38
77 Russland (Babkino). Dabei stand die Erweiterung des im Vorjahr untersuchten DNA-Fragmentes durch zwei weitere Abschnitte im Zentrum der Arbeit. 2. Auf drei Jahre ist das seit Dezember 2012 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finan- zierte Forschungsvorhaben »Die Entdeckung der Wolle: Archäogenetische Untersuchungen zur Etablie- rung des wolligen Schafes in der Vorgeschichte Mitteleuropas« angelegt (Antragsteller Elena Nikulina, Ulrich Schmölcke). In diesem diachron ausgerichteten Projekt werden mit genetischen Methoden die Einführung des Schafes während der Neolithisierung, der Wechsel vom haarigen zum wolligen Schaf am Übergang zur Bronzezeit und die Populationsdynamik von Schafen bis zur Eisenzeit beleuchtet. Im Vorfeld des DFG-Antrags wurden in einer Pilotstudie Schafknochen und Zähne aus norddeutschen Siedlungen der Steinzeit (Neustadt, Wangels, Dannau) und Bronzezeit (Fehmarn) beprobt und erfolg- reich analysiert. Ein weiteres archäogenetisches Projekt des Clusters »Ursprung und Entwicklung von Haustierpopulati- onen« erforscht Aspekte der vor- und frühgeschichtlichen Rinderhaltung in Nordmitteleuropa. Konkret geht es in diesem Projekt 2013 um den genetischen Nachweis von Tierhandel zwischen dem Römi- schen Reich und dem Inneren Germaniens in der ersten Hälfte des 1. nachchristlichen Jahrtausends. Mehrere auf dem Fundplatz Frienstedt bei Weimar entdeckte Knochen aus dieser Zeit fallen morpholo- gisch in einen Größenbereich, der für eine Zuordnung entweder zum wilden Auerochsen – und damit für einen der seltenen Nachweise von der Jagd auf Auerochsen bei den Germanen – oder für eine Herkunft der Tiere aus dem mehrere hundert Kilometer entfernten provinzialrömischen Bereich spricht. Erste Ergebnisse der aDNA-Untersuchungen sprechen dafür, dass es sich bei diesen Tieren tatsächlich um Rinder römischer Herkunft handelt. Auch hierzu sind Publikationen in Vorbereitung, der vorläufige Forschungsstand wurde im September auf einer internationalen Tagung in Wien vorgestellt. Eine Pilotstudie in Kooperation mit Christine Schuh aus der Graduiertenschule an der Uni Kiel betraf antike Pferdereste aus Thrakien. Dabei ging es um Feststellung der Verwendbarkeit des vorhandenen Materials für ein geplantes Forschungsprojekt. Arbeiten erfolgten 2012 auch im Rahmen anderer Cluster. In dem Projekt »Landschaft und Fauna Ost- und Mitteleuropas im Kontext von vorgeschichtlichem Kulturtransfer und sozioökonomischer Entwick- lung«, das dem Cluster »Landschaftswandel, Kulturtransfer und sozioökonomische Entwicklung in

2. Auf drei Jahre ist das seit Dezember 2012 von der … · lung«, das dem Cluster »Landschaftswandel, Kulturtransfer und sozioökonomische Entwicklung in . 78: Themenbereich Mensch

  • Upload
    vunhan

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

77

Russland (Babkino). Dabei stand die Erweiterung des im Vorjahr untersuchten DNA-Fragmentes durch

zwei weitere Abschnitte im Zentrum der Arbeit.

2.AufdreiJahreistdasseitDezember2012vonderDeutschenForschungsgemeinschaft(DFG)finan-

zierte Forschungsvorhaben »Die Entdeckung der Wolle: Archäogenetische Untersuchungen zur Etablie-

rung des wolligen Schafes in der Vorgeschichte Mitteleuropas« angelegt (Antragsteller Elena Nikulina,

Ulrich Schmölcke). In diesem diachron ausgerichteten Projekt werden mit genetischen Methoden die

Einführung des Schafes während der Neolithisierung, der Wechsel vom haarigen zum wolligen Schaf

am Übergang zur Bronzezeit und die Populationsdynamik von Schafen bis zur Eisenzeit beleuchtet.

Im Vorfeld des DFG-Antrags wurden in einer Pilotstudie Schafknochen und Zähne aus norddeutschen

Siedlungen der Steinzeit (Neustadt, Wangels, Dannau) und Bronzezeit (Fehmarn) beprobt und erfolg-

reich analysiert.

Ein weiteres archäogenetisches Projekt des Clusters »Ursprung und Entwicklung von Haustierpopulati-

onen« erforscht Aspekte der vor- und frühgeschichtlichen Rinderhaltung in Nordmitteleuropa. Konkret

geht es in diesem Projekt 2013 um den genetischen Nachweis von Tierhandel zwischen dem Römi-

schen Reich und dem Inneren Germaniens in der ersten Hälfte des 1. nachchristlichen Jahrtausends.

Mehrere auf dem Fundplatz Frienstedt bei Weimar entdeckte Knochen aus dieser Zeit fallen morpholo-

gisch in einen Größenbereich, der für eine Zuordnung entweder zum wilden Auerochsen – und damit

für einen der seltenen Nachweise von der Jagd auf Auerochsen bei den Germanen – oder für eine

Herkunft der Tiere aus dem mehrere hundert Kilometer entfernten provinzialrömischen Bereich spricht.

Erste Ergebnisse der aDNA-Untersuchungen sprechen dafür, dass es sich bei diesen Tieren tatsächlich

umRinderrömischerHerkunfthandelt.AuchhierzusindPublikationeninVorbereitung,dervorläufige

Forschungsstand wurde im September auf einer internationalen Tagung in Wien vorgestellt.

Eine Pilotstudie in Kooperation mit Christine Schuh aus der Graduiertenschule an der Uni Kiel betraf

antike Pferdereste aus Thrakien. Dabei ging es um Feststellung der Verwendbarkeit des vorhandenen

Materials für ein geplantes Forschungsprojekt.

Arbeiten erfolgten 2012 auch im Rahmen anderer Cluster. In dem Projekt »Landschaft und Fauna Ost-

und Mitteleuropas im Kontext von vorgeschichtlichem Kulturtransfer und sozioökonomischer Entwick-

lung«, das dem Cluster »Landschaftswandel, Kulturtransfer und sozioökonomische Entwicklung in

78

: ThemenbereichMensch und Umwelt

derSteinzeit«zugeordnetist,wurdeninZusammenarbeitmitDr.JacekKabaciński(Poznań,Polnische

AkademiederWissenschaften)RinderknochenvomnordpolnischenFundplatzDąbkiaufdieFrage

hin untersucht, ob sie von Haustieren mit Wurzeln im Nahen Osten oder von Auerochsen stammen.

Aufgrund morphologischer Kriterien war zuvor keine eindeutige Zuordnung gelungen. Diese potenziel-

len Nachweise von Haustieren datieren in die Mitte des 5. vorchristlichen Jahrtausends und sind damit

etwa 500 Jahre älter als die Phase der Neolithisierung, in der regelhaft Überreste von Hausrindern im

Fundmaterialentdecktwerden.AndererseitshabendiejüngstenAusgrabungeninDąbkiverschiedene

Hinweise dafür erbracht, dass die dortigen Siedler über ausgeprägte überregionale Verbindungen bis

hin in den damals längst von Viehhaltung geprägten ungarischen Raum verfügten. Die archäoge-

netische Analyse ergab in jedem Einzelfall die Zuordnung der Funde zu der damals in Mitteleuropa

vorherrschenden Haplotypgruppe der wilden Auerochsen. Genetische Hinweise auf eine Haltung

vonHausrinderninDąbkikonntensomitnichterbrachtwerden.AufeinerinternationalenTagungzu

überregionalen Kontakten während der mittel-, nord- und osteuropäischen Neolithisierungsperiode

wurden diese Ergebnisse Ende des Jahres der wissenschaftlichen Öffentlichkeit erstmals vorgestellt.

Eine entsprechende Publikation ist in Vorbereitung. Gleiches gilt für die Veröffentlichung der Resultate

von archäogenetischen Analysen der Überreste eines in den Niederlanden entdeckten »Zwergaueroch-

sen«, die in Zusammenarbeit mit Prof. Wietske Prummel (Universität Groningen) erfolgten.

Perspektivisch ist die archäogenetische Erforschung des Rentiers im Rahmen des Projektes »Spät-

glaziale Rentierwanderungen in Nordwesteuropa« des Projektclusters »Geschichte der Jagd«. Erste

DNA-Sequenzen der spätpaläolithischen Rentiere aus dem Ahrensburger Tunneltal liegen vor, doch

aufgrund des sehr schlechten Erhaltung der DNA in und dem damit verbundenen hohen Zeit- und

Kostenaufwand archäogenetischer Analysen, wurde diese Arbeiten 2013 nicht fortgeführt. Untersucht

wurde jedoch in Zusammenarbeit mit Dr. Sönke Hatz (ALM) ein Geweihstück vom Fundplatz Husum

LA 11, das ins mittlere Mesolithikum datiert und offenbar Teil einer Einbaumkonstruktion ist. Trotz

dieser außergewöhnlichen Datierung für den Überrest eines Rentiers in Mitteleuropa spricht morpho-

logisch alles für eine Zuordnung zu dieser Art. Die archäogenetischer Analyse sollte eine endgültige

Gewissheit bringen, doch ließ sich weder alte DNA von Rentieren noch von anderen Hirscharten in

dem Fundstück nachweisen. Vermutlich ist dies auf die vor Jahrzehnten bei der Konservierung dieses

Geweihs verwendeten Chemikalien zurückzuführen.

79

Archäogenetische Untersuchungen zu vor- und frühgeschichtlicher RinderhaltungDr. Elena Nikulina

1 Fundorte einzelner außergewöhn-lich großer Rinderknochen im Inneren Germaniens während der Römischen Kaiserzeit.

2 Widerristhöhe (WRH) der Rinder von Frienstedt nach der Größten Län-ge (GL) der Metacarpi und Metatarsi.

3 Der Größenunterschied zwischen Knochen kleiner germanischer Kühe und römischer Stiere ist in Frienstedt enorm. Der jeweils kleinere Humerus (rechts) und Metatarsus (links) stammt von 104–110 cm großen Rindern.

Die Eroberung der Regionen westlich und südlich von Rhein und Donau durch das Römische Reich in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten be-einflussteauchdieViehhaltungindenbetroffenenGebieten. Mit den Römern gelangte nämlich eine wesentlich höher entwickelte Form der Viehhal-tung nach Germanien als sie hier bislang bekannt war. Durch selektive Verpaarung, Kastrierung und spezielle Fütterung war es auf der Apenninhalb-insel gelungen, größeres Vieh als in allen anderen Regionen der den Europäern damals bekannten Welt heranzuzüchten. Durch die Ausdehnung des römischen Machtbereiches kamen diese großen Tiere auch in den Norden, wo sich in der Folge ein Größengefälle zwischen den Tieren diesseits und jenseits der Grenze entwickelte. Während die Schulterhöhe der Hausrinder im nicht romanisier-ten Germanien im Durchschnitt bei etwa 110 cm lag, betrug sie in den römischen Provinzen im Durchschnitt 130 cm, einige Tiere erreichten dort sogar Größen von 150 cm. Diese Werte wären noch unterschiedlicher, würde man in den Pro-vinzen nicht auch regelmäßig Reste von kleinen, offensichtlich aus dem nicht besetzten Germanien stammendenTierenfinden.

Umgekehrt werden im Schlacht- und Spei-seabfall innergermanischer Siedlungen vereinzelt Knochen außerordentlich großer Rinder gefunden. Dies gilt vor allem für germanische Niederlassun-gen im Thüringer Becken, aber auch für andere Regionen Germaniens. Bei diesen Funden ist es unklar, ob es sich um Belege der Jagd auf die etwa 135 bis 180 cm großen Auerochsen handelt oder um Rinder, die ursprünglich aus dem Römischen Reich stammen.

Entsprechende Knochen wurden auch bei der archäozoologischen Analyse der Tierreste des kaiserzeitlichen Fundplatzes Frienstedt bei Erfurt durch Ulrich Schmölcke (Mitarbeit Simon Trixl, Univ. München) entdeckt. Dieser Siedlungsplatz fällt archäologisch durch seine ungewöhnliche Be-fundsituation mit zahlreichen möglicherweise

kultischen Zwecken dienenden Schächten sowie vielen römischen Importgütern auf (vgl. Beitrag von C. G. Schmidt). Im Tierknochenmaterial dominie-ren die Reste der kleinwüchsigen germanischen Rinder,dochfindensichaucheinzelneStückevon132 bis 140 cm großen Tieren. Um die Frage zu klären, ob es sich dabei um Auerochsenknochen oder die Reste römischer Rinder handelt, wurde eine Analyse der alten DNA durchgeführt.

Nach der Eiszeit gab es in Europa und Vorder-asien zwei getrennte Auerochsenpopulationen, deren Genom sich voneinander unterschied. Unter- suchungen der Nukleotidfrequenz der mitochon-drialen Kontrollregion zeigen, dass in Mitteleuropa Tiere der Haplotypgruppe P lebten, während die vorderasiatischen Auerochsen, die sich dann im Laufe der Neolithisierung in domestizierter Form über Europa ausbreiteten, die Haplotypgrup-pe T aufweisen. Sämtliche beprobten Knochen der großen Rinder von Frienstedt ließen sich der Haplotypgruppe T zuordnen. Damit ist erstmals der archäogenetische Nachweis gelungen, dass römische Haustiere weit in das innere Germanien hinein gelangten. Inwieweit dieses Ergebnis aus Frienstedt zu verallgemeinern ist, werden weitere Untersuchungen zeigen.

1

3

2

80

: ThemenbereichMensch und Umwelt

Zur phylogenetischen Distanz zwischen frühmittel- alterlichen Schafen und überlebenden alten Land- rassen im Ostseeraum Dr. Elena Nikulina

Haustiere stellten im ersten nachchristlichen Jahr-tausend die mit Abstand wichtigste Lebensgrund-lage für die im Ostseeraum lebenden Wikinger und Slawen dar, und insbesondere in küstennahen Landstrichen, in denen sich auch die meisten bedeutenden Handelsplätze und ersten Frühstäd-te befanden, kam dabei dem Schaf eine besondere Bedeutung zu. Ziel dieses langfristig angelegten Projekts ist die Erforschung der genetischen Viel-falt in frühgeschichtlichen Schafpopulationen im gesamten nordatlantischen Raum von Grönland bis ins westliche Russland. Die Grundlage der Un-tersuchung bildet die archäogenetische Analyse eisenzeitlicher und frühmittelalterlicher Schafkno-chen und -zähne, hinzu kommen Vergleiche der Erbsubstanz wikingerzeitlicher Tiere mit heute lebenden alten Rassen.

Archäogenetische Forschungen zu Schafen liegen bislang trotz ihrer großen wirtschaftlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung insbesondere im skandinavisch-baltischen Gebiet kaum vor, vermutlich, weil Schafe im Vergleich zu anderen Haustieren relativ klein sind. Die Größe von Kno-chen ist ein entscheidender Faktor für Erhaltung der Erbsubstanz in ihrem Inneren, so dass kleinere

Knochen wie von Schafen eine Herausforderung in der aDNA-Forschung darstellen.

Das Projekt ist in zwei zeitgleich ablaufende Teilbereiche untergliedert, in denen mit genetischen Methoden verschiedene Aspekte frühmittelalterli-cher Schafhaltung untersucht werden:

Der erste Teilbereich umfasst umfangreiche archäogenetische Analysen von Überresten früh-mittelalterlicher Schafe. Um Informationen über die Variabilität der Tiere eines örtlichen Bestandes zu erlangen, werden von jedem Fundplatz eine sta-tistisch aussagekräftige Anzahl von Schafknochen oder -zähnen beprobt und anschließend bestimmte Teile des Erbgutes sequenziert. Zur Identifikationmöglicher Abstammungslinien, die regional oder ethnisch charakteristisch sind, werden dabei so-wohl Plätze von lediglich lokaler Bedeutung für die im Umland lebenden Wikinger oder Slawen als auch überregional bedeutsame Handelsplätze in die Untersuchung einbezogen. Ende 2012 lagen bereits über 200 Sequenzen alter DNA von Schafen zur Auswertung bereit vor; sie stammen von 18 Siedlungsplätzen des 1. Jahrtausends aus acht nord- und mitteleuropäischen Staaten. Vor Beginn der eigentlichen Auswertungsphase erfolgt jedoch zurzeit eine Verlängerung der bisher untersuchten DNA-Fragmente durch weitere Abschnitte, um die Qualität und statistische SignifikanzderAuswer-tung zu erhöhen. Anschließend wird es auf dieser Grundlage möglich sein, auf Verwandtschafts- und Austauschbeziehungen rückzuschließen und Hinweise auf lokale oder regionale Haltungsstra-tegien und auf Handelsbeziehungen zwischen wikingerzeitlichen Siedlungen des nordatlanti-schen Raumes herauszuarbeiten.

Bereits heute zeigen erste Ergebnisse eine gro-ße Heterogenität des Erbguts wikingerzeitlicher Schafe. Besonders gilt dies für die Populationen auf überregional bedeutenden Handelsplätzen. Bislang weist Haithabu die höchste genetische Diversität einer Schafpopulation auf, während die Diversität auf Siedlungen, die abseits wichtiger Handelsrouten liegen, zum Teil ausgesprochen niedrig ist. Die Siedlungen mit der niedrigsten genetischenHeterogenitätfindensichfolgerichtigauf Island und Grönland. Dieses Zwischenergebnis, das sowohl für Siedlungen der Römischen Kaiser-zeit wie auch für die wikingerzeitliche Epoche gilt,

1 Ouessant, Bock aus dem Bestand von Züchter Jürgen Schneider (Foto: Jürgen Schneider).

1

81

ist ein Indiz für eine hohe Bedeutung der Ware »Schaf« im Untersuchungsraum. Schafe wurden wahrscheinlich regelmäßig und in größerer Stück-zahl zwischen den größeren Handelsplätzen hin und her transportiert.

In den wikingerzeitlichen Schafpopulationen sind mit größeren Anteilen als in heutigen Be-ständen genetische Spuren neolithischer Schafe nachweisbar, die Mehrzahl von ihnen gehörte genetisch aber schon einem moderneren Typ an, der für heutige Wollschafe charakteristisch ist. Wahrscheinlich besaß die Mehrzahl wikingerzeitli-cher Schafe ein Fell, das eine relativ intensive Nut-zung und gute Verarbeitung zuließ. Dies entspricht auch dem hohen durchschnittlichen Schlachtalter, das mit archäozoologischen Methoden für mehrere Siedlungen dieser Zeit ermittelt wurde.

Bemerkenswert ist die relativ weite Verbreitung eines speziellen Haplotyps, der sich heute im sogenannten Jakobs-Schaf findet. Dieses nicht zwei, sondern vier Hörner tragende Schaf kann im frühen Mittelalter auf allen wichtigen Siedlungs- und Handelsplätzen nachgewiesen werden. Auch in Elisenhof, einer ländlichen Siedlung an der Mündung der Eider in die Nordsee, die von ihrer NähezuHaithabuprofitierthat,wurdedieserHa-plotyp gefunden. Mit seiner bizarren Behörnung war das Jakobs-Schaf wahrscheinlich eine »Mode-erscheinung« der Wikingerzeit.

Die bislang erfolgreiche Durchführung eines dermaßen breit angelegten Projektes basiert auf einer engen Zusammenarbeit von ZBSA und ALM. Beteiligt sind außer der verantwortlichen Gene-tikerin die Archäologen Ruth Blankenfeldt, Timo Ibsen, Ingrid Ulbricht und Sönke Hartz sowie der Archäozoologe Ulrich Schmölcke. Daneben stellen in- und ausländische Kooperationspartner freund-licherweise ihre Funde zur Verfügung. Vielen Dank an dieser Stelle an Thomas McGovern, Ramona Harrison, Konrad Smiarowski, Seth Brewington (alle USA), Wietske Prummel (Niederlande), Hauke Jöns, Annette Siegmüller, Detlef Jantzen (Deutsch-land), Andres Dobat, Susanne Klingenberg (Däne-mark), Andrei V. Zinoviev und Nadezhda Nedomol-kina (Russland).

Im Jahr 2012 stand die Beprobung und Analy-se der reinrassigen Ouessant-Schafe des Züchters JürgenSchneiderausElsfleth(Niedersachsen)im

Mittelpunkt. Diese Rasse, die ursprünglich auf der kleinen Atlantikinsel Île d’Ouessant lebte, ist mit höchstens 49 cm Schulterhöhe bei den männli-chen Tieren die kleinste Schafrasse Europas und hinsichtlich verschiedener Merkmale eine der ursprünglichsten mischwolligen Schafrassen. In den 1850er Jahren lebten auf der Île d’Ouessant etwa6000dieserSchafe,spätestenszwischen1920 und 1930 wurden sie dort allerdings von größeren und schwereren Rassen verdrängt. Bei privaten Züchtern auf dem französischen Festland haben kleine Restbestände überlebt, so dass die Rasse gerettet werden konnte. Allerdings existie-ren heute außerhalb Frankreichs wahrscheinlich nur wenige reinrassige Bestände. Die am ZBSA durchgeführten Untersuchungen des Erbmaterials der Tiere von Jürgen Schneider sind die ersten

genetischen Analysen, die an dieser seltenen und vermutlich sehr alten Rasse durchgeführt wurden. Aus Vergleichen dieser DNA-Sequenzen mit denen von anderen alten Rassen wird sich zukünftig ein umfassendes Bild von den phylogenetischen Be-ziehungen zwischen Schafen und ihren eisen- und wikingerzeitlichen Vorfahren ergeben.

2 Entnahme der Speichelprobe bei einem Ouessant-Schaf für genetische Analysen (Foto: Stefanie Schapp).

3 Ouessant, Aue aus demselben Bestand (Foto: Jürgen Schneider).

2

3

82

: ThemenbereichMensch und Umwelt

AMS Dating and Isotope Research

Offsets: When is a radiocarbon date not really a date?

In any radiocarbon application, it is essential to know the sources of carbon in a sample. Laborato-

ries can only measure the concentrations of the different carbon isotopes; for these to be translated

into reliable dates by calibration, the carbon has to be attributable to a short period of photosynthe-

sis, for which the atmospheric 14C content is recorded in dendrochronologically dated tree rings. For

organic samples, this period usually corresponds to the organism’s lifetime. In long-lived trees, we

can even see how the atmospheric 14C content changed over the tree’s lifetime, by dating radio-

carbon samples from different annual growth rings. A precise estimate for the date of each ring is

obtained by combining the radiocarbon results with the known date differences between growth

rings (see below wiggle-matching; Fig. 1).

Inarchaeologicalexcavation,weoftenfindshort-livedplantremains,suchhazelnutshells,orbones

ofplant-eatinganimals,whosecalibratedradiocarbonagesaccuratelyreflecttheirrealcalendar

dates. The task of the excavator is to interpret the relationship between the date of the plant or

animal sampled and the chronology of the site or artefactual assemblage of interest. Sometimes the

relationship is obvious, but too often there is no clear chronological association between potential

radiocarbon samples and the events we really want to date. We then risk wasting resources dating

samples that are much older or more recent, or even worse, creating a spurious chronology for the

archaeological phenomenon of interest.

The alternative is to date samples whose association with the events of interest is assured, but

whose carbon content is not necessarily derived from the contemporary atmosphere. Human bone

is the prime example: we want to know when an individual died, but their radiocarbon age can be

misleadingiftheyatesignificantamountsoffish(a‘dietaryreservoireffect’).Sometimeswecanget

more reliable dates for particular burials by dating associated grave goods than by dating the human

remains, but at other times there is little option: only a date from the human bone itself will address

the research question (Fig. 2). In this type of situation, the dating laboratory can measure a radio-

carbon age, but we need more information about the sources of carbon in the sample, in order to

1 14C wiggle-match samples from Āraiši.

1

estimate a realistic offset between the measured radiocarbon age and the radiocarbon age of tree

rings of the same date.

One of the advantages of being based in the Leibniz-Labor is that it is developing new methods

of detecting and quantifying offsets caused by dietary reservoir effects in human bone. The same

problems,andsomeofthesamesolutions,applytoradiocarbonagesoffish,shellfishandthe

animals which consume them, such as seals and sea birds. Of particular interest in the Baltic region

is the radiocarbon dating of carbonised food crusts on pottery, which has been used to develop the

chronology of pottery production, even though reservoir effects are almost inevitable (see below).

The carbon in cremated bone is mainly absorbed from the atmosphere of the cremation pyre, and

is therefore not subject to dietary reservoir effects. Much of this carbon comes from burning fuel,

however, and is thus older than the cremation itself (particularly if old wood was used as fuel).

Surprisingly, perhaps, the radiocarbon dating of iron presents almost the same problem (see below).

Thesewood-ageoffsetscanonlybequantifiedifweknowtherealdateofthesample,butininter-

preting a large set of radiocarbon results, the overall chronology can be improved with a statistical

model for the scale of the unknown offsets. With additional age constraints, such as stratigraphic

relationships,itispossibletorefinethismodel(e.g.givingamedianoffsetof22yearsforcrema-

tions at an early Bronze Age burial ground in England). The Leibniz-Labor has carried out important

basic research on radiocarbon dating of both cremated bone and iron.

Offsets can also be caused by contamination. With access to all the diagnostic

data collected during sample processing, we can assess whether a

significantproportionofthecarbonextractedmightbederiv-

ed from contaminants. Although such samples provide

misleading radiocarbon ages – for which there is no

statistical remedy – occasionally the results are still

relevanttospecificresearchquestions,suchas

whether a human bone is medieval or prehis-

toric. Again, close collaboration be-tween the

excavator and the dating laboratory is essential

to avoid discarding valuable dating information

or creating false chronologies.

2 Human skull from the Virchow collection, Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. The human remains were separated from associated grave goods in the 19th century.

2

84

: ThemenbereichMensch und Umwelt

Carbon in aquatic ecosystems usually contains less radiocarbon than carbon in terrestrial food chains, which is extracted directly from atmospheric carbon dioxide, whose radiocarbon content is constantly replenished by 14C production in the upper atmo-sphere. Measured against a terrestrial standard, therefore,livingfishandotheraquaticlifehasanapparent radiocarbon age, which depends on the 14C depletion in its habitat. Archaeological fish remains can thus appear to be hundreds or even thousands of years older than they really are.

This phenomenon, known as a reservoir effect, poses particular challenges in the interpretation of radiocarbon results from charred food crusts on prehistoric pottery, since we cannot directly identify the food sources, and the absolute chronology of different pottery types is not tightly constrained. Moreover,fishingandseal-huntingwereimportantaspects of the prehistoric subsistence economy in theBaltic region,particularlywhenpotteryfirstappeared, in the late Mesolithic. There is also a substantial amount of biomolecular evidence to show that prehistoric pottery in this region was oftenusedtocookorstorefish.Inahandfulofcases, there are radiocarbon dates from charcoal inclusions within the pottery fabric, or soot on the

base of the pot, which are more recent than the date of the food crust within the pot, proving that the food crust date was misleadingly old, probably because the food crust was derived in part from fishorotheraquaticspecies.

While we want to learn more about the func-tion of pottery, the main aim of this project is to develop tools to obtain a more accurate chrono-logy for early pottery. The goal is to be able screen potential food crust radiocarbon samples in order to select those most suitable for dating, rapidly and at low cost. Ideally, the screening techniques could also be applied retrospectively, to assess which of the existing food crust dates are subject to reservoir effects, or may be unreliable for other reasons.

Initially we have looked at the food crust sam-ples previously dated at the Leibniz-Labor, in Kiel, from excavations in northern Germany by col-leaguesattheZBSAorALM.Inabout60cases,itwas possible to sample the (untreated) food crust again, or there was chemically pre-treated material (extract) left over in the archives of the Leibniz-Labor or the State Museum. For 15 of these pots, both untreated material and extract was available for testing. The radiocarbon ages of the extracts

Fishy food crustsDr. John Meadows

1 Pointed base of an Ertebølle pot, with the remains of a burnt food crust inside.

1

85

0

2

4

6

8

10

12

14

-32 -30 -28 -26 -24 -22 -20 -18 -16

δ15

N (‰

)

δ13C (‰)

Bebensee

Schlamersdorf

Seedorf

Siggeneben Ost

Wangels

Neustadt

Timmendorf-Nordmole

are already known, but their calendar dates can only be estimated, using the radiocarbon results from food crusts and other types of samples found in association with the pottery. The calendar date estimates provide a rough idea of the scale of any reservoir effects.

In Europe, the stable isotopic ratios of carbon (δ13C) and nitrogen (δ15N) are relatively consist-ent in terrestrial food chains. Aquatic food chains typically have a greater isotopic range. When food crusts give isotopic values that are not predicted by normal fractionation along the terrestrial food chain, it is likely thatasignificantproportionofthe carbon is from aquatic sources, and that the food crust radiocarbon age overestimates the age of the pot. As expected, we found a good corre-spondence between stable isotope values and es-timated reservoir effects: food crusts with isotopic values in the limited range expected for terrestrial foods (Fig. 2) gave plausible radiocarbon ages, while most extracts with isotopic values outside this range gave radiocarbon ages which were apparently too old.

This relationship is less clear if only isotopic data from untreated food crusts are considered: a third of the samples outside the terrestrial iso-topic range gave plausible radiocarbon ages. A good strategy may thus be to pretreat the entire

radiocarbon sample, but to only date the extract if a 1–2 milligram subsample gives isotopic values in the terrestrial range. The same subsample can be assessed by infrared spectroscopy to detect high fat or protein contents, which can alter the isotopic data without affecting the radiocarbon age. Together, these techniques allow rapid and economical assessment of the suitability of food crusts for radiocarbon da ting, using only a small amount of material.

Additional research is required, particularly on food crusts from inland sites. Freshwater reservoir effects can be much greater than those in marine foods,andtheisotopicvaluesoffreshwaterfishare less predictable. We also need to improve the ›terrestrial‹ chronologies of the inland sites, in order to quantify offsets in food crust samples more precisely. Other aspects of ongoing research include testing whether the isotopic values of ex-perimental food crusts can change during burial, and whether these food crusts are isotopically homogenous, or if it is possible to obtain multiple radiocarbon and stable isotope values from a single pot. We will then be able to critically assess the chronological value of existing radiocarbon results from inland sites, and to select the most suitable samples to date the spread of different types of pottery.

2 Stable isotope measurements (carried out at the Museum für Naturkunde, Berlin) on carbonised food crusts from late Mesolithic and early Neolithic sites in northern Germany, previously dated at the Leibniz-Labor, Kiel. Red, orange, yel-low: inland sites. Blue, green: coastal sites. Grey shading: expected range from terrestrial foods in this region and period.

2

86

280

300

320

340

360

380

400

420

estim

ated

dat

e (c

al A

D) a

nd 6

8% p

roba

bilit

y ra

nge

Estimated date of refurbishment in 10 runs of a simulation model, based on radiocarbon ages forfive iron rivets with different wood-age offsets, corresponding to refurbishment in AD 330 or AD 370

AD 330 5 samples AD 370 5 samples construction AD 330 AD 370 final voyage

1 Simulation model output, showing that statistical modelling consistently dates the refurbishment to a range of a few decades, including the correct date, if an appropriate model for charcoal wood-age offsets affecting the iron radiocarbon results is applied.

2 X-ray image of one of the Nydam boat rivets selected for the pilot project (photo: R. Aniol, ALM).

Inorganic materials, such as iron, can sometimes give meaningful radiocarbon ages. Iron ore is smelted at such high temperatures that any geo-logical-age carbon is released. Elemental carbon from the fuel used in smelting can then become trapped in the cooling metal. Some of this carbon can be extracted in the laboratory and dated. Since the Industrial Revolution, iron has been smelted using fossil fuels, such as coal, but in earlier times wood charcoal was used. The iron’s radiocarbon age should thus be close to the smelting date, pro-

vided that the charcoal was not made using old timbers (e.g. from abandoned buildings). Satisfac-tory results have been obtained from objects of ›known‹ smelting date.

We know, however, that iron radiocarbon re-sults will be slightly too old, because of the intrinsic age of the charcoal. By the late medieval period, charcoal was often made from coppiced trees (from which new growth was harvested every 10–20 years), but in earlier periods it is likely that mature trees were felled for charcoal production, andthatasignificantproportionofthecarbonincharcoal was photosynthesised decades or even centuries before smelting. When dating charcoal samples, we can avoid large ›wood-age offsets‹ by selecting fragments from twigs or branches, or only dating fragments from short-lived species.

With iron samples we do not have these options, and we should expect some radiocarbon ages to be misleadingly old. If we want to relate iron ar-tefacts to historical dates, we have to account for these unrecognisable offsets.

There is a statistical approach to solving this problem: although we cannot quantify the offset in a single sample, when there are many samples associated with the same events, we can improve the overall chronology if we have an idea of the likely scale and distribution of offsets in iron of the same period. Some of the scatter in the re-sultsmustreflectdifferences inoffsetsbetweensamples, and even when charcoal is made from mature trees, large offsets are far less likely than minor offsets.

To see whether this approach works in prac-tice, we have started a pilot project using iron rivets from the Nydam oak boat, provided by the National Museum of Denmark (Fig. 2). According to dendrochronology, the boat was built from tim-bers felled in c. AD 310–320, but the contents of itscargodateitsfinalvoyagetothelastdecadeofthe fourth century. The rivets were replaced during a major refurbishment at some time between these two dates.

Simulation modelling (Fig. 1) shows that it should be possible to account for wood-age off-sets,andeventorefinetheexistingchronology.If a model based on the rivets’ measured radio-carbon ages gives a realistic estimate for the date of refurbishment, we will be able to justify radio-carbon dating of iron artefacts in other situations (e.g.battlefields,cemeteries)whereaprecisedateis required and the absolute chronology is less well constrained.

Radiocarbon dating ironDr. John Meadows

2

1

87

Wiggle-match dating of woodDr. John Meadows

Āraišilakefortressisoneof10suchsitesinLatvia,consisting of timber structures on an island in a lake. Artefacts date these sites to the later 1st mil-lenniumAD.ExcavationsatĀraišiin1965–69and1975–79,ledbyJānisApals,found111woodenhouses, outbuildings and 35 defensive structures built on a log platform. The oldest of the 5 build-ing phases had the best-preserved remains (Fig. 1).

Timbers from the platform were dated in the 1960s,bothbyradiocarbonandbydendrochro-nology, and one of the dendro-dated timbers was later 14C-dated in St Petersburg, but the broad cali-brateddaterangesand1960svisualcross-matching were unconvincing. When a dendrochronology laboratory was established at the Institute of Lat-vian History in the 1990s, a renewed effort was madetodendro-datetheĀraišistructures.Usingthe few surviving timbers and the original tree-ring measurements,MārisZundeproduceda93-yearfloating chronology, which confirmed that the log platform and Phase I houses were all built of spruce trees felled over a 2–3 year period.

To obtain an absolute date range for Phase I, samples of sub-decadal wooden blocks spanning theentirefloatingchronologywere14C-dated at the Leibniz-Labor, Kiel. The results were fitted statistically to the 14C calibration curve (wiggle-matching; Fig. 2), dating the platform timbers to cal AD 770–786 (95% probability),significantlyearlier than previously thought (AD 830–930).

Intriguingly, the new date range coincides with a known atmospheric 14C anomaly in AD 775, which may explain the small discrepancy between two 14C results for the youngest sample. If so, 14C-dating individual growth rings should locate the anomaly,anddatetheĀraišifloatingchronology– and the construction of the lake fortress – to the exact year.

1ExcavationofĀraišilakefortress:remains of the log platform and Phase I buildings (photo: J Apals).

2Wiggle-matchofĀraiši14C results to the IntCal09 calibration curve, showing calibrated 14C ages (pale green) and most probable dates (dark green), based on relative dating and results from all samples. Green labels: sample relative dates (years before felling date).

3 Reconstruction of Phase I of the lake fortress (c. 2010; source: www.vesturiskiaktivs.lv/pictures/ezerpils.jpg).21

3

88

: Themenbereiche

Tagungen | Workshops | Seminare

Stone Age Bog Group Network Workshop 28.–31. März 2012Daniel Groß M.A., Dr. Sönke Hartz (ALM), Dr. Harald Lübke

1 Die Teilnehmer des Bog-site Workshops.

1

Vom 28. bis 31. März 2012 trafen sich europä-ische Wissenschaftler in Schleswig, die sich mit der Erforschung steinzeitlicher Moorfundstellen befassen, um einen Austausch über neue Techno-logien und Methoden, die Durchführung geeig-neter Schutzmaßnahmen und die Vermittlung der gewonnenen kulturgeschichtlichen Erkenntnisse zu diskutieren.

Der erste Tag des Stone Age Bog Site-Workshops diente vor allem der Anreise, wobei frühzeitig eingetroffenen Gästen Führungen durch die ver-schiedenen Abteilungen von ALM und ZBSA an-geboten wurden, um so die Arbeitsmöglichkeiten beider Institutionen näher kennenzulernen.

Die beiden nachfolgenden Tage wurden jeweils von einem ganztägigen Vortrags- und Diskussions- programm eingenommen. Dieses wurde durch Berit V. Eriksen eröffnet, die das ZBSA und die Planungen für die nähere Zukunft vorstellte, anschließend erläuterten Nicky Milner, Univer-sität York, und Harald Lübke, ZBSA, die auf der Meso2010-Konferenz in Santander erstmals disku-tierte Initiative zur Gründung des Netzwerkes.

Die nachfolgenden Vorträge gehörten zum Themenblock »Bog sites: The European Archaeo-logical database«, in dem aktuelle Forschungen zu verschiedenen steinzeitlichen Moorfundplätzen vorgestellt wurden. Nicky Milner eröffnete diese

Reihe mit Berichten zu den neuen Untersuchungen des bekannten britischen Fundplatzes Star Carr. Daniel Groß sprach zu seinen Untersuchungen des Fundplatzes Friesack 27a im Rahmen seines Dissertationsvorhabens. Es folgten dann Harald Lübke mit der Vorstellung neuer Untersuchungen zu den mesolithisch/neolithischen Wohnplätzen im Duvenseer Moor, Lone Ritchie Andersen und Vibeke Juul Pedersen, Museum Midtjylland, Her-ning, zu mesolithischen Fundstellen am Bølling Sø in Mittel-Jütland, Dänemark, sowie Sönke Hartz, ALM, zu aktuellen Ausgrabungen im Satrupholmer Moor nördlich von Schleswig.

Am Nachmittag war der Blick nach Nordosten bzw. Osten gerichtet, denn Satu Koivisto, Universi-tät Helsinki, gab zunächst einen Überblick über die Untersuchung steinzeitlicher Feuchtbodenfund-stelleninFinnland,bevorValdisBērziņš,InstitutfürLettische Geschichte, Riga, über die neolithische MoorstationSārnateimWestenLettlandsreferierte. Nach einer weiteren Kaffeepause folgten Vorträge vonGytisPiličiauskas,LitauischesInstitutfürGe-schichte, Vilnius, über stein- und bronzezeitliche Moorfundstellen in Litauen, und von Mikhail Zhilin, Russische Akademie der Wissenschaften, Moskau, über den aktuellen Forschungsstand zu mesolithischen Fundstellen im europäischen Teil Russlands und dem Ural.

Diese Übersicht der aktuellen Forschungen zeigte recht deutlich, dass sowohl in England als auch im westlichen Ostseegebiet vor allem das Ältere Mesolithikum in den Mooren bewahrt ist, während es sich bei den Stationen im östlichen Ostseegebiet (Finnland, Baltikum) insbesondere um neolithische Stationen handelt. Ausgenommen davon bleibt das russische Osteuropa, wo Fund-stätten aller Perioden in den Mooren erhalten geblieben sind.

Das Vortragsprogramm des nachfolgenden Tages wurde mit einem Grundsatzreferat von Bernhard Gramsch zum Forschungspotential stein-zeitlicher Moorfundstellen im östlichen Deutsch-land eröffnet. Dabei ging er besonders auf die Folgen der bereits im 18. Jh. unter Friedrich dem Großen begonnen Meliorationsmaßnahmen zur Kultivierung der preußischen Moorlandschaften ein, die in vielen Bereichen zur nahezu völligen Austrocknung und Vererdung der Torfkörper und

89

damit auch zur Zerstörung des ehemals vorhan-denen Kulturerbes geführt haben. Im Anschluss daran folgte eine Grundsatzdiskussion zur heuti-gen Gefährdung von Moorfundplätzen durch die industrialisierte Landwirtschaft, der dadurch verur-sachten Umgestaltung der Moore und den daraus resultierenden Konsequenzen für die archäolo-gischeDenkmalpflege.Hierbeizeigtesich,dassder Schutz derartiger Stationen nur gewährleistet werden kann, wenn deren Lage und Zustand hin-länglich bekannt sind. Zudem ist die Bereitstellung einer gesamt-europäischen Datenbasis grundlegend für rechtliche Schutzbemühungen.

EsfolgtederThemenblock»Scientificinnova-tions« mit einem Beitrag von Ercan Erkul, Dennis Wilken, Harald Stümpel, Wolfgang Rabbel, Univer-sität Kiel. Hierbei gingen sie auf die Möglichkeiten geophysikalischer Methoden bei der Prospektion archäologischer Fundstellen in Feuchtgebieten ein, wobei auch aktuelle Messungen im Duvenseer Moor vorgestellt wurden. Es folgte John Mea-dows, ZBSA, der erste Auswertungsergebnisse der zahlreichen vorliegenden Radiokarbondatierungen von den verschiedenen Fundstellen im Duven-seer Moor vorstellte, die im Rahmen eines Baye-sischen Chronologiemodells ausgewertet worden sind. Nach der Mittagspause stellte Aimée Little, Universität Leiden, ihre kartographische Analyse der Lage mesolithischer Fundstellen in den Moor- und Feuchtgebieten Irlands vor und Susan Harris, ZBSA, schließlich zwei Datenbanken steinzeitlicher Fundstellen aus Deutschland als mögliches Vorbild für eine Erfassung steinzeitlicher Moorfundstellen auf europäischem Niveau.

Der letzte Themenblock »Public Outreach« war der Präsentation archäologischer Forschung zu steinzeitlichen Moorfundstellen in einer brei-teren Öffentlichkeit gewidmet. Eingeleitet wurde diese Session mit einem Besuch der paläolithischen und mesolithischen Abteilungen der Daueraus-

stellung im ALM, in denen die Fundstellen des Ahrensburger Tunneltales, des Duvenseer Moors und des Satrupholmer Moors ausgestellt sind. Sönke Hartz und Mara-Julia Weber, ZBSA, be-richteten über ihre Erfahrungen, inwieweit das Konzept der Ausstellung letztendlich auch von den Besuchern erfasst wird. Eine völlig andere Art der Präsentation archäologischer Forschung präsentierten Lone Ritchie Andersen und Vibeke Juul Pedersen mit dem vom Midtjylland Museum neu entwickelten webbasierten »E-museum« und einer Smartphone App für die steinzeitlichen Fundstellen am Bølling Sø. Nicky Milner, York, be-richtete dann über die ernüchternden Ergebnisse einer von Studenten jährlich durchgeführten Um-frage zum Bekanntheitsgrad des Begriffs »Me-solithikum« und des Fundplatzes Star Carr in der benachbarten Stadt Scarborough, wonach trotz zwischenzeitlicher aktiver Öffentlichkeitsarbeit kaum eine verstärkte Wahrnehmung registriert werden konnte. Den Abschluss bildete dann ein Vortrag von Svetlana Savchenko, Yekaterinburg, über ihre Erfahrungen mit der neu gestalteten Ausstellung im Museum Yekaterinburg, in der dem »Shigir Idol«, der ältesten bekannten Holz-statue, ein zentraler Platz eingerichtet wurde.

Die Abschlussdiskussion zeigte, dass der Work-shop von allen Teilnehmern generell als Erfolg gewertet wurde, da das Ziel des Kennenlernens der Moor-Archäologie der anderen Länder und der dort tätigen Wissenschaftler im vollen Umfang erreicht und zudem ein Grundstein gelegt wurde, um in Zukunft besser zusammenzuarbeiten. Einige Teilnehmer nahmen noch an der optional angebo-tenen Exkursion zu den bekannten norddeutschen spätpaläolithischen und mesolithischen Fund-stellen im Ahrensburger Tunneltal, im Duvenseer Moor und in Hohen Viecheln am Schweriner See unter Leitung von H. Lübke teil.

2 Gespanntes Zuhören.

2

90

: ThemenbereicheTagungen | Workshops | Seminare

Nordic Blade Technology Network, PhD Seminar and Master Class in Paris, May 7–11th 2012:Archaeological perspectives on cultural analysis – material culture and the transmission of knowledgePD Dr. Berit V. Eriksen and Professor Dr. Kjel Knutsson (Uppsala University)

1 Participants in front of Musée d’Archéologie National, Saint-Ger-main-en-Laye.

2 PhD-Students examining bone and antler artefacts together with Dr. Éva David at the Musée d’Archéologie National, Saint-Germain-en-Laye.

The Nordic Blade Technology Network (NBTN) comprisesfivenationalacademic researchpart-ners from Uppsala University, University of Oslo – Museum of Cultural History, University of Helsinki, University of Copenhagen, and Centre for Baltic and Scandinavian Archaeology in Schleswig, as well as several associate partners within Scandi-navia and the Baltic Sea region. The purpose of this research network is to investigate and rewrite the prehistory of human societies in Fennoscandia fromthefirsthumancolonisationafterthelastIceAge to the beginning of agriculture. The research focus and hence the name is derived from the fact that lithic blade technology has accompanied pio-neer settlements throughout Scandinavia and the Baltic area following the retreat of the Weichselian glacier.

As a formalized research network the NBTN offers doctoral and master students the possibility of participating in a series of consecutive master classes and workshops on cutting edge analysis of Stone Age technologies. The purpose of these master classes is to establish a common interpretive framework and knowledge platform (terminology, methodology, approach, data material) for analys-ing and discussing technological signatures perti-nent to archaeological inventories from the Stone Age. The approach in question is based on con-textual, typological, technological, functional and experimental studies. These material studies are further supplemented by a conceptual terminology inspired by palaeo-ethnological and sociological analyses pertaining to the role of technology in society. The concepts of schème and chaîne opéra-toire are particularly essential in this respect.

Thefirstofthesemasterclassestookplaceunderthe auspices of the Nordic Graduate School in Archaeology »Dialogues with the Past« (DIAL-PAST) in Paris on May 7–11th 2012. Here the focus wasfirstandforemostontheconceptualframe-works and the methodological approach. Doctoral and master students working on Stone Age mate-rial from the point of view of long term history and colonization processes, pioneer settlements, mobility and communication networks, techno-logical innovation, knowledge transmission, etc., were invited to participate in the course.

The full NBTN series of master classes is fi-nanced by a multiannual grant from the Swedish Foundation for International Cooperation in Re-search and Higher Education (STINT). However, thepresentPhDseminarwasalsoco-financedbythe Norwegian Science Foundation and by the Centre Franco-Norvégien en Sciences Sociales et Humaines.

The seminar was advertised in November 2011 on the NBTN and DIALPAST homepages. By the February 1st 2012 application deadline, there were 20 timely applications. At the seminar there were 17 student participants, which was two more than originally planned. The practical organization of the preparations and post-course administration (questionnaires etc.) was taken care of by Anne Lene Melheim (DIALPAST, University of Oslo). The practical organization of the week long stay in Paris was taken care of by Kirstin B. Skjelstad from the Centre Franco-Norvégien en Sciences Sociales etHumaines.Thescientific/didacticprogrammewas organized and co-ordinated by Berit Valentin Eriksen and Kjel Knutsson of the NBTN.

1

2

91

The seminar in Paris was structured around three integrated components: · Lectures by internationally acknowledged, senior

researchers. · Hands-on workshops pertaining to artefact

studies. An entire afternoon was devoted to a commentedflintknappingdemonstrationforall participants. Furthermore, the PhD-students spent a full day at the Musée d’Archeologie National doing a hands-on examination of or-ganic (bone and antler) artefacts.

· Presentations by students, with pre-assigned discussants by fellow students and open discus-sion. To ensure a lively and fruitful discussion, students were required to submit a 5 page long paper before the seminar. At the seminar, students gave brief presentations (15 min) of elements relevant to a discussion of their own paper, as well as read all other participants’ papers, and acted as opponent to a pre-desig-nated fellow student’s paper.

Lists and pdf’s of required course readings were distributed in March 2012. All participants were required to submit a title and abstract by March 1st for a paper relevant to their ongoing PhD or master project. Submission of 5 page long working papers was due by mid-April 2012. To

ensure a productive discussion the submitted pa-pers were circulated among all participants before the seminar.

Members of the Nordic Blade Technology Network steering group lectured, acted as dis-cussants and offered individual tutoring during the weeklong workshop: Berit V. Eriksen (ZBSA); Håkon Glørstad (Museum of Cultural History, Uni-versity of Oslo); Jarmo Kankaanpää (University of Helsinki); Helena Knutsson (Stoneslab, Uppsala); Kjel Knutsson (Uppsala University); Tuija Rankama (University of Helsinki); Mikkel Sørensen (University of Copenhagen); Mikhail Zhilin (Russian Academy of Sciences).

Moreover four French colleagues lectured and generously shared their time and knowledge with the participants: Dr. Eva David, Dr. Jacques Pelegrin andDr.ValentineRoux(allaffiliatedtotheLabora-toire Préhistoire et Technologie du CNRS, Université Paris Ouest Nanterre); Prof. Dr. Boris Valentin (Uni-versité de Paris 1).

After the course, all students were required to fillinevaluationformsissuedbytheDIALPASTPhDSchool. The overall feedback was very positive and several participants commented that it was very well organized with a good balance between topics.

3–4 Maison René-Ginouvès, Dr. JacquesPelegrindemonstratingflintknapping.

5 Blade core manufactured by Dr. Jacques Pelegrin (punch tech-nique).

3

4 5

92

: ThemenbereicheTagungen | Workshops | Seminare

Workshop»VonderVoluspázuAdamvonBremen«am 15. Oktober 2012Dr. Alexandra Pesch und Dr. Lydia Carstens in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Klaus Böldl (CAU)

1 Grabhügel und Kirche von Gamla Uppsala heute.

2 Kirche und Grabhügel in Gamla Uppsala. Stich von Erik Dahlberg, Suecia Antiqua Et Hodierna, 1700.

1

Was hat die berühmte Schilderung des heidnischen Zentraltempels in Gamla Uppsala, die Adam von Bremen um das Jahr 1075 überliefert, mit der archäologischen Realität gemein? Und welche mythischen Konzepte von Tempeln finden sich in der altskandinavischen Literatur? Um Ansätze zur Beurteilung der komplexen Hintergründe und möglichergegenseitigerBeeinflussungenunter-schiedlicher Quellengattungen zu erlangen, ist In-terdisziplinarität gefragt: Nur gemeinsam können Archäologie und Skandinavistik die Übergangs-phase von der heidnischen Zeit im Norden Europas zur Zeit der Schriftkultur nach der Christianisierung rekonstruieren.

Um ein solches interdisziplinäres Vorgehen zu üben, haben sich am 15. Oktober insgesamt 17 Interessierte zu einem nordistisch-archäologischen Workshop in Schleswig zusammengefunden. Der Workshop wurde von Dr. Alexandra Pesch und Dr. Lydia Carstens (beide ZBSA) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Klaus Böldl (Nordisches Institut der CAU Kiel) organisiert. Die teilnehmenden Studie-renden aus Kiel und München sind Doktoranden bzw. fortgeschrittene Magister-/Masterstudierende, die in ihren Abschlussarbeiten interdisziplinär arbei-ten oder arbeiten möchten.

Im Vorfeld wurde jedem einzelnen Teilnehmer des Workshops ein Thema zur Bearbeitung übertragen. Der Arbeitstag war dann in zwei Themenblöcke unterteilt, in denen jeweils ein textkritisches sowie ein archäologisches Grundlagenreferat präsentiert wurden. Danach sind auf der Grundlage von Im-pulsreferaten aus unterschiedlichen Fachgebieten (Religionswissenschaft, Kunstgeschichte, Archäo-logie, Literaturwissenschaft, Ortsnamenkunde) einzelne Aspekte des Themenkreises vorgestellt und ausführlich diskutiert worden.

Auf diese Art und Weise konnten Themenbe-reiche aus der jeweils anderen Disziplin abgedeckt werden. Alle Teilnehmer zeigten sich am Schluss der Veranstaltung erstaunt darüber, welche wich-tigen neuen Informationen bereitgestellt wurden. Mit diesem erweiterten Blick war es nun möglich, in einem abschließenden Gespräch die Darstellung des Tempels von Uppsala ausführlich zu diskutie-ren. Dabei wurden viele Ideen darüber entwickelt, warum der Autor gewisse Darstellungsweisen wählte. Wichtigstes Ergebnis der gemeinsamen Arbeit war die Erkenntnis, dass die soziale Realität der Wikingerzeit gar nicht so weit von den ge-schilderten Mythen der altnordischen Dichtung und der Darstellung Adams entfernt ist. Zwar stellte Adam von Bremen seine Betrachtung aus mehreren unterschiedlichen Quellen zusammen, wobei er möglicherweise einige Aspekte missver-standen bzw. umgedeutet hat, aber es ist nicht zu bezweifeln, dass Uppsala in der Frühgeschichte tatsächlich einer der wichtigsten Plätze Schwedens mit zentralörtlicher Funktion war und dass dort ein wichtiger Kultplatz des vorchristlichen Glaubens zu suchen ist. Dieser Platz sollte daher auch zu-künftig interdisziplinär betrachtet werden. Erst die Zusammenschau aller Quellen ergibt ein stimmiges Gesamtbild für die Interpretation des Platzes und seiner Funktionen.

2

93

Late Glacial Reindeer Migrations Workshop, 4.–7. Juni 2012PD Dr. Berit V. Eriksen, Dr. Mara-Julia Weber

Im Juni 2012 kam am ZBSA eine internationale Gruppe von WissenschaftlerInnen zusammen, die am Faunenmaterial der spätglazialen Fundplätze Meiendorf und Stellmoor im Ahrensburger Tunnel-tal (Kr. Stormarn) Untersuchungen durchgeführt hatten oder zum Vergleich geeignete Fundplätze in anderen Regionen bearbeiten. Seit den Ausgra-bungen in den Toteislöchern bei Meiendorf und Stellmoor während der 1930er-Jahre wurde das vom Ren dominierte Faunenmaterial der Ham-burger und Ahrensburger Kultur immer wieder archäozoologisch und radiometrisch untersucht, seit den 1990er-Jahren auch auf verschiedene Iso-tope sowie vor wenigen Jahren auf aDNA hin. Da durch ein am ZBSA koordiniertes Forschungspro-jekt zur Mobilität der spätglazialen Rentiere und ihrer Jäger in Nordwesteuropa die Datenbasis im vergangenen Jahr deutlich vergrößert wurde und noch wird, war es wichtig, bei diesem Workshop die Projektbeteiligten und potentielle Kooperati-onspartner zu versammeln, um den Status quo zu erheben und gemeinsam zu überlegen, wie das Projekt weitergeführt werden soll.

Am ersten Tag stand die Kernregion Ahrens-burger Tunneltal im Mittelpunkt. Nach einer Ein-führung in die archäologischen und archäozoolo-gischen Kenntnisse zu den Fundplätzen Meiendorf und Stellmoor sowie ihren kulturellen Kontext wurden im Rahmen des Projekts neu erhobene 14C-Daten und die zum Teil mit ihnen verbun-denen Probleme diskutiert. Anschließend wurde die an Rentierzähnen dieser Plätze angewandte Methode der Zahnzementanalyse zur Altersbe-stimmung der Tiere vorgestellt, bevor ein Block zu den verschiedenen an Knochen und Zähnen durchgeführten Isotopen-Untersuchungen folgte. Allgemein zeigte sich, dass die klimatischen und die Bodenentwicklung betreffenden Unterschiede zwischen dem frühen (Hamburger Kultur) und dem späten Spätglazial (Ahrensburger Kultur) deutlich zu erkennen sind, aber innerhalb einer Zeitstufe jahreszeitlich bedingte Schwankungen kaum sichtbar werden. Die Werte zu Klima und Vegetation verhalten sich dabei nicht anders als die zum geologischen Untergrund. Zum Abschluss des Tages wurde die Archäozoologische Ver-gleichssammlung der AZA vorgestellt und Beispiele der thematisierten Fauneninventare angeschaut.

Der zweite Tag war den Vergleichsregionen gewid-met und begann mit zwei Vorträgen zur Subsistenz im Magdalénien des Pariser Beckens, im Allgemei-nen und auf einem durch Rentierjagd geprägten Fundplatz. Isotopenwerte dieser Region wurden anschließend mit denjenigen aus verschiedenen anderen nordwesteuropäischen Regionen vergli-chen, zu denen auch das Ahrensburger Tunneltal zählte. Nach dem zum Vergleich mit der Hambur-ger Kultur geeigneten Pariser Becken wurden die Fundplätze der Ahrensburger Kultur am nördlichen Mittelgebirgsrand archäo- und archäozoologisch thematisiert. Der letzte Vortrag, dem eine Führung durch die Ausstellung zum Paläo- und Mesolithi-kum im ALM voranging, beschäftigte sich mit der

anhand von aDNA-Analysen rekonstruierten Ge-schichte der Rentierpopulationen in Skandinavien nach dem Kältemaximum der letzten Eiszeit und stellte erste Ergebnisse derartiger Untersuchungen an der Rentierfauna des Ahrensburger Tunneltals vor. Die ausgiebige Abschlussdiskussion hatte den einhelligen Tenor, dass die Arbeiten in mehreren Regionen fortgeführt werden sollen, um die Er-gebnisse vergleichen zu können, und dass ein ge-meinsamer Projektantrag sinnvoll wäre.

Zum Abschluss des Workshops wurde am nächsten Tag mit der Unterstützung von Michael Baales (LWL Archäologie, Olpe) den französischen Gästen noch das Ahrensburger Tunneltal, insbe-sondere der Stellmoor-Hügel und die ehemalige GrabungsflächeanseinemFuße,gezeigt.

1 Führung durch die AZA und Begutachtung der untersuchten Rentierknochen aus Meiendorf und Stellmoor (Storman).

1

94

: ThemenbereicheTagungen | Workshops | Seminare

18th Annual meeting of the European Association of Archaeologists (EAA) in Helsinki, Finnland, 29. August–1. September 2012

Session C4: European Hunter-Gatherer Bog-sites: Data, Mo-dels, Perspectives Organisatoren: Prof. Dr. Lars Larsson (Lunds Uni-versitet), Dr. Harald Lübke (ZBSA), Prof. Dr. Nicky Milner (University of York)

Diese Session wurde von Mitgliedern der Stone Age Bog Group Network, darunter einem Vertreter des ZBSA, mit dem Ziel organisiert, die Arbeit dieser Arbeitsgruppe im Rahmen einer großen internati-onalen Tagung einem erweiterten archäologischen Fachpublikum vorzustellen. Entsprechend war um die Anmeldung von Vorträgen gebeten worden, die sich mit der archäologischen und naturwissen-schaftlichen Untersuchung steinzeitlicher Moor-fundstellen in Europa, mit deren Gefährdung und daraus resultierender Schutzmaßnahmen der Denkmalschutzbehörden sowie mit Initiativen zur verstärkten öffentlichen Wahrnehmung dieser Denkmalkategorie und deren Schutzbedürfnisses befassten. Erfreulicherweise war die Zahl der ein-gereichten Vortragsanmeldungen recht hoch, so dass mit den letztendlich 14 akzeptierten Beiträgen statt der ursprünglich anvisierten halbtägigen eine ganztägige Session gestaltet werden konnte.

Der erste Block galt dabei der Vorstellung neuer Ausgrabungen und archäologischer Unter-suchungen verschiedener steinzeitlicher Moor-fundstellen,diesichgeografischvonNordwest-Russland über Litauen, Deutschland, Dänemark bis nach Großbritannien verteilten. Darunter be-fand sich auch ein Beitrag eines ZBSA-Mitarbeiters (D. Groß) zum Stand der Untersuchung der meso-lithischen Moorfundstelle Friesack 27a. Der zweite Teil befasste sich dann mit der Gefährdung der Fundstellen durch moderne landwirtschaftliche Techniken und der weiterhin anhaltenden Kulti-vierung von Moor- und Feuchtbodenlandschaften. Beeindruckend bedrückend waren dabei vor allem die Untersuchungsergebnisse an der berühmten mesolithischen Fundstelle Star Carr, wo die zuneh-mende Versauerung und Vererdung der organo-genenSchichtenindenvergangenen60Jahren zu einem weitgehenden Verlust insbesondere der ehemals zahlreichen Knochen- und Geweiharte-fakte geführt hat. Wichtig waren deshalb auch Informationen zu verschiedenen Initiativen auf

nationaler und auf EU-Ebene zum Schutz gefähr-deter Moorlandschaften, die von verschiedenen Naturschutzorganisationen und -behörden auf den Weg gebracht wurden, in denen aber der Kulturerbeschutz noch eine zu geringe Rolle spielt, weil für Archäologie zuständige Institutionen da-bei bislang noch viel zu wenig beteiligt sind. Nach diesem Block folgten dann weitere Beiträge, die neue Untersuchungsergebnisse zu steinzeitlichen Moorfundstellen präsentierten, bevor sich dann abschließend noch zwei Vorträge mit der Vermitt-lung archäologischer Inhalte in der Öffentlichkeit befassten.

Die Session war ganztägig gut besucht und sowohl in den Diskussionen nach den einzelnen Vorträge als auch am Ende Session in der Ab-schlussdiskussion gab es zahlreiche interessante Wortmeldungen, die darauf hinweisen, dass das Ziel der Session offensichtlich erreicht wurde.

Session E14:Settled and Itinerant Crafts People in History and PrehistoryOrganizers: PD Dr Berit Valentin Eriksen (ZBSA) and Dr Gitte Hansen (University Museum of Bergen, Norway)

In discussions of the organization of pre-modern craftsmanship, permanently settled full-time or part-time specialists versus itinerant specialists frequently come up as alternatives. Well-known examples from Northern Europe are itinerant comb makers of 10–12thcentury,VikingAgefine-metal workers, and Bronze Age craftsmen (metal workersandflintknappersalike).Behindthesegeneral models there were real people. Some of them produced highly prestigious objects; others made products for common everyday consump-tion. As part of society they had important roles in the maintenance of the organization of the craft through their lifestyle. In this session the organiz-ers explicitly wanted to go beyond the description of crafts in terms of general organizational models and instead address the concrete implications of these models/lifestyles for actors, technology and products associated with crafts. Accordingly, participants in the session were invited to address

95

1

questions such as: how was knowledge of the technology of crafts transferred within respectively a permanent or an itinerant organization model/lifestyle? What were the consequences of either lifestyle/model for the maintenance or change of product styles/repertoire? What was the status of the crafts people within either model, in terms of e.g. prestige, ethnicity, economy, or gender?

Asresearcherswearetoooftenconfinedwithin our own regional, temporal or ›material‹ speciality. The purpose of this session therefore was to pro-vide an opportunity for archaeologists interested in the organization of pre-modern craftsmanship to come together and discuss their research across time, regions and ›specialities‹. The session was very well received and turned out to be a great successwith16papersandtwoposters.Wehada full day at our disposal and our expectations weremorethanfulfilledwithpapersdealingwithall sorts of crafts on a highly diachronic scale, i.e. throughout prehistory, the Middle Ages and early History. Presentations also dealt with material from all of Europe, and featured a wide variety of crafts such as metal working (both precious and com-moditymetals),pottery,flintandstoneworking,textiles, skin working (furriers) etc. The presenta-tions attracted a large and engaged audience and accordingly sparked animated and long scholarly discussions. A publication of proceedings is not planned.

SessionF6: Traditions in transition: studies of lithic trajectoriesOrganisatoren: Dr. Mikkel Sørensen (Universität Kopenhagen), Dr. Mara-Julia Weber (ZBSA)

Diese Session stand unter der Schirmherrschaft des Nordic Blade Technology Network und hatte

dementsprechend technologische Untersuchun-gen lithischer Inventare, die Übergänge innerhalb einer oder von einer Tradition zur anderen wider-spiegeln, zum Thema. Zeitlich wurde der Bogen vom späten Jungpaläolithikum bis zum Beginn des Neolithikums gespannt, denn gerade dieser Zeitraum umfasst umwälzende Veränderungen in der natürlichen Umwelt der Jäger-Sammler-Gesellschaften und damit verbunden Pionierbe-siedlungen nach dem Kältemaximum der letzten Eiszeit, sowohl in den Alpen als auch in Skandi-navien. Gleichzeitig vollzieht sich der Wandel von europaweiten kulturellen Netzwerken zu unter-schiedlichen Regionalgruppen. Da die Konzepte und Normen einer Gesellschaft ihr technisches Verhalten prägen, lassen sich Entwicklungslinien u. a. durch die Rekonstruktion der chaîne opéra-toire der Feuersteinbearbeitung nachvollziehen.

Die Beiträge dieser Halbtages-Session reichten geographisch von den französischen Alpen über Flandern, Südengland, Norddeutschland und Po-len bis Russland und Nordfinnland. Thematisch können sie in Studien zur Rohmaterialnutzung und Grundformproduktion sowie ein experimentalar-chäologisches Beispiel zum intentionellen Bruch von Klingen unterteilt werden, wobei eine Region diachron betrachtet oder eine Ursprungs- mit einer neu aufgesuchten Region verglichen wurde. Zur Illustration der Vorträge stand zum Teil auch ex-perimentell erzeugtes Material zur Verfügung.

Das ZBSA war in dieser Session einerseits durch die Co-Organisation und andererseits durch einen VortragzudenModifikationenderKlingenherstel-lung als Folge der Ausbreitung des Magdaléniens in die Nordeuropäische Tiefebene vertreten. Die Veranstaltung war gut besucht und beinhaltete auch interessante Diskussionen. Ein Teil der Bei-träge ist zur Publikation in der Zeitschrift Quartär eingereicht worden.

1 Dr. Mara-Julia Weber während ihres Vortrages.

96

: Förderung

und Kooperation

Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie

Centre for Baltic and

Scandinavian Archaeology

98

Förderung undEinwerbung vonDrittmitteln

1. Geförderte Projekte am ZBSA 2012

Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz· Antrag auf ein Langzeit-Forschungsprojekt »For-

schungskontinuität und Kontinuitätsforschung – Siedlungsarchäologische Grundlagenforschung zur Eisenzeit im Baltikum«. Laufzeit: 18 Jahre. Volumen pro Jahr: 345.000 Euro. Jährlich 3 Wissenschaftler-Stellen plus 2– 3 Doktoranden und teilweise technisches Personal.

C. von Carnap-Bornheim zusammen mit Prof. Dr. M. Wemhoff, Museum für Vor- und Frühge-schichte, SMB-PK

Deutsche Forschungsgemeinschaft· »Suzdal und Mohovoe/Wiskiauten – Prospektion

und Datenvergleich frühmittelalterlicher Sied-lungskammern im Kaliningrader Gebiet und in Westrussland«.Laufzeit:1/2007–12/2012.1,65Stellen plus Sachmittel (2012), Folgeantrag zum Abschluss des Projekts »Suzdal und Mohovoe/Wiskiauten«. Laufzeit: 1 Jahr. 0,5 PostDoc-Stelle, 0,65Doktorandenstelle,0,5TechnikerstelleplusSachmittel.

C. von Carnap-Bornheim, Prof. Dr. N. A. Makarov (Archäologisches Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau)

· Forschungsprojekt »Halle und Herrschaft. Zur sym-bolischen Bedeutung der Halle im frühgeschicht-lichenNordeuropa«.Laufzeit:1/2011– 6/2013. 1 PostDoc-Stelle plus Sachmittel. Volumen: 150.000 Euro.

L. Carstens· »Das frühvölkerwanderungszeitliche Kammer-

grab von Poprad, Slowakei – Ein interdiszip-linäres Forschungsprojekt zur Auswertung eines außergewöhnlichen Fundes«. Laufzeit: 10/2012–9/2015. 1,9 Stellen plus Sachmittel.

N. Lau· »Die Entdeckung der Wolle 3000 v. Chr.: Archäo-

genetische Untersuchungen zur Etablierung des wolligen Schafes in der Bronzezeit Nord- und Mitteleuropas«. Laufzeit 12/2012– 11/2014. Techniker-Stelle plus Sachmittel.

E. Nikulina, U. Schmölcke· Schwerpunktprogramm »Häfen der Römischen

Kaiserzeit und des Mittelalters. Zur Archäologie und Geschichte regionaler und überregionaler

Verkehrssysteme«. Laufzeit: 2 x 3 Jahre ab 7/2012. Personal- und Sachmittel. Volumen: 1,7 Mio. Euro pro Jahr.

C. von Carnap-Bornheim, Prof. Dr. Falko Daim (RGZM), Prof. Dr. P. Ettel (Friedrich-Schiller-Univer-

sität Jena), Dr. U. Warnke (Deutsches Schiffahrts-museum, Bremerhaven) in Zusammenarbeit mit S. Kalmring und Dr. Th. Schmidts (Museum für Antike Schiffahrt, Mainz)

Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des SPP 1630· »Koordinationsstelle«. Laufzeit: 3 Jahre. C.vonCarnap-Bornheim,S.Matešić· “HaNOA: Häfen im Nordatlantik/Harbours in the

North Atlantic (800–1300 AD)”. Laufzeit: 3 Jahre. C. von Carnap-Bornheim, Dr. N. Mehler (Universi-

tät Wien)· “The Leirvogur Harbor Research Project: Interdis-

ciplinary Archaeological Examination of a Viking Habor and its Hinterland in Iceland”. Laufzeit: 3 Jahre.

C. von Carnap-Bornheim, Prof. J. Byock

Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung· »Vorbild Feind? Der mitteldeutsche Fundplatz

Frienstedt – germanische Elite unter römischem Einfluss«.Laufzeit:11/2009–10/2011,3/2012–2/2013. 0,5 Wissenschaftlerstelle (C. G. Schmidt) plus Sachmittel. Gesamtvolumen: 155.000 Euro.

C. von Carnap-Bornheim, Dr. S. Ostritz (TLDA, Weimar)

· Publikation des “Workshop Workshop – The Elusive Gold Smithies of the North”, 20./21. Oktober 2011 am ZBSA, Schleswig. Bewilligt im Dezember 2012. Sachmittel: 5.950 Euro.

A. Pesch, R. Blankenfeldt

Alexander von Humboldt-Stiftung· Feodor-Lynen-Forschungsstipendium für Postdok-

toranden für das Projekt “Birka’s Harbour in Excavation and Surveys” am Arkeologiska Forsk-ningslaboratoriet der Universität Stockholm. Lauf- zeit: 2/2011–1/2013.

S. Kalmring

99

· Forschungsprojekt »Grabhügel der römischen Kaiserzeit im nördlichen Mitteleuropa«. Laufzeit: 5/2011– 4/2013. Forschungsstipendium am ZBSA für einen PostDoc.

A.Cieślinśki· Forschungsprojekt »Funktion und Bedeutung

der Eliten für die kulturellen Veränderungen im 2./3. Jh. an der Nordseeküste«. Laufzeit: 10/2012– 5/2013. Forschungsstipendium am ZBSA für einen PostDoc.

M.Przybyła· Recherchen zur Römischen Kaiserzeit in Pommern

(incl. Lübsow Projekt). Laufzeit: 12/2012–3/2013. Alumni-Stipendiat.

J. Schuster

Interreg4A·»Bones4Culture«.Laufzeit7/2011–6/2014. Syddansk Universitet Odense zusammen mit

Geomar-Helmholtz-Zentrum, CAU, ZBSA/C. von Carnap-Bornheim

ESF DoRa T6· Development of international cooperation net-

works by supporting the mobility of Estonian doctoral students. Laufzeit: 9/2012–1/2013. Vo-lumen ca. 5.500 Euro. Stipendium für Forschung anderUniversitätSheffield.

M. Tõrv

Estonian Student's Fund USA· Stipendium. Laufzeit: 9/2012–8/2013. Volumen

3.500 Dollar. Stipendium. M. Tõrv

Ernst von Siemens Kunststiftung · Publikationen zum Thorsberger Moorfund. Vo-

lumen: 50.000 Euro. C. von Carnap-Bornheim

Jernalderen i Nordeuropa – 400 f. Kr. til 600 e. Kr.· Publikation zum Nydamfund. Volumen: 50.000

Euro. C. von Carnap-Bornheim

2. Beteiligungen des ZBSA 2012

Deutsche Forschungsgemeinschaft· Schwerpunktprogramm »Frühe Monumentalität

und Soziale Differenzierung – Zur Entstehung und Entwicklung neolithischer Großbauten und erster komplexer Gesellschaften im nördlichen Mitteleuropa«.

Hauptantragsteller: Prof. Dr. J. Müller (CAU Kiel): »Monumentale Grabenwerke, nichtmegalithische

und megalithische Grabbauten des Früh- und Mit- telneolithikums in Schleswig-Holstein: Untersu-chungen zu Baugeschichte, Datierung, Funktion und Landschaftsbezug der Kleinregionen Büdels-dorf und Albersdorf«.

Mitantragsteller: C. von Carnap-Bornheim

Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz· »Archäologische und paläoökologische Unter-

suchungen älterbronzezeitlicher Siedlungen in Norddeutschland«. Laufzeit: ab 2007.

Hauptantragsteller: Prof. Dr. K.-H. Willroth (Ge- org-August-Universität Göttingen), Mitantragstel- ler: C. von Carnap-Bornheim

Berit Wallenberg Stiftelse· Finanzierung einer Forschungsgrabung »Archäologische Untersuchungen in der Gemein- deBusdorf,LA26(Gräberfeld)DB9,LA27(Hoch-burg) DB 9, Kr. Schleswig-Flensburg«.

Dr. L. Holmquist (ALM, Stockholm), S. Kalmring

3. Offene Antragstellungen des ZBSA 2012/2013

Deutsche Forschungsgemeinschaft· »Innovationen, Kulturtransfer und sozioökono-

mische Entwicklung während der Steinzeit zwi-schen Ostsee und Ural«. Laufzeit: 4/2012–3/2018. 1 PostDoc-Stelle, 2 Doktorandenstellen, Sachmittel. Prof. Dr. N. Bennecke (DAI), Dr. S. Hartz (ALM), U. Schmölcke, Prof. Dr. Th. Terberger (Universität Greifswald)

100

Kooperation –national / international

Kooperierende Institutionen (national)

· Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH)

· Archäologisches Museum Frankfurt·BrandenburgischesLandesamtfürDenkmalpflege

und Archäologisches Landesmuseum · Christian-Albrechts-Universität (CAU) Kiel: - Institut für Natur- und Ressourcenschutz - Institut für Geowissenschaften, Abteilung Geo-

physik - Technische Fakultät, Institut für Materialwis-

senschaft - Botanisches Institut - Graduiertenschule »Human Development in

Landscapes« - Institut für Ökosystemforschung - Institut für Ur- und Frühgeschichte - Leibniz-Labor für Altersbestimmung und Iso-

topenforschung - Zoologisches Institut - Institut für Skandinavistik, Frisistik und Allge-

meine Sprachwissenschaft· Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie, Tübingen · Deutsche Forschungsgemeinschaft· Deutsches Archäologisches Institut (DAI) Berlin: - Eurasien-Abteilung - Naturwissenschaftliches Referat an der Zen-

trale· Deutsches Bergbau Museum Bochum· Deutsches Schiffahrtsmuseeum, Bremerhaven· Freie Universität Berlin, Institut für Prähistorische

Archäologie· Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Ur-

und Frühgeschichte· GKSS Forschungszentrum Geesthacht, Abteilung

Paläoklimatologie· Helms-Museum – Museum für Archäologie und

die Geschichte Harburgs, Hamburg· Institut für Ostseeforschung Warnemünde· Johann Heinrich von Thünen-Institut. Bundesfor-

schungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Holztechnologie und Holz-biologie

· Landesamt für Archäologie, Dresden ·LandesamtfürDenkmalpflegeundArchäologie

Sachsen-Anhalt, Halle

· »Fischerei in der Kupferzeit bei Pietrele/Rumänien: Untersuchung der Rolle der Spezialisierung und Intensivierung der Entwicklung sozialer Ungleich-heit während des 5. Jahrtausends v. Chr.«

Laufzeit:06/2013–05.2016,1PostDoc-Stelle,Sachmittel.

K. C. Ritchie

Berit Wallenberg Stiftelse · Speciellt project/Forschungsprojekt “Birkas Eco-

nomic Foundations: Harbours and Logistics of the Viking Town in a North European Context” Laufzeit: 2 Jahre.S. Kalmring (Hauptantragssteller), L. Holmquist (AFL, Stockholm), Ch. Hedenstierna-Jonson (SHM, Stockholm), L. Kitzler Åhfeldt (RAÄ, Visby)

Stiftelsen Riksbankens Jubiläumsfond· Förslag till Swedish-German Programme Research AwardsforScientificCooperation(S.Kalmring).K. Lidén, A. Andrén (Universität Stockholm)

Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und länd-liche Räume· »Langjährige Bestands- und Migrationsverände-

rungen des Zwergsägers an der deutschen Ost-seeküste«. Laufzeit 2012. Sachmittel.

E. Nikulina

DAAD · Antrag auf Forschungsstipendium an der Maison

des Sciences de l`Homme Paris »Die Gesellschaften des Pleistozän-Holozän-Übergangs in Nordwest-europa«.Laufzeit:6Monate.

M.-J. Weber

101

·LandesamtfürKulturundDenkmalpflegeMeck-lenburg-Vorpommern, Schwerin

· Lippisches Landesmuseum Detmold· Ludwig-Maximilians-Universität München: - Institut für Nordische Philologie - Institut für Vor- und Frühgeschichte, Archäologie

und Provinzialrömische Archäologie - Staatssammlung für Anthropologie und Paläo-

anatomie· Museum für Antike Schiffahrt, Römisch-Germa-

nisches Zentralmuseum Mainz (RGZM) · Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatli-

chen Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz· Niedersächsisches Institut für Historische Küsten-

forschung, Wilhelmshaven· Niedersächsisches Landesmuseum Hannover· Philipps-Universität Marburg· Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim· Römisch-Germanische Kommission (RGK) Frank-

furt a. M. des Deutschen Archäologischen Insti-tuts (DAI) Berlin

· Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (RGZM)

· Städtisches Museum Flensburg· Technische Universität Dresden, Institut für Pla-

netare Geodäsie· Tierpark Arche Warder e.V., Warder·ThüringischesLandesamtfürDenkmalpflegeund

Archäologie, Weimar· Universität Greifswald: - Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte - Institut für Geowissenschaften und Geographie· Universität Hamburg: - Institut für Bodenkunde - Abteilung Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie· Universität Paderborn, Historisches Seminar· Universität Tübingen: - Institut für Ur- und Frühgeschichte und Ar-

chäologie des Mittelalters · Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quar-

tärökologie - Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie - Forschungsbereich Paläobiologie, AG Biogeo-

logie· Universität zu Köln, Labor für Dendroarchäologie· Universitätsklinikum Schleswig-Holstein: - Institut für Gerichtsmedizin

Kooperierende Institutionen (international)

Belgien· Royal Institut of Cultural Heritage

Dänemark· Aarhus Universitet: - Institut for Antropologi, Arkæologi og Lingvis-

tik, Afd. Forhistorisk Arkæologi - Institut for Fysik og Astronomi · Bornholms Museum, Rønne· Hørsholm Egns Museum, Hørsholm· Københavns Universitet: - Centre for Textile Research (CTR) - GeografiskogGeologiskInstitut - SAXO-Instituttet· Køge Museum· Kulturarvsstyrelsen, København· Øhavsmuseet Langeland, Rudkøbing· Moesgård Museum, Højbjerg· Museet for Thy og Vester Hanherred, Thisted· Museum Færgegården, Jægerspris· Museum Lolland-Falster· Museum Sønderjylland, Arkæologi Haderslev· Nationalmuseet, København

Estland· Tallinna Ülikool, Ajaloo Instituut (Universität Tal-

linn, Institut für Geschichte)· University of Tartu - Institute of History and Archaeology - Centre of Excellence in Cultural Theory

Finnland· Helsingin Yliopisto, Humanistinen tiedekunta

Kulttuurien tutkimuksen laitos, Arkeologian op-piaine (Universität Helsinki, Institut für Kulturwis-senschaften, Abteilung Archäologie)

Frankreich· LeCentrenationalde larecherchescientifique

(CNRS) - UMR 7055 Préhistoire et Technologie, Paris - UMR5608UniversitédeToulouse-LeMirail,

Travaux et Recherches Archéologiques sur les Cultures, les Espaces et les Sociétés

- UMR 7041 Archéologies et Sciences de l'An- tiquité, Paris

102

· Musée d´archéologie nationale, Paris· Muséum national d’histoire naturelle, Paris

Großbritannien· Roehampton University, School of Humanities and

Cultural Studies, London· University of Bradford, Division of Archaeological,

Geographical and Environmental Sciences· University of Manchester, Interdisciplinary Biocentre· University of York, Department of Archaeology· University of Cambridge, Cambridge Archaeolo-

gical Unit, Department of Archaeology· University of Liverpool, School of Archaeology,

Classics and Egyptology · University of Durham, Department of Archaeology· The British Museum, Department of Ancient Egypt

and Sudan

Italien· Dendrodata s.a.s., Verona· Soprintendenza per i Beni Archeologici per il

Veneto – Nucleo Operativo di Verona· Istituto Italiano di Preistoria e Protostoria, Firenze

Lettland·LatvijasUniversitāte,LatvijasVēstures Institūts

(Lettische Universität, Institut für Lettische Ge-schichte), Riga

·LatvijasNacionālaisvēsturesmuzejs(LettischesNationalhistorisches Museum)

Litauen· Lietuvos istorijos institutas (Litauisches Archäolo-

gisches Institut), Vilnius· Lietuvos Nacionalinis Muziejus (Litauisches Natio-

nalmuseum), Vilnius·Klaipėdosuniversitetas(UniversitätKlaipėda)·VytautoDidžiojoKaromuziejusKaunas(Kriegs-

museum des Vytautás des Großen)

Niederlande· Rijksuniversiteit Groningen, Groningen Institute

of Archaeology (GIA)

Norwegen· Arkeologisk Museum; Universitetet i Stavanger· Oldsaksamling Oslo

· Universitetet i Oslo; Institutt for arkeologi, kon-servering og historie

· Universitetet i Oslo; Kulturhistorisk Museum· Universitetsmuseet i Bergen· Vest-Agder fylkeskommune, Kristiansand

Österreich· Universität Wien, Institut für Vor- und Frühge-

schichte

Polen· Centralne Muzeum Morskie (Polnisches Schiff-fahrtsmuseum),Gdańsk

· Museum Warmii i Mazur (Museum von Ermland und Mazuren), Olsztyn

·UniwersytetŁódzki· Uniwersytet Warszawski· Polish Academy of Sciences, Institute of Archae-

ology and Ethnology, Warszawa

Russland· Kaliningradskij Gosudarstvennyj Universtitet (KGU)

(Kaliningrader Staatliche Universität)·Kaliningradskijistoriko-chudožestvennyjmuzej

(Kaliningrader Museum für Geschichte und Kunst)·GosudarstvennyjIstoričeskijMuzej(GIM),Otdel

Arheologii (Staatliches Historisches Museum, Ar-chäologische Abteilung), Moskau

· Institut Archeologii Rossijskoj Akademii Nauk (Ar- chäologisches Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften) (RAN), Moskau

· Vologodsij gosudarstvennyj istoriko-arhitekturnyj ihudožestvennyjmuzej-zapovednik(VologoderStaatliches Museum. Denkmal für Geschichte, Ar- chitektur und Kunst)

Schweden· Göteborgs Universitet, Institutionen för historis-

ka studier· Lunds Universitet, Institutionen för Arkeologi och

Antikens historia· Riksantikvarieämbetet (Reichsantiquaramt), Stock-

holm· Södertörns Högskola (Södertörn Universität),

Flemingsberg· Statens Historiska Museum (SHM), Stockholm· Statens Maritima Museer, Stockholm

103

· Stockholms Universitet, Arkeologiska Forsknings-laboratoriet

· Umeå Universitetet, Institutionen för idé och sam- hällsstudier

· Uppsala Universitet, Institutionen för arkeologi och antik historia

Schweiz· Institut für prähistorische und naturwissenschaft-

liche Archäologie, Universität Basel

Slowakei· Archeologický ústav Slovenskej Akadémia Vied

(Archäologisches Institut der Slowakischen Aka-demie der Wissenschaften), Nitra

· Podtatranské múzeum, Poprad· Slovenská Technická Univerzita v Bratislave (Slo-

wakische Universität für Technologie Bratislava)· Dendrochronologisches Labor, Bratislava

Spanien· Universitat de Barcelona, Departamento de Pre-

historia, Historia Antigua y Arqueología

Tschechische Republik·ArcheologickýústavAkademievědČR(Archäo-

logisches Institut der Akademie der Wissenschaf-ten der Tschechischen Republik), Brno

Ungarn· Archäologisches Institut der Ungarischen Akade-

mie der Wissenschaften (Magyar Tudmányos Aka- démia), Budapest

USA· University of Wisconsin, Madison, Department

of Anthropology· Cotsen Institut of Archaelology, University of

California, Los Angeles· State University New York, Department of An-

thropology

Netzwerke und Projekte

· AMLA (Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie) der CAU Kiel

· Dress ID – Clothing and Identities. New perspec-tives on Textiles in the Roman Empire

· DGUF (Deutsche Gesellschaft für Ur- und Früh-geschichte)

· EAA (European Association of Archaeologists)· Early Pottery Research Group der Universitäten

York und Bradford (Großbritannien)· GAPA (Gesellschaft für Archäozoologie und Prä-

historische Anthropologie)· Hugo Obermaier-Gesellschaft für Erforschung des

Eiszeitalters und der Steinzeit e.V.· Internationales Sachsensymposion· Internationales Brakteatenteam· KAFU (Kommission zur Erforschung von Samm-

lungen archäologischer Funde und Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa) Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz

· KFT (Kommission Forschungstauchen Deutschland)· Kommission für Unterwasserarchäologie im Ver-

band der Landesarchäologen der Bundesrepublik Deutschland

· Nordic Blade Technology Network· Nordlige Verdener – Nationalmuseets tværgå-

ende forskningsinitiativ· PCR (Projet Collectif de Recherche) Paléolithique finaletMésolithiquedans leBassinparisienetses marges. Habitats, sociétés et environnements

· RESET (RESponse of Humans to Abrupt Environ-mental Transitions)

· Runes, Monuments and Memorial Carvings. An International Research Network

· SINCOS (Sinking Coasts – Geosphere, Ecosphere and Anthroposphere of the Holocene Southern Baltic Sea)

· SPLASH (Submerged Prehistoric Landscapes and Archaeology of the Continental Shelf)

· Target Area Pioneer Settlement in Northern Eur-ope – Network and Collaboration

· UISPP (Union Internationale des Sciences Préhis-toriques et Protohistoriques) Commission XXXII: »Le Paléolithique Final de l` Eurasie du Nord / The finalPalaeolithicofNorthernEurasia«

104

und Schnittstellen zumArchäologischen Landesmuseum

: Dienstleistungsabteilungen

des ZBSA

und Schnittstellen zumArchäologischen Landesmuseum

106

Im Laufe der letzten Jahre sind in unserer GIS-Ab-teilung zahlreiche Grabungsdokumentationen in einGeografischesInformations-Systemüberführtworden. Da immer wieder neue Daten integriert werden müssen, kann fast kein Projekt endgültig abgeschlossen werden. Für unsere Projekte werden

standardisierte Ordnerstrukturen mit einer Projekt ID verwendet, die sich aufgrund der baugleichen Struktur wie Bausteine wieder zusammenführen lassen (Abb. 1). Durch »Learning by doing« kön-nen einzelne Projektpakete von Praktikanten über-nommen werden. Schritt für Schritt lernen sie, wie

Projektdaten ineinGeografisches Informations-System überführt werden können und welche Analysen möglich sind. Dafür steht in unserer Abteilung ein eigener GIS-Arbeitsplatz zur Verfü-gung,der imletztenJahrvonEglėStankevičiūtėaus Litauen mit dem eigenem Projekt »Kasuciai«, PiotrKoziołausPolen(ProjektWielbarkkultur,Odry), Oliver Brummerhof (Projekt Wielbarkkultur, Lęsno)undNiklasHausmann(ProjektDuvensee,Wohnplatz 13) genutzt werden konnte. Bei Fragen stand ihnen das gesamte GIS-Team mit seiner Er-fahrung zur Seite. Am Abschluss des Praktikums musste ein umfangreicher Bericht verfasst werden, der zusammen mit den erhobenen Daten einen wichtigen Baustein für das Gesamtprojekt bildet. Für 2013 bestehen noch Möglichkeiten auf einen Praktikumsplatz.

Wie groß das Interesse an der GIS-gestützten Bearbeitung von Grabungsdokumentationen ist, zeigt unser Gästebuch, in das sich von Februar bisDezember2012insgesamt64Besucherein-geschrieben haben. Eine Übersichtskarte zeigt die Herkunft dieser Gäste (Abb. 2).

Im Jahre 2012 wurde u. a. das von Th. Lemm als Dissertation fertiggestellte Projekt zu den säch-sischen Burgen in Schleswig-Holstein von Jörg Nowotny weiter bearbeitet. Im Mittelpunkt stand dabei die dreidimensionale Rekonstruktion der

Die Abteilung GIS/Digitalisierung des ZBSADipl.-Geogr. Karin Göbel, Nina Binkowski, Dipl.-Prähist. Jörg Nowotny

1 Ordnerstruktur der GIS-Projekte.

2 Besucher der GIS-Abteilung 2012.

1

2

107

Burg Esesfelth, die sich bei Itzehoe an der Stör befand, sowie ihrer Umgebung. Der Schwerpunkt lag auf der Erfassung und 3D-Visualisierung der Profile einerseits sowie der Rekonstruktion der Gesamtanlage andererseits. Da vom Burgwall nur verschwindend wenige Reste dokumentiert werden konnten, wurde entschieden, den gut dokumentierten Wall der zeitgleichen Kaaksburg zu verwenden, um eine Vorstellung der Anlage zu erhalten. Die dem Wall vorgelagerten Strah-len- und Wehrgräben konnten auf Grundlage der Grabungsdokumentation rekonstruiert werden. Die sich zwischen den einzelnen Strahlengräben befindenden»Buckel«,alsoAufschüttungen,diezusammen mit den Strahlengräben ein effektives Annäherungshindernis darstellen, wurden auf-grund von Vergleichen mit Verteidigungsanlagen aus anderen Regionen rekonstruiert. Die Umge-bung der Burg wurde auf Grundlage der preußi-schen Landesaufnahme rekonstruiert (Abb. 3).

Nina Binkowski hat die Digitalisierung der Pro-filzeichnungendesfrühmittelalterlichenSiedlungs-platzes »Elisenhof« und deren dreidimensionale Visualisierungübernommen(Abb.4–5).124Profil-

zeichnungen sind während der Ausgrabung unter der Leitung von A. Bantelmann in den Jahren von 1957–1964imMaßstab1:20angefertigtworden.Die längste Zeichnung ist über 2 m lang. Die ge-meinsameräumlicheAuswertungmitden146Aufsichtszeichnungen, die bereits editiert wurden, wird dadurch überhaupt erst möglich gemacht. Der Ausgräber A. Bantelmann beschreibt 1975 die Schwierigkeiten bei der Auswertung der Grabungsdokumentation wie folgt: »Die Praxis hat gezeigt, dass bei einer Bearbeitung derart großer Pläne die Übersichtlichkeit leidet.« Er wäre froh gewesen, wenn er computergestützte, räumliche Analysen hätte nutzen können.

Literatur:

A. Bantelmann, Elisenhof. Die frühchristliche Marschensiedlung beim Elisenhof in Eiderstedt. Bd. 1 Landesgeschichte und Baubefunde. Studien zur Küstenarchäologie S.-H. Frankfurt/M. 1975, S. 19.

3 GIS-gestützte Rekonstruktion der fränkischen Burg »Esesfelth« bei Itzehoe.

4–5EditierenderProfilzeich-nungen des frühmittelalterlichen Siedlungsplatzes »Elisenhof« und 3D-Visualisierung.

3

4

5

108

ArchäologieA k t u e l l

Aus Südschweden sind drei außerordentliche Fundobjekte bekannt: die Goldhalskragen von Ålleberg, Färjestaden und Möne. Es han- delt sich dabei um tragbaren Halsschmuck des 5. und 6. Jhs. Die Stücke stammen nicht aus Gräbern, sondern sie wurden vermutlich als Opfergaben an die Götter im Moor und auf bedeutenden Bergen niedergelegt. Diese als »Kragen« bezeichneten Preziosen gehören zu den kostbarsten Spitzenprodukten des frühmittelalterlichen Schmiedehandwerks in Europa. Ihr komplizierter Aufbau, ihre feinen Filigranverzierungen und vor allem ihre appli-zierten Tier- und Menschenfiguren faszinieren die Betrachter und fordern zur wissenschaft- lichen Beschäftigung mit den Objekten auf.

Die Kragen bestehen aus drei bzw. fünf und sieben zusammengefügten Goldröhren. Hinten ist die Konstruktion jeweils durch ein Scharnier beweglich, vorne durch eine Steck-verbindung mit langen Zinken zusammen-fügbar. Auf die Röhren sind in rhythmischen Abständen Zierwulste und Zierdrähte gescho-ben, welche die gesamte Oberfläche belegen. Zwischen den Röhren sind figural verzierte Goldplättchen eingelötet. Sorgfältig ist jede einzelne Figur aus goldenen Blechen gearbei-

tet und kunstvoll mit Filigrandrähten und Granulationskügelchen belegt.

Diese sogenannten »Miniaturen« erschei-nen in langen Reihen auf allen drei Goldhals-kragen als goldene Tiere, Mischwesen und Menschenfiguren. Was aber bedeuteten die Bilder ihren Herstellern im 5. Jh.? Welche konkreten Inhalte waren mit ihnen verknüpft? Mit welchen religiösen, gesellschaftlichen oder politischen Kontexten lassen sie sich enträtseln? Und welche Rolle spielen die dar-gestellten Wesen für die Entwicklung der germanischen Tierstile zwischen der Rezeption römischer Vorbilder und der Neuschöpfung der eigenen Bildersprache?

Die drei Goldhalskragen wurden bereits im 19. Jh. gefunden. Doch obwohl die Goldhals-kragen seit über 150 Jahren im Blickpunkt der archäologischen und religionsgeschichtli-chen Forschung stehen und namhafte For-scher wie etwa Johannes Brøndsted, Wilhelm Holmqvist, Karl Hauck und Jan Peder Lamm den Goldhalskragen zahlreiche Untersuchun-gen und Publikationen gewidmet haben, sind doch noch viele Fragen der Herstellung, der sie nutzenden Gesellschaft wie auch des Bildprogramms völlig ungeklärt. So ist weder

ein Konsens über Funktion und Bedeutung der rätselhaften Objekte gefunden, noch sind sie in einer ihrer Komplexität entspre-chenden Publikation der Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich.

Nun aber bieten neue, bei der Untersu-chung und Abformung der drei Goldhalskra-gen im Römisch-Germanischen Zentralmu-seum in Mainz gewonnene Erkenntnisse eine Grundlage dafür, die Stücke in einer für 2012/13 geplanten Publikation umfassend und interdisziplinär in Text, Katalog und Bild (Fotos und Detailzeichnungen) präsentieren zu können. Als Kooperationsprojekt des Zen-trums für Baltische und Skandinavische Archäologie in Schleswig mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz (Maiken Fecht†, Dieter Quast) sowie in Zu-sammenarbeit mit Jan Peder Lamm (Stock-holm) sollen die neuen Feststellungen und Einsichten zur völkerwanderungszeitlichen Bilderwelt der nördlichen Germania vorgelegt und Ansätze zur Deutung der Goldhalskragen in ihrer Zeit gewonnen werden.

Alexandra Pesch

Goldhalskragen – die Macht der Tiere

1 Archäologie aktuell.

2GrafikerJürgenSchüllerbeiSatz-arbeiten eines Tagungsbandes.

1

2

DieRedaktionundGrafikabteilungdesZBSAIsabel Sonnenschein M.A., Matthias Bolte, Cornelia Lux, Dipl.-Des. Jürgen Schüller

Wissenschaftliche Redaktion, Internetredaktion, Bildbearbeitung,ErstellungvonGrafiken,Kartenund Illustrationen sowie Layout und Satz für Publikationen und Informationsmaterial

Anfang 2012 waren parallel die Arbeiten an der Veröffentlichung der Dissertation von Mara-Julia Weber: »From technology to tradition – Re-evalu-ating the Hamburgian-Magdalenian relationship« (Band 5 der Reihe »Untersuchungen und Mate-rialien zur Steinzeit in Schleswig-Holstein und im Ostseeraum«,256Seiten)sowieandemTitel»Diekaiserzeitlichen Gräber von Pilgramsdorf/Pielgrzy-mowo in Nordmasowien – Eine Studie zu Archiva-lien, Grabsitten und Fundbestand« von Nina Lau in der Reihe »Studien zur Siedlungsgeschichte und ArchäologiederOstseegebiete«Band11(226Seiten) schon recht weit fortgeschritten, so dass diese beiden Monographien, zusammen mit dem Jahresbericht 2011 (184 Seiten), innerhalb von nur sechs Wochen im März/April 2012 erscheinen konnten.

Anschließend widmete sich die Abteilung der Produktion des Tagungsbandes »Goldsmith Mys-teries – Archaeological, pictorial and documentary evidence from the 1st millennium AD in northern Europe«(368Seiten,ErgänzungsreiheSchriftendes Archäologischen Landesmuseums), der 20 Beiträge der Tagung »Workshop Workshop« vom April 2011 zusammenfasst. Die Arbeiten waren

im August 2012 beendet, so dass im September der englischsprachige Tagungsband zum »Hunt-ing Workshop«, der im Juni 2011 stattgefunden hatte,begonnenwerdenkonnte(640Seiten,ca.40 Beiträge), Titel: »Hunting in northern Europe until 1500 AD. Old traditions and regional devel-opments, continental sources and continental in-fluences«.BeideTagungsbändewerdenimerstenViertel des Jahres 2013 vorliegen.

Außerdem erschienen (extern): Schriften ALM, Band 10: Klaus Brandt (Hrsg.), Hollingstedt an der Treene. Ein Flusshafen der Wikingerzeit und des Mittelalters für den Transitverkehr zwischen Nord- und Ostsee.

Laufende Projekte· Th. Lemm, Burgen in Holstein (Dissertation)· Diverse Tagungsbände

Auch die Erstellung der Poster für die Ausstellung »Archäologie aktuell« mit der Präsentation der neuesten Forschungsergebnisse der ZBSA-Wissen-schaftler, die seit Sommer 2012 im Archäologi-schen Landesmuseum gezeigt wird, wurde abge-schlossen.

Da Cornelia Lux im April 2012 in Elternzeit ging, vertritt sie seit November 2012 Mediengestalter Matthias Bolte in ihrem Aufgabenbereich.

Homepage des ZBSA – Statistik 20122012griffenüber24.200Besucheraus60Ländernauf die Homepage des ZBSA zu. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

109

1 Filmaufnahmen für das Bones4- Culture Projekt im Geophysikalischen Institut der CAU Kiel.

1

VermittlungsarbeitCorinna Endlich M.A.

»Woher weiß man das?«Archäologie übt auf die Menschen nach wie vor eine ungebrochene Faszination aus. Dabei muss es sich nicht zwingend um spektakuläre Sensations-funde handeln, vielmehr ist es die »Geschichte« jedes einzelnen Objekts, die das Interesse stets aufs Neue weckt. Dass Forschung für Interessierte un-terschiedlichen Alters transparent und anschaulich ist, daran haben die Wissenschaftler des Zentrums für Baltische und Skandinavische Archäologie ei-nen großen Anteil. Themenführungen geben Ein-blicke in die verschiedensten Forschungsbereiche; hier berichten die Mitarbeiter/innen aus ihrem ganz eigenen Berufsalltag, lassen die Geschichten hinter den Exponaten lebendig werden und geben Einblicke in ihre Werkstätten und Tätigkeitsbe-reiche. Die Besucher/innen eines Museums durch ein Forschungszentrum so aktiv mit einzubeziehen und an neuen Erkenntnisprozessen teilhaben zu lassen, hat sich als fester Bestandteil in der Bil-dungsarbeit auf Schloss Gottorf etabliert.

NebenregelmäßigstattfindendenAngebotenbegleiten die Wissenschaftler/innen des ZBSA Ver-anstaltungen wie den Internationalen Museums-tag oder Tage der offenen Tür. An solchen Event-tagen steht die spielerische Annäherung an die Inhalte der Ausstellungen im Vordergrund – unter Anleitung sind die Besucher/innen aufgefordert, selbst aktiv zu sein. Und nicht zuletzt geht es auch darum, ein breites Publikum für die Belange von Forschung und Wissenschaft zu sensibilisieren. So hat sich in diesem Zusammenhang besonders die Experimentelle Archäologie, die Vorführung tech-nischer und handwerklicher Prozesse aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit, als erfolgreicher Publi-kumsmagnet entwickelt.

»Wenn Knochen sprechen könnten …«Für die Rekonstruktion von Lebenswelten vergan-gener Kulturen benötigt die Forschung möglichst eine Vielzahl an Informationsquellen. Dazu zählen neben den Sachgegenständen und Befundstruk-turen auch menschliche sowie tierische Überreste. In dem Zusammenspiel der verschiedenen geistes- und naturwissenschaftlichen Disziplinen lässt sich die Gesellschaft, die auf einem Friedhof bestattete oder in einer Siedlung lebte, erschließen. Zumeist werden über die archäologische Auswertung in

Kombination mit dem anthropologischen Befund in erster Linie Sozialstrukturen erfasst, die über Beigabenzuklassifizierensind;soergebensichKategorien wie »arm« oder »reich« oder »geho-ben«. Das Leben des »einfachen Menschen« bleibt dabei jedoch oft unberücksichtigt.

Das Projekt »Bones4Culture« widmet sich nun im Besonderen dieser Forschungslücke – in einer deutsch-dänischen Kooperation kommen neue Technologien an mittelalterlichen Skelettresten der Stadt Schleswig zum Einsatz. Chemische Analyse-verfahren geben Aufschluss über die Krankheiten der Menschen, über ihr Alter, ihre Ernährung, ja sogar über ihre Herkunft.

Zweifelsohne liegen aus diesem Projekt schon jetzt spektakuläre Ergebnisse vor, doch bieten allein schon das Vorgehen, der methodische Ansatz und der Laboreinsatz einzigartige Einblicke in das wissenschaftliche Arbeiten. Mit dem Ziel, die Ana-lyseverfahren und die spannenden Arbeitsbereiche der Wissenschaftler zu zeigen, werden zukünftig Kurzfilmeentstehen.SiewerfenfürdieZuschauer/ innen einen Blick durch die Lupe oder das Mikro-skop, sie erklären Hightech-Methoden verständlich und sie geben den Menschen hinter der Forschung ein Gesicht – mitreißend wird es beispielsweise, wenn ein Rechtsmediziner von der Todesursache einer vor 800 Jahren verstorbenen Frau berichtet.

Durch das Medium »Film« werden die Arbeits-prozesse lebendig. Schritt für Schritt werden kom-plizierte Verfahren leicht verständlich demonstriert und natürlich geht es auch um die Darstellung der grenzüberschreitenden Forschungsinitiative zwischen Deutschland und Dänemark.

Nicht zuletzt sind diese Kurzreportagen und Dokumentationen ideale Werbemittel für soziale Netzwerke im worldwideweb – so wird »Bones-4Culture« schon bald über einen youtube- und facebook-Auftritt eine ganz eigene Community versammeln, in der Freunde und Fans neuesten Erkenntnissenentgegenfiebern.

www.zbsa.eu/forschung/bones4culture

110

17. Januar 2012 Hamburger Abendblatt· Den Wikinger-Schafen auf der Spur

Februar 2012c’t Heft 5· Jäger der verlorenen Daten

2/2012 GEO EPOCHE Nr. 53 · Die Wikinger. Entdecker, Krieger, Staatengrün-

der. Das Zeitalter der nordischen Seefahrer 793–1066.J.Telgenbüscher,MetropolezwischendenMeeren (graphische Umsetzung der Ergebnisse zum Hafen von Haithabu)

7. März 2012 Stuttgarter Zeitung · Der Computer als Werkzeug der Archäologen,

Digitale Suche nach Spuren der Geschichte

13. März 2012 Hamburger Abendblatt · Mit Laserstrahlen in die Vergangenheit

12. April 2012 Bild.de, Runeninschrift in germanischer Siedlung entdeckt; Financial Times Deutschland Online, Runen-Kamm bei Erfurt ausgegraben; Sächsische Zeitung online, Runeninschrift auf uraltem Kamm entdeckt; Südthüringen.de, Sensationsfund: Runen-inschrift auf uraltem Kamm (siehe auch Süddeut-sche.de, Welt Online, Focus Online, Stern.de etc.)

13. April 2012 derStandart.at, Germanische Runen auf Kamm entdeckt; epoc.de, Frühe Runen auf altem Kamm; Hamburger Abendblatt Online, 1700 Jahre alte Runen entdeckt; Krone.at, Runen-Inschrift aus dem 3. Jahrhundert auf Kamm entdeckt; lenta.ru, Археологи нашли гребень с древними рунами; n24.de, Der ”Kaba”-Kamm. Runenschrift auf ei-nem Kamm; n-tv.de, Fundsache Nr.1100: Runen-inschrift auf einem Kamm; thelocal.de, Scientists findrunesonancientcomb;ThüringerAllgemei-ne, „Kamm“ war das erste Thüringer Wort

17. Januar 2012 Hamburger Abendblatt· Den Wikinger-Schafen auf der Spur

Februar 2012c’t Heft 5· Jäger der verlorenen Daten

2/2012 GEO EPOCHE Nr. 53 · Die Wikinger. Entdecker, Krieger, Staatengrün-

der. Das Zeitalter der nordischen Seefahrer 793–1066.J.Telgenbüscher,MetropolezwischendenMeeren (graphische Umsetzung der Ergebnisse zum Hafen von Haithabu)

7. März 2012 Stuttgarter Zeitung · Der Computer als Werkzeug der Archäologen,

Digitale Suche nach Spuren der Geschichte

13. März 2012 Hamburger Abendblatt · Mit Laserstrahlen in die Vergangenheit

12. April 2012 Bild.de, Runeninschrift in germanischer Siedlung entdeckt; Financial Times Deutschland Online, Runen-Kamm bei Erfurt ausgegraben; Sächsische Zeitung online, Runeninschrift auf uraltem Kamm entdeckt; Südthüringen.de, Sensationsfund: Runen-inschrift auf uraltem Kamm (siehe auch Süddeut-sche.de, Welt Online, Focus Online, Stern.de etc.)

13. April 2012 derStandart.at, Germanische Runen auf Kamm entdeckt; epoc.de, Frühe Runen auf altem Kamm; Hamburger Abendblatt Online, 1700 Jahre alte Runen entdeckt; Krone.at, Runen-Inschrift aus dem 3. Jahrhundert auf Kamm entdeckt; lenta.ru, Археологи нашли гребень с древними рунами; n24.de, Der ”Kaba”-Kamm. Runenschrift auf ei-nem Kamm; n-tv.de, Fundsache Nr.1100: Runen-inschrift auf einem Kamm; thelocal.de, Scientists findrunesonancientcomb;ThüringerAllgemei-ne, „Kamm“ war das erste Thüringer Wort

14. April 2012 Archäologie Online· Ältester Schriftfund Mitteldeutschlands

15. April 2012Deutschlandfunk· Interview mit S. Ostritz (Landesarchäologe,

TLDA): Vielsagende Runen – Was Archäologen aus einem bei Erfurt gefundenen Kamm heraus-lesen; MDR Figaro, Durchkämmte Vergangen-heit (redaktioneller Beitrag zum Runenfund aus Frienstedt)

16. April 2012MDR Online · Sensationsfund, Runeninschrift in germanischer

Siedlung entdeckt

16. April 2012 Informationsdienst Wissenschaft (www.idw-on-line.de) · Menschen, Population und Krankheiten im Mit-

telalter

20. April 2012 Archäologie Online · Menschen, Population und Krankheiten im Mit-

telalter

23. April 2012 Spiegel Online · Ausgegraben – Neues aus der Archäologie: Pro-

jekt geht den Schleswigern an die Knochen

Öffentlichkeitsarbeit/MedienspiegelIn Auswahl

111

28. April 2012Thüringer Landeszeitung · Vier Buchstaben haben die Forscher elektrisiert –

Älteste mitteldeutsche Runen auf einem Kamm aus Hirschgeweih entdeckt

13. Juni 2012Focus Online · Hightec-Archäologie: Das 1000-Skelette-Projekt

2. Juni 2012, 20.15 UhrArte · Terra X. Die Bernsteinstraße, Teil 1 und 2

6. Juli 2012Archäologie Online· Preise für Dissertationen und Magisterarbeiten

9. August 2012Berlingske · Sensationelt fund af Hoby-fyrstens bolig

9. August 2012Folketidene· Endevender rig høvdings boplads

9. August 2012DK TV2· Graver i skrald fra gammel fyrste

13. Oktober 2012 Kurzemes Vards ·ArheologipētaGrobiņu

14. und 21.Oktober 2012, 19.30 UhrZDF · Terra X. Die Bernsteinstraße, Teil 1 und 2

17. Oktober 2012 Kursas Laiks (Lettland)·Kapuvietaszināmas[…]

Oktober 2012VärldensHistoriaNr.16· N. Broström, Vikingernas Huvudstad. Hela Euro-

pa kom till Hedeby (graphische Umsetzung der Ergebnisse zum Hafen von Haithabu)

23. November 2012www.lokalkompass.de/bochum · Vortrag: Die letzten ihrer Zunft – Meister und

Wandergesellen der dänischen Bronzezeit

Dezember 2012 National Geographic, L. Spinney · Searching for Doggerland, 132–143

7. Dezember 2012 NDR Fernsehen – Schleswig-Holstein 18 Uhr · 150 Jahre Fund des Nydambootes. Vorankündi-

gung zur Sonderausstellung

9. Dezember 2012 Sonntagsanzeiger Ostholstein · Stiftung Oldenburger Wall: Vortrag über Runen

112

: Vermittlung von

Forschungsergebnissen

112

114 Lehrveranstaltungen

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Ur- und Frühgeschichte· Wintersemester 2011/2012

Übung und Exkursion, Dänische Museen – Kon-zeption, Inhalt und VermittlungClaus von Carnap-Bornheim

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Ur- und Frühgeschichte· Wintersemester 2011/2012

Hauptseminar, Skandinavische Urgeschichte – siedlungsarchäologische ForschungBerit V. Eriksen

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Skandinavistik, Frisistik und Allgemeine Sprachwissenschaft · Wintersemester 2011/2012

Seminar, Sagas als historische QuellenAlexandra Pesch

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Ur- und Frühgeschichte· Wintersemester 2011/2012

Übung, Bestattungssitten und Grabformen der Römischen Kaiserzeit im Barbaricum Andreas Rau

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Natur- und Ressourcenschutz· Wintersemester 2011/2012

Ringvorlesung, Natur- und Kulturlandschaft – Tier und Landschaft seit der EiszeitUlrich Schmölcke

Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde· Wintersemester 2011/2012

Vorlesung, Bodenkundliche Grundlagen und Untersuchungs- und Analysemethoden in der Ur- und Frühgeschichte Harald Lübke

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Ur- und Frühgeschichte· Sommersemester 2012

Hauptseminar, Der Umgang mit dem Tod in der

Urgeschichte – Beispiele aus dem Paläolithikum und MesolithikumBerit V. Eriksen

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Ur- und Frühgeschichte· Sommersemester 2012

Übung, Von der Ausstellung zur zielgruppen-orientierten FührungClaus von Carnap-Bornheim, Corinna Endlich

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Ur- und Frühgeschichte· Sommersemester 2012

Übung, Opfer- und Opferplätze der Römischen KaiserzeitRuth Blankenfeldt, Nina Lau

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Natur- und Ressourcenschutz· Sommersemester 2012

Übung, Management von Wäldern und Forsten Ulrich Schmölcke

Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Natur- und Ressourcenschutz· Sommersemester 2012

Vorlesung, Ökologische und methodische Grund-lagen der angewandten TierökologieUlrich Schmölcke

Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde:· Sommersemester 2012

Geländeübung, Bodenkundliche Übungen an vor- und frühgeschichtlichen GrabungsplätzenHarald Lübke

Ludwig-Maximilians-Universität MünchenInstitut für Nordische Philologie/Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzial-römische Archäologie· Sommersemester 2012

Seminar, Schleswig und Süddänemark (mit 7-tä-giger Exkursion)Alexandra Pesch, zusammen mit Prof. W. Heiz-mann und Prof. B. Päffgen