Upload
lethu
View
217
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
DA
S K
VV
MA
GA
ZIN
2 | 2
017
bewegt.
Gemeinsam hoch hinaus: Training bei Karlsruher Cheerleadern Graffiti trifft Stadtgeschichte: Haltestellen werden umgestaltet Von Ettlingen nach Mannheim: Mülltransport zum Heizkraftwerk
für die diesjährige Herbst-Ausgabe des „bewegt.“-Magazins haben wir uns dafür entschieden, unserem
bisherigen Konzept treu zu bleiben. Sie werden also weiterhin das Thema „Bewegung“ in unterschiedlichster
Ausprägung im Heft wiederfinden.
Blättern Sie entspannt durch eine abwechslungsreiche Mischung aus Themen und Orten aus dem KVV
Gebiet und lassen Sie sich dabei vielleicht zu dem einen oder anderen Ausflug mit Bus und Bahn inspirieren.
Sie interessieren sich für Kunst oder Geschichte? Dann begleiten Sie uns auf den Spuren der Etrusker oder
werfen Sie dem berühmten französischen Maler Paul Cézanne einen Blick über die Schulter. Sie wollen gerne
mehr über außergewöhnliche Sportarten erfahren oder haben sich bereits einmal die Frage gestellt, welchen
Weg unser täglicher Hausmüll eigentlich nimmt? Dann können wir Ihnen mit einem Artikel zu Cheerleadern
in der Fächerstadt und dem Einsatz der AVG Müllzüge in Richtung Mannheim spannenden Lesestoff bieten.
Sie sehen – wir sind für Sie wieder in die Region aufgebrochen, um Ihnen spannenden und unterhaltsamen
Lesestoff zu bieten!
Viel Spaß dabei wünscht Ihnen Ihre „bewegt.“-Redaktion!
Graffiti-Kunst trifft Karlsruher Stadtgeschichte 4/5
Zukunftssicherung des „Karlsruher Modells“ 6
AVG feiert 25 Jahre „Karlsruher Modell“ 6/7
KVV aktuell 8/9
Kultur: Die Etrusker 10/11
Ausstellung: Paul Cézanne 12/13
Sport: Cheerleading-Teams 14/17
10 Fakten … zu Schnee 18/19
Reportage: Müllzug 20/21
Stadt-Porträt: Ettlingen 22/25
Veranstaltungs-Tipps 26/27
Kinderseite: Krankenhausclown 28/29
Ausflugs-Tipp: Schlittschuhbahn am Wiedenfelsen 30
Gewinnspiel 31
AU
S D
ER R
EDA
KTI
ON
Viel Glück bei
unserem Gewinnspiel
auf Seite 31!
www.kvv.de
KVV. Bewegt alle.
Wer kommt denn da zu uns in den Zoo?
In der Woche von Montag, 6. November,bis einschließlich Sonntag, 12. November 2017 erhalten die KVV Abokunden gegen Vorlageihrer Abokarte* kostenlosen Eintritt in den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe.
Monatskarte, 9-Uhr-Karte, KombiCard, Jahres-karte, Karte ab 65, ScoolCard, Studikarte oder Firmenkarte
Diese Aktion ist ein kleines Dankeschön dafür,dass Sie regelmäßig Bahn und Bus nutzen.
KVV Service-Telefon 0721 6107-5885
Zoo-Woche kostenlos
für KVV Abokunden
*
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
IMPRESSUM
Herausgeber: Karlsruher Verkehrsverbund GmbHTullastraße 71, 76131 [email protected], www.kvv.deService-Telefon 0721 6107-5885
Verantwortlich: Dr. Alexander Pischon
Redaktion: Michael Krauth
Texte: Michael Krauth (mik), Sarah Fricke (saf),Nicolas Lutterbach (nil)
Gestaltung: pandesign, Karlsruhe
Fotos: ARTIS Uli Deck, Paul Gärtner, KMK/Jürgen Rösner, Patrick Hubig/Fotografie, Badisches Landesmuseum, MaxSator/The Moving Adventure GmbH, Kunsthalle Karlsruhe, Archiv AVG, Archiv KVV,
Druck: SchwaGe-Druck, Rheinstetten
Stand: Oktober 2017
4 | Das KV V Magazin Das KV V Magazin | 5
die 1951 als erste und lange Zeit einzige Frau
an das Bundesverfassungsgericht berufen
wurde.
„Diese Persönlichkeiten im öffentlichen
Raum darzustellen, war für uns ein sehr an-
spruchsvolles und gleichzeitig spannendes
Projekt. Wir wollten mit unserer Arbeit einen
Teil der Karlsruher Stadtgeschichte mit ei-
ner modernen Bildsprache präsentieren. Uns
war wichtig, dabei auch typische Graffiti-
Elemente zu verwenden, damit Menschen
einen Zugang zu Graffiti als Kunstform be-
kommen!“, betont „Baske ToBeTrue“. Die
Auftragsarbeit diene auch dem Zweck, diese
kreative Subkultur von ihrer allgemeinen kri-
minellen Stigmatisierung zu befreien.
Bevor „Baske ToBeTrue“, „Moter.One“
und „Sier“ aus dem Hip Hop Kulturzen-
trum die Haltestelle mit rund 150 Spraydo-
sen farbenfroh umgestalteten, musste diese
zunächst aufwendig gereinigt werden. In
schweißtreibender Arbeit befreite das Team
Combo mit Gartenscheren, Metallbürsten
und Hochdruckreinigern die Wände rund um
die Haltestelle von Schmutz und Vegetation.
Anschließend brachten sie auf ihre Beton-
Staffelei 40 Liter Tiefengrund und 75 Liter
Acryl-Fassadenfarbe auf, bevor sie mit der
eigentlichen Motivgestaltung loslegten und
auf die schmucklosen Wände ein lebendiges
Gesamtkunstwerk zauberten. (nil)
Im August verwirklichten die Karlsruher
Künstler „Baske ToBeTrue“, „Moter.One“
und „Sier“ über mehrere Wochen hinweg
mit einem Team ein großflächiges Wandge-
mälde. Das farbenfrohe Bild nimmt Bezug
zur Karlsruher Stadtgeschichte und zeigt fünf
historische Persönlichkeiten der Fächerstadt.
Zu sehen sind neben dem Stadtgründer
Markgraf Karl Wilhelm die Medizinerin und
Frauenrechtlerin Rahel Strauß, der Schrift-
steller und Pädagoge Johann-Peter Hebel,
Flugpionier Paul Senge und Erna Scheffler,
Leuchtendes Bunt statt tristes Grau: Im
Sommer 2016 wurde die Haltestelle Haus
Bethlehem in der Karlsruher Nordwest-
stadt durch ihren barrierefreien Umbau
funktional aufgewertet.
In diesem Sommer haben Graffiti-Künstler
vom Hip Hop Kulturzentrum „Combo“ der
Haltestelle im Auftrag der Verkehrsbetriebe
Karlsruhe nun auch optisch ein neues Ge-
sicht verpasst.
GRAFFITI-KUNST TRIFFT KARLSRUHER STADTGESCHICHTE FARBENFROHE NEUGESTALTUNG DER HALTESTELLE HAUS BETHLEHEM
GR
AFF
ITI
Weitere Informationen
zu dem Kunst-Projekt gibt
es auf der Internetseite des
Kulturzentrums „Combo“
unter
www.team-combo.de/
corparate-graffiti-haus-
bethlehem
Das „Karlsruher Modell“ steht seit 25
Jahren für das weltweit renommierte Mo-
dell einer Stadt-Umland-Bahn und für ein
breites ÖPNV-Angebot in der Region. Ende
Juli wurde ein nun wichtiger Schritt in Rich-
tung Zukunftssicherung dieses Modells ge-
tan: Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank
Mentrup und der baden-württembergische
Verkehrsminister Winfried Hermann unter-
zeichneten ein Eckpunktepapier, das die
Vergabe des Modells und dessen zukünf-
ZUKUNFTSSICHERUNG DES „KARLSRUHER MODELLS“: ECKPUNKTEPAPIER ZUR DIREKTVERGABE UNTERZEICHNET
tigen Zuschnitt regelt. Dieses Eckpunktepa-
pier bedurfte zudem der Zustimmung des
Karlsruher Gemeinderats. Dessen Votum er-
folgte schließlich einstimmig Ende Septem-
ber. Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der
Geschäftsführung von AVG und VBK sagte:
„Wir freuen uns sehr darüber, dass mit der
Unterzeichnung des Eckpunktepapiers eine
wichtige Weiche zum Erhalt des erfolg-
reichen Modells gestellt wird.“
www.avg.info
AVG FEIERT 25 JAHRE „KARLSRUHER MODELL“: JUBILÄUMSFAHRT AUF DER „PIONIERSTRECKE“ VON KARLSRUHE NACH BRETTEN
Mit einer Sonderfahrt von Karlsruhe nach Bretten und einem Festakt am Brettener
Rathaus hat die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) am 24. September das 25-jäh-
rige Bestehen des „Karlsruher Modells“ gefeiert. Gäste aus der Politik und zahlreiche
Wegbereiter des „Karlsruher Modells“ blickten zusammen mit der AVG Geschäftsfüh-
rung auf die bisherige Erfolgsgeschichte dieses Nahverkehrskonzepts zurück.
Vor einem Vierteljahrhundert wurde das weltweit erste Modell einer Zweisystem-Stadt-
bahnstrecke durch die Inbetriebnahme der Stadt-Umland-Verbindung zwischen Karlsruhe
und Bretten-Gölshausen aus der Taufe gehoben. Das genaue Datum der Pionierfahrt war der
25. September 1992. Das „Karlsruher Modell“ stieß in den folgenden zweieinhalb Jahr-
zehnten bei Fahrgästen und Kommunen in der Region auf enormen Zuspruch und fand welt-
weit zahlreiche Nachahmer.
Der Erfolg des neuen Nahverkehrskonzepts basierte auf der Zweisystemtechnik, mit der
umgerüstete Stadtbahnen erstmals sowohl das innerstädtische Straßenbahnnetz als auch regi-
onale Eisenbahnstrecken befahren konnten. Heute nutzen rund 170 Millionen Menschen pro
Jahr das leistungsstarke Nahverkehrsangebot mit Bahnen und Bussen im KVV Gebiet.
„Heutzutage ist es für Millionen Fahrgäste eine Selbstverständlichkeit, in einem Zwei-
systemfahrzeug der AVG in unserem weitverzweigten Streckennetz komfortabel und umstei-
gefrei unterwegs zu sein. Doch was 2017 für unsere Fahrgäste gewohnte und geschätzte Rea-
lität ist, war Anfang der 90er-Jahre noch eine kühne Vision“, sagte Ascan Egerer, technischer
Geschäftsführer der AVG. Er wies des Weiteren darauf hin, dass die Entwicklung der Pionier-
strecke zu einem weit in die Region reichenden „Erfolgsmodell“ aufs Engste mit dem Wirken
von Dr. Dieter Ludwig verbunden gewesen sei. Der ehemalige Geschäftsführer der AVG, der
Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) gilt als der Er-
finder des „Karlsruher Modells“.
Auch Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der AVG Geschäftsführung, würdigte Dr. Lud-
wigs Leistung und ergänzte, dass der Erfolg der vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte zudem
eng mit dem außergewöhnlichen Engagement der AVG und VBK Mitarbeiter verbunden ge-
wesen sei. „Da zahlreiche AVG Stadtbahnlinien auf ihrem Weg zu weiter entfernten Zielen in
der Region die Karlsruher Innenstadt durchqueren, kommt der engen Zusammenarbeit zwi-
schen der AVG und den VBK für einen reibungslosen Betriebsablauf von jeher große Bedeu-
tung zu“, sagte Pischon.
Neben den beiden Geschäftsführern der AVG würdigten auch der Karlsruher Landrat
Dr. Christoph Schnaudigel, Karlsruhes Erster Bürgermeister Wolfram Jäger stellvertretend für
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Gerd Hickmann, Leiter der Abteilung Öffentlicher Ver-
kehr beim baden-württembergischen Verkehrsministerium sowie Brettens Oberbürgermeister
Martin Wolff im Rahmen des Festakts das „Karlsruher Modell“.
www.avg.info
JUB
ILÄ
UM
AV
G
Die festlich geschmückte
Jubiläumsbahn in Bretten.
KUNDENZENTRUM MACHT STATION KVV EVENTMOBIL TOURT DURCH DIE REGION
NEUE AUFLAGE DER IT-TRANS ÖPNV-FACHMESSE IN DER FÄCHERSTADT
KV
V A
KTU
ELL
Es ist rollendes Kundenzentrum und Schu-
lungsort in einem: Seit diesem Jahr geht
der KVV auf Reisen, um seinen Fahrgästen
in der Region die attraktiven Nahverkehrs-
angebote näherzubringen. Hierzu hat der
Verbund einen Personenbus zu einem mul-
tifunktionalen Veranstaltungsmobil – dem
„KVV Eventmobil“ – ausgebaut. Dieses fun-
giert bei Events in der Region sowohl als
Kundeninformationszentrum, als auch als
interaktiver Messestand und mobiler Schu-
lungsort.
Die Karlsruher Messe öffnet Anfang
kommenden Jahres wieder ihre Tore für
die weltweit größte Fachmesse für die
Digitalisierung des öffentlichen Perso-
nenverkehrs – die IT-Trans.
Vor zwei Jahren hatte sich die Messe bereits
als wahrer Besuchermagnet erwiesen. Rund
5.000 Fachbesucher aus 60 Nationen nutzten
die Gelegenheit, sich an den Messeständen
von mehr als 200 Ausstellern über die neu-
sten Trends und Produkte zu informieren. Die
nächste Auflage der IT-Trans vom 6. bis zum 8.
März 2018 wird mit Sicherheit erneut als inter-
Auch in den vergangenen Monaten ha-
ben wir als Fahrgastbeirat dem KVV eine
Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung
des Kundenservice und des Leistungsan-
gebots sowie der technischen Ausstat-
tung von Fahrzeugen und Infrastruktur
unterbreitet. Aktuell beschäftigt sich eine
ad-hoc Gruppe mit Fragen zum Schie-
nenersatzverkehr zwischen Rastatt und
Baden-Baden.
Einerseits können wir mit ad-hoc Gruppen
schnell auf aktuelle Fragen reagieren, die für
eine große Anzahl von Fahrgästen relevant
sind. Andererseits haben wir für komplexe
Fragestellungen Projektgruppen eingerichtet,
um dem KVV im Interesse einzelner Fahr-
gastgruppen längerfristige Änderungsvor-
schläge zu unterbreiten. Zwei Projektgrup-
pen beschäftigen sich z.Z. mit Vorschlägen
zur Verbesserung familienrelevanter Tarife;
so wird beim KVV aktuell ein Vorschlag zur
Änderung des ScoolCard-Tarifs geprüft.
Mitglieder des FGB nehmen bei Bürger-
terminen Stellung zu Themen wie z.B. zum
Verkehrskonzept Nationalpark in Forbach
oder in Karlsruhe zur Erneuerung der Turm-
bergbahn und zu den Fahrplänen für den
schienengebundenen Personennahverkehr
(SPNV) bei der Regionalen Fahrplankonfe-
renz. Weitere Aktivitäten betreffen die Prä-
senz bei Presseterminen, wie der Vorstellung
des Prototyps des Fahrzeugtyps Citylink NET
2012 mit verbesserter Innenausstattung.
Mit Unterstützung von Referenten des KVV
konnten wir in diesem Jahr die Themen „Ver-
NEUES VOM KVV FAHRGASTBEIRAT
„Bürger und KVV Kunden können sich so
vor Ort beispielsweise darüber informieren, wie
sie sich die neueste KVV App herunterladen
können oder wie man mit einem Rollator oder
Kinderwagen sicher den Ein- und Ausstieg aus
Bahnen und Bussen meistert. Außerdem bieten
unsere Mitarbeiter Schulungen an Fahrkarten-
automaten oder Beratungen zu unseren Tickets
und Tarifen an“, erläutert KVV Geschäftsfüh-
rer Dr. Alexander Pischon die breit gefächerte
Servicepalette des Eventmobils.
www.kvv.de/eventmobil
nationaler Branchentreffpunkt eine Vielzahl an
Besuchern aus aller Welt in die Stadt locken.
Zum sechsten Mal veranstalten die Karlsruher
Messe- und Kongress GmbH und der Interna-
tionale Verband für öffentliches Verkehrswe-
sen (UITP) die dreitägige Weltleitmesse. Dort
zeigen 2018 rund 250 Aussteller aus mehr als
30 Ländern auf 15.000 Quadratmetern neu-
este Produkte und Dienstleistungen, unter
anderem aus Bereichen wie Reiseinformation,
Fahrgeldmanagement, Smart Cards, Sicherheit
und Software-Systeme sowie Verkehrsmanage-
ment. Neben bekannten Branchengrößen neh-
men zahlreiche Start-ups an der IT-Trans teil.
www.it-trans.org
Das KV V Magazin | 9
Dr. Charlotte Kämpf, Nicole Kehr und
Florian Roth vom Sprechergremium des
Fahrgastbeirats im KVV tauschen sich mit
Sebastian Spitzer (2.v.l.) vom KVV aus.
trieb“ und „Sicherheit“ vertiefen. Bei einem
Expertentermin haben wir uns mit den Ab-
läufen bei Fahrscheinkontrollen auseinan-
dergesetzt. Im Juni stand bei einer Exkursion
zum Betriebshof West das Thema „Fahrzeug-
wartung und -umbau“ im Vordergrund. Für
die nächsten Sitzungen sind Referate zu den
Themen „Fahrplanänderung“ und „Mobilität
4.0“ vorgesehen.
Schreiben Sie uns unter fahrgastbeirat@
kvv.karlsruhe.de, wenn Sie uns einen Sach-
stand oder ein Anliegen zur Kenntnis bringen
wollen. Wenn es sich um ein Thema handelt,
das viele Fahrgäste betrifft, werden wir prü-
fen, ob wir eine ad-hoc Gruppe einrichten.
Zum März 2018 werden wir neue Mitglieder in den
Fahrgastbeirat aufnehmen. Wenn Sie bei uns mitmachen
möchten, achten sie im kommenden Januar auf die
Ankündigung auf der KVV Webseite.
10 | Das KV V Magazin
Als eine der frühen Zivilisationen Italiens bestimmten sie das Schicksal des west-
lichen Mittelmeerraumes vom 10. bis zum 1. Jh. v. Chr. In einer faszinierenden Aus-
stellung widmet sich das Badische Landesmuseum in Karlsruhe ab dem 16. Dezember
den Etruskern und deren einzigartiger Kultur, die der Forschung bis heute Rätsel aufgibt.
Sie selbst nannten sich Rasenna oder Rasna, der antike Historiker Dionysios von Halikarn-
assos bewunderte die Etrusker als „uraltes, von allen anderen sich unterscheidendes Volk“.
Geschichte, Kultur und Identität der Etrusker erscheinen geheimnisvoll, denn ihre Sprache
und Schrift sind nur bruchstückhaft entschlüsselt und ihre eindeutige Herkunft bis heute un-
geklärt. Aktuelle Forschungen werfen ein neues Licht auf die einzigartige Zivilisation dieses
Volkes, das einst in den heutigen Regionen Toskana, Umbrien und Latium lebte. Das blühende
Städtewesen mit den Metropolen Cerveteri, Tarquinia, Vulci oder Chiusi erzählt von einer All-
tagskultur mit hoher Lebensqualität, die gleichzeitig von tiefer Religiosität geprägt war. Davon
zeugen Tempelbauten, Weihegeschenke, Kultrituale, Totenstädte mit aufwendigen Grabanla-
gen sowie kostbaren Beigaben. Lebenslust und Genussfreude, Jenseitsgläubigkeit und Todes-
furcht scheinen das Dasein der Etrusker zu bestimmen.
Die etruskische Liebe zur Schönheit veranschaulicht die Bildkunst, beispielsweise auf Terra-
kottaplastiken, reliefierten Aschenurnen und farbenfrohen Wandmalereien. In technischer
Perfektion gestaltetes Kunsthandwerk – Goldschmuck, Keramiken oder Edelmetall- und Bron-
zegefäße – beeindrucken noch heute. Ihren Wohlstand verdankten die Etrusker dem effek-
tiven Wirtschaftssystem mit weit verzweigten Handelsbeziehungen, unter anderem zu Grie-
chen, Römern, Karthagern und Phöniziern.
Die etruskische Kultur wird durch rund 400 hochkarätige Exponate ab Dezember 2017 im
Badischen Landesmuseum wieder lebendig. Die Sonderschau wird in Kooperation mit dem
italienischen Kulturministerium veranstaltet. Bis zum 17. Juni 2018 sind die Leihgaben, die von
archäologischen Denkmalbehörden und Museen der Toskana, Latiums, der Emilia-Romagna,
Umbriens und Kampaniens bereitgestellt werden, im Karlsruher Schloss zu sehen. (nil)
landesmuseum.de
HOCHKULTUR ZWISCHEN LEBENSLUST UND GRÄBERKULTSONDERSCHAU IM BADISCHEN LANDESMUSEUM WIDMET SICH DEN ETRUSKERN
KU
LTU
R10 | Das KV V Magazin
S 1, S 11, S 51, Tram 4 zum Marktplatz, wenige Minuten zu Fuß.
© S
op
rin
ten
den
za A
rch
eolo
gia
del
Laz
io e
del
l‘Et
ruri
a M
erid
ion
ale,
5.
Jh.
v. C
hr
© M
use
o A
rch
eolo
gic
o N
azio
nal
e, F
lore
nz
© Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia, Rom
DIE ETRUSKERWeltkultur im antiken Italien
16.12.2017 bis 17.6.2018
Badisches Landesmuseum
Schloss Karlsruhe, 76131 Karlsruhe
Öffnungszeiten
Di bis So, Feiertage 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise
Einzelbesucher 12 Euro
Ermäßigter Eintritt 9 Euro
Schüler 3 Euro
Familien 25 Euro
Die Liebe zur Schönheit veranschaulichen
Plastiken und Alltagsgegenstände.
Auf dieser Vase ist eine Jagd-
szene abgebildet.
© B
adis
ches
Lan
des
mu
seu
m /
Sch
oen
en
© Museo Nazionale Etrusco Villa Giulia, Rom
Das KV V Magazin | 13
Herrenstraße oder Europaplatz
KÜNSTLERISCHE VERWANDLUNG CÉZANNE-AUSSTELLUNG IN DER KUNSTHALLE KARLSRUHE
Es ist einer der Ausstellungshöhepunkte des Jahres: Die Staatliche Kunsthalle Karls-
ruhe präsentiert vom 28. Oktober bis 11. Februar 2018 unter dem Titel „Metamor-
phosen“ rund 100 Werke des französischen Künstlers Paul Cézanne.
Er gilt als Wegbereiter der modernen Malerei, Pablo Picasso bewunderte ihn als „den einzigen
Meister, den ich hatte, unser aller Vater“: Paul Cézanne hat als Maler, Zeichner und Aquarellist
ein überaus facettenreiches Werk geschaffen und zahlreiche Künstler inspiriert. Die Ausstellung
in der Staatlichen Kunsthalle wirft einen neuen Blick auf Cézannes lichte Landschaften, seine
Porträts und Stillleben. Sie zeigt seine Arbeitsweise als einen faszinierenden Prozess der Ver-
wandlung: Die wahrgenommene Natur wird zu einem Gefüge farbiger Bildelemente.
Daneben wird auch deutlich, welche bedeutende Rolle der Kopie im traditionsbezogenen
Schaffen von Cézanne zukam. Intensiv wie kaum ein zweiter Künstler seiner Zeit kopierte er
Öffnungszeiten
Täglich 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis
21 Uhr, montags geschlossen.
Eintrittspreise
12 Euro, ermäßigt 9 Euro
Gruppentarif: 9 Euro (ab 10 Personen).
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Hans-Thoma-Straße 2–6, 76133 Karlsruhe
AU
SSTE
LLU
NG
Alte Meister wie Zeitgenossen, um mit diesen schöpferisch umzugehen. Die den Vorbildern
entnommenen Figuren und Details aus größeren Kompositionen leben in anderer, abgewan-
delter Form in seinen Gemälden weiter.
Erstmals macht eine Cézanne-Ausstellung das Werk des Künstlers als eine Einheit er-
fahrbar. Statt der klassischen chronologischen oder nach Bildgattungen geordneten Betrach-
tungen sind hier Gemälde verschiedener Gattungen oder Schaffensphasen nebeneinander zu
sehen. Rund 100 bedeutende Leihgaben aus internationalen Sammlungen wie dem J. Paul
Getty Museum in Los Angeles oder dem Musée d’Orsay in Paris gewähren in einer noch nie
dagewesenen Zusammenstellung den Blick auf einen „anderen“ Cézanne, dessen Arbeit von
Licht und Landschaft der Provence bestimmt wurde. Zur Ausstellung bietet die Kunsthalle ein
umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen und Konzerten. (nil)
www.cezanne-in-karlsruhe.de
© D
igit
al Im
age,
The
Mus
eum
of
Mod
ern
Art
/ Sca
la, F
lore
nce
© M
edie
nzen
trum
, Ant
je Z
eis-
Loi /
Von
der
Hey
dt-M
useu
m©
Nor
ber
t M
igul
etz
© S
tiftu
ng S
amm
lung
E.G
. Büh
rle, Z
üric
h/ S
IK Z
üric
h (J
.-P.
Kuh
n)
Das KV V Magazin | 15
SPO
RT
Nicole Kallas kurze, kräftige Rufe sind in der Halle deutlich zu hören: „Ready – one –
two!“ – „Elevator!“ – „Liberty!“ und „Crunch!“. Würde man an diesem Montagabend
in der Sporthalle der Werner- von-Siemens-Schule die Augen schließen, könnte man
leicht den Eindruck gewinnen, in den USA und nicht in Karlsruhe zu sein.
Nicole Kallas ist seit gut einem Jahr eine von mehreren Trainerinnen der „Red Angels“ und
der „Golden Paws“ – den beiden Cheerleading-Teams aus der Fächerstadt, die in den vergan-
genen Jahren bei Wettkämpfen auf Landes- und Bundesebene immer wieder Erfolge feiern
konnten.
Die US-amerikanischen Wurzeln dieser dynamischen Sportart sind auch bei der Trainings-
einheit in der Karlsruher Schulsporthalle unübersehbar – beispielsweise an den englischen Be-
griffen für Bewegungen und Figuren oder den aufwendigen rot-weißen oder schwarz-gold-
weißen Uniformen der Sportlerinnen.
„Ich habe diesen Sport selbst viele Jahre aktiv bei den Golden Paws betrieben und bin nun
mit der gleichen Leidenschaft auf die andere Seite gewechselt“, erläutert Kallas, während sich
ihre elf- bis 16-jährigen Schützlinge der „Roten Engel“ gerade mit Dehnübungen auf das an-
spruchsvolle Training vorbereiten.
MIT MUT UND TEAMWORK HOCH HINAUS CHEERLEADING-TEAMS „RED ANGELS“ UND „GOLDEN PAWS“ TRAINIEREN IN DER FÄCHERSTADT
Das KV V Magazin | 17
SPO
RT
Die Cheerleading-Teams werden
unter anderem von Nicole Kallas, Sandra
Hartlieb, Christina Unser und Dagmar
Tokuc trainiert.
Wer die „Red Angels“, die „Golden Paws“
oder die jüngsten Cheerleader, die „Pebbles“
einmal in Aktion sehen will, kann dies bei
einem Schnuppertraining oder einem der
Wettkämpfe erleben. Zudem sind die Cheer-
leader auch bei den Spielen der Basketball-
Mannschaft KIT SC Gequos zu sehen. Weitere
detaillierte Informationen gibt es auf
www.cheerleader-Karlsruhe.de
Weit mehr als nur Pompom-Schütteln:
Cheerleading ist ein hoch akrobatischer
Sport.
Wer beim Stichwort Cheerleading allein
an eine kurze Pauseneinlage bei Basketball-
oder Football-Spielen denkt, die nur aus ein
paar wenigen Tanzschritten mit glitzernden
Pompoms besteht, liegt grundlegend falsch.
An den aufwendigen Choreographien wird
über Monate hinweg gefeilt – für Würfe
und Sprünge ist enorme Kraft und Aus-
dauer erforderlich. Cheerleading ist ein an-
spruchsvoller Wettkampfsport, der nach dem
Wunsch vieler Aktiver in den kommenden
Jahren auch endlich olympische Disziplin
werden soll.
Zudem verbindet Cheerleading mit Tanz
und Akrobatik ganz unterschiedliche Ele-
mente – aber auch Disziplin und Teamgeist
spielen eine sehr große Rolle für eine erfolg-
reiche Wettkampfteilnahme. Es macht den
jungen Cheerleadern sichtlich Spaß, jeweils
in Fünfer-Gruppen ihre Choreographien zu
trainieren. Für den Laien erscheint es aus der
Warte des Zuschauers waghalsig, wie hoch
die „Flyer“ in die Luft geworfen, mehrstö-
ckige menschliche Pyramiden gebildet oder
aus großer Höhe rücklings herunterfallende
Sportlerinnen gekonnt aufgefangen werden.
„Gerade weil die Übungen so konzentriert
ausgeführt werden müssen, brauche ich ein
Team, in dem sich jeder auf den anderen
verlassen kann“, sagt Trainerin Nicole Kallas.
Dies sei Grundvoraussetzung dafür, um et-
waige Verletzungen von vorneherein zu ver-
meiden.
Dass man für den Cheerleading-Sport im
besten Fall nicht nur fit, sondern auch nicht
allzu zartbesaitet sein sollte, zeigt sich beim
Training ebenfalls schnell. Denn bei den zahl-
reichen Wiederholungen beim Einstudieren
der unterschiedlichen Figuren kann es im Ein-
zelfall auch immer einmal wieder zu kleine-
ren Kollisionen beim Werfen, Springen oder
Heben kommen. Die Stimmung lässt sich bei
den „Red Angels“ hiervon aber niemand ver-
derben – es wird neben den konzentrierten
Tüfteln an neuen Figuren in der Werner-von-
Siemens-Halle auch viel gelacht. Gleiches gilt
für das anschließende Training der „Golden
Paws“ in der nahegelegenen Sporthalle des
Humboldt-Gymnasiums. Deren akrobatische
und kraftraubende Übungen sind ein Vorge-
schmack darauf, welche spektakulären Per-
formances man von dem Karlsruher Team bei
Wettkämpfen erleben kann. Unter anderem
springen die 18 Sportlerinnen, die an die-
sem Montag zum Training gekommen sind,
scheinbar mühelos zu einer synchronen Grät-
sche – dem „Toe touch“ – in die Luft oder
schlagen Flickflacks zum Aufwärmen, bevor
sie sich an spektakuläre Würfe und Pyrami-
den wagen.
Wer einmal sein Herz an diesen körperlich
anspruchsvollen Mannschaftssport verloren
und seinen Platz im Team als „Flyer“ oder
„Base“ gefunden habe, der komme davon
nicht mehr ohne Weiteres los – so beschreibt
es neben ihrer Trainerin auch Davina Schä-
fer, die bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe
(VBK) derzeit ihre Ausbildung zur Industrie-
kauffrau macht. „Ich habe bereits mit fünf
Jahren mit dem Cheerleading angefangen“,
sagt Schäfer. In den zurückliegenden zwölf
Jahren habe sie mit ihrem Team nicht nur
erfolgreich an Wettkämpfen teilgenommen,
sondern auch viele Freundschaften geschlos-
sen. „Dieser Sport schweißt zusammen und
macht jede Menge Spaß“, sagt Davina Schä-
fer, die früher auch Fußball bei der U17-
Mannschaft des KSC gespielt hat. Seit ei-
niger Zeit widmet sie sich zusammen mit den
anderen „Golden Paws“ jedoch ausschließlich
dem Cheerleading – der Sportart, „die irgend-
wie schon ein Teil von mir geworden ist.“ (mik)
Das KV V Magazin | 19
…ZU SCHNEE
Fällt eine Schneeflocke ins Wasser, so erzeugt sie einen Ton, weil in ihr Luftbläschen einge-
schlossen sind. Aufgrund der Frequenz von 50 bis 200 Kilohertz ist dieser Ton für das mensch-
liche Gehör jedoch nicht wahrnehmbar.
Nicht das Volk der Inuit in der eisigen Arktis, sondern die Schotten
haben die meisten Wörter für Schnee. Obwohl es im Norden Großbritan-
niens vergleichsweise selten schneit, kennt die schottische Sprache 421
verschiedene Wörter für die weiße Pracht, wie Forscher der Universität
Glasgow herausfanden. Zu den schottischen Schneebegriffen zählen unter
anderem „skelf“ für eine große Schneeflocke oder „flindrikin” für einen
leichten Schneeschauer.
Eigentlich wollte der Wiener Werkzeugmacher Erwin Perzey I. Ende des 19. Jahrhun-
derts die Beleuchtung für Operationssäle verbessern und experimentierte an der damals neu
erfundenen elektrischen Glühbirne herum. Er befüllte Glaskugeln mit Wasser und anderen
Flüssigkeiten und mischte feinste Metallspäne hinzu, um eine stärkere Lichtreflexion zu erzie-
len. Weil die Metallteilchen zu schnell zu Boden sanken, versuchte er es stattdessen mit Gries.
Das langsame Absinken der Körner erinnerte ihn an Schneeflocken – die Schneekugel, die
heute millionenfach in Souvenierläden weltweit verkauft wird, war geboren. Perzey ließ sich
die Erfindung patentieren und gründete 1900 eine Schneekugelmanufaktur.
Weiße Pracht: Betrachtet man die winzigen Eiskris-
talle, aus denen der Schnee besteht, unter dem Mikro-
skop, sind diese transparent. Da die Kristalle wie win-
zige Spiegel das weiße Licht jedoch millionenfach in
unterschiedliche Richtungen reflektieren und brechen,
erstrahlt der Schnee weiß.
Sogenannter Blutschnee ist rötlich gefärbter Altschnee. Er ist in den Sommermonaten
in Polarregionen oder im Hochgebirge zu finden. Seine ungewöhnliche Farbe verdankt der
Blutschnee einzelligen Algen. Die grüne Grundfarbe der Algen wird bei starker Licht- und
UV-Strahlung von roten Pigmenten überdeckt, die den Pflanzen als Sonnenschutz dienen.
In den Mund nehmen sollte man den roten Schnee allerdings nicht, auch wenn er im Eng-
lischen Watermelon Snow heißt. Die Algen bringen die Verdauung gründlich durcheinander.
10 F
AK
TEN
…
Obwohl Schneekristalle immer eine sechseckige Grundform haben, gleicht keine
Flocke der anderen: Diese Erkenntnis verdanken wir Wilson Bentley. Der Sohn eines
Milchbauern aus Vermont fotografierte in seinem Leben mehr als 5.300 der vergäng-
lichen Schönheiten aus Eis. Die erste mikroskopische Aufnahme eines Schneekristalls ge-
lang ihm 1885. Viele Jahre interessierten sich weder Öffentlichkeit noch Wissenschaft
für Bentleys Fotos und Aufzeichnungen, erst spät wird dem „Schneeflockenmann“ Ruhm
und Anerkennung für sein Lebenswerk zuteil.
Die Größe von Schneeflocken hängt maßgeblich von der Temperatur ab. Die
größten Flocken bilden sich bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Ist es deut-
lich kälter, sind auch die Flocken kleiner. Die größte Schneeflocke der Welt hatte
laut Guiness-Buch der Rekorde einen Durchmesser von 38 Zentimetern und wurde
1887 im US-Bundesstaat Montana gesichtet.
Da Schnee so viel Luft in den Hohlräumen zwischen den Flocken
enthält, wiegt eine durchschnittlich große Flocke mit fünf Milli-
metern Durchmesser nur 0,0004 Gramm. Die Schneewolken sind
hingegen alles andere als federleicht. Eine typische Cumuluswolke
wiegt zwischen einer und zehn Tonnen und ist damit in etwa so
schwer wie zwei große Elefanten. Groß sind die Gewichtsunter-
schiede auch bei den verschiedenen Schneearten. Während tro-
ckener Pulverschnee gerade einmal 30 bis 50 Kilogramm pro Kubik-
meter wiegt, kann feuchter Neuschnee locker bis zu 200 Kilogramm
auf die Waage bringen.
Die Entstehung von Schnee ist ein komplexer physikalischer und chemischer Prozess.
Schnee besteht aus kleinen Eiskristallen. Diese entstehen, wenn sich in der Atmosphäre
feinste Wassertröpfchen an Kristallationskeimen – meist winzige Staubteilchen – anlagern und
dort gefrieren. Durch die Anlagerung weiterer Wassermoleküle verketten sich die Eiskristalle
miteinander, wachsen weiter an und fallen als Schneeflocken zur Erde.
Frisch gefallener Schnee sieht nicht nur schön aus, sondern
lässt alles leiser und gedämpfter klingen. Denn lockerer Neu-
schnee enthält in den Hohlräumen zwischen den Flocken bis
zu 90 Prozent Luft. Die Schallwellen dringen in diese Hohlräu-
me ein und werden dort gebrochen, sie verlaufen sich quasi
in den schier endlosen Kristallgängen. Liegt der Schnee aller-
dings eine Zeit und kommt immer mehr Schnee dazu, dann
verdichtet er sich. Die Folge: Die Hohlräume verschwinden
und die Wirkung des Schnees als „Schalldämpfer“ lässt nach.
UMWELTFREUNDLICHE ENERGIE AUS DER SCHWARZEN TONNE AVG BELIEFERT HEIZKRAFTWERK IN MANNHEIM MIT MÜLL AUS KARLSRUHE
Das KV V Magazin | 21
REP
ORT
AG
E
Bei der Müllverbrennung wird aus der
Hitze Energie gewonnen.
Olaf Smekal arbeitet seit
1996 für die AVG.
Rund 130 Kilogramm Müll schmeißt jeder Bewohner von Karlsruhe durchschnittlich
pro Jahr in seine schwarze Tonne. Doch wo landet eigentlich dieser Abfall, nachdem
ihn die Müllabfuhr abgeholt hat?
Ettlingen schläft noch, als Olaf Smekal an diesem Montagmorgen um 4:58 Uhr sein Arbeits-
gerät aus dem Lokschuppen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) holt und sich Richtung
Karlsruher Güterbahnhof aufmacht. Dort nimmt er seine Fracht für die heutige Tour entgegen:
Siebzehn orangefarbene Container mit 278 Tonnen Müll, die die Karlsruher Bürger an einem
ganz normalen Tag produziert haben. Die Waggons kuppelt Smekal nun an die 2.000 PS
starke Diesellok an, bevor die stinkende Fracht ihre letzte Reise nach Mannheim antritt. Auf
der Friesenheimer Insel im Norden der Quadratestadt steht die Müllverbrennungsanlage der
Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (MVV), in der die Hausabfälle zur Ener-
gieerzeugung genutzt werden. „Wenn der Müll nicht auf der Schiene, sondern auf der Straße
transportiert werden würde, bräuchte man hierfür 17 Lastwagen. Das würde nicht nur mehr
Emission, sondern auch vollere Straßen und höhere Personalkosten bedeuten“, rechnet Smekal
vor, warum der Transport mit der Güterbahn umweltfreundlicher und ökonomischer ist.
Seit 1996 ist der zweifache Familienvater für die AVG tätig. Die Fahrt mit dem Müllzug
übt auf ihn einen ganz speziellen Reiz aus. Er genießt das Gefühl von Freiheit, wenn er mit
der Lok unterwegs ist, und die körperliche Arbeit, die er beim Rangieren und beim Ab- und
Ankuppeln der Waggons bei Wind und Wetter verrichten muss. „Ich mache das mit Leib und
Seele. Als gelernter Steuerfachwirt könnte ich heute mein eigenes Büro haben, aber das war
nicht meine Welt.“ An das frühe Aufstehen – um drei Uhr nachts klingelt sein Wecker – hat
sich der 48-Jährige längst gewöhnt und wird dafür oft auch auf ganz besondere Weise ent-
schädigt. „Durch den frühen Schichtbeginn sieht man viele schöne Sonnenaufgänge.“
Rund zwei Stunden dauert die Fahrt ins 60 Kilometer entfernte Mannheim. „Heute ist es
zum Glück nicht ganz so warm, dann riecht der Müll etwas weniger streng“, freut sich Sme-
kal. Auf dem Werksgelände des Heizkraftwerkes werden die Container auf LKWs umgeladen
und nach kurzer Fahrt in den so genannten Abfallbunker gekippt. In der 20 Meter hohen Halle
wird der Müll zunächst durchmischt, um einen einheitlichen Heizwert zu gewährleisten. An-
schließend packt ein Kran mit riesigen Greifern die graue Masse und führt sie einem der drei
Brennkessel zu.
Pro Stunde werden in dem thermischen Heizkraftwerk 20 Tonnen Müll mit bis zu 1.300 Grad
verbrannt – so auch der Inhalt aus den schwarzen Tonnen der Fächerstadt. Durch die frei-
gesetzte Energie wird Dampf erzeugt. Der über die Kraft-Wärme-Kopplung umweltschonend
gewonnene Strom wird dann in das örtliche Stromnetz eingespeist. So kann der Energiebe-
darf von knapp 70.000 Drei-Personen-Haushalten im Rhein-Neckar-Raum gedeckt werden.
Außerdem beliefert die MVV 15 Industriekunden mit Prozessdampf, den diese für ihre Pro-
duktion verwenden. Alle nicht brennbaren Anteile des Mülls landen als Schlacke in einem Auf-
fangbecken. Diese Abfallmasse wird aufbereitet und kann dann beispielsweise als Baumaterial
im Straßenbau genutzt werden.
Während sich in den Brennkesseln der Müll aus Karlsruhe langsam in Luft auflöst, macht sich Smekal
um kurz vor elf mit seiner Lok wieder auf den Heimweg. „Morgen komme ich ja schon wieder.“ (nil)
www.avg.info
Das KV V Magazin | 23
CHARMANTE ALTSTADT AN DER ALB STADTRUNDGANG DURCH ETTLINGEN
Lust auf einen entspannten Tagesaus-
flug mit Stadtrundgang, Geschäftebum-
mel und leckerer Einkehr? Ettlingen – die
charmante Kleinstadt an der Alb – sollte
unbedingt auf die Auswahlliste. Denn
hier gibt es auf recht kleinem Raum im
historischen Stadtkern viel zu entdecken
und tolle Plätze zum Verweilen. Wir ha-
ben uns von Stadtführer Hans-Detlef
Pasch einen Teil der 39.000-Einwohner-
Stadt zeigen lassen und machen Ihnen
einen Vorschlag für einen Rundgang.
Als Start dafür bietet sich das Schloss an.
1219 geht es aus dem Besitz der Benedikti-
ner an die Markgrafschaft über. Der älteste
Teil ist der Bergfried – ein Wehrturm mit
über zwei Meter dicken Wänden und einer
hölzernen Tür in elf Metern Höhe. Die Holz-
treppe zu dieser Tür wurde bei Gefahr kur-
zerhand abgebrannt. Am Bergfried steht
heute der sogenannte Delfinbrunnen von
Johannes Schoch. Er ist einer von insgesamt
23 schönen Brunnen in der Innenstadt. Der
Künstler hatte in seinem Leben nie einen
Delfin gesehen. Das Ergebnis ist nicht nur
deshalb sehenswert.
Das frühere Renaissanceschloss wird –
wie weite Teile der Stadt Ettlingen – 1689 im
Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Markgrä-
fin Sibylla Augusta investiert in beides und
leistet Wiederaufbau. Neu hinzu kommt der
vierte Flügel mit Illusionsarchitektur (gemalt
auf der Außenwand) und dem prächtigen Al-
lianzwappen und – im Inneren – die Schloss-
kapelle, in der sich heute der Asamsaal be-
findet. Ein Besuch ist aufgrund der herrlichen
Fresken von Cosmos Damian Asam an De-
cken und Wänden absolut lohnenswert.
Hinter dem Schloss kann man gemütlich
durch den Rosengarten schlendern und dann
links in die Zwingergasse abbiegen. Liebe-
voll haben die Anwohner die alten Häuser in
diesem und in vielen weiteren Gässchen der
Innenstadt, renoviert und viel Historisches
erhalten. In der Fußgängerzone finden sich
viele kleinere, inhabergeführte Geschäfte, so
auch rund um den Weißenburger Hof (hier
wurde früher der Zehnt bezahlt). Den Hof
erreicht man durch die Schlabbegass. Beim
Blick nach oben kann man an einigen Haus-
fassaden sogenannte Nischenfiguren entde-
cken. Durch die Gasse gingen wohl früher
nach Feierabend die Arbeiter in Schlappen
auf ein Bier...
STA
DT-
PORT
RÄ
TEt
tlin
gen
S 1 und S11 (ab Hauptbahnhof Karlsruhe und Albtalbahnhof) halten mitten in der Stadt.
Der prächtige Delfinbrunnen
sprudelt am Fuße des Bergfrieds.
Der Heilige Nepomuk strahlt auf
der Brücke zum Rathaus.
Stadtführer Hans-Detlef Pasch
erklärt die Deckengemälde von
Emil Wachter in der Martinskirche.
Das KV V Magazin | 25
Hat man den Weißenburger Hof durch-
quert, geht man direkt auf die Martinskir-
che zu. Der Karlsruher Theologe und Kunst-
professor Emil Wachter hat in vierjähriger
Arbeit die Kirchendecke gestaltet und mit
zahlreichen, teils modern interpretierten,
biblischen Geschichten und Zeugnissen aus-
gestattet. Ein Flyer am Eingang dient der
Erklärung. Unter der Kirche befindet sich
ein Zeugnis römischer Kultur in Ettlingen –
die Überreste eines alten römischen Bades.
70 nach Christus kamen die Römer nach
Ettlingen, das sie aufgrund seiner Lage an
der damals noch schiffbaren Alb wählten.
Wendet man den Blick von der Schokola-
denseite der Kirche mit der Gestalt ihres Na-
menspatrons und dem prächtigen markgräf-
lichen Allianzwappen ab, sieht man auf dem
Kirchplatz ein tolles Ensemble aus Gebäuden,
die alle Anfang des 18. Jahrhunderts errich-
tet wurden. Wir gehen noch ein Stück in die
Gegenrichtung und überqueren die Alb. 50
Meter weiter rechts befindet sich der Schild-
halterinbrunnen mit einer recht aufreizenden
weiblichen Schönheit. Rechts davon sind ein
paar Spielgeräte und ein schöner Wasserlauf.
Zurück geht es entlang der Alb, wo man
unten im Wasser aufeinandergestellte Steine
sieht – kleine vergängliche Kunstobjekte des
Karlsruher Künstlers Eckhart Sültemeyer. Auf
der Rathausbrücke passiert man eine Figur
des heiligen Nepomuks, dem Schutzheiligen
der Brücken, sieht rechts das alte Albwehr
und läuft unter einem Kriegerdenkmal am
Durchgangstor hindurch. Das wunderschöne
Rathaus wurde nach dem Stadtbrand 1738
in barockem Stil errichtet. Auf dem alten
Markt und dem angrenzenden Marktplatz
sind mittwochs und samstags über 30 Stän-
de aufgebaut. Dort erstrahlt ab dem 30. No-
vember auch der beliebte Sternlesmarkt. Der
heilige Georg wacht von seinem Brunnen aus
über das Marktgeschehen. Unsere Runde
führt jetzt vorbei am Narrenbrunnen zurück
zum Schloss und endet hier. Lohnenswert ist
vom Rathaus aus für alle guten Fußgänger
noch ein Abstecher beim Lauerturm. (saf)
www.ettlingen.de
STA
DT-
PORT
RÄ
TEt
tlin
gen
Bei der Stadtinformation im Schloss ist der ko-stenlose Flyer „Historischer Rundgang“ erhältlich. An den bedeutenden Punkten sind zudem Infota-feln an den Gebäuden angebracht. Die Stadt bietet aber auch zahlreiche geführte Touren mit verschie-denen Themenschwerpunkten wie beispielweise eine Untergrundtour, eine Brunnentour, eine Kunst-Tour und viele mehr. www.museum-ettlingen.de
15. Dezember Bei Kerzenschein und Glühwein das Kloster Maulbronn entdecken: Im November und Dezem-
ber bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten im wunderschönen Kloster rund zweistündige abend-
liche Sonderführungen an. Weitere Termine: 10./11./24. Und 25. November sowie 16. Dezember
jeweils 18 Uhr. Anmeldung erforderlich!
www.kloster-maulbronn.de Maulbronn Stadt
30. Dezember Das Dschungelbuch: Im Bürgerhaus am Neuen Markt in Bühl wird an diesem Tag um 15 Uhr „Das
Dschungelbuch“ als Musical gespielt. Große und kleine (ab 4 Jahren) Mogli- und Balu-Fans werden vom
Theater Liberi in die grüne Welt entführt. Professionelle Musicaldarsteller sorgen für ein tolles Erlebnis.
www.buehl.de Bühl Rathaus
Das KV V Magazin | 27
VORFREUDE AUF DIE VORWEIHNACHTSZEIT Der KVV hat für Sie auch in diesem Jahr wieder eine große Übersicht zu den Weihnachtsmärkten
im Verbundgebiet zusammengestellt. Nutzen sie die Möglichkeit, sich darüber zu informieren, wo man
diesmal in winterlichem Ambiente den Advent genießen kann.
Die Überischt finden Sie auf ww.kvv.de
Freibad im Winter: Schwimmer, die auch im Winter nicht auf ihr tägliches Bahnenziehen unter
freiem Himmel verzichten wollen, kommen im Karlsruher Sonnenbad voll auf ihre Kosten. Bis zum
3. Dezember hat das beheizte Bad geöffnet. Und nach kurzer Pause startet es schon Mitte Februar
als erstes in Deutschland wieder in die Saison.
www.ka-baeder.de/freibaeder/sonnenbad Karlsruhe-Mühlburg
bis 3. Dezember
offerta: Auf der großen Verbrauchermesse für die ganze Familie präsentieren sich über 830 Aus-
steller zu den Themen Freizeit & Region mit tollen Ausflugstipps, Bauen & Informieren, Leben &
Wohnen mit Themen rund um Gesundheit, Mode und Wohnen sowie Familie & Genuss. Es gibt
Live-Koch-Events, Musik und einen großen Winterbereich mit Eisbahn und Loipe im Außenbereich.
www.offerta.info Rheinstrandsiedlung/Messe oder Messeshuttle ab Hauptbahnhof
28. Oktober bis
5. November
ARD-Hörspieltage: Im ZKM in Karlsruhe dreht sich an
diesen Tagen alles ums Radiohörspiel. Es gibt Live-Hör-
spiele, Vorträge, Konzerte und viele Mitmachaktionen.
Im Mittelpunkt steht der deutsche Hörspielpreis der ARD.
Am 12. November ist Kinderhörspieltag.
www.zkm.de ZKM
8. bis
12. November
Blick in die Sterne: Die Sternwarte Bellheim lädt am 24. November um 20 Uhr zum freien Beobach-
tungsabend mit rund einstündiger Sternenführung. Voraussetzung ist wolkenloser Himmel. Im Fokus
stehen an diesem Abend unter anderem der Mond, Sternenhaufen und die Andromeda-Galaxie.
www.sternwarte-bellheim.de Bellheim Bahnhof
24. November
3. Ettlinger Poetry Slam: Neun Vertreter der deutschsprachigen Slam-Szene treffen sich um 20
Uhr in der Ettlinger Stadthalle zum Dichterwettstreit der Neuzeit. Die Regeln sind klar: Sechs Mi-
nuten hat jeder Teilnehmer Zeit das Publikum mit einem selbst geschriebenen Text zu überzeugen.
www.ettlingen.de Ettlingen Volkshochschule oder Ettlingen Huttenkreuzstraße
25. November
VER
AN
STA
LTU
NG
S-TI
PPS
9. Dezember Figurentheater für Kinder: „Jumbo und Winz“, eine Geschichte um Freundschaft und Akzeptanz
für Kinder ab drei Jahren spielt das Figurentheater Marotte in Kandel. 14:30 Uhr und 16 Uhr in der
Stadthalle Kandel.
www.kukuk-kandel.de Kandel
20. Januar 2018 Eiskunst-Show in Rastatt: Der „Moscow Circus on Ice“ gastiert in der Badnerhalle in Rastatt. Den
Zuschauern wird eine elegante und anmutige Darbietung in fantasievollen Kostümen und mit span-
nender Musik geboten. Vorstellungen um 16 und 19:30 Uhr.
www.kulturundveranstaltungen.de Rastatt Kapellenstraße
16. Februar 2018 Klavierkonzert in Bruchsal: Im Rahmen der Bruchsaler Schlosskonzerte tritt an diesem Abend das
Klavierduo Herbert Schuch und Gülrü Ensari auf. Schuch ist zweifacher ECHO-Gewinner und spielt
im Bruchsaler Kammermusiksaal zusammen mit seiner Ehefrau unter anderem Walzer von Brahms
und Schuberts Grand Duo. Zudem präsentieren sie zwei anatolische Stücke. (saf)
www.bruchsaler-schlosskonzerte.de Bruchsal Schloss
3., 10. und
17. Dezember
Adventszauber auf dem Kaltenbronn: Naturliebhaber und Ruhe-
suchende kommen bei dieser rund fünf Kilometer langen, geführten
Wanderung auf ihre Kosten. Eine Tour im winterlich stillen Wald zum
Abschalten. Eine Kaminstunde in der Waldhütte beim Skihang mit
besinnlichen und heiteren Wintergeschichten rundet den Nachmittag
ab. Treffpunkt: 14 Uhr, Infozentrum. Anmeldung erforderlich!
www.infozentrum-kaltenbronn.de
„Guten Tag, ich bin Prof. Dr. Osterhase.
Darf ich reinkommen?“ Langsam betritt
der lustige Doktor das Zimmer auf der
Kinder-Station. Er sieht anders aus als
die Ärzte, die hier im Krankenhaus sonst
unterwegs sind: Trägt einen bunt bemal-
ten Mantel, hat eine rote Nase auf und
einen Koffer bei sich.
„Hallo Linus“, begrüßt er den Jungen, der
im Schneidersitz auf seinem Bett sitzt. Linus
ist fünf Jahre, verrät er dem Clown im Arzt-
ARZT MIT ROTER NASEAUF VISITE MIT KRANKENHAUSCLOWN KLAUS-PETER WICK
Das KV V Magazin | 29
DIE
KIN
DER
SEIT
E
kittel. „Oh, das trifft sich gut“, freut sich
Prof. Dr. Osterhase. „Ich bin auch fünf. Also
vorne. Hinten… habe ich es vergessen.“ Li-
nus grinst vorsichtig. Noch ist er ein bisschen
schüchtern und hält seinen Teddy fest in den
Händen. „Sag mal, dein Teddy… pupst der
manchmal? Hat er Schnupfen oder Bauch-
weh? Ich bin nämlich Facharzt für Kuschel-
tiere und könnte ihn untersuchen.“ Jetzt
bricht das Eis langsam. „Nee!“ Linus muss
lachen. Vor allem als der Clown-Arzt sei-
nen Koffer öffnet und einen Toilettenstöp-
sel herausholt. Damit hört er Teddys Lunge
ab. „Kein Röcheln, kein Schnarchen, prima.
Wenn Du als Erziehungsberechtigter einver-
standen bist, würde ich dem Teddy nur zur
Sicherheit noch eine Vitaminspritze geben.“
Der Kuscheltier-Facharzt kramt in seinem
Koffer nach einer großen Luftpumpe. Linus
hilft dabei, die Injektion mit Gummibärchen-
saft zu verabreichen.
Prof. Dr. Osterhase heißt außerhalb der
Kinderklinik in Baden-Baden Klaus-Peter Wick
und lebt in Bischweier bei Gaggenau. Seit
1995 arbeitet der gebürtige Franke als Clown.
Seit 19 Jahren zaubert er auch großen und
kleinen Patienten in Krankenhäusern ein
Lächeln ins Gesicht. Zuvor hat Wick eine
Clowns-Schule am Bodensee besucht.
Linus darf nach ein paar Tagen im Kran-
kenhaus gleich nach Hause gehen. Er war-
tet mit seinem Papa nur noch auf die Visite
der richtigen Ärzte. Weil er ein kleiner Held
ist, bekommt Linus von Prof. Dr. Osterhase
ein Schwert, einen Gürtel und einen Helm
aus Luftballons gebastelt. „Cool“, strahlt er
fröhlich und verabschiedet den Professor mit
der roten Nase. Der winkt noch und schlappt
dann mit dem bunten Arztkittel zum näch-
sten kleinen Patienten. (saf)
www.klaus-peter-wick.de
TIPP
Mit deiner ScoolCard kannst
Du in diesem Winter in Karls-
ruhe günstiger Eislaufen. Vom
28. November bis 28. Januar
findet die Stadtwerke Eiszeit
auf dem Schlossplatz statt.
Montags und freitags gibt es
mit der ScoolCard einen Euro
Rabatt auf das Eislaufticket.
www.stadtwerke-eiszeit.de
AU
SFLU
GS-
TIPP
Schlittschuhfahren unter freiem Himmel
mitten im Nord-Schwarzwald.
Auf der Kunsteisbahn am Wiedenfelsen be-
ginnt am 24. November die neue Saison. Bis in
den März hinein können Eislauffans dort auf ei-
ner riesigen Fläche von 1800 Quadratmetern ihre
Kurven ziehen. Damit ist die Eisbahn nach eige-
ner Aussage eine der größten in ganz Europa.
Am Wiedenfelsen in Bühl-Sand kommen aber
nicht nur Schlittschuhfahrer auf ihre Kosten.
Sonntags von 8 bis 10 Uhr und nach Vereinba-
rung steht die gesamte Eisfläche oder ein Teil
dieser zum Eishockeyspielen zur Verfügung. Auf
drei von der Eislauffläche abgetrennten Bahnen
können Gruppen sich außerdem im Eisstock-
schießen duellieren. Dieser Sport wurde schon
im 16. Jahrhundert mit großer Begeisterung im
Alpenraum ausgeübt. Er funktioniert ähnlich wie
das Boccia-Spiel.
Wem das alles noch zu beschaulich ist, der
kann sich in ein Kart setzen und mit bis zu 60
Stundenkilometer übers Eis jagen, denn am Wie-
denfelsen gibt es Europas einzige Eiskarts. Da-
bei handelt es sich um Elektrofahrzeuge, die mit
Spikes ausgestattet sind.
Wer bei all‘ der Bewegung an der frischen
Luft Hunger und Durst bekommt, der kann an-
schließend in der gemütlichen Hütte einkehren.
www.kunsteisbahn-wiedenfelsen.de
DEN WINTER AUF KUFEN ERLEBEN
Die Eisbahn am Wiedenfelsen ist vom Bahnhof Bühl aus mit der Buslinie 263 zu erreichen.
GEW
INN
SPIE
L
Gewinne:
Unter den richtigen Einsendungen werden als Preise
zwei Tageskarten für das Karlsruher Europabad sowie
zwei Regioplus-Fahrkarten des KVV für je einen Aus-
flugstag mit bis zu vier Mitreisenden verlost.
Im Zuge der Teilnahme an der Umfrage des KVV Magazins vom Frühjahr haben folgende 50 Personen eine Dauerkarte für die Gartenschau in Bad Herrenalb gewonnen:
Helga R. (Königsbach-Stein), Horst N. (Karlsruhe), Petra R. (Offenburg), Peter-Michael S. (Malsch), Monika D. (Pforzheim), Annette S. (Rheinstetten), Günter S. (Karlsruhe), Renate S. (Rheinstetten), Dorothea P. (Pforzheim), Imelda B. (Pforzheim), Marliese B. (Waghäusel), Brigitte S. (Sinzheim), Gerhard R. (Eggenstein-Leopoldshafen), Ralf T. (Stutensee), Julia H. (Pfinztal), Peter S. (Ettlingen), Ruth M. (Forbach), Gertraud S. (Forbach), Kirstin F. (Ettlingen), Rüdiger S. (Heilbronn), Ingbert U. (Güglingen), Herbert J. (Bühl), Werner R. (Karlsruhe), Ute H. (Bretten-Dürrenbüchig),Stefan M. (Neustadt an der Weinstraße – Duttweiler), Samuel H. (Karlsruhe), Brigitte S. (Karlsruhe), Dagmar M. (Karlsruhe), Heinz P. ( Karlsruhe), Matthias S. (Karlsruhe), Helga Z. (Karlsruhe), Winfried H. (Ettlingen), Ingrid M. (Russheim), Heidi L. (Ubstadt-Weiher), Harald H. (Karlsruhe), Alfred L. (Achern), Susanne E. (Pforzheim), Fritz B. (Ubstadt-Weiher), Markus L. (Pfinztal), Thomas B. (Pforzheim), Roswitha W. (Karlsruhe), Jürgen S. (Rülzheim), Angela W. (Karlsruhe), Volker S. (Karlsruhe), Marion R. (Stutensee), Steffi W. (Karlsruhe), Gabriele W. (Elchesheim), Andrea H. (Karlsruhe), Bernd H. (Bietigheim), Astrid L. (Karlsruhe), Frank G. (Neuffen)
Mitmachen und gewinnen:
Aus welchem Artikel stammt unser Zoom-Bild?
Sie haben es erkannt und wollen gewinnen? Dann
schicken Sie bitte diese Seite oder eine Postkarte
mit der Seitenzahl des Artikels an:
Karlsruher Verkehrsverbund, Redaktion Magazin,
Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe
Einsendeschluss ist der 1. Februar 2018. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und veröffentlicht. Der Rechtsweg und automatisierte Gewinnspielteilnahme sind ausgeschlossen.
Das Zoombild stammt aus dem Artikel auf Seite
Vorname, Nachname
Straße, Hausnummer
PLZ, Ort
Telefonnummer E-Mail
Ich bin damit einverstanden, dass der KVV oder die Verkehrsunternehmen des KVV mich im Rahmen eigener Werbung z. B. über Sonderaktionen, Vergünstigungen sowie neue Produkte und Dienstleistungen im KVV per E-Mail/Telefon informieren.
✃ www.kvv.de