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1917 – DER WAHRE OKTOBER€¦ · unermüdlich durch die Stadt, ist überall da, wo es gefährlich ist und legt sich mit den älteren Künstlern an. Er träumt von einer neuen Welt

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1917 – DER WAHRE OKTOBER Ein dokumentarischer Animationsfilm von Katrin Rothe

INHALT PRESSEHEFT

KONTAKT .................................................................................................................................... 2 LOGLINE & KURZINHALT ............................................................................................................ 3 INHALT & HINTERGRÜNDE.......................................................................................................... 3 PROTAGONISTEN UND ZITATE ................................................................................................... 6 CHRONIK 1917 ............................................................................................................................ 9 STATEMENT & BIOFILMOGRAFIE REGIE ................................................................................... 10 WEITERE BIOFILMOGRAFIEN ................................................................................................... 14 KOPRODUZENTEN .................................................................................................................... 19 PRESSEFOTOS ........................................................................................................................... 22 TECHNISCHE INFOS ................................................................................................................. 23 CREDITS .................................................................................................................................... 24 TRAILER

www.maxim-film.de/portfolio-items/der-wahre-oktober/ PRESSEFOTOS

www.maxim-film.de/portfolio-items/der-wahre-oktober/ WEB www.maxim-film.de

FACEBOOK https://www.facebook.com/maximfilm

KONTAKT PRESSE WELTVERTRIEB

Katrin Rothe Filmproduktion

Franz-Mehring-Platz 1, D-10243 Berlin NEW DOCS

Mobil 0163 472 41 11 Dasselstr. 75-77

[email protected] 50674 Köln

Tel. 0221-16819743 / Fax: 0221-16819747

[email protected] | www.newdocs.de

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Weltpremiere Solothurner Filmtage, Schweiz, 21.1.2017

TV-Ausstrahlungen ARTE / rbb / SRF – Herbst 2017

LOGLINE & KURZINHALT

Künstler in revolutionären Zeiten.

St. Petersburg 1917. Die Weltkriegsfront rückt täglich näher, man hungert, bangt,

wütet. Im Februar wird der Zar gestürzt. Auch viele Künstler sind euphorisch:

Revolution! Freiheit! Endlich Frieden? Nein. Ab Oktober herrschen allein die

Bolschewiki. Was taten Dichter, Denker, Avantgardisten wie Maxim Gorki und

Kasimir Malewitsch während dieser radikalen Gewaltenwechsel? Im Film

entsteigen fünf von ihnen als animierte Legetrickfiguren den Bücherstapeln der

Regisseurin. Eigene überlieferte Worte im Munde durchkreuzen sie Salons,

Komitees und Straßenschlachten: Momente, in denen der Ausgang der

Geschichte noch offen ist.

INHALT & HINTERGRÜNDE

1917 – DER WAHRE OKTOBER ist eine filmkünstlerische Neuerzählung der

Russischen Revolution. Basierend auf Recherchen in teils bisher unbekanntem

Quellmaterial, in Tagebüchern, Berichten und literarischen Werken ihrer

Trickfilm-Protagonisten, unternimmt die zweifache Grimme-Preisträgerin Katrin

Rothe eine multiperspektivische Befragung dessen, was heute weithin als „Die

Oktoberrevolution“ bekannt ist.

Was geschah in Sankt Petersburg, damals Petrograd, in der Zeit zwischen den

Aufständen im Februar, die den Zaren zur Abdankung zwangen, und der

Machtübernahme der Bolschewisten im Oktober? In dieser Phase der

Provisorischen Regierung, einer Doppelherrschaft des Parlaments Duma sowie

den Arbeiter- und Soldatenräten, den Sowjets, versank Russland in Chaos und

Anarchie. Mitten im fortdauernden Weltkrieg verblieb es ohne verbindliche

Verfassung. Woran lag es, dass keine bürgerlich-parlamentarische Demokratie

gebildet wurde? Wie veränderte die Rückkehr Lenins und Trotzkis die Lage im

Frühjahr? Auf welchen Seiten stand wann und wofür wie viel Militär oder

anderweitige Waffengewalt?

Das Augenmerk der Regisseurin gilt den Entwicklungen innerhalb eines

gefährlich instabilen Machtvakuums. Entlang an der historischen Chronologie der

Ereignisse taucht sie mit ihren Figuren in deren gesellschafts-, kultur- und

staatspolitische Diskurse ein, in private Gedankenwelten, kühne Visionen und

flammende Plädoyers – in widersprüchliche, lebendige Haltungen, die sich im

Laufe des Geschehens wandeln. Aus der Vielfalt der Reflexionen der

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künstlerischen Zeitgenossen entsteht, arrangiert mit fröhlichem Ernst, eine

pointierte Differenzierung der zwei Revolutionen des Jahres.

Wie weltberühmt die Filmprotagonisten werden würden, ist zum Zeitpunkt des

Geschehens noch unbekannt. 1917 in Sankt Petersburg pflegen sie alle Kontakte untereinander sowie zu diversen Gesellschaftskreisen. Die Lyrikerin Sinaida Hippius (Stimme: Claudia Michelsen), damals 47, wohnt gegenüber des

Taurischen Palais, des Parlamentsgebäudes, in dem die uneinige Provisorische

Regierung getrennt konferiert. Sie ist mit einigen Ministern befreundet und

manche politisch gewichtige Schrift wird an ihrem Küchentisch verfasst. Der arrivierte Maler und Kritiker Alexander Benois (Hanns Zischler), 47, wie auch

der international anerkannte Schriftsteller Maxim Gorki (Martin Schneider), 49,

sind bereits etablierte Größen im russischen Kulturleben. Beide befürchten die

Zerstörung von Kunst und Kreativität. Der umtriebige Avantgardist und Soldat Kasimir Malewitsch (Arne Fuhrmann), 38, erweist sich als tatkräftiger

Organisator und veröffentlicht ein Manifest nach dem anderen. Wladimir Majakowski (Maximilian Brauer), der 25-jährige exzentrische Dichter, rast

unermüdlich durch die Stadt, ist überall da, wo es gefährlich ist und legt sich mit

den älteren Künstlern an. Er träumt von einer neuen Welt und einer radikal

anderen, wahrhaft demokratischen Kunst.

Sinaida Hippus, die poetische „Chronistin“ der Ereignisse 1917, notiert im

Februar: „Ich kann mich wie jeder andere in dieser Zeit nicht zurechtfinden“, und

im Herbst: „Es gibt keine Heimat mehr.“ Fast hundert Jahre später kehrt die Filmkünstlerin Katrin Rothe die bunten Ausschnittreste ihrer Legetrickfiguren

und -szenarios auf dem Boden des Arbeitszimmers zusammen. Die eingefügten Realszenen mit ihr als fragender und ordnender Erzählerin (Stimme: Inka Friedrich), verknüpfen die animierten Bilder. Von der Lektüre zahlreicher

historisch-wissenschaftlicher Bücher unbefriedigt, sucht und findet sie in

künstlerischen Zeitzeugnissen

lebendigere Gedanken,

Beobachtungen, “Wahrheiten”.

Zugleich wächst unter ihren Händen

nach und nach ein chronologischer

Zeitstrahl der geschichtlichen Fakten

heran – letztlich umwoben von einem

Vielgespinst “roter Fäden”: Die

Annäherung bleibt vielstimmig wie das

Leben, auch im re-konstruierenden Rückblick.

Die visuelle Ästhetik des Films ist an jener der damaligen Zeitgenossen orientiert,

an der experimentierfreudigen, abstraktionsstarken, klaren Farb- und

Formensprache der russischen Avantgardisten, und entfaltet, mit viel Charme ins

Heute adaptiert, einen gänzlich eigenständigen Stil. Bezeichnend für 1917 – DER

WAHRE OKTOBER ist seine unerschrocken fantasievolle Mischung bildnerischer

und filmischer Mittel. Diverse Materialien wie Pappen, Schnüre, Stoffe fügen sich

collagiert zu den charakteristischen Hauptfiguren, die in Legetrick-Animationen

zu komplexer und äußerst variabler Mimik, Gestik, Körpersprache “erwachen”.

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Dabei verleugnet kein Stückchen Luftpolsterfolie oder Kunstpelz seine konkrete

Beschaffenheit, im Gegenteil, das Dingliche spielt mit in der Gesamtkomposition.

Die Interieurs, Hintergründe und Stadtpanoramen kombinieren Siebdrucke, feine

Strichzeichnungen, colorierte Tableaus

unterschiedlichster Lichtstimmungen,

vor denen die Akteure, wie auch

Scherenschnitte demonstrierender

Massen, tanzender Paare oder

marschierender Truppen sowie

dreidimensional collagierte Objekte

zum Zuge kommen. Historische

Schwarz-Weiß-Filmaufnahmen

ergänzen die Dramaturgie um eindrückliche Verweise auf die realgeschichtliche

Ebene und deren grundexistenzielle Dimension. Wie das Visuelle, ist auch das

Auditive des Films ein stringent gemischtes Miteinander heterogener Elemente.

Eigens komponierte Musik von Thomas Mävers , Geräusche, historische O-Töne,

klangliche Ereignisatmosphären und die Sprecherstimmen bilden einen Fluss

unterschiedlich dichter Schichtungen, der die Bildstimmungen stärkt und um

seine eigenen bereichert.

Erstmalig beleuchtet 1917 – DER WAHRE OKTOBER das historische Sujet anhand

entsprechender Künstlerbiografien – und verhandelt somit zugleich

übergeordnete, zeitlos relevante kulturgeschichtliche und -theoretische Aspekte:

Welche Rolle spielen Kunst und Künstler, welche können sie spielen in

Umbrüchen, Aufbrüchen, Umwälzungen bestehender Gesellschaftssysteme? Wo

und wie treiben sie, mit ihren Gestaltungen, Ideen, Visionen, aber auch erklärend,

propagierend, zweifelnd, selbst die Ereignisse voran? Setzen sie sich für den

Erhalt kulturellen und künstlerischen Erbes ein? Oder für Erneuerungsprozesse

durch Zerschlagung des Alten? Was sind dabei ihre Spielräume? Wie steht es um

die Kunst, wenn das blanke Leben in Gefahr ist? In welchen Verhältnissen standen

und stehen Künstler zu politischen Gefügen, zu Staats- und Finanzmächtigen?

Kann Kunst je tatsächlich demokratisch sein? Ist künstlerische Autonomie oder

kollektive Selbstverwaltung möglich? Wie? Im Film beantwortet das Handeln und

Denken der Protagonisten diese Fragen unterschiedlich. Jeder der Künstler

nimmt anders wahr was geschieht, verarbeitet es individuell in seinen

Reflexionen und Werken, im Alltag und politischen Einsatz, und gibt es dadurch

in sein Umfeld zurück, wo es weiterwirkt. Im Konkreten des russischen

Revolutionsjahrs zeigt sich Kulturgeschichte exemplarisch als eine Summe von

historischen Umständen, Ereignissen und persönlichen Schicksalen.

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PROTAGONISTEN UND ZITATE

Alexander Benois Gesprochen von Hanns Zischler Animiert von Gabriel Möhring Mehr denn je, fühle ich mit meinem ganzen Wesen,

dass es erforderlich ist, den Krieg zu beenden. Und

zwar sofort und egal zu welchem Preis! Dies ist ein

kategorischer Imperativ.

Das ist Volkskunst, das ist unser Gut, und es muss

alles in unserer Kraft stehende getan werden, damit

es dem Volk bewusst wird und es von dem Besitz

ergreift, was ihm zusteht.

In den Küchen und Gesindestuben wurden für heute

die schrecklichsten Dinge prophezeit: allgemeines

Abschlachten u. ä. Unser Hausdiener hat sogar den

Vordereingang verschlossen und wollte niemanden

aus dem Haus lassen!

Auf keinen Fall hätte ich jedoch erwartet, dass es heute passieren würde und dass wir

gerade die letzten Stunden unserer „bourgeoisen Weltordnung“ erlebten.

Alexander Benois ist bedeutendster Kunstkritiker seiner Zeit. Er ist ein Schöngeist,

Maler und versteht sich als Pazifist. Im Kampf um den Schutz des russischen

Kulturerbes und der Gründung des Kulturministeriums wird er zu Gorkis

Mitstreiter. Seine Abscheu vor dem Krieg lässt ihn mit der Revolution

sympathisieren, jedoch findet er keinen Anschluss. In den Tagen des

Oktoberumsturzes sorgt er sich vor allem um die Kulturgüter in der Ermitage.

Kurz nach dem Sturm des Winterpalais, findet und sichert er handschriftliche

Notizen der Zarenfamilie. Benois versucht bei all den Ereignissen um ihn herum

eine neutrale Haltung bewahren.

Sinaida Hippius Gesprochen von Claudia Michelsen Animiert von Lisa Neubauer Gut wäre es, wenn man blind und taub würde. Einfach

kein Interesse zeigte, Gedichte schriebe von „Ewigkeit

und Schönheit“. (Ach, wenn ich das nur könnte!)

Auf dem Newski wurden überall die Zaren-Adler

zertrümmert, sehr friedlich, die Hauswarte fegten aus,

Jungen schleppten die Flügel herum und schrien:

„Da, ein Flügelchen zum Mittagessen!“

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Ich bin nicht blind, ich weiß, dass keine intellektuellen Manifeste uns vor diesen Kanonen

retten können,...

Sinaida Hippius war die Lyrikerin des Symbolismus und eine bekannte

Literaturkritikerin. Sie gilt als Grande Dame des Petersburgers Literatur und

Philosophensalons. Sie verabscheut die Bolschewiki. Hippius wohnt direkt

gegenüber dem russischen Parlament, der Duma, und wird Zeugin

verschiedenster Ereignisse. In ihrer Wohnung verkehren Politiker der

provisorischen Regierung, auch der Regierungschef Kerenski. Hippius tritt für

den bürgerlichen Parlamentarismus ein. Mit der Machtübernahme der

Bolschewiki endet ihre Utopie.

Kasimir Malewitsch Gesprochen von Arne Fuhrmann Animiert von Jule Körperich, Karin Demuth

Ihr allein, Maler, Bildhauer, Schauspieler, Dichter,

Musiker und Architekten, müsst geschlossen zur

Verteidigung der Kunst antreten. Nur ihr könnt

der jungen Generation zu Hilfe kommen, die den

Funken des Neuen in sich trägt. Nur von euch

wird der Aufruf zur Kunst über das ganze Land

erschallen.

Alles im Leben hat sich verändert, das Leben hat

neue Steuermänner, lebendige, gesunde und

starke – aber am Steuer der Kunst sitzen immer noch die Alten, die Unterdrücker neuer

Ideen in der Kunst.

1917 ist Malewitsch bereits ein bekannter Avantgardist. Im Februar dient er als

Soldat in einer Schreibstube. Malewitsch sympathisiert mit anarchistischen-

individualistischen Organisationsprinzipien. Während der Revolution engagiert

er sich bei den Soldatenräten, tritt als wirkungsvoller Organisator auf und sorgt

Ende Mai unter anderem dafür, dass Künstler von der Front abgezogen werden

und Kulturbrigaden bilden.

Maxim Gorki Gesprochen von Martin Schneider Animiert von Matthias Daenschel, Gabriel Möhring

Jetzt gründe ich selbst eine Partei, auch wenn ich nicht

weiß, wie ich sie nennen soll. Das einzige Mitglied

dieser Partei bin ich. Ich glaube nicht, dass sie jemals

drei Mitglieder haben wird.

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Ja, gegen die Anarchie muss man beständig ankämpfen, aber manchmal muss man auch die

eigene Angst vor dem Volk besiegen.

Ich stelle nachdrücklich fest: Mit dem russischen Proletariat wird ein Experiment gemacht.

Das Schlimmste daran ist, dass es vom hohen Ideal des Sozialismus für lange Zeit enttäuscht

sein wird.

Maxim Gorki war und ist auch heute noch ein international bekannter

Schriftsteller. Er ist ein engagierter Kritiker des Zarenregimes. Schon lange vor

der Februar Revolution ist Gorki Marxist, und Freund Lenins. Er zählt zu den

festen Größen in den Kreisen der Petersburger Intelligenzia. Im Februar 1917

gründet er unbürokratisch die Gorki-Kommission zur Aufklärungsarbeit und zum

Schutz der Denkmäler. Im Laufe des Jahres distanziert er sich immer mehr von

Lenin und den Bolschewiki.

Wladimir Majakowski Gesprochen von Maximilian Brauer Animiert von Lydia Günther

Genossen, wenn ihr wollt, dass eure Manifeste,

Plakate und Banner mehr Aufmerksamkeit erregen,

lasst euch von den Künstlern helfen.

Wenn ihr wollt, dass eure Proklamationen und

Aufrufe stärker und überzeugender wirken, lasst

euch von den Poeten und Schriftstellern helfen.

In der “Komödiantenrast” begannen sich die

Überreste des fashionablen und reichen Petersburg

einzunisten. Im Rhythmus einer schmissigen Musik

schrieb ich einen Zweizeiler:

‚Friß Ananas, Bürger, und Haselhuhn.

musst bald deinen letzten Seufzer tun.‘

Dieser Zweizeiler wurde mein Lieblingsspruch.

Wladimir Majakowski ist der Dichter der Revolution 1917. Er wird von Gorki

gefördert. Majakowski ist besessen von der radikalen Erneuerung der Kultur. Im

Februar organisiert er mit die Autos der Straßendemonstration. Er ist auf den

Straßen unterwegs und tritt bei Versammlungen und Diskussionen in Erscheinung.

Majakowski kritisiert Maxim Gorki und greift Benois an. Gleichzeitig ersucht er oft

deren Hilfe. Die zahlreichen Versammlungen zur Neuorganisation ermüden ihn

schnell. Majakowski provoziert lieber und probiert neue Formen der Kunst für die

Straße aus. Majakowski wird zur poetischen „Stimme des Oktobers“.

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CHRONIK 1917

Daten sind wie im Film selbst in dem bis zum 31.1.1918 gebräuchlichen Julianischen Kalender

aufgeführt, der 13 Tage weniger zählte als der westliche Gregorianische Kalender.

St. Petersburg = Petrograd

23. Februar 1917: Protestmarsch von Arbeiterfrauen in St. Petersburg

(Petrograd). Es ist der internationale Frauentag

27. Februar: Meuterei der St. Petersburger Garnison

28 .Februar: Gründung des provisorischen Duma-Komitees und des

Petersburgers Arbeitersowjets

2. März: Abdankung des Zaren zugunsten seines Bruders und Bildung der

provisorischen Regierung

4. April: Lenins „Aprilthesen“

18. April: Versicherung der Bündnistreue an die Alliierten („Miljukow-Note“)

3.-24. Juni: 1.Gesamtrussicher Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte

18. Juni: Beginn der Kerenski-Offensive

3.-5. Juli: Arbeiterunruhen in Petersburg (auch Juliaufstand)

24.-25. August: Kornilow-Putsch (auch Putschversuch, Konterrevolution)

24.-25. Oktober: Besetzung St. Petersburgs durch Truppen des Militärischen

Revolutionskomitees

25.-26.Oktober: 2.Gesamtrussischer Rätekongress, der Sowjetkongress. Wahl

eines bolschewistisch-linkssozialrevolutionären Zentralen Exekutivkomitees,

Verhaftung der Provisorischen Regierung im Winterpalast

8. November: Waffenstillstand mit Deutschland

9. Dezember: Beginn der Friedensverhandlung von Brest-Litowsk

3./16. März 1918: Separatfrieden von Brest Litowsk

1918 – 1922: Bürgerkrieg

Quelle: nach Manfred Hildermeier, Russische Revolution

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STATEMENT & BIOFILMOGRAFIE REGIE Katrin Rothe: Autorin & Regisseurin, Produzentin

STATEMENT

Woher kam Ihre Idee zu dem Film?

Aus einem dicken Buch. Es war nach Ende des kalten Krieges geschrieben und

enthielt viele bis dahin unveröffentlichte Tatsachenberichte von Zeitzeugen. Das

war ungeheuer plastisch, ich stellte mir immer vor, wie das damals war. Und dann

war es naheliegend, diese Vorstellungen lebendig werden zu lassen. Besonders

beeindruckt war ich von der Gedankenwelt der Künstler, die mir selbst gar nicht

so fremd war.

Beschreiben Sie die Entstehung des Films!

Es gab kein fertiges Drehbuch, sondern nur eine ungeheure Menge an

Quellmaterial, alles spannende Erlebnisberichte. Gemeinsam mit der

Storyboarderin Caroline Hamann, mit der ich schon bei ‚Betongold’

zusammenarbeite, haben wir für die historischen und emotionalen Schlüsselzitate

eine Bildwelt erarbeitet. Und dann musste experimentiert werden: Wie sieht

Legetrickfilm für Kino aus, welche Designs tragen eine abendfüllende Kinolänge

und ist dennoch mit einem schmalen Budget realisierbar? Und mitten in diesem

Prozess haben wir schon mit der Produktion begonnen. Monatelang wurde

animiert, klassisch unter einer Kamera. Jeden Tag ca. 20 Sekunden.

Welches ist Ihre Persönliche Lieblingsszene im Film?

Da gibt es so viele, dass ich sie nicht aufzählen kann.

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Welche Szenen stellten bei den Stop Motion Aufnahmen die größten Herausforderungen?

Was wir gemacht haben war letztendlich eine

Mischung aus zweidimensionalem Zeichentrick und

dreidimensionalem Puppentrick, wir nannten es 2,5D.

So etwas gab es in diesem Umfang noch nicht. Ich

habe oft gesagt: Leute, wir lösen die Probleme

nacheinander! Gleichzeitig haben gerade diese

ganzen kleinen Neuerfindungen mir und dem Team

großen Spaß gemacht.

Kunst und Revolution sind zeitaktuelle Themen. Welchen Bezug hat ihrer Meinung nach der Film/das Thema des Films zur Gegenwart?

Wir haben sechs ganz unterschiedliche subjektive Sichtweisen: Die fünf

Zeitzeugen und meine, die ich durch die Figur der Dokufilmerin im Bild auch

transparent gemacht habe. Es ist ein Film, der von heute aus auf die

Vergangenheit schaut. Künstler machen keine Revolution, sie haben keine Waffen

und sind keine Politiker. Doch sie sind erheblich an etwas beteiligt, was sich mit

‚allgemeine Stimmung’ beschreiben lässt. Was daraus wird können sie nicht

kontrollieren, doch sie können diese Verantwortung ergreifen, oder auch nicht.

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Katrin Rothe

BIOGRAFIE

Geboren 1970 in Gera, Thüringen 1992-1998 Studium ‚Experimentelle Filmgestaltung‘ an der HdK Berlin (jetzt UdK) bei Heinz Emigholz und Elfi Mikesch und am Central St. Martins London 1999 Meisterschülerernennung, Prof. Heinz Emigholz 1999-2001 NaFog-Stipendiatin des Landes Berlin, DAAD Stipendium Tokyo Seit 2001 freiberufliche Filmemacherin seit 2003 vorwiegend abendfüllende Dokumentarfilme seit 2010 Lehrauftrag „Nonfiktionale Ausdrucksmittel“ an der FH St. Pölten (AT) seit 2012 Produzentin. Hervorgegangen ist die Katrin Rothe Filmproduktion aus der Firma Karotoons, einem creative Start-Up von 2001 im legendären Haus des Lehrers in Berlin, die die ersten narrativen Internetanimationen in Deutschland herstellten. Bei der Produktion von unkonventionellen Animationsinhalten, Stilen und Formaten entwickelte sich das besondere Know-How in der Produktion von fiktionalen und dokumentarischen Mischformaten mit Animationsanteil. 2007 + 2014 Adolf-Grimme-Preis

FILMOGRAFIE

„Der Wahre Oktober“ Künstler in revolutionären Zeiten 2017, 90 min, Animationsfilm, Historischer Film, Dokumentarisches Essay Produktion: Katrin Rothe in Koproduktion mit Dschoint Ventschr(CH) und maxim film (Bremen) in Koproduktion mit dem RBB in Zusammenarbeit mit Arte, gefördert vom Medienboard Berlin- Brandenburg, nordmedia Niedersachsen/Bremen und der Zürcher Filmstiftung (Buch, Regie, Produktion, Compositing) „Betongold - wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam“ – Die Geschichte einer kaltschnäuzigen Entmietung 2013, rbb/arte, 52 min, Dokumentarfilm mit Trickfilmsequenzen. Produktion: Katrin Rothe (Buch, Regie, 2.Kamera, Trickfilmregie, Produktion) Dokfest München, special Screening Duisburger Filmwoche 2013, Kassel 2013 3 Sat Dokumentarfilmpreis (1.Preis) Der lange Atem, 3. Preis des DJVBB Adolf-Grimme-Preis 2014, Kategorie Information & Kultur „Polen für Anfänger“ – ein Roadmovie mit Kurt Krömer und Steffen Möller Reisedokumentation über die deutsch-polnischen Beziehungen mit Trickfilmsequenzen. 2010, 3sat, bis 2015 Dauer-Stream auf 3sat, Produktion: filmtank Berlin (Buch, Regie) Nominierung für den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis 2011

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„Die Ex bin ich“ 2009, 87 min, Spielfilm, melancholische Komödie ZDF, Das Kleine Fernsehspiel Produktion: Hahnfilm AG (Buch, Regie und Trickfilmregie) Filmkunstfest MV Schwerin Filmbühne der Volksbühne 15.9.2009 „Was tust Du eigentlich...?“ Mit den zahlreichen Antworten auf kleine und große Fragen des Lebens entsteht ein teilweise erschreckendes Stimmungsbild der Deutschen. 2008, 25 min, dokumentarisches Animationsformat. ZDF ‚Das Kleine Fernsehspiel‘ Produktion: Katrin Rothe (Buch, Regie, Produktion) www.heute.de (als Reihe 10x 2,30min), ZDF Mona Lisa, Dokfest Leipzig 2008, Dokfilmfest Kassel 2008, Input 2009, Warschau Input 2009 (world congress), Trickywoman Wien 1009 „Stellmichein“ Dokureihe mit Trickfilmsequenzen über die privaten Sorgen und Nöte bei der Jobsuche 2006, 4x28,30 min, Dokureihe (Buch, Regie und Trickfilmregie) ZDF ‚Das Kleine Fernsehspiel‘, Infokanal, Phoenix, zahlreiche Wiederholungen Produktion: Ö Film- und Fernsehproduktion Adolf-Grimme-Preis 2007 Input 2007, Lugano (world congress) „Dunkler Lippenstift macht seriöser“ Dokumentation mit Trickfilmsequenzen über zwei Hochschulabsolventinnen auf der Suche nach dem Job fürs Leben 2003, 60 min, Dokumentarfilm ZDF ‚Das Kleine Fernsehspiel‘, 3sat, Infokanal, Phoenix, zahlreiche Wiederholungen Produktion: Unique Film und Fernsehproduktion (Buch, Regie, Kamera, Trickfilmregie und Trickfilmproduktion) Dokfilmfest Leipzig 2003 Duisburger Filmwoche 2003 crossing europe Filmfestival Linz 2004 Nominierung zum Deutschen Fernsehpreis, Kategorie Beste Dokumentation 2004 Nominierung zum prix europe 2004 1993 bis 2001 zahlreiche Kurzfilme Essays, Experimantalfilme, Fotofilme diverse deutschen und europäischen Festivals, darunter das Schülerfilmfest Hannover, Oberhausener Kurzfilmtage das BBC short film festival und Zagreb.

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WEITERE BIOFILMOGRAFIEN

Thomas Mävers

Komposition

Thomas Mävers begeisterte sich bereits früh für britische Agentenfilme,

italienische Western und französischer Film Noir, die Filmmusiken von John Barry,

Ennio Morricone, und Michel Legrand lassen ihn seither nicht mehr los.

Nachdem er sich in unzähligen Bands zwischen Avantguardepop und

experimenteller Musik ausgetobt hatte, zog es ihn nach Berlin. Nach frühen

Erfolgen als Duo STEREO DE LUXE, produziert und schreibt er seither mit oder für

RAZ OHARA and the odd orchestra, ELLEN ALLIEN und weiteren Künstlern

2011 gründet er mit der Schauspielerin Nora Tschirner und dem

Singer/Songwriter Erik Lautenschläger die Band PRAG, das Debüt „Premiere“

schafft es 2013 auf Anhieb in die Charts, TV Auftritte sowie Konzerte mit der 10-

köpfigen Band oder auch mal mit großem Symphonie-Orchester folgen.

Seit 1998 arbeitet er als Filmmusikkomponist, gestaltete u.a. das

Weihnachtsprogramm des RBB, schrieb Musiken für Kurzfilme, Werbung und

unzählige Dokumentarfilme, unter anderem die preisgekrönten Produktionen

„Frozen Angels“ und „Betongold“.

Filmografie (Auswahl) 2013 Landträume, TV-Serie, div, von diversen RegisseurInnen

2013 Betongold, Dokumentafilm, 52 Min., von Katrin Rothe

2010 Polen für Anfänger, Dokumentafilm, 45 Min., von Katrin Rothe

2005 Frozen Angels, Dokumentarfilm, 90 Min., von E. Black & F. Sandig

2002 Cardio Boxing, Dokumentarfilm von Tim Luna

Preise Forget Baghdad

Preis Semaine de la critique, Locarno (2002)

Betongold

Adolf-Grimme-Preis 2014 und andere

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Silke Botsch Montage

Silke Botsch verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung als Cutterin für Spielfilme,

Dokumentarfilme, Werbespots / Imagefilme, Musikvideos, interaktiven

Multimedia-Installationen. Von 1987 bis 1991 arbeitete sie, anschließend an ihre

Ausbildung, als Schnittassistentin bei CCC-Studios in Berlin-Haselhorst. 2 Jahren

war Silke Botsch als Schnittassistentin und Sound-Editor für Film- und

Fernsehproduktionen tätig. Zudem hat sie in Berlin und New York bei der

Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) Erfahrungen sammeln

können. Silke Botsch war als Colorist und Animatorin an Animationsfilmen

beteiligt. Seit dem Jahr 2000 arbeitet sie als Cutterin sowie Regisseurin und

Kamerafrau für Werbespots, Kampagnen, Imagefilme in der Industrie.

Filmografie (Auswahl) 2015 Raus Hier!, Dokumentarfilm., ARD/RBB Serie: Gott und die Welt, 30 Min.,

von Mosjkan Ehrari

2014 Beasts, Kurzfilm, von Rebeca Ofek

2014 Hassan Film, Dokumentarfilm, 3-sat Serie Ab 18!, 45 Min. von Irene v.

Alberti

2010 Songs of Love and Hate, Spielfilm, 110 Min., von Katalin Gödrös

2009 Melihas 3te Hochzeit, Dokumentarfilm, 45 Min., 3-sat Serie:

Mädchengeschichten, von Tamara Milosevic

2007 Tangerine, von Irene v. Alberti

2004 Frozen Angels, Dokumentarfilm, 90 Min., von Frauke Sandig und Eric Black

Preise Beasts 4th international Student Filmfestival, Beijing, Audience award, 2014

Songs Of Love And Hate Filmfestival Max Ophüls Preis, Saarbrücken, Best actress

2010

Frozen Angels Winner Prix de Public, Vision du reel, Nyon

Tangerine Filmfestival Max Ophüls Preis 2008 / Nominated Prix Europa - Best TV-

fiction script 2009 / Achtung Berlin!, Best camera 2009

Berlin Wall Hong Kong International Film Festival Short Film, Jury Prize

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Caroline Hamann

Storyboard

Nachdem Caroline Hamann im Jahr 2004 am Camberwell College of Arts, London

ihren Abschluss im Zeichnen gemacht hatte, arbeitete sie in der Animations-

industrie. Sie begann als Stop Motion Animateurin bei Tim Burton‘s Corpse Bride

und wechselte nach 6 Jahren zum Storyboarding.

Filmografie (Auswahl) 2014 Cricket & Antoinette, Kinofilm, als Storyboardzeichnerin

2013 Betongold, Dokumentarfilm, von Katrin Rothe, als Storyboardzeichnerin

und Designerin

2012 Pirates! – In An Adventure With Scientists, Animationsfilm, 88Min., von

Peter Lord & Jeff Newitt, als Junior Storyboardzeichnerin für die DVD Extras

2010 The Flying Machine, Kinofilm, 85Min., von Martin Clapp, Geoff Lindsey,

Dorota Kobiela als Animation Department Coordinator

2007 Tomte Tummetott und der Fuchs, Trickfilmprojekt, 30 Min., von Sandra

Schießl, als Animatorin (Stop-Motion)

Preise (Auswahl) Betongold

Adolf-Grimme-Preis 2014

Pirates! – In An Adventure With Scientists

Nominiert für den Oscar, bester Animationsfilm 2012

Tomte Tummetott und der Fuchs

Adolf-Grimme-Preis 2008

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Jonathan Webber

Character Design

Jonathan Webber studierte in Essex Design und Typographie. Während den 80er

und 90er Jahren entdeckte er sein Talent als Zeichner und arbeitete an unzähligen

TV Spots, Titelsequenzen und Musikvideos für Kunden wie Coca Cola, Kellogg,

BBC , MTV. 1988 zog er nach Berlin, wo er sich auf animierte TV-Serien und

Spielfilme konzentrierte. Als unabhängiger Freiberufler arbeitete er für

verschiedene Studios in und außerhalb von Berlin. Seine Arbeit umfasste

Storyboards, Layout, Schnitt und Animation. Im Jahr 2008 gründete er The Big-B

Animations Co. Zusammen mit seinem langjährigen Kollegen, Jody Gannon. Sie

produzieren Animationen für Kunden wie Ernst & Young, Wash United, ZDF und

KIKA.

Filmografie (Auswahl ) 2003 Dunkler Lippenstift macht seriöser, Dok-Animationsfilm, 58 Min, von Katrin

Rothe

1996 Werner - Das muss kesseln, Animation, 85 Min, von Udo Beissel

1996 Charlie - Ein himmlischer Held, Animation, 82 Min, von Larry Leker und

Paul Sabella

1995 Tank Girl, Animation, 104 Min, von Rachel Talalay

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Gabriel Möhring

Animation

STATEMENT

Die Thematik der russischen Revolution aus Sicht damaliger Kulturschaffender mit

Hilfe der Legetricktechnik zu beleben, hat mein Interesse sofort geweckt. Die für

Katrin Rothes Film entwickelte einzigartige Ästhetik trug wesentlich zur Charakte-

risierung der Protagonisten bei und ermöglichte es zudem, während des

Entstehungsprozesses zu experimentieren. Das - durch die Animation -

Wiederbeleben historischer Figuren, wie insbesondere Maxim Gorki, dessen

Erzählungen ich schon vor der Produktion sehr zu schätzen wusste, als auch die

Zusammenarbeit waren sehr ergiebig und bereichernd.

Biografie Gabriel Möhring hat seine Studien mit den BA Media Art and MA Design

Animation abgeschlossen. Sein Kurzfilm „IOA“ wurde auf rund 60 Festivals –

einschließlich dem renommierten Festival d’Animation Annecy – gezeigt. Danach

wirkte er als Asisstent in der Stop-Motion-Animation für den Langfilm “Ma vie de

Courgette“ and als Stop Motion Animator für „1917 – Der wahre Oktober“.

Gabriel Möhring lebt in der Schweiz.

Filmographie (Auszug) 2016 1917 - Der wahre Oktober, Animationslangfilm (Animator)

2015 Ma vie de Courgette, Animationslangfilm (Animationsassistenz)

2013 IOA, Kurzanimationsfilm (Regie, Animator)

2011 Haus Anubis, TV Commercial (Animator)

2010 shot the sheriff, Kurzspielfilm (Co-Regie)

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KOPRODUZENTEN

Werner Schweizer

Produzent für Dschoint Ventschr

Werner Schweizer studierte an der Universität Zürich Soziologie, Publizistik und

Europäische Volksliteratur. Seit 1973 beschäftigt er sich mit Video und Film. Er ist

Mitbegründer von Video-Zentrum und Genossenschaft Videoladen, Zürich ZÜRI

BRÄNNT und 1994 der Filmproduktionsfirma Dschoint Ventschr AG. 1987-89 realisierte

er seinen ersten Kino-Dokumentarfilm. Seither arbeitet er als Autor und Regisseur von

Dokumentarfilmen für Kino und Fernsehen. Werner Schweizer ist Absolvent der

Europäischen Produzentenweiterbildung (EAVE, 1990) und arbeitet seither auch als

Produzent bei Dschoint Ventschr Filmproduktion mit dem Schwerpunkt Dokumentarfilm.

1997 wurden Samir und Swiss für ihre hervorragende Arbeit als Produzenten mit dem

Zürcher Filmpreis geehrt.

Filmografie (Auswahl) 2014 Ulrich Seidl und die bösen Buben, Dokumentarfilm, als Producer, 52 min.

2013 Jan – Reifeprüfung am Netz, Dokumentarfilm, als Producer, 94 min.

2011 Joschka und Herr Fischer, Dokumentarfilm, als Autor und Producer, 140 min.

2010 David wants to fly, Dokumentarfilm, als Producer, 90 min.

2007 Hidden Heart, Dokumentarfilm, als Autor/ Producer/ Regisseur, 97 min.

Preise Hidden Heart

2008 Zürcher Filmpreis http://www.dschointventschr.ch

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Peter Roloff

Produzent für maxim film

STATEMENT

Was wusste ich von der Russischen Revolution? Fast nichts. Ein bisschen: Lenin

kommt aus der Schweiz im versiegelten Zug nach Russland. Ein bisschen: böse

Bolschewiki. Ein bisschen: Eisenstein.

Da überzeugte mich Katrin Rothes Ansatz sofort, dieses Jahr 1917 unter die Lupe

zu nehmen. Keine Verknappung auf Schlagworte, sondern Abläufe,

Zusammenhänge, Widersprüche, Ängste und Hoffnungen.

Und Rothes Vertrauen auf die russischen Künstler als Protagonisten für ihren Film.

Russische Künstler, die dafür berühmt sind – wie in kaum einem anderen Land

der Welt – das Lebensgefühl ihres Volkes auszudrücken. Sie sind präzise

Augenzeugen und zugleich wagemutige Akteure in diesem Weltgeschichte

schreibenden St. Petersburg des Jahres 1917.

Mit Rothes Technik des Legetrickfilms holen wir das Revolutionsjahr aus dem

Nebel des frühen 20. Jahrhunderts näher an uns heran. Dadurch erscheint mir

1917 in St. Petersburg wie eine Blaupause für viele folgende Revolutionen.

Das manchmal Skizzenhafte der Animationen macht uns klar: es ist eine Deutung

der Geschichte, es ist eine wahre Geschichte des Oktober, aber nicht die wahre

Geschichte, es ist Katrin Rothes wahre Geschichte.

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Biografie

Peter Roloff studierte an der Universität der Künste in Berlin. Er erhielt einen

Abschluss in der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (GWK). Seit 1995

arbeitet er als Produzent für maxim film in Bremen und Berlin und führt auch

selbst Regie für Dokumentarfilme. 2005 begann er als Co-Kurator und Produzent

des künstlerischen Produktionsnetzwerks Reisende Sommer-Republik zu

arbeiten.

Den Schwerpunkt von maxim film bilden lange Dokumentarfilme für Kino und TV, auch als internationale Koproduktionen. Parallel dazu entstehen Kurzfilme, die als praktische Laboratorien ästhetische und dramaturgische Möglichkeiten und Grenzen des bewegten Bildes ausloten.

Internationale und nationale Festivalteilnahmen: Berlinale, Locarno, Dokfest Leipzig, hot docs Toronto, Intern. Film Festival Sao Paulo, Rotterdam, Kassel, Obernhausen, new berlin film award, Filmfestival Max Ophüls Preis Saarbrücken u.a.

Seit einigen Jahren realisiert maxim film vor allem mit dem künstlerischen Produktionsnetzwerk Reisende Sommer-Republik international zahlreiche Veranstaltungen, Performances, Buchveröffentlichungen, Filme und Ausstellungen.

Filmografie (Auswahl) 2014 Aufbruch in die Utopie, Dokumentarfilm, 90 min., Regie: Peter Roloff

2011 Kümmel baut, Dokumentarfilm, 92 min., Regie: Paul Hadwiger

2010 Kai des Aufbruchs, Dokumentarfilm, Koproduktion mit B. Krause

Filmproduktion, 80 min., Regie: Brigitte Krause

1990-2009 Verlorenwasser 1-4, Essayfilme, 100 min., Regie: Peter Roloff

2007 All About Tesla – The Research, Dokumentarfilm, Koproduktion mit r&f

films, 81 min., Regie: Michael Krause

www.maxim-film.de

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PRESSEFOTOS Pressefotos und weiteres Material zum Download:

www.maxim-film.de/portfolio-items/der-wahre-oktober/

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TECHNISCHE INFOS Originaltitel: 1917 – DER WAHRE OKTOBER

Englischer Titel: 1917 – THE REAL OCTOBER

Französischer Titel: 1917 – LA VERITÉ SUR OCTOBRE

Russischer Titel: 1917 – ИСТИННЫЙ ОКТЯБРЬ

Produktionsland: Deutschland/Schweiz

Jahr: 2017

Typ: Animadok – dokumentarischer Animationsfilm

Länge: 90 Min / 52 Min (TV) / 45 Min. (TV)

Beteiligte Sender: rbb / ARTE / SRF

Kinoformat: DCP

Auflösung: 4K / 2K

Seitenverhältnis: 16:9

Tonformat: Surround 5.1

Sprachfassungen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Englisch

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CREDITS

Buch & Regie Katrin Rothe

Musik Thomas Mävers

Montage Silke Botsch

Sinaida Hippius Stimme: Claudia Michelsen Animation: Lisa Neubauer, Caroline Hamann

Alexander Benois Stimme: Hanns Zischler Animation: Gabriel Möhring

Wladimir Majakowski Stimme: Maximilian Brauer Animation: Lydia Günther

Maxim Gorki Stimme: Martin Schneider Animation: Matthias Daenschel, Gabriel Möhring

Kasimir Malewitsch Stimme: Arne Fuhrmann Animation: Jule Körperich, Karin Demuth

Stimme Dokumentarfilmerin Inka Friedrich

Dokumentenstimme Klemens Fuhrmann

Weitere Animationen Kirill Abdrakhmanov, Caterina Wölfle, Donata Schmidt-Werthern, Thurit Antonia Kremer, Maria Szeliga

Storyboard Caroline Hamann

Character-Design Jonathan Webber

Schattenfiguren-Design Nino Christen, Keti Zautashvili

Hintergrundzeichnung Alma Weber, Caterina Wölfle

Siebdruck Susann Pönisch

Farbgestaltung Tonina Matamalas

Figurenbau/Kostüm Hélène Tragesser, Alma Weber, Lydia Günther Doris Weinberger, Tamari Bunjes, Maria Steimetz

Lineproducing Animation Katrin Rothe

Compositing Matthias Daenschel, Rainer Ludwigs, Felix Knöpfle, Thorsten Pengel, Katrin Rothe

Kamera Animation Björn Ullrich, Markus Wustmann

Assistenzen Anna Maysuk, Liza Cramer, Gregor Stephani, Donata Schmidt-Werthern, Lara Czielinski, Lina Walde, Knut Rothe, Jenefer Flach

Produktionsassistentin Sophia Rubischung

Kamera Thomas Schneider, Robert Laatz

Ausstattung Dennis Hannig

Standfotos Thomas Funke

Sound Design Anders Wasserfall

Beatbox-Artist Das Friedl

Geräuschemacher André Feldhaus, Urs Krüger

Sprachaufnahmen Klemens Fuhrmann, soundcompany berlin audiopost

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Sprachaufnahmen Englisch Ramon Orza, Tonstudios Z.

Musikaufnahmen Stefan Ulrich, palais aux etoiles

Tonmischung Oliver Sroweleit, Studio Nord Bremen

Supervisor Postproduktion Thorsten Pengel

Cutter TV-Fassungen Fabian Eggenschwiler

Farbkorrektur Lucas Keßler

Postproduktion Arno Schumann, Montagehalle

Untertitelerstellung Cinetyp AG

Wissenschaftliche Beratung Margarete Vöhringer, Heiko Naumann

Rechtsberatung Alexandra Hölzer

Lektorat Astrid Herbold

Übersetzungen Lydia Nagel, Susanne Rödel, Imogen Rose Taylor, Jekaterina Jevtusevskaja, Interna Translations AG

Zitate in der Übersetzung von Helmut Ettinger aus: Hippius, Sinaida "Petersburger Tagebücher 1914-1919", (c) AB - Die Andere Bibliothek GmbH & Co. KG, Berlin, 2014

Übersetzungen Lyrik Majakowski von Hugo Huppert, mit freundlicher Unterstützung von Helmut Pawlik

Benua, Aleksandr Nikolajewitsch: „Dnevnik. 1916-1918“, mit freundlicher Genehmigung des Zacharow Verlags Moskau

Archivmaterial "From Tsar to Lenin" von Herman Axelbank Socialist Equality Party / David North

Produktionsleitung Nicole Schink, Sereina Gabathuler, Rainer Baumert (rbb)

Produktionsberatung Gunter Hanfgarn

Redaktion Dagmar Mielke (rbb/ARTE), Rolf Bergmann (rbb) Suzanne Biermann (ARTE G.E.I.E.), Denise Chervet (SRF Sternstunde) Gabriela Bloch Steinemann (SRG SSR)

Produzenten Katrin Rothe, Werner Schweizer, Peter Roloff

Produktion Katrin Rothe Filmproduktion

in Koproduktion mit Dschoint Ventschr Filmproduktion (Zürich) maxim film (Bremen) Rundfunk Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit ARTE Schweizer Fernsehen und Radio

Gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH; nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH; Zürcher Filmstiftung; Stiftung Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung