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FREIZEIT AUSFLUGSTIPPS IN DER REGION DAS EXTRA IHRER ZEITUNG 23. SEPTEMBER 2019 Literat(o)ur: Literat(o)ur: Märchenhafte Märchenhafte Pfade und Wege Pfade und Wege Reisetick: Bustouren zu besonderen Zielen Elektrokick: Mit E-Bikes bis in luftige Höhen Augenblick: Fotosafari durch den Europa-Park

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FREIZEITAUSFLUGSTIPPS IN DER REGION

DAS EXTRA IHRER ZEITUNG

23. SEPTEMBER 2019

Literat(o)ur:Literat(o)ur:MärchenhafteMärchenhaftePfade und WegePfade und Wege

Reisetick: Bustouren

zu besonderen Zielen

Elektrokick: Mit E-Bikes

bis in luftige Höhen

Augenblick: Fotosafari

durch den Europa-Park

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0 2 | B U C H T I P P S b a d i s c h e z e i t u n g

Alpine Pfade in der RegionSchwarzwald und Alb: Toure für fitte Bergwanderer

■■■■ Keine Zeit für die Anreise,kein Geld für ein Wochenende inden Schweizer Alpen? Keine Sorge,die Sehnsucht nach Bergen undalpinerem Gelände lässt sich durch-aus auch in Baden-Württembergstillen, wenn man nurweiß wo. Philipp Sauerkennt sich aus und hatalpine Pfade erwan-dert, besondere Stre-cken ausgespäht, istauf Felsenwegen undKlettersteigen unter-wegs gewesen und hat20 abwechslungsrei-che und anspruchsvol-le Touren in seinemneuen Buch zusam-mengestellt. Klar istdabei: Das sind keine Touren fürWandereinsteiger oder Spazier-gänger! Alpin heißt in diesem Fallimmer auch: Eine gute Kondition,Trittsicherheit, festes Schuhwerk,einen guten Orientierungssinn,

Schwindelfreiheit und Spaß angelegentlichen Kraxeleien solltenWanderer schon mitbringen. Sowieeinen gesunden Respekt vor denTücken anspruchsvoller Wege.Dafür werden sie aber mit einzig-

artigen Landschaften,traumhaften Ausbli-cken, spannenden Ein-blicken in besondereVegetationsformen unddem Glück einsamerAbschnitte belohnt. Füralle, die fit und berg-erfahren sind, ist dasBuch ein Schatz für Tou-ren im Schwarzwaldund auf der schwäbi-schen Alb – und als Vor-bereitung für die nächs-

te Tour in der Schweiz. rov

– Philipp Sauer, Alpine Pfadein Baden-Württemberg,Silberburg-Verlag, 160 Seiten,19,99 Euro

Die etwas anderen OrteStraßburg: Entdeckungen bei den elsässischen Nachbarn

■■■■ Wo wohnt es sich ganz un-gewohnt im Schiffsbauch? In wel-chem ehemaligen Pferdestall lässtsich bestens speisen? Wer verkaufteine halbe Million historische Post-karten? Und was hates mit dem weltgröß-ten Voodoo-Museumauf sich? All das sindFragen, die sich beieinem Besuch in Straß-burg beantworten las-sen. Zumindest wennman auf den Spurenvon Jo Berlien und Sa-bina Paries wandelt.Das Autoren- und Foto-grafengespann hat dieelsässische Metropolemit ihrem Mix ausfranzösischer und deutscher Kulturneu entdeckt. In einem Buch gebensie ihre Insidertipps weiter undbewegen sich dabei weit weg vomMünster, von Petite France unddem Europaparlament. Beschrie-

ben (und auf Fotos gezeigt) werden111 ganz andere Orte. Dazu gehörenbelebte Plätze genauso wie stilleWinkel. Es mangelt aber auch nichtan Kultur- und Architekturemp-

fehlungen oder an un-konventionellen Ein-kaufs- und Restaurant-adressen. Und danngibt es auch noch be-sondere Wege, die eserlauben, die Stadt ausneuen Blickwinkeln zubetrachten – ob zu Fuß,mit dem Rad oder beieiner Schiffsfahrt.Auch für Straßburg-kenner hat der Führernoch Überraschungenparat. Gehen Sie doch

einfach auf Entdeckungsreise! uo

– Jo Berlien, Sabina Paries,111 Orte in Straßburg, die mangesehen haben muss, Emons-Verlag, 240 Seiten, 16,95 Euro

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m o n t a g , 2 3 . s e p t e m b e r 2 0 1 9 I N H A L T | 0 3

Liebe Leserin,lieber Leser,guten Büchern, Gedichten und Tex-ten ist etwas gemein: Sie wissen unszu berühren. Sie fesseln uns, weilsie spannend sind, lassen uns auf-lachen, weil sie amüsant sind odersie stimmen uns nachdenklich, weilsie uns einen neuen Blickwinkelauf die Welt eröffnen. Gute Autorenhinterlassen im besten Fall Spuren– im Herzen, in der Zeitgeschichteoder an den Orten, an denen sie ihreWerke geschrieben haben. In unse-rer Region haben mehrere namhaf-te Autoren gelebt. Der PhilosophMartin Heidegger etwa oder derHeimatdichter Johann Peter Hebel.Auf ihren Spuren kann man wan-dern und radeln, bekommt Einbli-cke in ihr Leben, wie Sie auf den Sei-ten 4 und 15 lesen können. Dasssich Kinder für Bücher begeisternlassen, zeigt der liebevoll gestalteteRäuber-Hotzenplotz-Pfad in Gen-genbach (Seite 10). Wir werfen aberauch einen etwas anderen Blick inFreizeitparks (Seite 17), testen dieneue Sportart Discgolf, verführenSie zu kulinarischen Entdeckungenim Münstertal und zeigen IhnenLieblingsplätze in der Ortenau. VielVergnügen! Ronja Vattes

Inhalt

Per Pedal zur Poesie ● ●● ● ● ● ● 4Runter vom Sofa, rauf aufs Rad:Mit dem E-Bike auf des DichtersSpuren unterwegs.Hoch hinauf ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 6Ab in den Hochschwarzwald –wer will, nimmt das E-Bike.Kleine Stadt ganz groß ● ●● ● ● 7Von Muschelsuchern und Orgel-Fans: radeln, wandern, feiernund Kultur tanken in Ettenheim.Discgolf ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 8Mit wenig Würfen zum Ziel: InBad Krozingen und andernortsgilt es, beim Discgolf die Frisbeein den Korb zu manövrieren.Stadt mit Geschmack ● ●● ● ● ● 8Kulinarische Entdeckungen inStaufen und MünstertalGute Aussichten ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● 9Das Münstertal geizt nicht mitschönen Ausblicken.Räuberpfad für Kinder ● ●● ● 10Literat(o)ur: Spannend ist derRäuber-Hotzenplotz-Pfad beiGengenbach nicht nur für Kinder.Herzstücke ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 12Von idyllischen Plätzen undgeheimen Winkeln in Lahr,Seelbach und SchuttertalSauna-Knigge ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 14Mach dich nackig?! Mit unserenTipps gelingt der Saunabesuchganz entspannt.Literat(o)ur ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 15Rund um Heideggers Hütte: DerThemenpfad bei Todtnaubergliefert kaum Antworten – abereine tolle Natur.Spannung für Kleine ● ●● ● ● ● 15Im Freizeitpark Funny Worldkönnen Kinder was erleben.Kontaktsuche ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 16Im Vogelpark Steinen dürfenKinder den Tieren nahe kommen.Knobeltouren ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 16Raus an die Luft und Rätsel lösen– bei Escape Games.Augenblick mal! ● ●● ● ● ● ● ● ● ● 17Kinder sehen die Welt mitanderen Augen – und entdeckenim Europa-Park viele liebevollgestaltete Details.Einsteigen, bitte! ● ●● ● ● ● ● ● ● 17Für Romantiker, Schnäppchen-jäger und Fernwehgeplagte:Die Ziele bei Busreisen werdenimmer vielfältiger.Mörder an Bord? ● ●● ● ● ● ● ● ● 17Buchtipp: ein unterhaltsamerKrimi aus der Welt der BusreisenImpressum ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 20

HALLO?!In den Wald lauschen und mitKindern in Gengenbach dentollen Räuber-Hotzenplotz-Pfadentdecken (Seite 10).

GRÜSS GOTT!Pilgern, plaudern,pedalieren: InEttenheim istvon allem wasgeboten (Seite 7).

ABER HALLO!So entspannt lässt sichauf den Spuren JohannPeter Hebels radeln – perE-Bike (Seite 4).

HUHU!Tierisch viel zuentdecken gibtes im Vogelparkin Steinen(Seite 16).

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0 4 | R A D F A H R E N b a d i s c h e z e i t u n g

Der Literatur auf der SpurPer Velo rund um Lörrach, Schopfheim und Hausen Stationen des Heimatdichters Johann Peter Hebel erfahren

■■■■ Für viele ist das Entspan-nung pur: ein Buch und ein Sofa.Doch es geht auch anders. Das Deut-sche Literaturarchiv Marbach willLesefreunden Beine machen: PerPedal zur Poesie heißt das Projekt,bei dem man Literatur erfahrenkann, und zwar im wahrsten Sinnedes Wortes. So tauschen auch wirheute das Buch gegen einen von ins-gesamt elf Radwegflyern, das Sofagegen ein Fahrrad und das Wohn-zimmer gegen die frische Luft.

Unsere literarische Spurensuchestartet in Lörrach am Museum amBurghof mit Johann-Peter-Hebel-Sammlung, doch die hat noch ge-schlossen. Ohnehin wollen wir ersteinmal in den Tritt und auf den Wegkommen, der uns knackige 90 Kilo-meter durch das Literaturland Ba-den-Württemberg führen soll. Umdas zu schaffen und damit noch Zeitfür Muse und Genuss bleibt, habenwir uns E-Bikes geholt – und losgeht’s mit elektrischem Rücken-wind vorbei an Johann Peter Hebel.Stolz, steinern und erhaben steht erin dem nach ihm benannten Park,

völlig unbeeindruckt von unseremambitionierten Vorhaben.

Weitere seiner literarischen Spu-ren finden sich auf dem LörracherBahnhofsplatz. Da galoppiert Hei-ner davon, vor den Augen des hoch-näsigen Brassenheimer Müllers,dem er einen Spitzbubenstreichspielte und eben mal um sein Pferderleichterte. Wir geben unseremDrahtesel die Sporen, bald liegt dieInnenstadt hinter uns, wo der 1760in Basel geborene Hebel am Pädago-gium unterrichtete und ein umfang-reiches Pensum für wenig Geld ab-solvierte. Der Radweg führt nachHauingen und Brombach, vorbei anKirche und Gedenkstein, stets mitHebelbezug. Es scheint, als hättesich der Heimatdichter durch dasganze Wiesental geschrieben, dennsogar dem Fluss Wiese, auf den wirtreffen, hat er ein Gedicht gewid-met. Viele Gewerbebauten, aberauch einige Kleinode säumen unse-ren Weg nach Schopfheim.

Urig sind die Gassen mit ihrenschnuckeligen Fachwerkhäuschenin dem Ort, in dem der junge Hebeldie Lateinschule besuchte. Aproposbesuchen: Das Museum von Schopf-heim sollten sich Literaturfreundenicht entgehen lassen. Doch der Ta-cho zeigt schon 20 Kilometer, derMagen knurrt bedrohlich – Zeit füreine Pause. Welcher Ort eignet sichdazu besser als der Marktplatz mitNudeln auf dem Teller und der Badi-schen-Revolutions-Plastik im Blick?Ironisierend hat der Künstler PeterLenk die Legende verarbeitet, wo-

nach sich nur zwei Einwohner undein Hund den Revolutionären Stru-ve und Hecker angeschlossen ha-ben. Lenk hat bei seinem Revolu-tionsszenarium der Staatsmachtdas Gesicht des früheren Minister-präsidenten Erwin Teufel gegebenund dessen Kontrahenten Fritz Teu-fel eine Wasserpistole. Der Heerfüh-rerin für einen Tag, Emma Her-wegh, verpasste Lenk einen knacki-

gen Hintern, mit dem sie stolz aufeiner Kanone reitet. Von Schopf-heim nach Hausen ist es nun nurnoch ein Klacks.

Sicher nicht so mühelos absol-vierte Hebel als Schüler diesen 4,5Kilometer langen Weg zu Fuß bis zuseinem Wohnort. In Hausen erin-nert neben Brunnen und Denkmaldas zum Museum umfunktionierteWohnhaus an den Dichter. Obwohldie Zeit verrinnt wie das Öl in einergut gewarteten Fahrradkette, istdas Museum ein Muss: Bis unter die

niedrigen Decken ist das Haus ge-füllt mit Geschichten von und überden berühmten Bürger inklusiveLocke und Spazierstock. Eine knar-zige Treppe weiter oben sind dieOriginalräumlichkeiten zu sehen,in den Hebel wohnte.

So viele Kilometer und so vielKultur – das verträgt sich nicht mitunserem Zeitplan, den Bad Säckin-gen-Schlenker inklusive Joseph Vic-tor von Scheffel müssen wir ausfal-len lassen. Stattdessen schalten wirauf Turbo, fliegen förmlich durchdie schöne hügelige Landschaft. Beieinem standesgemäßen Radler ineinem Lörracher Biergarten lassenwir schließlich unsere Tour Revuepassieren: Um großen Literaten ge-recht zu werden, tut man gut daran,die Route in handverlesene Etap-pen zu teilen. Denn das hat auchunsere Literatentour draußen mitder auf dem Sofa gemeinsam: Ge-nuss braucht Zeit. Anita Fertl

INFO–

PER PEDAL ZUR POESIEBand 7, bestellbar beim DeutschenLiteraturarchiv Marbach für 2,40Euro, www.dla-marbach.de;Online-Infos Literarische Radwege:www.literaturland-bw.de

FAHRRADVERLEIHVelostation Lörrach, Bahnhofstra-ße 1, E-Bikes pro Tag ab 22 Euro,weitere Infos gibt’s unterwww.velostation-loerrach.de

Industrieller Charme

Literatur in Szene gesetzt: Skulpturen auf dem Lörracher Bahnhofsplatz F O T O S : A N I T A F E R T L

Pause: Hebelpark in Lörrach

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0 6 | R A D F A H R E N b a d i s c h e z e i t u n g

Nach dem Trail die TortePer E-Bike oder MTB: Gipfeltrail Hochschwarzwald bietet Abwechslung und Aussicht

■■■■ 140 Kilometer und 4000 Hö-henmeter: Das sind die knackigenTourdaten für den Hochschwarz-wälder Gipfeltrail. Doch teilt manihn sich in mehrere kleine Etappen,bietet er vor allem Aussicht, Wald-genuss und kleinere Trail-Abschnit-te, die viel mehr genossen werdenkönnen, wenn man nicht nochmehr als 100 Kilometer vor sich hat.

Unsere kleine, rund 20 Kilometerlange Runde startet am Bahnhof inHinterzarten, der mit der Höllental-bahn gut erreichbar ist und endet inBärental, wo man noch ein StückSchwarzwälder Kirschtorte essenund wieder in die Dreiseenbahnsteigen kann.

In Hinterzarten radeln wir zu-nächst Richtung Skisprungschanze,immer den auffälligen Schildernmit gelbem Untergrund und dickemblauen Pfeil folgend, die auch imweiteren Verlauf der Strecke zuver-lässig den Weg weisen. Vom Skista-dion geht es weiter hoch auf einembreiten Weg.

Der mystische Mathisleweiherist einen Abstecher wert, obwohl ernicht an der ausgeschilderten Gip-feltrail-Strecke liegt. Wer mag, kannkurz innehalten – es lohnt sich! Da-nach geht es auf einem Forstwegweiter, bis links ein kurzes Trail-stück abzweigt, das nach wenigenMetern auf den breiten Weg zurück-

führt. Richtung Rinken geht es nunweiter stetig bergauf. Am Wander-parkplatz fahren wir wieder in denWald hinauf zum Späneplatz, wouns links einer der schönsten Trailserwartet, den der Gipfeltrail zu bie-ten hat. Da hüpft das Bikerherz! Ander Lochrütte am Jägerheim führtder Gipfeltrail wieder auf Asphaltund Schotter. Hier hält man sichlinks Richtung Raimartihof (gutausgeschildert). Etwa zwei Kilome-ter folgt man nun dem breiten Forst-weg, bevor es oberhalb des Raimar-tihofs für all jene, die gerne Trailsfahren, links in den Wald geht – fürein kurzes, aber schönes Vergnügenüber Stock und Stein. Alternativkann man den Raimartihof auchauf direktem Weg erreichen, wennman sich an der Abzweigung rechtshält und den Schotterweg wählt(der Hof ist dann schon in Sichtwei-te). Dort kann man sich stärken undnoch einen Abstecher zum Feldseemachen. Auch diese Aussicht lohntsich. Hier verlassen wir dann denGipfeltrail, der im weiteren VerlaufRichtung Seebuck führen würde(wer mag, kann weiterfahren).

Wir nehmen den kurzen Wegvom Feldsee wieder hoch, bis wirkurz vor dem Raimartihof sind, bie-gen rechts ab und folgen den Schil-dern nach Bärental, das wir nach

rund sechs Kilometern erreichenund haben die Qual der Wahl: InsCafé zum g’scheiten Beck oder insCafé Schwarzwaldmaidle? In bei-den gibt es Schwarzwälder Kirsch-torte, Kaffee oder andere Leckerei-en. Am Ende steigen wir gut ge-stärkt am Bahnhof Bärental in dieDreiseenbahn. Susanne Gilg–

INFOS:Eine Übersicht des gesamtenGipfeltrails gibt es unterhttp://mehr.bz/gipfeltrail-hoch-schwarzwald und die Fahrzeitender Bahnen unter www.bahn.de

Auf dem Gipfeltrail RichtungLochrütte

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Von Muschelsuchern und OrgelfansKlein, aber sehenswert: Radeln, wandern, feiern und Kultur tanken – das alles ist in Ettenheim möglich

■■■■ Ettenheim, eine Barockstadtzwischen städtischem Flair unddörflicher Beschaulichkeit – sowirbt die Stadt in der Ortenau aufihrer Homepage. Doch was hat Et-tenheim tatsächlich zu bieten? EineSpurensuche.

KulturEine historische Altstadt mit klei-nen Gässchen und hübschenFachwerkhäusern, barockeStadthäuser und der schön ge-staltete Prinzengarten sind al-les Gründe, weshalb sichein Ausflug lohnt. Wersich für Kirchenkulturinteressiert, wird eben-falls fündig: Wie wäre esmit einer Stadtführung aufden Spuren des früherenKlosters oder einem Konzert inder Wallfahrtskirche St. Landelin,wo die Silbermannorgel steht?

E-Bike-TourenKeine Frage, Ettenheim ist land-schaftlich schön gelegen und bietetbeste Voraussetzungen für kleinewie große Radtouren. Je nach Ambi-tion oder Sportlichkeit sind die miteinem normalen Trekkingrad oder– deutlich entspannter – mit einemE-Bike zu meistern. Wer auf der Su-che nach Ideen für Touren nicht nur

rund um Et-tenheim, son-

dern überhauptim Ortenaukreis

ist, dem sei die Broschü-re „30 magische E-Bike- und Touren-radstrecken“ empfohlen. Bei derFeenzauber-Tour geht es auf einerRundstrecke von Ettenheim überRingsheim und Rust durch den Tau-bergießen. Und bei der Landelin-Tour radeln Pedalritter von Etten-heim über den Streitberg nach Seel-bach, rollen nach Lahr und kom-men über Schwanau und Rustretour nach Ettenheim. Alle Tourenunter: http://mehr.bz/ettrad

NachtwächterführungIm Mittelalter hatten sie eine wich-tige Funktion: Nachtwächter sorg-ten innerhalb der Stadtmauern desNachts für Sicherheit, Ruhe undOrdnung. Sie gingen durch Straßenund Gassen, warnten die schlafen-den Bewohner vor Feuern, Feindenund Dieben. In diese Zeit zurückgeht es für Teilnehmerinnen undTeilnehmer bei den historischenNachtwächterführungen durch Et-tenheim, bei denen Geschichtenund Geschichtliches erzählt wer-den. Nächste Führung: Freitag, 27.Sept., 19.30 Uhr, ab Bärenbrunnen(ohne Anmeldung).

KaiserbergfestRund um den Aussichtsturm amHeuberg, umgeben von Weinreben,mit schönem Blick über die Hügeleinen guten Wein genießen, eineKleinigkeit essen und gemeinsamfeiern: Seit 20 Jahren hat das Kai-serbergfest schon Tradition. AmMittwoch, 2. Oktober, geht’s los um18 Uhr mit Musik mit den Buebetä-lern, Hansy Vogt und Gästen. AmFeiertag, 3. Oktober, gibt es ab 9.30Uhr Sternwanderungen zum Fest,Gottesdienst, Musik und Kinderpro-gramm. Infos: http://mehr.bz/eh19

JakobswegSeit Hape Kerkelings Buch „Ich bindann mal weg“ ist Pilgern auf demJakobsweg populär geworden. Doches gibt eben nicht nur den einen,wohl bekanntesten nach Santiagode Compostela – Pilgerwege über-ziehen Europa wie ein Aderge-flecht. Die Pfarrkirche St. Bartholo-mäus im barocken Stadtkern vonEttenheim ist seit JahrhundertenStation des Jakobsweges. Infos da-zu: http://mehr.bz/jakob

Oder aber man entscheidet sichfür eine der normalen Wanderrou-ten durch Hohlgassen, auf dem Na-turerlebnis- oder dem BreisgauerWeinweg. Anregungen gibt’s unterhttp://mehr.bz/ettw Ronja Vattes

Im Zeichen der Muschel: Ettenheim ist Teil desJakobswegs.

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0 8 | S T A U F E N & B A D K R O Z I N G E N b a d i s c h e z e i t u n g

„Ich genieße es einfach, draußen zu sein“Discgolf, eine Variante des Frisbeesports, kann auch in Bad Krozingen, Freiburg und Lörrach gespielt werden

■■■■ Eine freie Fläche inder Ebene, ein weitläufigerPark, frisch gemähte Wie-sen, dazu immer wieder Bäu-me und Sträucher und viel-leicht sogar noch ein Bach,der gemütlich vor sich hinplätschert: Das ist nicht nurfür Menschen, die sich ent-spannen und spazieren ge-hen wollen, ein idealer Ort.Er ist auch ein Paradies fürDiscgolfer.

Sie spielen eine Art Golfmit einer Disc. Zunächst ein-mal tun sie das, was diemeisten Frisbee spielen nen-nen würden: flache Kunst-stoffscheiben durch die Luftsegeln lassen. Beim Discgolfspielt man sich die Scheibeaber nicht gegenseitig zu,sondern bewegt sie in im-mer neuen Würfen auf einZiel hin. Die Disc, die Schei-be, wird wie der Ball beimGolf von einem Startpunktaus mit möglichst wenigenVersuchen in einen Korbmanövriert. Discgolfer füh-ren stets eine ganze Sammlungunterschiedlicher Scheiben in einerTasche mit sich: Discs für sehr lan-ge, weite Würfe, dann solche für et-was kürzere Distanzen und schließ-lich noch diejenigen, die sich fürkurze Würfe in den Korb eignen.

Drei Anlagen für Discgolfer gibt’sschon in Südbaden: Neun Körbe ste-

hen im Freiburger Dietenbachpark,neun im Kurpark Bad Krozingenund sogar 18 im Grüttpark in Lör-rach. „Discgolf ist einfach prak-tisch“, sagt Sascha Mertens (46).„Du kannst es allein spielen oder zu-sammen mit anderen und wann im-mer du willst.“ Michael Wissmann(38) schätzt an dem Sport, „dass

Spieler mit unterschiedli-cher Leistungsstärke zusam-men unterwegs sein kön-nen“. Der eine wirft ein biss-chen besser, der anderenicht ganz so gut – aber nachein paar Versuchen mehroder weniger erreichen alleimmer wieder neu ihr Ziel.Jonathan Maas (34) faszi-niert sich besonders „fürden Flug der Scheibe. Wennder Flug gut getroffen wird,sieht das sehr gut aus.“

Mertens, Wissmann undMaas spielen zusammen imVerein Heads Up Freiburg.Sie gehören zu den Pionie-ren dieser noch jungen Va-riante des Outdoor-Sports,der außer im tiefsten Winterfast das ganze Jahr über aus-geübt werden kann. Discgolfmacht umso mehr Spaß undwird umso anspruchsvoller,je vielfältiger die Parkanla-gen gestaltet wurden. Häu-fig sieht man vom Start-punkt aus dann noch garnicht das Ziel, sondern erst-

mal nur Bäume und Sträucher. Esgilt, die Disc in einer Kurve um dieHindernisse herum möglichst nahin Richtung Ziel zu werfen. Landetdie Scheibe stattdessen mitten imGestrüpp, sind die Regeln streng:Der Discgolfer muss genau am Ortder Landung zum nächsten Wurfansetzen – auch im Dickicht oder

zwischen Brennnesseln. Kein Wun-der, dass Discgolfer selbst im Som-mer lange Hosen und Socken tra-gen.

„Ich bin nicht so der sportlicheMensch“, sagt Jonathan Maas. „Disc-golf kann ich zusammen mit ande-ren spielen, die vielleicht viel bes-ser sind als ich, aber da jeder ein-zeln wirft, ziehe ich sie mit meinerLeistung nicht runter.“ Im Discgolfwerden nationale und internationa-le Turniere ausgetragen. Die Fach-begriffe ähneln denen beim Golfen.Jede Bahn eines Neun- oder 18-Korb-Kurses hat ihren ganz eigenenSchwierigkeitsgrad. Sollte sie etwaüblicherweise in drei Würfen ge-meistert werden, dann nennt sichdas „Par 3“. Der erste Wurf reichtdann sehr weit (Drive), der zweitenähert sich dem Ziel (Approach),der dritte landet im Korb (Putt). DieBahnen können bis zu 200 Meterlang sein – ein schönes Naturerleb-nis ist damit garantiert. „Ich genie-ße es einfach, draußen zu sein“, sagtMaas. Andreas Strepenick–

INFOS:Der Freiburger Verein Heads Up(www.headsupfreiburg.de) be-treut die Anlagen in Freiburg undBad Krozingen. Neue Mitspielersind stets willkommen. In BadKrozingen können Discgolf Fris-bees beim Café am See ausge-liehen werden. In Lörrach gibt’sden Club Red Hot Chili Putters.

Eine Stadt mit GeschmackKulinarische Entdeckungen in Staufen und Münstertal

Liebe geht bekanntlich durch denMagen. Was könnte also bessersein, als eine Stadt oder eine Regiondurch kulinarische Leckereien zuentdecken? In der FerienregionMünstertal-Staufen ist das möglich.Wer durch die Altstadt von Staufenschlendert, kommt nicht umhin, einschmackhaftes Stück Torte im CaféDecker, ein paar leckere Pralinenbei Axel Sixt zu probieren oder aufein Tässchen Kaffee in der RöstereiCoffee & More einzukehren.

Wie man die saftige Früchtebrot-spezialität Hutzelbrot richtig zube-reitet, wie einem die klassische Lin-

zer Torte besser gelingt und was esalles Spannendes über heimischeKäsesorten zu wissen gibt, erfahrenNeugierige bei einem zweistündi-gen Kurs im Romantik-Hotel Spiel-weg. Wer es lieber herzhaft mag,kann dort auch einen Wurstkursbelegen, bei dem gemeinsam unterAnleitung sechs verschiedeneWurstspezialitäten hergestellt undverkostet werden.

Raus aus der Stadt und hinaus indie Natur: Ein Ausflug zum KlosterSt. Trudpert im Münstertal mit klei-ner Wanderung lohnt sich immer,schon allein des Ausblicks wegen,

aber natürlich auch, weil das Klos-ter eine spannende Geschichte auf-weist. Hungrig geworden? Dann hatman vom Café-Gasthof zum Kreuzeinen schönen Blick auf die Kloster-kirche und die weiteren Bauten derAnlage.

Vom Münstertal ist es nicht mehrweit bis hinauf auf den Schauins-land, wo nicht nur ein Besuch desBergwerks Teufelsgrund möglichist, sondern Genuss mit Bewegungund Naturerlebnis kombiniert

wird. Bei einer rund 13 Kilometerlangen Schwarzwälder-Tapas-Wan-derung geht es im eigenen Tempoindividuell von einem Gaumen-schmaus zum nächsten. Die Wande-rer erwartet an den Stationenneben Frühstück und Mittagessensogar eine Schwarzwälder Dessert-Spezialität. Ronja Vattes–

ALLE INFOSzu den Tipps gibt’s unterhttp://mehr.bz/lecker

Mit wenig Würfen zum Ziel: Discgolf

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Runde Sache: Pralinen versüßenden Stadtbesuch. F O T O S : R . V A T T E S

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GUTE AUSSICHTENEinen wunderbaren Blick ins Münstertalhat man vom Kloster St. Trudpert aus.

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1 0 | b a d i s c h e z e i t u n g L I T E R A T ( O ) U R F Ü R K I N D E R m o n t a g , 2 3 . s e p t e m b e r 2 0 1 9 | 1 1

■■■■ Da wurde der Räuber Hot-zenplotz doch tatsächlich dabei be-obachtet, wie er eine Kiste in denWald schleppte. Was war da drin?Und wohin trug er sie überhaupt?Das wollen wir herausfinden! Aufdem kleinen Räuber-Hotzenplotz-Pfad in der Nähe von Gengenbach.Marie, acht Jahre alt, kennt denRäuber mit dem Federhut natür-lich. Aber die jüngeren Brüder ha-ben noch keine der Geschichten ge-hört. „Das ist ein gefährlicher Räu-ber“, hat Marie darum zunächst malerklärt, „der hat sieben Messer imGürtel und der klaut der Großmut-ter die Kaffeemühle.“

Ein Kerl mit sieben Messernim Gürtel? Dem sollen wirfolgen? Der Vierjährige isterst mal skeptisch. „Dumusst keine Angst haben“,beruhigt die große Schwes-ter. „Der Kasper und der Sep-pel fangen den Räuber Hot-zenplotz und sperren ihn insSpritzenhaus. Und außer-dem ist das alles eh nur eineGeschichte.“ Also gut, dieganze Familie marschiertvom Strohbacher Stein-bruch aus los auf den Spu-ren des Räubers. Wie wirden Weg finden? Immer derNase nach. Der vom RäuberHotzenplotz. Die Räuberna-se zeigt nämlich auf dem ge-samten Pfad die Richtungan.

Zunächst geht es ganzschön bergauf, aber schonnach ein paar hundert Me-tern erwartet die kleinenWanderer die erste Stationmit Aufgaben: Welche Wald-früchte sind denn wohl le-cker, welche aber tödlich gif-tig? Der Fliegenpilz? Klar,giftig! Die Brombeere? Mhm,fein! Aber wie war das nochmit dem Knallpilz?

Schon nach wenigen Mi-nuten sind die anfänglichenBedenken vergessen unddie drei Kinder in den Bann

gezogen – von der Geschichte rundum den Räuber Hotzenplotz, vonder Suche nach den Buchstaben,die wir brauchen, um das Rätsel umdie Kiste zu lösen und von den Auf-gaben, die uns im Wald erwarten:Bocksprünge machen und rennen,Gewichte stemmen und Zapfen wer-fen. Die Zapfen sollen nämlich mit-ten im Hut vom Räuber Hotzenplotzlanden. Gar nicht so leicht, der Räu-berhut mit der großen Feder hängtganz schön weit oben am Baum.Zapfen ausgesucht, gezielt – dane-ben. Nochmal und nochmal versu-chen es die nimmermüden Kinder.Und schließlich klappt es. Juhuu!

Aber wir nehmen noch mehr mitvon dieser Station mitten im Wald:Wir können nun die Zapfen der ver-schiedenen Bäume unterscheidenund wissen künftig genau, zu wel-chem Baum der Zapfen mit dem lus-tigen Mauseschwänzchen gehört(aber das verraten wir hier natür-lich nicht).

Weiter geht es bergauf, da müs-sen wir stark sein. Wie Räuber Hot-zenplotz übrigens, mit dem wirbeim nächsten Halt die Kräfte mes-sen. Wer stemmt die Gewichte amhöchsten? Und wer kann schnellerrennen als der Räuber? Acht Sekun-den braucht der für eine Streckevon 50 Metern, der schnelle Hase2,8 und der Tausendfüßler 180 Se-kunden. „Jaaa“, jubelt Marie kurzdarauf, „sieben Sekunden, schnel-ler als Hotzenplotz!“

Und es warten noch viele Aufga-ben auf sie und ihre Geschwister:

Spuren lesen, Tiere finden, kletternund springen, balancieren und inden Wald hinein lauschen. Der Pfadschafft es wunderbar, die Geschich-te rund um den Räuber lebendigwerden zu lassen und zugleich rich-tig viel Wissen über den Wald zuvermitteln. Die großen Tafeln an je-der der elf Stationen sind dabei lie-bevoll gestaltet mit den Original-Zeichnungen aus den Büchern vonOtfried Preußler.

Und auch die Erwachsenen kom-men auf ihre Kosten, der Pfad bietetnämlich auch herrliche Naturerleb-nisse: Vom Baumhaus reicht derBlick über das ganze Tal bis hinüberzur Jakobuskapelle oberhalb vonGengenbach und nahe dem Unken-brunnen erwartet uns ein herrli-cher Blick über den See.

Dort dürfen wir übrigens nur aufBohlen durch den Sumpf wandern,leben doch reichlich Amphibiendarin. Und außerdem ist Vorsichtangesagt: Hat hier tatsächlich derRäuber seine sieben Messer imSumpf versenkt? Wir sind ihm jetztganz schön nahe gekommen. DieRäuberhöhle kann nicht mehr weitsein. „Nein!“, schreit der Vierjähri-

ge. „Da geh ich nicht rein!“ Muss erauch nicht. Die großen Geschwisterweihen ihn gern in das Geheimnisder Kiste ein.

Aber eins ist nach unserer schö-nen Wanderung klar: Zuhause wer-den sofort die Bücher vom RäuberHotzenplotz hervorgekramt. Rausaus dem Wald, rein ins Leseaben-teuer! Silke Kohlmann

INFO–

RÄUBER-HOTZENPLOTZ-PFAD IN GENGENBACHKleiner Räuberpfad: Start deskleinen Räuberpfades ist am Stroh-bacher Steinbruch, von dort führtder Pfad auf einer Länge von 3,6Kilometer durch den Wald, zu-nächst geht es steil bergauf, nichtfür Kinderwagen geeignetAnfahrt: Von Freiburg kommendauf der A5 bis Ausfahrt 55 Offen-burg fahren, der B33 RichtungKinzigtal und Gengenbach folgen,Ausfahrt Gengenbach Süd neh-men, nach dem Waldorfkinder-garten rechts auf die Straße Stroh-bach abbiegen, dort weisen Schil-der den Weg, Parkplätze am Start-punkt der Tour.Internet: http://mehr.bz/hotziDort kann auch der Flyer herunter-geladen werden, auf dem das Lö-sungswort eingetragen wird.Großer Räuberpfad: Nicht weitentfernt am Strohbacher Festplatzstartet der große Räuberpfad mitebenfalls etwa vier KilometernLänge, der sich an ältere Kinder,Jugendliche und Erwachsene rich-tet und ebenfalls viel Wissen rundum den Wald vermittelt.

Hey, was guckst du? Ausblick auf dem Räuber-Hotzenplotz-Pfad

Im Gleichgewicht: Balancieren im Wald

Hallo? Kannst du mich hören? Auch in den Wald hineinlauschen will gelernt sein.

Sei kein Frosch: Nur einePrise Mut braucht es, um indie Geschichten vom RäuberHotzenplotz einzutauchen.

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Immerder NasenachLiterat(o)ur für Familien: Auf dem

Räuber-Hotzenplotz-Pfad in Gengenbach

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1 2 | O R T E N A U b a d i s c h e z e i t u n g

Herzstücke in der OrtenauVerborgene Plätzchen, wahre Schätzchen: Cafés und Orte mit „Hach, schau mal!“-Faktor

■■■■ „Hach, schau mal!“, „Oh, wiehübsch!“ oder „Ach, ist das schön!“:Es gibt diese besonderen Orte, dieuns ein Seufzen entlocken, weil sieso idyllisch, romantisch oder nostal-gisch sind. In der Ortenau habenwir solche Herzstücke entdeckt:

Süßes Löchle, LahrEine Runde durch Lahrs Altstadtschlendern, im Herbst dort die Blu-menschau Chrysanthema besu-chen – und dann eintauchen in eine

andere Epoche: Im Café Süßes Löch-le ist die Zeit auf wunderbare Weisestehen geblieben. Die historischeInneneinrichtung im Art-Deco-Stilist trotz sanfter Modernisierung er-halten, dennoch weht ein frischerWind. Michaela Dold bietet dort einleckeres Kuchenbuffet, Herzhaftessowie Kaffee- und Teespezialitäten.(www.süsses-löchle.de)

Sägersweiher, SchuttertalDie schönsten Plätze liegen oft im

Verborgenen und sind nichtganz so leicht zu erreichen.Das gilt auch für den reakti-vierten Sägersweiher in derGemeinde Schuttertal. Werden Weg auf sich nimmt, vonder Straße Untertal ins Ge-wann Regelsbach abbiegtund der Beschilderung zumSägewerk Himmelsbachfolgt, wird nach ein paarSchritten vom Parkplatz anbergauf mit einem wahren

Kleinod belohnt: Holzfiguren, Brü-ckle, Bänkle und eine Himmelsliegesäumen den Rundweg um den Wei-her. Schautafeln informieren überGeschichte, Flora und Fauna – undmittendrin wurde ein Miniatur-sägewerk errichtet. Perfekt für eineAuszeit mit einem guten Buch, fürein Picknick unter Bäumen oder füreine kleine Tour mit Kindern.

Vier Jahreszeiten, Wittelbach„Am Ende der Welt“, sagen Elkeaund Albert Roth mit einemAugenzwinkern, liege ihrCafé und Lädeli Vier Jahres-zeiten. Auf dem alten Hofgutim Michelbrunn bieten siein historischem AmbienteLandhausartikel, Stickerei-en und Dekoratives zu Hau-se an. Im idyllischen Gartenkönnen Besucher sich eineAuszeit bei Kaffee und Ku-chen gönnen. (www.vier-jah-reszeiten-idyll.com)

Café & Kunst,SeelbachHandwerk undGenuss, das ist das Konzept vonCafé und Kunst in Seelbach. Nebenhausgebackenem Kuchen gibt esSchwarzwald-Accessoires zu kau-fen und wer will, schaut zu, wennRegina Schöchlin sich der Kunstder Bauernmalerei widmet, wäh-rend ihr Mann Hans die Gäste be-dient. (www.schwarzwald-bauern-malerei.de) Ronja Vattes

Ein gutes Buch und etwas Zeit . . . Idylle am neu angelegten Sägersweiher in Schuttertal F O T O S : R . V A T T E S ( 5 )

Auf ein Tässchen in der guten Stube:Café Süßes Löchle in Lahr

Hübsches, auch für Daheim: Café undLädeli Vier Jahreszeiten in WittelbachSchmuckstück: Café und Kunst, Seelbach

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1 4 | W E L L N E S S b a d i s c h e z e i t u n g

Sauna-KniggeDuschen, Zeit und Rücksicht nehmen: Tipps für die Sauna

■■■■ Breitbeinig auf der BankPlatz nehmen, ungeduscht herein-spazieren oder lauthals über einengemeinsamen Bekannten lästern:Es gibt vieles, das unerfahrene Sau-nagänger falsch machen können.Wer sich an ein paar Regeln hält,schwitzt besser. Unsere Tipps:

1. Zeit nehmenRunterkommen, entspannen, ab-schalten – darum geht es beim Sau-nieren. Deswegen sollte sich Zeitnehmen, wer einen Saunabesuchplant, etwa drei Stunden, empfeh-len Experten.

2. Nicht übertreibenManch einer meint, er müsse seineEintrittskarte „absaunieren“. „Dasist aber nicht Sinn der Sache“, sagtSaunaexperte Wolfgang Bartl ausÖsterreich. Mehr als zwei bis dreiSaunagänge verkraftet der Körperin der Regel schlecht. „Die Sanduhr

ist eine gute Richtschnur“, sagt LutzHertel vom Deutschen WellnessVerband: Mehr als 15 Minuten soll-te niemand schwitzen.

3. Vorher duschenErst schwitzen, dann den Schweißabduschen – oder? Nein! „Die Sau-nakabine bitte sauber betreten“,sagt Bartl. Geduscht wird also vor-her und hinterher.

4. Sauniert wird nacktMit kaum etwas macht man sichhierzulande in der Sauna unbelieb-ter als mit Badebekleidung auf derBank. Fast überall gilt das Nackt-Schwitz-Gebot. Auch Badelatschenbleiben draußen. Wer nicht nacktmit fremden Menschen in einemRaum sitzen möchte, kann sich einBaumwolltuch um den Brustkorboder die Hüften schlingen. Zusätz-lich brauchen Saunagänger ein lan-ges Handtuch.

5. Rücksicht nehmenIn der öffentlichen Sauna herrschtRuhe. Wer hier laut den nächstenGeschäftstermin oder die Planungfür die anstehende Geburtstagspar-ty bespricht, erntet garantiert böseBlicke. Zur Rücksichtnahme gehörtauch, dass man niemandem zu nahauf die Pelle rückt. Beim Platzneh-men also auf etwas Abstand zumNebenmann achten. Und: Niemandwill gerne angestarrt werden.

6. Abkühlung nicht vergessenWährend die meisten die wohligeWärme mögen, scheut sich mancheiner vor der Abkühlung anschlie-ßend. „Die ist aber entscheidend fürden Effekt des Saunabadens“, sagtHertel. Die Blutgefäße werden inder Hitze weit gestellt, danach sol-len sie sich durch den Kältereiz wie-der zusammenziehen, so härtetman den Körper ab.

7. Geruht wird nicht nacktWer einen Saunabesuch plant, soll-te neben Handtüchern auch einenBademantel mitbringen, rät Hertel.Denn während die Saunakabineund die Duschen textilfreie Berei-che sind, gilt das für die Ruheräumenicht. Dort ist man im Bademanteloptimal gekleidet.

8. Bei Krankheit istdie Sauna tabuVorbeugend ist Sauna eine superSache, mit einer akuten Erkältungdagegen ganz und gar nicht. Erstensist es für den Körper eine unnötigezusätzliche Belastung, sagt Hertel.Und zweitens verteilt man die Erre-ger dabei in der Kabine, steckt an-dere eventuell an. Auch mit akutenEntzündungen oder offenen Wun-den sieht man besser vom Saunabe-such ab. Herzkranke sollten vorherihren Arzt fragen.

9. Kein AlkoholAuch wenn so ein Weizenbier zwi-schen den Gängen verlockend er-scheinen mag, Alkohol hat aneinem Saunatag grundsätzlichnichts verloren. Flüssigkeitszufuhrist dagegen gut und wichtig: Exper-ten empfehlen Wasser, Fruchtsäfteund Tees. Dazu leichte Kost, aucham Abend. Teresa Nauber (dpa)–

WEITERE INFOSSauna- und Wellness-Blog:https://sauna-portal.comLiteratur: Wolfgang Bartl,Gesund und fit durch Sauna,Independently published,157 Seiten, 9,72 Euro;ISBN 9781521936122

Wie nackig ist nackig genug? Tipps für den Saunagang

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m o n t a g , 2 3 . s e p t e m b e r 2 0 1 9 W A N D E R N & F R E I Z E I T P A R K S | 1 5

Rund um Heideggers HütteDer Todtnauberger Martin-Heidegger-Rundweg liefert kaum befriedigende Antworten – aber tolle Natur

■■■■ Ein Schwarzwaldort, dersich an den Hang schmiegt, einge-bettet in eine Landschaft wie ausdem Prospekt: das ist Todtnauberg.Wer hierher kommt, sucht Stille, be-kommt steile Wiesen, Weite, Windund ein Alpenpanorama, das aufPostkarten kitschig wirken würde,aber in echt einfach umwerfend ist,gratis dazu. Diese Stille war es auch,die den berühmtesten Gelegen-heitsbewohner des Orts angezogenhat. Auf dessen Spuren kann man6,2 Kilometer lang wandeln, aufdem Martin-Heidegger-Rundweg.

Dort in Todtnauberg hat er Jahreseines Lebens verbracht. Hat ge-schrieben, ist durch den Schnee ge-stapft oder ist im Sommer gewan-dert: Martin Heidegger, ebenso un-bestritten genialer wie umstritte-ner Existenz-Philosoph, dessenWerk „Sein und Zeit“ über die Philo-sophieszene hinweggewalzt ist wieein Sturm aus dem Schwarzwald –und der mit den ab 2014 veröffent-lichten „Schwarzen Heften“ den gu-ten Glauben so mancher restlos ent-wurzelte, die ihn zuvor für antise-mitische Gedanken eher nicht an-fällig hielten.

Von Stürmen und Entwurzelun-gen ist heute, zumindest wettermä-ßig, nichts zu spüren. Über den tief-blauen Himmel huschen Wolkenfet-zen, und der Wind wuschelt nursanft durch die Bäume und Tannen,die wellige Wiesen vom Horizonttrennen. Am Wanderparkplatz Rat-schert startet der aussichtsreicheinmal um den Ort führende Weg.

Die Kiesel knirschen unter denWanderstiefeln, hier also hat Hei-degger berühmte Besucher wie denLyriker und Holocaustüberleben-den Paul Celan und die PhilosophinHannah Arendt empfangen. Oderden Spiegel-Herausgeber RudolfAugstein zu einem Interview, dasaber ganz nach Heideggers Gustoerst nach seinem Tod erscheinendurfte. Schautafeln stehen am We-gesrand, worauf „einige Fragen ge-stellt und bescheidene Antwortengegeben“ werden, wie es zur Einfüh-rung heißt. Aha. Die Tafel „Biografi-sches“ und auch der an der Tourist-info erhältliche Prospekt zu Martin

Heidegger jedenfalls führen einigesan, was wir an anderer Stelle ganzanders gelesen haben – nun ja, mitAntworten oder Ansichten ist eswie mit der Philosophie: Sie ist kom-pliziert. Und vieldeutig. Ein Windstreicht unangenehme Gedankenweg, und wir gehen zumindest miteiner anderen Passage d’accord:„Die Stille, die intakte Natur und diefrische, klare Luft Todtnaubergs lie-ßen ihn denken und schreiben.“

Geschrieben hat Heidegger ineiner winzigen Studierstube in dereinfachen Hütte, die seine Frau El-friede bauen ließ. Sie diente ihm alsRefugium und wurde von der Fami-lie ab 1929 tage- und wochenweisebewohnt – von den Nachfahren üb-rigens noch bis heute, wie ein weite-res Schild verrät und um Rücksichtauf die Privatsphäre bittet.

Auch ohne den Gang zur Hüttebekommt man sie immer wiedervon weitem aus allen möglichenBlickwinkeln zu sehen. Vom überdi-mensionalen Hochsitz aus etwa, der

als riesiger Stuhl am Wegrand steht,sich erklettern lässt und einetraumhafte Aussicht bietet: wie einLego-Dorf liegt uns Todtnauberg zuFüßen, unser Blick kann schweifen,weit, weit über die Berge hinweg.Noch andere hübsche Rastplätzegibt es unterwegs, drei hölzerne Vo-gelhäuschen etwa, in die man land-sitzen kann wie ein Schild besagtund den Alpenblick genießen. Oderdie Bänke vor der Kapelle, bevor eszur Rütte hinuntergeht.

Dazwischen geben die restlichenTafeln Leseempfehlungen und be-schreiben Anekdoten, wie diejeni-ge, dass eine Einheimische auf Hei-deggers Frage, ob sie ihr geschenk-tes „Sein und Zeit“ schon gelesen ha-be, zur Antwort gab: „Versucht zulesen haben wir’s schon, aber dasversteht man ja nicht.“ Die Tafel,auf der das stand, fehlt übrigens,wie eine weitere der ursprünglichfünf. Die seien einfach verschwun-den, hört man. Doch es sollen sobald wie möglich neue kommen.

Und die Erkenntnis am Ende desWegs? Da ist er wieder, der Wind,streicht über Wiesen und bringt dasmit, was Todtnauberg ausmacht:die Stille, probates Mittel zum Philo-sophieren. Anita Fertl

Spaß bei Wind und WetterHüpfen, rutschen, toben: Der Familienfreizeitpark Funny World in Kappel-Grafenhausen

Egal, ob bei Regen, Sonne oder Hit-ze: Wer seine Kinder sich ein wenigaustoben lassen will, kann das imFamilienfreizeitpark Funny Worldin Kappel-Grafenhausen tun. Dortgibt es rund 50 Angebote und At-traktionen. Gut zu wissen: Der Parkhat das ganze Jahr über geöffnet.

Hüpfen, rutschen, toben: Im inte-grierten Tortuga Kinderland, einerIndoorhalle, können Kinder sich beijedem Wetter auf Trampolinen, Rut-schen, Klettergerüsten, im Bällebadund in kleinen Fahrgeschäften ver-ausgaben. Sollte das Wetter imHerbst noch warm oder nächsten

Sommer gar heiß sein, erwartet Be-sucher die Wasserwelt, der BigMountain Splash sowie der Paddel-bootverleih. Und wer will, startetmit einem Piratenfrühstück. BZ–

Weitere Infos gibt’s unterhttps://funny-world.de

Hochsitz: Blitzt sie hinter den Bäumen durch, die Hütte?

Hochgefühl: Schmusendes Kalb

Mit Spaß ins Nass

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1 6 | F R E I Z E I T P A R K S b a d i s c h e z e i t u n g

Auf TuchfühlungAffenfütterung und Falknershow: Im Vogelpark Steinen gibt’s Mitmachangebote samt Blick hinter die Kulissen

■■■■ Einen Vogel haben? Das pas-siert öfter. Aber einen Geiger aufeigener Faust oder einen Sittich aufder Schulter – das gibt es nicht je-den Tag. Wer mit großen und klei-nen Piepmatzen gerne auf Tuchfüh-lung gehen will, kann das im Vogel-park Steinen tun.

Greifvögel begreifenFlugkünstlern bei ihren Sturzflü-gen zuzusehen, den Lufthauch spü-ren, wenn Adler und Co. haarscharfam eigenen Haarschopf vorbeiflie-gen: Das gehört zu den Höhepunk-ten des Parkbesuchs. Doch es gehtnoch näher: Während jeder Flug-show (täglich 11 und 15 Uhr) darfein Zuschauer assistieren – Kinderbevorzugt. Alle anderen dürfennach der Schau dem Uhu übers wei-che Federkleid streicheln. Nochnicht genug? Dann ist ein Falkner-spezialprogramm das Richtige. Alleüber 16-Jährigen können beim Falk-ner in die Lehre gehen, die Ausrüs-

tung kennenlernen, einen Vogel aufeigener Faust tragen, fliegen lassenund dabei alles Wissenswerte überdie Greifvögel erfahren. Kosten: 150Euro pro Person plus Parkeintritt;Infos: http://mehr.bz/falkn

Sittiche schulternSie machen Kapriolen und zeigenKunststücke, die fünf Sittichartenin der Freiflugvoliere. „Die buntes-ten sind die Prachtrosellas, dieschönsten die Rosenköpfchen, dielautesten die Alexander- und diezahmsten die Wellensittiche“, fin-det Andrea Knoll, stellvertretendeParkleiterin. Wie man sie auf Handoder Schulter bekommt? Mit Vogel-leckerlis plus Ruhe und Geduld.

Affen füttern„Sind die süüüüüüß“, heißt es beider Berberaffenfütterung (täglich12 und 16 Uhr). Und dies umsomehr, seit es aktuell vier Jungtieregibt. Aber Vorsicht: Streicheln ver-

boten. Und: „Im Gehege darf mannicht essen, rauchen und spielen“,gibt Knoll als Tipp, damit das Füt-tern aus der Hand klappt und esnicht zu unliebsamen menschlich-affigen Kontakten kommt. Und:Mütze, Sonnenbrille oder Schnullerfesthalten. Denn einmal kam sogarein Ausweis abhanden: „Man hatnur noch kleine Stückchen davongefunden“, sagt Knoll und schmun-zelt.

Tierpfleger seinEinmal hinter die Kulissen blicken,Kängurus füttern, sehen, wie einBrutschrank funktioniert, einenFalkner-Handschuh anziehen oderselbst einmal Tierpfleger sein: DieParkpädagogin Renate Spanke bie-tet Jung und Alt ganz besondereLehrstunden in Sachen Tier-Mensch-Kontakt an. Kosten: 30Euro pro Stunde plus Eintritt; Infos:[email protected] odert07627/971165. Anita Fertl

Knobelnd durch Stadt und LandRaus an die Luft und Rätsel lösen: Outdoor Escape Games

■■■■ Mit Kindern einfach nurdurch die Stadt bummeln? Findetder Nachwuchs eher so na ja. Span-nender ist es, gemeinsam mysteriö-se Rätsel zu lösen und dabei die Se-henswürdigkeiten zu erkunden. InFreiburg bietet Historix-Tours ver-schiedene Mystery Trails für Kin-der wie Erwachsene. Bei einer derTouren bekommt die Gruppe einegeheimnisvolle Tasche mit vielenSchlössern überreicht und ist ab daauf sich selbst gestellt. Jetzt heißtes, Herz und Hirn zu bemühen, umsich mit Intuition, Kreativität undcleverer Kombinationsgabe demZiel und so dem Schatz zu nähern.

Einen etwas anderen Ansatz hatder Anbieter Breakout Basel ge-wählt: Dort mutieren die Teilneh-merinnen und Teilnehmer zu Hel-den und gehen mit dem iPad aufSchnitzeljagd. „Das magische Por-tal“ lässt die reale mit der virtuellenWelt verschmelzen: Kristalle müs-sen gesucht, seltsame Trolle besiegtund immer wieder das Zeitlimit ein-gehalten werden, um die abenteuer-liche Reise quer durch Basel erfolg-

reich zu meistern. Welches Teamschafft es, als erstes das magischeTor zu schließen? Bis zu 40 Spielerkönnen gleichzeitig gegeneinanderantreten. Viele der Spiele gibt es zu-dem in unterschiedlichen Schwie-rigkeitsgraden, so dass sie sowohlfür Kindergeburtstage wie auch fürknobelfreudige Erwachsenengrup-pen geeignet sind.

Statt Städtetrip lieber in schönerNatur unterwegs? Auf Zeitreise zu-rück in die Vergangenheit oder abervoraus in die Zukunft geht es beimAnbieter Berggeheimnis: Je nach ge-wähltem Spiel darf die Gruppe ineine Geschichte am Schauinslandoder am Tuniberg eintauchen. Miteinem Rucksack voll rätselhafterGegenstände müssen sie sich ge-meinsam zum Ziel knobeln. Ob daswohl gelingt? Ronja Vattes–

WEITERE INFOS:Freiburg:http://mysterytrail.de/Basel: www.breakoutbasel.chSchauinsland/Tuniberg:www.berggeheimnis.com

Bei dir piepst’s wohl?

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Der Europa-Park in Rust ist noch bis3. November täglich ab 9 Uhr bismindestens 18 Uhr geöffnet. DieWintersaison beginnt am 23. No-vember. Infos: www.europapark.de

ENTDECKUNGENKinder sehen die Weltmit anderen Augen –auch den Europa-Park.Eine Tour in Bildern zuliebevoll gestaltetenDetails von Ronja Vattes.

STOPP! HÄ?Die Symbole am Bodengeben den Kindern Rätselauf: Sie halten und gucken– „aber was gibt’s denn hierzu sehen?“

GANZ SCHÖN KUH-L?!Für dringende Bedürfnisse zeigtdie coole Kuh Madeln (Mädchen)den Weg – in einen gemütlichenHolzstadel als Toilette.

DIE FÜHREN DOCHWAS IM SCHILDE . . .Stilvoll geht es in Englandzum WC, ein kleinerWikinger weist den Wegzum Wickelraum inSkandinavien – undoriginell auf pseudo-schwedisch informiert einSchild, wo Kinderwagenparken dürfen.

GROSSE MÜNZE?„Wie Goldtaler sehen die Gully-Deckel aus“, finden die Kinder.„Und sind ja immer wieder andersgestaltet“, staunen sie.

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Augenblick mal!

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1 8 | B U S R E I S E N b a d i s c h e z e i t u n g

Einsteigen, bitte!Busreiseziele werden immer vielfältiger – und auch der Weg dorthin

■■■■ Buchen, einsteigen und ganzentspannt ans Ziel kommen: Busrei-sen werden immer beliebter. Zumeinen, weil kein Umsteigen und läs-tiges Hantieren mit dem Gepäck nö-tig ist, zum anderen aber auch, weildie Ziele und die Arten der Busrei-sen immer vielfältiger werden.

Für SchnäppchenjägerAlte Vasen, edleHolzstühle odergestickte Tischde-cken: Durch einefranzösischeStadt wie Belfortzu schlendern, wenn großer Floh-markt ist – dem können nicht nurSchnäppchenjäger etwas abgewin-nen. Wer nicht so sehr auf Antiqui-täten, Rares und Skurriles steht,sondern lieber sich die volle DosisShopping-Spaß geben will, kann dasebenfalls per Bus: Mal geht es zumEinkaufsbummel nach Mailand,mal in die Outletcity nach Metzin-gen oder ins elsässische Roppen-heim, das ebenfalls ein großes Out-letcenter hat.

Für RomantikerWenn die Blätterfallen und die Ne-bel wallen, über-kommt den einoder anderen imHerbst die Melan-cholie und wir sehnen uns nach et-was fürs Herz. Abhilfe versprechen

ein paar Stunden auf einem schö-nen Weihnachtsmarkt, ein paar ro-mantische Tage in Paris, der Stadtder Liebe, oder der Zauber ver-schneiter Berge in der Schweiz.

Für FernwehgeplagteEine Tagestour istnicht genug? Einbisschen weiterweg darf und soll essein? Beim Blätterndurch die Katalogeder Busreiseunternehmen fällt auf:Der Horizont nach Ost und West,Süd und Nord scheint sich auszu-dehnen. Ob Andalusien oder Nor-derney, Amsterdam oder Prag – perBus ist vieles möglich und häufigwird er auch mit anderen Verkehrs-mitteln kombiniert. So geht es fürReisefreudige erst mit dem Flug-zeug nach Mallorca, Zypern oderMarokko, bevor es vor Ort mit Be-gleitung weitergeht. Auch Kombi-nationen mit Schiff oder im Früh-jahr mit Rad sind beliebt.

Für MusikliebhaberWenn etwas unsereStimmung zu erhel-len vermag, dannist es die richtigeMusik. Die einenkönnen besondersgut bei klassischer Musik entspan-nen und auftanken, andere schät-zen die kraftvolle Power und bezau-bernde Magie, die von Musicals

ausgeht. Auch für diese beiden Vor-lieben finden sich Reisen in denProgrammen der Busunternehmen.Besonders im Advent geht es zuKonzerten nach Salzburg oderWien. Oder gar nach Hamburg indie Elbphilharmonie. Manche Musi-cals sind bereits seit mehreren Jahr-zehnten auf der Bühne und habennoch immer nichts von ihrem Reizverloren. Ob Aladdin in Stuttgart,König der Löwen in Hamburg oderStarlight Express in Bochum, imkomfortablen Bus kommen Musik-liebhaber bequem ans Ziel.

Für WärmesuchendeDie Tage werdenkürzer, das Wet-ter wird grauer,und die Tempera-turen erreichenbald Fröstel- undSchniefnasen-Niveau. Jetzt ist derrichtige Zeitpunkt, um sich vor demWinter noch einmal ein wenig Wär-me, Licht und Leichtigkeit zurück-zuholen. Touren zu Kuren in Ther-men verleihen Auftrieb im wohlig-warmen Wasser. Oder aber mangönnt sich eine kleine Auszeit vomSchmuddelgrau und verlängert denSommer im sonnigen Süden. VieleBusreiseunternehmen bieten Tou-ren in die Provence, an den LagoMaggiore oder den Gardasee an, wodie Tage mit etwas Glück selbst imNovember noch mild und goldensind. Ronja Vattes

Mörderischgute TourB U C H T I P P : Buskrimi

Ja, das Leben hätte doch einfach sobequem, routiniert und ohne Aufre-gungen weitergehen können. Dochder Chef hat leider andere Plänemit seinem Angestellten: BusfahrerThomas Treffinger soll auf großeFahrt gehen. Statt nur Tagestourenzu beliebten Städten oder Weih-nachtsmärkten muss er nun plötz-lich mehrere Wochen lang mit einerReisegruppe durch Irland touren.Auf seinem Beifahrersitz nimmt diejunge, quirlige Mara als Reiseleite-rin Platz und in den Busreihen ma-chen sich die unterschiedlichstenCharaktere breit: introvertierte In-dividualisten, anstrengende Besser-wisser, treusorgende Tantchen,freakige Fotofanatiker. Als ob das

noch nicht genug der Aufregungwäre, passiert auf ihrer Reise durchIrland ein mysteriöser Unfall nachdem anderen – mit Todesfolge. Ir-gendwann beschleicht Treffingerein Verdacht: Fährt er womöglicheinen Mörder oder eine Mörderinüber die grüne Insel?

Stefan Nink ist mit diesem Buchein doppelter Treffer gelungen. Miteinem feinen Sinn für subtilen Hu-mor und einer scharfen Beobach-tungsgabe skizziert er die Höhenund Tiefen einer Gruppenbusreiseund schält scheibchenweise die Ab-gründe des Täters hervor. Dass allesganz anders ist, als es manchmalscheint, macht die Geschichte span-nend und abwechslungsreich, aberdennoch leicht lesbar. Und ist damitein perfektes Buch für die nächstemehrstündige Busreise. rov

– Stefan Nink: Treffinger undder Mörder aus der letzten Rei-he, Limes-Verlag, 400 Seiten,15 Euro

Den Sommer verlängern: Busreisen in die Provence oder nach Süditalien machen’s möglich.

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Redaktion: Ronja VattesLayout: Andrea SchiffnerTitelbild:Ronja Vattes (Aufmacher/2),A. Rochau (stock.adobe.com),Petair (stock.adobe.com)

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