1
18 LOKALES Dienstag, 21. Februar 2017 Ellwanger Berge Virngrund Windkraft mit Vernunft Zum Thema Windpark Rosenberg-Süd: „Nur ein kurzer Rundblick vom Hohenberg genügt, um sich von der jetzt schon erschreckenden Verschandelung unserer wun- derschönen Landschaft im Virn- grund zu überzeugen. Der Scha- den für die betroffenen Einwoh- ner ist schon vor dem Bau der geplanten Monsterwindräder immens und nie wieder gut zu machen. Windkraft mit Vernunft sieht an- ders aus! Sie geht nicht in diesem Maß auf Kosten von intakter Na- tur und Menschen in Einzelge- höften und hübschen Dörfchen. Die Erzeugung von einigen Me- gawatt Strom, der dann viel- leicht nach Bayern verkauft wird, kann niemals den Bau die- ser riesigen Anlagen rechtferti- gen. Die Politiker wundern sich ständig über die zunehmende Anzahl an Wutbürgern. Mit dem Bau dieser riesigen Windräder im Abstand von weniger als 800 m, braucht sich niemand mehr über die zunehmende Anzahl dieser Bürger zu wundern.“ Anton Kraus, Rosenberg Foto: cia Windpark Rosenberg-Süd: „Ich finde es schon grotesk, dass die Windenergie durch die Schlafmützigkeit der betreffen- den Behörden und einzelner Po- litiker so in destruktive Kritik gerät. Durch die desolate Infor- mationspolitik seitens der EnBW, Ministerium und Land- ratsamt wird eine zukunftsträch- tige Energie von den betroffenen Bürgern verständlicherweise in Frage gestellt. Priorität haben die Bewohner der einzelnen Wohngebiete, die Nachteile von diesem Windpark haben. Daher darf es keinen Mindestabstand geben, sondern einen optimalen Abstand, damit die Bewohner weniger oder gar keine Nachtei- le haben. Müssen es denn die weltweit höchsten Windräder sein? Oder soll das ein Prestigeobjekt der EnBW werden? Eines sollten wir auch bedenken, ohne vertretbare Einschränkungen jedes Einzelnen werden wir die notwendige Ener- giewende nicht hinbekommen. Windräder in vertretbarer Entfer- nung von meinem Wohnhaus sind mir lieber als ein AKW oder KKW. In 3-4 Jahrzehnten gibt es eine neue regenerative Energie- technik und wir können die Wind- räder abbauen und entsorgen. Auf jeden Fall problemloser als ein AKW und KKW. Franz Schips, Ellwangen-Espachweiler Schon grotesk Windpark Rosenberg-Süd: „Demokratur pur. Das ist schon ein starkes Stück. Im Geschäfts- bericht 2015 der EnBW-ODR, ein- sehbar im Internet unter ww.odr.de/unternehmen/docs/ publikationen/ ODR_GB_2015.pdf wird auf der Seite 39 eine Karte gezeigt, auf welcher der Windpark Rosen- berg-Süd als ‘gesichert’ eingetra- gen ist. Dieser Geschäftsbericht wurde im Mai 2016 veröffentlicht. Da war weder der Bauantrag für Rosenberg-Süd gestellt noch viel weniger eine Baugenehmigung erteilt. Es ist eigentlich ein Skan- dal, dass die EnBW-ODR so et- was tut und damit auch den Land- rat als Herrn des Genehmigungs- verfahrens unter Druck setzt. Und der macht dort mit. Im weiteren Verlauf des Ge- schäftsberichts steht beim Be- richt des Aufsichtsratsvorsit- zenden (Landrat Pavel ist der stellvertretende Aufsichtsrats- vorsitzende), dass eines der Ziele die ‘Entwicklung der er- neuerbaren Energien in der Re- gion, insbesondere der Wind- energie’ ist. Das heißt.: Landrat Pavel ist in diesem Prozess im- mer befangen gewesen und hat wohl gar kein Interesse gehabt, ein öffentliches Genehmi- gungsverfahren für ‘Rosen- berg-Süd’ durchzuziehen.“ Hermann Sorg Rosenberg Landrat Pavel „befangen“ Die Zuschriften sind Meinungsäuße- rungen der Einsender. Die Redaktion behält sich das Recht der Kürzung vor. Leserbriefe unter www.schwaebische-post.de bei dem LRA einzureichen. Das wäre dann der 30. September ge- wesen. Dies ist jedoch nachweis- lich nicht erfolgt. Bei einem Ein- reichen der Unterlagen elf Ta- gen vor Jahresende, genauer acht Arbeitstagen, sich einen An- spruch auf eine Genehmigung abzuleiten, ist schon mehr als fragwürdig, um nicht zu sagen frech. Dies wäre jedoch das Ar- gument für eine rechtliche Aus- einandersetzung für einen Scha- denersatzanspruch gegenüber dem LRA. Die EnBW hat ein großes wirt- schaftliches Interesse an der Ge- nehmigung des Windparks und ich befürchte, dass hier ein unge- sunder Druck auf das LRA und Landrat Pavel ausgeübt wurde. Hier entsteht auch ein Dilemma für Landrat Pavel und das LRA, da er als stellvertretender Auf- sichtsratsvorsitzender der ODR die Aufgabe hat, den Vorstand zu kontrollieren und zu bewer- ten, ob die Entscheidungen im wirtschaftlichen Interesse der ODR sind. Andererseits steht er dem LRA vor und ist letztlich für die Genehmigung verantwort- lich. Bevor der erste Baum fällt, sollte diese Sachlage rechtlich geprüft werden. Außerdem soll- te geklärt werden, in wieweit möglicherweise ein Druck durch die EnBW/ODR auf die Behör- den ausgeübt wurde.“ Jens Greiner, Matzengehren Windpark Rosenberg Süd: „Die Genehmigung des Wind- parks Rosenberg-Süd Ende letz- ten Jahres wirft viele Fragen auf. Die meisten wurden bereits aus- führlich in den Zeitungsartikeln und Leserbriefen behandelt. Eine mehrfach getätigte Aussage des Landratsamtes Aalen (LRA) steht jedoch noch im Raum: „Man habe Sorgen wegen Schadensersatzan- sprüchen der EnBW“. Wenn man sich die Gesetzeslage anschaut (BImSchG, §10, Absatz 6a), ist dort eindeutig geregelt, dass nach vollständigem Eingang der Unterlagen eine Genehmi- gungsfrist von drei Monaten be- ginnt. Die letzten fehlenden Un- terlagen gingen am 20.12.2016 beim LRA ein. Mit Eingang der Unterlagen waren es genau fünf Arbeitstage bis zur finalen Ge- nehmigung am 27.12.2016. Woher kommt der Druck? Es geht um die in 2016 festgelegte Einspeisevergütung für Onshore-Windkraftanlagen. Ge- nehmigungen, die erst 2017 erfol- gen, unterliegen einer neuen, weniger lukrativen Einspeise- vergütung. Möchte sich die EnBW die Ein- speisevergütungen von 2016 si- chern, dann ist einzig und allein die EnBW dafür verantwortlich, die für die Genehmigung erfor- derlichen Unterlagen bis spätes- tens drei Monate vor Jahresende Vorgehen der EnBW mehr als fragwürdig Was für ein Zufall Windpark Rosenberg-Süd: „Ich nehme Bezug auf die Schwäpo vom 17. Februar ‘Augen zu und durch’: Was für ein be- merkenswerter Zufall: Landrat Pavel – zugleich stellvertreten- der Aufsichtsratsvorsitzender der ENBW ODR – lässt die im- missionsschutzrechtliche Ge- nehmigung für den Windpark Rosenberg-Süd erteilen und erst am nächsten Tag findet der Brief vom Petitionsausschuss seinen Weg in das Landratsamt nach Aalen ... Was soll man dazu noch sagen.“ Ann-Marie Schöppner, Ellwangen LESERMEINUNGEN ZUM THEMA WINDPARK ROSENBERG-SÜD erschließen“, sagte er und beton- te: „Der Satzungsbeschluss ist entscheidend.“ Ohne den könne es nicht vorangehen. Uwe Debler versprach, bis zur nächsten Sitzung eine „To-Do- Liste“ zu präsentieren. Stefan Mack hatte das zu Beginn der Diskussion gefordert. Die Liste soll alle Schritte aufführen, die in Sachen Baugebiet zu erledigen sind und darüber hinaus eine Übersicht geben, wie lange wel- cher Schritt in Anspruch nimmt. Frist?“ Wer nicht in der Lage sei, seine Stellungnahme rechtzeitig abzugeben, dessen Meinung sei auch nichts wert. Manfred Rupp fügte an: „Wer garantiert uns, dass die Sachen, die bis April er- ledigt werden müssen, dann er- ledigt sind?“ Weiter wollte er wissen, was passiert, wenn der geplante Kreisverkehr an der Landesstraße die Sicherheits- prüfung nicht besteht. „Es gab zig Abstimmungsge- spräche im Vorfeld“, sagte Uwe April zusammen. Die Planungen für den Kreisverkehr und das Baugebiet zu trennen, bringt laut Uwe Debler also keinen Zeitge- winn für die Häuslebauer. Außerdem fehlen dem Bür- germeister zufolge noch Stel- lungnahmen von Behörden. Die Frist, die Stellungnahmen einzu- reichen, sei bereits abgelaufen. Seinen Unmut darüber brachte Manfred Rupp (FWV) zum Aus- druck. „Das sind doch Pfeifen!“, sagte er. „Wozu gibt es eine Rosenberg G emeinderat Stefan Mack (aWV) war der, der nachfragte. Er woll- te wissen, wie weit der Prozess gekommen ist, der das neue Baugebiet „West IV“ auf den Weg bringen soll. Immer wieder werde er darauf ange- sprochen. „Die Leute, die bauen wollen, hängen in der Luft“, sag- te Stefan Mack. „Mir geht es auch viel zu lang- sam“, antwortete Bürgermeister Uwe Debler. Ein sogenanntes Si- cherheitsaudit für den geplanten Kreisverkehr, der das Baugebiet im Norden an die Landesstraße anbinden soll, koste Zeit. Dabei handele es sich um eine Prüfung der Sicherheit des Kreisver- kehrs, erläuterte der Bürger- meister im weiteren Verlauf der Sitzung. Erst im April sei die Prüfung über die Bühne. „Dann sollten wir auf den Vorschlag aus dem vergangenen Jahr zurückkommen“, sagte Hu- bert Thalheimer (FWV) und füg- te an: „Den unteren Teil zuerst erschließen.“ Davon, das Bauge- biet unabhängig vom Kreisel zu behandeln, erhofft er sich einen Zeitgewinn für die Häuslebauer. „Sind denn alle anderen Sachen durch?“, fragte Andreas Stirner (aWV). Der Bürgermeister ant- wortete, dass die Gemeinde mittlerweile alle Grundstücke gekauft habe, dass aber noch eine Entscheidung der Verein- barten Verwaltungsgemein- schaft (VVG) ausstehe. Das Gremium muss ihm zufol- ge zuerst den Flächennutzungs- plan ändern, bevor der Rosen- berger Gemeinderat den Sat- zungsbeschluss für das neue Baugebiet fassen kann. Doch das Gremium komme erst wieder im Häuslebauer müssen warten Verzögerung Warum es mit dem geplanten Baugebiet „West IV“ in Rosenberg nicht vorangeht, war Thema in der Sitzung des Gemeinderats am Montag. Von Katharina Scholz Debler. „Ich gehe davon aus, dass das in Ordnung ist.“ Hubert Thalheimer fragte, welche wei- teren Schritte nötig seien, wenn der Flächennutzungsplan im April geändert ist und der Krei- sel die Sicherheitsprüfung über- standen hat. Der Bürgermeister wiederhol- te, dass der Gemeinderat dann den Satzungsbeschluss fassen könne. Darauf folge die Aus- schreibung der Bauarbeiten. „Und dann können wir schnell Im Anschluss an diese Wohnhäuser im Rosenberger Westen soll das neue Baugebiet „West IV“ entstehen. Den Plänen zufolge ist Platz für 40 Häuser. Bis gebaut werden kann, dauert es aber noch. Archivfoto: dat/ks Das sind doch Pfeifen!“ Manfred Rupp Gemeinderat (FWV) Fahrradweg: Antrag im Herbst Radler Das ist der aktuelle Stand zum geplanten Lückenschluss im Radweg zwischen Rosenberg und Ellwangen. Rosenberg. Seit 30 Jahren fordern Radfahrer den Lückenschluss des Radwegs zwischen Hohen- berg und Lindenkeller. Als Ne- beneffekt einer Flurbereinigung könnte er im Jahr 2020 entste- hen. Judith Ebert-El Mawla (FWV) hat sich in der vergange- nen Gemeinderatssitzung am Montagabend nach dem aktuel- len Stand erkundigt. „Auch das dauert mir viel zu lange“, sagte Bürgermeister Uwe Debler. Zu- vor hatte der Rat über die Verzö- gerungen beim geplanten Bauge- biet „West IV“ gesprochen. Zum Radweg sagte der Bür- germeister: „Es geht weiter.“ Kürzlich habe es ein Gespräch mit dem Flurbereinigungsamt gegeben. Kämmerer Winfried Krieger fügte an, dass im Herbst der Antrag auf das Flurbereini- gungsverfahren gestellt werden soll. Zur Erinnerung: Jürgen Eisen- mann, der Leiter des Geschäfts- bereichs Geoinformation und Landentwicklung beim Land- ratsamt, hatte in der Oktober- sitzung des vergangenen Jahres das Vorgehen erläutert. Ziel ist es ihm zufolge, die Freigabe Ende 2017 zu erhalten. 2018 kön- ne die Umsetzung des Flurberei- nigungsverfahrens angeordnet werden. ks

18 LOKALES H uslebauer m ssen warten - windpark-rosenberg.de · 18 LOKALES Dienstag, 21. Februar 2017 Ellwanger Berge Virngrund Windkraft mit Vernunft Z um Thema W indp ark R o senber

  • Upload
    others

  • View
    8

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 18 LOKALES H uslebauer m ssen warten - windpark-rosenberg.de · 18 LOKALES Dienstag, 21. Februar 2017 Ellwanger Berge Virngrund Windkraft mit Vernunft Z um Thema W indp ark R o senber

18 LOKALES Dienstag, 21. Februar 2017

Ellwanger Berge Virngrund

Windkraftmit VernunftZum Thema WindparkRosenberg-Süd:

„Nur ein kurzer Rundblick vomHohenberg genügt, um sich vonder jetzt schon erschreckendenVerschandelung unserer wun-derschönen Landschaft im Virn-grund zu überzeugen. Der Scha-den für die betroffenen Einwoh-ner ist schon vor dem Bau dergeplanten Monsterwindräderimmens und nie wieder gut zumachen.Windkraft mit Vernunft sieht an-ders aus! Sie geht nicht in diesemMaß auf Kosten von intakter Na-tur und Menschen in Einzelge-höften und hübschen Dörfchen.Die Erzeugung von einigen Me-gawatt Strom, der dann viel-leicht nach Bayern verkauftwird, kann niemals den Bau die-ser riesigen Anlagen rechtferti-gen. Die Politiker wundern sichständig über die zunehmendeAnzahl an Wutbürgern. Mit demBau dieser riesigen Windräderim Abstand von weniger als 800m, braucht sich niemand mehrüber die zunehmende Anzahldieser Bürger zu wundern.“

Anton Kraus, Rosenberg

Foto: cia

Windpark Rosenberg-Süd:

„Ich finde es schon grotesk, dassdie Windenergie durch dieSchlafmützigkeit der betreffen-den Behörden und einzelner Po-litiker so in destruktive Kritikgerät. Durch die desolate Infor-mationspolitik seitens derEnBW, Ministerium und Land-ratsamt wird eine zukunftsträch-tige Energie von den betroffenenBürgern verständlicherweise inFrage gestellt. Priorität habendie Bewohner der einzelnenWohngebiete, die Nachteile vondiesem Windpark haben. Daherdarf es keinen Mindestabstandgeben, sondern einen optimalenAbstand, damit die Bewohnerweniger oder gar keine Nachtei-le haben.Müssen es denn die weltweithöchsten Windräder sein? Odersoll das ein Prestigeobjekt derEnBW werden? Eines sollten wirauch bedenken, ohne vertretbareEinschränkungen jedes Einzelnenwerden wir die notwendige Ener-giewende nicht hinbekommen.Windräder in vertretbarer Entfer-nung von meinem Wohnhaus sindmir lieber als ein AKW oderKKW. In 3-4 Jahrzehnten gibt eseine neue regenerative Energie-technik und wir können die Wind-räder abbauen und entsorgen. Aufjeden Fall problemloser als einAKW und KKW. Franz Schips,

Ellwangen-Espachweiler

Schongrotesk

Windpark Rosenberg-Süd:

„Demokratur pur. Das ist schonein starkes Stück. Im Geschäfts-bericht 2015 der EnBW-ODR, ein-sehbar im Internet unterww.odr.de/unternehmen/docs/publikationen/ODR_GB_2015.pdf wird auf derSeite 39 eine Karte gezeigt, aufwelcher der Windpark Rosen-berg-Süd als ‘gesichert’ eingetra-gen ist. Dieser Geschäftsberichtwurde im Mai 2016 veröffentlicht.Da war weder der Bauantrag fürRosenberg-Süd gestellt noch vielweniger eine Baugenehmigungerteilt. Es ist eigentlich ein Skan-dal, dass die EnBW-ODR so et-was tut und damit auch den Land-rat als Herrn des Genehmigungs-verfahrens unter Druck setzt.Und der macht dort mit.Im weiteren Verlauf des Ge-schäftsberichts steht beim Be-richt des Aufsichtsratsvorsit-zenden (Landrat Pavel ist derstellvertretende Aufsichtsrats-vorsitzende), dass eines derZiele die ‘Entwicklung der er-neuerbaren Energien in der Re-gion, insbesondere der Wind-energie’ ist. Das heißt.: LandratPavel ist in diesem Prozess im-mer befangen gewesen und hatwohl gar kein Interesse gehabt,ein öffentliches Genehmi-gungsverfahren für ‘Rosen-berg-Süd’ durchzuziehen.“

Hermann Sorg Rosenberg

Landrat Pavel„befangen“

Die Zuschriften sind Meinungsäuße-rungen der Einsender. Die Redaktionbehält sich das Recht der Kürzung vor.Leserbriefe unterwww.schwaebische-post.de

bei dem LRA einzureichen. Daswäre dann der 30. September ge-wesen. Dies ist jedoch nachweis-lich nicht erfolgt. Bei einem Ein-reichen der Unterlagen elf Ta-gen vor Jahresende, genauer achtArbeitstagen, sich einen An-spruch auf eine Genehmigungabzuleiten, ist schon mehr alsfragwürdig, um nicht zu sagenfrech. Dies wäre jedoch das Ar-gument für eine rechtliche Aus-einandersetzung für einen Scha-denersatzanspruch gegenüberdem LRA.Die EnBW hat ein großes wirt-schaftliches Interesse an der Ge-nehmigung des Windparks undich befürchte, dass hier ein unge-sunder Druck auf das LRA undLandrat Pavel ausgeübt wurde.Hier entsteht auch ein Dilemmafür Landrat Pavel und das LRA,da er als stellvertretender Auf-sichtsratsvorsitzender der ODRdie Aufgabe hat, den Vorstandzu kontrollieren und zu bewer-ten, ob die Entscheidungen imwirtschaftlichen Interesse derODR sind. Andererseits steht erdem LRA vor und ist letztlich fürdie Genehmigung verantwort-lich. Bevor der erste Baum fällt,sollte diese Sachlage rechtlichgeprüft werden. Außerdem soll-te geklärt werden, in wieweitmöglicherweise ein Druck durchdie EnBW/ODR auf die Behör-den ausgeübt wurde.“

Jens Greiner, Matzengehren

Windpark Rosenberg Süd:

„Die Genehmigung des Wind-parks Rosenberg-Süd Ende letz-ten Jahres wirft viele Fragen auf.Die meisten wurden bereits aus-führlich in den Zeitungsartikelnund Leserbriefen behandelt. Einemehrfach getätigte Aussage desLandratsamtes Aalen (LRA) stehtjedoch noch im Raum: „Man habeSorgen wegen Schadensersatzan-sprüchen der EnBW“.Wenn man sich die Gesetzeslageanschaut (BImSchG, §10, Absatz6a), ist dort eindeutig geregelt,dass nach vollständigem Eingangder Unterlagen eine Genehmi-gungsfrist von drei Monaten be-ginnt. Die letzten fehlenden Un-terlagen gingen am 20.12.2016beim LRA ein. Mit Eingang derUnterlagen waren es genau fünfArbeitstage bis zur finalen Ge-nehmigung am 27.12.2016.Woher kommt der Druck? Esgeht um die in 2016 festgelegteEinspeisevergütung fürOnshore-Windkraftanlagen. Ge-nehmigungen, die erst 2017 erfol-gen, unterliegen einer neuen,weniger lukrativen Einspeise-vergütung.Möchte sich die EnBW die Ein-speisevergütungen von 2016 si-chern, dann ist einzig und alleindie EnBW dafür verantwortlich,die für die Genehmigung erfor-derlichen Unterlagen bis spätes-tens drei Monate vor Jahresende

Vorgehen der EnBW mehrals fragwürdig

Was fürein ZufallWindpark Rosenberg-Süd:

„Ich nehme Bezug auf dieSchwäpo vom 17. Februar ‘Augenzu und durch’: Was für ein be-merkenswerter Zufall: LandratPavel – zugleich stellvertreten-der Aufsichtsratsvorsitzenderder ENBW ODR – lässt die im-missionsschutzrechtliche Ge-nehmigung für den WindparkRosenberg-Süd erteilen und erstam nächsten Tag findet der Briefvom Petitionsausschuss seinenWeg in das Landratsamt nachAalen ... Was soll man dazu nochsagen.“

Ann-Marie Schöppner, Ellwangen

LESERMEINUNGEN ZUM THEMA WINDPARK ROSENBERG-SÜD

erschließen“, sagte er und beton-te: „Der Satzungsbeschluss istentscheidend.“ Ohne den könnees nicht vorangehen.

Uwe Debler versprach, bis zurnächsten Sitzung eine „To-Do-Liste“ zu präsentieren. StefanMack hatte das zu Beginn derDiskussion gefordert. Die Listesoll alle Schritte aufführen, die inSachen Baugebiet zu erledigensind und darüber hinaus eineÜbersicht geben, wie lange wel-cher Schritt in Anspruch nimmt.

Frist?“ Wer nicht in der Lage sei,seine Stellungnahme rechtzeitigabzugeben, dessen Meinung seiauch nichts wert. Manfred Ruppfügte an: „Wer garantiert uns,dass die Sachen, die bis April er-ledigt werden müssen, dann er-ledigt sind?“ Weiter wollte erwissen, was passiert, wenn dergeplante Kreisverkehr an derLandesstraße die Sicherheits-prüfung nicht besteht.

„Es gab zig Abstimmungsge-spräche im Vorfeld“, sagte Uwe

April zusammen. Die Planungenfür den Kreisverkehr und dasBaugebiet zu trennen, bringt lautUwe Debler also keinen Zeitge-winn für die Häuslebauer.

Außerdem fehlen dem Bür-germeister zufolge noch Stel-lungnahmen von Behörden. DieFrist, die Stellungnahmen einzu-reichen, sei bereits abgelaufen.Seinen Unmut darüber brachteManfred Rupp (FWV) zum Aus-druck. „Das sind doch Pfeifen!“,sagte er. „Wozu gibt es eine

Rosenberg

G emeinderat StefanMack (aWV) war der,der nachfragte. Er woll-te wissen, wie weit der

Prozess gekommen ist, der dasneue Baugebiet „West IV“ aufden Weg bringen soll. Immerwieder werde er darauf ange-sprochen. „Die Leute, die bauenwollen, hängen in der Luft“, sag-te Stefan Mack.

„Mir geht es auch viel zu lang-sam“, antwortete BürgermeisterUwe Debler. Ein sogenanntes Si-cherheitsaudit für den geplantenKreisverkehr, der das Baugebietim Norden an die Landesstraße

anbinden soll, koste Zeit. Dabeihandele es sich um eine Prüfungder Sicherheit des Kreisver-kehrs, erläuterte der Bürger-meister im weiteren Verlauf derSitzung. Erst im April sei diePrüfung über die Bühne.

„Dann sollten wir auf denVorschlag aus dem vergangenenJahr zurückkommen“, sagte Hu-bert Thalheimer (FWV) und füg-te an: „Den unteren Teil zuersterschließen.“ Davon, das Bauge-biet unabhängig vom Kreisel zubehandeln, erhofft er sich einenZeitgewinn für die Häuslebauer.„Sind denn alle anderen Sachendurch?“, fragte Andreas Stirner(aWV). Der Bürgermeister ant-wortete, dass die Gemeindemittlerweile alle Grundstückegekauft habe, dass aber nocheine Entscheidung der Verein-barten Verwaltungsgemein-schaft (VVG) ausstehe.

Das Gremium muss ihm zufol-ge zuerst den Flächennutzungs-plan ändern, bevor der Rosen-berger Gemeinderat den Sat-zungsbeschluss für das neueBaugebiet fassen kann. Doch dasGremium komme erst wieder im

Häuslebauer müssen wartenVerzögerung Warum es mit dem geplanten Baugebiet „West IV“ in Rosenberg nicht vorangeht, war Thema in derSitzung des Gemeinderats am Montag. Von Katharina Scholz

Debler. „Ich gehe davon aus,dass das in Ordnung ist.“ HubertThalheimer fragte, welche wei-teren Schritte nötig seien, wennder Flächennutzungsplan imApril geändert ist und der Krei-sel die Sicherheitsprüfung über-standen hat.

Der Bürgermeister wiederhol-te, dass der Gemeinderat dannden Satzungsbeschluss fassenkönne. Darauf folge die Aus-schreibung der Bauarbeiten.„Und dann können wir schnell

Im Anschluss an diese Wohnhäuser im Rosenberger Westen soll das neue Baugebiet „West IV“ entstehen. Den Plänen zufolge ist Platz für40 Häuser. Bis gebaut werden kann, dauert es aber noch. Archivfoto: dat/ks

„Das sind dochPfeifen!“

Manfred RuppGemeinderat (FWV)

Fahrradweg:Antrag imHerbstRadler Das ist der aktuelleStand zum geplantenLückenschluss im Radwegzwischen Rosenberg undEllwangen.

Rosenberg. Seit 30 Jahren fordernRadfahrer den Lückenschlussdes Radwegs zwischen Hohen-berg und Lindenkeller. Als Ne-beneffekt einer Flurbereinigungkönnte er im Jahr 2020 entste-hen. Judith Ebert-El Mawla(FWV) hat sich in der vergange-nen Gemeinderatssitzung amMontagabend nach dem aktuel-len Stand erkundigt. „Auch dasdauert mir viel zu lange“, sagteBürgermeister Uwe Debler. Zu-vor hatte der Rat über die Verzö-gerungen beim geplanten Bauge-biet „West IV“ gesprochen.

Zum Radweg sagte der Bür-germeister: „Es geht weiter.“Kürzlich habe es ein Gesprächmit dem Flurbereinigungsamtgegeben. Kämmerer WinfriedKrieger fügte an, dass im Herbstder Antrag auf das Flurbereini-gungsverfahren gestellt werdensoll.

Zur Erinnerung: Jürgen Eisen-mann, der Leiter des Geschäfts-bereichs Geoinformation undLandentwicklung beim Land-ratsamt, hatte in der Oktober-sitzung des vergangenen Jahresdas Vorgehen erläutert. Ziel istes ihm zufolge, die FreigabeEnde 2017 zu erhalten. 2018 kön-ne die Umsetzung des Flurberei-nigungsverfahrens angeordnetwerden. ks