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Editorial 2 News • CVC: Behandlung der Herzmuskel- schwäche ohne Operation 1 Akut Minimalinvasive Chirurgie: Lieber mit kleinen Schnitten zum Ziel 2 Interview mit Neurochirurg PD Dr. Ralf Weigel • „Was tun, wenn der Schmerz nicht nachlässt?„ 5 Einblick Selbsthilfegruppe: Lebensfroh trotz Diabetes 9 Patienten Chirurgie: Mobil sein heißt, selbstständig sein 10 Qualitätsmanagement • Starthilfe für die Neuen 11 Geriatrie • Neues Geriatrie-Team: Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Behandlung 13 Freundeskreis • Vernissage: Hineinspazieren in die Bilder 15 Katholische Krankenhaushilfe • Patientenabend: Überfließende Freude 16 Kurz gemeldet • Willkommen im Herz-Team 17 • Darmkrebs: Vermeiden statt leiden“ 17 • Bedarfsdeckende Sondenernährung 18 • Modernes Vacuumverfahren lässt Wunden schneller heilen 19 Veranstaltungen 20 A m P uls A m P uls Nachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde www. sankt-katharinen-ffm.de Am 08.02.2006 wurde im CardioVascu- lären Centrum Sankt Katharinen erst- mals ein neues Verfahren zur Behand- lung eines Herzkammeraneurysmas an- gewandt. Dabei wurde mit einer speziell entwickelten Schirmkonstruktion (Para- chute) die Aussackung in der Herzkam- merwand minimal-invasiv und katheter- gesteuert abgedichtet und damit wir- kungsvoll von der Blutzirkulation abge- trennt. Ein Herzwandaneurysma entsteht häufig infolge eines Herzinfarktes. Dabei ster- ben Teile des Herzmuskels ab, die durch (schwächeres) Bindegewebe ersetzt werden. Nach einem größeren Herzin- farkt hält dieses Bindegewebe auf Dauer dem rhythmischen Druck in der Herzkammer nicht ausreichend stand. Es entwickelt sich eine Aussackung (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von der Herzkammer in die Körperhauptschlag- ader gepumpt werden soll, gelangt mit jedem Herzschlag in dieses Aneurysma. Es entsteht eine Art Totraumvolumen, das Herz muss dementsprechend mehr arbeiten. Diese Überbelastung führt letztlich zum Herzversagen. Bisher konnte ein Herzwand- aneurysma nur durch eine rela- tiv aufwändige Operation unter Einsatz der Herz-Lun- gen-Maschine behandelt werden. Mit dem neuen Verfahren, an dessen Ent- wicklung Professor Dr. med. Horst Sie- vert vom CardioVasculären Centrum be- teiligt war, kann dies jetzt in ausgewähl- ten Fällen ganz ohne Operation gesche- hen. Im Rahmen eines Kathetereingriffes wird hierbei eine schirmähnliche Kon- struktion durch den wenige Millimeter dünnen Katheter in die linke Herzkam- mer eingeführt und so entfaltet, dass sie das Aneurysma nachhaltig abdichtet. Das Totraumvolumen wird dadurch von der Blutzirkulation ausgeschlossen, das Herz wieder entlastet. Mit diesem neuen Parachute-Verfahren konnten im CardioVasculären Centrum Sankt Katharinen seitdem 3 Patienten erfolgreich behandelt werden. Allen geht es gut, es sind keine Komplikatio- nen aufgetreten. Herzmuskelschwäche ist eine der be- deutsamsten und schwerwiegendsten Er- krankungen des Herz-Kreislauf-Systems, häufigste Ursache ist die Herzkranzge- fäß-Erkrankung. Wenn es zur Verstop- Erstmals in Deutschland am Sankt Katharinen-Krankenhaus Behandlung der Herzmuskel- schwäche ohne Operation News 2 2006

2 A Puls - Sankt Katharinen · (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von

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Page 1: 2 A Puls - Sankt Katharinen · (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von

Editorial 2

News

• CVC: Behandlung der Herzmuskel-

schwäche ohne Operation 1

Akut

Minimalinvasive Chirurgie: Lieber

mit kleinen Schnitten zum Ziel 2

Interview mit Neurochirurg

PD Dr. Ralf Weigel

• „Was tun, wenn der

Schmerz nicht nachlässt?„ 5

Einblick

• Selbsthilfegruppe:

Lebensfroh trotz Diabetes 9

Patienten

• Chirurgie: Mobil sein heißt,

selbstständig sein 10

Qualitätsmanagement

• Starthilfe für die Neuen 11

Geriatrie

• Neues Geriatrie-Team:

Schnittstelle zwischen stationärer

und ambulanter Behandlung 13

Freundeskreis

• Vernissage:

Hineinspazieren in die Bilder 15

Katholische Krankenhaushilfe

• Patientenabend:

Überfließende Freude 16

Kurz gemeldet

• Willkommen im Herz-Team 17

• Darmkrebs:

Vermeiden statt leiden“ 17

• Bedarfsdeckende Sondenernährung 18

• Modernes Vacuumverfahren lässt

Wunden schneller heilen 19

Veranstaltungen 20

Am Pul sAm Pul sNachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde

www. sankt-katharinen-ffm.de

Am 08.02.2006 wurde im CardioVascu-

lären Centrum Sankt Katharinen erst-

mals ein neues Verfahren zur Behand-

lung eines Herzkammeraneurysmas an-

gewandt. Dabei wurde mit einer speziell

entwickelten Schirmkonstruktion (Para-

chute) die Aussackung in der Herzkam-

merwand minimal-invasiv und katheter-

gesteuert abgedichtet und damit wir-

kungsvoll von der Blutzirkulation abge-

trennt.

Ein Herzwandaneurysma entsteht häufig

infolge eines Herzinfarktes. Dabei ster-

ben Teile des Herzmuskels ab, die durch

(schwächeres) Bindegewebe ersetzt

werden. Nach einem größeren Herzin-

farkt hält dieses Bindegewebe auf

Dauer dem rhythmischen Druck in der

Herzkammer nicht ausreichend stand.

Es entwickelt sich eine Aussackung

(Aneurysma) an der Herzkammerwand,

das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder

Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein

Teil des Blutes, das eigentlich von der

Herzkammer in die Körperhauptschlag-

ader gepumpt werden soll, gelangt mit

jedem Herzschlag in dieses Aneurysma.

Es entsteht eine Art Totraumvolumen,

das Herz muss dementsprechend mehr

arbeiten. Diese Überbelastung führt

letztlich zum Herzversagen.

Bisher konnte

ein Herzwand-

aneurysma nur

durch eine rela-

tiv aufwändige

Operation unter Einsatz der Herz-Lun-

gen-Maschine behandelt werden. Mit

dem neuen Verfahren, an dessen Ent-

wicklung Professor Dr. med. Horst Sie-

vert vom CardioVasculären Centrum be-

teiligt war, kann dies jetzt in ausgewähl-

ten Fällen ganz ohne Operation gesche-

hen. Im Rahmen eines Kathetereingriffes

wird hierbei eine schirmähnliche Kon-

struktion durch den wenige Millimeter

dünnen Katheter in die linke Herzkam-

mer eingeführt und so entfaltet, dass sie

das Aneurysma nachhaltig abdichtet.

Das Totraumvolumen wird dadurch von

der Blutzirkulation ausgeschlossen, das

Herz wieder entlastet.

Mit diesem neuen Parachute-Verfahren

konnten im CardioVasculären Centrum

Sankt Katharinen seitdem 3 Patienten

erfolgreich behandelt werden. Allen

geht es gut, es sind keine Komplikatio-

nen aufgetreten.

Herzmuskelschwäche ist eine der be-

deutsamsten und schwerwiegendsten Er-

krankungen des Herz-Kreislauf-Systems,

häufigste Ursache ist die Herzkranzge-

fäß-Erkrankung. Wenn es zur Verstop-

Erstmals in Deutschland am Sankt Katharinen-Krankenhaus

Behandlung der Herzmuskel-schwäche ohne Operation

News

22006

Page 2: 2 A Puls - Sankt Katharinen · (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von

Liebe Patienten, liebe Mitarbeiter, liebe Freunde

des Sankt Katharinen Krankenhauses,

wieder gibt es sensationelle News aus dem CVC: die Herzmuskel-schwäche kann in ausgewählten Fällen ohne Operation behandelt wer-den, mit einem Katheterverfahren, das Prof. Horst Sievert jetzt erstmalig in Deutschland praktiziert.

Wenn es darum geht, große, belastende Operationen zu umgehen, wirddie „Schlüsselloch-Chirurgie“ mehr und mehr zur bevorzugten Alternative,Dr. Heike Raestrup ist darauf spezialisiert. Wir danken ihrem Patienten Hans-Joachim-Ulrich,dass er uns erlaubte, in Akut ab Seite 2 die Geschichte seiner minimal-invasiven Darmoperationzu erzählen, mit der er sehr zufrieden war. Und noch einer außergewöhnlichen Patientin dankenwir: Johanna Loges, die uns allen Mut machen kann, die aber selbst neuen Mut fand nach ihrerHüftoperation im Alter von sage und schreibe 103 Jahren, lesen Sie mehr ab Seite 10.

Wer nicht zum gut besuchten Freundeskreis-Vortrag am 8. Mai kommen konnte, erfährt ab Seite 5im Interview mit Privatdozent Dr. Ralf Weigel, was er tun kann, „wenn der Schmerz nicht nach-lässt!“ Die Rede ist von den quälenden neuropathischen Schmerzsyndromen, für die es – dankSpezialisierung und dynamischer Entwicklung auf diesem Gebiet – Abhilfe gibt. Dass man, wennes denn sein muss, mit seiner Krankheit leben kann, beweisen auch die Damen und Herren derDiabetes-Selbsthilfegruppe, die sich einmal im Monat im Sankt Katharinen-Krankenhaus treffen.Nehmen Sie ab Seite 9 Einblick in den konstruktiven Austausch von „Leidensgenossen“, die ei-gentlich ganz lebensfroh sind.

An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich die neuen Kollegen im Sankt Katharinen-Kranken-haus begrüßen: Wir freuen uns über Oberarzt Dr. Mathias Koch, der seit 1. April 2006 die Kardio-logie bereichert, lesen Sie ab Seite 17 mehr über seine Aufgaben und Intensionen.In der Geriatrie haben sich gleich drei neue Ärzte mit Stationsärztin Ina Buchholz zu einem Teamformiert: Dr. Isa Drews, Oberarzt Erhard Omland und Christian Schicktanz. Ab Seite 13 stellen wirsie und ihre Arbeit vor. Wie wir generell im Sankt Katharinen-Krankenhaus neue Mitarbeiterwillkommen heißen und warum auch das zum Qualitätsmanagement gehört, erfahren Sie abSeite 11.

An der Aktion Frankfurt gegen Darmkrebs hat sich auch das Team von Dr. Klaus Strobel beteiligt.Lesen Sie mehr zu seinem Appell „Vermeiden statt leiden“ in Kurz gemeldet ab Seite 17. Im nach-folgenden Beitrag geht es um Sondenernährung und ein Ernährungsteam, das sich derzeit ab-teilungsübergreifend im Sankt Katharinen-Krankenhaus formiert. Und wie ein Schwamm zurWundheilung beitragen kann, erfahren Sie ab Seite 18.

Mit der Vernissage des Freundeskreises (Seite 15) und dem Patientenabend der Katholischen

Krankenhaushilfe (Seite 16) hat ein außergewöhnlich schönes Kulturprogramm den Frühlingeingeläutet. Die spürbare Freude der Patienten war Lohn für die Akteure und deutliche Bestäti-gung dafür, dass Begegnungen mit der Kunst gerade in einem Krankenhaus wohl tun. HerzlichenDank an alle, die dies durch Spenden und Ehrenamt ermöglichen. Übrigens: im Hospiz SanktKatharina werden weitere ehrenamtliche Helfer gesucht. Wer sich angesprochen fühlt, sollteGisela Kuchler, Tel. 069-4603-1187 anrufen.

Ihnen allen eine schöne Sommerzeit und gute Unterhaltung bei der Lektüre, die bestenfalls auchneue Erkenntnisse bringt!

Ihre

Schwester Oberin M. Ludgera StolzeGeschäftsführerin

Editorial

2

fung eines Herzkranzgefäßes kommt,

entsteht ein Herzinfarkt. Nahezu alle

Herzerkrankungen münden unbehandelt

letztlich in den Zustand, in dem sich das

Blut vor dem linken oder rechten Herzen

staut und so zu Luftnot und Wasseran-

sammlungen im Körper führt.

Das CardioVasculäre Centrum am Sankt

Katharinen-Krankenhaus ist speziali-

siert auf minimal-invasive Katheterein-

griffe, die Operationen am offenen Her-

zen und den Blutgefäßen ersetzen kön-

nen. Es erhält Zuweisungen aus dem ge-

samten Bundesgebiet und dem Ausland.

Hans-Joachim Ulrich hatte seit Septem-

ber Schmerzen im linken Unterbauch.

Sie wurden immer stärker, schließlich

fand er Blut im Stuhl und entschloss

sich, zum Hausarzt zu gehen. Der über-

wies ihn zu einer Internistin, die dank

Ultraschall und Computertomografie

schnell die Ursache der Schmerzen

fand: Divertikel am Sigma (Teil des Dick-

darms), die sich entzündet hatten. Sie

verordnete Antibiotika und Schmerzmit-

tel, die jedoch nur vorübergehend hal-

fen. Der Versuch einer Darmspiegelung

musste abgebrochen werden, weil es

nicht möglich war, mit dem Endoskop

durch die entzündeten, verklebten Stel-

len durchzukommen, doch immerhin: es

wurde ein Polyp entfernt und eine Ge-

websprobe entnommen, die sich als gut-

artig erwies. Um dennoch der Ursache

Schlüsselloch-Chirurgie am Darm

Lieber mit kleinenSchnitten zum Ziel

Akut

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...Verantwortung für Menschen

3

dieser ständig wiederkehrenden Schmer-

zen auf die Spur zu kommen, sollte eine

Röntgenuntersuchung unter rektaler Kon-

trastmittelgabe für besseren Durchblick sor-

gen. Die Diagnose bestätigte die Befürch-

tung: Das Sigma war mit Divertikeln übersät,

obendrein war alles hochentzündet.

Entzündete Divertikel, verschlungener Darm

Wie kommt man zu derart entzündeten

Divertikeln im Darm? Wenn die ringför-

mig angeordnete Darmmuskulatur Lücken

aufweist kann es passieren, dass sich

die Darmschleimhaut an diesen Stellen

sackartig nach außen stülpt. Dieses

Phänomen nimmt

mit dem Alter zu

und ist in den In-

dustrienationen

weit verbreitet. Es

wird daher in Zu-

sammenhang mit

einer ballaststoff-

armen Ernährung

gestellt. Bei Hans-Joachim Ulrich dia-

gnostizierte man zudem eine starke S-

förmige Verkrümmung des Dickdarmes,

der sich überdies zu einem Konglomerat

„zusammengebacken“ hat. Die Ärzte

sprechen hier von einem „Sigma elonga-

tum“, einem langen Sigma, das sich un-

lösbar verklebt und entzündet hat. Den-

noch hatten sich bei Hans-Joachim Ul-

rich mit dem Abklingen der akuten Ent-

zündung Ende Januar die Beschwerden

gebessert, der richtige Zeitpunkt also für

eine Operation, da entzündetes Gewebe

schlecht heilt. Er folgte dem Rat seines

Arztes und suchte sich dann in Ruhe

„das Krankenhaus mit den besten Chir-

urgen aus“, erzählt er rückblickend. So

kam Hans-Joachim Ulrich ins Sankt Ka-

tharinen-Krankenhaus in die Sprechstun-

de von Oberärztin Dr. Heike Raestrup, die

als Chirurgin auf minimalinvasive Opera-

tionen spezialisiert ist. Im Gespräch wa-

ren sie sich schnell einig. Statt eines

großen Bauchschnittes von mindestens

25 cm sollte das verschlungene Darm-

stück per Schlüsselloch-Chirurgie über

kleine Schnitte entfernt werden. Diese

laparoskopische Sigmaresektion kann

man sich so vorstellen: Ein kleiner

Schnitt dient der Optik, hier wird eine Mi-

nikamera eingebracht, die das Gesche-

hen unter der Bauchdecke sichtbar

macht. Zwei weitere kleine Schnitte sind

nötig, um die „Arbeitswerkzeuge“ wie

Pinzette und Ultraschalldissektor einzu-

bringen, ein vier-

ter für eine Zange

zum inneren „Weg-

halten“ benachbar-

ter Organe. Schließ-

lich ein fünfter, um

das zu entfernen-

de Darmstück zu

bergen.

Minimal-invasive Darmentfernung

Am 14.2. wurde

Hans-Joachim

Ulrich operiert,

etwa 21/2 Stunden

war er unter Voll-

narkose im Ope-

rationssaal. Am Anfang stand die „In-

spektion“ des Bauchraumes. Das kleine

Auge der eingeführten Videokamera

brachte jedes Detail groß auf den Moni-

tor und entdeckte auch das wandver-

dickte Sigma, das in rund verschlunge-

ner Kurve bis in den Mittelbauch reichte.

Dieses problematische Darmstück galt

es nun aus den Verklebungen heraus zu

lösen und zu entfernen, eine nicht einfa-

che Aufgabe, vor allem wegen der kur-

venreichen Verwicklungen im engen

Bauchraum. Allerdings: Durch Einleiten

von Kohlendioxyd hebt man bei diesen

Eingriffen die Bauchdecke von innen an

und erzeugt so eine künstliche Höhle, in

der man operativ tätig werden kann. Alle

Operationsschritte werden genauestens

auf dem Monitor verfolgt. „Unter laparo-

skopischen Bedingungen ist die Sicht im

Bauchraum viel besser“ betont Oberärz-

tin Dr. Heike Raestrup. Wie in solchen

Fällen üblich, wurde der Darm mittels ei-

nes Ultraschallsektionsgerätes durch Hit-

ze aus der Umgebung gelöst. Dann musste

das verschlungene Darmstück heraus-

getrennt werden. Mit einer festfixierten

Sigma-Schlinge wurde der konglomerat-

artige Darmanteil schließlich durch eine

etwa 6 cm große Öffnung am linken Un-

terbauch geborgen, die „verschweißten“

Darmenden wurden mit einem „Kopf“ und

einem „Schaft“ versehen. Das über den

After eingeführte Klammernahtgerät

sorgte dafür, dass die so vorpräparierten

Darm-Enden aufeinander gepresst und

mit Titanklammern zusammen getackert

werden konnten. Von dieser Naht wird

man später nichts mehr spüren. Die klei-

nen Schnitte auf der Bauchdecke wurden

mit selbst auflösenden Fäden vernäht

und mit Pflastern abgedeckt. Am Abend

konnte Hans-Joachim Ulrich schon wie-

der Tee trinken, es ging ihm gut.

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Kürzere Rekonvaleszenz

Dennoch verbrachte er die ersten 24

Stunden nach der Operation auf der

Überwachungs-Station unter ständiger

Kontrolle. Als man ihn gebeten hat, auf-

zustehen und erste Schritte zu wagen,

glaubte er „im falschen Film zu sein“!

Doch tatsächlich, es klappte, ganz ohne

Beschwerden! Zurück auf der Station

konnte er es kaum erwarten, „die gan-

zen Schläuche loszuwerden“. Einziger

Irritationspunkt war der „Vulkanaus-

bruch“ auf der Toilette, was nach Darm-

operationen typisch ist, wie Dr. Raestrup

beruhigend erläuterte. Ansonsten wur-

de ihm sein gutes Gefühl bestätigt: „Der

Heilungsprozess verläuft spektakulär!“

Hans-Joachim Ulrich war mit seiner Ent-

scheidung sehr zufrieden, 8 Tage später

durfte er wieder nach Hause, ganz ohne

Nachwehen, wenn man von den Be-

drängnissen eines mehr flüssigen Stuhl-

gangs absieht, die rasch besser wurden.

„Aus meiner Sicht war die Operation ein

voller Erfolg.“

Schonender Operieren, schneller mobil

Auf der Suche nach schonenden Opera-

tionsverfahren wurde in den 80-er Jahren

die Schlüsselloch-Chirurgie in Deutsch-

land erfunden. In der Entwicklung her-

ausragend war die Universitätsklinik Tü-

bingen, wo auch Dr. Heike Raestrup sich

spezialisiert hat. Hier gibt es ein Trai-

ningszentrum für minimal-invasive Chir-

urgie, die weltweit erste Ausbildungsstät-

te für Chirurgen, die diese Technik an

speziell gestalteten Phantomen erlernen

wollen. 1980 wurde weltweit erstmalig

die Blinddarmoperation minimal-invasiv

durchgeführt, 1982 erstmalig die Transa-

nale Endoskopische Mikrochirur-

gie TEM, ein Verfahren, bei dem oh-

ne Bauchschnitt über den After

operiert wird. 1987 kam die minimal-

invasive Gallenblasenentfernung

hinzu, die Dickdarmteilentfernung

erfolgte weltweit erstmalig 1991.

Inzwischen ist die Schlüsselloch-

Chirurgie den Kinderschuhen ent-

wachsen und hat sich in vielen

Operationsbereichen durchgesetzt, teil-

weise sogar konventionell-offene Stan-

dardtherapieverfahren abgelöst. Bevor-

zugt eingesetzt wird sie bei funktionellen

und resezierenden Eingriffen. Zu den

funktionellen Eingriffen zählen die Antire-

fluxoperation bei Sodbrennen, der Lei-

stenhernien-Verschluß, der Darmvorfall

(Rectopexie) oder die Beseitigung von

Verwachsungen. Blinddarmoperationen

(Appendektomie), Gallenblasenentfer-

nungen (Cholezystektomie) oder die be-

reits erwähnte Darmteilentfernung (Sig-

maresektionen) bei Divertikulitis sind Bei-

spiele für resezierende Eingriffe, die in-

zwischen zur klinischen Routine gehören.

Bezüglich onkologischer Eingriffe per

Schlüsselloch-Chirurgie gibt es in der

Fachwelt noch Uneinigkeit, kommt es ja

hier besonders darauf an, einen bösarti-

gen Tumor radikal und rückstandsfrei zu

entfernen. Elf randomisierte Studien be-

stätigen insgesamt die klinischen Vorteile

und zumindest die Gleichwertigkeit der

Schlüsselloch-Chirurgie. Bei Sigmadiver-

tikulitis – unserem Beispiel - wird sie ein-

deutig vorteilhafter bewertet, als eine

große Bauch-OP. Es müssen nach der

Operation signifikant weniger Schmerz-

mittel eingesetzt werden, der Kostaufbau

kann früher beginnen, die Phase der Re-

habilitation kann wesentlich verkürzt

werden, so die in Studien ermittelten Ar-

gumente. „Zwar benötigt die Heilung im

Bauchraum dieselbe Zeit, aber das Infek-

tionsrisiko gegenüber dem großen

Bauchschnitt ist geringer, zudem können

keine postoperativen Komplikationen wie

z.B. Narbenbruch oder eine schwer hei-

lende Muskulatur auftreten“ ergänzt Dr.

Heike Raestrup. Hans-Joachim Ulrich

spricht von „einem Kinderspiel“, wenn er

auf seine OP im Sankt Katharinen-Kran-

kenhaus zurückblickt. Er kann es beurtei-

len, denn es war Ironie des Schicksals,

dass er nur zwei Wochen nach seiner

Entlassung wegen eines akuten Dünn-

darm-Verschlusses mit dem Notarztwa-

gen in ein anderes Krankenhaus eingelie-

fert und not-operiert werden musste.

Beim Treffen mit Dr. Heike Raestrup und

Prof. Dr. Ulrich Finke im Sankt Katharinen-

Krankenhaus konnte er zeigen, dass zu

den kleinen Narben auf seinem Bauch

jetzt doch noch eine ziemlich große hin-

zugekommen ist!

Weitere Informationen Dr. med. Heike

Raestrup, Tel. 069-4603-1431 oder 4603-

1002, Sprechstunde Montags 11 bis

14.30 Uhr.

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...Verantwortung für Menschen

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„Oh, Schmerz lass nach“, diesen Hilferuf hat bestimmt jeder schon einmal ausgestoßen.

Dabei ist der akute Schmerz eine Schutzreaktion unseres Körpers, der uns vor

schlimmeren Verletzungen bewahren will. Reflexartig ziehen wir die Hand zurück,

wenn die Nerven dem Gehirn „Herdplatte heiß“ signalisieren. Aber es gibt auch

chronische Schmerzen die dadurch entstehen, dass ein Schmerz lang anhaltend

und wiederkehrend ist. Die Schmerzsignale haben dann ihre Warnfunktion verlo-

ren und können durch ständige Wiederholung die Nervenfasern dauerhaft verän-

dern und sich tief in unser „Schmerzgedächtnis“ eingraben. Der kleinste Auslö-

ser kann dann zu großen Dauerschmerzen führen, ein Teufelskreis, der über-

dies Angst, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und depressive Verstimmun-

gen nach sich zieht. Erkrankungen des Bewegungsapparates wie

Nacken-, Kreuz- und Rückenschmerzen, Gelenk- und Wirbelsäu-

lenerkrankungen sind ebenso prädestiniert für chronische Schmerzen wie Osteoporose, Neuralgien, Tumor- und Phantomschmerzen.

Unabhängig vom Auslöser ist der Schmerz hier selbst zur Krankheit geworden, ein sehr komplexes Thema. Ähnlich verhält es sich mit

dem neuropathischen Schmerz, hier melden die Nerven dem Gehirn ihre eigene Funktionsstörung, die durch Virusinfektionen oder De-

generationen infolge von Stoffwechselerkrankungen, Mangeldurchblutung, chronischen Druck (Engpass-Syndrome), Einnahme gifti-

ger Substanzen, Alkoholmissbrauch usw. entstehen können. „Diese Form des Schmerzes ist erfahrungsgemäß medikamentös sehr

schwer zu therapieren, bei rund einem Drittel der Patienten versagen die Schmerzmittel“ bestätigt PD Dr. Ralf Weigel. Neurochirurgi-

sche Eingriffe, Infusions- und Neurostimulations-Systeme können eine Alternative sein, die Schmerzen zu lindern. Wie funktioniert das,

wann ist welche Behandlungsmethode die Richtige?

Kurz-Vita: Privatdozent Dr. med. Ralf

Weigel ist Neurochirurg und Schmerz-

therapeut. Im August 2005 hat er sich zu-

sammen mit vier Kollegen in der Neuro-

chirurgischen Praxis PD Dr. Fouad Leheta

im Sankt Katharinen-Krankenhaus nieder-

gelassen. Zuvor wirkte er als Oberarzt im

Universitätsklinikum Mannheim, wo er von

1994 bis 2000 auch seine neurochirurgi-

sche Facharztausbildung erhielt. Sein

Spezialgebiet sind stereotaktische und

computergestützte Gehirnoperationen so-

wie stabilisierende Operationen der Wir-

belsäule, Thema seiner Forschung und

Habilitation ist eine spezielle Form der Ge-

hirnblutung. Als Schmerztherapeut verfügt

er zudem über viel Erfahrung in der neuro-

chirurgischen Behandlung von chroni-

schen Schmerzen. Er nimmt teil an eu-

ropäischen Studien, die neue, weiterent-

wickelte Methoden zur Schmerzbehand-

lung wissenschaftlich erforschen. Neben

der stationären Behandlung ist innerhalb

der Praxis auch ambulante Schmerzbe-

handlung möglich.

Herr Dr. Weigel, würden Sie uns zum bes-

seren Verständnis der Schmerzentstehung

zunächst erklären, wie und wodurch wir

sie wahrnehmen bzw. erleiden?

Unter normalen physiologischen Bedin-

gungen setzt die Wahrnehmung eines

Schmerzes einen Reiz voraus, z.B. die

berühmte heiße Herdplatte, und einen

„Empfänger“ (Rezeptor), der den Reiz Hit-

ze in ein Nervensignal umwandelt und

über das Nervensystem bis zum Gehirn

weiterleitet. Dort kommt er schließlich ins

Bewusstsein des Betroffenen. Aber die

schmerzhafte Information passiert auf

ihrem Weg zum Gehirn zahlreiche Schalt-

stellen, die mit ansteigendem Niveau In-

formationen filtern, verändern oder sogar

schon Reaktionen in die Wege leiten. Je-

der kennt das Phänomen, dass die Hand

bereits von der Herdplatte genommen ist,

bevor der Schmerz bewusst wahrgenom-

men wird. Diese schnelle Reaktionsweise

des Organismus hat damit eine schützen-

de Funktion. Wahrscheinlich existieren

verschiedene Schmerzsysteme innerhalb

des Nervensystems, die unterschiedliche

Schmerzinformationen transportieren. So

werden die Stärke und die genaue Lokali-

sation des Schmerzes an anderer Stelle im

Gehirn und viel schneller verarbeitet als

die Eigenschaften, die ihn zu einem unan-

mit PD Dr. med. Ralf Weigel

Was tun, wenn der Schmerz nicht nachlässt?Interview

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genehmen Erlebnis machen, das es zu

vermeiden gilt. Damit verbunden sind Vor-

gänge, die im weitesten Sinne etwas mit

Lernen und Gedächtnis zu tun haben.

Wie kann man erkennen, ob chronische

Schmerzen aus dem „Schmerzgedächt-

nis“ weitergemeldet werden oder ob es

neuropathische Schmerzen sind, bei de-

nen die Nerven selbst betroffen sind?

Ihre Frage zielt auf die Diagnose von

Schmerzen ab. Man muss klar feststellen,

dass trotz der Vielzahl an apparativen Un-

tersuchungsmethoden eine objektive

Schmerzmessung nach wie vor nicht mög-

lich ist. Letztendlich gilt es festzustellen, ob

es sich um einen nozizeptiven Schmerz

handelt, bei dem Schmerzrezeptoren ge-

reizt werden z.B. durch Druck auf einen

Nerven infolge eines Bandscheibenvorfal-

les, eines Engpass-Syndroms, einer Ste-

nose, einer Tumorerkrankung oder einer

Entzündung. In diesen Fällen wird der

Schmerz über ein funktionierendes Ner-

vensystem an das Gehirn gemeldet. Davon

grundlegend verschieden ist der neuropa-

thische Schmerz, der durch eine Läsion

oder Fehlfunktion des Nervensystems

selbst verursacht wird. Die Störung kann

dabei in jedem der anfänglich genannten

Schaltstellen liegen. Schmerzen entste-

hen dann häufig spontan ohne Anlass

oder eine einfache Berührung wird plötz-

lich als brennender Schmerz empfunden!

Charakteristische Störungen wie diese

helfen bei der Diagnosestellung. Wichtig

ist es deshalb, ursächlich behandelbare

Läsionen durch adäquate diagnostische

Verfahren auszuschließen. Hier können

die neuen bildgebenden Verfahren eine

wichtige Hilfe sein.

Wenn Schmerzen mit Medikamenten

nicht reduziert werden können, gibt es al-

ternative Behandlungsformen wie die in-

trathekale Arzneimittelinfusion oder die

Neurostimulation. Können Sie uns diese

Verfahren erläutern? Wo wirken Sie? Ist

die Implantation mit Risiken verbunden?

Die implantierte

Schmerzpumpe ist

letztendlich eine

Weiterentwicklung

der Therapie mit

Morphiumabkömm-

lingen. Das Medi-

kament wird direkt

in den Rückenmarkskanal verabreicht und

ist damit näher an seinem eigentlichen

Wirkort. Es kann niedriger dosiert werden,

da es nicht über den Darm resorbiert wer-

den muss um in das Blut zu gelangen, das

es zum Nervensystem transportiert. So

kann das Medikament seine Wirkung ge-

zielter entfalten, obendrein sinkt die Wahr-

scheinlichkeit von Nebenwirkungen.

Die Rückenmarks-

stimulation ist eine

Therapiemöglich-

keit für Patienten,

die unter neuropa-

thischen Schmer-

zen leiden. Dabei

wird eine Elektrode

wie bei einer Rückenmarksnarkose durch

die Haut hindurch auf die Rückenmarks-

haut aufgebracht. Die Stimulation über die

Elektrode produziert ein feines Kribbeln im

schmerzhaften Areal, das den Schmerz

unterdrückt. Erfahrungsgemäß profitieren

Patienten mit Nervenschmerzen der unte-

ren Extremitäten besonders gut von dieser

Therapieform. Gute Erfahrungen haben

wir mit Patienten gemacht, die trotz Ope-

ration ihres Bandscheibenvorfalles oder

der Verengung des Spinalkanals eine dau-

erhafte Nervenschädigung davongetra-

gen haben.

Die Implantationen sind vergleichbar mit

dem Risiko einer rückenmarksnahen Nar-

kose bei chirurgischen Eingriffen, in den

meisten Fällen kann diese Therapie ambu-

lant durchgeführt werden. Pumpen wer-

den in regelmäßigen Abständen befüllt,

Schrittmacher werden von außen auf ihre

Funktionsfähigkeit überprüft bzw. den Be-

dürfnissen der Patienten angepasst. Diese

Aufgaben werden mit den behandelnden

Ärzten oder Schmerztherapeuten abge-

stimmt.

Welche Rolle spielt die Psyche bei

Schmerzen? Kann sie bei der Entstehung

beteiligt sein oder kann – im Umkehr-

schluss – eine Heilung über sie erfolgen?

Bei chronischen Schmerzen besteht kein

Zweifel, dass die Psyche eine entschei-

dende Rolle spielt. Aber auch in Fällen, in

denen die Psyche nicht ursächlich ist, ge-

hen dauerhafte Schmerzen nicht spurlos

an den Betroffenen vorüber, sie hinterlas-

sen ihre Spuren in allen Lebensbereichen

und wir sprechen deshalb von einer bio-

psycho-sozialen Erkrankung. Erfolgreiche

Therapiekonzepte müssen dieser Erkennt-

nis Rechnung tragen und medizinische,

psychologische und soziale Betreuung in-

tegrieren.

Sie haben an der Universität Mannheim

ein neurochirurgisches Behandlungskon-

zept entwickelt, das bestimmten Prinzipi-

en folgt. Was können wir uns darunter

vorstellen?

Wir haben einen Algorithmus zur neuro-

chirurgischen Schmerzbehandlung von

Patienten entwickelt, die medikamentös

nicht mehr ausreichend therapiert werden

konnten. Für jeden Patienten wurde aus

der Vielzahl neurochirurgischer Behand-

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lungsmethoden ein individuelles Behand-

lungskonzept erstellt nach folgenden

Grundprinzipien:

1. Der Ort der Behandlung wird innerhalb

des Nervensystems so weit peripher

wie möglich gewählt

2. Bei gleicher Erfolgsaussicht werden

weniger invasive Verfahren bevorzugt

eingesetzt, z.B. eher die Schmerzpumpe

als die operative Durchtrennung von

Nerven

3. Stimulationsverfahren haben den Vor-

rang vor ablativen Verfahren, d.h. lieber

das Schmerzgebiet wie oben beschrie-

ben stimulieren als die Nervenenden

veröden.

Warum bevorzugen Sie Stimulationsver-

fahren vor Läsionsverfahren?

Läsionsverfahren oder ablative Verfahren

verhindern die Weiterleitung von Schmer-

zen auf ihrem Weg zum Gehirn, indem ein

neurochirurgischer Eingriff die Leitungs-

bahnen gezielt aber unwiederbringlich un-

terbricht. Stimulationsverfahren unterbre-

chen die Weiterleitung der schmerzhaften

Signale durch ein elektrisches Störsignal.

Falls später eine potentere Möglichkeit

der Schmerzbehandlung zur Verfügung

steht, können die Stimulationselektroden

samt programmierbarem Schrittmacher

wieder entfernt werden. Damit tragen wir

den Entwicklungen in der Schmerzfor-

schung Rechnung.

Der neuropathische Schmerz ist ein eige-

nes Krankheitsbild. Geht es in den Behand-

lungen vor allem um die Ausschaltung des

Schmerzes oder kommt man damit auch an

die Auslöser und Ursachen ran?

Bei der Behandlung von Patienten mit

neuropathischen Schmerzen muss über

die Krankengeschichte geprüft werden,

ob ursächlich behandelbare Erkrankun-

gen ausgeschlossen wurden. Immer wie-

der sehen wir Patienten mit chronischen

Nerveninfektionen, Stoffwechselerkran-

kungen oder versteckten Bandscheiben-

vorfällen. Bei der Mehrheit der Patienten

ist die Ursache jedoch eine Nervenschädi-

gung, die nicht mehr reparabel ist. Doch

der chronische Schmerz ist meines Erach-

tens ein Beispiel dafür, dass die Unter-

scheidung in eine ursächliche und eine

symptomatische Behandlung nicht auf-

rechterhalten werden kann. Mit zuneh-

mendem Einblick in die molekularen Vor-

gänge beim Schmerz wird klar, dass

Schmerzen immer auch mit entzündlichen

Reaktionen einhergehen, die wiederum

den Schmerz nähren. Eine Therapie mit

Analgetika kann diesen Teufelskreis unter-

brechen und wirkt dann auch ursächlich.

Heißt das, man muss die Schmerzbehand-

lung ein Leben lang durchführen?

Es gibt Schmerzsyndrome, die sich selbst

limitieren, so dass die Medikamente redu-

ziert oder komplett abgesetzt werden kön-

nen. Grundsätzlich gilt, je kürzer die

Schmerzanamnese, desto besser die Hei-

lungschancen. Deshalb kommt der Pro-

phylaxe z.B. nach operativen Eingriffen ei-

ne wesentliche Bedeutung zu. Die alte

„Zähnezusammenbeißen“ Mentalität ist

out. Heute werden frühzeitig aber zielge-

richtet Schmerzmedikamente nach einem

von der WHO empfohlenen Stufenplan

verabreicht. Ein Konzept, das wir bei unse-

ren stationären Patienten seit langer Zeit

verfolgen. Chronische Schmerzsyndrome

können somit erfolgreich verhindert werden.

In der Behandlung neuropathischer Schmer-

zen geht es darum, den Schmerz zu unterbre-

chen auf seinem Weg von der Peripherie

über das Rückenmark ins Gehirn. Kann man

den Schmerz auch wegoperieren?

Es ist ein verständlicher Wunsch, der ger-

ne von Patienten an uns herangetragen

wird. Patienten mit Bandscheibenvorfäl-

len oder Patienten, die unter einer Trigemi-

nusneuralgie leiden, machen diese Erfah-

rung. Aber bei Patienten mit chronischen

Schmerzen ist es wichtig, keine unrealisti-

schen Therapieziele zu vereinbaren. Der

Schmerz hat kein gegenständliches Korre-

lat, das sich wegschneiden ließe. Den-

noch gibt es heute eine Vielzahl von Be-

handlungsmöglichkeiten, die in einer sinn-

vollen Kombination Schmerzen so weit re-

duzieren können, dass der Schmerz sei-

nen invalidisierenden Charakter verliert.

Zu den Spezialitäten der Neurochirurgie

gehört auch die Trigeminusneuralgie. Es

gibt nur wenige Neurochirurgen, die die-

sen Eingriff durchführen. Wie behandeln

Sie den einschießenden Gesichtsschmerz?

Wenn die medikamentöse Therapie keine

ausreichende Besserung der Schmerzen

mehr garantiert oder Unverträglichkeiten

bestehen, gibt es die Möglichkeit einer so-

genannten mikrovaskulären Dekompres-

sion nach Janetta. Es war eine revolu-

tionäre Entdeckung, die Anfang der 50er

Jahre in der neurochirurgischen Literatur

beschrieben wurde, dass ein kleines,

meist pulsierendes Gefäß den Gesichts-

nerven an seiner Austrittsstelle am Hirn-

stamm komprimiert. Der irritierte Nerv

sendet dadurch wiederholt und unkontrol-

liert Schmerzsignale an das Gehirn, die

sich beim Betroffenen in vernichtenden,

neuralgischen Gesichtsschmerzen äußern.

Indem der Nerv operativ freigelegt und

vom Blutgefäß abgelöst und anschließend

unterpolstert wird, bessert sich die

Schmerzsymptomatik abrupt. Tausende

von Patienten weltweit haben mittlerweile

von dieser Methode profitiert. Die Thera-

pie ist ein gutes Beispiel, wie unter Erhal-

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tung der anatomischen Strukturen eine

schwerwiegende Schmerzerkrankung ge-

heilt werden kann.

Patienten, die bereits an der Wirbelsäule

operiert wurden, erhalten häufig die Dia-

gnose „Postnukleotomiesyndrom“ oder

„faild back surgery-Syndrom“. Was be-

deutet diese Diagnose und wie ist sie be-

handelbar?

Wenn Patienten nach einem Eingriff an

der Wirbelsäule weiterhin Beschwerden

haben oder neue Beschwerden auftreten,

werden diese Diagnosen gerne gestellt. Es

handelt sich um ungenaue Diagnosen, die

in der Regel eine unspezifische Therapie

zur Folge haben – eine unglückliche Vor-

gehensweise, da hier eine Vielzahl von Pa-

tienten mit den verschiedensten Krank-

heiten oder Störungen zusammengefasst

werden. Bei genauerer Betrachtung ver-

bergen sich dahinter oft Patienten mit ei-

nem neuen Bandscheibenvorfall oder ei-

nem Restvorfall. Patienten mit einer Insta-

bilität sind ebenso darunter wie Patienten

mit degenerativen Veränderungen, Ge-

lenksyndromen oder neuropathischen

Schmerzen, Diagnosen, die gezielt und er-

folgreich behandelt werden können. Es ist

wichtig, diese Patienten einer gewissen-

haften klinischen wie auch bildgebenden

Untersuchung zuzuführen. Dabei ist die In-

terpretation der Bilder von entscheiden-

der Bedeutung und bedarf einer genauen

Kenntnis der anatomischen Verhältnisse

und der zu erwartenden Behandlungser-

gebnisse. Für jeden Eingriff gilt: nicht jeder

beschriebene Bandscheibenvorfall ist für

eine vorliegende Schmerzsymptomatik ver-

antwortlich. Vor allem bei reinen Rücken-

schmerzen ist der Vorfall in den seltensten

Fällen die Ursache. Die Indikation zu einer

Operation muss entsprechend zurückhal-

tend gestellt werden. Weit über 90% der

Patienten kommen ohne einen (weiteren)

neurochirurgischen Eingriff aus.

Sie arbeiten eng zusammen mit der

Schmerzambulanz des Institutes für Anä-

stiologie und können speziellen Frage-

stellungen mit der Abteilung für Schmerz-

forschung klären. Was kann zum Thema

Schmerz und Schmerzbehandlung die Zu-

kunft noch bringen?

Es gibt kaum ein Feld in der medizinischen

Forschung, das so intensiv beforscht wird.

Betrachtet man die Folgen für den Einzel-

nen aber auch für die Gesellschaft, liegen

die Gründe auf der Hand.

Im pharmakologischen Bereich ist mit der

zunehmenden Kenntnis der molekularen

Vorgänge beim Schmerz in den nächsten

Jahren mit Neuerungen zu rechnen. Zahl-

reiche neue Substanzen sind bereits in der

Testung oder haben sogar schon die er-

sten Hürden der medizinischen Zulassung

passiert.

Wünschenswert wäre eine Verbesserung

der Funktionsdiagnostik. Wir bilden derzeit

vor allem statische Zustände ab. D.h. den

liegenden Patienten im Kernspintomogra-

phen oder den stehenden Patienten beim

Röntgen. Viele Patienten haben aber Be-

schwerden beim Laufen oder im Sitzen.

Was passiert mit den Nerven unter der Be-

wegung? Auch die operativen Verfahren

werden immer weiter verbessert, Eingriffe

werden minimalisiert. Mit entsprechenden

Implantaten gelingt es, die natürlichen Ge-

gebenheiten nachzuahmen. Letztendlich

werden Neuroimplantate dahingehend

verbessert, dass der Patient mehr in die

Therapie einbezogen werden kann. Er

übernimmt mehr Verantwortung für die

Therapie und verliert das Gefühl, dem

Schmerz hilflos ausgeliefert zu sein.

Wie sind Sie zu diesem spannenden und

dynamischen Gebiet innerhalb der Neu-

rochirurgie gekommen?

Ich bin über die funktionelle Neurochirur-

gie in diesen Bereich gestoßen.1998 habe

ich einen großen Kongress in Freiburg be-

sucht. Freiburg ist eines der Zentren in

den frühen Jahren der funktionellen Neu-

rochirurgie, wo Patienten mit Bewegungs-

störungen und vor allem auch mit Schmer-

zen behandelt wurden. Auf diesem Kon-

gress sind über Videodokumentationen

zahlreiche Patienten vorgestellt worden

vor und nach der Behandlung. Diese Auf-

nahmen und Patientenbeschreibungen

haben mich damals sehr beeindruckt, so

dass ich mich zunächst mit Bewegungs-

störungen beschäftigt habe, wobei die

Techniken in der Behandlung im Grunde

die gleichen sind wie bei Patienten mit

Schmerzen. Darüber bin ich dann auf die

Behandlung von Patienten mit Schmerzen

gekommen.

Herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit ge-

nommen haben, uns diese komplizierten

Zusammenhänge verständlich zu machen!

Neuropathische Schmerzsyndrome• Diabetische Polyneuropathie (Erkrankun-

gen des peripheren Nervensystems)• Post-Zoster-Neuralgie (Virusinfektion des

Nervs)• Neuropathische Schmerzen • bei multipler Sklerose• bei Tumor-Erkrankungen• nach Rückenmarksverletzungen• bei HIV• Trigeminusneuralgie (einschießender

Gesichtsschmerz)• Radikulopathie bei chronischen Rücken-

schmerzen• Phantomschmerzen nach Amputation• komplexes regionales Schmerzsyndrom

(CRPS)• Zentrale Schmerzen, Thalamusschmerzen

z.B. nach Schlaganfall

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Sie treffen sich etwa zehnmal im Jahr,

immer am letzen Mittwoch im Monat.

Viele der rund 15 Teilnehmer sind dabei,

seitdem sich die Gruppe im April 1998 im

Sankt Katharinen-Krankenhaus formiert

hat. Und sie sind mit Freude dabei, es

wird gelacht, gescherzt und manchmal

auch gefeiert. Doch hauptsächlich geht

es in der Selbsthilfegruppe um den Er-

fahrungsaustausch rund um die Beglei-

terkrankungen bei Diabetes: Hoher Blut-

druck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Prob-

leme mit den Augen, den Nerven, den

Gefäßen, den Nieren, der Haut. Diabetes

ist heimtückisch und zeigt sich bei jedem

anders. Was gestern gut war, kann mor-

gen schon ganz anders sein. Einer hat

nur wenige Begleit-Beschwerden, der

andere kämpft an mehreren Fronten

gleichzeitig. „Der Erfahrungsaustausch

von Betroffenen ist sehr inhaltsvoll, kein

Arzt kann so gut über unsere Krankheit

Bescheid wissen, wie wir als Betroffe-

ne!“ erklärt eine Teilnehmerin. Dennoch

sind gelegentlich Fachärzte geladen, die

man detailliert befragen kann. Diabeto-

loge Dr. med. Gerhard Sell hat dieser

Gruppe nicht nur zum Raum im Sankt

Katharinen-Krankenhaus verholfen, er

ist auch gern gesehener Gast. Sein Fach-

wissen, sein Blick auf unterschiedliche

Patienten-Beschwerden im Rahmen ei-

nes Krankenhausalltags, seine Erfah-

rung wird dankbar angenommen.

Profis im Austausch

Darüber hinaus ist die Motivation zur re-

gelmäßigen Teilnahme an der Gruppen-

sitzung so vielfältig wie die

Themen und Fragen, die be-

wegt werden. Welche Maß-

nahmen werden (noch) von

den Krankenkassen übernommen, wie

oft darf man Stechlanzetten oder Pen-

Nadeln benutzen, wo gibt es Medika-

mente und Hilfsmittel wie Teststreifen,

Lanzetten, Pen-Nadeln preisgünstiger?

Kauft man größere Mengen mit Dauerre-

zept günstiger im Diabetes-Fachhandel,

welche Vorteile bieten Versandapothe-

ken? Hier sind Diabetes-Profis mit eige-

nem Fachjargon unter sich, die sich aus-

tauschen und verstehen in ihren Nöten.

Wer hier eine Lotion gegen Hautjucken

empfiehlt, hat das am eigenen Körper

getestet, wer Fragen stellt, bekommt

gleich mehrere qualifizierte Antworten.

„Ich bin jetzt seit zwei Jahren dabei. So

viele Infos, wie ich hier erhalten habe,

finde ich in keinem Fachbuch.“ unter-

streicht ein Gruppenmitglied den Nutzen

der Selbsthilfegruppe. „Wir lernen hier

aus den Erfahrungen anderer. Und nie-

mals hätte ich von der kostenlosen Um-

tauschaktion eines Herstellers von Blut-

zuckermessgeräten erfahren“ – ein ganz

praktischer Tipp, der 150 Euro wert war.

Kein Zucker schlecken

Ernährung ist immer wieder ein großes

Thema, denn Übergewicht ist ein echtes

Handykap bei Diabetes! Der Austausch

entlarvt, dass teure Diabetiker-Produkte

nur den Herstellern dienen. Sie schme-

cken oft künstlich, zu süß und zu pappig.

Hier weiß man längst, dass jeder auf

strikte Diätpläne und Mehrausgaben ver-

zichten kann, der sich vernünftig und aus-

gewogen ernährt. Sogar Schokolade und

Rotwein ist erlaubt, natürlich in Maßen,

denn es gilt schon, Zucker einzusparen.

Spätestens die nächste individuelle Mes-

sung zeigt an, was geht und was nicht.

Und das Messergebnis ist nicht immer

logisch, oft anders als gestern und bei je-

dem Diabetiker verschieden. Dennoch er-

übrigt sich die Frage nach dem „besten

Zucker“. 12 Gramm sind 12 Gramm, auch

wenn es Fruchtzucker, Sirup oder Honig ist.

Engagiert trotz Krankheit

Gruppenleiterin Regina Bußweiler ist

selbst seit 43 Jahren von Diabetes Typ 1

betroffen. Im Hauptberuf ist sie diabeti-

sche Schulungsschwester im Klinikum

Höchst, im Ehrenamt ist sie für den Dia-

betikerbund tätig und ganz nah dran an

allem, was Diabetiker wissen sollten.

Heute geht es um die Ankündigung, dass

„inhalierbares Insulin“, auf den Markt

kommen soll, das für ein Jahr von den

Kassen bezahlt wird. Eine Referentin da-

zu ist für den 28. Juni in die Gruppe ein-

geladen. Regina Bußweiler informiert

über Veranstaltungen des Deutschen

Diabetiker Bundes, Frankfurt und verteilt

Adresslisten von Podologen. Das sind

medizinische Fußpfleger mit einem 2-

jährigen Studium, die auf Rezept eines

Diabetologen fachkundige Diabetiker-

Diabetiker-Selbsthilfegruppe im Sankt Katharinen-Krankenhaus

Lebensfroh trotz Diabetes

Einblick

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Sie ist eine außergewöhnliche Frau, 103

Jahre alt, geistig topfit und körperlich

äußerst mobil. Ihre Kinder, selbst schon

im Rentenalter, wohnen zwar im selben

Haus, doch Johanna Loges führt ihren

eigenen kleinen Haushalt, versorgt sich

selbst, trifft ihre Entscheidungen, löst

noch immer Kreuzworträtsel und freut

sich an ihren Enkeln. Bis zu dem Tag, als

sie über den Teppich stolpert und sich ei-

nen Oberschenkelhalsbruch zuzieht. Am

Vormittag kommt sie in die Notfallauf-

nahme des Sankt Katharinen-Kranken-

hauses. Da sie ohne Frühstück

noch nüchtern ist und keine Ri-

sikofaktoren entgegenstehen,

kann schon am Nachmittag

operiert werden. Zusammen mit

ihrer Tochter und ihrem

Schwiegersohn entscheidet sie

sich für ein neues Hüftgelenk.

Auf jeden Fall will sie ihre gewohnte Mo-

bilität behalten und weiterhin zuhause

leben. Prof. Dr. med. Ulrich Finke wählt

die bewegliche Duokopf-Prothese und

implantiert den Teil der Prothese, die den

Kugelkopf trägt, in

den Oberschenkel.

Das Gegenstück,

die Pfanne, kann

bleiben. Die Opera-

tion unter Vollnarko-

se hat Johanna Lo-

ges in weniger als

einer Stunde überstanden, sie ist froh

über ihre Entscheidung und fühlt sich

den Umständen entsprechend gut. Nach

nur acht Tagen wird sie in die geriatri-

sche Abteilung verlegt.

Neues Hüftgelenk in hohem Alter

Mobil sein heißt selbstständig sein

Patienten

Fußpflege leisten und direkt mit den Kas-

sen abrechnen können. Zur Vorbeugung

von Diabetes-Folgeerkrankungen hilft ein

„blauer“ Gesundheitspass Diabetes der

Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG)

durch den Terminplan-Dschungel not-

wendiger Vorsorgeuntersuchungen. Und

auch Protest ist angesagt: mit einer Un-

terschriftenaktion soll gegen die drohen-

den gesundheitspolitischen Einschrän-

kungen vorgegangen werden. Der DDB

will mit dieser Gemeinschafts-Offensive

um die Lebensqualität der Betroffenen

und Therapiefreiheit der Ärzte kämpfen.

Hilfreiche Fragen

Auch die Frage nach der Unterschei-

dung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 wer-

den in der Gruppe bewegt. Während Typ

1 als virusbedingte Autoimmunerkran-

kung gilt, wird Diabetes Typ 2 häufig ver-

erbt, als Folge falscher Lebensweise an-

gesehen und als „Wohlstands-Krankheit“

oder „Altersdiabetes“ häufig verharmlost.

Doch diese Klassifizierung spielt bei den

Gruppenmitgliedern keine Rolle, eher ob

einer „noch“ mit Tabletten auskommt oder

„schon“ spritzen muss. Diejenigen, die

Tabletten schlucken, sind in den Augen

der anderen gar keine „richtigen Diabe-

tiker“ – dabei kommt eine Teilnehmerin

mit zweifelfreier Diagnose schon seit 18

Jahren mit Tabletten aus. „Kann Diabe-

tes auch durch Schock ausgelöst wer-

den?“ fragt ein Teilnehmer in Sorge um

seine kürzlich erkrankte Nichte. Durch-

aus, denn die Adrenalinausschüttung bei

Stress treibt auch die Zuckerwerte nach

oben! Wieder etwas dazu gelernt!

Gemeinsamkeit stärkt

Weil Ostern vor der Tür steht gibt es zum

Abschluss für jeden ein Schoko-Hä-

schen - ohne den Aufdruck „für Diabeti-

ker geeignet“. Genuss soll Genuss blei-

ben! Seitdem Diabetologe Dr. med. Ger-

hard Sell, Oberarzt im Sankt Katharinen-

Krankenhaus und Kursleiterin Regina

Bußweiler auf dem Frankfurter Diabeti-

kertag 1998 ins Gespräch kamen, gibt es

hier im Osten der Stadt Raum und Zeit für

Hilfe zur Selbsthilfe, in der jeder Teilneh-

mer wissbegieriger Schüler und erfahre-

ner Lehrer zugleich ist. Und Mitglied in

einer illustren Runde von Gleichgesinn-

ten, die sich von ihrer Krankheit weiß

Gott nicht unterkriegen lassen.

Offene Fragen?

Auch neue Teilnehmer sind willkommen,

es kostet nichts, außer Zeit: 15.30 bis

17 Uhr, z.B. am 28. Juni 2006 (Referentin

zum Thema „inhalierbares Insulin“), am

27. Sept, 25. Okt, 29. Nov, 13. Dez 2006

Weitere Informationen: Oberarzt Dr.

med. Gerhard Sell, Tel. 069-4603-1233,

Kursleiterin Regina Bußweiler, Tel. 069-

31062141 oder beim DDB im Internet un-

ter www.diabetikerbund.de, der Deut-

sche Diabetikertag 2006 findet am 23.9. in

der Stadthalle Kassel statt.

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...Verantwortung für Menschen

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Zunächst hat sie Pech: ein Brechdurch-

fall schwächt sie, die Stimmung ist im

Keller. Doch die ganzheitliche geriatri-

sche Behandlung bringt sie wieder gut

„auf die Beine.“ Zudem fördern Ergo-

und Physiotherapie die Motorik, die Mo-

bilität und den Muskelaufbau. Sie hat

keinerlei Schmerzen, ist zuversichtlich,

kann begleitet an den häuslichen Veran-

staltungen teilnehmen und mit Gehhilfe

auch selbstständig gehen. Dennoch

kann sie nach den vier Wochen in der

Geriatrie nicht wieder „auf eigenen Bei-

nen stehen“, wie sie das als Witwe mit

Kind und eigenem Geschäft seit jeher

gewohnt war. Und in den letzten 24 Jah-

ren, die sie „als glücklicher Mensch“

(Zitat) in ihrer Wohnung verbracht hat,

wo sie jetzt so gerne hin zurückkehren

würde. Sie sieht alles differenziert und

klar und weiß, dass sie heute unendlich

deprimiert ist. Ihre Wohnung soll aufge-

löst werden, stattdessen soll sie ein Ein-

zelzimmer in einem Altenpflegeheim be-

wohnen. Ab morgen schon. Das bricht

ihr das Herz. Sie fühlt sich rundum ge-

sund, nur eben noch ein bisschen

wackelig auf den Beinen. Genau das ver-

hindert ihre Rückkehr, die neue Situation

macht ihr Angst, ihr Lebensmut geht da-

hin. Ihr behandelnder Arzt Christian

Schicktanz: „Frau Loges ist ein gutes

Beispiel dafür, dass man bei Operations-

und Behandlungsentscheidungen nicht

auf das Alter, sondern auf den Men-

schen sehen muss. Sie ist medizinisch

gesehen gesund, geistig außergewöhn-

lich differenziert. Sie wird ihr trautes

Heim vermissen – einen alten Baum

kann man nicht verpflanzen.“ Doch ein

zweites Sturzrisiko will keiner tragen.

Als Prof. Dr. Ulrich Finke seine Patientin

wenige Wochen später im Altenpflege-

heim besucht, sieht die Welt schon wie-

der anders aus. Johanna Loges hat sich

gut in die neue Situation eingelebt:

„Man muss das Leben nehmen, wie es

kommt – und dann das Beste daraus ma-

chen“ verrät sie. Sie freut sich, sieht

blendend aus und betont, wie zufrieden

sie mit der Operationsentscheidung ist:

alles ist gut verheilt, sie hat keine

Schmerzen. Zwar immer noch „wacke-

lig“ auf den Beinen, benutzt sie lieber die

Gehhilfe, erkundigt sich beim Professor

aber, ob sie weiterhin fleißig üben soll.

„Worauf soll ich warten, ich freue mich

über jeden Tag, an dem ich die Augen auf

mache“ bestätigt sie ihren wieder gefun-

denen Lebensmut und die Tochter, die

gerade zu Besuch ist, ergänzt „Wir ha-

ben Glück im Unglück gehabt – in jeder

Hinsicht“. Im Juli feiert sie ihren 104. Ge-

burtstag. Nach ihrem Geheimrezept be-

fragt, wie man so alt werden und dabei

so fit bleiben kann, antwortet sie be-

scheiden: „Ich habe ganz normal gelebt

– alles in Maßen.“

Es ist Montag-

morgen, 8 Uhr im

Konferenzraum.

Um den Tisch ha-

ben sich ein Dut-

zend Menschen

versammelt, die

sich nie zuvor gesehen haben. Vor jedem

Platz liegt eine Mappe, im Zentrum des

Tisches stapeln sich Tassen und Gläser,

Gebäck und Getränke stehen bereit. Er-

wartungsfroh schaut jeder in die Runde.

Das also ist der Beginn des ersten Ar-

beitstages im Sankt Katharinen-Kran-

kenhaus. Qualitätsbeauftragte Dr. Ilse

Franz-Mancuso begrüßt die neuen Mit-

arbeiter, stellt sich, das Haus mit rund

350 Betten, über 650 Mitarbeitern und

die Fachabteilungen mit ihren Beson-

derheiten kurz vor. Jetzt geht die Kurz-

Vorstellung in die Runde: für sechs Pfle-

gekräfte und einen Oberarzt ist heute

Neubeginn.

Gebündeltes Wissen

Fortbildungsbeauftragte Petra Klee, die

diese monatlichen Start-Treffen organi-

siert, informiert über den Orden der Katha-

rinenschwestern mit seiner Gründerin

Regina Protmann und verweist auf die

Heilige Katharina, Schutzpatronin und

Namensgeberin des Krankenhauses.

Weitere Themen sind das Trägerleitbild

und das gemeinsam entwickelte Kran-

kenhausleitbild und ihre Bedeutung für

die tägliche Arbeit. Im hauseigenen Or-

ganigramm kann

sich schon jeder

selbst seinen

neuen Platz su-

chen. Petra Klee

versteht es, den

gebündelten Ein-

führungsstoff in-

Mitarbeiter-Einführung im Sankt Katharinen-Krankenhaus

Starthilfe für die Neuen

Qualitätsmanagement

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teressant und locker zu vermitteln, die

Atmosphäre löst sich zusehends und in

der Mappe findet sich glücklicherweise

vieles zum Nachlesen. Als nächster

übernimmt Per-

sonalleiter und

Datenschutzbe-

auftragter Ger-

hard Schmidt-

Daubertshäuser,

den die meisten

schon vom Einstellungsgespräch her

kennen. Er erläutert die AVR, ein „Irrgar-

ten“ hochkomplexer Richtlinien für Ar-

beitsverträge in den Einrichtungen des

Deutschen Caritasverbandes. Darüber

hinaus geht er auf Dienstanweisungen

und Regelungen ein, trockener Stoff und

nur dadurch verdaulich, weil er in mund-

gerechten Happen und den meisten viel-

leicht nicht zum allerersten Mal „ser-

viert“ wird.

Hilfreiche Patenschaften

Um den Einstieg am neuen Arbeitsplatz

zu meistern, bekommt jeder Neue einen

Paten aus seinem direkten Arbeitsum-

feld zur Seite gestellt. Ein äußerst wichti-

ges Kapitel ist der Datenschutz. Nur be-

rechtigte Mitarbeiter haben Zugang zu

den automatisierten Daten im PC. Auch

auf mögliche Fallen – raffinierte Fragen

am Telefon - werden die Neuen kritisch

„eingestimmt“.

Nach einer kurzen Kaffeepause spricht

Petra Klee Themen an wie Betriebsarzt,

Arbeitsunfälle, Notruf zur Reanimation

von Notfallpatienten, Medizinprodukte-

gesetz, Richtlinien und Standards. Die

Köpfe rauchen vor lauter Informationen,

doch die Stimmung ist gut. „So eine Ein-

führung gibt es nicht überall, es ist sehr

angenehm, dass man nachfragen kann“

meint eine Teilnehmerin. „Manches ist

inhaltlich bekannt, doch vieles muss neu

gelernt werden, allein schon die Medika-

mentenliste,“ meint ein anderer.

Hausführung und Händedruck

Auf einem Rundgang durchs Haus wird

es anschaulich: Hier also gibt es die

Dienstkleidung, hier die unterirdische

Verbindung zu Cafeteria und Infektions-

station. Freundliche Begrüßung und Ein-

blick in die hausinterne Medikamenten-

versorgung gibt Apotheken-Leiterin Elke

Burgdorf. Im Erdgeschoß werden Emp-

fang, Patientenaufnahme, Bücherei und

die Kapelle besichtigt. Krankenhaus-

Seelsorgerin Schwester M. Bernhilde

spricht über ihr Aufgabengebiet, freut

sich auf gute Kooperation und unter-

streicht, auch für die Mitarbeiter da zu

sein. Ganz oben im 8. Stock werden die

Pflegedienstleitung besucht und traum-

hafte Ausblicke auf die Skyline von Frank-

furt präsentiert. Im 7. Stock findet der

Ärztliche Direktor PD Dr. Fouad Leheta

Zeit für persönliche Worte und einen

herzlich begrüßenden Händedruck. Ein

freundliches „Willkommen und einen

guten Start“ hört man auf allen Etagen.

Inzwischen duzen sich schon einige, wie

das in der Pflege üblich ist. Manches ist

schon viel vertrauter. „So erscheint das

große unbekannte Haus nicht mehr so rie-

sig.“ meint eine junge Krankenschwester.

Brücken schlagen

Auf diese Weise gut informiert und

gelockert geht es zurück in den Konfe-

renzraum, auf dem Weg dahin freundlich

begrüßt von Geschäftsführerin Schwe-

ster Oberin M. Ludgera Stolze – eine

außergewöhnliche Situation, denn nor-

malerweise heißt sie die neuen Mitar-

beiter gleich zu Beginn willkommen. Der

MAV-Vorsitzende Hans-Peter Neukir-

chen hat eine herzerfrischende, humor-

volle Art, der Gruppe den Betriebsrat

vorzustellen, der hier Mitarbeitervertre-

tung heißt: Aufgaben, Zuständigkeitsbe-

reiche und die Möglichkeiten zum Mit-

wirken. Selbst ein erfahrener Profi der

Pflege, sind erste Brücken schnell ge-

baut. Ein Blick auf die Uhr bestätigt: der

angekündigte Zeitrahmen ist schon fast

überzogen. Dabei wird es jetzt mit Dr. Ilse

Franz-Mancuso noch einmal richtig span-

nend. Sie erläutert die EDV mit rund 250

angeschlossenen Rechnern für das Kran-

kenhaus-Informationssystem. Und vor

allem das Qualitätsmanagement. Dass

das Sankt Katharinen-Krankenhaus als

zweites in Frankfurt nach KTQ und Pro-

Cum Cert zertifiziert wurde, ist auch für

jeden neuen Mitarbeiter eine Verpflich-

tung, auf die er sich einlassen muss. Im

November 2008 steht die Rezertifizierung

an, neue Maßnahmenpläne sind umzu-

setzen. Vorgestellt wird auch das Ideen-

management, das für die Umsetzung gut-

er Ideen aus den eigenen Reihen sorgt,

und das Beschwerdemanagement für

Verbesserungsvorschläge seitens der

Patienten. Etwa 200 Rückmeldungen be-

kommt die Qualitätsmanagementbeauf-

tragte pro Quartal. Mehr als 80 % enthal-

ten Lob, rund ein Drittel teils zusätzliche

Anregungen oder auch Kritik. „Wir bitten

unsere Patienten ausdrücklich um ihre

Meinung, wir wollen aus Beschwerden

lernen.“ betont Dr. Franz-Mancuso.

Positives Echo

Am Ende werden die Bögen für eine Be-

wertung der Einführungs-Veranstaltung

verteilt - und wieder eingesammelt, ano-

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Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Kristi-

an Hahn hat sich in der Geriatrie des

Sankt Katharinen-Krankenhauses ein

neues Ärzte-

Team etabliert.

Seit 1.2.2006 ist

Erhard Omland,

Facharzt für In-

nere Medizin,

neuer geriatri-

scher Oberarzt und Chefarzt-Vertreter.

Die zunehmende Spezialisierung in der

Inneren Medizin und die Altersentwick-

lung in der Bevölkerung motivierten ihn

ebenso zu seinem Spezialgebiet Geria-

trie wie der Wunsch nach einer ganz-

heitlichen, umfassend- medizinischen

Betreuung älterer Menschen. Seine Zu-

satzausbildung für Klinische Geriatrie,

die er bereits in der Asklepios Paulinen

Klinik unter Dr. Wolfgang Knauf begon-

nen hat, wird er im Sommer bei Dr. Kristi-

an Hahn abschließen. Schwerpunkt sei-

nes Verantwortungsbereiches im Sankt

Katharinen-Krankenhaus ist neben der

fachlichen und organisatorischen Füh-

rungsaufgabe die gesamte nicht-invasi-

ve Funktionsdiagnostik wie Echokardio-

grafie, Ultraschall-Gefäßdiagnostik, Lang-

zeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung,

hier obliegt ihm auch die Weiterbildung

seiner Kollegen. Im Rahmen der wö-

chentlichen Oberarzt-Visite und der ge-

riatrischen Therapie-Besprechungen

betreut er verantwortlich alle Patienten.

...Verantwortung für Menschen

13

nym versteht sich. Dass so ein Ein-

führungstag sehr sinnvoll ist, darüber

sind sich alle einig. Wurde der Einstieg

erleichtert? „Ja, auf jeden Fall“, immerhin

„konnte man erste Kontakte knüpfen“,

„einen ersten Eindruck gewinnen und

die wichtigen Abteilungen kennen ler-

nen“. Die „sehr angenehme, offene At-

mosphäre“ hat ebenso gut gefallen wie

die „Möglichkeit, Fragen zu stellen“. Kri-

tik gab es keine, stattdessen ein „weiter

so – gutes Konzept“! Das „Konzept zur

Einführung“ hat sich seit 1998 zuneh-

mend auf alle neuen Mitarbeiter ausge-

weitet und trägt neben all den anderen

positiven Argumenten zweifellos dazu

bei, „dass sich die neuen Mitarbeiter

wohler fühlen, weil sie am ersten Tag un-

ter Gleichgesinnten sind.“ Inzwischen ist

es 13.30 Uhr. Zur Erledigung ihrer Einstel-

lungsformalitäten werden einige noch im

Personalbüro erwartet. Ansonsten ist für

heute Schluss. Nur Oberarzt Dr. Mathias

Koch ist wenig später mit Diensthandy

und weißem Kittel im

Haus unterwegs, als

wäre er immer schon

hier gewesen.

Helfende Kollegen

Sechs Wochen später

haben sich zum Bei-

spiel Susann Zimmer

und Oliver Nitsche auf

der Interdisziplinären

Intensivstation schon

recht gut „eingelebt“. Mithilfe eines Ein-

arbeitungskataloges, der alles Wissens-

werte über Krankheitsbilder, Pflegetech-

niken, medizinische Geräte und vieles

mehr vermittelt, konnten sie Stück für

Stück in die Materie und die kranken-

hausspezifischen Vorgaben eindringen –

übrigens unabhängig voneinander, denn

zusammen hatten sie noch nie Dienst.

Doch die Kollegen standen mit Rat und

Tat zur Seite. „Eigentlich sind wir noch

mittendrin“ meint Susann Zimmer, die bis

hierhin schon viel Neues gelernt hat. Auf

die Frage, was ihnen in den ersten Wo-

chen am besten gefallen hat, sind sie

sich einig: „Es ist die offene Art der Kol-

legen – wie sie auf einen zugehen und

unterstützen und selbst bei größter Ar-

beitsbelastung ein offenes Ohr haben.“

Weitere Informationen zur Einführung

und Innerbetrieblichen Fortbildung:

Petra Klee, Tel. 069-4603-1048

Die Neuen beim Orientierungsgang durchs Haus von links: Oberarzt Dr. MathiasKoch, Pflegekräfte Susann Zimmer, Oliver Nitsche, Stefanie Falck, Karin Schmidt-Völkner, Beata Lamla, Julika Fuchs angeführt von Petra Klee

Neues Ärzte-Team in der Geriatrie

Schnittstelle zwischen stationärer undambulanter Betreuung

Geriatrie

Page 14: 2 A Puls - Sankt Katharinen · (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von

Als Medizinprodukte-Beauftragter ist er

für die Qualitätssicherung verantwort-

lich. Sein größter Wunsch war von jeher

das möglichst enge Zusammenwirken

mit dem Patienten. „Den ganzen Men-

schen zu sehen, körperlich, seelisch und

im Sozialen“ ist sein idealistisches Anlie-

gen, das ihn über einen großen Umweg

vom Maschinenschlosser über Medizin-

studium und Chirurgie bis zur Inneren

Medizin und schließlich in die Geriatrie

geführt hat. So ist auch sein Engagement

für die altersspezifische Diabetologie zu

verstehen und seine Zusatzausbildung

zum verkehrsmedizinischen Gutachter.

Zur Frage des Autofahrens im hohen Al-

ter will er hier aufklärend wirken, mögli-

che Einschränkungen komplexer Krank-

heitsbilder im Alter aufzeigen und klare

Empfehlungen abgegeben, die betroffe-

ne Menschen ermutigen oder auch

schützen sollen.

Am 1.11.2005 hat

Assistenzarzt

Christian

Schicktanz,

Facharzt für All-

gemeinmedizin,

seine Arbeit als

Stationsarzt im Sankt Katharinen-Kran-

kenhaus aufgenommen. Hochmotiviert

wird er hier zudem seine Internistische

Facharztausbildung und seine Zusatz-

ausbildung für klinische Geriatrie absol-

vieren. Er schätzt diese noch relativ jun-

ge Disziplin aufgrund ihrer dynamischen

Entwicklung und der großen Zahl an ge-

riatrischen Patienten, die die Demosko-

pie voraussagt. Christian Schicktanz lei-

tet die Station A 2 und betreut hier medi-

zinisch alle Patienten von der Aufnahme

bis zur Entlassung. Dazu gehören ausführ-

liche Erstgespräche, Untersuchungen,

Diagnosen, Therapiefestlegungen unter

Einbeziehung der geriatrischen Thera-

peuten und selbstverständlich der Kon-

takt zu den Angehörigen. Sein großes In-

teresse gilt zudem der Diabetologie. Er

betreut im Sankt Katharinen-Kranken-

haus eine bundesweit durchgeführte PEG-

Multicenterstudie, die den Nährstoffbe-

darf ernährungsgestörter Menschen in

der Geriatrie ermittelt. Schlaganfälle,

Operationen, schwere Erkrankungen

oder Demenz gehen oft mit Schluckstö-

rungen einher, die dazu führen, dass die

Patienten über natürliche Nahrungsauf-

nahme nicht mehr ausreichend versorgt

sind und zusätzliche Sondenernährung

benötigen. Bislang gibt es keine Studie,

die hier eindeutige und aussagekräftige

Fakten liefert. Christian Schicktanz ist

zudem im Ärztlichen Notdienst der Stadt

Frankfurt noch im Einsatz, aus dieser

Erhard Omland, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzbezeichnung Klinische Geriatrie1968-1971 Ausbildung als Maschinenschlosser1975 Abitur über 2. Bildungsweg1975-1976 Bundeswehr1976-1977 tätig als Maschinenschlosser1977-1984 Medizinstudium an der Universität in

Frankfurt1985-2005 Assistenzarzt in der Asklepios Paulinen

Klinik, Wiesbaden 1985-1989 Weiterbildung Chirurgie1989-2002 Weiterbildung Innere Medizin 2002 Facharzt für Innere Medizin 2002-2004 Funktionsoberarzt Gastroenterologie2004-2006 Funktionsoberarzt der Tagesklinik Geria-

trie, Aufbau der Diabetischen Schulung fürgeriatrische Patienten in der Tagesklinik

seit 2/2006 Oberarzt der Geriatrie im Sankt Kathari-nen-Krankenhaus, Vertreter des Chef-arztes Dr. Kristian Hahn

Erhard Omland verbringt seine Freizeit gerne mit sei-nem Sohn und den 14-jährigen Zwillingsmädchen. Zu-sammen reist die Familie bevorzugt ans Meer oderzum Wandern in die Berge.

Ina Buchholz, Assistenzärztin1985 Abitur in Russland1985-1991 Medizinstudium an der Universität Vla-

diwostok1993-1996 Ankunft in Deutschland, Erlernen der

Sprache, Geburt und Betreuung derTochter

1996-1997 Fortsetzung des Medizinstudiums an derUniversität in Frankfurt

1997 Deutsches Staatexamen1997-1998 AIP im Sankt Katharinen-Krankenhaus1998-2000 Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheimseit 2000 Stationsärztin in der Geriatrie des Sankt

Katharinen-Krankenhauses (Teilzeit)Ina Buchholz verbringt ihre Freizeit gerne mit ihrer13-jährigen Tochter. Ihr Hobby ist Tanzsport, sämtli-che Standardtänze legt sie im Verein gekonnt aufsParkett. Kraft für alles holt sie sich beim Lesen.

Christian Schicktanz, Facharzt für Allgemeinmedizin1989 Abitur in Leonberg1989-1990 Bundeswehr (Sanitätsbereich)1990-1997 Medizinstudium an der Universität in

Frankfurt 1998-2005 Weiterbildung Allgemeinmedizin +

Innere Medizin im Hospital zum HeiligenGeist Ffm (Innere Medizin), Mühlberg-Krankenhaus Ffm (Chirurgie), Bürger-hospital Friedberg (Innere Medizin), Pra-xis Dr. Oldenburg, incl. ein Jahr Eltern-zeit und Ärztlicher Notdienst

Nov. 2005 Facharzt für Allgemeinmedizinseit 11/2005 Stationsarzt in der Geriatrie des Sankt

Katharinen-Krankenhauses, Facharztaus-bildung für Innere Medizin und Erwerb derZusatzbezeichnung „Klinische Geriatrie“bei Chefarzt Dr. med. Kristian Hahn

Christian Schicktanz verbringt die Freizeit gerne mitseinem 7-jährigen Sohn, mit Laufen und Skifahrenhält er sich fit für seinen vollen Berufsalltag.

Dr. Isa Drews, Assistenzärztin1981 Abitur in Dreieich1981-1988 Studium Sportwissenschaften (Sport-

medizin + Psychologie) an der Univer-sität in Frankfurt, Abschluss Magister

1988-1995 Medizinstudium an der Universität inFrankfurt, parallel dazu VHS Übungslei-terin „Gymnastik mit älteren Menschen“

1998 Promotion in der Kardiologischen Abtei-lung der Uniklinik Frankfurt

1995-2005 Klinikum Höchst (Chirurgie), AIP, BeginnAusbildung zur Fachärztin für Allge-meinmedizin, dazwischen Erziehungsur-laub für die 1997 + 2002 geborenen Kinder

seit 11/2005 Stationsärztin in der Geriatrie des SanktKatharinen-Krankenhauses (Teilzeit)

Dr. Isa Drews ist Reitsportlerin und fährt gerne Ski,doch ihr wichtigstes „Hobby“ sind ihre beidenTöchter und ihr Garten. Darüber hinaus ist sie sehrkulturinteressiert, liest viel und gerne.

14

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Er steigt tief hinein in Landschaften, Ge-

genstände, Szenen, Gesichter. Was er

mit Acrylfarbe auf Leinwand bringt ist

ganz genau beobachtet, manchmal tupft

er den Pinsel sogar punktgenau in die

Wunde. Bei Umweltsünden zum Beispiel,

bei Charakterportraits oder „Szenen einer

Ehe“, in der die Körpersprache Bände

spricht. Die Vernissage der Bilder von

Harald Schlunke „Landschaft und Mensch“

öffnet den Blick auf viel mehr als nur

Landschaften, Menschen, Gegenständli-

ches. Harald Schlunke nimmt den Be-

trachter mit beim genauen Hinsehen, er

schärft die Augen für das Wesentliche,

für Besonderes, für Details, in denen

sich die liebevolle oder bisweilen auch

kritische Wahrnehmung des Künstlers

spiegelt. „Für ihn wird das Malen der er-

lebten Landschaft eine Kunst, die über

das optische Sehen hinaus greift und

den Gehalt, die Eigenschaft der Dinge er-

reichen will“ unterstreicht auch die

Künstlerin Brigitte Zander in ihrer Ein-

führungsrede, die wie immer einfühlsa-

me Brücken zu den Bildern schlägt.

Kunst der Wahrnehmung

Sich selber zwingen, genauer hinzuse-

hen, das war auch einer seiner Beweg-

gründe, mit dem Malen zu beginnen. Zu-

erst waren es Zeichnungen, später Öl-

gemälde, heute malt er in Acryl, weil er

seinem Temperament entsprechend „ein

begonnenes Bild zügig zu Ende bringen

will.“ Mit Acryl kann er übermalen, ohne

Trocknungsprozesse abzuwarten, also

gleich festhalten, was er heute sieht und

dabei empfindet. Harald Schlunke ent-

deckt seine Motive auf Wanderungen

und Reisen. Die Hunsrücklandschaften

in ihren zarten Farbabstufungen bringt er

beeindruckend sensibel auf die Lein-

wand: Baumreihen, Felder, Alleen, Wäl-

der atmen allesamt Freiheit und Weite.

Sie vermitteln das, was der Künstler

beim Malen in der freien Natur vermut-

lich selbst erlebt: Stille, Ruhe und Frie-

den. Seine Motive sanft hügeliger Land-

schaften findet er in der Eifel und „vor

der Haustür“ im Taunus, wo er seit 30

Jahren lebt. In seinen Bildern „aus dem

Süden“ intensiviert er die Farben und

fängt das besondere Licht ein, das dem

Betrachter bis in die Seele zu strahlen

vermag. Abstrakte Motive wie der gifti-

ge „schräge Vogel“ scheinen expressiv

aus dem Rahmen seiner detailliert beob-

achteten Portraits heraus zu fallen. Oder

(über-)zeichnen sie einfach den wesent-

lichsten Charakterzug, den Harald

Schlunke wahrgenommen hat? Surreali-

stisch und irgendwie doch sehr real ist

seine gesellschaftskritische Huldigung

Vernissage des Künstlers Harald Schlunke am 23.3.2006

Hineinspazieren in die Bilder

Perspektive kennt er das Sankt Kathari-

nen-Krankenhaus schon längere Zeit.

Seit 15.11.2005

leitet Assistenz-

ärztin Dr. Isa

Drews (links) die

Station A 3 zu-

sammen mit As-

sistenzärztin Ina Buchholz (rechts), die

schon viele Jahre im Ärztlichen Team

von Chefarzt Dr. Kristian Hahn tätig ist.

Beide Ärztinnen teilen sich diese Stelle

und den gesamten Aufgabenbereich.

Dabei geht es vor allem um die rehabili-

tierende Betreuung der Patienten, den

Kontakt zu den Angehörigen und die

über allem ste-

hende Frage, wie

es nach der Ent-

lassung weiter

geht. Dr. Isa

Drews setzt hier

ihre Facharzt-

ausbildung zur Allgemeinmedizinerin

fort, durch ihr sportmedizinisches und

psychologisches Wissen hat sie einen

sehr guten Zugang zu den vielseitigen

Therapiemaßnahmen in der Geriatrie.

Ina Buchholz betreut zu ihrer Arbeit die

Medizinstudenten der Universität Frank-

furt, die im Rahmen ihrer Ausbildung in die

Geriatrie „reinschnuppern“ und sogar bei

der großen Visite dabei sind. An ihrer Ar-

beit in der Geriatrie schätzt sie vor allem,

dass sie die Patienten wirklich ganzheitlich

betreuen kann. „Die Komplexität der Er-

krankungen, die Hintergründe, den Kontakt

mit den Angehörigen, das sind Möglichkei-

ten der Behandlung, die man sonst nicht

hat“ betont sie und lobt dabei auch das be-

sonders schöne Arbeitsklima im engen Zu-

sammenwirken des geriatrischen Teams.

...Verantwortung für Menschen

15

Freundeskreis

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16

an den Materialismus: das Luxusauto an-

stelle von Göttern und Helden? Wenn-

gleich als Still-Leben angelegt, erzählt

„eine Handvoll Äpfel“ von einem langen,

arbeitsreichen Leben. So findet man bei

Harald Schlunke ganz und gar unter-

schiedliche Bilder, mit seinen Motiven

legt er sich nicht fest. Doch viele er-

zählen Geschichten, wie die vom unüber-

brückbaren Widerspruch faszinierender

Architektur und wohltuender Natur-Idyl-

le. Titel wie „Schöne Landschaftsverpe-

stung“ oder „Bausünden im Taunus“ ver-

letzten durchaus das Auge des Betracht-

ers. Die „Poesie der Ruhe“, die aus den

meisten seiner Bilder strömt, verwandelt

sich in Protest und Empörung, Disharmo-

nie und Missempfinden.

Kunst der Lebenserfüllung

Harald Schlunke ist mitten drin in einem

aktiven Leben als Ingenieur und Manager,

als er 1992 anfängt zu malen. Er nimmt re-

gelmäßig teil an Kursen unterschiedlich-

ster Künstler. Seit seiner Pensionierung

2003 beschäftigt er sich ausschließlich mit

Bildhauerei, Plastizieren, Radieren, Zeich-

nen, Fotografieren aber vor allem mit dem

Malen. Er ist Mitglied in der Ateliergemein-

schaft Römerberg, einer von Prof. Thomas

Duttenhöfer gegründeten Künstlergemein-

schaft. Hier trifft man sich zum kreativen

Tun, tauscht sich aus, regt sich künstle-

risch an durch unterschiedliche Sicht- und

Malweisen. In Rostock, Mainz, Wiesba-

den, Frankfurt und sogar im Rathaus von

St. Jean de Fos, Frankreich finden seine

Bilder seit 2003 in Einzel- und Gruppenaus-

stellungen ihren Weg zum Betrachter.

Die gut besuchte Vernissage, die vom

Freundeskreis-Vorsitzenden Rechtsan-

walt Gottfried Milde eröffnet wurde, stößt

auch hier in Bornheim Türen auf zu einer

anderen, neuen Wahrnehmung dessen,

was der flüchtige Alltags-Blick schlicht

übersieht. Die Bilder im Foyer des Sankt

Katharinen-Krankenhauses können noch

bis zum 26.Juni 2006 betrachtet und auch

erworben werden (zwischen € 250 und €

600). Danach werden in der „Sommerga-

lerie“ Kunstwerke verschiedener Künstler

ausgestellt, gekonnt ausgewählt von Ga-

lerie-Manager und Künstler Andreas Ko-

ridass. Patienten, Freunde, Nachbarn und

Mitarbeiter sind herzlich willkommen.

Wer Fragen zur Freundeskreis Mitglied-

schaft hat, bekommt bei Vorstandsmit-

glied Marianne Behrend-Backhus, Tel.-

Nr. 069-4603-1846, umfassende Aus-

künfte. Der Freundeskreis freut sich

über jedes neue Mitglied, auch und be-

sonders aus dem Kreis der Mitarbeiter.

„Chansons und Lieder zum Frühling“, so der

Titel des 10. Patientenabends im Sankt Ka-

tharinen-Krankenhaus, zu dem die Katholi-

sche Krankenhaushilfe am 3. Mai geladen

hatte. Den Zeitpunkt hätte man nicht besser

treffen können, denn ausgewählte Musik

und aufblühende Natur hatten sich zu ei-

nem zauberhaften Frühlingsabend verabre-

det mit dem festen Vorsatz, die Herzen der

Menschen zu erreichen. Mit einem Lächeln

in der Stimme sang Uta Runne Melodien

von Schubert,

Brahms, Schönberg,

Hill, Fauré, begleitet

von Pianist Friederich Haller, der zusätzli-

che Akzente setzte. Musisch leicht, tempe-

ramentvoll mitreißend, herzlich, intensiv,

humorvoll, zart – der wandelbare Melodie-

bogen von Uta Runne und ihrer vielseitigen

Stimme nahm alle mit. Bei bekannten Lie-

dern wie „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe

eingestellt“ oder „Kann denn Liebe Sünde

sein“ mischte sich das Zuhören und

Mitsingen, Titel von „Edith Piaf“ er-

innerten daran, wo die „echten“

Chansons zuhause sind. Gäste wa-

ren vor allem Patienten des Hauses,

auch ehemalige Patienten, An-

gehörige, Freunde und Mitarbeiter

waren gekommen. Der Hörsaal war voll von

unterschiedlichen Menschen, die früher

oder später alle lächelten. Patienten, die

nicht gut zu Fuß waren, waren von den Da-

men der Katholischen Krankenhaushilfe im

Rollstuhl gebracht worden, andere konnten

das Konzert live vom Bett aus erleben - der

modernen Videotechnik sei Dank. Beim

10. Patientenabend der Katholischen Krankenhaushilfe

Überfließende Freude

Katharinenschwestern

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Mit diesem Fazit schließt Chefarzt Dr.

med. Klaus Strobel seinen Vortrag

„Darmkrebs- Vorbeugung möglich?“, der

im Rahmen der Märzaktion am 8.3.2006

im Sankt Katharinen-Krankenhaus statt-

fand. Die Erkenntnis, dass Polypen als

Krebsvorstufe im Darm sich über 5 bis 10

Jahre hinweg langsam entwickeln, sollte

die Generation 50 Plus motivieren, sich

frühzeitig für eine Darmspiegelung zu

entscheiden. Dank des Endoskops kön-

nen die zu Darmkrebs heranwachsen-

...Verantwortung für Menschen

17

letzten Titel, dem Wiegenlied von Johannes

Brahms, sangen alle mit: „Guten Abend,

gute Nacht…“, eine fast familiäre Stim-

mung! „Wir wollen mit diesen Abenden den

Patienten vor allem Freude bieten, sie sol-

len für eine Stunde vergessen, dass sie im

Krankenhaus sind“ betonte Organisatorin

Veronika Krah. Sie und ihre „Mitstreiterin-

nen“ der Katholischen Krankenhaushilfe

haben alles bis ins Detail organisiert, den

Raum liebevoll geschmückt und für einen

Imbiss am Ende des Musikabends gesorgt

– ehrenamtlich versteht sich. Ihr Dank war

der anhaltende Applaus und überfließende

Freude. Eine Patientin drückt der Sängerin

dankbar die Hand, andere schwärmen an-

geregt von der „wunderbaren Stimme“,

den herrlichen Liedern. „Vielen Dank für die

Einladung“ verabschiedete sich eine Pati-

entin, „ich hatte nicht erwartet, dass der

Abend auf so hohem Niveau stattfindet.“

Weitere Informationen: Veronika Krah, Tel.

069-459544 oder 069-4603-1047 oder die

Künstler www.utarunne.de

Zum ersten Mal: Aktion Frankfurt gegen Darmkrebs

„Vermeiden statt leiden“

Kurz gemeldet

Der neue Oberarzt Dr. med. Mathias

Koch, Facharzt für Innere Medizin, berei-

chert jetzt als Nachfolger von Dr. med.

Albrecht Römer das Ärzte-Team der Kar-

diologie. Zuvor wirkte er 5 Jahre im Klini-

kum Rüsselsheim. Seit 1. April 2006 ist er

zusammen mit seinem Oberarzt-Kollegen

Dr. med. Klaus Lang für die Internistische

Intensivmedizin und die Patienten von

drei Stationen des Sankt Katharinen-

Krankenhauses verantwortlich. Ultra-

schalluntersuchungen des Herzens und

der Gefäße, Herzschrittmachertherapie

und Therapie internistischer und kardio-

logischer Erkrankungen zählen zu seinen

Aufgaben. Darüber hinaus schlägt sein

Herz für die „Kardiologie auf höchstem

Niveau“, wie sie Prof. Dr. med. Horst Sie-

vert im CardioVasculären Centrum Sankt

Katharinen praktiziert, einer der Gründe,

die ihn zweifellos hierher gezogen ha-

ben. Ständiges Lernen gehört zu seinem

Lebensmotto. Doch ebenso gerne gibt er

eigenes Wissen an junge Kolleginnen

und Kollegen weiter. Er ist entschei-

dungsfreudig und übernimmt gerne Ver-

antwortung, möchte aber die Arbeit im

Krankenhaus immer als Teamarbeit ver-

standen wissen. Dass er sich an Spitzen-

leistungen heranwagt beweist schon

seine Doktorarbeit, für die er die Bestno-

te „magna cum laude“ erhielt.

Sein Medizinstudium absolvierte er von

1989 bis 1995 an der Frankfurter Univer-

sität. Studienaufenthalte im Ausland

führten ihn unter anderem nach Israel

und in die Schweiz. Seine Facharztaus-

bildung erhielt er in Bad Nauheim, Frank-

furt und im Klinikum Rüsselsheim, wo er

auch die Weiterbildung zu seiner Spezia-

lisierung Kardiologie erhielt. Neben der

Kardiologie gilt sein besonderes Interes-

se der Intensivmedizin und der Notfall-

medizin. So blickt er auf eine langjährige

Tätigkeit als Notarzt auf dem Rettungs-

hubschrauber und im Notarztwagen

zurück. Fit hält er sich mit regelmäßigem

Laufen und wenn es die Zeit erlaubt,

macht er sehr gerne Musik.

Neuer Oberarzt der Kardiologie im

Sankt Katharinen-Krankenhaus

Willkommen im Team der Med I

Kurz gemeldet

Page 18: 2 A Puls - Sankt Katharinen · (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von

den Übeltäter nicht nur entdeckt, son-

dern auch gleich entfernt werden, so-

weit ihre „Wurzeln“ noch nicht in umge-

bendes Gewebe eingedrungen sind. Be-

schwerdefreiheit allein ist keine Garan-

tie für einen gesunden Darm, und wer

Angehörige mit Darmkrebs hat, sollte

schon vor dem 50. Lebensjahr - bei erb-

lich bedingtem Darmkrebs erheblich

früher - mit Darmspiegelungen begin-

nen. „Durch frühzeitige und regelmäßige

Vorsorgeuntersuchungen kann die

Sterblichkeitsrate an Dickdarmkrebs

deutlich gesenkt werden“ betont Dr.

med. Klaus Strobel. Schamgefühle oder

Angst vor dem 1,2 cm dicken und 150 cm

langen Koloskop sind überwindbar,

wenn man weiß, was passiert: Eine Mini-

kamera kann bis zum Blinddarm vordrin-

gen und macht das Innere des gereinig-

ten Dickdarms sichtbar. Eventuelle Poly-

pen werden mit einer Schlinge eingefan-

gen und mit Strom abgetragen. Breitba-

sig aufsitzende Polypen werden zuvor

unterspritzt, damit sie besser entfernt

werden können. Insgesamt eine kleine

Prozedur, die sich lohnt, wenn es um die

Vermeidung von Darmkrebs geht. Der

anschauliche Vortrag von Oberärztin Dr.

med. Marianne Belletz macht klar, dass

die therapeutischen Möglichkeiten wie

Polypentfernung, Aufdehnung von Eng-

stellen, Blutstillungsverfahren und Biop-

sien die Koloskopie zur unschlagbaren

Alternative in der frühen Darmkrebs-Er-

kennung und Behandlung macht. Auch

vor Schmerzen braucht man sich nicht

zu fürchten, eine Beruhigungsspritze,

falls nötig eine Kurznarkose, versetzt

den Patienten in einen Tiefschlaf, in dem

er gar nichts spürt. Darmspiegelungen

werden in der Regel ambulant durchge-

führt, nur wenn Komplikationen zu er-

warten sind, ist eine stationäre Kranken-

haus-Behandlung erforderlich. Was der

Entstehung von Darmkrebs entgegen-

wirkt, führt Oberärztin Dr. Marita Boden-

sohn aus: ausgewogene Ernährung,

Normalgewicht, körperliche Aktivität

und der weitestgehende Verzicht auf Ge-

nussmittel. Weiterhin wird empfohlen,

den Konsum vor allem von „rotem“

Fleisch zu reduzieren, ebenso den Fett-

konsum. Pflanzliche Fette sind zu bevor-

zugen. Eine ballaststoffreiche Kost und

5 x am Tag frisches Obst und Gemüse hält

den Darm in Bewegung und gesund. Vor-

gestellt wird auch Ernährungsschwester

Ivett, die für individuelle Ernährungstipps

Rede und Antwort steht.

Trotz Schneeregen und überfüllten

Straßen war die Veranstaltung sehr gut

besucht, eine von mehreren, zu denen

sich acht Frankfurter Kliniken und das

Stadtgesundheitsamt im Rahmen der

Märzaktion bereit erklärt haben. Viele

Fragen des Publikums konnten individuell

beantwortet werden, reichlich Informati-

onsmaterial, Bilder und Videos sorgten

für umfassende Aufklärung. Das ist auch

das Anliegen von Oberbürgermeisterin

Petra Roth, die als Schirmherrin der Akti-

on auch eine Enttabuisierung erreichen

und damit die Überlebenschance bei

Darmkrebs erhöhen will. Mit einem Infor-

mationsstand war auch Hans-Jürgen

Pfitzner vertreten, der sich als Betroffe-

ner für die Selbsthilfegruppe „Familiäre

Polyposis coli“ und „HNPCC-Lynch Syn-

drom“ engagiert. (Weitere Informationen

unter www.familienhilfe-polyposis.de und

www.stomaseite.de)

18

Darmkrebs vorbeugen• Gesunde Ernährung• Bewegung• Normalgewicht• Rauchen vermeiden• Vorsorge: jährlich Hämoccult-Test• Darmspiegelung ab 50• bei familiär Betroffenen früher (Leitlinien)

Niemals ignorieren• Blut im Stuhl • Veränderte Stuhlgewohnheiten• Leibschmerzen

Alarmsignale

Ernährungsbeauftragte im Sankt Katharinen-Krankenhaus

Bedarfsdeckende Sonden-Ernährung

Am Verdauungsprozess sind zahlreiche

Organe unseres Körpers in natürlichem,

weisheitsvollen Zusammenspiel beteiligt:

Mund, Zähne, Zunge, Kehlkopf, Spei-

seröhre, Speicheldrüsen, Magen, Galle

und als längster Abschnitt der Darm. Aber

auch die Hände und das Bewusstsein zur

selbstständigen und adäquaten Nahrungs-

aufnahme gehören dazu. Was wir essen,

wird erst durch diesen Ernährungs-Pro-

Kurz gemeldet

• Gewichtsabnahme

• akute Darmverstopfung• Blutarmut

Page 19: 2 A Puls - Sankt Katharinen · (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von

zess zum Energielieferanten von Körper

und Geist. Wenn nun die Nahrungsauf-

nahme, ein oder mehrere Verdauungsor-

gane stark beeinträchtigt sind, ist eine

bedarfsdeckende Nahrungszufuhr nicht

möglich. Das kann bei Patienten mit chro-

nisch entzündlichen Darmerkrankungen,

nach Darmkrebs-Operationen sein oder bei

neurologischen Patienten mit Schluckstö-

rungen oder Intensivpatienten. Hier muss

die Nahrungszufuhr über die Sondenkost

erfolgen, die Energielieferanten wie Koh-

lenhydrate, Fette, Eiweiße sowie Mineral-

stoffe und Vitamine enthält. Die Zusam-

mensetzung wird dabei individuell auf den

Bedarf des Patienten und auf seine Er-

krankung abgestimmt. Das Ziel dieser Er-

nährungstherapie ist, den Körper mit allem,

was er braucht, zu versorgen und dabei

die Verdauungsfunktion des Darmes wei-

testgehend aufrecht zu erhalten. Die ente-

rale Ernährung über eine Sonde durch die

Bauchdecke in den Magen (PEG = perku-

tane endoskopische Gastrostomie) oder

die Nase (Transnasale Magensonde) hält

im Gegensatz zur künstlichen Ernährung

über die Vene die natürliche Darmfunktion

aktiv und erleichtert die spätere Rückkehr

zur Normalkost. Alles in allem ein Spezial-

gebiet, für das im Sankt Katharinen-

Krankenhaus seit Oktober 2005 Ernäh-

rungsschwester Ivett Palotai zuständig

ist. Die Krankenschwester absolvierte

2003 ihr Examen an der Regina-Prot-

mann-Schule, war 6 Monate in der

Urologie und seitdem in der Endosko-

pie tätig. Als über das „schwarze

Brett“ eine „Beauftragte für enterale

Ernährung“ gesucht wurde, bewarb

sie sich ihrem Interesse folgend, absol-

vierte eine Fortbildung bei Fresenius-

Kabi, hospitierte im Klinikum Darmstadt

und im Nordwestkrankenhaus. Inzwi-

schen berät sie in enger Zusammenar-

beit mit Ernährungsmedizinerin Dr. med.

Susanne Schröder betroffene Patienten,

Angehörige und das Stationspersonal mit

dem Ziel, den Ernährungszustand der Be-

troffenen zu optimieren. Mangelernäh-

rung führt aber auch bei alten Menschen

zu schweren gesundheitlichen Beein-

trächtigungen. Daher ist dieses Thema

auch Schwerpunkt der Behandlung in der

Geriatrie. Unter den Chefärzten Dr. med.

Kristian Hahn (Geriatrie) und Dr. med.

Klaus Strobel (Innere Medizin II) wird der-

zeit ein Ernährungsteam aufgebaut, zu

dem die Ernährungsschwester, die schon

erwähnte Ernährungsmedizinerin nach

DGEM, eine Diätassistentin, eine Logopä-

din, sowie Mitarbeiter/innen der Küche

und der Apotheke gehören – für eine all-

umfassende, ganzheitliche Ernährungs-

beratung bei krankheitsbedingten Ernäh-

rungsstörungen.

...Verantwortung für Menschen

19

Antwort

An das

Sankt Katharinen-KrankenhausSeckbacher Landstr. 65

60389 Frankfurt/Main

!

Frei-machen,

falls Briefmarkezur Hand

„Was kann der Schwamm in der Wunde?“

Modernes Vakuum-Verfahren lässt Wundenschneller heilenNoch ist es keine anerkannte Therapie,

noch zahlen es die Kassen nicht. Aber

die Ärzte, die damit arbeiten, sind über-

zeugt und schließen sich dem Konsens

deutscher und österreichischer Wund-

gesellschaften an: „Auf Grund der nach-

gewiesenen günstigen Wirkung auf die

Kurz gemeldet

Page 20: 2 A Puls - Sankt Katharinen · (Aneurysma) an der Herzkammerwand, das zu Embolien, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen führt. Denn ein Teil des Blutes, das eigentlich von

Wundheilung, muss die V.A.C.-Therapie

als fester Bestandteil heutiger Wundhei-

lungskonzepte gesehen werden.“ Von

großer Bedeutung ist dies vor allem bei

schlecht heilenden Wunden, wie sie bei

Druckgeschwüren, beim diabetischen

Fuß, in der Wiederherstellungschirurgie,

bei orthopädischen Problemwunden,

aber auch bei Rauchern und Alkoholi-

kern vorkommen. „Immer mehr Einsatz-

gebiete und Indikationen werden von

Anwendern beschrieben“, heißt es in

der Einladung von Prof. Dr. med. Ulrich

Finke und der KCI Medizinprodukte

GmbH zu einer fachärztlichen Weiterbil-

dung am 16.3.2006 im Saalbau Gutleut.

Die hier dozierenden Fachärzte aus

Frankfurt und Bad Nauheim haben mit

dieser Vakuum-Therapie beste Erfahrun-

gen in unterschiedlichen Anwendungs-

gebieten gesammelt, die sie ihren Kolle-

gen anhand praktischer Beispiele bele-

gen. Der Erfolg der modernen Wundhei-

lungs-Methode klingt simpel: Man legt

einen großporigen Schwamm in die

Wunde, mit dem die Wunde zunächst ge-

säubert und von totem Gewebe befreit

wird. Dann wird dieser Schwamm auf

der Wunde mit einer Folie bedeckt und

die Luft durch Unterdruck entzogen.

Über einen Schlauch kann die Wundflüs-

sigkeit aus der aus der dadurch „vaku-

umverpackten Wunde“ entweichen,

alles in allem ein Vorgehen, das den

Wundheilungsprozess um ein Vielfaches

beschleunigt. Im Sankt Katharinen-

Krankenhaus wird diese Methode schon

seit längerer Zeit praktiziert, sie dient

auch zur Schmerzlinderung.

20

Bleiben Sie „Am Puls“ !Liebe Patienten, liebe Freunde

Wollen Sie Mitglied werden im Freundeskreis des Sankt Katharinen-Krankenhauses und/oder „Am Puls“regelmäßig lesen? Dann senden Sie uns bitte diese Postkarte zurück!

JA, ich möchte Mitglied werden im Freundeskreis des Sankt Katharinen-Krankenhauses, „Am Puls“regelmäßig lesen und zu allen Veranstaltungen eingeladen werden!

NEIN, ich möchte kein Freundeskreis-Mitglied werden, aber gerne regelmäßig „Am Puls“ zugeschickt bekommen.*

AUSSERDEM, interessiere ich mich für Ihre Patientenbroschürefür das stationäre Hospiz Sankt Katharina

* wer schon Am Puls-Leser ist und sein individuelles Exemplar bereits per Post erhält, muß hier natürlich kein Kreuz machen!

Name ..........................................................................................................................................................................

Straße .........................................................................................................................................................................

PLZ, Ort ........................................................................................................Telefon .................................................

Impressum

Herausgeber: Sankt Katharinen-

Krankenhaus GmbH

Seckbacher Landstraße 65

60389 Frankfurt

Tel. 0 69-46 03-0

Fax 0 69-46 03-10 86

www.sankt-katharinen-ffm.de

Redaktion +Texte: Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-87877,

[email protected]

Redaktionelle Dr. M. Belletz, R. Bußweiler,

Mitarbeit: Prof. Dr. U. Finke,

Dr. I. Franz-Mancuso, H. Gajewski,

Dr. K. Hahn, Dr. M. Koch, S. Noske,

I. Palotai, Dr. H. Raestrup,

Prof. Dr. H. Sievert, Dr. K. Strobel

Fotos: CVC, A. Genzel, Neurochirurgie

S. Pfeffer, U. Schaffitzel

Gestaltung: Patricia Scheerer

Druck: PCWS, Bad Homburg

Erscheinungsweise: 3 x jährlich

Sommerausgabe Juni

Herbst/Winterausgabe Oktober,

Frühjahrsausgabe Februar

Auflage: 6.000

Spendenkonten:

Freundeskreis e.V. Frankfurter Sparkasse

Kto. 995517, BLZ 500 502 01

Sankt Katharinen- DKM Darlehenskasse Münster eG

Krankenhaus Kto. 17577500, BLZ 400 602 65

!

• Freundeskreis-Sommergalerie

26.06. bis 18.09.2006

• Vernissage Freundeskreis Herbstausstellung 21.09.2006, 17 Uhr

• Freundeskreis-Vortrag „Wie sinnvoll isteine Vorsorgevollmacht/Patientenverfü-gung?“, Rechtsanwalt Frank G. Siebicke

16.10.2006, 18 Uhr

• Forum für pflegende Angehörige mitUlrich Füsser „Häusliche Krankenpflege“Teilnahme kostenlos, Anmeldung erfor-derlich: Tel. 069/4603-1012Krankenpflegeschule, 5 Termine jeweils samstags ab 4.11.2006, 14-17 Uhr

Patientencaféder Katholischen Krankenhaushilfe

dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhr im Hörsaal, 5. Stock

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