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501956 ‒ 2006
50 jahre
kantorei
st. katharinen
kirchenmusik als markenzeichen
Grußwort von Prof. Dr. Peter Steinacker,Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Sie feiern in der BachVesper am 4. November 2006 das 50jährige Bestehen
Ihrer Kantorei. Dazu gratuliere ich Ihnen herzlich. Die Geschichte von
Sankt Katharinen nach dem Zweiten Weltkrieg ist durch Ihre Kantorei
und durch die Orgelmusik, erst durch Ingrid Stieber, dann durch
Martin Lücker, mitgeprägt worden. Die Kirchenmusik an Sankt
Katharinen ist ein Markenzeichen.
Der Kirchenleitung und mir selbst ist die Ausstrahlung der evangelischen
Hauptkirche an der Hauptwache wichtig. Ich komme gerne an jedem
Ersten Advent nach Sankt Katharinen, um den Anfang des Kirchenjahres
bei Ihnen zu feiern. Bei der Einführung unseres Landeskirchenmusik-
direktors Michael Graf Münster, Ihres Kantors, habe ich betont:
Kirchenmusik ist Verkündigung. Was Sie singen, ist Botschaft von Gott.
Ihre Stimmen geben dem Evangelium Klang. Aber auch die Klage, der
Dank und der Jubel von uns Menschen vor Gott klingen in Ihrer Musik.
Doppelt betet, wer singt, sagt der große Theologe Augustinus.
Ich habe selber im Chor gesungen und weiß daher, wieviel Zeit Sie
aufwenden, um in der Kantorei St. Katharinen mitzuwirken. Ich denke
mit Ihnen auch Ihren Familien und Partnern, die diesen Einsatz mittragen.
Ich weiß aber vor allem, wieviel Freude das gemeinsame Singen macht.
So wünsche ich Ihnen, dass Sie selbst zuallerst bekommen, was Sie Ihren
Hörern schenken: Gottvertrauen und Freude am Leben.
sehr geehrte, liebe freundeder musik an st. katharinen,
zum 50-jährigen Bestehen der Kantorei Sankt Katharinen gratuliere
ich dem Chor und der Kirchengemeinde sehr herzlich. An der
Hauptwache, mitten in unserer Stadt, präsentieren Sie die großen
Werke der geistlichen Chormusik. Für Bachs Kantatenwerk setzen
Sie sich dabei besonders ein. Sie teilen Ihre eigene Freude am Singen
mit Ihren Hörern und geben ihnen Gelegenheit, die Schönheit der
Musik zu genießen.
Dabei geht es jedoch um mehr als um den puren Genuss. Die Stücke,
die Sie singen, sind klingendes Christentum und enthalten eine
ideelle Orientierung, nicht nur im Gottesdienst. Jede Aufführung
des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach zeigt Gottes
Liebe zu den Menschen und mahnt uns Menschen aber auch zur
Nächstenliebe und Versöhnungsbereitschaft. Ihr christliches und
bürgerschaftliches Engagement für die Kultur ist zugleich ein Beitrag
zu Frieden und Miteinander in unserer Stadt. Dafür danke ich Ihnen.
Ich wünsche der Kantorei Sankt Katharinen in diesem Sinne auch
für die Zukunft Freude beim Singen sowie ausstrahlende Aufführungen
und grüße Sie und Ihre Hörer herzlich.
Petra RothOberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
»aber lehrt mich auch allhier,euer grosses heilig singen unddem höchsten dank zu bringen.«
– So wie in der zum Kantorei-Jubiläum aufgeführten Bach-Kantate
werden wir in der Bibel 157 Mal aufgefordert, das Lob Gottes zu singen.
Die Bibel weiß um die heilsame Wirkung des Singens, gerade auch
dann, wenn wir einmal niedergedrückt sind.
Daher ist es immer wieder ein schönes Erleben, wenn die Kantorei in
der Bach-Vesper, im Gottesdienst, in einem herausragenden Konzert
zu hören ist, aber auch Menschen von der Straße einlädt, alte und neue
Advents- und Weihnachtslieder zu singen. So knüpft die Kantorei an
eine bedeutende kirchenmusikalische Tradition in unserer Kirche an.
Menschen – kirchennah und kirchenfern – weit über den Rahmen
unserer Gemeinde hinaus, erfreuen sich an der Musik, empfinden
Freude und Glück, singen in ihrem Herzen mit (Epheser 5,19).
Die St. Katharinengemeinde ist stolz darauf, dass durch die Pflege der
Kirchenmusik auf hohem Niveau seit vielen Jahren Menschen erreicht,
erfreut, auch getröstet werden. Die Kantorei hat in den letzten
Jahrzehnten hieran einen großen Anteil.
Im Namen des Kirchenvorstands grüße ich die Mitglieder und Freunde
der Kantorei St. Katharinen zur 50-Jahr-Feier mit Psalm 98,1
»Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.«
Bernhard KlinzingVorsitzender des KirchenvorstandsDer St. Katharinengemeinde
wir feiern 2006 das 50jährige Bestehen unserer Kantorei. 50 Jahre alt werden
nicht wir, die Sängerinnen und Sänger von heute (viele von uns sind ja
auch viel jünger). 50 Jahre feiern wir mit Dank an alle die, die unsere
Kantorei geleitet, mitbetrieben und unterstützt haben.
Wir denken an Ingrid Stieber, die Gründerin unseres Chores, und an Martin
Lücker, der die Kantorei von 1981 bis 1998 leitete. Wir vergessen nicht die,
die früher in diesem Chor gesungen haben. Wir danken der Vereinigung
zur Unterstützung der Musik in St. Katharinen. Vor allem aber denken wir
an die, die uns zuhören. Wir singen zwar auch für uns selbst, weil es uns
Freude macht. Aber dann singen wir für unsere Gemeinde und unser
Publikum.
Wir lieben die Musik, die wir singen. Wir sind dankbar, daß wir sie in an
einem so bedeutenden Ort wie in Sankt Katharinen aufführen können.
Wir sind Kirche. Mit der Gemeinde, mit Martin Lücker an der Orgel, mit
den Pfarrerinnen und Pfarrern. Mit unserem Konzertpublikum. Wir sind
Kirche: Nicht dass wir uns besonders fromm fänden. Aber wir glauben,
dass Gott uns die Musik gibt und dass wir sie mit anderen Menschen teilen
sollten. Jenseits des Sichtbaren herrscht der lebendige Gott. Deshalb singen
wir im Gottesdienst. Deshalb gibt es die in Deutschland einzigartige Reihe
der BachVespern mit Gesprächskonzert und Gottesdienst. Deshalb führen
wir 2007 Mendelssohns »Elias« auf und singen jedes Jahr ein Konzert mit
Chormusik a capella, mit der Orgel zusammen. Deshalb singen wir jedes
Jahr Bachs Weihnachtsoratorium. Wir singen für Gott und für die
Menschen, die zu uns kommen.
Die Katharinenkirche ist uns wichtig. Wir haben einen hohen Anspruch
an uns selbst. Deshalb freuen wir uns, wenn Menschen etwas erwarten,
wenn sie den Namen von Sankt Katharinen hören. Wir möchten unsere
Kirche aber nicht nur musikalisch zum Klingen bringen. Wir möchten
dazu beitragen, daß Wärme und Herzlichkeit in Sankt Katharinen zu spüren
sind. Wir können ja nicht gleichzeitig singen und mit Ihnen sprechen. Aber
wenn Sie in einem Bach-Choral den herzlichen Tonfall hören – gerade da
sind wir sehr beteiligt. Die Frankfurter Hauptwache ist ein besonderer Ort.
Tausende Menschen strömen vorbei, kommen aus ihren Büros, haben ihre
Einkaufsliste im Kopf, hetzen zur S-Bahn. Unsere Kantorei lädt in die
Katharinenkirche ein. Eine Kirche braucht Wärme. Wir versuchen, der
Katharinenkirche Wärme zu geben.
Wir bringen für die Kantorei viel Zeit auf (fragen Sie unsere Familien).
Kürzlich hat sich jemand von uns nicht in eine andere Stadt versetzen lassen,
um mit uns weitersingen zu können. Für mich selbst ist es eine Lebensform,
mich donnerstags mit meiner Kantorei zu treffen. Ich sehe einfach die
Menschen gerne, die da um halb acht in die Leerbachstraße kommen.
Bei unserer letzten Chorreise an den Bodensee hatten wir mit dem Wetter
Pech – Reichenau bei Regen. Aber alle denken gern an diese Reise zurück.
Es hat mit der guten Atmosphäre in unserem Chor zu tun.
Eigentlich wollte ich ja nur mal bei einer Probe vorbeischauen. Aber
was dann kam, hat mich sehr beeindruckt. Es begann mit dem
Einsingen, den Atem- und Rhythmusübungen. Es gefiel mir, mit
welcher Selbstverständlichkeit wir ein stimmhaftes »s« um unsere Köpfe
schwirren lassen sollten, oder feine, silbrig glänzende Fäden horizontal
vor unseren Augen zwirbeln zu lassen. Endlich, dachte ich mir, endlich
kann ich wieder singen! Glücklicherweise fand auch im selben Jahr
die Chorfreizeit an den Bodensee statt. Das gab mir die Gelegenheit,
meine Chorschwestern und -brüder näher kennenzulernen. Denn
es ist nicht nur der Gesang, der zählt. Das Zusammensein und der
freundliche Umgang miteinander sind mir auch ganz wichtig und
so sind für mich die regelmäßigen Chorproben ein freudiger Teil meines
Alltags geworden, den ich mittlerweile nicht mehr missen wollte.
(Inge Koschate, Alt)
Schon lange vor meinem Umzug nach Frankfurt hatte ich mir
vorgenommen, wieder regelmäßig in einem Chor zu singen. Das
kirchenmusikalische Repertoire der Katharinen-Kantorei gefällt
mir ausgesprochen gut. Singen bedeutet für mich Entspannung. Wir
proben Stücke, die ich schon vorher geschätzt, aber bis dahin noch nie
gesungen habe. Das aktive Mitwirken erfordert volle Konzentration,
doch wenn ich dann sehe, wie sich nach vielen Stunden der Probe
endlich das eine ins andere fügt und man einen Gesamteindruck
vom Stück und dessen Schönheit gewinnt, hat sich der Einsatz gelohnt.
(Folker Schmerbach, Tenor)
Ein Chor mit vielen Stimmen
– warum singen wir in St. Katharinen?
Vor drei Jahren bin ich bei einem Rundfunkgottesdienst in
St. Katharinen auf die Kantorei aufmerksam geworden. Seitdem
darf ich als ergänzende Sopranstimme den Werdegang, die fröhliche
und liebevolle Gemeinschaft und stetige Entwicklung mitverfolgen
und miterleben. Ich fühle mich dabei nicht nur in der herzlichen
Chorgemeinschaft sehr wohl, sondern genieße auch die Verbindung
von regelmäßiger Gottesdienstmitwirkung mit der Aufführung
von Konzerten, die immer wieder ein ganz besonderes persönliches
Erlebnis sind und die Freude an der Kirchenmusik zum Ausdruck
bringen. Ich bin sehr froh und dankbar, ein so schönes musikalisches
zuhause gefunden zu haben.
(Bettina Lohr, Sopran)
Ich singe, weil ich nicht anders kann und weil unsere Kantorei die
vorherrschende Eintönigkeit so vielstimmig übertönt.
(Pascal Weber, Bass)
1956
Rückblick auf 50 JahreKantorei St. Katharinen
Fünf Jahrzehnte sind eine lange Zeit – aber doch recht kurz gemessen
an der mehr als 650-jährigen Geschichte der Katharinenkirche. Im
17. Jahrhundert war es der Chor des städtischen Gymnasiums, des heutigen
Lessing-Gymnasiums, der den Gemeindegesang an St. Katharinen
anzustimmen und zu begleiten hatte. Später waren in St. Katharinen
Konzerte des 1835 gegründeten Kirchlichen Gesangvereins zu hören,
der in mehreren Kirchen der Stadt auftrat.
»Hier haben es schon viele versucht, einen Chor zu gründen, aber es ist
immer missglückt« – von dieser Äußerung des langjährigen Katharinen-
Organisten Karl Breidenstein ⁽1895 ‒ 1944⁾ ließ sich Ingrid Stieber nicht
schrecken: Nach dem 1954 abgeschlossenen Wiederaufbau der im Krieg
zerstörten Kirche sammelte sie zunächst einen Kreis von Sängerinnen um
sich, der dann zum gemischten Chor erweitert wurde. Am 25. November
1956 gab die Kantorei St. Katharinen ihr erstes Konzert: Bachs Kantaten
»Komm, du süße Todesstunde« und »Christus, der ist mein Leben«
markierten den Neuanfang, der von der Öffentlichkeit mit hohen Erwart-
ungen begleitet wurde. Ingrid Stieber sei eine »sichere und präzise
Dirigentin«, schrieb damals die faz, »von der man eine intensive Pflege
der geistlichen Musik an ihrer Kirche erwarten darf«.
Um die musikalische Arbeit auch finanziell auf eine solide Basis zu stellen,
gründete Ingrid Stieber ebenfalls 1956 die »Vereinigung zur Förderung der
Kirchenmusik an St. Katharinen«. Ohne die Beiträge der Mitglieder, sowie
Einzelspenden und Sponsorenunterstützung wären die Oratorienkonzerte
im Konzertzyklus »Musik in St. Katharinen« nicht möglich.
In den ersten Jahren der Kantorei studierte der Chor vor allem Werke von
Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude und Heinrich Schütz ein,
widmete sich aber mit Hugo Distler auch schon früh der zeitgenössischen
Kirchenmusik. 1960 führte die Kantorei zum ersten Mal Bachs
Weihnachtsoratorium auf – diese Tradition wird auch heute fortgeführt.
An das erste große Oratorienwerk für die Passionszeit, Bachs Johannes-
Passion, wagte sich die Kantorei 1964. In diesem Jahr ging es auch erstmals
auf Konzertreise: In Spanien trat St. Katharinen mit geistlicher Chormusik
von Bach, Schütz, Homilius und Bruckner auf. Weitere Reisen führten die
Kantorei nach Berlin ⁽1972⁾, Dänemark und Schweden ⁽1977⁾, erneut Spanien
⁽1981⁾, Mailand ⁽1984⁾, Sachsen-Anhalt ⁽2000⁾, Franken ⁽2001⁾ Thüringen
⁽2003⁾ und an den Bodensee ⁽2005⁾. Neben großen wie intimeren Konzerten
ist die Kantorei auch regelmäßig im Gottesdienst zu hören.
Generalprobe für J. Brahms,»Ein deutsches Requiem«,unter der Leitung vonIngrid Stieber, November 1982
Eintrittskarten für dasWeihnachtsoratorium 1960
1984Nach 29 Jahren Kirchenmusik an St. Katharinen trat Ingrid Stieber 1983
in den Ruhestand – sie starb im Februar 2005 im Alter von 88 Jahren in
Hamburg. Ihr Nachfolger als Organist und Kantor wurde Martin Lücker.
Unter seiner Leitung eignete sich der Chor auch seltener gehörte Werke
an. Von besonderem musikhistorischem Reiz war 1994 die Aufführung von
Georg Philipp Telemanns Brockes-Passion, die 1716 in St. Katharinen ihre
Uraufführung erlebte und anlässlich der 1200-Jahrfeier der Stadt Frankfurt
dorthin zurückkehrte. Mit Einstudierungen von Verdis Gefangenenchor
aus der Oper Nabucco oder Wagners Pilgerchor aus dem Tannhäuser
unternahm die Kantorei damals nicht zum ersten Mal auch Ausflüge in die
sogenannte weltliche Chormusik. Zum 40-jährigen Bestehen gestalteten
die Katharinen-Sängerinnen und –Sänger ein gemeinsames Konzert mit
Mönchen eines tibetanischen Klosters zum Thema »Leben, Tod und
Wiedergeburt«.
Chorreise nach Sachsen-Anhaltim Juni 2000, Ankunft vor demDom in Halberstadt
1998Ende 1998 gab Martin Lücker die Leitung der Kantorei ab, um eine
hauptamtliche Professur für Orgel an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst in Frankfurt anzunehmen und sich fortan ganz
seiner Arbeit als Organist zu widmen. Neuer Kantor ist seitdem
Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster. Unter seiner Leitung
setzte die Kantorei St. Katharinen bei der Interpretation großer
Oratorienwerke einen besonderen Akzent auf den Einklang von Musik
und Wort. »Die Töne, die ihr bildet«, sagte Graf Münster einmal völlig
unvermittelt während einer Chorprobe, »sind so, wie sich Gott euch
vorgestellt hat.« Zusammen mit der Schiersteiner Kantorei in Wiesbaden
und ihrem Leiter Martin Lutz startete St. Katharinen im Mai 2004 mit den
Bach-Vespern Frankfurt-Wiesbaden: Hier werden im Monatsrhythmus
alle Kantaten von Johann Sebastian Bach aufgeführt.
Generalprobe für J. Brahms,»Ein deutsches Requiem«,unter der Leitung vonMichael Graf Münster,November 2004
Eintrittskarten für dasWeihnachtsoratorium 2006
am ersten Samstag im Monat
Gesprächskonzert und Abendgottesdienst mit Bachkantate
Die Musik und ihre kulturelle BedeutungBachs Kantaten sind ebenso wertvolle Musik wie die Passionen,
die h-moll-Messe oder das aus sechs Kantaten bestehende Weihnachts-
oratorium. Sie in den Hauptkirchen Frankfurts und Wiesbadens
kontinuierlich zu pflegen, ist ein Beitrag zur Musikkultur der Rhein-Main-
Region. Die BachVespern Frankfurt-Wiesbaden sind in Deutschland
einzigartig: Vor dem Abendgottesdienst werden die Klänge und ihre
Bedeutung im Gesprächskonzert mit den Ensemble erläutert. Monatlich
heißt zehn Mal im Jahr. Denn Bach hat für die eigentliche Passionszeit keine
Kantaten komponiert und in den Sommerferien ist einen Monat Pause.
Monatlich heißt aber vor allem regelmäßiges öffentliches Kulturgeschehen.
Sonntags um 16.30 Uhr wird die BachVesper in Wiesbaden wiederholt,
in der Marktkirche oder in der barocken Christophoruskirche am
Schiersteiner Hafen.
Die MusikerDie BachVespern Frankfurt-Wiesbaden sind das gemeinsame Projekt der
Kantorei St. Katharinen und der Schiersteiner Kantorei Wiesbaden. Die
beiden Chöre wechseln sich in den Aufführungen ab. Michael Graf Münster
und Martin Lutz dirigieren. Als Vokalsolisten singen Professoren und
Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Frankfurt/Main. Im Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden spielen
erstrangige Mitglieder der Frankfurter und Wiesbadener Orchester auf
modernen Instrumenten. Auf alten Instrumenten in historischer Stimmung
spielen das Freiburger Barockensemble »Parnassi musici« und das Barock-
orchester der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Frankfurt »Febiarmonici«.
Die UnterstützungDie BachVespern sind auf Unterstützung angewiesen: durch Werbung im
Freundes- und Bekanntenkreis und auch durch Spenden. Die Ernst Max
von Grunelius-Stiftung, die Cronstetten-Stiftung und die Deutsche Bank
haben bis 2007 die Grundsicherung der BachVespern übernommen.
Am ersten Samstagim Monat –BachVespernbis Ende 2007
2. Dezember 2006
6. Januar 2007
3. Februar
3. April
5. Mai
2. Juni
7. Juli
1. September
6. Oktober
3. November
1. Dezember
Auswahl aus dem Repertoireder Kantorei St. Katharinen(in Klammern das Jahr der ersten Aufführung)
J.S. Bach h-Moll-Messe ⁽1975⁾Johannes-Passion ⁽1964⁾Magnificat D-Dur ⁽1965⁾Matthäus-Passion ⁽1988⁾Weihnachtsoratorium ⁽1960⁾
J. Brahms Ein deutsches Requiem ⁽1982⁾Fest- und Gedenksprüche ⁽1970⁾Warum ist das Licht gegeben ⁽1980⁾
A. Bruckner Motetten Christus factus est ⁽1967⁾
D. Buxtehude Cantate Domino ⁽1957⁾
H. Distler Totentanz ⁽1986⁾
C. Franck Psalm 150 ⁽1990)
G.F. Händel Der Messias ⁽1978⁾Judas Maccabäus ⁽1986⁾
J. Haydn Die Schöpfung ⁽1989⁾Te Deum ⁽1978⁾
J. Jezovsek Missa pro Nativitate ⁽1973⁾
Z. Kodaly Missa brevis ⁽1986⁾
F. Mendelssohn- Oratorium Elias ⁽1997⁾Bartholdy Oratorium Paulus ⁽2002⁾
W.A. Mozart c-moll-Messe ⁽1981⁾Requiem ⁽1967⁾
A. Pärt Berliner Messe ⁽2001⁾
M. Reger Kantate Oh Haupt, voll Blutund Wunden ⁽1963⁾
G. Rossini Stabat Mater ⁽1984⁾
F. Schubert Messe in Es-Dur ⁽2005⁾
H. Schütz Auferstehungshistorie ⁽1957⁾
I. Strawinsky Messe für Chor und 10 Bläser ⁽1967⁾
G.P. Telemann Brockes-Passion ⁽1994⁾
Pressestimmen
Dem Stil dieser Wiedergabe vermochte man in nahezu allen Momenten ganzzuzustimmen, da der freudig bewegte Schwung und die leuchtende Kraft dieser Musiksich frei entfalten konnten. Die Dirigentin hat den Chor fest und sicher in der Hand,der ihr besonders bei einigen agogischen Nuancen genau folgte.Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.12.1962 über J.S. Bach, Weihnachtsoratorium
Gerade bei dieser ihrer jüngsten Aufführung war nachdrücklich zu spüren, welcheschönen musikalischen Früchte ihre kontinuierliche sachgemäße Arbeit mit dem Chorder Katharinenkirche trägt. Dieser sang sich immer mehr frei im Laufe der Passion,zeigte Plastizität der Tongebung und jugendlichen Glanz, zumal bei den Sopranen,was nach verhaltenem Beginn dem Feuer und Elan gerade dieser Passion immermehr entsprach.Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.3.1969 über J.S. Bach, Johannes-Passion
Ich erinnere mich nicht, in der bislang eher streng protestant-ischen Kirche jemals sowunderbar-arioser Schönheit begegnet zu sein. Lücker bewährte sich als ein im Metierabsolut sicherer Kantor. Unverbrüchlich homogen war der Chorklang, im starkenRossini-Mitleid selber mehr der eines Opernensembles als der einer Kantorei.Frankfurter Rundschau vom 28.3.1984 über G. Rossini, Stabat Mater
Vorzüglich erzogen zeigte sich die Kantorei St. Katharinen, ein Vokalensemble, demchortechnische Schwierigkeiten nichts mehr zu schaffen machen. Mit sämtlichenIntentionen seines Dirigenten ist es vertraut, und sie spontan zum Vorschein zu bringen,hält es sich selber an. So kann Lücker Abstand nehmen auch von fast jeder suggestivenGebärde, durch die heute wieder mancher Bach-Interpret musikalische Ekstaseheraufbeschwört.Frankfurter Rundschau vom 12.3.1988 über J.S. Bach, Matthäus-Passion
Ein aufregendes akustisches Wechselspiel entstand, als die Kraft der Chorstimmen(hervorragend die schwebenden Soprane und vor allem die prägnanten Tenorstimmen)den Raum der Katharinenkirche ausfüllten. Die Begeisterung des Konzertpublikumsvon St. Katharinen bewies erneut, welch hervorragende Chorgemeinschaft Frankfurtdamit besitzt.Orpheus. Informationen über Internationales Musiktheater, Ballett, Konzert,
Berlin 2⁄1994 über J.S. Bach, h-Moll-Messe
Die Klage Hiobs (Brahms) mit den Zäsuren schaffenden »Warum«-Rufen waren vomChor in herrlicher Leuchtkraft ebenso blitzsauber gesungen worden wie Bruckners auskatholischer Mystik schöpfende Motetten.Südkorier Konstanz vom 4.10.2005 über J. Brahms, Warum ist das Licht gegeben
und A. Bruckner, Graduale
Diese Aufführung war geprägt vor allem durch die erstaunliche Präzision des Chores,die Schönheit seines Gesamtklangs. Außerdem hat Graf Münster straffe Tempiangeschlagen und zutreffend den dramatischen Drive der Komposition berücksichtigt.Frankfurter Neue Presse vom 5.4.2006 über G.F. Händel, Der Messias
Katharinen-Stimmenund ihre Namen
Sopran:Rosemarie Abbé, Regine Altegoer, Nadia Bustami, Marlis Conrad,
Christine Frodien, Susanne Funke-Wiedersich, Sibylle Goetz,
Susanne Graf-Deserno, Soo-Young Hirsch-Yun, Anne Höflich,
Ingeborg Hofmann, Barbara von Joest, Katrin Kortmann, Bettina Lohr,
Gesa Marsen, Maise Neubauer, Birgit Nußbaum, Karoline Ohlmeier,
Susanne Pellart, Ilona Sawy, Renate Schulze, Trudy Stemann,
Ulrike Thelemann, Elisabeth Thielicke, Brigitte Tuffner, Ulrike Walther,
Anna Weiglhofer, Minako Yanase
Alt:Karin Achenbach, Julia Bachmann, Susanne Brandenburg,
Birgit Buchsteiner, Gabriele Dornes, Waltraud Frodien, Jutta Fuchs,
Astrid Götz-Schäfer, Ann Gruber, Susanne Gruppe, Katrine Heinrich,
Bozena Jedrysek, Ingeborg Koschate, Renate Kranz, Regine Kuhn,
Hannelore Limberg, Margret Münster, Birgit Nagel, Lilo Nold,
Monika Packendorf, Barbara Reich, Heidi Reichling, Barbara Schraven,
Susanne Sobbek, Sybille Stoll, Birgit Wagner
Tenor:Lutz Berger, Holmer Drews, Axel Gruppe, Hartmut Matzkewitz,
Alexander Metzler, Hubert Sassen, Folker Schmerbach, Werner Schmieder,
Bert Stenger, Hans-Joachim Thedens, Harald Welt
Bass:Ernst Buenemann, Peter Eberle, Peter Eckhard, Peter Kuhn,
Friedrich Markert, Lothar Reutlinger, Bernhard Stoll, Pascal Weber,
Peter Zschunke
Assistentinnenund Assistenten
Die Assistenten proben miteinzelnen Stimmgruppen undkorrepetieren in den Gesamt-proben am Klavier. Sie gewähr-leisten die komplexe Organi-sation der Kantoreiprojekteund sind als guter Geistimmer da, wenn sie gebrauchtwerden. Danke!
Die Assistenten der letztenfünf Jahre:
Stephan Lennig 2001 – 2003,Kantor in Wörrstadt(Rheinhessen)
Karin Mayle 2003 – 2005,Chorleiterin in Lampertheim(Bergstraße)
Veronika Jezovsek seit 2005
Impressum:
Verantwortlich: Kantorei St. Katharinen
Leitung: Michael Graf Münster
Redaktion: Peter Zschunke
Layout: www.weltdesign.de
Fotos: Ernst Buenemann, Natalie Ende,
Eva Giovannini, Werner Schmieder,
Harald Welt, Peter Zschunke
Druck: Druckhaus Oberrad
Das aktuelle Programm der Kirchenmusik
in St. Katharinen finden Sie im Internet:
www.stk-musik.de