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09.11.2018
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Ringvorlesung Digitale Transformation
10 Vorträge
15 Fachleute
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Die Fachhochschule Münster stellt sich vor
Fakten
Studierende etwa 15.000
Fachbereiche 12
Interdisziplinäre Einrichtungen 2
Forschungsinstitute 9
Studiengänge 85
Drittmitteleinzahlungen 16,6 Mio. €
Personal
Professorinnen und Professoren 276
davon Stiftungsprofessuren 1
davon Honorarprofessuren 7
Wissenschaftliche Mitarbeiter 393
Weitere Mitarbeiter 465
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Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation | IPD
Anwendungs-orientierte Forschung
WeiterbildungLabor für Digitale
Transformation
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Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation | IPD
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Ihr Nutzen!– Praxisprojekte in studentischen Kleingruppen (Projektstudium)
– Forschungs- und Beratungsprojekte
– Vermittlung von Praktikanten und Absolventen
– Bachelor- /Masterarbeiten, Promotionsprojekte
– Weiterbildungen
– Fachvorträge, Studien
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Impulse zur Veränderung der Arbeitswelt
Block I: „New Work – Arbeitsplätze der Zukunft“
Do, 08. November Mitarbeiter im digitalen Unternehmen –Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?Prof. Dr. W. Appelfeller, Prof. Dr. C. FeldmannIPD, FH Münster
Do, 15. November BIM (Building Information Modeling) – Lernendeadaptive Arbeitswelten – Optimierung der Arbeitsumgebung durch Big Data AnalysenProf. Dipl.-Ing. U. Blum
Do, 22 November Co-Working Spaces – Erfahrungen aus einemJahr praktischer ErprobungU. Krüger, TON Objekteinrichtungen GmbHD. Thiemann, GWS mbHM. Krüger, cronos Unternehmensberatung GmbHP. Vospeter, CLAAS KGaA mbH
Do, 29. November Führungs und Unternehmenskultur zur Befähigungder Digitalen TransformationU. Rotermund, Chief Empowerment Officer, noventum consulting GmbH
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Impulse zur Veränderung der Arbeitswelt
Block II: „Digitale Transformation und New Work in verschiedenen Branchen“
Do, 06. Dezember Smarte Stadt – Smarte Stadtwerke: Wie aus einer Vision Wirklichkeit werden kannA. SommerLeiter Innovationsmanagementitems GmbH
Do, 13. Dezember Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?Dr. O. Wintermann, Senior Project ManagerBertelsmann Stiftung- Inhalt zu Block I -
Do, 20. Dezember Die digitale Strategie vonWeidmüller und ihre Auswirkung auf die ArbeitsweltDr. E. Niggemann, Director Weidmüller Academy, Weidmüller Gruppe
Block III: „New Work Disruption – Technische Treiber der Veränderung“
Do, 10. Januar Was ist künstliche Intelligenz? Welche Arbeitsplätze gefährdet Sie?Prof. Dr. M. BückerMSB | Münster School of Business, FH Münster
Do, 17. Januar Digitale Transformation bei Schmitz Cargobull und Einbeziehung der ArbeitnehmerO. Hollah, CIO Schmitz Cargobull AG- Inhalt zu Block II -
Do, 24. Januar Beeinflussung der Arbeitswelt durch Cloud-LösungenC. Wernsmann, Lehrbeauftragter IPD undehemaliger Manager bei der Deutschen Telekom AG
New Work: Wie die digitale Transformation die Arbeitswelt verändert
Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
Prof. Dr. Wieland AppelfellerProf. Dr. Carsten Feldmann
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Nach dem Vortrag werden Sie …
1. einschätzen können, welche Arbeitsplätze Zukunft haben,
2. wissen, wie Mitarbeiter schrittweise für die digitale
Transformation weiterentwickelt werden können
3. und erste Ideen für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter haben.
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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New Work Wie die digitale Transformation die Arbeitswelt verändert
Digitale Transformation und New Work
Stufen der Digitalisierung von Mitarbeitern
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ArbeitsplätzeWegfallende, veränderte und neue …
Kompetenzen
für die Mitarbeiter von Morgen
Change Management
Veränderung treiben
Diskussion
12Photo by dpa
Digitale Transformation & New WorkDigitale Transformation & New Work
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Technische Innovationen durchdringen Märkte immer schneller
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
Adaptionsraten neuer Technologien in den USA seit 1900
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Quellle: Maslow, 1987
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
Bedürfnispyramide: Maslow 2.0
Neue Technologien führen auch zu neuen Bedürfnissen der Menschen
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xxx.
xxx
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Hat menschliche Arbeit noch eine Zukunft?
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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New Work ist …
... ursprünglich ein Konzept für Arbeit, die den Menschen und seinen Wunsch nach Erfüllung und Sinnhaftigkeit der Arbeit in den Mittelpunkt stellt. (Frithjof Bergmann)
... aktuell ein Synonym, das für den tiefgreifenden Wandel der Arbeitswelt und dessen Folgen steht.
Quelle: Hackl et. al., Berlin, 2017, S. 45Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Wie wandelt sich die Arbeitswelt?
Quelle: BMAS, 2017Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
Digitale Technologien, Geschäftsmodelle und Prozesse ändern Arbeitsplätze und -inhalte
Digitale Arbeitsformen und -verhältnisse
• Auflösen von Hierarchien („Holacracy“)
• Agile Arbeitsmethoden (statt „Wasserfall“)
• Co-Creation
• Co-Working
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Welche Folgen kann dies haben?
Quelle: Hackl et. al., Berlin, 2017, S. 45Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Eine Definition sei gestattet …
„Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert.
Und alles, was vernetzt werden kann, wird auch vernetzt.
Das betrifft Menschen, Maschinen und Produkte
gleichermaßen.“ Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG
Digitale Transformation
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Das digitale Unternehmen
DIGITALES GESCHÄFTSMODELL
DIGITALE PROZESSE
DIGITALISIERTEMITARBEITER
SmartDevices
DIGITALISIERTE MASCHINEN & ROBOTER
EingebetteteSysteme
IT-SYSTEME
ERP CRM SRM HADOOP …
LIEFERANTENmit digitalerAnbindung
IT-Systeme
VERNETZUNG
Intern und extern
B-to-B-KUNDEN
mit digitalerAnbindung
B-to-C-KUNDEN
mit digitalerAnbindung
SmartDevices
IT-Systeme
DIGITALE DATEN
Daten aus diversen Quellen
DIGITALISIERTEPRODUKTE
EingebetteteSysteme
Umfeld des digitalisierten Mitarbeiters
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Das digitale UnternehmenBuch zum Vertiefen
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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„Digitalisierung“ von Mitarbeitern
Dürfen wir das so formulieren?
Wird der Mensch dadurch zum Roboter oder durch einen Avatar ersetzt?
… meint: Mitarbeiter im digitalen Unternehmen mit Kompetenzen für eine digitalen Welt bzw. mit Endgeräten wie z. B. Smart Glasses.
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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„Digitalisierung“ von Mitarbeitern
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
Beispiel | Kommissionierung mit Augmented Reality (AR) … auch für Montage- oder Reparaturanleitung
Source: Atheer, Pocket-lint; DHL
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Überblick
Photo by Bruno Nascimento on Unsplash
Vier Stufen bei derVier Stufen bei der
Digitalen TransformationDigitalen Transformation
der Mitarbeiterder Mitarbeiter
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Digitalisierung von MitarbeiternBei Mitarbeitern mit vorwiegend geistiger Tätigkeit
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
ANALOGER MITARBEITER
Beispiel: Bibliotheksmitarbeiter, der Karteikasten zur Bücherverwaltung nutzt.
TEILDIGITALISIERTER MITARBEITER
Beispiel: Mitarbeiter im Verkauf, der einen Kundenauftrag im ERP-System erfasst und weiter bearbeitet.
VERNETZTER, VOLLDIGITALISIERTER, MOBILER MITARBEITER
Beispiel: Projektmitarbeiter oder Mitarbeiter in Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Personal, mit partieller Heimarbeit.
VERNETZTER ROBOTER
Beispiel: Roboter an der Rezeption im Hotel, Roboter, der als Bankberater arbeitet.
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Digitalisierung von MitarbeiternBei Mitarbeitern mit vorwiegend körperlicher Tätigkeit
ANALOGER MITARBEITER
Beispiel: Mitarbeiter an Fräse oder Kreissäge, die dieser manuell einstellt. Mitarbeiter, der am Fließband bestimmte Teile einbaut.
TEILDIGITALISIERTER MITARBEITER
Beispiel: Produktionsmitarbeiter der CNC Maschine bedient oder Staplerfahrer, der Aufträge auf Display im Stapler bekommt.
VERNETZTER, VOLLDIGITALISIERTER, KOLLABORIERENDER
MITARBEITER
Beispiel: Produktionsmitarbeiter, der mit Robotern zusammen arbeitet, Instandhaltungs-mitarbeiter, der Maschine auf Basis von Smart Glassesund Augmented Reality repariert oder wartet.
VERNETZTER, MOBILER ROBOTER
Beispiel: Roboter, der im Lager Pakete transportiert. Roboter, der in der Produktion mit Menschen zusammenarbeitet.
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Reifegradmessung bei Mitarbeitern
PAPIER-VERWENDUNG &IT-UNTER-STÜTZUNG
arbeitet papierbasiert ohne IT-Unterstützung
arbeitet teils papierbasiert und teils papierlos,
überwiegend IT-unterstützt
arbeitet papierlos und IT-unterstützt
arbeitet papierlos und IT-unterstützt
PROZESS-CHARAKTER
analog, manuell
1 2 3 4
volldigitalisiert, vollautomatisiert
volldigitalisiert, teilautomatisiert
teildigitalisiert, teilautomatisiert
ÜBERWIEGEND GEISTIGE TÄTIGKEITEN
1 1010 1
10
0 1 1010 1
10
0101
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
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ARBEITSZEIT fix teilflexibel weitgehend flexibel vollflexibel
HARDWARE keine
1 2 3 4
mobil (eingebaute Rechner)
mobil (Notebook und Smart Devices wie Smartphone, Smart
Watch, Smart Glasses)
fest und teilmobil (Desktop
Computer, Notebook)
Rech-ner
Reifegradmessung bei Mitarbeitern
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
ÜBERWIEGEND GEISTIGE TÄTIGKEITEN
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ARBEITSPLATZ fixer Schreibtisch und fixes Büro im
Unternehmen
fixer Schreibtisch und fixes Büro im
Unternehmen
Schreibtisch und Büro variierend, nach
Verfügbarkeit im Unternehmen,
im Coworking Space, zusätzlicher Arbeitsplatz zu
Hause und unterwegs
definierte Zonen im Unternehmen
1 2 3 4
Reifegradmessung bei Mitarbeitern
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
ÜBERWIEGEND GEISTIGE TÄTIGKEITEN
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KOLLA-BORATION
mit anderen Mitarbeitern
mit anderen Mitarbeitern
mit anderen Mitarbeitern und
Robotern
mit Mitarbeitern und anderen Robotern
VERNETZUNG offline
1 2 3 4
jederzeit online bis auf Wartungsphasen
jederzeit online möglich und zum
Teil auch gefordert
online während der Arbeitszeit
09:00–
17:00(24/7) 24/7
Reifegradmessung bei Mitarbeitern
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
ÜBERWIEGEND GEISTIGE TÄTIGKEITEN
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KOLLA-BORATION
mit anderen Mitarbeitern
mit anderen Mitarbeitern
mit anderen Mitarbeitern und
Robotern
mit Mitarbeitern und anderen Robotern
VERNETZUNG offline
1 2 3 4
jederzeit online bis auf Wartungsphasen
jederzeit online möglich und zum
Teil auch gefordert
online während der Arbeitszeit
ÜBERWIEGEND GEISTIGE TÄTIGKEITEN
09:00–
17:00(24/7) 24/7
Reifegradmessung bei Mitarbeitern
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
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1 2 3 4ÜBERWIEGEND GEISTIGE TÄTIGKEITEN
Reifegradmessung bei Mitarbeitern
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
FehlerkulturDarf keine Fehler
machen, Abmahnung im
Fehlerfall
Darf keine Fehler machen,
Abmahnung im Fehlerfall
Ist an Innovationprozessen beteiligt, Fehler sind
hier erlaubt
Macht keine Fehler!?
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ÜBERWIEGEND KÖRPERLICHE TÄTIGKEITEN
Reifegradmessung bei Mitarbeitern
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
Arbeitet nur mit einfachen Werkzeugen bzw. nichtcomputergesteuerten
Maschinen.
Steuert, überwacht und wartet CNC-Maschinen
und fest installierte Roboter
Kollaboriert mit mobilem Leichtbauroboter,
instruiert diesen und erhält Anweisungen von ihm; repariert Maschinen
oder kommissioniert Güter unter Nutzung von Smart
Glasses.
Bewegt sich ähnlich flexibel wie ein Mensch
und kann einfache Verrichtungen, gesteuert durch ein IT-System oder
in einem sich selbst steuernden
Prozess, wahrnehmen.
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Wie verändern sich welche Arbeitsplätze?Wie verändern sich welche Arbeitsplätze?
Photo by Franck V. on Unsplash
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Studie Industrie 4.0: Prognose zur Anzahl gefährdeter durch die Automatisierung von Arbeitsplätzen (in Mio.)
Erhebungszeitraum: 2016, Quelle BCG 2017
Die Angst, dass menschliche Arbeit maschinell ersetzt werden könnte, ist kein Phänomen der Arbeitswelt 4.0,
sondern ein wiederkehrendes Motiv in der Wirtschaftsgeschichte.
Dr. Sarah Genner
Photo by Daniel Hansen on Unsplash
„
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Substitution des Menschen?
LKW-FahrerAutonome
Trucks
Postbote Drohnen
Kassierer Self-Service
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Was passiert mit den Arbeitsplätzen?
Quelle: Appelfeller, W.; Feldmann, C.: Die Digitale Transformation des Unternehmens, Berlin, 2018
Niedriges Substitutionspotential durch digitale Technologien
Veränderung Neue Arbeitsplätze
Hohes Substitutionspotential durch digitale Technologien
Vernichtung
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Eher unsichere Arbeitsplätze
• Standardisierte, automatisierbare Tätigkeiten mit geringen Qualifikationsanforderungen
• Routinetätigkeiten, insbesondere bei geistigen wie z. B. Rechnungsprüfung
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein? Quelle: Bonin et al. 2015
Neu entstehende Arbeitsplätze
• Arbeitsplätze für Menschen, die mit „intelligenten“ Maschinen umgehen können
• Datenanalysten und Softwareentwickler
Eher sichere Arbeitsplätze
• Kreative und soziale (empathische) Berufe
• Wissenschaftliche Berufe
• Berufe mit ausgeprägten sensomotorischen Fähigkeiten (Physiotherapeuten, Ärzte etc.)
Was passiert mit den Arbeitsplätzen?
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vorhersehbare körperliche Arbeit unvorhersehbare körperliche Arbeit
z. B. Schweißen und Löten an einer Montagelinie,
Lebensmittelvorbereitung, Verpacken
z. B. Baugewerbe, Forstwirtschaft,
Aufzucht von Tieren im Freien.
Chui et al. 2016Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
Automatisierungspotenzial ist auch bei körperlicher Arbeit differenziert zu betrachten
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• Institut der deutschen Wirtschaft (IDW, 2016):
Kurzfristig negative Beschäftigungseffekte möglich, langfristiger Ausgleich
• Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB, 2015):
60.000 Arbeitsplätze entfallen („rote Null“), etwa 400.000 - 500.000 Arbeitsplätze werden umgeschichtet
• Bundesministerium für Arbeit (2018):
1,3 Mio. Arbeitsplätze entfallen, 2,1 Mio. neue Arbeitsplätze entstehen
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein? http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/die-arbeit-geht-uns-sicher-nicht-aus-15872194.html
Wie viele bestehende Arbeitsplätze entfallen? Wie viele neue entstehen?
Nettoeffekt unklar …
Schaffen die Arbeitsplatzverlierer den Umstieg?
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Widersprüchliche Prognosen über die Zukunft der Arbeit …
Quelle angelehnt an: Hirsch‐Krainsen, 2017.Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
OPTIMISTISCHE SICHT
• Kompensation durch neue Arbeitsplätze
• Automatisierung von 3D-Tätigkeiten: „dirty, dangerous, demanding“
• Aufwertung von Arbeit und steigende Qualifikationen
• Höhere Autonomie und Selbst-organisation
• Verbesserte Work-Life-Balance und lebensphasen-orientierte Arbeitsmodelle
OPTIMISTISCHE SICHT
• Kompensation durch neue Arbeitsplätze
• Automatisierung von 3D-Tätigkeiten: „dirty, dangerous, demanding“
• Aufwertung von Arbeit und steigende Qualifikationen
• Höhere Autonomie und Selbst-organisation
• Verbesserte Work-Life-Balance und lebensphasen-orientierte Arbeitsmodelle
PESSIMISTISCHE SICHT
• Weitreichende Jobverluste
• Work-Life Blending führt zu Verlust des Privatlebens
• Erweiterte Kontrollpotentiale, technologiezentrierte Sicht
• Digitale Fließbandarbeit, menschliche Roboter
• Entgrenzte und prekäre Arbeit (Crowdwork)
PESSIMISTISCHE SICHT
• Weitreichende Jobverluste
• Work-Life Blending führt zu Verlust des Privatlebens
• Erweiterte Kontrollpotentiale, technologiezentrierte Sicht
• Digitale Fließbandarbeit, menschliche Roboter
• Entgrenzte und prekäre Arbeit (Crowdwork)
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43 Photo by Branko Stancevic on Unsplash
Kompetenzen für die Mitarbeiter von morgenKompetenzen für die Mitarbeiter von morgen
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Qualifikationsbedarf
• Management muss die Notwendigkeit und die Chancen des digital transformierten Unternehmens erkennen
• Management muss einen Fahrplan für die digitale Transformation von Unternehmen aufstellen
• Hieraus sind die zukünftigen Qualifikationen abzuleiten!
Welche Qualifikationen werden in Zukunft benötigt?
Quelle: Vgl. Acatech 2016, S.13
Schwerpunkte der Qualifizierung
• Prozess-Know-how
• Umgang mit spezifischen IT-Systemen
• Interdisziplinäres Denken und Handeln
• Mitwirkung in Innovations-prozessen
• Datenauswertung und -analyse
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Wie digital müssen meine Mitarbeiter sein?
Perspektive: Konkurrenzfähiges Unternehmen:• Welche Aktivitäten können Mitarbeiter durch IT oder
zusammen mit Robotern effizienter durchführen?• Welche Aktivitäten können wirtschaftlich automatisiert
werden?• Welche Smart Devices braucht meine Mitarbeiter
hierfür?• Welche zusätzliche Qualifikation ist erforderlich?
Zwei Perspektiven
Perspektive: Konkurrenzfähiger Arbeitgeber:• Wo wollen meine Mitarbeiter räumlich arbeiten? Zu
Hause, im Coworking Space, unterwegs? • Welches Umfeld regeneriert meine Mitarbeiter:
Recreation rooms, Powernapping rooms?• Wann wollen meine Mitarbeiter arbeiten? 8:00 Uhr-
17:00 Uhr? Wenn die Kinder in der betriebseigenen Kita sind? Wenn die Kinder schlafen? Wenn sie Lust auf Arbeiten haben?
Meine Mitarbeiter müssen so digital werden, dass das Unternehmen konkurrenzfähig bleibt!
46
Tätigkeit Digitalisierbar?(Potential für Effizienzsteigerung)
Automatisierbar?(Prozentwert für Aktivitäten,Prozentwert für Inputs)
Erforderliche neue Qualifikation?
Tätigkeit A
Tätigkeit B
Tätigkeit C
Tätigkeit D
Tätigkeit E
Tätigkeit F
Arbeitsplätze systematisch analysieren
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Tätigkeit Von Roboter durch-führbar? (Prozentwert)
Zusammen mit Roboter durchführbar?(Prozentwert)
A
B
C
D
E
..
Analyse von ArbeitsplätzenBei Arbeitsplätzen mit vorwiegend körperlicher Tätigkeit
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Beispiel
Welche Arbeitsplätze sind im Einkauf gefährdet?
Arbeitsplatz-veränderung
Hohes Substituier-
barkeitsrisiko
Niedriges Substituier-
barkeitsrisiko
Arbeitsplatz-vernichtung
Neue Arbeitsplätze
Einkäufer
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Tätigkeit Digitalisierbar?(Potential für Effizienzsteigerung)
Automatisierbar?(Prozentwert für Aktivitäten,Prozentwert für Inputs)
Erforderliche neue Qualifikation?
Bestellungen anlegen und versenden
(100%, 80%)
Auftragsbestätigungen einpflegen
(100%, 70%)
Bestellungen überwachen (100%, 90%)
Preise verhandeln (90%, 10%) E-Auction Systeme beherrschen
Projekte zur Optimierung des Einkaufs durchführen
10% Projekt-, Prozess und Changemanagement-kenntnisse
Innovationsmanagement mitLieferanten realisieren
20% IT-gestützte Lieferantenrecherche
Analyse von ArbeitsplätzenBeispiel Einkauf
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Neue Tätigkeiten Digitalisierbar?(Potential für Effizienzsteigerung)
Automatisierbar?(Prozentwert für Aktivitäten,Prozentwert für Inputs)
Erforderliche neue Qualifikation?
Globale Ausgabenanalysen IT-Kenntnisse im Bereich Data Warehouse Systeme und MDM Systeme
Risikomanagement IT-Kenntnisse im Bereich spezieller SRM-Systeme
Interpretation von Big Data IT-Kenntnisse im Bereich von Big Data Systemen
Wertschöpfungspartnerschaftenaufbauen
Kenntnisse im SCM
Analyse von ArbeitsplätzenBeispiel Einkauf
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Veränderungen durch DigitalisierungBeispiel Einkauf
Mitarbeiter bekommen Zeit für dringend
anstehende Projekte
Operative Aktivitäten werden
zunehmend automatisiert
Mehr Einkaufsvorgänge können hierdurch mit der
gleichen Anzahl von Mitarbeitern erledigt
werden
Mitarbeiter bekommen Zeit für strategische
Tätigkeiten
!
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Photo by Ali Yahya on Unsplash
Barrieren und Barrieren und
Change ManagementChange Management
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Betroffene …
• haben Ziele, Hintergründe oder Motive einer Veränderung nicht verstanden ! (Widerstand aufgrund „Nicht-Wissens“)
• haben Angst, den veränderten Anforderungen nicht gerecht werden zu können ! (Widerstand aufgrund „Nicht-Könnens“)
• wollen die Veränderung nicht unterstützen, weil sie sich von den Maßnahmen keine positiven Konsequenzen versprechen ! (Widerstand aufgrund „Nicht-Wollens“)
Warum gehen meine Mitarbeiter nicht mit?Was sind Gründe für Widerstand?
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Sorgfältiges Kommunikationskonzept
Warum und wozu das Ganze?
• Was ist das Ziel dieser Übung – und erscheint mir dieses
Ziel plausibel?
• Sagt uns die Leitung alles, gibt es Ziele und Hintergründe,
die uns verschwiegen werden?
• Ist die Sache wirklich wichtig – gäbe es dringendere
Probleme, um die sich das Management kümmern sollte?
Die Fragen der Betroffenen
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Rechtzeitige Planung, Besprechung der Weiterbildungsmaßnahmen
Kann ich das?
• Bin ich dem, was mit mir vorgesehen ist, gewachsen?
• Kann ich die neuen bzw. zusätzlichen Aufgaben, die
auf mich zukommen, erfüllen?
• Wie stehen meine Chancen für gute Arbeitsergebnisse
und persönlichen Erfolg?
Die Fragen der Betroffenen
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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Mitarbeiter einbinden und neue Perspektiven aufbauen
Will ich das? Wie werde ich beteiligt?
• Was bringt es mir? Ist die Tätigkeit interessant?
Mit was für Leuten habe ich es zu tun?
• Werde ich befragt und bei der Umgestaltung eingebunden?
• Besteht das Risiko etwas zu verlieren: einen
sicheren Arbeitsplatz, Einkommensanteile, einen guten
Vorgesetzten, angenehmen Kolleginnen und Kollegen?
Die Fragen der Betroffenen
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
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ZusammenfassungZusammenfassung
Photo by Olia Nayda on Unsplash
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Was ist zu tun?
6. Mitarbeiter – wie bei jedem Change-Projekt – frühzeitig einbinden und motivieren.
1. Nicht weglaufen vor unbequemen Fragen.
2. Sie werden die digitale Transformation nicht aufhalten … Sie können sie aber gestalten!
3. Tätigkeiten der Arbeitsplätze analysieren und z. B. Substitutionsrisiko bestimmen.
4. Arbeitsplatzprofile neu beschreiben.
5. Mitarbeiter gezielt qualifizieren.
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Nach dem Vortrag werden Sie …
1. einschätzen können, welche Arbeitsplätze Zukunft haben,
2. wissen, wie Mitarbeiter schrittweise für die digitale
Transformation weiterentwickelt werden können
3. und erste Ideen für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter haben.
Prof. Dr. Appelfeller / Prof. Dr. Feldmann | Mitarbeiter im digitalen Unternehmen – Wie digital müssen unsere Mitarbeiter sein?
Wir freuen uns auf Ihre Fragen!
Prof. Dr. Wieland AppelfellerProf. Dr. Carsten Feldmann
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31
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Acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften: Kompetenzentwicklungsstudie Industrie 4.0, München, 2016
Appelfeller, W. und Feldmann, C., 2018: Die digitale Transformation des Unternehmens – Systematischer Leitfaden mit zehn Elementen zur Strukturierung und Reifegradmessung, Springer, Berlin.
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Digitale Bildung – Themenheft Mittelstand – Digital, www.bmwi.de
Bonin, Holger, Terry Gregory und Ulrich Zierahn: Übertragung der Studie von Frey/Osborne auf Deutschland, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Mannheim, 2015
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), 2017: „Arbeiten 4.0“, http://www.arbeitenviernull.de/glossar.html, Zugriff am 24. Juli 2018
Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Grünbuch Arbeiten 4.0, 2015
Frey, C. & Osborne, M. A.: The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerization? University of Oxford, 2013
Genner, S., Probst, L., Huber, R., Werkmann-Karcher, B., Gundrum, E., Majkovic, A.-L. (2017). „IAP Studie 2017. Der Mensch in der Arbeitswelt 4.0.“ Zürich: Institut für Angewandte Psychologie der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Haag, Michael: Kollaboratives Arbeiten mit Robotern – Vision und realistische Perspektive, in: Botthoff, Alfons; Hartmann, Ernst Andreas: Zukunft der Arbeit in Industrie 4.0, Berlin, Heidelberg 2015
Hackl, B; Wagner, M.; Attmer, L.; Baumann, D.: New Work: Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt, Berlin 2017
Hirsch-Kreinsen, H. (2017): „Arbeiten in der digitialen Welt“ Vortrag der Technischen Universität Dortmund im Mai 2017.
Institut der deutschen Wirtschaft (IdW): Arbeitswelt und Arbeitsmarktordnung der Zukunft, Köln 2016.
Klös, H. P., 2017: „Digitalisierung, Arbeit 4.0, Industrie 4.0: eine Einordnung“, Vortrag des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) vom 7. Februar 2017.
Liebermeister, B. (2017): „“ZWÖLF THESEN ZUR FÜHRUNG IM DIGITALEN ZEITALTER - Was die Führungskraft 4.0 drauf haben sollte“ in Handelsblatt, https://www.handelsblatt.com/unternehmen/beruf-und-buero/the_shift/zwoelf-thesen-zur-fuehrung-im-digitalen-zeitalter-was-die-fuehrungskraft-4-0-drauf-haben-sollte/20020492.html?ticket=ST-514789-RjZrfOihVZTgyA9ZY9SU-ap3, Zugriff am 26. Juli 2018.
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Literaturverzeichnis