rechtsgüterschutz für ent-scheidend, das Ergebnis zählt also.Leben könne mit diesen Pässen ge-schützt werden. „Die Täter handeltendamit subjektiv gerechtfertigt“, soDavid Werdermann. Solange derRettungswille noch erkennbar sei,handele es sich um eine humanitäreMotivation.

An der Frage, ob ein Rettungs-wille noch erkennbar ist, haben sichbereits in anderen Prozessen dieGeister geschieden. 1977 hat derBundesgerichtshof zur DDR-Flucht-hilfe ein umstrittenes Urteil gefällt:Damals wurde der Ankauf gestohle-ner Passvordrucke zur Hilfe von„Republikflucht“ vom BGH als straf-bar angesehen, mit der Begründung,dass „bloße berufliche Schwierig-keiten aus politischen Grunden“ kei-ne Notstandslage begründen wür-den.

Im Gegensatz zu damals siehtder akj den aktuellen Fall anders: InSyrien und seinen Nachbarstaatenfände gerade eine humanitäre Kata-strophe ungeahnten Ausmaßes statt.

Reparatur-Café imRieselfeldAm Samstag, 7. Februar, von 10 bis14 Uhr findet im Glashaus im Riesel-feld (Maria-von-Rudloff-Platz 2) einReparatur-Café statt. Defekte Geräteund Gegenstände können gebrachtund unter fachkundiger Anleitungselbst repariert werden. Außerdemgibt es am Sonntag, 8. Februar, ab 14Uhr – wie jeden zweiten Sonntag imMonat – ein Nähcafé in der Begeg-nungsstätte des Seniorenwohnheims„Im Grün“ 5. Gesucht werden nochExperten für eine Holzwerkstatt, beiInteresse unter [email protected] melden.

Die Boxerin undder SchweinehundDas Boxtraining ist eines der ganz-heitlichsten Trainingsarten überhaupt.Und ganz sicher nicht nur etwas fürMänner! Die Box-Sport-VereinigungFreiburg (BSV) bietet nun einen spe-ziellen Intensiv-Kurs für Frauen an,nach dem Motto „Box Dich fit!“. Wett-kämpfe sind dabei nicht vorgesehen.Stattdessen vier Wochen lang vom 16.Februar bis 12. März, montags unddonnerstags, von 10 bis 11 Uhr Boxenund Workout, Selbstsicherheit undKraft , Ausdauer und Konzentrationtrainieren. Anmeldungen bis 12. Fe-bruar unter [email protected].

Neue zweite RVF-GeschäftsführerinDer Regio-Verkehrsverbund Freiburg(RVF) hat eine neue Geschäftsführe-rin. Die Betriebswirtin Simone Stahlwar zuvor Geschäftsführerin bei derSüdbadenBus GmbH und wird nunNachfolgerin von Christoph Land-wehr. Letzterer wird sich neben sei-nen Aufgaben bei der SBG nun auchzusätzlich der Geschäftsführertätig-keit bei der DB Regio Bus Baden-Württemberg widmen. Die zweitenebenamtliche Geschäftsführerin inder RVF-Doppelspitze, DorotheeKoch, wurde derweil auf weitere fünfJahre verpflichtet.

T I C K E R

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31.03.2015.

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Samstag, 7. Februar 2015

Foto

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Die Talfahrt von Dortmundhielt zuletzt weiter an. DieKlopp-Elf, von der man doch

annahm, dass sie sich nun nach derWinterpause mit einem ganz anderen,also dem eigentlichen Gesicht einersehr aggressiven Spitzenmannschaftzeigen würde, war sowohl beim 0:0 inLeverkusen wie auch zuletzt bei der0:1-Niederlage gegen Augsburg soverunsichert, dass die Vorbereitungschon verpufft scheint. Und nunkommt das angeschlagene Team mitlauter Spitzenkickern zum Kellerduellnach Freiburg.

Schon in Leverkusen durfte mansich verwundert die Augen reiben.Die Dortmunder kämpften zwar wiedie Irren, spielten aber einen Fußballder unterirdischen Art. Die unfass-bare Fehlpassquote von 54 Prozent,die noch nie von einem Bundesliga-Team seit Aufzeichnung der Statistikerreicht wurde, konterte JürgenKlopp mit dem fast biblischen Satz,dass man nicht von Abstiegskampfreden und dann Champagnerfußballfordern könne. Na ja, zwischen Weinund Wasser gäbe es noch das Schorle.

freuen. Und außerdem war Kloppfest davon überzeugt, dass mandann im Heimspiel gegen Augsburgden Auswärtspunkt mit einem Siegvergolden würde. Das wäre wohl dasKnallen von Sektkorken gewesenund ziemlich schlecht für Freiburg,weil mit wachsendem Dortmunder

Selbstvertrauen natürlich auch diespielerische Klasse zurück kommt.

Es wird sich wohl niemand inFreiburg Illusionen darüber machen,dass bei den Dortmunder Kickern je-derzeit der Knoten platzen kann,auch am tiefsten Punkt, an dem siederzeit mental angekommen sind.Aber wenn es jemals die Chance gab,Reus und Co. zu besiegen, dann ebenjetzt, wo den Edeltechnikern jedeSelbstverständlichkeit fehlt. Und esist trotzdem so, dass Dortmund alsFavorit gilt, noch immer und in fastjedem Spiel. Umgekehrt gesagt: Esist selten, dass man vor heimischerKulisse nicht unter der Bürde des“Gewinnenmüssens” leidet, wennder Tabelleletzte kommt.

Auch die zuvor “unschlagbaren”Bayern haben zuletzt einen Belegdafür geliefert, dass Fußball jenseitsdes Könnens immer auch Kopfsacheist. Nach der 1:4-Schlappe in Wolfs-burg und dem 1:1 im Heimspiel ge-gen Schalke, reist der Spitzenreiternun nach Stuttgart, wo ein eklatantheimschwacher Gegner wartet. Fürden SC ist es natürlich gut, wenn dieStuttgarter nicht punkten.

Bundesliga. Obwohl Dortmund auch zum Auftakt der Rückrunde nur noch ein

Favorisiertes Schlusslicht

Soll ich jetzt selber kicken?Nach der erneuten Heimpleitegegen Augsburg sprach JürgenKlopp von den Entscheidungenim Kopf, die schon jeder Spielerselbst treffen müsse

Starkes Debüt: MatsMöller Daehli imponiertebei seinem ersten Auftrittim SC-Dress in Gladbachdurch seine Technik undWendigkeit

Aber der Dortmunder Trainer warzum Zeitpunkt seiner Äußerung mitdem Punktgewinn in Leverkusenmehr als zufrieden: Wenn mehr alsjeder zweite Ball beim Gegner landetund dieser auch noch ein Spitzen-team der Liga ist, muss man sichüber einen Auswärtspunkt wirklich

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Wer gerade vom Mond zurückgekehrt ist und nix von Tweiß, dürfte den Auftritt des SC Freiburg in Mönchengla einschätzen: Klar dominierende Gäste aus dem Breisg

Heimmannschaft dominant an die Wand. Mit einem extrem hohe an den Sechzehner der Gladbacher reichend (und dabei oft die le Abwehrreihe noch in des Gegners Hälfte), wurde die Heimmann Wahnsinn genervt. Dazu viele ballsichere Kombinationen auf engs in der zweiten Halbzeit mitunter ein Bild wie beim Handball: Die roten Trikots spielen immer rund um den Sechzehner, während jene Trikots in zwei Viererreihen verteidigen. Daraus müsste man fast Mönchengladbach weit hinten in der Tabelle steht und daher auch Kulisse von eigenen Angriffen absehen muss, weil man ganz tie Hälfte gedrängt wird. Und eben nur noch dieses eine Tor Vorsprun bringen will, das in der 23. Minute fiel.

Da d SC Freiburg. Nach einem starken Auf Da hat er nicht “Nein” gesagt: Als

Nils Petersen zur zweiten Halbzeiteingewechselt wurde und drei Malwunderbar freigespielt wurde,machte er gegen Frankfurt einen lupenreinen Hattrick. Und auch inGladbach traf er ins Netz, war jedoch einen Tick zu früh gestartetund stand im Abseits

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Wer nicht auf dem Mond war, sondern weiß, das Mönchengladbach auf demdritten Tabellenplatz der Bundesliga steht und folglich mit Ambitionen auf dieChampions-League in der kommenden Saison ausgestattet ist, der muss denAuftritt der Streich-Elf umso höher bewerten. Nach dem Schock des Rückstandesso stark aufzuspielen, gegen einen eigentlich brandgefährlichen Gegner auf desseneigenem Platz – das hat Qualität. Und es war auch durchaus so, dass beimPowerplay der Freiburger einige Torchancen heraus gespielt wurden: EinAbseitstor von Nils Petersen, nach einer Ballstaffette, die erste Sahne war (und nurder letzte Pass einen Tick zu spät kam, oder umgekehrt: Nils Petersen den Schrittnach vorne einen Tick zu früh machte), zwei gefährliche Distanzschüsse von MikeFrantz, die knapp das Ziel verfehlten und schließlich noch eine Riesenchancedurch Jonathan Schmid, der von Mats Möller Daehli perfekt freigespielt wurde,aber zentral aus zehn Metern zu unplatziert abschloss. Also bitte! Mehr Chancenkriegt man gegen den defensivstarken Tabellendritten halt nunmal nicht.

Es war also nicht das alte Lied, dass man in der Offensive zu harmlos sei. MitNils Petersen und Mats Möller Daehli sind zwei Neuzugänge im Team, die deutlichfür Gefährlichkeit sorgen, und zwar auch in der Anbahnung von Torchancen,durch ihre Kombinationssicherheit. Die 0:1-Niederlage in Gladbach war eher aufein Quantum Pech und auf einige Fehler in der Defensive in der Anfangsphase derPartie zurück zu führen. Verdient war sie nicht.

Allerdings war der Auftritt der Streich-Elf auch ein glatter Gegenentwurf zujenem im Spiel zuvor gegen Frankfurt. Dort zeigte sich der SC in der ersten Hälftekomplett überfordert und brachte kaum einen Ball an den eigenen Mann. Dort gabes zwar auch ein hohes Pressing, aber nur von den Frankfurtern. Was am danndoch folgenden 4:1-Sieg der Streich-Elf Mut machte, war die körperliche Präsenzin der zweiten Halbzeit. Als wollte der Satz wahr werden, dass im Abstiegskampfnur absolute Fitness hilft. Und ein Nils Petersen, der drei Tore in 45 Minuten schoss.Im Kellerduell gegen Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) dürfte es richtig rund gehen.

dürfte es richtig rund gehen uftritt in Gladbach erwartet die Streich-Elf gegen Dortmund ein Kampf auf Biegen und Brechen. Von Michael Zäh

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Samstag, 7. Februar 2015 M E D I Z I N 11

Morton Neurom

Befund des Radiologen negativ aus“,erläutert Dr. Schneider. Sein Fazit:“Das Morton Neurom wird häufigschlicht und einfach übersehen.“

Spezialisten ertasten ein MortonNeurom

Da die gängigen MRT-Bilder der Pa-tienten in Rückenlage ein MortonNeurom nur schlecht zeigen, ratenExperten zu einem anderen „Blick-winkel“. Dr. Schneider: “Bei Auf-nahmen in Bauchlage mit nachoben gerichteten Fußsohlen kannviel leichter eine genaue Größenbe-stimmung des Neuroms vorgenom-men werden.“ Größere Befunde kannder erfahrene Arzt zudem durch ei-nen Griff mit zwei Fingern zwischendie Mittelfußknochen direkt ertasten.„Durch diesen Druck kann er auch

die charakteristischen Symptomeauslösen“, so Dr. Schneider. Besteht Verdacht auf eine Erkran-kung, so bringt der Besuch beim or-thopädischen Fußspezialisten Ge-wissheit. Zuerst überprüft dieser, obeine meist vorausgehende Spreiz-fußfehlstellung vorliegt. Denn daseingesunkene Quergewölbe des Vor-fußes begünstigt das Morton Neu-rom. „Die Lage der Mittelfußknochenändert sich durch den Spreizfuß“, soDr. Schneider. „Der Nerv hat nichtmehr genügend Platz und wird beijedem Schritt gedrückt und gereizt.“Der Zusammenhang zwischenSpreizfuß und Morton Neurom gibtauch die konservative Behandlungvor. Diese empfiehlt in erster LinieSchuheinlagen, die das vordere Fuß-gewölbe wieder aufrichten. „So wirddem Mittelfußnerven wieder mehr

Platz geschaffen und die Nervenrei-zung geht zurück“, erklärt der er-fahrene Fußchirurg. Wichtig ist aucheine Verhaltensänderung bei derSchuhmode: „Insbesondere spitz zu-laufende Schuhe mit hohen Absät-zen belasten den Vorfuß und förderndie Spreizfußfehlstellung“, warnt Dr.Schneider und empfiehlt für denAlltag statt dessen möglichst flacheSchuhe mit ausreichendem Zehen-raum.

Bei Schmerzen: Nerven behalten

In vielen Fällen reicht die konserva-tive Behandlung nicht mehr aus. Istder Durchmesser des Morton Neu-roms zu groß, so ist der Druck per-manent. Dr. Schneider: „An eineroperativen Lösung geht in diesenhartnäckigen Fällen kaum ein Weg

vorbei.“ Herkömmlicherweise wurdedabei bisher der Nerv einfach her-ausgeschnitten (Neurektomie), wasdas zugrundeliegende Problem desMorton Neuroms jedoch nicht löste.Denn: „Auch der verbleibende Ner-venstumpf kann wieder ein schmerz-haftes Neurom entwickeln“, erklärtder Experte. Um diesen Rückfall zuvermeiden, führt Dr. Schneider seit2009 als einer von wenigen Ärztenin Deutschland die nervenerhaltendeOperation des Morton Neuromsdurch. Dabei wird der Nerv nichtentfernt, sondern durch eine Ände-rung des Bindegewebes entlastet.Der Vorteil: Das Versorgungsgebietdes Nerven wird nicht taub und ge-fühllos. Der Druck wird vermindertund das Geschwulst an der Nerven-hülle kann sich zurückbilden.Doch nicht immer kann auf eineNeurektomie, also die Nervenent-fernung, verzichtet werden. Je grö-ßer der Durchmesser des Neuroms,desto unsicherer wird das Ergebnisder Dekompression. „In diesen Fällenmüssen bei der Nervenentfernungunbedingt die Druckverhältnisse imMittelfuß beachtet werden, um eineerneute Entzündung des Nerven-stumpfs zu vermeiden“, so Dr.Schneider. Nach der nervenerhal-tenden Operation des Morton Neu-roms müssen die Patientinnen etwazwei bis drei Wochen lang spezielleVorfußentlastungsschuhe tragen.Außerdem sollten sie sich unbedingtan die Schuhempfehlungen des Or-thopäden halten. Denn es kann vor-kommen, dass das Morton Neuromin einem weiteren Zehenzwischen-raum nochmals entsteht.

Bei der gutartigen Geschwulstdes Mittelfußnerven emp-fiehlt sich in vielen Fällen

eine schonende, nervenerhaltendeOperation. Ihre wesentlichen Plus-punkte: Die betreffende Stelle behältihre Sensibilität und die Rückfallge-fahr sinkt zudem erheblich.

Oft beginnt die Tortur bereits nachwenigen Schritten: Stechende oderbrennende Schmerzen im Mittelfußmachen das Weitergehen unerträg-lich. Der Schuh wird plötzlich zueng. Die Zehen fühlen sich taub an,als wären sie “eingeschlafen”. Erstnach dem Hinsetzen und Schuheausziehen tritt eine Linderung ein.Die Schmerzen lassen nach und ver-schwinden wieder – bis zum näch-sten Spaziergang. Dann beginnt dasLeiden von vorne. Selbst wenn der Fuß nicht schmerzt,beschreiben Morton Neurom-Pa-tienten häufig ein unangenehmesständiges Drücken - so als hätten sieeine Erbse im Schuh. „DieserSchmerz entsteht durch die übermä-ßige Belastung des Nervus media-nus“, erklärt Dr. Thomas Schneider,leitender Orthopäde sowie Fuß- undSprunggelenkschirurg der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Dieser Nervverläuft an der Fußsohle entlangzwischen den Mittelfußknochen undverzweigt sich in die Zehen. Das Morton Neurom ist die häufigeFolge einer Spreizfußfehlstellung.Es tritt meist bei Frauen auf, oftschon in jungen Jahren. Aber auchMänner - meistens Laufsportler mithohem Trainingspensum – sindnicht selten betroffen. Häufig leidendie Patienten über Jahre an den Mit-telfußschmerzen, bevor eine Dia-gnose endlich Klarheit bringt. „VielePatienten kommen zwar mit typi-schen Beschwerden in die Sprech-stunde. Da aber auf ihren aktuellenKernspintomografiebildern schein-bar nichts zu sehen ist, fällt auch der

Das unerkannte Frauenleiden. Oftmals leiden vor allem Frauen jahrelang unter einem heftigen Stechen und Brennen im Vorfuß, bevor der Facharzt Morton Neurom diagnostiziert

Morton Neurom erkennen erfahrene Fachärzte wie Dr. Thomas Schneider nicht nur anhand von MRT-Bildern. Größere Befunde lassen sich zudem direkt durch einen Griff zwischen die Mittelfußknochen ertasten.Foto: Gelenk-Klinik Gundelfingen

Das Herzzentrum Freiburg Bad Kro-zingen behandelte im Jahr 2013 mehrHerzinfarkt-Patienten als jedes andereHerzzentrum in Deutschland

Das Universitäts-Herzzentrum Frei-burg - Bad Krozingen ist bundesweitSpitzenreiter bei der Behandlung vonHerzinfarkt-Patienten, wie jetzt derVerband der UniversitätsklinikaDeutschland (VUD) ermittelte. Mitüber 1.100 Patientinnen und Patientenkonnte das Herzzentrum seine Spit-zenposition aus dem Vorjahr sogar

noch ausbauen. Bei der Operation vonHerzklappen ist das Herzzentrum eineder fünf Einrichtungen mit den höch-sten Patientenzahlen in ganz Deutsch-land. „Die steigenden Patientenzahlensind eine Bestätigung für die exzellenteArbeit der letzten Jahre“, sagt Prof. Dr.J. Rüdiger Siewert, Ärztlicher Direktordes Universitäts-Herzzentrums unddes Universitätsklinikums Freiburg. Gerade bei Personen mit akutem Herz-infarkt ist eine zielgerichtete Behand-lung innerhalb der ersten 24 Stundennotwendig.

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M A R K T GESUNDHEIT12 Samstag, 7. Februar 2015

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Eine neue ÄraRKK Klinikum unter neuer Geschäftsführung.

Bernd Fey hat die Nachfolge von Helmut Schillinger angetreten

Paul und Vorsitzende des Aufsichts-rates der RkK gGmbH dankte HelmutSchillinger sehr herzlich für seinüberaus erfolgreiches Wirken: „Siehaben in mehr als 20 Jahren das St.Josefskrankenhaus und ab dem Jahr2000 den Regionalverbund kirchli-cher Krankenhäuser (RkK) nicht nurmaßgeblich mitgestaltet, sondern vi-sionär weiterentwickelt.“ Unter derFührung von Helmut Schillinger istes gelungen eine hausübergreifendeBündelung der medizinischen und

Das RKK Klinikum hat bereitsseit Anfang des Jahres einenneuen Geschäftsführer. Jetzt

wurde Bernd Fey (50) im Rahmen ei-nes Festaktes in der Mutterhauskircheder Barmherzigen Schwestern vom hl.Vinzenz von Paul als Nachfolger desfeierlich in den Ruhestand verab-schiedeten, und für seine großen Ver-dienste gewürdigten, langjährigen Ge-schäftsführers Helmut Schillinger (65)offiziell vorgestellt und eingeführt.Damit beginnt im RKK Klinikum nachüber 20 Jahren, in der eine erfolgreicheZukunft der katholischen Kranken-häuser in der Region Freiburg nach-haltig gesichert werden konnte, eineneue Ära. Bernd Fey ist ein profilierterKrankenhausmanager. Seit über zweiJahrzehnten ist der Südbadener er-folgreich als Führungskraft in der Ge-sundheitswirtschaft tätig, zuletzt alsGeschäftsführer der Kliniken Schmie-der, einer Neurologischen Akut- undRehabilitationsklinik mit sechs Stand-orten in Baden-Württemberg.

Schwester Birgitta Stritt, General-oberin des Ordens der BarmherzigenSchwestern vom hl. Vinzenz von

pflegerischen Kompetenzen zu er-reichen, ein zukunftsorientiertes me-dizinisches Konzept mit einem spe-zialisierten Leistungsangebot zu ent-wickeln und dieses mit einemInvestitionsprogramm von 100 Mil-lionen Euro umzusetzen. Heute ver-eint das RKK Klinikum, als größteraußeruniversitärer Gesundheits-dienstleister im Großraum Freiburg,die Vorteile eines großen Klinikumsmit der besonderen Atmosphäre ei-nes Ordenskrankenhauses. „Mit Bernd Fey ist es uns gelungeneinen sehr erfahrenen Klinikge-schäftsführer zu gewinnen. Durchseine langjährige Erfahrung im Kran-kenhausmanagement bringt er alleVoraussetzungen für eine erfolgrei-che Tätigkeit mit“, betont General-oberin Schwester Birgitta Stritt.Bernd Fey sagte: "Das RKK Klinikumist für seine exzellente Qualität be-kannt und geschätzt. Ich freue michsehr darauf, zusammen mit den Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern, dieweitere Entwicklung gestalten zudürfen."

Foto: RKK Klinikum

Sorgfältige PrüfungDie Zweitmeinung der ersten Wahl.

Zweitmeinungssprechstunde von Chefarzt Dr.Stephan Kersting im St. Josefskrankenhaus

den, wie es um mich steht? Muss ichglauben, was mir dieser eine Experteerzählt? Ist das empfohlene Verfah-ren die einzig zielführende Methode?

Der Wunsch nach zu-sätzlicher Beratung istleicht nachzuvollziehenund auch die Kranken-kassen befürworten dieFachauskunft einesweiteren Spezialisten.Die Zweitmeinungs-sprechstunde im St. Jo-sefskrankenhaus er-möglicht nun eine ein-

fache und unkomplizierte Lösung:„In meiner Sprechstunde biete icheine sorgfältige Prüfung aller Be-funde an und gebe nach ausführli-cher Begutachtung des Patientenund seiner Unterlagen meine Ein-schätzung ab“, betont Chefarzt PDDr. Stephan Kersting.

Wer die Diagnose einerschweren Krankheit er-hält, die eine große Ope-

ration erfordert, sichert sich gernemit einer qualifiziertenZweitmeinung ab. Ohnelange Wartezeiten bietetdas RKK Klinikum imFreiburger St. Josefs-krankenhaus nun dieMöglichkeit einer fun-dierten und doch un-komplizierten zweitenBegutachtung des Erst-befundes: PD Dr. StephanKersting, Chefarzt der Klinik für All-gemein-, Viszeral- und Gefäßchirur-gie, steht Patientinnen und Patientenin der Zweitmeinungssprechstundezur Verfügung.

Bei einer Diagnose, die weitreichen-de Konsequenzen hat, wie z.B. kom-plexe Operationen an Organen wieMagen, Darm, Leber oder Bauch-speicheldrüse, macht sich bei vielenPatientinnen und Patienten nebendiffuser Angst auch große Unsicher-heit breit: Habe ich genau verstan-

■ Terminvereinbarungen im Sekretariat der Allgemeinchirurgie(Telefon: 0761/2711-2501, [email protected])■ www.rkk-ggmbh.de

Foto: RKK Klinikum

Page 13: 174. Ausgabe, ET 07.02.2015

M A R K TBERUF & KARRIERESamstag, 7. Februar 2015 13

Perspektivenmit Pflegeberufen!

Die Bundesregierung fordert “attraktive Arbeitsbedingungen”

einem "sozialen Erfolgsmodell". Die-ses müsse nun allerdings weiterent-wickelt werden. Als eine der größtenHerausforderungen nannte der CDU-Politiker die Vereinbarkeit von Fa-milie, Beruf und Pflege. Hier bedürfees "sicherlich auch Pflegestrukturenmit mehr Tagespflegeplätzen", sagteLaumann der dpa.In einer alternden Gesellschaft werdeauch die Zahl der Pflegebedürftigen

Die Bundesregierung hat eineangemessene Personalaus-stattung und faire Bezahlung

in den Pflegeberufen gefordert. An-gesichts der Herausforderungen, dieauf eine alternde Gesellschaft in die-sem Bereich zukommen, gelte es, "fürattraktivere Arbeitsbedingungen inder Pflege zu sorgen", sagte Bundes-gesundheitsminister Hermann Gröhe(CDU) der Deutschen Presse-Agentur.

Die Pflegeversicherung sei inzwi-schen "ein echter Jobmotor", sagteGröhe weiter. Die Zahl der Beschäf-tigten im Pflegebereich habe sichmehr als verdoppelt. Allerdings wirdauch ein Fachkräftemangel in denPflegeberufen vorhergesagt. Eingeführt wurde die Pflegeversi-cherung im Januar 1995 . Am kom-menden Dienstag wird bei einemFestakt in Berlin ihr 20-jähriges Be-stehen gefeiert. In der Altenpflegearbeiten heute etwa eine MillionMenschen.Auch der Pflegebevollmächtigte derBundesregierung, Karl-Josef Lau-mann (CDU) sprach wie Gröhe von

zunehmen. Entsprechend "brauchenwir jedes Jahr etwa zwei bis drei Pro-zent mehr Menschen, die sich um ei-nen Pflegebedürftigen kümmern",so Laumann.Derzeit bekommen Fachkräfte in derAltenpflege weniger Geld als ein ge-ringer qualifizierter Krankenpflege-Helfer im Krankenhaus. Laumannsprach diesbezüglich von einem "un-haltbaren Zustand”

Weiterbildungsangebote nutzen,und bei Bedarf sorgt der Verband füreine Unterkunft. Wer sich beruflichschon orientiert hat, kann hier einVorpraktikum, Semesterpraktikumoder Anerkennungsjahr absolvierenbzw. eine Ausbildung in den Berei-chen Heilerziehungspflege, Alten-pflege oder Altenpflegehilfe ma-chen. So bietet der CaritasverbandFreiburg-Stadt viele Wege in einesinnvolle und sichere berufliche Zu-kunft.

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Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), derBundesfreiwilligendienst (BFD) oderein Praktikum ? Über den Caritasver-band Freiburg-Stadt e. V. lernen je-des Jahr über 100 junge Erwachseneden sozialen Bereich näher kennen,sammeln neue Erfahrungen und ori-entieren sich beruflich. Ob Werk-stätte, Wohneinrichtung, Kinderta-gesstätte, Beratungsstelle, Pflege-heim, ambulanter Dienst oderKaufhaus: Viele der rund 60 Diensteund Einrichtungen des Verbandes inFreiburg und dem Umland bieten dieChance, sich einzubringen. Dabeikönnen sie während ihrem FSJ oderBFD auch die internen Fort- und

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Einstieg in den sozialen Bereich über Praktikum oder Ausbildung

Beweg was!

Zahl der Pflegebedürftigen wird zunehmen. Die Bundesregierung forderteine angemessene Personalausstattung und faire Bezahlung. Foto: fotolia

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Stärkend und vitalisierend Wochenend-Ausbildung an der Freien Heilpraktikerschule Freiburg

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Lymphfluss und wirkt stärkend undvitalisierend auf das Bindegewebe.Diese Massagetechnik wirkt regula-tionsfördernd auf den gesamten Or-ganismus, beruhigt und kräftigt dasNervensystem und verleiht frischeEnergie bei Erschöpfung. Der pra-xisorientierte Kurs beinhaltet denAblauf und die Techniken einer 60-

Die Freie HeilpraktikerschuleFreiburg bildet seit Jahrenerfolgreich Heilpraktiker

und Heilpraktiker für Psychotherapieaus. Darüber hinaus werden Ausbil-dungen in Heilpflanzenkunde, Ho-möopathie, Massagetherapie undErnährungsberatung, sowie zahlrei-che Fortbildungen – auch für Laien– rund um die Naturheilkunde an-geboten.Am 21. Februar beginnt die Wo-chenend-Ausbildung „Massagethe-rapie“. Auf dem Lehrplan stehen u. a.Klassische Massage, Ayurveda-Mas-sage, Shiatsu, Lomi-Lomi-Nui undKalifornische Ölmassage. Die Ayurveda-Massage beispiels-weise, verbessert Durchblutung und

Minuten Massage wie sie original inIndien durchgeführt wird.Der Unterricht wird von einem en-gagierten Fachteam geleitet, die ih-ren Beruf lieben und ihr Wissen mitBegeisterung weitergeben. Es können auch einzelne Modulegebucht werden, für die Gesamtaus-bildung werden keine Kenntnissevorausgesetzt.Das komplette Kursprogrammschickt die Freie Heilpraktikerschuleauf Anfrage gerne zu.

■ Freie Heilpraktikerschule Freiburg, Marie-Curie-Str. 1, 79100 Freiburg-Vauban, Tel. 0761 / 4014452www.freie-heilpraktikerschule.de

Foto

: Fot

olia

• Heilpraktiker/in • Heilpraktiker/in für

Psychotherapie • Ernährungsberater/-in • Homöopathie • Heilpflanzenkunde • Massagetherapie u.v.m.

M A R K T AUSBILDUNG & PFLEGE Samstag, 7. Februar 201514

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Unterstützungsleistungen können kombiniert werden.

Zur Verbesserung der Situationder Pflegebedürftigen soll indieser Legislaturperiode ein

neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff ein-geführt werden. Das hat das Bundes-ministerium für Gesundheit aktuellmitgeteilt.

Seit 20 Jahren gibt es in Deutschlanddie Pflegeversicherung. „Noch vor20 Jahren waren zwei Drittel derPflegebedürftigen in Pflegeheimenauf Sozialhilfe angewiesen. Dankder Pflegeversicherung kommenheute über zwei Drittel der Pflegebe-dürftigen in den Pflegeheimen ohneSozialhilfe aus“, bekräftigte Bundes-gesundheitsminister Hermann Grö-he. „Mit der Pflegeversicherung ha-ben Pflegebedürftige und ihre Fami-lien zudem erstmals umfassendeUnterstützung bei der Pflege zuHause erhalten.“ Die Leistungen sol-len noch in dieser Wahlperiode um20 Prozent erhöht werden und nochbesser an die individuellen Bedürf-nisse der Familien angepasst werden,verspricht der Minister.Seit dem 1. Januar 2015 erhaltendurch das neue Pflegestärkungsge-setz Pflegebedürftige und ihre An-gehörigen verbesserte Leistungen.Durch das Pflegestärkungsgesetz ste-hen für die Pflege zu Hause zusätz-lich 1,4 Milliarden Euro pro Jahr zurVerfügung. Alle Leistungsbeträgeder Pflegeversicherung werden er-höht. Die Unterstützung für pflegen-de Angehörige wird ausgeweitetdurch bessere Möglichkeiten zurKombination verschiedener Unter-stützungsleistungen wie Tages- undNachtpflege und Kurzzeit- und Ver-

hinderungspflege sowie durch Ein-führung neuer Entlastungsleistungenfür Pflegebedürftige und pflegendeAngehörige.Auch für die Pflegebedürftigen instationären Pflegeeinrichtungensieht das Gesetz Verbesserungen imUmfang von rund einer MilliardeEuro vor. Hier steigen die Leistungender Pflegeversicherung je nach Pfle-gestufe zwischen 41 und 77 Euro proMonat. Außerdem finanziert die

Pflegeversicherung ab 2015 pro Jahrbis zu 45000 zusätzliche Betreu-ungskräfte für die stationäre Pflege(bislang: rund 25000). Durch denPflegeleistungs-Helfer können sichPflegebedürftige und ihre Angehöri-gen zudem künftig auf der Internet-seite des Bundesministeriums fürGesundheit unkompliziert einenÜberblick über die neuen Leistungenverschaffen, die für sie in Frage kom-men.

Mehr Leistungen für Pflegebedürftige und Angehörige: Seit dem 1. Janu-ar gilt das neue Pflegestärkungsgesetz, die Leistungsbeträge wurden erhöht.

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M A R K TSANIERUNGSamstag, 7. Februar 2015 15

winddichten Gurtführung. Richtig ein-gesetzt helfen Rollläden Wärmeverlu-ste zu vermeiden und dadurch dieHeizkosten zu senken.Tagsüber lassen geöffnete Rolllädendie Wintersonne in die Räume, so dassein zusätzlicher Heizeffekt entsteht. Inden Abendstunden wird hingegenempfohlen, sie konsequent zu schlie-ßen. Sonst kann über die Fenster eingroßer Teil der wohligen Wärme nachaußen entweichen. Um optimal vondem Wechselspiel zwischen geschlos-

Über drei Viertel des gesamtenEnergieverbrauchs entfallen indeutschen Haushalten auf die

Heizung. Umso wichtiger ist es, diekostbare Heizwärme auch da zu halten,wo man sie haben will: im Wohnraum.Rollladensysteme helfen Wärmeverlustedurch die Fenster deutlich zu reduzieren.

Ein wichtiges Bauteil wird dabei aberoft vergessen: der Rollladenkasten.Hier lohnt sich eine Investition in dieDämmung, die auch nachträglichmöglich ist.Fachbetriebe des Rollladen- und Son-nenschutztechniker-Handwerks emp-fehlen außerdem das Anbringen einer

senen und geöffneten Rollladen zuprofitieren, empfiehlt sich die Nachrü-stung mit Motor und automatischerSteuerung. So fahren die Rolllädenautomatisch und zu festgelegten Zei-ten hoch und runter – selbst wennniemand zu Hause ist.Rollladen- und Sonnenschutztechni-ker rüsten Rollläden für fast jede Ein-bausituation am Fenster nach undversehen sie auf Wunsch auch nach-träglich mit moderner Antriebs- undSteuerungstechnik.

Rollläden helfen sparenRichtiges Nachrüsten lohnt sich: Mit Rollläden kann man die Wärme

im Wohnraum halten und Heizkosten sparen.

stern und Türen sind grundlegendeBausteine dafür, dass sich ältereMenschen in Zukunft in ihren ei-genen vier Wänden wohl fühlenkönnen.Der KfW Kredit 159 (der im übrigen

über die Hausbank beantragtwird), kann zudem auch

für einen besserenSchutz vor Woh-nungseinbruchbeantragt wer-den. So kannbeispielsweiseder Einbau von

Sicherheitsglas inden Fenstern fi-

nanziert werden,ebenso der Einbau von

„Türspionen“ und einer Gegen-sprechanlage mit oder ohne Video-kamera.Mit dem umfassenden Förderpro-gramm können bis zu 100 Prozent

Ein barrierearmes Wohnum-feld ist komfortabel für Men-schen jeden Alters. Egal ob

Familien mit Kleinkindern oder ältereMenschen, die auf eine Gehhilfe, ei-nen Rollator oder einen Rollstuhlangewiesen sind. Das Pro-gramm AltersgerechtUmbauen der KfWfördert den barrie-rearmen Umbauim Wohnungs-bestand.

Dazu gehört un-ter anderem auchder „bodengleiche“Zugang zu Balkonund Terrasse sowie leicht-gängige Fenster, die sich durch ge-ringen Kraftaufwand bedienen las-sen. Stufen- und Schwellenfreiheit,genügend Bewegungsflächen unddie leichte Bedienbarkeit von Fen-

der förderfähigen Investitionsko-sten einschließlich Nebenkosten(zum Beispiel Planungs- und Bera-tungsleistungen) finanziert werden.Der maximale Kreditbetrag beträgt50000 Euro pro Wohneinheit.Auch der nachträgliche Einbauvon elektrischen Antriebssystemenbei Rollläden wird im Rahmeneines barrierereduzierenden Um-baus von der KfW gefördert.

■ KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ Nr. 159, www.kfw.de;Fragen zum Programm beantwor-ten Experten des KfW-Infocentersunter [email protected] unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 539-9002;

Weitere Beratungsstellen über:www.wohnungsanpassung-bag.deund www.k-einbruch.de

Mehr WohnkomfortSchwellenfreie Balkontüren und leichtgängige, sichere Fenster:

Das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ fördert Baumaßnahmen.

Wohlige Wärme garantiert: Rollläden schützen vor kostspieligen Energie-verlusten und sorgen für ein angenehmes Raumklima.

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